Nach Adventure tri. und Frontier mein dritter Rewatch. c:
Tamers ist leider so für mich so die unspannenste Staffel, da insgesamt nicht wirklich so viel passiert. Aber mal der Reihe nach. Zu den Charakteren: Takato, Henry und Rika sind solide und im Großen und Ganzen sehr ausgebaut. Rika geht mir allerdings halt zu Beginn schon sehr auf die nerven, deswegen bin ich nicht sooo ein Fan von ihr, weil ich mit ihrer Art einfach nicht klarkomme, später wird sie ja ein wenig erträglicher. Takato ist sehr sympathisch, hat teilweise seine komischen Züge, aber insgesamt mag ich ihn schon sehr, vor allem, weil er sich viele Gedanken bezüglich der Digitationen von Guilmon macht und sich teilweise vor diesen fürchtet - sowas gab es vorher eher weniger (außer bei Skullgreymon). Henry verblasst ein wenig hinter Takato und Rika, ich bin ihm sehr neutral eingestellt. Dass er ständig Terriermon am anfang verbietet zu digitieren hat aber arg genervt, aber klar, es gehörte zum Konzept.
Die Digimon Guilmon, Renamon und Terriermon finde ich sehr schön gestaltet und wirken schon divers und bisschen ausgearbeitet als frühere Digimon. Vor allem Renamon gefällt mir sehr gut, weils sehr schön gezeichnet ist. Aber wenn ich mich für eins der drei entscheiden müsste, wärs wohl Guilmon, weils auf jeden Fall ausgearbeiteter als Agumon aussieht (ich sehe Guilmon so als Agumon 2.0).
Auch die darauffolgenden Digitationen Kyubimon und Growlmon finde ich gut. Nur Gargomon gefällt mir leider gar nicht, weil es irgendwie sehr unförmig wirkt, wobei Terriermon halt extrem süß ist. Also Gargomon sieht einfach wie ein extrem großes Terriermon aus. Schade finde ich auch, dass Renamon bei den Digitationen keine 3D-Animationen bekommen hat, hätte einfach mit Guilmon und Terriermon zusammen einheitlicher ausgesehen. Die Matrixdigitationen finde ich okay, aber jetzt nicht zu spektakulär, ich bin nicht so ein Fan von Verschmelzungen von Menschen und Digimon. Die Digivices gefallen mir in Tamers allerdings am besten, also vom Design her. In Adventure wirken sie noch sehr retro, in Adventure 02 sind sie mir zu unförmig und auch in Frontier gefallen sie mir nicht so recht, aber in Tamers haben sie ein sehr schlankes Format und auch der Anhänger gefällt mehr. Das Prinzip mit den Karten ist okay, aber mich hätte es auch nicht gestört, wenn man auf dieses Kartenprinzip komplett verzichtet hätte.
Gut finde ich vor allem an Tamers, dass es neben den Core-Tamers (Takato, Henry und Rika) aber eben noch andere wichtige Nebencharakter gibt, darunter eben zahlreiche Erwachsene, aber auch Kinder wie Jen, Kazu und Kenta gibt, die in einigen Folgen eine wichtige Rolle einnehmen. Bei den davorigen Staffeln waren ja die Digiritter stets im Fokus. Insgesamt wirkt Tamers relativ offen gestaltet, auch dass es zum großen Teil in der realen Welt spielt und eben nicht so isoliert wie zum Beispiel Frontier.
Nun zur Story: die finde ich leider nicht so gut. Am Anfang weiß man nicht so recht, worum es in Tamers überhaupt genau geht, man dümpelt wirklich von Folge zu Folge, ohne genau das Ziel der Serie zu kennen - sowas mag ich gar nicht. Die Folgen sind alle so in sich abgeschlossen, hier und da taucht ein Digiwarp-Feld aus, die Tamers kommen und besiegen das feindliche Digimon. Es wird nicht wirklich erklärt woher diese Digiwarpfelder kommen und sie scheinen auch vollkommen natürlich zu sein. Nebenbei bekommen Guilmon, Renamon und Terriermon halt ihre erste Champion-Digitation. Also, in den ersten 10-12 Folgen passiert glaube ich fast nichts Gravierendes oder Storyrelevantes, bis die Devas endlich erscheinen. Die finde ich in ihrer Gesamtheit wirklich interessant, auch die einzelnen Designs gefallen mir - auch die Idee mit den chinesischen Sternzeichen finde ich gut, ebenso dass die Devas ja eigentlich gute Wesen sind, es hier aber umgedreht wird. Die Devas sind ja so die ersten richtigen Hauptgegner, werden aber teilweise einfach abgefrühstückt und werden schon nach einer Folge besiegt. Natürlich, bei 12 Devas bleibt nicht viel Zeit, schließlich müssen alle gezeigt werden, aber für mich sind einige echt schwache Gegner, was ich schade finde. Dabei finde ich deren Art und Arroganz echt sehr anziehend, dass sie sich für Götter und etwas Höheres sehen - vor allem bei dem Deva Indramon kam das gut rüber, aber die Devas hatten eigentlich keine richtige Hintergrundgeschichte und wurden halt Folge für Folge vorgestellt und besiegt. Auch Makuramon hätte ich gerne mehr im Kampf gesehen und ihm eine größere Rolle zugeteilt. Caturamon war ja so der letzte lebende Deva soweit ich weiß, auch dieser wurde ja dann einfach ausgeschaltet, im Prinzip waren das alles 0815-Gegner.
Nach dem Großteil der besiegten Deva geht es ja in die Digiwelt, um Calumon zu retten. Hier gefällt mir halt nicht, dass die Digiwelt halt echt zu kurz kommt. Hier und da tauchen paar Digimon auf, aber man kriegt seehr wenig zu sehen. Die Folge "Tal der Stürme" ist ein Filler ja, aber ich finde nicht, dass sie stört, sie lockert Tamers auf jeden Fall auf.
Danach kam ja der Kampf gegen Beelzemon, wo Leomon stirbt. Das fand ich schon traurig, vor allem weil Jen und Leomon sich erst getroffen haben und Leomon allgemein ein cooles Digimon ist.
Die vier Digimongötter fand ich auch interessant und hier hat meiner Meinung nach auch alles gestimmt. Hier war es gut, dass Zhuqiaomon zuerst eben gegen die Tamer war und sich dann doch noch hat beeinflussen lassen.
Dieser D-Reaper im Anschluss wird aber viel zu schnell eingeführt, plötzlich gibt es eine ganz große Gefahr und schon ist der D-Reaper da. Den letzten D-Reaper-Arc fand ich auch leider am schlechtesten. D-Reaper war für mich einfach nur so eine zähe Masse und ich konnte die als großen Endgegner leider nicht so ernst nehmen und im Kombination mit einer nervenden und beeinflussten Jen war das noch umso schlimmer. D-Reaper war einfach für mich nicht spannend genug, weder gruselig noch sonst was. Lediglich wo D-Reaper dann diese "Götterstatuen" geformt hat, da fand ich, ja das könnte jetzt interessant werden. Aber D-Reaper wird ja dann auch einfach nur besiegt, indem Galantmon nur den Strudel umdreht, war jetzt nicht ganz so der Kracher.^^
Ich hab jetzt schon sehr viel geschrieben, will auch dann langsam zum Abschluss kommen. Ich hab auch sehr viel vergessen: Bei Tamers gibt eine große Hintergrundgeschichte und ich finde es interessant, dass die Erwachsenen auch eine größere Rolle spielen, darunter auch die Eltern der Tamer. Auch Impmon hat eine Geschichte für sich, die ich jetzt hier gar nicht erwähnt habe, ebenso Jens Depressionsphase nach Leomons Tod. Und dann natürlich die einzelnen Charakterentwicklungen der Tamer, die es in anderen Staffeln so nicht gibt. Auch die Animationen und das Design und Setting von Tamers gefallen mir sehr gut.
Dennoch bleibt Tamers mir persönlich nicht so gut in Erinnerung wie andere Staffeln. Besonders der Beginn ist sehr zäh und man bekommt dass Gefühl, dass Tamers keine richtige Handlung besitzt.