Ich denke das ist auch eine Untermenge des eigenen Geschmacks - was man als "einschläfernd" empfindet und was nicht. Es scheint ja so zu sein, dass Leute auch mal stundenlang an einer Sache dranbleiben können. Andererseits anderswo vielleicht nach ein paar Minuten wieder die Lust verlieren.
"Schreibstil" kann viel ausmachen, denke ich. Das ist auch schon wieder schwer zu greifen - der Begriff. Aber man kann ja Landschaft auch total unterschiedlich beschreiben. Entweder ne ellenlange Abhandlung technisch-mechanisch darüber wie hoch der Berg ist und aus was der Boden besteht mit Zahlen, etc. Oder poetisch wie überm Gipfel die Sonne aufgeht. Der Wind weht, etc.
Bücher - weil gern (aktuell auch wieder) von Leuten erwähnt wird, dass sie im Zug, etc. lesen: Das könnte ich ja gar nicht. Bin immer total abgelenkt und will auch lieber andere Leute beobachten bzw. zuhören. (Ich glaub ich weiß am Ende mehr über deren Beziehung zu der Person mit der sie grad lautstark telefonierten als die Leute da selbst. :D) Lese auch eher viel langsamer. Ein Buch an einem Tag - oder 100-200 Seiten in ner Stunde ... könnte ich gar nicht. Weil ich mehr der Typ bin der 20-30 Seiten in ner Stunde liest (kommt aber auch auf die Schriftmenge an und die Schriftgröße) weil ich oft unterbreche. Alternativen mir Ausdenke zum Handlungsvorgang. Und das wirken lassen. Nicht so "Binge-Reading".
Das kann natürlich dann auch etwas schlecht sein, wenn man länger braucht in die "guten" Szenen reinzukommen. (Vom "regelmässig 20-30 Seiten lesen jeden Tag und sich dazu zwingen müssen" ins "nicht mehr aufhören können" reinkommen.) / Ist aber auch nur bei Unterhaltungsliteratur so. Fachbücher und sowas kann man ja eher überfliegen und nur wo es schwieriger ist vom Verständnis - länger dran bleiben.
Filme find ich tatsächlich auch oft schlechter - gerade weil sie auch nen andern Spannungsaufbau haben. (Oft auch mal langsameren Anfang.) Und viel ja fürs Kino produziert wird. (Gibt natürlich auch Fernsehfilme.) Da bedient man ganz andere Klientel als bei Serien - die innerhalb der Episoden auch schon Spannung aufbauen können - damit frühzeitiger das Interesse wecken können. (Wenn nicht derart schlecht konstruiert, dass man auch erst mal fast die ganze Serie gucken muss und es nur 1-2 Episoden vor Schluss spannend wird.)
Bin bei "Meme"-Kram und so Youtube-Videos (wenn Leute Kurz-Videos posten) teils so dass ich 3-4 Minuten schon zu lang find und bei dem ganzen Mist nach ein paar Sekunden direkt raus bin. (Auf der andern Seite braucht man für lange Sachen - und wenns interessiert - auch die Zeit.) Bei Musik muss es ja auch mitreißen. Lieder wo 1-2 Minuten "Leerelauf" ist (irgendwie musikalisch ein Intro biss es mal "kracht" und der Gesang losgeht) - da hab ich vorher schon abgebrochen, wenn ich nich weiß dass es gut wird und ich vorspulen kann.
Es gibt teils echt extrem (meinem Geschmack nach) nervigen Stil - bei Youtube-Kram und auch so Videos die YouTuber/Influencer machen. Wenn man dann mal zu nem Ereignis nen Video mit Originalton sucht und Leute es witzig finden irgendwas auseinander zu nehmen und ihren Kommentar dazu zu bringen und die Szene in 5-Sekunden-Szenen zerstückeln und dann zwischendrin minuten lang jeden Abschnitt ihre Fresse im Bild ist und sie theatralisch selbstinszenierend kommentieren ... frag ich mich wie man da dran bleiben kann. Bin instant raus dann. (Man kann auch stinknormal in normaler Tonlage reden. Bzw. früher könnten die Leute es mal.)
Bei Sachdingen find ich tatsächlich Texte - wenn gut strukturiert - besser, weil man gezielter die notwendigen Infos rausfiltern kann. Bei Unterhaltung ... geben Videos tatsächlich mehr. Wegen Ton und Bild. Auch wenns "Puristen" gibt die gerade bei Manga/Novels ständig die Vorlage pushen, weil Adaptionen ja immer schlechter sind, etc. Es müsste aber schon ne Umsetzung gezielt viel sinnentstellend schlechter sei beim Plot - um da weniger zu liefern. Ich mein: Manche Puristen störn sich schon wenn nur was umgstellt wird an Rückblenden, etc. (mal vorgezogen oder später gebracht) was ich dann oft total gut finde. Wenn ein Regisseur "mitdenkt". Und ich mir dann denk, dass das gerade so gut passte und vermutlich stur 1:1 ne Umsetzung "einschläfernder" gewirkte hätte als mit sinnvoller Abänderung. Da sind ja dann viele Mittel (auch die Musik) verfügbar - um die Zuschauer bei der Stange zu halten.
Und ne Rückblende über die man in der Vorlage/Manga vielleicht auch mal schneller durchblättern kann ... kann vielleicht zu sehr langatmig rüberkommen in Videoform. Wenn da nicht stur es 1:1 gehandhabt wird sondern sowas bedacht wird - immer gut.