Off topic:
SivSiggi: Zwei Attacken gleichzeitig sind eigentlich ein bisschen viel für deinen Chara. Aber in der jetzigen Kampfsituation akzeptiere ich das so, weil es gut in den geplanten Handlungsverlauf passt.
Der Soldat wich ohne Probleme dem Sandschlag erneut aus, aber Takashis Dünenwind brachte den einen Erfolg. Die Zettel flogen zwar nicht zu Takashi zurück, aber immerhin waren sie nicht mehr in der Reichweite des Soldaten. Mit einem Kopfschütteln sagte er: „Das war wohl nichts. Ich werde mir die Blätter wieder holen, wenn ich mit euch beiden fertig bin. Die anderen da drüben“ (er deutete auf Herrn von Grünspan und auf die anderen vier Gäste, die sich bis jetzt nicht an dem Kampf beteiligt hatten) „sind wohl zu feige, um gegen mich zu kämpfen.“ Dann überlegte er, was er machen konnte, um seine beiden Gegner zu erledigen. Weil ein Angriff auf Takashi nichts bringen würde, entschied er sich, zuerst einmal Eci anzugreifen.
Nun lief Herr von Grünspan in einem großen Bogen um das Kampfgeschehen herum und sammelte die Blätter ein. Als er das gesammelte Wissen über seine Gäste wieder beisammen hatte, fing er an, die Notizen zu lesen.
Auf Lindas Frage „Würden sie meinem Gedächtnis bitte ein Wenig auf die Sprünge helfen?“ antwortete der Wirt: „Bis vor zwei Jahren haben Sie in Nordbergstadt gewohnt. Da ich schon mein ganzes Leben hier in Dreihausen lebe, können wir uns davor nicht begegnet sein.“
Offensichtlich war ihm dieses Thema unangenehm, denn jetzt lief er sofort los, um eine Speisekarte zu holen. Er gab sie seinem Gast und fragte dabei:„Darf es schon etwas zu Trinken sein?“
Nachdem sich der Grauhaarige mit den gelben Augen die Ausführungen des Händlers angehört hatte, fiel ihm auf, dass er auf einfache Weise das Gesprächsthema wechseln und so erfahren konnte, wie der Händler über Herrn von Grünspan dachte. Also fragte er: „Habe ich das richtig verstanden, dass es in Nordbergstadt einen neuen Bürgermeister gibt? Was ist mit dem alten passiert?“
„Der ist abgesetzt worden und wurde aus der Stadt verjagt. Aber das ist auch eine lange Geschichte.“
„Wir haben Zeit.“
„Also gut, wenn euch die Geschichte interessiert, werde ich sie euch erzählen. Das ganze begann vor etwa zehn Jahren, kurz bevor unser damaliger Bürgermeister verstorben ist. Damals ist ein Herr von Grünspan in die Stadt gekommen. Was er vorher gemacht hat, wissen wir nicht, jedenfalls hatte er größere Mengen Geld, und die hat er benutzt, um sich ein Haus und einen großen Teil des Waldes auf der Insel zu besorgen. Offensichtlich war er ein erfolgreicher Geschäftsmann, denn er bekam oft Besuch von Händlern aus der ganzen Welt. Das war wohl auch der Grund, warum ihn die Bürger der Stadt nach dem Tod des damaligen Bürgermeisters dann auch zu dessen Nachfolger gemacht haben.
Aber die neue Macht hat dem Herrn von Grünspan gar nicht gut bekommen. Um sich beliebt zu machen, hat er als erstes alle Steuern und Zollabgaben abgeschafft. Dafür hat er ein Gesetz erlassen, dass jeder erwachsene Mann auf der Insel ein paar Tage im Jahr unentgeltlich für ihn arbeiten muss. Anfangs waren das nur leichte Arbeiten, aber mit der Zeit wurden diese immer schwerer und die Arbeitstage wurden auch immer weiter erhöht. Am Ende waren wir nichts anderes als Sklaven in der Holzplantage des Bürgermeisters.
Apropos Holzplantage: Der Herr von Grünspan hat das Holz auf dem Schwarzmarkt als „das Holz des Adam-Baumes“ verkauft, auch wenn es das gar nicht war. Dadurch verdiente er sehr gut, und das merkte man auch an seinem Lebenswandel.
Mit der Zeit wuchs der Unmut in der Bevölkerung, aber niemand traute sich etwas gegen den Tyrannen zu unternehmen. Ihr müsst wissen, dass wir davon ausgehen müssen, dass der Herr von Grünspan Teufelskräfte besitzt. Er versucht zwar, das geheim zu halten, aber er kann die Kraft seiner Hände um ein zehnfaches verstärkt auf ein beliebiges Ziel in der Umgebung übertragen. Er hat damit schon so manchen Arbeiter erwürgt, nur weil der ihm gegenüber unfreundlich geworden war.
Erst als vor zwei Jahren ein Besucher der Stadt etwas gegen den Bürgermeister sagte, regte sich Widerstand. Es bildete sich sehr schnell eine Befreiungsfront, die Herrn von Grünspan aus der Stadt vertrieb. Der Besucher wurde jetzt der neue Bürgermeister, und der schaffte als erstes alle Zwangsarbeit ab und führte Steuern und Zollabgaben wieder ein. Allerdings hatte er gesehen, dass Herr von Grünspan einen sehr reichen Lebenswandel hatte, und das wollte er auch haben. Um das zu finanzieren, erhöhte er die Abgaben immer weiter.
Natürlich meldeten sich die Leute der Befreiungsfront schon sehr bald zu Wort, aber der neue Bürgermeister erließ kurzerhand ein Gesetz, dass es verbietet, in Nordbergstadt irgend etwas schlechtes über den Bürgermeister oder irgendeinen seiner Vorgänger zu sagen. Wer dagegen verstößt, muss hohe Strafen zahlen oder kommt sogar für ein paar Monate ins Gefängnis.
Wenn ihr mehr wissen wollt, braucht ihr euch nur mit den Leuten der Befreiungsfront zu unterhalten. Seit der Bürgermeister verboten hat, etwas schlechtes über ihn zu sagen, treffen sie sich regelmäßig im Wirtshaus hier in Dreihausen, um zu überlegen, wie man den Bürgermeister los wird und wie man einen vernünftigen Nachfolger findet. Wenn ich mich nicht täusche, sind sie jetzt gerade auch wieder da.“