Ich für meinen Teil habe häufig beide Varianten ausprobiert, also "wild drauflos schreiben" und alles sorgfältig planen und strukturieren. Letzteres ist definitiv meine präferierte Methode. Oft ist eine meiner Fanfics daran gescheitert, dass ich den Überblick verloren hatte, beispielsweise weil ich nicht mehr genau wusste, was in den vorherigen Kapiteln passiert war, da ich keinen Eintrag angelegt hatte, in dem ich meine Ideen in Stichpunkten hätte festhalten können. Dann musste ich die letzten zwei oder drei Kapitel noch einmal lesen, damit ich überhaupt wusste, was Sache war. Auf Dauer ist das ziemlich lästig gewesen, und ich habe die Fanfiction entweder verworfen oder in einem völligen Chaos abgeschlossen. Die Fanfics, die ich ohne vorherige Planung geschrieben habe, sind daher die Werke, die mir am wenigsten gefallen. Weil die Frustration groß war und ich die Unzufriedenheit (für die ich selbst verantwortlich war) nicht auf mir sitzen lassen wollte, habe ich mir dann endlich die Mühe gemacht, mein nächstes Werk Kapitel für Kapitel zu projektieren. Zwar kostet das eine Menge Zeit, aber es lohnt sich. Dank einer gegliederten Basis lassen sich Handlungslücken viel schneller erkennen und beheben, Charaktere und ihre Motive lassen sich nachhaltiger konzipieren und Foreshadowing ist wesentlich unkomplizierter zu planen. In Zukunft werde ich weiter so verfahren.
In meiner Bubble habe ich allerdings schon zahlreiche Autoren kennengelernt, die es vorziehen, ohne pre-plotting zu schreiben und den Thrill genießen, wie der letztendliche Leser selbst, nicht zu wissen, wie die Geschichte enden wird. Viele dieser Werke sind ebenfalls unglaublich gut geschrieben, und ich bewundere jeden, der die Fähigkeit besitzt, blindlings ein Meisterwerk zu schreiben.