Was war eigentlich zuerst da - der Kapitalismus? Oder die als schlecht empfundenen Regierungsformen? Die Demokratie kam sicherlich erst später - wenn davor im Mittelalter schon Handel getrieben wurde und das irgendwo auch kapitalistisch war. (Wobei da dann natürlich auch schon so als schlecht empfundene Regierungsformen existierten - die Monarchien.)
Warum ich denke, dass es schlechter ist einfach "wild" zu leben ohne eine staatliche Ordnung: Die Sicherheit bzw. Verlässlichkeit (die zumindest in den europäischen Systemen einigermaßen gegeben ist) von Regeln und dass man sich darauf verlassen kann.
Bei den Minderheiten würde ich auch nicht automatisch davon ausgehen, dass jegliche Minderheit unterdrückt wird. Aber eine Machtabwägung und Vorteils/Nachteilsabwägung (Risiken) - wird sicher stattfinden. Wenn die zwei halbstarken neben dem Nachbarn wohnen der schwächlicher ist und allein lebt - könnten die dem schon was wegnehmen. Wenn der aber ne Familie hat die ihn rächen könnte - dann sieht das schon wieder anders aus. (Da besteht dann ein Risiko.) Genauso bestehen natürlich die Risiken, dass diverse Gruppierungen einfach Bandenkriege anfangen und sich da eher Strukturen herausbilden.
(Das steht ja gerade nicht dem entgegen, dass der Mensch ein soziales Wesen sei - es passiert ja dann gerade deswegen. Wenn manche sich zusammentun, weil sie glauben stärker zu sein und die andern nicht zu brauchen. Könnte passieren.)
Ich frage mich halt wie man praktisch es umsetzen will, dass die ganze Menschheit zur Anarchie übergeht - theoretisch müsste man quasi den Brexit als einen Schritt in die Richtung sehen. Mit Deutschland auch aus der EU raus. Langsam dahin gehen, dass die Bundesländer total unabhängig sind. (In UK dann auf Wales, Schottland, etc. alle aufteilen, Schottland will ja schon unabhängig werden.) Dann runter bis man vielleicht den Fall hat, dass jedes Dorf sein eigenes Strafrecht, etc. hat und die dann abstimmen über Strafen (statt Gerichte mit nur wenigen Richtern). Dorfversammlung. Das vielleicht dann auch noch abschaffen.
(Weil streng genommen wäre das halt auch noch Demokratie - nur halt auf kleinerer Ebene. Nicht nur der Staat ganz oben ist Form von Demokratie. Wir haben ja auch Gemeinderäte, Stadträde, etc. Die wären dann halt alle kleine "Dorfstaaten" jeder für sich.)
Und ich seh schon das Problem, wenn jemand im Nachbardorf jemanden tötet und ins eigene Dorf zurückflieht und das Nachbardorf den dann ausgeliefert haben will aber die Angehörigen von ihm lieber das Strafrecht vom eigenen Dorf wollen und dass man ihn dort verurteilt. Ziemlich unpraktisch. Auch wenn man dann für alles neu verhandeln müsste.
Die Städte in denen die Pharmakonzerne (die existieren natürlich weiter - oder soll man die auch zerschlagne und verbieten, dass sich Leute für wirtschaftliche Zwecke zusammentun?) könnten einfach ein Exportverbot erlassen und probieren andere zu erpressen. (Dann werden sie vielleicht von andern "überredet" - mit Waffengewalt. Oder man annektiert die gleich und hat irgendwie wieder ne Vergrößerung und irgendwie nen größeres politisches Gebilde.)
Da find ich dje jetzigen Errungenschaften der aktuellen Demokratien - zumindest in Europa - doch schon besser. Man sollte eher statt Abschaffung auf ein Weltregierung hinarbeiten. Aber geht halt nicht über Nacht. Und auch nicht mit "Vereinen" wie der UN oder Nato. Man sollte das Konzept der EU nach oben tragen. Die USA sind für sich genommen schon recht groß. Eigentlich wäre es praktisch pro Kontinent eine Organisation zu haben die wie die EU ist und darüber nochmal ne Organisation in der die Kontinentalorganisationen drin sind. Dann diverse Sachen gemeinam entscheiden. Nicht alles.
Aber dann könnte man auch über diverse Steuersysteme und Besteuerung von Reichen nachdenken, ohne dass die in ein anders Land abwandern - wenn das von ganz oben festgelegt wäre dass alle Nationen sich Verpflichten Besteuerung anzugleichen.
Unb ob es so sinnvoll ist die Polizisten generell zu beschuldigen bzw. verächtlich zu machen? Wenn man auf der andern Seite davon redet, dass alle Menschen so toll und sozial sind und die bösartigen sich nur herausbilden wegen diverser Umstände? Dann ist die Polizei ja erst mal nich böse. (Sind sowieso nur manche!) Halt ein paar daraus die sich so entwickelt haben, weil sie vom Umfeld dazu getrieben wurden.
Bei der Bundeswehr genaus. Ich hab paar Monate Grundwehrdienst (als es den gab) noch geleistet - nachträglich verweigert, weils mir körperlich zu stressig war (Antrag zog sich dann hin). Die Ausbilder (die da beruflich bzw. als Zeitsoldaten waren) - machten alle nen ganz andern Eindruck als das was einem manch Hardcore-Linker vermitteln will. Das sind Leute die Überzeugungen haben. Und fürs Land sterben wollen - zur Verteidigung. (Nicht weil sie wild erobern und kolonialisieren wollen.) Und wenn Putin doch irgendwann mal Deutschland angreift sind vermutlich viele plötzlich dankbar für die Bundeswehr. Zudem gibts auch noch genug die gern auf Einsätze wollen - um im Ausland Frieden zu stiften. (Was ja auch als böse und kolonialisierend und bevormundend gilt. Aber zum Glück sind wir ja endlich wieder aus Afghanistan raus und machen denen dort keine Vorschriften mehr.) Klar gibt es waffengeile Rechte - aber da muss ne ordentliche Personalauswahl her. Bei Bundeswehr. Bei Polizei. (Da sind auch manche total in Ordnung aber.)