Beiträge von Dreykopff

    Ist das da links ne Bauchtasche, die keine Bauchtasche ist, oder wofür ist dieses auf den ersten Blick unförmige Teil?


    Hab den Worldsmerch die letzten Jahre nicht mehr so wirklich mitverfolgt und deshalb überhaupt keine Ahnung, ob bestehender Trend oder ganz neu, aber was mir tatsächlich auffällt, das Design ist deutlich simpler als ich's aus meiner Zeit kenne. Da war das Artwork immer ein Berg von Mons, und jetzt ist es offenbar einfach nur Pikachu mit ein bisschen Hintergrund. Und der Ratte muss doch heiß werden unter den Palmen mit der Studentenjacke da, haha.

    Wie man mich mal wieder subtil daran erinnert, dass ich mehr Tee in meinem Leben brauche, aber ich vergess es immer noch immer wieder, weil's halt mehr Arbeit ist als sich ne Flasche ausm Kühlschrank zu nehmen und die Küche ist sowieso immer ein Schlachtfeld und ich weiß nicht, wo mir der Kopff steht, und...ja.


    Sind Schwarz- und Grüntee nicht technisch exotisch? Die kommen doch soweit ich weiß immer aus Asien. Achtet halt keiner drauf. :skull: Regional kriegste nur Kräuter und Früchte.


    Gehen wir mal durch die Optionen...


    Kräuter: Hab immer einen da, allein aus Aberglauben mit Erkältung/Beschwerden und so, aber wirklich geil fand ich bisher noch keinen von denen.

    Früchte: Ich weiß, ist Blasphemie, das zu sagen, aber geht im Zweifel immer. Das ist beim nächsten schon bisschen anders.

    Schwarz: Das kann tatsächlich sehr hit-or-miss sein. Hab mir sagen lassen, Earl Grey ist der meistverkaufte Tee in meinem Teeladen, und der ist auch gut, aber so komplett pure oder auch sowas wie Ostfriesentee (das ist einfach alle Schwarztees der Welt zamgepanscht, wenn man so will) schmecken gerne mal nach Dreck, und die Laune dafür hab ich nicht zu oft. Mein bisher liebster Tee überhaupt war ein Schwarztee gemischt mit Vanille, aber ich hatte davon vielleicht 4-6 Tassen oder so. Dann hab ich den Rest davon verschenkt, weil so geil war, und keinen Nachschub für mich selber mehr geholt, weil ich chronisch anderes zu verbrauchen hab und das weg muss usw.

    Grün: Hab mir dieses Jahr mal so einen Wasserkocher mit Temperatureinstellung gegönnt, und vor allem für grünen Tee lohnt sich das richtig. Den Tee selber mach ich jetzt nicht dadrin (man könnte es aber), aber ja, kann son Ding nur empfehlen, wenn man Tees hat, die was anderes als 100° haben wollen. Dann schmeckt mein bisher teuerster Tee, irgendein grüner von nem Familienbetrieb in Miyazaki, auch tatsächlich so wie es soll und auf der Verpackung steht.

    Klassische: Was ist das genau, wenn nicht die bereits genannten? :thinking:

    Exotische: siehe oben


    Wird jetzt auch wieder so langsam Zeit für Eistee. Hab mir letzten Sommer schonmal welchen selber gemacht...aber nur wenig oder keinen Zucker reingemacht, und entsprechend hat der dann auch meistens geschmeckt, haha. Will mal damit experimentieren, weniger schwarz und mehr grün/weiß/Früchtetee dafür als Basis zu nehmen, und vielleicht auch mal andere tatsächliche Früchte als nur die üblichen.

    Oh hey, das passt gerade. Nicht weil ich mal wieder umziehe, sondern weil man immer wieder random über das Thema nachdenkt. Ich hasse Umzüge, aber manchmal ein notwendiges Übel. Warum hasse ich sie? Es fühlt sich jedes Mal an wie ein Vollzeitprojekt, das selbst wenn du tatsächlich einen Monat lang jede Woche 40 Stunden da rein stecken würdest, immer noch nicht fertig wäre, und es ist zum größten Teil so furchtbar langweilig, da hatte ich echt immer wieder Motivationsprobleme. Was das Leben mir noch so geben wird, keine Ahnung, aber eigentlich will ich nicht mehr umziehen, und wenn doch, dann bitte in irgendeine Behausung, die mir dann auch gehört und nicht nem Vermieter. Und ob das jemals passieren wird, ist zu bezweifeln, wenn man dafür in der Stadt immer mindestens ne halbe Million plusminus X hinlegen muss. :') Okay, gehen wir auch mal die Fragen durch.


    Welche Erfahrungen habt ihr allgemein gemacht?

    Bei allem, was man so hört und manchmal auch sieht, dürfte ich tatsächlich Glück gehabt haben. Meine Mutter hat viel über unsere Landlords geflucht früher, aber weiß ich nicht warum, in den Wohnungen war nicht viel kaputt, zumindest in meinen Erinnerungen nicht. Und selber dann bin ich zu 100% immer bei lokal ansässigen Landlords gelandet, die gleichzeitig auch die Bauherren gewesen sind, und ich sag mal, wenn die einen verarschen, tun sie es in der Regel nur versteckt aber nicht offensichtlich. Immer wenn was kaputt war, haben die einen geschickt und das auch finanziert, und gut. Das ist ja, wie man so hört, bei so Privatvermietern, die man dann auch nie persönlich sieht, weil die was weiß ich, irgendwo 500+ Kilometer weit weg sitzen, deutlich schwieriger. Das erinnert mich; die erste Singlewohnung, die ich mir je live angesehen hab, war auch son Ding...hat auf den Fotos im Internet noch gut ausgesehen, aber als ich dann da war, das Bad war so ungewohnt ranzig und der Lüfter war schon iwie mit Zeug zugewachsen und so, und drauf angesprochen meinte die Besichtigungsführerin nur so sinngemäß, "der Vermieter sitzt irgendwo in Hamburg, das wird den nicht interessieren". Danke für die Ehrlichkeit, ig.


    Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich eine eigene Wohnung zu suchen

    Hängt natürlich von Person und Umständen ab. Ich bin mit 20 und nach einem Jahr Studium bei Vatern ausgezogen, hauptsächlich weil mir die Fahrtzeiten viel zu viel waren. Dass ich gerne allein sein wollte, war zwar grundsätzlich auch gegeben, aber in diesem Fall schon fast irrelevant, weil mein Vater damals gefühlt sowieso bei seiner damaligen Freundin gewohnt hat. Und trotzdem hat er noch iwie Haushalt, Einkauf und sogar Essen reingemogelt, obwohl er kaum noch da war -- das kann ich gerade überhaupt nicht fassen, aber hab tatsächlich auch schon verdrängt, für wieviele Stunden oder Tage pro Woche ich ihn überhaupt gesehen hab. Er hat mich absolut nicht rausgeschmissen oder sowas, aber nun ja, sicherlich hat er auch davon profitiert, dass ich mich vom Acker gemacht hab, weil er dann die Wohnung, die er eh nicht mehr selber benutzt hat, guten Gewissens kündigen konnte.

    Gemessen am heutigen Zeitalter muss das komplett utopisch wirken, mit 20 allein in eine Universitätsstadt zu ziehen. Damals hab ich komplett von BAföG + Kindergeld leben können, heute klingt das nicht mehr so wirklich darstellbar mit den aktuellen Miet- und Nahrungspreisen... Diese Gesellschaft hat es irgendwie fertig gebracht, ihren Kindern zu sagen, dass unbedingt jeder studieren muss, aber dann sind die Ressourcen dafür einfach gar nicht da. Gleichzeitig fallen Handwerk (wahrscheinlich underrated), soziale Berufe wie Pflege und Erziehung (rated as is :skull: ), die Bundeswehr und sonstwas komplett auseinander.


    Wie oft seid ihr schon umgezogen

    Hm, ich würde mal tippen, durchschnittlich oder leicht überdurchschnittlich. Hab es bisher noch nie erleben dürfen, mal für 10 Jahre in einer Wohnung bleiben zu dürfen...anstrengend. Gehen wir mal die imaginären Logs durch:


    1988 bis ~1990: Haus im Dorf, kein Eigentum, 3 Personen

    Das erste Zuhause meines Lebens ist so ein richtiges Mysterium. Das Haus soll angeblich kein Bad gehabt haben, lol, und trotzdem wollte iwer Geld dafür haben, und dann war das auch noch in der DDR. Überhaupt keine Ahnung ob das ne Privatperson oder ein VEB war, aber ja, langfristig war das meinen Eltern nix...und das ist insofern super schade, dass wir danach alle nie mehr in nem Einfamilienhaus wohnen durften. (Nur Muttern mal kurz mit ihrem Neuen später, aber ich glaub da war sie letztendlich nichtmal für einen Monat. Stell dir vor, du lässt dich von nem eigentlich anständigen Mann scheiden nur um dann bei nem vermögenden Säufer zu landen, nichts zu ahnen, und nur noch wieder weg zu wollen. Eine leider nur zu wahre Geschichte.)


    ~1990 bis ~1994: erste Wohnung in der Kleinstadt, 3 Personen

    Hier hab ich auch kaum noch Erinnerungen dran. Ich weiß, wo die Wohnung war und wer unsere wichtigsten Nachbarn waren, und paar Möbelstücke, die auch noch mitgenommen wurden, aber das war's. Bisschen Ironie als Bonus: Die Schule war direkt nebenan, aber meine Einschulung ist in etwa zusammengefallen mit dem nächsten Umzug.


    ~1994 bis ~1998: zweite Wohnung in der Kleinstadt, 3-4 Personen

    Der ging dann in eine frische Neubauwohnung in ner ganz anderen Siedlung mit Erstbezug. War ganz nett da, und Schulweg war auch kein Thema, weil gab ein Busunternehmen, das sich das ganze Jahr lang drum gekümmert hat. Da war es dann auch egal, dass man nicht mehr direkt daneben, sondern paar Kilometer entfernt gewohnt hat. Wir sollen mit der lieben alten Frau Funke wohl ne anstrengende Nachbarin gehabt haben, was aber wohl hauptsächlich daher kam, dass ich als Kind wahrscheinlich bisschen zu viel Krach gemacht hab und die wollte halt ihre wohlverdiente Ruhe. Viele Erinnerungen hab ich auch hier nicht mehr, aber ich hab sie definitiv auch mal in nicht-stinkig erlebt. Keine Ahnung ob sie noch lebt, aber hoffe es erging ihr soweit gut. Ah genau, zwei noch viel wichtigere Sachen, die garantiert nicht zu vergessen sind: Erstens, 1995 wurde meine Schwester geboren und damit war ich kein Einzelkind mehr. Zweitens, ich hatte hier kein "echtes" Kinderzimmer. Der Raum, den sie mir gaben, war tatsächlich der größte oder zweitgrößte in der Wohnung, aber der wurde dann nicht nur als Kinderzimmer, sondern auch als Esszimmer genutzt (und nebenan im Wohnzimmer stand ein weiterer äquivalenter Tisch mit Stühlen nur zur Deko oder zum Arbeiten, kein Witz). Das war für mich tatsächlich nicht einfach, weil ich damit eben nicht wirklich nen Rückzugsort hatte, aber sehr wohl einen brauchte und wollte. Oh, und ersten eigenen Fernseher (son guter alter fetter CRT, den hab ich glaub sogar noch später in meine erste Solo-Wohnung mitgenommen, Retrogamer würden den lieben heute) gab es hier auch noch. Das Kinderfernsehen war mein Freund damals.


    ~1998 bis 2002: dritte Wohnung in der Kleinstadt, 4 Personen

    Paar Meter weiter in den baugleichen aber bisschen älteren Block nebenan, Wohnung getauscht mit ner anderen Familie, die sich verkleinern wollte. War ein super Deal für uns. Es gab für mich ein dediziertes Zimmer, es gab auch für meine Schwester ein dediziertes und demokratisch deckungsgleiches Zimmer, und es gab das erste Mal eine große Küche. Da hat sich Muttern dann den lebenslangen Traum von ner geilen Einbauküche realisiert...und ich hab da iwann beim Spielen versehentlich die Arbeitsplatte...ihrer Meinung nach zerstört, den Fakten nach aber nur ein paar Millimeter großes Loch reingehauen. Nicht geil, ich weiß, würd ich auch nicht lieben. Ich hab das Thema nie mehr rausgekramt danach, aber gut möglich, dass das dann auch son bisschen als Brandbeschleuniger in der kaputten Ehe gedient hat. Ansonsten hab ich hier in der Wohnung noch meine bisher schlimmste Infektionskrankheit erlebt, eine Woche Grippe. Hab so das Gefühl, dass weil ich gefühlt kaum was abkriege, sich seit ein paar Jahren selbst Kleinigkeiten so unfassbar lästig anfühlen...


    2002 bis 2008: vierte Wohnung in der Kleinstadt, 2 Personen

    Eines schönen Tages will meine Mutter ein Gespräch unter 4 Augen und droppt dann erstmal ne Bombe: Sie will sich trennen, die Wohnung auflösen und die Kinder teilen, und ich soll zu Vatern kommen. Haben die alten Säcke echt gut verheimlicht, dass es nicht funktioniert hat, hab da so überhaupt nicht mit gerechnet... Und ich kann's auch immer noch nicht fassen, dass sie mich "einfach so abgegeben" hat. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass ich ihr Lieblingskind war, und sie hat verfickt viel für mich geopfert in den ersten Jahren meines Lebens, also ja, das muss schwierig gewesen sein für sie...aber die andere Sache war tatsächlich auch, dass das Leben mit ihr in der gleichen Wohnung schon anstrengend war. Ich bin neurodivergent, sie ist seit mindestens 30 Jahren depressiv, und wir sind leider nicht zu selten wegen irgendnem Quatsch (oder auch gegenseitig unerfüllter Bedürfnisse, wenn man's genau nimmt) aneinander geraten. Die "gewählte Distanz" hat unserm Verhältnis unironisch gut getan.

    Äh ja, damit zu der Wohnung, jetzt allein mit Vatern...das war jetzt ulkigerweise wieder neben der Grundschule von damals, in den fancy Neubauten der 90er, mittlerweile nicht mehr ganz so neu, aber das ist okay. Aber das Gymnasium (heute Gesamtschule) war dann nochmal woanders, und das wollte den Bus nicht mehr für Einheimische finanzieren, also musste ichs Fahrrad nehmen. War eigentlich lebensmüde, da auf der Hauptstraße zu fahren mit dem 50cm Radstreifen auf der Fahrbahn oder so, aber damals hat das keiner hinterfragt und wie auch immer ist tatsächlich nichts passiert da. Die Wohnung war erstmal auch ganz gut für unsere Zwecke, aber iwann kam dann Schimmel an paar Außenwänden durch. Einmal in meinem Zimmer, einmal im Wohnzimmer. Im Bad seltsamerweise nix, obwohl das auch außen war, und meistens sind die ja betroffen, das hatte meine Mutter dann iwann auch mal durch... Scheiß die Wand an, wenn man sich so die Jahreszahlen anguckt, war das dann hier echt die bis dato längste Wohnung. Beobachten wir's mal weiter.


    2008 bis 2014: erste Wohnung in der Großstadt, ab sofort nur noch ich, 28m^2, 1 Zimmer, Küche extra, 250€ warm

    So, da war sie nun, die (Pseudo-)Unabhängigkeit, in einer ganz netten schon auf Vordermann gebrachten Wohnung Baujahr DDR am Stadtrand aber nicht weit vom größten Einkaufszentrum des Bundeslands. Ich hab's gewollt und ich fand's geil, aber war ich bereit für? Mental ja, tatsächlich nein, oder so. Haushalt hat, sag ich mal, nur so mit Abstrichen funktioniert, und Studium ebenso. Bei meinen Lieblingsveranstaltungen hab ich die Höchstwertungen eingesammelt, bei den andern iwie durchgemogelt. Dann kam in die letzten Jahre hier leider noch ne Serie von persönlichen Krisen, was dann auch nicht unbedingt leichter wurde, als der Vermieter kam und sagte: wir wollen wieder modernisieren (war überhaupt nicht notwendig imo, ich war unironisch zufrieden und es war ja wie gesagt auch schon zuvor modernisiert worden). Damit einhergehend der Zwang, in einer Übergangswohnung anderswo zu ziehen, und dann würd ich mir immerhin aussuchen können, übernehm ich die Übergangswohnung oder will ich zurück, aber dann für mehr als 100€ teurer. Ein dummes Detail dabei, das ich nie vergessen werde: die erste mir vom Landlord vorgeschlagene Übergangswohnung hatte ein ungefließtes Bad (wieso gibt es sowas bitte noch), und deshalb hab ich die abgelehnt. Dann konnten sie mir tatsächlich noch eine andere zeigen, die Fliesen hatte, aber nur Dusche statt Badewanne. Hab ich mit Kusshand genommen, ich hatt eh nicht mehr wirklich gebadet. Allerdings: beide vorgeschlagenen Wohnungen haben altbackener gewirkt, und als ich sie darauf angesprochen hab, meinten sie, keine Modernisierung geplant. Ich dacht mir nur so, glaubt Ihr doch wohl selber nicht, aber wenn Ihr das so sagt...Kann man sich mal merken. *dry cough*


    2014 bis 2018: zweite Wohnung in der Großstadt, ~35m^2, 1 Zimmer, Küche extra, 300€+/-X warm

    Eine Straße weiter war sie dann auch, direkt an nem Waldstück. Oh, kleines Detail noch, die Wohnungen hier in der Stadt lagen zufällig immer im Erdgeschoss und genau hier hab ich gelernt, dass ich eigentlich gar nicht mehr im EG wohnen will. Dass man sich immer wie halb auf der Straße fühlt ist das eine (nur visuell; auditorisch hör ich zumindest oben genauso alles), aber das ganze Viehzeug das andere. Hatte über die Jahre immer wieder mal nen verirrten Nachtfalter in der Wohnung, einmal auch ne Grille. Horror und Folter. Dagegen ist die Riesenspinne, die sich iwann mal zu meiner Schwester in unserer damaligen ebenfalls EG-Wohnung am Wald eingeladen hatte, nix.

    Ansonsten...mir war eigentlich schon von Anfang an klar, dass ich hier bleiben wollen würde. Die fette Mieterhöhung für ne Maßnahme, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte, war ich grundsätzlich nicht bereit zu zahlen, und ansonsten war die eigentliche Übergangswohnung eben auch einfach bisschen geräumiger und das hat mir schon grundsätzlich gut getan...auch wenn ich mit dem Haushalt von Anfang bis Ende Schwierigkeiten hatte, weil wie gesagt, waren nicht die einfachsten Jahre für mich. Meine Zeit hier ging dann auch bald schon wieder vorbei, als der Vermieter wieder kam und sagte: wir wollen modernisieren, bitte haut ab. Und die Formulierung wähle ich bewusst so, denn Übergangswohnungen konnten sie diesmal nicht mehr wirklich anbieten. Die Stadt war mittlerweile voll. Oder eigentlich, ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr, ob sie mir wirklich nichts hätten anbieten können, aber die Sache war einfach die: Ich war mittlerweile in Vollzeitarbeit und sollte damit doch auch mal meine Lebensqualität in Faktoren wie Größe, Lage und sowas verbessern können, indem ich mehr zahle. Also hab ich gesagt ich hätte gern, wenn iwie möglich, 2 Zimmer und zentraler gelegen. Da haben sie halt gesagt, haben wir nicht, bitte kümmern Sie sich selbst und halten uns auf dem Laufenden. Eigentlich wäre das ne komplett unmögliche Aufgabe gewesen, aber ich hatte übelst Glück und bin tatsächlich noch vor der offiziellen Deadline ausgezogen.


    2018 bis heute: dritte Wohnung in der Großstadt, 42m^2, 2 Zimmer, Küche extra, 500€ warm Einzug, heute 600€

    Zunächst mal ein Geständnis: Ich hatte neben der Arbeit und allem anderen überhaupt nicht die mentale Energie, nach einer Wohnung auf diesem komplett kaputten Wohnungsmarkt zu suchen, und hab kurzerhand meiner Mutter gesagt, die so gerne nützlich für mich sein wollte und unironisch nicht viel zu tun hatte: bitte telefonier Du für mich rum, danke. Das war, nachdem ich nur so Absurditäten wie "20+ Interessenten für eine noch bewohnte Wohnung und die Mietpartei soll Besichtigungen organisieren und ist überfordert" gekriegt hab. Und ich weiß nicht wie, aber sie hat tatsächlich auf diesem hoffnungslosen Markt recht zügig was gefunden und ohne Mitbewerber. Da war noch so eine Rechtsanwältin auch etwa in meinem Alter drin und ich sollte die anrufen und Termin vereinbaren und so. Hab ich gemacht und war erstmal geflasht, wie geil die Wohnung war im Vergleich und wie ich nur ja sagen musste um sie zu kriegen...und das auch gleich unten machen konnte im Büro des Vermieters. Einbauküche statt DDR-Herd und Bausteinschränken, ebenerdige Dusche, erstes dediziertes Schlafzimmer, beste und gleichzeitig ruhige Innenstadtlage mit nur 10 Fußminuten zum Bahnhof, und Neubau der frühen 2010er. Bonuspunkt: Wohn- und Schlafzimmer auf der Ostseite, also hab ich da Morgensonne und definitiv nicht Nachmittagssonne, lieb's. Einfach nur ja. Warum erwähn ich den Beruf meiner Vormieterin? Najo...die Übergabe war son bisschen chaotisch, haha. Ich glaub, die liebe Frau hat mich son bisschen gescammt, indem sie mich dazu bequatscht hat, einer Sache zuzustimmen, der ich nicht zustimmen muss. Sie wollte die Wohnung nach Möglichkeit nicht streichen und hat mir so als Deal angeboten, sie lässt nen Farbeimer da und dafür kann ich ein, zwei Wochen früher rein als zum eigentlich angedachten Termin. Weil ich rein wollte, um da meine sich erzwungenermaßen ziehenden Arbeiten zu verrichten, hab ich da halt zugestimmt, und das Weiß, das sie dagelassen hat, war einfach scheiße und hat die vorherige Farbe nicht übermalt gekriegt, also musste ich selber nochmal los mir hier richtig Alpinaweiß holen und so, die mit der Katze, wer kennt sie nicht. :3 Aber gab noch nen anderen Grund, warum ich das mit mir hab machen lassen, und der da war, dass ich mir sowieso Teile der Wohnung blutrot (bekanntlich meine Lieblingsfarbe) streichen wollte, und dann muss man ja nicht zweimal unabhängig voneinander durch den ganzen Prozess gehen, sondern erledigt es halt in einem Abwasch, ne. War dann halt klar besser für sie als für mich, aber seis drum.


    Soo...und nu? Ich liebe die Wohnung sehr, bis auf 3 +/- X lästige Details:

    ~ Einbauküche ja, aber Spülmaschine nein. Aber okay, hatte ich in den beiden davor halt erst recht nicht, bin's also mehr oder weniger gewohnt, mich für den Scheiß hin und wieder mal hinstellen zu müssen...

    ~ Viele kleine Räume statt einem großen find ich prinzipiell super und will ich nie wieder anders haben, aber der Preis dafür ist, dass das mein kleinstes Wohnzimmer aller Zeiten ist, und man fühlt's. Ist nicht ausgeschlossen, dass ich das irgendwann nochmal komplett neu mache, weil was auch immer das jetzt im Moment ist...das ist irgendwo zwischen "funktioniert nur für mich alleine" und "persistiertes Provisorium". Magugn.

    ~ Mein Kellerkäfig ist in nem anderen Haus, und der Fahrradkeller, wenn ich ihn nutzen würde, wäre ebenfalls in jenem anderen Haus. Ich benutze ihn aktuell nicht, weil man da das Fahrrad nirgendwo anschließen kann, und nun ja, ich hab's erst letztes Jahr gekauft und 800€ dafür geblecht, da bin ich eher zurückhaltend damit, das wo hinzustellen, wo es frei stehen würde... (Mein vorheriges Fahrrad, und das war ein Billiges vom Praktiker, war iwann unbemerkt aus nem Gemeinschaftskeller gestohlen worden. Andere Wohnung, sag's nur.)


    Ich hatte ja erwähnt, mal auf die Zeitspannen zu achten, und dann stellen wir fest: die am längsten bewohnte Wohnung ist nun tatsächlich und alleinig meine aktuelle! Hat sich nichtmal so angefühlt, weil einerseits der natürliche Effekt des Alters, wo Zeit einfach gefühlt schneller vergeht, und andererseits waren da eben auch die Covid-Jahre drin, die sich ja für viele wie ein Loch in Lebenslauf und Weltgeschichte anfühlen... Für mich als Introvertierten war's sicherlich weniger schlimm als für andere, aber teile trotzdem ebenfalls dieses seltsame Gefühl, die Jahre einfach nicht erlebt zu haben.


    Damit *hust* zur letzten Frage...


    Was haltet ihr von WGs in der heutigen Zeit

    Wenn wir den Zusatz "in der heutigen Zeit" streichen würden, für mich persönlich wäre das nie was gewesen. So in der typischen WG mag man zwar sich leichter zurückziehen können als in einem familiären Haushalt, aber dann ist da trotzdem mindestens ein fremder Mitbewohner und du musst dich mit dem vertragen und die Handhabung der geteilten Räume muss funktionieren und so, was dem Hörensagen nach tendenziell eher nicht funktioniert...zu viel Stress einfach. Für andere mag's (besser) funktionieren, sonst würden sie's ja auch nicht machen, aber ja, konnt ich mich nie für begeistern. So, und wenn wir jetzt den besagten Zusatz tatsächlich beachten...weiß nicht, Studenten müssen jetzt wahrscheinlich deutlich mehr als früher in WGs, wenn sie in der Stadt ihrer Hochschule wohnen wollen, oder? Singlewohnungen sind halt irgendwo zwischen nicht verfügbar und nicht bezahlbar, oder nur bezahlbar wenn man noch nebenher arbeitet, aber dann kriegt man vielleicht wieder weniger BAföG, oder kriegt's sowieso nicht wegen zu reicher Eltern aber die können/wollen einen dann trotzdem nicht komplett finanzieren und...ja. Ich weiß, dass meine Erfahrung nicht verallgemeinerbar ist, aber mein Studiengang war blutig hart, das war so schon 60+ Wochenstunden unbezahlte Arbeit gefühlt, da hätt ich nicht auch noch tatsächlich arbeiten können. Aber was laber ich hier eigentlich, selbst um ein WG-Zimmer finanzieren zu können, müssen viele doch arbeiten heutzutage. Alles kaputt, und ich bin so verfunkt erleichtert, dass ich nicht erst 10 Jahre später oder so studiert hab. Die Einwohnerzahl meiner Stadt war 150k als ich hier hergezogen bin. Jetzt ist 180k, und wäre halt locker über 200k, wenn wir tatsächlich die Wohnungen hätten, die nachgefragt werden. :')

    So, abgestimmt. Krieg ich jetzt auch sonen tollen Button wie die Amis wenn sie wählen gehen, obwohl das bei denen da in den meisten Staaten komplett sinnlos ist? War nicht leicht heute, die Reihenfolge könnte an nem andern Tag wohl ganz anders aussehen. Sorry an die, die dabei nicht so gut weggekommen sind, aber vielleicht reicht's ja trotzdem, weiß man sowieso nicht.

    Kennt Ihr das? Erst mustert man sich selbst versehentlich nen Bildschirm aus, weil der aus welchem Grund auch immer weder HDMI noch DP hat (während die neue Grafikkarte nur noch HDMI und DP hat), dann bestellt man halt nen neuen, und dann hat der neue einfach mal keine Lautsprecher. Sowas hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen bzw. (nicht) gehört.


    Was es noch seltsamer macht, der neue Bildschirm wird als "gaming monitor" vermarktet. Gaming hat ja eigentlich normalerweise Audio, und ist auch eine der drei Sachen, die ich mit dem Bildschirm machen will, aber ja, hat einfach nur nen Klinkenanschluss und sonst nix, und der funktioniert auch, wenn ich nen Kopfhörer reinstecke. Ich bin mir noch nicht 100% sicher, wie ich jetzt weiter verfahre, aber ich denke, ich werd den behalten und iwie nach ner akzeptablen Lösung für das Tonproblem suchen. Abgesehen von diesem nicht vorhandenen Feature gefällt er mir ja soweit und ich hab auch wenig genug dafür bezahlt, dass ich immer finanziell besser damit wegkomme, wenn ich einfach irgendnen bitte nicht zu platzverschwenderischen Lautsprecher kaufe...oder einfach die bereits vorhandenen Lautsprecher vom PC dahin umstöpsel, das wäre auch noch ne Option. Oder iwie nen Switch/Verteiler, wird es sicher auch geben, nur komm ich mir da vor wie mit Kanonen auf Spatzen schießend, weil sowas gefühlt nie billig ist und auch noch mehr Kabelsalat und Kontrollwirrwarr macht als wenn ich einfach sage, Bildschirm oder Nintendo Switch kriegt ein eigenes, unabhängiges Audioausgabegerät und gut is.

    Hatte den andern Tag gesehen, dass es hier so ein Thema gibt, kann ich wohl auch mal meinen "betroffenen" Senf dazugeben...


    Zunächst mal kurz Klugscheißermodus an: neurodivergent und neurodivers sind keine Synonyme. "Neurodivergent" heißt, wie gedacht, einfach nur "nicht neurotypisch". "Neurodivers" bezieht sich immer auf Gruppen, und zwar in welcher Form auch immer gemischte, weil sonst wär ja gar nix divers da. Wenn beispielsweise ne autistische und ne neurotypische Person zusammen sind, nennt man das ne neurodiverse Beziehung. Aber ne Einzelperson ist grundsätzlich nicht neurodivers außer sie hat ne multiple Persönlichkeitsstörung, dann ist alles möglich, nur neurodivergent oder eben nicht. Klugscheißermodus aus.


    Oder vielleicht doch nicht aus, magugn. Hab mehr oder weniger nen ganz annehmbaren Lifehack anzubieten, der insbesondere dafür gut ist, um diese leidige PDA ("pathogolical demand avoidance", oder auch "pervasive drive for autonomy"), oder sonstwie Prokrastination, so halbwegs zu überwinden. Geht halt auch nicht permanent, man kennt's, es ist und bleibt ein täglicher Kampf und gewinnen wird man gar nicht bzw. nur temporär. Aber wer sich nicht drauf einlässt, hat halt schon verloren. War Jahre meines Lebens da, war nicht geil.


    Kennt Ihr das? Man nimmt sich unironisch zigtausend Sachen vor, aber gleichzeitig weiß man auch, eigentlich hat man gar nicht die Energie und ist schon mit allem andern, was man irgendwann mal schaffen wollte, hoffnungslos in einem überaus unübersichtlichen Rückstand. Dann will man vielleicht mal doch noch irgendwie aufholen, aber dann kommt die Analyseparalyse, man ist gleich vorm ersten Schritt überwältigt, und dann zieht man sich eben doch wieder zurück in seine Komfortzone. Da geht's einem dann erstmal wieder gut, aber dafür bleibt dann eben wieder was liegen... Ne zeitlang funktioniert das auch...bis man in die Phase kommt, wo die negativen Gefühle bis dahin durchbrechen, und spätestens dann besteht definitiv Handlungsbedarf. (Die gute Nachricht: Dann wird's vielleicht auch leichter mit der Motivation, weiß ich nicht. Ist auch nicht wichtig.)


    Offensichtlich hab ich Motivation für unliebsame Tätigkeiten nie daher geholt, dass mir Leute gesagt haben "mach dies, mach das", selbst mit guten Begründungen, weil ich die ja auch selber kenne, und dann erzählen sie mir nichts Neues, sondern nerven nur. Was Leute nur verschwindend selten versucht haben, aber was unironisch ne höhere Erfolgschance hätte: wenn sie einem was nicht zutrauen, und man es genau dann eben doch macht, so nach dem Schema "Dir zeig ichs, mich so zu unterschätzen", überspitzt gesagt. Man braucht dafür aber gar keine anderen Leute, man kann sich auch selber ganz gut austricksen. Stichwort Neugier. Wie werde ich mich fühlen / wie wird es sich auf mein Leben auswirken / ..., wenn ich X mache/versuche/schaffe/...? In dem Kontext aber auch sehr wichtig: bloß nicht zu ergebnisorientiert denken! Nicht alles wird so funktionieren wie man das gerne hätte, und das ist okay. Man nimmt trotzdem was mit, und weiter geht's.


    Was mich am Ende mehr abgeholt hat als alles andere, ist diese Idee: man stelle sich vor, dass man jeden Tag stirbt, wenn man einschläft, und wenn man dann wieder aufwacht, wohnt wer anders im gleichen Körper. Das heißt: Wenn ich meinen Tag im Dopaminrausch verbringe, aber sonst nix gebacken kriege, dann ist das alle heute Nacht einfach weg, und meinem morgigen Selbst hinterlass ich einen Schuldenberg von unerledigten unliebsamen Aufgaben, ohne jede Hilfestellung. Das ist auch ne Form von Selbsthass, wenn man sich überhaupt nicht dafür interessiert, dem Zukunfts-ich es irgendwie zumindest ein bisschen leichter zu machen, weil man es ja zweifellos könnte und sich trotzdem dagegen entscheidet. Wenn man das auf ein Leben in seiner Gesamtheit ausspinnt, dann wird mir auch klar, woher das überhaupt kommt, dass so viele Leute um mich herum es so einfach durch ihren Tag schaffen und alles dabei schaffen und gleichzeitig auch noch Spaß haben und was nicht alles. Hab sie die längste Zeit für komplett overpowered gehalten, aber sind sie tatsächlich gar nicht. Sie verstehen nur inhärent, dass es besser für sie ist, heute ein bisschen zu leiden, damit sie morgen weniger oder gar nicht leiden dürfen. Sie sind an jedem einzelnen Tag in einer besseren Ausgangsposition gewesen! Wenn ich die hätte, könnt ich das auch. Und deshalb wird inkrementell drauf hin gearbeitet... Sagen wir, ich wache an Tag X mit Lebensqualität Y auf, gehe mit Lebensqualität Y+Z schlafen, und wache dann an Tag X+1 mit Lebensqualität (aus Mangel eines besseren Worts) Y+Z wieder auf. Meine Erwartung an mich selbst ist einfach: Z sollte idealerweise positiv sein, und an schwierigen Tagen bitte zumindest nicht negativ. Was dann nämlich irgendwann passieren wird, ist, dass man aufwacht oder nach Hause kommt, oder so, und erstmal sieht: "guck mal, mein Vergangenheits-ich hat was für mich geleistet, und es gibt mir Kraft und Motivation, weiterzumachen", und weiter: es kann passieren, dass man sich schon im Moment der Entscheidung schlecht genug damit fühlen wird, etwas liegenzulassen, dass man es freiwillig erledigt.


    Letzteres hab ich heute auch schon durch. Hab den dominanten Teil des Tages damit verbracht, zum einen wiederkehrende Aufgaben wie Essen für die nächsten Tage zuzubereiten, Duschen, Wäsche, Abwasch und so, und zum andern eine komplexe und mehrstündige einmalige Aufgabe (meinen Computer aufrüsten). Nun wäre die naheliegende Möglichkeit gewesen, dass man für die Zeit, die danach noch übrig bleibt, weitestgehend entspannt. Das mach ich dann jetzt wohl auch, wo ich hier schreibe. Aber ganz so leicht hab ich es mir tatsächlich nicht gemacht. Als ich mit der To-do-Liste für den Tag (so gut wie) durch war, hab ich erstmal registriert, dass mir die hinterlassene Unordnung aggressiv so einen Unfrieden bereitet, und dass ich es nicht mit mir vereinbaren kann, das jetzt alles so liegen zu lassen, wenn gleichzeitig mal wieder eine stressige Woche ansteht, aber ich jetzt im Moment tatsächlich noch Zeit und Energie hab. Ja, zum Teil ist der Stress tatsächlich auch freiwillig, weil ich ja wie gesagt meine Situation nicht nur halten, sondern verbessern will. Und das kann eben nur funktionieren, wenn ich, soweit es mir möglich ist, dafür sorge, dass meinem Zukunfts-ich nicht unnötig Steine in den Weg gelegt werden. Wenn der was schaffen soll, sollte er nicht erstmal seinen verdammten Laufweg freiräumen müssen, nein, er soll einfach ohne Ablenkung das tun können, was er tun will. Und würde ich besagte Ablenkung in der Welt lassen, dann droht immer, dass Vorgenommenes kurzfristig abgesagt oder verschoben werden muss oder sonstwie kein Fortschritt erreicht wird. Ja, wenn es sein muss, muss es sein, und dann ist das auch vollkommen okay (so ist's mir letzte Woche ergangen, hatte mit ner lästigen Erkältung zu kämpfen und da hab ich dann wirklich strikt Z=0 gelebt für paar Tage). Geht ja nicht drum, diese Verluste komplett zu verhindern, sondern sie nur unwahrscheinlich/selten genug zu machen, dass man sich nicht um sie sorgen braucht und es eben wieder ausgleichen kann an nem besseren Tag, sprich, keinen neuen Schuldenberg anhäuft. (Wenn man sich zu sehr darauf versteift alles tatsächlich schaffen zu müssen, führts ja in den Burnout, wissen wir auch.)


    Paar andere Sachen, die auch noch gut helfen können hier: zunächst mal die neurodivergente Trägheit, die einem sonst eher Vieles erschwert, lässt sich auch positiv nutzen. Der erste Schritt ist immer der schwerste, aber ist er einmal gemacht, und dann auch der zweite, dritte, vierte, dann ist man erstmal committed, und dann kann es schwerer werden aufzuhören als weiterzumachen mit der besagten unliebsamen Tätigkeit. Hachja, wollte eigentlich nochwas sagen, aber hab's jetzt schon wieder vergessen, während mich wer auf nem im Hintergrund laufender Stream auf Spanisch anbrüllt. Man kennt's, normales Leben mit monotropischem Gehirn. :sweat_smile: Wenn's wichtig genug ist, kommt's wieder.

    /edit: Ich hab's! Stichwort "Chaos vs. Ordnung". Gerade wenn du dich komplett mit AuDHS identifizierst, liegen die beiden eigentlich gegensätzlichen Konzepte gerne mal sehr nah beieinander, und dazu sag ich: chaotische Energie kann man nutzen, um mittelfristig Ordnung zu erreichen. (Beispiel: Man muss darauf warten, dass sein Essen fertig wird, und dann kann man etwa lieber die Küche aufräumen als sich schon wieder das Händi zu nehmen und da irgendnen Scheiß zu machen. So muss das nicht in den Tagesplan, den man eh nicht einhält, sondern man schafft es einfach so spontan.)


    Aber ja, alles in allem, fahr ich denk ich ganz gut damit, wenn ich jeden Tag in den inneren Dialog mit meinem morgigen Selbst gehe und dem, soweit es mir möglich ist, das mitgebe, was mir heute gefehlt hat. Am Ende schafft man tatsächlich Dinge, die man sich vor ner Weile noch gar nicht zugetraut hätte.


    /edit: Ah genau, noch was anderes im Kontext Passendes, was verdammt viele auf dem AuDHS-Spektrum, mit denen ich mich über die letzten anderthalb Jahre unterhalten hab, unterschreiben können: Du bist nicht faul, Du bist nur über- oder unterfordert.

    Das Ergebnis kann so nicht stimmen. Eigentlich polarisieren doch meine Abgaben immer, was für 7 erhaltene Punkte als Median und häufigste, Ihr müsst da was verwechselt haben! Aber okay, nimmt man auch mal mit, damit tatsächlich mal ne Gruppe (geteilt) gewonnen zu haben, danke dafür. Geht halt auch nur, wenn Leute sich sonst mit nix einig sind.


    Sind aber echt einige Sachen anders gelaufen als ich erwartet hätte. Die Punkte, die ich selber verteilt hab, sind wohl so nah wie noch nie am tatsächlichen Endergebnis. Und manche Platzierungen stehen tatsächlich im harten Kontrast zu den Reaktionen vom Chat gestern.

    Mal so, mal so. Wahrscheinlich schon eher Druckschrift heute, weil ich idR die Zeit hab. Zwischen Schule und Uni war das nicht unbedingt gegeben, und das hab ich tatsächlich nie verstanden, wie manche Leute es sich da leisten können, den Stift ständig abzusetzen, insbesondere nachdem die Schule selbst nie was anderes als Kursivschrift zu schreiben gelehrt hatte. Wenn es heute noch schnell gehen müsste, würd ich immer noch was schreiben, das weitestgehend auf der Grundschulschrift basiert, nur je nach Zweck mit paar Vereinfachungen oder Ergänzungen. Beispiel Vereinfachungen: Wenn es eh nur für mich ist, sind die meisten Wörter ab Buchstabe 4 oder so nur ein Kringel und ich weiß ausm Kontext, was es heißt. Ergänzungen: Manche Buchstaben sind zum Verwechseln ähnlich, und so hab ich bei Tests/Prüfungen ab irgendnem Punkt für genau die dann eben doch mal den Stift abgesetzt, damit sie nicht verwechselt werden oder so. Alles in allem hab ich wohl so 4 plusminus X Handschriften, und ich hab die zur Formatierung teils auch schon gemischt benutzt.


    Schreibschrift schlampig: in der Erstellung zeitkritische Notizen für mich selber, oder auch zeitunkritische Notizen für mich selber wenn ich faul bin, Unterschrift, häufige buzzwords

    Schreibschrift sauber: Prüfungen, und zur Schulzeit auch die eigenen Unterlagen wenn Hefterführungskontrollen gedroht haben (die Schweine)

    Druckschrift normal: alles, was nicht genannt wurde, und Hervorhebung zwischen Schreibschrift

    DRUCKSCHRIFT NUR GROSSBUCHSTABEN: FORMULARE; HERVORHEBUNG; AKRONYME


    Und selbst wenn ich nur Großbuchstaben nehme, kann es trotzdem passieren, dass Leute U und V verwechseln. Ich bin unironisch in der seltenen und permanenten Situation, dass mein Name nicht nur wie son random unlesbares Metal-Meme aussieht, wenn man U durch V ersetzt, sondern tatsächlich ein anderes Wort ergibt, und zwar durchaus eines mit entsprechenden passenden Assoziationen, hahaha.

    Ah, danke für die "muss nicht mehr"-Antwort! Macht's mir leichter, weil ich die eigentliche Frage tatsächlich gar nicht mehr beantworten könnte. Hat wahrscheinlich variiert. Das Zeug, für das ich mich, warum auch immer, tatsächlich interessiert hab, hatte ich so oder so drin und hab da nicht mehr viel Vorbereitung gebraucht. Und bei den andern Sachen hat man vielleicht mal 1-2 Wochen vorher angefangen, sich die Folien nochmal durchzulesen und dann damit halt seinen 3er abgeholt oder sowas. Wer kennt es nicht, die schlechtesten Ergebnisse kommen immer da, wo man die meiste Energie zur Vorbereitung braucht... Aber andererseits, ich hab den andern Tag erst random realisiert: Ich glaub, ich bin tatsächlich noch nie in irgendeiner Prüfung durchgefallen. Manchmal schon mehr Glück als Verstand, weil wenn ich etwa an meine praktische Fahrprüfung denke, da war ich eigentlich n bisschen näher an nem Radfahrer als ich sein sollte, und ganz ehrlich, wär ich der Prüfer gewesen, das Ding wäre auf der Stelle beendet gewesen. :seenoevil:


    "Gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss" hab ich hier auch gelesen, und ja, trifft's wohl ganz gut -- bin halt kein Pferd und ob ich gut bin ist relativ, aber ja. In meiner Kindheit wollte mich Muttern immer zum Pauken bringen, aber das war so sinnlos, haha. Entweder konnte ich den Stoff und dann musste ich keine Freizeit dafür opfern, oder ich hatte überhaupt keinen Zugang zu ihm, und dann hätte auch stundenlanges Starres auf Lehrbuch und Hefter nichts gebracht, und helfen konnte sie mir auch nicht (obwohl sie iwann mal Lehrerin werden wollte, ironischerweise), weil sie selber außer dem kleinen Einmaleins schon lang nix mehr wusste bzw. überhaupt erstmal ganz andere Dinge in der Schule gelernt oder nicht gelernt hat (in diesem Fall auch noch technisch anderer Staat mit DDR vs. BRD, ne).


    Der aktuelle Stand in der Umfrage, haha, super. Bestätigt was ich schon seit ner Weile vermute: Das BB ist richtig alt geworden.