Es kommt halt auch auf den "Geschmack" - darüber kann halt schwer streiten. Natürlich kann man sich - wenn die Story nicht um die Sexualität geht - die Sache auch wegen der andern Themen angucken.
Aber wenns um die Sexualität geht und es mehr Stories mit Menschen gibt, die der eigenen Sexualität entsprechen - dann zieht man diese natürlich vor und man "vermisst" nichts, sofern man (was meist der Fall ist) zeitlich gut ausgebucht ist. Die andern Sachen vielleicht auch mal in Erwägung ziehen würde, diese aber auf der Liste weiter hinten sind und weiter vorn ständig mehr nachgeschoben wird, was eher passt.
Es müsste ja dann ne queere Romanze geschrieben werden die soooo viel besser ist als die (wovon viel mehr verfügbar sind) heterosexuellen Romanzen. Und irgendwo sieht man sich doch glaub ich auch an Stelle der andern Person. Also "hineinversetzen" nicht als "nachvollziehen" ... sondern "wie wäre es jetzt selber in der Situation zu sein". Da fällt es mir leichter mich als der Mann zu sehen der mit ner Frau ne Romanze hat, weil ich einfach nicht so auf ander Sexualitäten stehe. Ist vielleicht vergleichbar mit heterosexuellen die nen homosexuellen Porno gucken würden mit Personen des eigenen Geschlechts. Die das nicht "anmacht". (Was aber gerade da der Zweck ist - bei Pornographie.) Da kann man nachvollziehen, dass die homosexuellen Personen da total Spass haben. Aber es gibt einem selber weniger.
Was ich von "Queercoding" halten will ... weiß ich noch nicht. Ich frage mich ob es so viel Sinn macht, irgendwas reinzu interpretieren, was nicht offiziell bestätigt wurde. Auf der andern Seite kann es einem aber auch egal sein, wenn Leute es tun - Streitigkeiten diesbezüglich also eher unsinnig. (Also es sollten schon auch andere etwas als hetero interpretieren dürfen auf der andern Seite die Gegenseite auch gerne als queer.) Da ist es an sich eher weird wie Fandoms an sich das Zeug handhaben. (Sex rein bringen wo im Hauptwerk gar keiner vorkommt - das kann ja unabhängig von Sexualität man weird finden, ohne dass es gleich übergriffig zu interpretieren ist, weil dann Fans da homosexuelle Szenen als Fanart zeichnen und man es nicht mag - die dann denken man wäre gegen Homosexuelle wenn man eher generell sowas übertrieben findet, auch wenn die heterosexuelle Sexszenen gezeichnet hätten aber im Hauptwerk gar kein Sex vorkam.)
Bei Robotern stört mich gerade das Humanisieren. Klare Trennung find ich besser. (Dann lieber echte Menschen.) Ist vermutlich auch so ne Geschmackssache. Kann auch mit Filmen wie Blade Runner nix anfangen. Und wenn etwas mehr als "Cyberpunk" gilt. Auf der andern Seite wenns technischer Fortschritt (Mensch und der Körper wird modidiziert) ist find ich es schon zugänglicher. Weil es wirkt mir dann teils zu "konstruiert". Also wenn man bei nem Roboter "Angst vorm Tod" in die Story mit reinschreiben würde würd ich auch nur denken "ist doch ne Maschine, wtf" und wär genervt - weil man es halt als außenstehender ja weiß, dass es nur Maschinen sind. Da sind dann Stories die sowas zum Thema haben auch in der Pflicht durch andere Sachen zu punkten - flotte Action, Spannung. Kämen dazu minuten lange pure Dialogszenen wär ich strikt raus. Weil es dann einfach langweilt. Da find ich es immer störend, wenn - obwohls halt Geschmackssache ist - Fans da bei so Sachen gern auch mal toxisch werden. :D Vorwerfen man würde keine anspruchsvollen Sachen mögen, etc. (Dabei gibts genug andere Anime wo ich auch nur rein Dialog gucken kann.)
Das ist immer so ne Mischung - wie das Gesamktwerk wirkt. Ich mag eigentlich anspruchsvollere Sachen. Auf der andern Seite geht auch pure Action, wenn die Chars irgendwie sympathisch wirken. Gute Musik kann helfen "Leerlauf" zu überbrücken (wenn nicht so viel passiert). Bei weibliclhen Charakteren fand ich noch Queen's Gambit ganz gut. (Auch wenn ich direkt bei Google gleich irgendwie Kommentare fand wonoch er aus feministischer Sicht negativ zu beurteilen wäre wegen irgendwas. :D)
---
Und ich denke nicht, dass gewisse Logik nur bei weißen hetero-Männern vorzufindne ist - wieso sonst würden sich andere Menschen beschweren, dass sie selber nicht genug repräsentiert sind? Die wollen natürlich nicht auch einfach nur "repräsentiert" sein, da es ja um Unterhaltungswerke geht die unterhalten sollen. Die wollen auch was, wo sie sich eher reinversetzen können.
Wobei "Unterhaltung" ist auch ne komische Sache. Ich begegnete online schon Leute die etwas unterhaltsam fanden, aber "schlecht" bewerteten. Weil es irgendwie nicht "anspruchsvoll geschrieben" war oder so. Also wenn Unterhaltung unterhält erfüllt sie imo ihren Zweck - kann dann auch nicht schlecht sein.
Ich meide tatsächlich westlichen Superheldenkram wie die Pest. Ebenso wie Sitcoms wo man Leuten bei den lustigen Szenen anzeigen muss, wo sie lachen müssen. (Wo ich 0 lustig finde.) Herr der Ringe mag ich wegen der Landschaften, Musik und großer Schlachten. Boromir und Theoden waren geile Chars - das waren eher Menschen. Gandalf auch. (Ich sehe mich eher selber als jemand der so im Hintergrund steuern würde, mag in Artus-Saga-Verfilmungen eher den Merlin, statt King Arthur und Co.) Wobei Eowyn schon auch cool war.
Overpowerte Charaktere (auch "Superdetektiv", etc.) finde ich meist auch langweiliger. Das ist dann sowas wo ich es nicht mag ... wenn die Story versucht deep zu sein beim Plot. Weil ich da nich so reinkomme oder das gut finden kann. Das taugt dann eher für überzeichnete Action die unterhalten kann weil die Chars "cool" rüberkommen. (Da ist dann auch egal wie Gender/Sexualität ist.)
Und wie ich in obiger Hälfte des Posts schon erwähnte: Man konsumiert halt Unterhaltungsmedien nicht nur für Empathie zum "nachovllziehen" sondern will vielleicht sich auch selber an ner gewissen Stelle mal sehen. Was bei Romanzenfokus dann schwieriger wäre.
Dragon Age - ist wohl schon älter als 10 Jahre - war so ein Spiel wo die Dating-Optionen nervig wirkten ich aber viele Personen erlebt hatte, die das gut fanden. Spiele aber auch generell kaum noch was und wenn dann eher Indie Games und da ist man sowieso weniger drauf aus endlos Achievements zu machen. (Das ist ja eher bei kommerziellen Titeln der Fall um Wiederspielwert künstlich zu erhöhhen, damit es mehr Spielzeit liefert und den Preis rechtfertigen kann - so ein teurer AAA-Titel.)
Bei Fantasy stimmt es natürlich, dass der Autor selber das Setting kotrolliert - aber darauf wollte ich auch irgendwie hinaus: Wenn er sich bestimmte mittelalterlich angehauchte Sachen da rein nimmt (ob es jetzt historisch korrekt ist oder nicht wäre dann ja irrelevant, weil Fantasy und er eh machen kann wie er mag) dann darf er es halt natürlich auch tun. Andere die es nicht mögen müssen das Werk nicht konsumieren. Und dann hat sich die Sacher erledigt. Mühsam finde ich es, wenn das Werk an sich oder der Autor dann als sexistisch oder sonstwas kritisiert werden, nur weil er ne Fantasy-Welt hat und die Bischöfe alle männlich sind und in Fantasy auch weiblich ging, da es ja nicht der realen katholischen Kirche entspricht. Ich mein: Sich Sachen grob als Vorbild nehmen ist halt nicht unüblich. Und nur weils theoretisch auch anders ginge heißt es ja nicht dass es ander sein MUSS - dass der Autor sich jetzt von ANDEREN über SEIN Werk was bestimmen lassen muss/soll.
Fantasy-Setting bildet ja oft auch nicht nur ne Welt so ab, die da plötzlich entstanden ist. Und unsere sexistischen Strukturen sind auch historisch gewachsen. Auch wenn da das Setting komplett anders ist hat man ja oft auch (auch wenn nicht erwähnt - dann zu vermuten) ne Historie bevor die Story einsetzt. Dass die dortige Gesellschaft sich irgendwie mal entwickelt hat. Sofern nicht ein Gott "plötzlich" da alles spawnte und die von 0 auf zig erwachsene Menschen ausm nichts das Setting entstand. Da ist es eben nicht unerwartet wenn da mittelalterlich wirkende Gebäude sind und Stadtwache in Rüstung ... und das alles Männer sind. Wenn das auch Menschen sind. Das passt. Weil man da auch nicht viel dazu schreiben muss extra. Der Zuschauer verbindet da andere Sachen die er kennt - mögen sie historisch akkurat sein oder nicht ist gar nicht so relevant - damit. Ebenso wie wenn du so Standard-Fantasy-Rassen (Orks, Elfen) wiedervwerndest in andern Stories.
Mein Kunsteinwand bezog sich eben darauf, wenn Fokus eher auf Sexualität liegt. Siehe das was ich dazu schon mal sagte. (Ich markiere diese Sachen alle mal fett.) Wenn es ein Actionfilm ist und einfach Action hat - dann ist die Sexualität egal. (Wobei es dann halt generell - auch bei Hetero-Romanzen - stört, wenn plötzlich Romanze drin verbaut wird statt flotte Action zu zeigen. Im Normalfall kriegt man da ja maximal im Unterton mal was mit dass jemand auf irgend ne andere Person steht.)
Wenn ich rein Menschen nachvollziehen will ohne Unterhaltung nebenbei noch mit dazu - dann geht das natürlich auch. Da dann eher möglich, sich auch mit queeren Romanzen zu befassen. Würde aber dann eher was in Richtung Doku sehen wollen. Vielleicht gespickt mit Auszügen/Interviews wie die Leute da diskriminiert wurden und wie die Gesellschaft damit umgeht.
Aber da ist halt auch wieder die Frage: Wie ist mein Interese bzw. zeitliche Präferenz - da hab ich vermutlich auch genügend andere Themen, die mich eher interessieren. Amok, Suizid generell - aber auch mit Fokus auf Mobbing (was ja auch wegen Queerness geschenen kann wenn die Täter sich das als Anlass herauspicken). Ich würde mich vermutlich gar nicht so speziell mit Romanzen an sich jetzt befassen wollen.
Gut zu Turing kann ich nicht viel zu dem Einwand entgegnen - weiß nur, dass der Film mich unterhielt. Ob/inwiefern er noch unterhalten hätte, wäre er "korrekt" gestaltet ... das kann man halt so nicht sagen. Dazu müsste es ein entsprechendes Werk geben (andern Film der fast genauso aufgebaut ist nur die Kritikpunkte korrigiert ohne sonst zu viel zu verändern) das man dann gucken kann. Oftmals kann ja zu detaillierte Ausarbeitung (und wenn es wenig im Detail ist kann es schon Anlass zu Kritik geben) auch den Fokus verändern bzw. das Pacing. Dass irgendwie Spannungsbögen unterbrochen werden, etc. Ich will jetzt halt auch nicht in nem ca. 2-ständigen Unterhaltungs-Film ne Abhandlung über Autismus haben die 1,5 Stunden einnimmt und 0,5 Stunden für den Rest. Jetzt mal übertrieben gesagt. (Ich bin sicher geschickte Schreiber können es auch passend hinkriegen, dass wenig Kritik besteht on betroffenen - es für dei Masse dennoch unterhaltsam ist. Generell bevorzuge ich auch eher Serien als Filme. Serienformat gibt zeitlich mehr her und kann anders aufgebaut sein als ein Film.)