Beiträge von Lenessia

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    Und wieder ein Kappi mit sechs Seiten... und das, obwohl ich erst dachte, das wird gar nichts, sondern nicht einmal drei Seiten. Ich kann mich einfach nicht kurz fassen, was soll ich tun? Wie dem auch sei, es geht in diesem neuen Kap hauptsächlich um Solnizka und ihre Verwandtschaft... die Namensherkunft der Namen ihrer Schwestern ist das Spanische, für nähere Infos siehe nach dem Kappi... spätestens dann sollte man alle Namen zuordnen können, sofern es nicht eindeutig aus dem Kappi hervorgeht...


    22. Kapitel: Familienangelegenheiten


    Kaum hatte ich bemerkt, was ich getan hatte, stellte ich mich auf eine Verstärkung des Schmerzes ein, doch spürte ich nicht einmal einen Bruchteil der Pein, die zu zuvor verspürt hatte. Du hattest Glück, Wächterin, hörte ich plötzlich eine feine feminine Stimme in meinem Kopf, die ich noch nie zuvor vernommen hatte. Ich habe deine Wunden geschlossen, du musst dir keine Sorgen mehr machen. Doch solltest du dir neue Kleidung zulegen; ich bezweifle, dass die Geräte, die ihr Menschen Waschmaschinen nennt, sämtliches Blut aus dem Stoff holen können. Doch bis zur äußersten Schicht deiner Weste ist der Lebenssaft nicht vorgedrungen, du wirst dir neue Kleidung kaufen können, ohne Aufsehen zu erregen.
    Nun fiel der Groschen. Cresselia?, murmelte ich verwundert.
    Die Stimme ließ ein Lachen hören. Dieselbe, erklärte das Lunar-Pokémon, ich muss schließlich sichergehen, dass du die Macht der Violetten Kugel an die von mir auserkorene Person weitergeben kannst. Ansonsten ist alles verloren. Ich kontaktiere dich allerdings auch aus einem anderen Grund; Suicunes Brüder haben es ebenfalls geschafft, Partner zu finden. Halte die Augen und Ohren offen, beobachte das Mädchen, mit dem du reist, genau. Vielleicht erhalten wir so eine Antwort darauf, was die drei Raubkatzen planen. Sollten sie sich auf die Seite Arceus‘ stellen... nun, dann haben wir ein riesiges Problem, nicht nur ein großes.
    Die Tafeln, mutmaßte ich.
    Die zuvor noch recht vergnügt klingende Stimme Cresselias erhielt einen traurigen Klang. Erfasst. Alle drei beherrschen je eine Tafel, und wenn sie sich gegen uns stellen, geht von den Tafeln mehr Gefahr als Hoffnung aus.
    Kann ich nicht mithilfe der Feuertafel herausfinden, was geplant ist?
    Nur wenn du Enteis Partner triffst. Oder du findest Suicunes Wassertafel, erklärte Cresselia. Kam es mir nur so vor, oder war sie um einiges mitteilsamer als Rayquaza?
    Und wer ist dieser Partner?, stellte ich eine rhetorische Frage, während ich aus meiner Tasche das Pergament zog. „Die Wassertafel, beruhiget sich der Kampf aufs Neue“, murmelte ich langsam. Was für ein Kampf?, fragte ich in die Runde. Von Solniza konnte ich mir vermutlich keine Antwort erhoffen, doch vielleicht war Sombra besser informiert? Erwartungsvoll blickte ich auf die Stelle, an der sich das Absol niedergelassen hatte, doch war es verschwunden.
    Solniza deutete meine Verwunderung richtig. Sie ist gegangen, einfach in die Schatten hinein. Wundere dich nicht, es ist üblich, dass sie dorthin geht, denn so ist sie schneller und unsichtbar unterwegs.
    Langsam erhob ich mich und begann gemessenen Schrittes im Kreis zu laufen. Was für ein Kampf wohl gemeint war? Abrupt blieb ich stehen, denn so hatte es keinen Sinn. Solniza, wenn du noch deine Familie mütterlicherseits besuchen willst, dann tu dir keinen Zwang an. Ich werde nicht mitkommen, mir haben schon deine entfernten Verwandten gereicht – ein Rudel ist doch immer untereinander verwandt, oder? – da brauche ich nicht auch noch deine Schwestern kennenlernen. Ich für meinen Teil besorge mir lieber neue Klamotten, dann geh‘ ich ins Center zurück. Kommst du mit oder gehst du noch zum Südhügel?
    Die Sonnenkatze starrte mich verwundert an. Gut, nach den Geschehnissen verstehe ich es... aber interessiert dich die Legende nicht?
    Nur mit Mühe unterdrückte ich den Reflex, auf meine Unterlippe zu beißen. Nein, erwiderte ich kalt, obgleich es mich sehr interessierte. Ich drehte mich um und verließ die Turmruine, um nach einem Kleidungsgeschäft zu suchen.



    „So, Sniebel, und jetzt Schlitzer auf die Eisskulptur!“, befahl ich dem pinkfarbenen Wiesel. Das Shiny lief daraufhin auf den überdimensionalen Schneekristall aus Eis, den es mit seinem Eissplitter erschaffen und mit Kratzfurie bearbeitet hatte, zu und zerschnitt ihn mit einem einzigen Krallenhieb in zwei Teile. Mit einem lauten Aufschlag fielen beide auf den Boden, der sich vom schmelzenden Eis langsam dunkel färbte. „Und jetzt zerkleinere die Teile mit einer weiteren Kratzfurie!“, gab ich den abschließenden Befehl. Das Eis-Pokémon stürmte fast unsichtbar für das menschliche Auge auf die Eisbrocken zu, um sie zu kleinen Stücken, die schnell schmolzen, zu verarbeiten. Bei dieser Arbeit waren seine Vorderbeine nur mehr als rosafarbene Schleier wahrzunehmen.
    Sniebel sah erst auf, als das Eis kaum mehr als solches zu erkennen war, so gut hatte es die Attacke verwendet. Kaum konnte ich glauben, was dieses Pokémon leistete, obwohl es kaum zwei Wochen auf der Welt war. Enormes Potenzial für Wettbewerbe steckte in ihm, noch dazu war es ein Shiny; einfach ein perfektes Wesen für Wettbewerbe. Und ich war versucht, sein Potenzial auszunutzen bis auf den letzten Rest, um aus ihm meinen Star zu machen, wie ich beschlossen hatte, kaum hatte ich das erste Training mit ihm gestartet. „Gut, wir machen jetzt Mittagspause“, rief ich, als ich die Uhr auf meinem PokéCom überprüfte. Beinahe Mittagszeit war es, es würde wohl nicht mehr lange bis zum Essen dauern. Bis dahin konnte ich noch ein wenig in Trainergeschichten schmökern.
    „Snie!“, bemerkte das Pokémon voller Übereifer und sprang ungeduldig auf und ab.
    „Nein, wir machen jetzt eine Pause, hast du nicht gehört? Ich will nicht, dass du dich übernimmst, mein Süßes“, sagte ich strenger, als ich es eigentlich geplant hatte und griff nach dem Pokéball. „Und damit nicht zu viele Leute sehen, was du kannst, gehst du in den Ball.“
    Das Wiesel versuchte flink, auszuweichen, doch wurde es vom roten Strahl verschluckt. Lächelnd betrachtete ich die rot-weiße Kapsel, dann legte ich sie neben mein Magazin auf die Bank, auf der ich meine Sachen deponiert hatte. Kurz blickte ich mich noch um, sah in Richtung der Bäume hinter dem Kampffeld, die das Grundstück des Centers von der Straße abtrennten. Die Stadt war so wunderschön und geheimnisvoll, dass ich sie gerne genauer unter die Lupe genommen hätte, doch war es wichtig gewesen, mit Sniebel zu trainieren. Maj konnte ich vollauf verstehen; nach dem, was ihr passiert war, war es kein Wunder, dass sie keine Sniebel mochte. Deshalb musste ich die Gelegenheit nutzen und jetzt, da sie nicht hier war, trainieren. Schließlich wollte ich meinen zukünftigen Star spätestens in Dukatia einsetzen.
    Gerade, als ich nach Trainergeschichten greifen wollte, läutete mein PokéCom, eine leise, träumerische Melodie. Wie konnte meine Freundin nur einen solch schrecklichen Klingelton wie das Piepsen, das in den Ohren schmerzte, verwenden? Es gab auf den Geräten je nach Modell mindestens fünf verschiedene Töne, und meine Melodie war auf jedem Gerät vorhanden.
    Ich nahm meinen PokéCom zur Hand und überprüfte den Anrufer. Freudig nahm ich den Anruf an, als ich gelesen hatte. „Hallo Mama!“, rief ich glücklich.
    „Sara, mein Schatz, wie geht es dir? Und wo treibst du dich herum? Du hast mich seit drei Tagen nicht mehr angerufen!“, hörte ich die Stimme meiner Mama am anderen Ende der Leitung. Sie versuchte, tadelnd zu klingen, doch gelang es ihr nicht.
    „Entschuldige, aber gestern hatte Maj ihren Arenakampf, und vorgestern, als wir unterwegs waren, hat es geschüttet wie ich weiß nicht was. Ich bin jetzt in Teak, aber ich nehme an, dass wir morgen oder übermorgen weiterreisen werden“, gab ich bereitwillig Auskunft.
    Mama begann zu lachen. „Das ist perfekt, weißt du das? Denn ich habe bei einem Rätselwettbewerb eine Schifffahrt von Oliviana nach Anemonia gewonnen, auf einem Luxuskreuzer für drei Personen. Genau am Tag vor dem Wettbewerb wird das Schiff auf der Insel ankommen! Und an wen, glaubst du, habe ich dabei gedacht, an wen, glaubst du? Na? Was sagst du zu seiner Mama? Was sagst du, hm?“
    Ich schrie glücklich auf und erhob mich mit einem Satz von der Bank, um freudig auf dem Kampffeld auf und ab zu hüpfen. „Toll, Mama! Super! Danke!“, sagte ich, als ich mich ein wenig beruhigt hatte. „Du bist die beste Mama der Welt, wirklich!“
    Am anderen Ende der Leitung war wieder Gelächter zu hören, unterbrochen von einem lauten Schrillen. „Freut mich, wenn du glücklich bist. Aber mein Essen hat gerade geläutet, das heißt, die Eieruhr. Dann sehen wir uns also in Oliviana, mein Schatz?“
    „Ja, das machen wir!“, rief ich.
    Meine Mama lachte ein weiteres Mal auf. „Dann also bis in ein paar Tagen, mein Schatz. Ich hab dich lieb, tschüss.“
    „Tschüss, Mama“, sagte ich noch, bevor sie in dem Moment auflegte, als die Glocke des Centers den Beginn des Essens verkündete. Beinahe war ich versucht, nicht hinzugehen, sondern Maj in der Stadt zu suchen, doch was wäre, wenn sie gerade jetzt beim Essen saß? Sie würde sicherlich noch kommen, damit ich ihr die Neuigkeiten berichten konnte.



    Ich starrte meiner Trainerin hinterher, bis sie vom Hügel verdeckt wurde. Was war nur los mit ihr? Sie verhielt sich äußerst seltsam. Gedankenverloren putzte ich meine rechte Vorderpfote, bis ich aufstand und unsicher in Richtung Ausgang ging. Zuvor allerdings warf ich noch einen Blick in das Loch. Warum nur hatte sich Gabriel so benommen? Er, der normalerweise recht freundlich gewesen war, hatte uns angegriffen. Dabei war er doch bekannt dafür, Eindringlinge in einen Hinterhalt zu locken, zum Rudel, um so jegliches Risiko vermeiden. Denn selbst wenn die Späher ausgeschaltet wurden, so blieb noch immer eine enorme Anzahl an Fiffyen und Magnayen übrig, um die Eindringlinge außer Gefecht zu setzen. Zuvor war es mir in der Hektik nicht bewusst gewesen, doch nun fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Doch was sollte ich machen? Wenn ich ein weiteres Mal nach unten gehen würde, hätte ich keine Chance, Sombra würde mir sicherlich nicht helfen. Noch dazu wäre ich als Psycho-Pokémon vollkommen aufgeschmissen.
    Draußen angekommen setzte ich mich ein weiteres Mal hin. Was, wenn ich im Tanztheater ebenfalls eine Enttäuschung erleben würde? Aber vielleicht wussten Fría oder Járdina Bescheid, wie sie es in jungen Jahren immer getan hatten, oder Tarda spürte als Unlicht-Pokémon, das sie war, etwas. Einen Versuch jedenfalls war es wert, das Tanztheater zu besuchen. Erfüllt von neuem Elan lief ich den Hügel hinunter und wandte meine Schritte nach Süden.


    Das Theater war noch immer so, wie ich es in Erinnerung hatte. Es handelte sich um ein beige gestrichenes, gemauertes einstöckiges Gebäude, bis zu meiner Augenhöhe verlief ein Sockel aus Granitplatten; das Dach war mit dunklen Schindeln gedeckt. Fenster waren weder auf der Vorderfront noch an den seitlichen Mauern vorhanden, einzig und allein an der Wand in Richtung Garten gab es eines. Es war in Bodennähe angebracht und war für uns der Zugang zu dem Raum gewesen, in dem wir uns aufgehalten hatten, wenn unsere Trainerinnen Vorstellungen gegeben hatten. Ein recht niedriger Raum, der extra für uns geplant worden war, da wir ja nicht auf die traditionelle Weise gefangen worden waren. Es war einfach unsere Bestimmung gewesen, wir hatten unsere Tänzerinnen akzeptieren müssen. Nur ich war damals aus der Reihe getanzt, indem ich einfach geflüchtet war. So gesehen hatte Maja auch Glück gehabt; hätte ich bereits dem Besitz Solveigas angehört, hatte sie mich niemals fangen können.
    Der Garten war umgeben von einer Mauer, die eine einfache Fortsetzung des Gebäudes darstellte. Sie war nicht besonders hoch, weshalb ich mit einem eleganten Sprung vollkommen lautlos auf ihr landete und auf die andere Seite starrte. Kaum etwas hatte sich verändert, nur die wenigen Bäume waren ein Stück gewachsen. Doch waren immer noch die verschiedenfarbigen Blumen rund um den Sockel der Mauer und des Theaters gedrängt, in der Mitte der beinahe quadratischen Grasfläche plätscherte sanft ein Springbrunnen in einem Teich. In seinem Wasser badete ein Aquana, während ein Folipurba an den Blumen schnupperte. Ein Blitza und ein Flamara dösten im Schatten des größten Baumes vor sich hin, während ein Nachtara wie durchgedreht über die Wiese jagte. Ein vollkommen normales Bild war es, welches meine Schwestern Laga, Járdina, Primera, Fuega und Tarda abgaben, einzig und alleine Fría fehlte. Doch dies war nichts Ungewöhnliches. Als das Eis-Pokémon, das sie war, blieb sie einfach lieber in der Kühle des Raumes. Der Anblick, der sich mir bot, wäre das perfekte Bild für einen menschlichen Landschaftsmaler gewesen. Warum nur wollten Menschen so viele Augenblicke ihres Lebens in Bildern – handelte es sich nun um Fotos oder Malereien – festhalten? Ich konnte in kaum einer Art der menschlichen Erinnerungsaufbewahrung einen Sinn erkennen. Einzig und alleine die Schrift war sinnvoll – doch sie half jemandem, der ihr nicht kundig war, wenig.
    Ich sprang von der Mauer und landete im federnden Gras, genau an einer Stelle, die Tarda in ihrem Dauerlauf passieren wollte. „Kannst du nicht aufpassen?“, fauchte sie sofort.
    Ich richtete mich auf und schüttelte die Grashalme, die sich unangenehm in meinem Fell verhangen hatten, aus. „Entschuldige, Schwester. Du musst eben aufpassen, ob dein Weg frei ist.“
    Auch das schwarze Wesen stand auf. Zornfunkelnd starrten mich seine roten Augen an. „Du wagst es, hier einzudringen, und dann auch noch –“, überrascht brach das Nachtara ab. „Solniza! Schwestern, kommt her! Und zwar alle!“ Den letzten Satz rief Tarda laut. Ich vermutete, dass er sich auf Fría bezog.
    Járdina blickte sogleich von der zarten gelben Blume, an der sie gerade gerochen hatte, auf. Ihr Schweif, der an ein eingerissenes Blatt erinnerte, zuckte nervös hin und her. „Solniza!“, rief sie überrascht aus, „Wie kommst du her? Und warum bist du nach all den Jahren gekommen?“
    „Sie war bereits beim Rudel“, flüsterte Tarda plötzlich so feindselig, wie ich es noch nie von ihr gehört hatte, „Gabriel hat sie vertrieben. Glück hatte sie auch, denn Sombra ist erschienen. Wenngleich nicht wegen ihr, sondern... wegen einer Menschenfrau.
    Nun schien die Temperatur auf den Nullpunkt gesunken zu sein. Doch dies hatte es nichts mit der gerade erschienenen Fría zu tun, sondern es lag an Tardas Aussage. Meine eigene Laune sank ebenfalls, als ich das grüne Pokémon, das zusammen mit dem Glaziola gekommen war, sah.
    „Oh, ich habe ganz vergessen, und das, obwohl es als Älteste meine Pflicht ist“, bemerkte Primera plötzlich knurrend, „dies ist Ciela, Solveigas Pokémon. Die Tradition wurde nicht gewahrt, deshalb stimmt auch ihr Anfangsbuchstabe nicht mit dem der Tänzerin überein, aber wir mussten eben eine Ausnahme machen... Eine zweite Tochter des Sonnenstrahls hätten wir nicht brauchen können, Sola.“
    Das Shiny Psiana und ich starrten einander ist die Augen, es war nur klar, was nun folgen würde.
    Ein Kampf. Ich hatte die Konvention verletzt, da ich nicht mehr zu den Schwestern zählte. Das Angerichtete konnte ich nur ausgleichen, indem ich meine Artgenossin besiegte. Würde ich verlieren... dann brauchte ich mir zumindest keine Gedanken über andere Dinge zu machen.



    Vollkommen neu eingekleidet schloss ich die Tür der öffentlichen Toilette auf und trat in den leeren Waschraum. Ich war nach kurzer Suche im Einkaufszentrum der Stadt gelandet und hatte es mir nicht nehmen lassen, mich von Kopf bis Fuß neu zu kleiden, da selbst auf meinen Schuhen einiges an Blut von der Wunde am Bein gelandet war. Die Rückseite meines T-Shirts war vollkommen dunkelrot anstatt orange gewesen, doch hatte es Cresselia geschafft, sämtliches Blut von meiner Haut zu entfernen.
    Nun trug ich ein dunkelblaues, beinahe schwarzes T-Shirt unter einem weinroten Kurzmantel mit Dreiviertelärmeln. Auch meine neue Hose war in dunkler Farbe gehalten; es handelte sich um eine graue Jeans, die in braunen Stiefeln steckte. Einzig und alleine meine Bauchtasche hatte ich nicht ersetzt; ich trug sie über dem Mantel.
    Prüfend betrachtete ich mich im schmutzigen Spiegel. Die Tatsache, dass meine neue Kleidung viel dunkler war, ließ mich, so kam es mir vor, mystischer wirken. Hinzu kam, dass die Grüne Kugel, die nun durchsichtig war, geheimnisvoll im V-Ausschnitt des T-Shirts schimmerte. Ich konnte nicht umhin, mich einige Male um die eigene Achse zu drehen, so gut gefiel mir mein neues Outfit. Es blieb nur zu hoffen, dass es in nächster Zeit nicht wieder zu einem solchen Zwischenfall kommen würde, denn mein Konto hatte den tiefsten Stand seit Jahren erreicht. Eventuell sollte ich Claire anrufen und sie fragen, ob sie alles Geld, das ich von meinem Gehalt auf das Familienkonto abzweigte, wirklich brauchte. Leise seufzte ich auf. Als ledige kinderlose Arenaleiterin verdiente sie nicht besonders viel, auch Siegfrieds Champtitel wurde nicht gerade hoch entlohnt. Die Arbeit als G-Man brachte nur bei Aufträgen etwas ein, die wenigen Pokédollar, die man für den Bereitschaftsdienst erhielt, konnte man vergessen. Mein Job im Labor war einfach der, der das meiste Geld einbrachte und die Finanzen sicherte.
    Ich griff nach der großen Einkaufstüte, in die ich meine alten Klamotten gepackt hatte, und verließ die Toilette, um nach einer Mülltonne zu suchen. Anschließend wollte ich ins Center zurückkehren.



    Das grüne Psiana knurrte mich mit aufgestelltem Fell an, dann nahm es eine geduckte Haltung ein. Es sah aus, als wäre es jederzeit zum Sprung bereit. „Du also bist Solniza... diejenige, die meine Trainerin schmählich im Stich gelassen hat. Nun, ich muss dir danken... ansonsten hätte sich Casa nie mit Gabriel eingelassen, um mir das Leben zu schenken“, Ciela lächelte. „Ja, wir sind mehr als nur Halbschwestern, das heißt, biologisch gesehen mehr als nur Halbschwestern. Denn du bist keine Schwester mehr. Und deshalb musst du um das Recht, in diesem Garten sein zu dürfen, kämpfen! Schwestern, gelobt ihr, dass ihr euch nicht in den Kampf einmischt?“
    „Ich gelobe es“, erklärte Primera vollkommen emotionslos.
    „Ich gelobe es“, folgte Tarda ihrem Beispiel.
    „Ich gelobe es“, auch Fuega schwor.
    „Ich gelobe es“, Fría schien mit sich kämpfen zu müssen, dem zuzustimmen.
    „Ich gelobe es“, meinte Laga leichthin, bevor sie zum Teich zurückging.
    „Ich gelobe es“, schloss Járdina den Schwur der Schwestern.
    Langsam zog ich die Lefzen hoch und entblößte meine spitzen Zähne, bevor ich mich wie meine Gegnerin in eine Kampfhaltung begab. „Wenn dem so ist... da ich hier eingedrungen bin, darfst du den ersten Angriff starten.“
    Das Shiny fauchte auf. „Erkläre mir nichts, was ich selbst weiß!“, knurrte es wütend, bevor es das Maul aufriss und eine Anzahl funkelnder Sterne ausstieß. Ich war wie erstarrt. Was jetzt?
    Die spitzen Zacken der glänzenden Himmelskörper bohrten sich in mein Fleisch. Vor Schmerz zuckte ich zusammen. War ich so von Maja verwöhnt, dass ich vergessen hatte, selbstständig zu reagieren? Nur mit Mühe gelang es mir, nicht in die Knie zu gehen, sondern mit einem Biss-Angriff zu kontern. Als ich lief, spürte ich, wie der Gegenwind an meinem Körper vorbeizog.
    Mit einem kurzen Sprung über mich hinweg wich Ciela aus. Ich war nicht einmal noch zum Stehen gekommen, als ich herumwirbelte, um einen weiteren Versuch zu wagen. Doch das grüne Pokémon war in den wenigen Sekundenbruchteilen ebenfalls nicht untätig gewesen. Sein Schweif, den es mir entgegenhielt, leuchtete metallisch grau auf, und nur mühsam gelang es mir, dem Eisenschweif auszuweichen. Ich war jedoch von meinem Weg abgekommen, sodass ich meinen Angriff nicht zu Ende führen konnte. Knapp wich ich einem Baum, der sich plötzlich vor mir befand, aus und blickte erneut in die Richtung meiner Gegnerin.
    Cielas hellrotes Stirnamulett begann aufzuleuchten. Sofort erkannte ich, dass sie einen Psystrahl einsetzen wollte und bereitete ebenfalls einen solchen vor.
    „Glaubst du etwa, dass du mir entgegenhalten kannst? Vergiss nicht die Legende“, kicherte das grüne Wesen plötzlich.
    Vor Schreck brach ich meinen beinahe gestarteten Angriff ab. Ich war nicht mehr dem Hause zugehörig, was bedeutete, dass Ciela von der Legende profitierte. Es war auch der Grund gewesen, warum ich im Arenakampf so stark gewesen war... mein Heimatort war nicht mehr der Südhügel, sondern der Osthügel, wo ich Ho-oh begegnet war.
    „Du hast es nicht vergessen, nicht wahr? Gilt ein Wesen der Stadt angehörig und kämpft in dieser, wird es stärker. Stehen sich zwei der Einwohner gegenüber, so erhält der, der den näheren Hügel sein Heim nennt, die Legendäre Kraft. Und da wir uns auf dem Südhügel befinden, du aber den östlichen Heim nennen darfst...“, lachte das Shiny, dessen Psystrahl nun einsatzbereit war. „Nun... es war nett, dich kennenzulernen, Sola“, fügte Ciela diebisch lachend noch hinzu, bevor sie den regenbogenfarbenen Strahl entfesselte. Wie eine schimmernde Wand kam die Attacke auf mich zu, ich war unfähig, dagegenzuhalten...



    Ich schluckte den letzten Rest meines Sandwiches hinunter, dann blickte ich mich um. Unweit eines Hügels der Stadt befand ich mich, ich schätzte ihn als den südlichen ein, da ich das Gebäude auf ihm nicht zuordnen konnte. Hinzu kam, dass das Einkaufszentrum im Süden der Stadt gelegen war. „Es gibt keine Zufälle...“, murmelte ich, als ich zur Hügelkuppe empor sah. Schließlich war es der Ort, den Solniza hatte aufsuchen wollen. Wenn ich schon hier war, so überlegte ich, konnte ich mich doch auch gleich einmal umsehen. Ich warf die Papiertüte, in der sich mein Mittagessen befunden hatte, in den nächstbesten Mülleimer und folgte dem schmalen Pfad, der zu dem gemauerten Gebäude führte. Dabei war es mir, als ob ich Solnizas Anwesenheit spüren konnte. Verwunderlich war dies jedoch nicht, sie hatte immerhin selbst gesagt, dass sie den Ort aufsuchen wollte.
    Doch war irgendetwas anders. Solniza?, fragte ich auf gut Glück, während ich mich der geschlossenen hölzernen Tür näherte, neben der eine Liste mit den nächsten Vorstellungen aushing. Interessehalber warf ich einen Blick auf die Liste und stellte fest, dass eine Vorstellung vor knapp zwanzig Minuten begonnen hatte und in der Hälfte dieser Zeit enden würde. Die nächste Aufführung war nur wenig später angesetzt, sodass ich überlegte, so lange zu warten und die Tänzerinnen anzusehen.
    Maja!, tönte es plötzlich in meinen Gedanken. Es war unverkennbar Solnizas Stimme, doch klang sie sehr erschöpft. Was soll ich tun? Wie soll ich angreifen?, fragte sie, während eine wahre Flut von Bildern auf mich einstürmte. Geschockt schloss ich die Augen und lehnte mich gegen die Wand des Theaters, doch erkannte ich dennoch einen Garten, in dem ein grünes Psiana mit grimmigem Gesichtsausdruck stand. Es wirkte, als sei es jeden Moment bereit, zum finalen Schlag auszuholen.
    Was hast du gemacht?, fragte ich vollkommen verwirrt. Und was ist das für ein Shiny Psiana, verdammt noch mal?
    Du erkennst, was ich sehe? Das Sonnengeschöpf klang nicht minder überrascht als ich es war. Das ist... Ciela, das Pokémon, das Solveiga gehorcht. Frag jetzt nicht, wie und weshalb, sondern sag mir... wie ich sie besiegen kann! Denn mir nützt die Legende momentan wenig, im Gegenteil... Und sollte ich verlieren... dann kannst du mich vergessen. Kam es mir nur so vor, oder klang ihre Stimme von Sekunde zu Sekunde leiser und angestrengter?
    „Ich weiß zwar nicht, was du angestellt hast, aber was immer es auch ist... wie hast du das geschafft?“, murmelte ich, während ich gegen die Wand hieb. Dann blickte ich zur Mauer, neben der ein Baum stand. „So ein Zufall aber auch...“, bemerkte ich ironisch. Langsam griff ich nach dem Pokéball Solnizas, während ich zu dem Baum ging und seine Äste prüfte. Einen Hyperstrahl schaffst du nicht?, vergewisserte ich mich, bevor ich nach dem untersten Zweig griff, der stark genug zu sein schien.
    Nie... und... nimmer, keuchte das hellviolette Wesen. Sein Zustand schien besorgniserregend.
    Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich flink wie ein Griffel den Baum nach oben kletterte, um über die Mauer blicken zu können. Es war ein recht abstraktes Bild, das sich mir bot; ein Blitza, ein Flamara, ein Nachtara, ein Glaziola und ein Folipurba betrachteten scheinbar recht amüsiert den Kampf zwischen Solniza und einem Shiny Psiana, während ein Aquana in einem kleinen Teich mit Springbrunnen plantschte. Solnizas Gegnerin besaß augenscheinlich die Oberhand – oder die Oberpfote – und es schien, als ob ein einziger Angriff mein Pokémon erledigen konnte. Wenn du nicht gewinnen kannst, gib auf, flüsterte ich, Solniza, ab in den Ball. Ich aktivierte die rot-weiße Kapsel, sodass der leuchtende Strahl die Sonnenkatze ins Innere des kugelförmigen Objekts zog. Nun hatte ich wirklich einen Grund, so schnell als möglich zurück zum PokéCenter zu gehen.
    Als die Evoli-Entwicklungen im Garten bemerkt hatten, was ich getan hatte, wandten sie allesamt den Kopf in meine Richtung und öffneten das Maul. Schnell duckte ich mich und kletterte einige Äste weit nach unten, um von der Mauer geschützt zu werden. Nur Zentimeter oberhalb meines Kopfes zischten ein Flammenwurf, eine Aquaknarre, ein Donnerblitz, ein Psystrahl, ein Eisstrahl und ein Rasierblatt-Angriff hinweg. Was hatte Solniza nur verbrochen, dass diese Pokémon so wütend auf sie waren?
    Geschickt erreichte ich wieder den Boden und machte mich auf den Weg ins Center.


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    Zu den Namen der Schwestern:
    Primera - primera (die Erste)
    Tarda - tarde (Abend, spät)
    Fuega - fuego (Feuer)
    Fría - fría (Frost)
    Laga - lago (See)
    Járdina [ausgespr. Chardina] - jardín (Garten)
    Ciela - cielo (Himmel)

    Der "Hungriger Freund-Status" kann auch dadurch hervorgerufen werden, dass dein Partner ein Item trägt, durch das sich der Magen schneller leert. So verbraucht auch ein Partner Magenpunkte, dass schließlich der Status hervorgerufen wird. Wenn es das wiederbelebt wird, hat es logischerweise wieder einen vollen Magen, der sich dann aber auch wieder leert. Schau also einmal nach, ob dein Partner ein Item trägt, bei dem in der Beschreibung angegeben wird, dass sich der Magen schneller leert. Ansonsten könnte ich mir auch nichts vorstellen...


    /edit: @ unten: Ups, sry, dann ist das nur auf PMD1 so, schon länger her, dass mir das mit meinem Absol passiert ist im Himmelsturm.

    Die Liebesszene zwischen Ruby und Sapph ist hier.
    Ich nehme mal an, dass irgendwo im FRBG-Arc eine Beschreibung zu Yellow drinnen ist, doch die hab ich jetzt nicht gefunden. Stattdessen hier das dritte Bild links in dem kleinen Kästchen. Kann man zwar nicht sonderlich gut erkennen, aber dort steht "14 years" (You are older than me?-Szene ^^) in Yellows Kästchen.
    Übrigens geht von deinen Links nur der erste, hika, bei den anderen kommt man auf irgendeine Mangaübersicht ^^
    Anscheinend gibt es den Manga nur selten zu kaufen, mein Band ist auch schon einige Jährchen alt (damals war ich noch in der Volksschule, omg). Meine Mutter hatte ihn mir einmal mitgebracht, hab aber keine Ahnung, woher sie ihn hat. Aber auf Amazon hab ich schon gesehen, Band 1, Band 2 und Band 3, also via I-Net kannst du bestellen ^^


    So, aber nun hab ich wieder einmal zwei neue Themen:


    Wie glaubt ihr, wird Soul (Kotone/Lyra) im HGSS-Arc eingebaut?
    Bekannt ist ja bereits, dass einen HGSS-Arc geben wird, auch wenn bisher noch nicht viel bekannt ist (Gold und Silver sehen aber richtig gut aus). Ich bezweifle aber stark, dass sie Crys verschwinden lassen werden, dafür ist sie zu wichtig. Soul wird allerdings so gut wie sicher vorkommen (nehme ich zumindest stark an). Nur was für eine Rolle wird sie bekommen, das ist die Frage. Ich hab mir mehrere Varianten ausgedacht:
    1. Möglicherweise ist es so, dass Gold und Silver verschwinden (wie Red im Yellow-Arc), und Crys sucht die beiden. Soul hilft ihr dabei ganz einfach. Beziehungsweise Gold und Crys bzw. Silver und Crys bzw. alle drei verschwinden.
    2. Soul bekommt in der Kampfzone eine Rolle wie Rald im Emerald-Arc.
    3. Sie hat nur eine Nebenrolle ^^
    Ja... das könnte ich mir vorstellen.


    Wenn es Soul geben wird, wird es dann auch eine(n) Heart geben?
    Wenn man überlegt, gab es für jede Spezial-Edi einen Chara, den es nur im Manga gibt (Yellow und Rald). Im einzigen bisherigen Remake-Arc, FRBG, gab es keine Personen namens Fire oder Leaf, weil die Charas noch immer denen von Rot, Blau (Grün), Gelb entsprachen. Da es aber in HGSS keine Crys mehr gibt, sondern Soul, wäre es doch möglich, dass es im Manga auch eine(n) Heart geben würde.
    Ich persönlich wäre dafür, dass es ein Mädchen wäre, damit die männlich/weiblich Anzahl ein wenig ausgeglichen wird. Es sind schließlich 8 (Red, Green, Gold, Silver, Ruby, Rald, Pearl, Dia) Jungen und 5 (6) (Blue, Yellow, Crys, Sapph, Platina(, Soul)) Mädchen, also 3 (2) Jungen mehr. Wenn es einen Heart geben würde, würde die Differenz noch größer werden, gäbe es eine Heart, wäre die Statistik beinahe ausgeglichen (und wenn ich shippe, bleibt Rald übrig xD). Vom Aussehen her kann ich mir allerdings überhaupt nicht vorstellen.




    Einmal hab ich auf Deviant ein geniales You are older than me-Bild gesehen, aber ich find es nicht mehr...


    Ja, und das wäre es wieder einmal von mir...
    LG, Maj

    So, ich bin jetzt auch dabei ^^ Ich liebe den Manga, nur finde ich es dämlich, dass auf deutsch nur die ersten drei Bände erschienen sind...


    Wer ist euer Lieblingsmangachara?
    Nun, von den Pokédexholders eindeutig einmal Crys. Sie ist so genial, wenn sie die Bälle kickt und wenn mit Gold streitet *MangaQuest-Shipping-Fan sei*
    Außerdem ist Yellow auch toll (Vor allem das "You are older than me?"-Teil... genial), ebenso Gold mit seinem Billiard-Stock (oder wie das heißt) und dem "Liar"-Gedanken von anderen immer wieder...
    Von allen anderen Charakteren mag ich Lance sehr gerne <333 Er ist einfach süß, am Meisten liebe ich seinen ersten Auftritt (auch wenn er dabei Orania [war doch Orania, oder?] zerstört hat...). Außerdem hoffe ich, dass er im HGSS-Arc wieder auftauchen wird, im GSK-Arc war er ja auch da, und Champ ist er praktisch immer noch, also sehe ich keinen Grund, warum er nicht auftauchen sollte.


    Welches Shipping mögt ihr am meisten ?
    Nun, wie schon zuvor angesprochen, MangaQuest, frei nach dem Prinzip "Was sich liebt, das neckt sich." Außerdem mag ich noch SpecialShipping (RedxYellow... passt einfach), FranticShipping (RubyxSapphire ist ja praktisch bestätigt), Oldrival (irgendwie muss man ja auch Green und Blue einbauen, außerdem muss man nicht aufpassen, ob man mit Blue nun den Jungen oder das Mädel meint.. ich wechsle oft mit der Bezeichnung). Platina verkupple ich bevorzugt mit Pearl, allerdings weiß ich nicht, ob das jetzt Commoner oder Haughty ist; wenn Soul (Kotone) im HGSS-Arc auftaucht, bleiben für sie noch Dia, Rald und Silver übrig. Ich weiß nur nicht, ob ich dann noch SoulSolver oder DiaxSoul (wie auch immer dieses Shipping heißt) Shipping mögen werde ^^


    Welchen Chapter mögt ihr am meisten?
    Das Yellow-Chapter natürlich <333 wegen Lance. Bis zu seinem ersten Auftritt habe ich bei jeder geladenen Seite gadacht "Wann taucht er endlich auf?", bis dann dieser seltsame Schimmer kam mit seinem Surfwettbewerb, bei dem man Dragonir gewinnen konnte. Da wusste ich eigentlich, dass er auftauchen würde...
    Die anderen Chapters mag ich eigentlich alle auch gerne, aber vor allem freue ich mich schon auf den HGSS-Arc, weil ich hoffe, dass Gold, Silver und Crys wieder größere Rollen übertragen bekommen...


    Red oder Ruby? Wer ist besser?
    Nun, die zwei sind wirklich nicht sonderlich gut zu vergleichen... aber eher Red, einfach deshalb, weil er der erste Dexholder war (das heißt, bekannt. Denn ich glaube, dass Grenn (der Junge) den Dex schon vor ihm erhalten hat...


    Wie würde Ruby Sapphire seine Liebe gestehen?
    Eine gute Frage... ich hab keine Ahnung. Eher denke ich, dass Sapphire den Anfang machen wird, also... nun, kA, eben.


    Blue heißt in England Blue, In Japan green , welcher Name passt am besten?
    Nun, ich bin eher für die originalen Namen, also Mädel - Blue, Junge - Green. Ich weiß nicht, warum, aber ich finde es so rum einfach besser.


    Wie sollten die einzelden Charas wirklich heißen ( also anstatt red z.b jake ( passt nicht :p) sowas ) ?
    Nun, abgesehen von der Tatsache, dass mir die Farben/Metalle/Steine/was auch immer lieber sind, mache ich mich mal ans überlegen:
    Red: Viktor
    Green: Sam
    Blue: Sophia
    Yellow: Annika
    Gold: David
    Silver: Sven
    Crys: Caty/Kris
    Ruby: Andreas
    Sapphire: Iris
    Emerald: Tim
    Diamond: Lukas
    Pearl: Fabian
    Platina: Regina
    (Soul: Katarina)
    Erklären kann ichs aber nicht, warum ich die Namen so sehe ^^


    Was mögt ihr an Yellow, was nicht?
    Nun, ihre Fähigkeit ist toll ^^ Eigentlich mag ich alles an ihr, außer Chuchu. Ich weiß nicht, aber irgendwie mag ich das Pikachu nicht so wirklich, was wohl daran liegt, dass ich Pikachu im Allgemeinen nicht wirklich mag. Aber ansonsten... ich hoffe nur, dass sie im HGSS-Arc ein wenig älter aussieht, sonst kommt wieder die You are older than me?-Sache... Irgendwie tut sie mir ja leid, auch wenn ich diese Szenen mag. *g*


    Ich hab übrigens auch andere Themen im Gepäck ^^:


    Was ist eure Lieblingsszene?
    Nun, eindeutig einmal der erste Auftritt von Lance (siehe hier und hier)... ja, ich bin verrückt. Aber er ist einfach toll... Außerdem noch all die You are older than me?-Stellen (arme Yellow...) und die Szene, wo Suicune sich dazu entschließt, zu Crys zu gehen.


    Hab ihr Bände des Mangas zu Hause?
    Nun, aufgrund der Tatsache, dass es auf deutsch nur die ersten drei gibt, werden eher wenige mehr haben ^^ Ich hab nur den ersten, aber finde ich sowieso die englische Version auf Mangafox besser. Ich meine, auf deutsch heißt Red Ash und Green (Junge) Gary... Aus Interesse hab ich mal gegoogelt und gesehen, dass zumindest Blue ihren englischen Namen, also Green, behalten hat. Bringt mir aber auch nicht viel, weil sie erst im 2. Band vorkommt...


    Ja, das wars von mir fürs Erste.
    LG, Maj


    So, nun kommen wir aber endlich zum 21. Kapitel. Das neue Kappi hat jedenfalls sechs Seiten, auch wenn ich eher gedacht hatte, dass es vier werden, als ich dreieinhalb hatte... Ich kann mich einfach nicht kurz fassen. Nebenbei bemerkt habe ich den Titel des letzten Kappis leicht umgewandelt, von "Solnizae" auf "Solnicae". Es ändert nichts an der Aussprache oder Bedeutung, nur gibt es im Lateinischen, wie mir später bewusst wurde, kein z, sondern nur c.
    In dem Kapitel werdet ihr ein paar Dinge über Solnizka erfahren, unter anderem auch die Namen ihrer Eltern (die ich übrigens aus dem Spanischen hergeleitet habe, damit diese Sprache nicht zu kurz kommt ^^) Selbiges gilt auch für einen anderen Namen in diesem Kappi, aber mehr dazu am Ende.


    21. Kapitel: Unlichte Dunkelheit


    Am nächsten Tag war die Stimmung alles andere als angenehm. Sara war noch immer sauer wegen meiner Reaktion auf ihre Verdächtigung am Vortag und verbarg ihr Gesicht hinter dem neuen Trainergeschichten, auf dessen Titelblatt groß der Start der Artikelserie über die Top 4-Mitglieder Johtos und Kantos angekündigt wurde. Unterstrichen wurde diese Aussage von einem Foto Melanies, der vierten der Top 4 Johtos, das beinahe die gesamte Seite für sich beanspruchte. Was sie nur an diesem Magazin so toll fand, dass sie sich es sofort besorgen musste, wenn sie es sah, noch dazu jetzt, wo wir mitten auf einer Reise waren? Solche Fragen schwirrten mir durch den Kopf, als ich auf die Rückseite des, wie ich es insgeheim bezeichnete, Klatschblattes starrte, wo eine Vorschau auf die nächste Ausgabe zu sehen war.
    Ich hoffe, du hast nicht vergessen, was wir besprochen haben, meldete sich Solniza zum ersten Mal an diesem Tag zu Wort. Es ist die perfekte Gelegenheit für mich, mit meiner Vergangenheit abzuschließen. Damals... bin ich einfach geflohen, es war ein glatter Bruch mit meinem alten Leben, das nun, wo ich wieder hier in Teak bin, wieder zum Vorschein kommt; die alte Wunde ist sozusagen wieder aufgerissen, doch um sie für – hoffentlich – immer zu schließen, muss ich einiges erledigen.
    Die Möglichkeit, endlich meinen Blick von dem Magazin auf der anderen Tischseite abzuwenden und stattdessen zu der Sonnenkatze zu blicken, nutzte ich sofort aus. Was ich versprochen habe, das halte ich auch, wie du weißt. Noch dazu ist heute die Stimmung ein wenig unterkühlt; lassen wir unsere Koordinatorin lieber ihr verdammtes... du weißt schon trainieren oder ihren düsteren Vermutungen nachgehen. Nebenbei bemerkt warst du gestern äußerst stark; selbiges gilt auch für Satmen. Was war da los?
    Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sich das Psycho-Pokémon. Ich erzähle es dir auf dem Weg, erklärte es kurz.


    Über Teak Citys Pokémon gibt es eine alte Legende, begann sie. Es ist eine Legende, die noch heute Auswirkungen auf uns hat – und diese sind einzigartig auf der gesamten Welt. Aber ich greife vor, ich sollte mit mir selbst beginnen – ansonsten wirst du die Zusammenhänge nicht leicht begreifen können. Aber bis hin zum Bronzeturm haben wir genug Zeit, Maja, es reicht, um meine Vergangenheit im Groben zu schildern – über die Legende erfährst du, wenn wir den zweiten Ort aufsuchen.
    Hier machte die Tochter des Sonnenstrahls eine kurze Pause, doch nicht, um Luft zu holen. Genauso wenig, um ihre Gedanken zu sammeln, soviel war mir klar, selbiges galt auch, damit ich Fragen stellen konnte. Sie wollte wohl einfach meine Geduld herausfordern, sehen, ob sie mich dazu bringen konnte, nachzuhaken. Doch diese Freude wollte ich ihr nicht lassen und betrachtete stattdessen die gepflasterte Straße, die aussah, als ob sie schon hunderte von Jahren alt war, kein einziger Stein war heller, um so zu verraten, dass er erst später hinzugekommen war. Löcher im Straßenbelag gab es auch nicht.
    Ho-oh und Lugia wachten über die Stadt, inzwischen ist nur mehr Ho-oh ein Wächter, der auch auf das Aussehen seiner Stadt achtet. Ein Haarspalter. Lugia hat sich dem Meer und Anemonia City angenommen, seit sie sich auf die Seeschauminseln zurückgezogen hat, nachdem der Bronzeturm abgebrannt war. Aber das war lange vor meiner Zeit. Mein Leben begann am selben Tag wie deines. Es gibt keine Zufälle, wirst du nun denken, was? Natürlich gibt es sie nicht, warum sonst sollten gerade wir uns gefunden haben? Ich bin die siebte Tochter eines Flamara namens Casa, mein Schicksal sollte sein, zur Jüngsten derer zu gehen, die als die Kimono-Schwestern bezeichnet werden. Doch sind sie keine Schwestern, sondern wir, ihre Pokémon, sind Schwestern. Eigentlich sollten sie sieben sein, doch sind sie nur sechs – ich sollte die Siebte sein. Doch bin ich nach Ebenholz geflohen, und so konnte ich nicht hinzugezogen werden. Kurz blickte Solniza mich an. Ich frage mich, was aus Solveiga geworden ist, da sie so keine Tänzerin werden konnte, fügte sie noch hinzu, dann wandte sie ihre Augen gen Westen, wo der Bronzeturm vor hunderten von Jahren in die Höhe geragt hatte, bevor ihn das berühmte Feuer zerstört hatte. Doch dafür, dass er nur aus Holz gebaut war, waren noch bemerkenswert viele Überreste vorhanden; wie es schien, konnte man sogar die erste Etage des rußgeschwärzten Gebäudes betreten.
    Warum bist – wie du es bezeichnet hast – geflohen?, konnte ich mich schließlich zu einer Frage durchringen.
    Darüber möchte ich lieber schweigen, flüsterte das Psycho-Pokémon angsterfüllt. Es war keine angenehme Zeit damals, als alles passiert ist. Hinzu kommt eine weitere Sache, über die ich zu schweigen habe.
    Ohne weitere Nachfrage nahm ich ihre Antwort zur Kenntnis, doch war während ihrer Erzählung eine weitere Frage aufgekommen: Du sagtest, du seist die Tochter eines Flamara namens Casa. Doch bist du nicht auch die Tochter des Sonnenstrahls?
    Kein Pokémon wird mit einem Adelstitel geboren, man muss ihn sich verdienen; sei es durch besondere Fähigkeiten oder durch wichtige Aufgaben. Oder auch durch schicksalshafte Begegnungen, wie es mir widerfahren ist. Das hellviolette Wesen seufzte auf. An jenem Tag, als sich mein Leben veränderte, erhielt ich auch meinen Titel. Es war damals das erste Mal seit der Wiederbelebung der Raubkatzen, dass Ho-oh Teak City aufgesucht hat. Er war aus triftigen Gründen gekommen, und ich bin ihm dabei, ängstlich und verzweifelt, über den Weg gelaufen. Ich wurde von dem Licht, das er abstrahlte, geblendet, mein Charakter wurde vollkommen verändert. Der legendäre Vogel verwandelte mich vollkommen, seither habe ich keine „schwachen“ Gefühlsregungen mehr. Damals hat es sich falsch angefühlt, und ich habe mir abgewöhnt, Gefühle zu zeigen. An diesem Punkt endete ihre Erzählung. Mehr ist nicht von Bedeutung, fügte das Sonnengeschöpf noch hinzu.
    Inzwischen standen wir vor der Turmruine, vor einem Loch, an dessen Stelle sich anscheinend vor dem Brand die Tür befunden hatte. Eine mystische, doch düstere Aura schien das gesamte Bauwerk einzuhüllen. Doch gerade diese Mischung aus Gefahr und Geheimnis zog mich wie magisch an, sodass ich den ehemaligen Bronzeturm ohne Einladung seitens Solniza betrat.
    Das trotz des Staubes recht laute Geräusch meiner Schritte wurde von den geschwärzten Holzwänden zurückgeworden, sodass ein hundertfaches Echo erklang. Je weiter ich ins Innere vordrang, umso maroder wurde der Zustand des Gebäudes, überall am Boden waren Löcher, die wie dunkle, hungrige Schlunde wirkten, welche nur auf Beute warteten, um diese nach unten zu reißen.
    Der Ort meiner Geburt, bemerkte das Psycho-Pokémon unvermittelt. Ich zuckte zusammen, denn ich war von der geheimnisvollen Ausstrahlung der Turmruine so gefangen gewesen, dass ich nicht bemerkt hatte, dass das Sonnengeschöpf mir gefolgt war. Nun starrte es in eines der Löcher. Dort unten lebt mein Vater, erklärte Solniza so schlicht, wie es eben ihre Art war, Hast du eine Taschenlampe dabei? Orcos Rudel lebt dort unten im Dunklen.
    Mit ein paar schnellen Schritten überwand ich die wenigen Meter, die zwischen uns lagen und starrte gleichfalls nach unten. Licht habe ich dabei, aber geht es da nicht recht tief nach unten? Und wer bitteschön ist Orco?
    Orco ist mein Vater, der Anführer des Fiffyen- und Magnayen-Rudels dort unten. Im Keller der Turmruine, musst du wissen, sind die Raubkatzen damals zu Tode gekommen. Seither ist dieser Ort verrufen, nur Unlicht-Pokémon trauen sich, dort unten zu leben. Meine Mutter war damals durch ein Missgeschick unten gelandet, und dann hat sie eben Orco getroffen, der schließlich zu meinem Vater wurde. Dort unten in der Dunkelheit wurde auch mein Ei abgelegt, ich schlüpfte noch dazu mitten in der Nacht.
    Neumond, bemerkte ich. Noch nie war ein Vertreter meiner Familie geboren worden, wenn in der nachfolgenden Nacht nicht Neumond gewesen war. Anzunehmen war, dass es einen Zusammenhang mit dem heiligen Fest der Drachen gab, dessen letzte – und wichtigste – Nacht ebenfalls eine mondlose war.
    Ja, antwortete Solniza, Neumond, nichts als Dunkelheit, nur die aufblitzenden Augen der Wolfartigen. Der Grund, warum mein Stirnamulett so hell leuchten kann, denn anders als die Unlicht-Pokémon ist es mir nicht möglich, im Dunklen besonders gut zu sehen. Dennoch wirst du eine Lampe brauchen, ich weiß nicht, wie sie es aufnehmen werden. Ob mein Vater überhaupt noch Anführer ist? Damals war er der Stärkste, doch auch er ist gealtert. Der rote Stein auf ihrer Stirn begann zu schimmern. Spring einfach, wenn du die Taschenlampe eingeschalten hast, ich fange dich mit meiner Konfusion auf. Nach diesen Worten sprang sie mit einem einzigen Satz anmutig, wie ich es von dem Wesen gewohnt war, in die alles verschlingende Dunkelheit.
    Ich starrte noch einige Sekunden nach unten, dann besann ich mich und holte meine kleine, doch äußerst lichtstarke Taschenlampe aus der Bauchtasche, die ich heute anstelle der Umhängetasche trug. Mit einem Schalter brachte ich die Glühbirne zum Leuchten, doch als ich das Licht nach unten durch das Loch fallen ließ, verschwand der Strahl in der Dunkelheit. Obwohl mir äußerst unbehaglich zumute war, entschied ich mich doch zum Sprung, vollkommen vertraute ich auf Solniza. Mir war zwar ein wenig unheimlich, als ich in die bodenlose Finsternis starrte, aber dennoch sprang ich.
    Ich fiel nur wenige Meter, bevor ich den festen Griff der Konfusion der Sonnenkatze spürte, mit der sie mich sicher auf dem Felsboden absetzte. Vorsichtig warf ich einen Blick nach oben, wo ein wenig Tageslicht durch die Löcher gelangen konnte.
    Sei vorsichtig, hier ist es teilweise feucht, an manchen Stellen sammelt sich das Wasser, das durch das teilweise recht poröse Gestein sickert, erklärte mir Solniza.
    Mit der Lampe leuchtete ich die Umgebung ab. Die Stelle unterhalb der Turmruine schien ein Kampfplatz zu sein, denn der Boden wies eine beachtliche Anzahl an Kratzspuren von Krallen auf. Vornehmlich in den tieferen stand ein wenig Wasser, das sich durch ein verräterisches Funkeln der Oberfläche verriet. Wände waren allerdings nicht zu erkennen – der „Keller“ schien einem Höhlensystem anzugehören, das sich eventuell unter ganz Teak oder noch weiter erstreckte. Mir war beim Gedanken, dass sich vermutlich Tonnen von Fels und Erde über meinem Kopf befanden, auf denen Häuser gebaut waren, mehr als nur unbehaglich zumute.
    Das hellviolette Wesen schien meine Gedanken zu erraten. Die Höhlen sind schon seit mehreren Jahrhunderten stabil, sie werden nicht so leicht einstürzen. Ich selbst habe die ersten Wochen meines Lebens hier verbracht – und auch später bin ich immer wieder zurückgekommen, um Orco zu besuchen. Genauer gesagt habe ich es getan, bis er nicht mehr wirklich – entschuldige, aber ich finde keinen besseren Ausdruck – mein Vater war, sondern der Sonnenstrahl.
    Danach hattest du ja auch kaum Gelegenheit, hierher zu kommen, entgegnete ich. Wohin müssen wir eigentlich?
    Wachsam so sich das Psycho-Pokémon um. Die Späher sind bereits auf dem Weg, und wir haben sogar Glück; Gabriel ist der Anführer des Trupps. Ich erkenne seinen Geruch unter Tausenden; der beste Freund Orcos, der es trotz allem immer abgelehnt hat, sein Berater zu werden, obwohl er meinem Vater gerne Ratschläge gibt. So hat Gabriel zumindest den Oberbefehl über die Wachtruppen erhalten, was ihm den Beinahmen „der Wachsame“ eingebracht hat, denn seit er die Position inne hat, wurde das Rudel noch kein einziges Mal überrascht. Sie schwieg für einige Sekunden, sodass ich das leise Kratzen von krallenbewehrten Pfoten auf Fels wahrnehmen konnte, das beinahe vollständig in dem beständigen Geräusch von tropfendem Wasser unterging. Ich werde Gespräche führen, wenn du dich vollkommen auf meine Gedanken konzentrierst, wirst du der Unterhaltung folgen können. Wenn du auch eine Bemerkung loswerden willst, die an die Wölfe gerichtet ist, sprich sie einfach laut aus. Auch wenn diese Art der Kommunikation recht kompliziert ist, ist es denn am Sinnvollsten, so zu verfahren.


    Der Spähtrupp bestand aus drei Fiffyen und zwei Exemplaren der Weiterentwicklung, wobei eines dieser der Anführer war. Dieser unterschied sich leicht von dem Zweiten, denn sein Fell, das bei Magnayen schon recht zottig war, war länger als normal, weshalb das wolfartige Pokémon einen recht wilden Eindruck mit sich brachte. Nach Solnizas Schilderung musste es sich, so vermutete ich, dabei um Gabriel handeln. Seine Augen glühten gefährlich in der Dunkelheit, die vom Licht meiner Taschenlampe durchbrochen wurde, auf, während die seiner Gefährten im Vergleich dazu eher freundlich wirkten. Kaum drei Meter von Solniza und mir entfernt blieb er stehen, während die anderen in Distanz blieben, dann riss er das Maul auf. Dabei entblößte der Wolf eine beachtliche Anzahl spitzer weißer Zähne, die mich erschauern und einen Schritt zurückweichen ließ. Was, wenn das Magnayen nicht mit sich reden lassen wollte und direkt angriff? Solniza würde dem Unlicht-Pokémon nicht viel entgegenhalten können, und es wäre die Frage, ob ich schnell genug an meine Pokébälle kam. Noch dazu kam nur Satmens Sehvermögen an das der Gegner in dieser Finsternis heran, Dragonir wäre aufgrund des nach oben beschränkten Platzes so gut wie nutzlos.
    Psianas helle Stimme schallte durch die Höhle. Sei gegrüßt, Wachsamer, sagte sie ehrfürchtig zu dem schwarzen Wesen, und obwohl sie dies laut aussprach, konnte ich es in Gedanken verstehen.
    Du warst lange nicht mehr hier, kam knurrend die Antwort, es wurde gemunkelt, dass du Ho-oh getroffen hast und danach gegangen bist. Das war doch an demselben Tag, wie – Das wolfartige Pokémon schien den Grund auszusprechen, doch das Sonnengeschöpf leitete die Aussage nicht vollständig zu mir weiter. Was war damals nur passiert, dass sie es mir nicht sagen wollte...? Hatte sie ein Verbrechen begangen?
    Nach der Sache bin ich gegangen, und bei meiner Flucht habe ich Ho-oh getroffen, der mir dann den Titel Tochter des Sonnenstrahls verliehen hat. Doch Ho-oh hat nichts mit meinem Fortgehen zu tun!, ereiferte sich das Psycho-Pokémon. Ich verfolgte nur stumm die Unterhaltung, denn auch die Aussagen Gabriels hörte ich in Solnizas Stimme, was die Sache verkomplizierte.
    Tochter des Sonnenstrahls! Das Magnayen bellte laut auf, seine vier Gefährten umstellten uns. Ich blickte mich nervös um, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Gespräch den gewünschten Verlauf nahm. Vorsichtig legte ich meine rechte Hand auf Blitzas Pokéball, während ich mich mit der Linken um den Griff der Taschenlampe krallte, um das Zittern zu unterdrücken, versuchte, meinen Atem unter Kontrolle zu haben. Der Lichtkegel zitterte dennoch stark, als ich den Ausdruck in den blutroten Augen der Unlicht-Pokémon, der von Misstrauen zeugte, sah. Sie schienen jederzeit bereit, direkt anzugreifen. Das heißt, du bist nicht mehr die Tochter Orcos! Und so kommst du nach all den Jahren zurück und bringst auch noch eine Menschenfrau mit in unser Versteck! Hast du die Regeln vollkommen vergessen? Du kennst den Ausgang – sie zu, dass du mit dem Menschen von hier verschwindest, ansonsten – du kennst die Richtlinien! Der Ton, mit dem der Satz ausgesprochen wurde, ließ nichts Gutes verheißen. Wachsam blickte ich mich um, denn mir war, als hätte ich ein weiteres Pokémon gehört.
    Gabriel!, rief die Sonnenkatze, lass mich mit Orco sprechen! Hast du vergessen, was – Sie wurde unterbrochen, denn mit einem weiten Sprung landete ein weißer Schatten in dem Kreis, der von den Wölfen gezogen worden war.
    Sombra!, vernahm ich einen wütenden Aufschrei, doch der gleiche Name war auch in einem glücklichen Tonfall zu vernehmen. Zuordnen, welcher von Solniza und welcher von Gabriel kam, konnte ich allerdings nicht. Bei dem hinzugekommenen Pokémon handelte es sich um ein Absol, wie ich nach einigen Schrecksekunden bemerkte. Wie auch bei den Magnayen handelte es sich dabei um ein Unlicht-Pokémon, doch wirkte es um einiges sanftmütiger als die schwarzen Wesen, die nun wieder zurückgewichen waren und so den Kreis wieder vergrößert hatten. Sein weißes Fell schimmerte unwirklich im Licht meiner Lampe, außerdem war es größer als es für seine Art üblich war. Sein Horn auf dem Kopf stand senkrecht nach oben und vollführte keinen Bogen um den Kopf herum, was es seltsamerweise unfertig erscheinen ließ. Seine Augen, die wie die der Wölfe rot waren, zeugte von Güte und – aus irgendeinem Grund – Mütterlichkeit gegenüber Solniza.
    Genau diese sprang auf den Rücken des weißen Wesens, als Gabriel gerade einen Angriff startete. Weit riss er das Maul auf und setze zum Sprung auf mich an, während ich das Pokémon schreckerstarrt mit weit aufgerissenen Augen anblickte.
    Das Magnayen sprang – und ich versuchte, mich unter ihm hinweg zu ducken, was allerdings damit endete, dass ich hart auf dem Fels landete und mir die Unterarme mit spitzen Kieselsteinen aufriss. Außerdem spürte ich die Klauen des Wolfes, die durch den Stoff meiner Weste und des T-Shirts drangen, um dann die Haut meines Rückens zu verletzen. Die Taschenlampe fiel mir aus der Hand, landete auf dem Boden und erlosch, sodass undurchdringliche Finsternis zurückblieb. Panisch blickte ich mich um, ich konnte nichts erkennen, da meine Augen noch an das Lampenlicht gewöhnt waren. Die Löcher, durch die von oben herab Licht fiel, konnten mir erst dann etwas nützen, wenn ich mich an die Dunkelheit angepasst hatte. Solniza, mach was!, kreischte ich, als ich Gabriel erneut näherkommen hörte.
    Anstatt einer Antwort sah ich irgendwo zwei hellblaue Lichter aufleuchten, mein Körper wurde von einer Aura derselben Farbe eingehüllt. Ich spürte, wie der Fels, auf dem ich eben noch gelegen war, scheinbar nach unten rückte, ähnliches passierte mit den Lichtern, die Solnizas Augen waren. Vorsichtig hob mich die Sonnenkatze mit der Konfusion nach oben, doch der Wolf wollte nicht ablassen, versuchte ein weiteres Mal, mich zu verletzen. Diesmal aber hatte ich Glück, denn er erwischte nur den Stoff meiner Hose, wobei er ein gutes Stück hinaus reißen konnte.
    Dann war der ganze Spuk vorbei und ich war außer Reichweite für seine Sprünge. Langsam sah ich das Licht, das schwach durch die Löcher drang, näherkommen, bis ich schließlich durch eines dieser schwebte und mich der Griff der Attacke losließ. Keuchend landete ich auf dem verstaubten Holzboden, hörte von unten das wütende Geheul des Magnayen. Im Augenblick war mir sogar egal, was dem Sonnengeschöpf und dem helfenden Absol passierte, denn nun meldete mein Körper die Verletzungen. Meine Unterarme brannten höllisch, ich spürte, wie sich mein T-Shirt und die Weste am Rücken langsam mit Blut vollsogen. Außerdem schien mich der Wolf auch am Bein erwischt zu haben, doch wirkte die Wunde, zumindest den Schmerzen nach, nicht besonders groß. Ich spürte überhaupt kein Verlangen danach, mich aufzusetzen oder gar wegzugehen; alles, was ich wollte, war, dass die Schmerzen aufhörten.



    „Was jetzt, Sombra?“, fragte ich das Absol, das mir schon einmal aus der Klemme geholfen hatte, „und außerdem, warum bist du hier? Hat dir Orco nicht damals Höhlenverbot erteilt?“
    Das weiße Wesen erzeugte einen violett schimmernden Spukball, den es auf Gabriel und die anderen schleuderte. „Ach, kleine Solnizka, wenn du wüsstest... Ich diene den Kugelmeistern, und da Maja nun beide Kugeln besitzt, ist es meine Aufgabe, sie zu schützen. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, hierher zu kommen? Dachtest du wirklich, du kannst einfach so zu deinem Vater gehen, damit er dir über den Kopf lecken wird?“ Von der Attacke getroffen, stürzte eines der Fiffyen zu Boden, doch Sombra startete sofort einen neuerlichen Angriff. „Ist dir eigentlich bewusst, dass Maja tot wäre, wenn ich nicht eingegriffen hätte, damit du sie nach oben befördern konntest? Ist dir bewusst, dass, wenn die Auserwählte tot ist, die Welt verloren ist? Ist dir bewusst, dass sie die Kraft der Violetten Kugel weitergeben muss, damit die Verantwortung zumindest teilweise abgesichert ist?“ Inzwischen schrie sie beinahe. „Du kleine Träumerin, mir kommen ehrliche Zweifel, dass Ho-oh die Richtige auserwählt hat! Es wäre besser gewesen, ein anderes Pokémon zu suchen, dann hätten wir diese Solveiga nicht unglücklich machen müssen, sie hätte eine Tänzerin werden können, aber nun verkauft sie Karten und kümmert sich um die Garderobe im Tanztheater! Vollkommen unglücklich ist sie damit, und wir sind daran schuld! Und du denkst nur daran, deine Familie zu besuchen, wenn du schon einmal in der Stadt bist... Wie, glaubst du, wird Solveiga reagieren, wenn sie dich sieht? Ich hätte ja kein Problem damit, wenn du alleine gegangen wärst, aber du musstest ja die Wächterin der Drachen mitnehmen!“ Ein weiterer Spukball, der mit noch mehr Zorn abgefeuert worden war, brachte das eine Magnayen zu Fall, während die zwei verbliebenen Fiffyen einen Doppelangriff versuchten. „Solnizka, ist dir die Verantwortung, die dir und Maja übertragen wurde, bewusst? Ihr habt die Welt zu retten, müsst noch fünfzehn Tafeln finden, um Arceus überhaupt aufspüren zu können! Das kann Jahre dauern, und um die Macht der Violetten Kugel weitergeben zu können – du weißt, was Maja noch zu machen hat, bevor sie in der Lage ist, dies zu schaffen! Wie du wohl auch bereits bemerkt hast, sind auch die legendären Raubkatzen auf der Suche nach Partnern, und wir wissen nicht, ob sie uns unterstützen werden oder gegen uns aufmarschieren wollen! Und du?“ Die beiden Fiffyen, die gerade zum Sprung angesetzt hatten, wurden von einem Spukball erfasst, sodass nur mehr Gabriel übrigblieb. „Du – das wird Folgen haben, darauf kannst du dich verlassen, Kleines.“ Mit einem wütenden Flammenwurf ließ Sombra die Dunkelheit für kurze Zeit schwinden, das Magnayen heulte getroffen auf. „Damit hätten wir auch dies erledigt, sodass wir zu Maja zurückkehren sollten. Bald wird ein weiterer Trupp hier eintreffen, und ich will nicht mehr Leid als nötig verursachen – nicht einmal das hier wäre nötig gewesen, hättest du deinen Verstand benutzt! Sollte noch etwas in dieser Art passieren, und das versichere ich dir, Solnizka, werde ich mich nicht mehr um dich kümmern. Um die Wächterin der Drachen natürlich schon, wie es meine Aufgabe ist – aber du wirst selbst sehen müssen, was du selbst schaffst!“
    Betrübt starrte ich auf das Nackenfell Sombras. Solche Worte aus ihrem Munde zu vernehmen, war hart für mich – sehr hart. Denn ich bewunderte das Absol, die Stärke, die das weiße Wesen zeigen konnte – und die absolute Disziplin und den Gehorsam gegenüber desjenigen, in dessen Dienste sie stand. Dies war wohl mit ein Grund, warum ihr nun eine so wichtige Rolle zuteil geworden war. Als ich sie kennengelernt hatte, war sie noch Ho-ohs Dienerin gewesen. Doch nun gehorchte sie den Kugelmeistern – beiden Kugelmeistern.
    Das Absol kauerte sich auf den Boden und sprang dann kerzengerade in die Luft, segelte genau durch eines der Löcher.



    Die Schmerzen wollten einfach nicht nachlassen, im Gegenteil – sie schienen immer stärker zu werden. Ich konnte kaum noch klar denken, wusste jedoch nicht, ob es an den Schmerzen oder dem Blutverlust lag, denn mir war, als spürte ich den roten Lebenssaft bereits langsam, aber stetig von meinem Rücken nach unten rinnen. Mein Atem hatte sich etwas beruhigt, ging aber immer noch unregelmäßig. Anscheinend war der Kampf unterhalb bereits vorbei, denn es drangen keine Geräusche mehr herauf. Was wohl passiert war und wer wohl den Sieg davongetragen hatte? Nicht einmal einschätzen, wie lange ich bereits hier lag, konnte ich. Es konnten wenige Minuten sein, doch auch mehrere Stunden – ich hatte aber keine Kraft, auf dem PokéCom nachzusehen.
    Der Holzboden erbebte sacht, als vor meinem Gesicht vier krallenbewehrte weiße Pfoten auftauchten. Mit etwas Mühe gelang es mir, nach oben zu blicken und erkannte das Absol, von dessen Rücken gerade Solniza sprang. Diese landete nur wenige Zentimeter von meiner Nase entfernt.
    Verzeih meine Dummheit!, rief sie völlig durch den Wind.
    Ich verstand nicht. Was war unten wohl vorgefallen? Zu einer Antwort kam ich jedoch nicht, denn es war mir nicht möglich, verständliche Sätze zu bilden.
    Das erhabene weiße Pokémon, von dem ich hauptsächlich die schwarzen Krallen zu Gesicht bekam, ging langsam in die Knie und sprach mit klarer, heller Stimme: Seid gegrüßt, Wächterin der Drachen. Mein Name ist Sombra, denn oft erscheine ich aus den Schatten und verschwinde auch dorthin. Wundert Euch nicht, dass ich auf diesem Wege mit Euch kommunizieren kann, denn diese Fähigkeit hat mir Rayquaza verliehen. Ich habe Euch einiges zu berichten, wovon ich das Meiste der Tochter des Sonnenstrahls bereits dargelegt habe.
    Mit einiger Mühe gelang es mir, ein einziges Wort auszusprechen: Und?
    Langsam begann das Unlicht-Pokémon zu sprechen.


    Als es geendet hatte, blickte ich es entsetzt an: So also ist es?, stammelte ich und schaffte es für einen Augenblick, meine Schmerzen zu vergessen. Ruckartig setzte ich mich auf.


    ~~~~


    So, nun zu den Namen. "Casa" bedeutet einfach "Haus", "Orco" "Unterwelt", "Sombra" "Schatten. Gabriel hat überhaupt nichts mit dem Erzengel zu tun, die Idee kam mir, da der Freund einer meiner Freundinnen diesen Namen trägt. Diese hat schwarze lange Haare - also absolut zu dem Magnayen passend. Der Name Solveiga bedeutet "Sonnenwind" und "die Wächterin der Sonne" (siehe Solnizas Namenbedeutung).

    Name: Petronella Zoë
    Geschlecht: Weiblich
    Alter: 16 Jahre


    Eigenschaften: Petronella ist zwar ihr erster Vorname, doch hasst sie ihn aufgrund der Länge und will lieber mit Zoë angesprochen werden. Sie ist zwar sehr gesprächig, beginnt allerdings selten ein Gepräch, doch wenn sie von jemandem angesprochen wird, kann es passieren, dass sie ohne Punkt und Komma quasselt. Von sich und ihren Gefühlen verrät sie allerdings äußerst wenig.
    Ihre bevorzugte Tageszeit ist die Morgendämmerung, weshalb sie meist ziemlich früh aufsteht und den Sonnenaufgang genießt. Auch im Kampf gibt sie kaum mehr als den Namen der Attacke, die ihr Pokémon einsetzen soll, von sich, wie es den Angriff auszuführen hat, kann es dank der Tatsache, dass sie einfache Vorstellungen auf ihre Pokémon übertragen kann, problemlos erkennen.
    Ihre Technik im Kampf scheint auf den ersten Blick eine simple Hau-drauf-Technik zu sein, doch nützt sie jeglichen Typvorteil ihrer Pokémon vollkommen aus.
    Wettbewerbe hasst sie und tut sie als "Spiel" ab.
    Beschreibung/Geschichte: Zoë wurde in Kanto geboren, doch als sie drei war, zog ihre Familie nach Seegrasulb City, da ihr Vater einen Job im Hafen erhalten hatte, während ihre Mutter eine schlecht bezahlte Arbeit als Reinigungskraft im Kaufhaus übernahm. Zoës erstes Pokémon war Kramurx, das sie am Pyroberg getroffen hatte, später folgte Vipitis. Als sie im Besitz der beiden Pokémon war, beschloss sie, nach Kanto zu gehen, um Verwandte aufzuspüren, zu denen der Kontakt längst unterbrochen war. Ihre Eltern hießen dies nicht gut, ließen ihre Tochter nach längeren Streitgesprächen aber dennoch gehen. Trasla war ein Geschenk ihrer Mutter, deren Guardevoir ein Ei gelegt hatte.
    Frohen Mutes erreichte das Mädchen per Schiff Kanto, schaffte es tatsächlich, einige Verwandte, darunter ihre Großeltern väterlicherseits sowie die Schwester der Mutter, aufzuspüren, doch einige Tage nach dem ersten Treffen geschah etwas, über das sie sich bis heute ausschweigt. Bekannt ist nur, dass sie noch in der gleichen Nacht aus dem Hause ihrer Verwandten floh und nach Johto ging. An diesem Tag war es ihr allerdings das erste Mal möglich gewesen, ihre Vorstellungen an Kramurx zu übermitteln.
    In Johto wollte sie ein neues Leben zu beginnen, jedoch hat sie bisher keinen Ort gefunden, an dem sie bleiben wollte. So zieht sie planlos umher und fordert die Arenen heraus, fühlt sich jedoch oftmals antriebslos und sucht daher nach anderen Aufgaben, die sie erfüllen kann.
    Pokémon: Kramurx ♀ (Mondball); Attacken: Schnabel, Spukball, Nachtnebel
    Trasla ♂ (Premierball); Attacken: Konfusion, Teleport, Teleport
    Vipitis ♀ (Finsterball); Attacken: Wickel, Schlecker, Giftschweif
    Spezialisierung: Mentalistin
    Gruppe: Johto

    Ja, seit über einer Woche ist nichts mehr gepostet worden, das will ich jetzt ändern... und zwar... haltet euch fest... mit dem Sprite-WB! Da ich nicht weiß, ob er zu meiner normalen Betragslänge zählt/zählen darf, habe ich auch ein neues Thema im Gepäck.


    Werdet ihr euch HGSS vorbestellen?
    Ich persönlich würde es mir sehr gerne vorbestellen (Lugia-Figur <3), das Problem ist jedoch, dass ich jeden Freitag erst nach meiner Mutter nach Hause komme, und die tut meine Pokémon-Leidenschaft als "kindisch" ab. Sollte sie dann mitkriegen, dass ich mir SoulSilver bestellt habe (noch dazu über das I-Net, was ihr sowieso suspekt ist), dann krieg ich ein Problem. Selbst wenn das Spiel erst am Samstag eintreffen sollte, könnte ich es nicht in Empfang nehmen... da hat nämlich meine beste Freundin Geburtstag, und die Hoffnung, dass es erst am Montag kommen sollte, ist einfach zu gering.
    Deshalb habe ich mir einen "Schlachtplan" überlegt. Ich werde mir meine Soul Silver am Sonntag nach dem Erscheinen auf Amazon bestellen, dann wird es unter der Woche - wenn meine Eltern nicht daheim sind - kommen. Tja.. und dann ist es da ^^


    So, aber nun zum Sprite-WB. Der Übersicht halber hab ich ihn in einen Spoiler gepackt, ich hoffe auf zahlreiche Teilnehmer.


    Und damit der Post nicht so kurz wirkt, hab ich wieder ein paar Bilder im Gepäck...










    LG, Maj

    Endlich ist es da, das 20. Kapitel, das erste Kapitel, das ich onstelle, seitdem sich die Story im Profi-Bereich befindet und außerdem das erste Kapitel im Jahre 2010, deshalb ein schönes neues Jahr euch allen, auch wenn wir schon wieder Mitte Jänner haben. Und schon wie das vorletzte Kapitel trägt es einen lateinischen Titel. "Tabula rasa" ist eine Redewendung, die wörtlich "geglättete Tafel" bedeutet - im alten Rom wurde ja auf Wachstafeln geschrieben, gelöscht wurde etwas, indem es mit der Rückseite des Griffels, mit dem geschrieben wurde, darübergefahren wurde. Im übertragenen Sinne bedeutet "tabula rasa" "reinen Tisch machen", "Solnicae" ist der lateinische Genetiv von "Solniza". Der Titel bedeutet also soviel wie "Die geglättete Tafel Solnizas". Worauf genau es sich bezieht, werdet ihr wohl noch lesen.
    Die Länge im Word-Dukument beträgt übrigens etwas mehr als sechs Seiten, es ist also ein recht langes Kapitel.


    20. Kapitel: Tabula rasa Solnicae


    Auch am nächsten Tag fiel Regen vom Himmel, jedoch war es kaum mehr als feiner Niesel. Der Himmel verschüttete noch seine letzten Reserven, bevor sich die Wolken auflösen würden und sich die Sonne erneut zeigen würde. Inzwischen bildeten sich über dem nahegelegen Meer sicherlich wieder neue Wolken, die das Wasser, das sich für kurze Zeit in ihnen befinden würde, wohl wieder verschütten würden. Ein ewiger Kreislauf, der, solange das nasse Element auf der Erde vorhanden war, nie enden würde. Lebensnotwendig für Pflanzen, äußerst unangenehm für Reisende, sofern kein befestigter Weg vorhanden war.
    Doch glücklicherweise befanden wir uns nun in einer Stadt, in der sämtliche Straßen entweder gepflastert oder asphaltiert waren. Diese waren gesäumt von traditionellen ebenerdigen Holzhäusern, deren Außenwände mit allerlei Schnitzereien verziert waren. Was genau dargestellt wurde, konnte ich nicht erkennen, denn es waren nur Bilder zu erkennen, die wohl nur Sinn machten, wenn man die dazugehörige Tradition oder Geschichte kannte.
    Teak City war auf einer Ebene erbaut worden, auf der es genau vier Hügel gab; jeder davon befand sich in einer Himmelsrichtung. Im Osten ragte der Zinnturm hoch empor, schien bereits an den Wolken zu kratzen, während im Westen die Ruine des Bronzeturms stand, jener Ort, an dem die drei legendären Raubkatzen gestorben und von Ho-oh wieder auferweckt worden waren. Die Arena war auf dem nördlichen Hügel errichtet worden, während auf dem südlichen ein recht großes Gebäude erbaut war, das im Reiseführer als „Kimono-Tanztheater“ bezeichnet wurde und „die spektakuläre Tanzvorstellung der sechs schönen Schwestern“ zu bieten hatte. Diese Frauen schienen auch ein berühmtes Teehaus in der Stadt zu leiten.
    Mir bereitete außerdem noch etwas Freude, denn meine Jeans war tatsächlich vollkommen sauber geworden, ohne ihre Färbung einbüßen zu müssen. Wie die Waschmaschine im Center dieses Ergebnis erzielen hatte können, war mir jedoch ein Rätsel. Vielleicht sollte ich mich einmal nach dem verwendeten Waschmittel erkundigen... Wobei zu bezweifeln war, ob ich eine verwertbare Antwort bekommen würde.
    „Hast du schon gemerkt, dass es hier eine Wettbewerbshalle gibt?“, fragte mich Sara, gerade als wir das Pokémoncenter verließen.
    Ich seufzte. „Soweit ich weiß, steht es sogar im Reiseführer, außerdem ist das Gebäude ja nicht zu übersehen“, murmelte ich und wies mit der freien linken Hand auf eine Hinweistafel vor dem Center, auf der wichtige Orte in der Stadt eingezeichnet waren. Dann warf ich den Pokéball in meiner Rechten in die Luft, um Solniza zu rufen. Du kämpfst heute, stellte ich kurzerhand fest, sobald sie mich fragend ansah.
    Wie wäre es einmal mit einem freundlichen „Guten Morgen“ oder ähnlichem?, fuhr sie mich an, während ich vollkommen ruhig und sie ignorierend ihren Ball zurück an den Gürtel hing, bevor ich eine weitere rot-weiß gefärbte Kapsel zog und sogleich aktivierte.
    Er auch, erklärte ich, noch während sich das schwarze Wesen mit den gelben Ringen materialisierte, mit den gefährlich rot wirkenden Augen das Sonnengeschöpf wahrnahm und sogleich zu ihm eilte. Seht nur zu, dass ihr auch kämpft und nicht nur flirtet, fügte ich noch hinzu, um jeglichen Eventualitäten vorzubeugen. Das fehlte noch, dass ihr euch nicht auf den Kampf konzentriert. Sollte dem dennoch so sein, werdet ihr einfach keine Doppelkämpfe mehr zusammen bestreiten. Die freundliche Schwester Joy hatte mich nämlich darauf hingewiesen, dass die Teak-Arena seit Neustem über zwei Leiter verfügte, wenngleich einer der beiden nicht ständig in Bereitschaft war. Dieser hätte nämlich, so die Krankenschwester, einen Narren an den drei legendären Raubkatzen gefressen, weshalb er nach jeder Meldung, eine von ihnen sei gesehen worden, sofort in das entsprechende Gebiet aufbrach. Seither sei die Arena auch keine reine Geist-Arena mehr, da der Co-Leiter, wie er bezeichnet wurde, ein Simsala einsetzte, während der Leiter weiterhin auf sein Gengar setzte. Ich hatte diese wertvollen Informationen mit einem vielleicht zu herzlichen Lächeln in mich aufgesogen und mich für das Liebespärchen unter meinen Pokémon entschieden, um die bestmögliche Ausgangssituation zu erhalten. Noch dazu ergänzten sie sich im Doppelkampf perfekt und hatten einige praktische Kombinationen auf Lager.


    Die Arena hatte Ähnlichkeit mit einem alten Opfertempel und verfügte über Schiebetüren im altertümlichen Stil. Dennoch schien es, als ob sie erst kürzlich erbaut worden war, so neu wirkte das Holz, aus dem sie errichtet war. Eines war jedoch im Vergleich zur Arena von Viola klar: Hier würde es wohl kaum einen Aufzug geben, höchstens nach unten. Doch selbst dies bezweifelte ich, da das Gebäude die passenden Ausmaße für ein Kampffeld mit einigem an Platz darum herum hatte. An der Tür befand sich weder eine Glocke noch ein Türklopfer, wie es gut zum Stil des Gebäudes gepasst hätte, sondern bloß eine einfach Einkerbung, um die Tür zur Seite schieben zu können. Diese Tatsache nahm ich schulterzuckend zur Kenntnis, sollte ich einfach so eintreten? Mir erschien dies äußerst unhöflich.
    Im Inneren befinden sich mehrere Menschen, erklärte mir Solniza, von daher denke ich, dass wir ruhigen Gewissens gehen können. Wie immer war ihre Stimme vollkommen ruhig. Wie schaffte sie es nur, keine Emotionen zu zeigen?
    Du trägst die Verantwortung, sollten sie uns wieder hinauswerfen, murmelte ich ihr wenig überzeugt zu, dann endlich schob ich die Tür zur Seite.
    Das Kampffeld nahm beinahe den gesamten Raum ein, auf dessen Boden helles Holz verlegt war, auch die Wände waren bis zu einer Höhe von vielleicht einem Meter holzgetäfelt, darüber befand sich allerdings nur weiße Farbe, ebenso war auch die Decke, an der eine einzige lichtstarke Lampe hing, beschaffen. Abgesehen von der Eingangstür gab es weder Fenster noch Türen, auch gab es keinen Wandschmuck. Einfach und doch funktional war diese Arena aufgebaut – und passte sich auch dem Stadtbild an, da sie von außen betrachtet ein einfaches Gebäude, kaum anders als viele andere im Ort, war.
    Im Raum befand sich eine Anzahl von Schülern, allesamt männlich, die im Schneidersitz auf dem Boden saßen und schwarze Hosen sowie weiße T-Shirts trugen. Unterrichtet wurden die Jungen von einem blonden Mann mit blauviolettem Stirnband und einem farblich dazu passendem Schal über einem schwarzen Pullover. Dazu trug er eine weiße Hose sowie dunkle Turnschuhe. An der Wand lehnte ein zweiter Mann, der aus irgendeinem Grund recht gelangweilt wirkte. Seine Kleidung bestand aus einem violetten Anzug und kurzem weißem Cape, der mit einer knallroten Fliege zusammengebunden war, außerdem trug er weiße Halbschuhe. Eine Strähne seiner braunen Haare hing ihm lässig ins Gesicht.
    „Wenn ihr mit Geistern kämpft, müsst ihr bedenken, dass...“, erklärte der Blonde gerade den Schülern, als Solniza mir voran in die Arena stolzierte, Satmen schlüpfte ihr so schnell hinterher, sodass er sich geradewegs vor meinen Füßen durch die Türöffnung zwängte und mich beinahe zu Fall brachte. Dabei konnte ich mir einen kurzen Aufschrei nicht unterdrücken, weshalb der Braunhaarige sofort auf uns aufmerksam wurde.
    „Jens, ich denke, wir haben zwei Herausforderinnen“, bemerkte er kurz, woraufhin sich sein Kumpane überrascht umdrehte.
    „Heute? Damit hätte ich in Anbetracht des gestrigen Wetters nicht gedacht. Aber wenn es so sein will, soll es so sein“, murmelte Jens nachdenklich, wie es mir schien. „Habt ihr etwas dagegen, wenn wir gegen euch beide gleichzeitig kämpfen? Natürlich bekommt ihr dann beide den Orden.“
    Ich war gerade im Begriff, dem Umhangträger einen vernichtenden Blick zuzuwerfen, bevor ich antwortete, doch meine Reisebegleiterin kam mir zuvor. „Ich kämpfe nicht, ich bin Koordinatorin“, meinte sie freundlich.
    Da haben die beiden wohl Glück gehabt, hörte ich Solniza kichern.
    Ich leitete meinen Blick, den ich viel lieber dem Mann in Violett zugeworfen hätte, auf sie weiter. Was meinst du damit?, knurrte ich leise, obwohl ich genau wusste, worauf sie hinauswollte.
    Ich will nicht wissen, wie deine Antwort ausgefallen wäre und bin auch froh darüber, wenn ich ehrlich bin.
    Jens schien überrascht, obwohl er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Bis der Wettbewerb stattfindet, dauert es meines Wissens noch ein paar Wochen. Oder habe ich etwas verpasst, Eusin?“, sagte er, wobei er dem Braunhaarigen einen verwunderten Blick zuwarf.
    „Das Mädel will kämpfen, mein Freund, also sollten wir beginnen. Ich will das Risiko, eine Sichtung einer Raubkatze zu verpassen, so gering wie möglich halten. Je schneller wir mit dem Kampf beginnen, umso schneller haben wir es hinter uns.“
    „Wozu bist du mein Co-Leiter geworden, wenn du nur hinter Suicune her bist?“
    „Ich bin nicht nur hinter Suicune her, sondern auch hinter Raikou und Entei, vergiss das nicht.“
    „Können wir jetzt anfangen?“, fauchte ich, um den Streit zwischen den beiden Arenaleitern zu unterbrechen. Das fehlte mir noch, dass ich auf meinen Kampf verzichten musste, weil sich die Gegner nicht einigen konnten, weshalb der Eine dem Anderen assistierte. Sofort waren alle menschlichen Augenpaare im Raum auf mich gerichtet, während Solniza und Satmen nur miteinander beschäftigt waren.
    „Ein wahres Wort“, stieß Jens hervor und winkte einem seiner Schüler. „Du übernimmst den Schiedsrichter“, erklärte er ihm, bevor er sich erneut an mich wandte. „Ich hoffe, dich stört es nicht, wenn meine Studenten dem Kampf beiwohnen. Da ich nun den Unterricht ausfallen lassen muss, sollten sie versuchen, beim Zusehen etwas zu lernen.“
    Ich ließ meinen Blick über die Reihe der Jungen schweifen. „Von mir aus“, seufzte ich schließlich, denn selbst wenn ich nein gesagt hätte, was hätten sie dann gemacht? Wären sie einfach nach Hause gegangen? Das bezweifelte ich.
    Dann begab ich mich auf eine Seite des Kampffeldes, während meine Gegner bereits ihre Positionen bezogen hatten. Sara blieb kurz unschlüssig stehen, dann eilte sie quer über das Feld und setzte sich zu Jens‘ Schülern, konnte aber, wie es mir schien, den Blick nicht von dem braunhaarigen Co-Leiter lassen. Ihre Augen zeigten eindeutiges Interesse an ihm, doch lag es daran, dass er hinter den legendären Raubkatzen her war, oder an etwas anderem...?
    „Der Kampf um den Phantomorden, dem Orden der Stadt Teak City, wird in Kürze beginnen“, verkündete der zum Schiedsrichter auserkorene Junge, der vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt sein mochte. Seine kurzen schwarzen Haare wirkten leicht verstrubbelt, er selbst machte einen recht nervösen Eindruck. Was es wohl für ihn bedeutete, den Schiedsrichter spielen zu dürfen? „Es kämpfen auf der Seite der Arena Jens mit seinem Gengar und Eusin mit seinem Simsala“, die beiden Angesprochenen zücken jeder einen Pokéball, „auf der herausfordernden Seite...“ Er brach ab.
    „Maj aus Ebenholz City, außerdem werde ich...“, ein kurzer Blick aufs Kampffeld zeigte mir, dass meine Pokémon bereits den gegnerischen gegenüberstanden, „...nun, das siehst du selbst, vermute ich.“
    Der Schwarzhaarige warf mir einen verwunderten Blick zu. „Auf der herausfordernden Seite kämpft Maj aus Ebenholz City mit Psiana und Nachtara“, vollendete er seinen Satz folgsam. „Dann... beginnt!“ Das letzte Wort rief er laut.
    Solniza, ich werde dir keine Kommandos geben, du weißt, was du auf welche Attacke Satmens zu tun hast, zischte ich dem Sonnengeschöpf schnell zu.
    Falls du vorhast, die Gegner zu verwirren, gib mir die Befehle, ich werde dem Sohn des Mondscheins schon zu verstehen geben, was er zu erledigen hat, erklärte das hellviolette Wesen kurz und mit solcher Sicherheit, dass ich ihm vollkommen vertraute.
    Dann warf ich einen genaueren Blick auf die Gegner. Der Geist wirkte äußerst gut trainiert, es schien, als ob er bei Kämpfen oft zum Einsatz kommen würde, das Grinsen auf seinem Gesicht wirkte aus irgendeinem Grund hinterhältig, die blutrot schimmernden Augen, die die gleiche Farbe wie die Suicunes besaßen, zeigten im Gegensatz zu denen der legendären Raubkatze keine Spur von deren Anmut. Ich war sicher, dass dieses Pokémon der härtere Brocken sein würde, denn das Simsala kam mir zerbrechlich vor, es erschien wie eine Kerzenflamme, die im Wind flackert, bis sie sich der Natur geschlagen geben muss. Doch lag ein Ausdruck in seinen Augen, der das genaue Gegenteil erzeugte, denn er zeugte von Stärke, Kampfwillen und Selbstvertrauen, ließ ein Gefühl in mir aufkeimen, das mich schwer schlucken ließ. Dieser Orden würde alles andere als einfach zu gewinnen sein...
    Doch wenn ich meine Kampfmoral schon begrub, bevor der Kampf begann, konnte ich den Sieg vergessen. Also dann, Solniza, auf geht’s, und sie zu, dass du Satmen das anschaffst, was er zu tun hat.
    Verlass dich auf mich, knurrte sie finster, wie ich es nie von ihr erwartet hätte, denn der Ton erinnerte eher an ein Hundemon, das sich in der Nacht mit einem Artgenossen um ein Stück Fleisch streitet, als an ein Psiana in einem Arenakampf.
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, preschte sie mit gebleckten Zähnen auf den Geist zu, während das Nachtara ihr Rückendeckung gab.
    Doch die Gegenseite schlief nicht. „Reflektor, Simsala!“, konterte der Co-Leiter, kaum dass er die Absichten des Sonnengeschöpfs begriffen hatte. Das gelb und braun gefärbte Psycho-Pokémon errichtete daraufhin mit einem schnellen Schwung der Löffel in seinen Händen eine golden schimmernde Barriere mitten in der Luft, die das Sonnengeschöpf wohl aufhalten sollte. Doch damit offenbarte Eusin mir die Strategie, die die beiden Arenaleiter anwandten. Simsala sollte wohl die Abwehr sichern und Angriffe abblocken, während Gengar den offensiven Teil übernahm. Alles andere als eine ausgefallene Idee, vor allem, da sie vermutlich in ihren Aufgaben gefestigt waren und kein Spielraum für Flexibilität gegeben war.
    Sprung, Konfusion auf Gengar, Satmen kommt mit Biss, wenn es aus dem geschützten Areal ist, flüsterte ich ruhig dem hellvioletten Wesen, das kurz vor einem schmerzhaften Aufprall an der beinahe unsichtbaren Wand hatte abbremsen können, zu. Solniza spannte daraufhin ihre Muskeln an und katapultierte sich richtiggehend nach oben, wo der Reflektor anscheinend einen rechten Winkel zeichnete, denn sie landete scheinbar mitten in der Luft. Vom Feldrand war eine Mischung aus überraschtem Aufseufzen und entsetztem Stöhnen zu hören. Anscheinend hatten die Schüler nicht damit gerechnet, dass man eine Attacke auch gegen den Anwender verwenden konnte...
    Die Augen der Sonnenkatze nahmen inzwischen den wohlbekannten hellblau leuchtenden Farbton an, ein Kraftfeld in derselben Farbe umschloss kurz danach das Geist-Pokémon, welches kraft der Psycho-Attacke unfreiwillig in die Luft gehoben wurde.
    Und da kam auch schon Satmen hervor geprescht, das Maul aufgerissen und die rein weißen Zähne offenbarend, nahm mit Ruckzuckhieb Geschwindigkeit auf...
    „Abgangsbund“, hörte ich eine besonnene Stimme sagen, ein kurzer Blick auf die gegnerische Seite bewies mir, dass es Jens gewesen war, dessen Gesicht von einem verwegenen Lächeln gezeichnet war. Unwillkürlich verzog ich die Mundwinkel. Er nahm also wie ich an, dass dieser Biss reichen würde, um Gengar außer Gefecht zu setzen und wollte zumindest einen Gegner besiegen, um so eine weiterhin ausgeglichene Situation zu gewährleisten.
    Satmen nutzte die Oberseite des Reflektors als Sprungbrett, als der Geist ein schwarzes Band heraufbeschwor, um ein Ende selbst in der Hand zu halten, während das zweite Ende sich auf die Stirn des Unlicht-Pokémons legte. Dieses riss sein Maul noch weiter auf, schlug seine Zähne in den Körper – sofern es einer war – Gengars und suchte mit den Krallen, die es aus allen vier Pfoten ausfuhr, Halt in der violetten Oberfläche. Einige Sekundenbruchteile lang schien die Szene erstarrt, nicht einmal ein Geräusch war zu hören. Dann fielen die beiden Gegner, die sich ineinander verkrallt hatten, wie in Zeitlupe; langsam, doch unaufhörlich kam der Boden immer näher. Schlügen sie unten auf, wäre der Kampf für sie mit Sicherheit gelaufen, doch momentan waren sie noch halbwegs fit. Ohne nachzudenken griff ich nach Satmens Pokéball und holte ihn wortlos zurück, der Geist hingegen landete hart auf dem Boden und rührte sich nicht mehr.
    Der verdutzte schwarzhaarige Schüler fand seine Stimme erst Sekunden später wieder: „Es gibt ein Doppel-K.O“, erklärte er überrascht, „Jens‘ Gengar ist besiegt, während das Nachtara...“, kurz schien er nachzudenken, „der Herausforderin in den Pokéball gerufen wurde. Damit gilt es als disqualifiziert. Und... der Kampf lautet nun Simsala gegen Psiana.“
    Danke, dass du ihn nicht unnötig hast leiden lassen, flüsterte Solniza mir dankbar zu. Hätte Satmen am Boden aufgeschlagen, wäre er besiegt gewesen. Weißt du, was für Schmerzen ein Pokémon empfindet, wenn es kampfunfähig ist? Es ist unbeschreiblich, nichts im Vergleich zu jeglichen anderen Verletzungen. Doch die meisten Menschen lassen ihre Pokémon wie Sklaven bis zur Besinnungslosigkeit kämpfen und wundern sich anschließend, warum ihre Befehle nicht durchgeführt werden. Und dann... die Schmerzen... Weißt du eigentlich, wie ich als Evoli nach Ebenholz gekommen bin? Denn eigentlich bin ich hier, in dieser altehrwürdigen Stadt geboren, bis ich einfach weggelaufen bin.
    Überrascht wandte meine Augen von der Witzfigur von Schiedsrichter ab und blickte zu der Sonnenkatze, die inzwischen wieder auf den Holzbrettern des Bodens stand, da ihr Gegner den Reflektor aufgelöst hatte. In ihren dunkelvioletten Augen schimmerte ein Ernst, wie ich ihn noch nie wahrgenommen hatte. Mir fiel keine passende Erwiderung ein.
    Deshalb würde ich morgen gerne einen bestimmten Ort – nein, zwei Orte – aufsuchen, und ich möchte, dass du mich begleitest, du, meine Trainerin, zu der ich aus vollkommen freien Stücken gegangen bin, die Auserwählte Rayquazas, die von ihrem gesamten Schicksal nur einen Bruchteil kennt. Du musst mich begleiten, denn ansonsten werden mich die Schatten der Vergangenheit einholen. Nicht nur du hast in sehr jungen Jahren schon einiges an äußerst unangenehmen Erfahrungen gesammelt – aber darüber reden wir morgen, wenn die Zeit gekommen ist. Denn schließlich muss ich noch einen Gegner außer Gefecht setzen, nicht wahr? Ihre Stimme, die zuvor noch ängstlich geklungen hatte, erhielt den typischen Klang von Selbstvertrauen wieder zurück. Es wird äußerst schnell gehen, erklärte das hellviolette Wesen kurz angebunden, lass mich das machen.
    Wo käme ich denn hin, wenn ich dir nicht vertrauen würde, Solniza?, flüsterte ich ihr lächelnd zu. Das Simsala auf der Gegenseite hatte sich inzwischen in eine Kampfstellung begeben, die an einen Karatekämpfer erinnerte. Sein Trainer schien einen Plan zu haben, obwohl es anscheinend normalerweise primär für die Defensive eingesetzt wurde. Was der Co-Leiter wohl plante?
    „Seher!“, bellte der braunhaarige Mann im violetten Anzug.
    Solniza, was auch immer du vorhast, tu es jetzt!, zischte ich im gleichen Augenblick. Und während das gelbe Psycho-Pokémon seine Löffel übereinander legte und diese blau aufblitzten, leuchtete die Kugel auf der Stirn des hellvioletten Wesens, das vom gleichen Typ wie sein Gegner war, auf, Licht schien sich darin zu sammeln. Ich spannte meinen Körper an; wie konnte Solniza sicher sein, dass ihre Attacke klappen würde? Sie ging ein äußerst großes Risiko ein, das uns den Sieg kosten konnte...
    Dann glitt der Gegner in seine Kampfposition zurück und wartete einfach ab, anscheinend hatte Eusin Solnizas Handlung nicht bemerkt. Die Sonnenkatze hatte sich inzwischen aufgeladen; ich war bereit, jeden Moment auf die Seite zu springen, sollte ihr Angriff nach – im wahrsten Sinne des Wortes–hinten losgehen.
    Der goldgelbe Strahl, der heller als die Sonne über der Wüste leuchtete, wurde abgefeuert, das Licht, das er erzeugte, löschte für einen kurzen Moment sämtliche Schatten im Raum aus, ich riss meinen Arm über die Augen, als ich sah, dass der Hyperstrahl direkt auf das gegnerische Pokémon zuschoss. Ein unheimliches Zischen war zu hören, als die gebündelte Energie die Luft durchschnitt und das Simsala traf, das mit einem deutlich vernehmbaren Geräusch, das mich an jenes, das mein Bogen erzeugte, wenn sich der Pfeil von der Sehne löste, erinnerte, zu Boden fiel.
    Du wusstest, dass es funktionieren würde, bemerkte ich wenig geistreich, als alle in der Arena anwesenden Menschen außer mir auf das besiegte Pokémon starrten, der Schüler, der als Schiedsrichter eingesetzt war, hatte allem Anschein nach schon wieder seine Stimme verloren.
    Allerdings, ich hatte es gespürt, dass ich diesmal treffen und so den Sieg einfach klar machen würde. Das bedeutet leider nicht, dass der Angriff jetzt immer sicher funktioniert. Allem Anschein nach müssen Voraussetzungen, über die ich mir nicht im Klaren bin, erfüllt werden.
    „Da... Damit ist der Kampf zu Ende, denn Simsala kann nicht mehr weiterkämpfen! Der Sieg geht damit an... an die Herausforderin, die damit den Orden verliehen bekommt! Den Phantomorden, um genau zu sein! Ähm... Herzlichen Glückwunsch!“ Irgendwie war es richtig niedlich anzusehen, wie nervös der Junge war, doch anscheinend konnte er sich meinen Namen nicht merken. Lag es an seiner Nervosität oder besaß er einfach ein schlechtes Namengedächtnis?
    Solniza, der Hyperstrahl war eine äußerst gute Idee, murmelte ich dem Psiana zu, als der Arenaleiter auf mich zukam.
    „Ein sehr guter Kampf – und außerdem hat uns noch niemand in so kurzer Zeit besiegt. Den Orden hast du dir wahrlich verdient.“ Der blonde Mann hielt mir eine kleine blauviolette Metallscheibe in Form eines Ovals, auf dem zwei helle Flecken zu erkennen waren, entgegen, die ich wortlos an mich nahm. Damit hatte ich also den zweiten Orden errungen, die zweite Auszeichnung von acht, die nötig waren, um mein Ziel zu erreichen. Diesmal hatte es keine wirklichen Probleme gegeben, der Kampf war sogar besser als der um den Flügelorden gelaufen. Ich setzte ein zufriedenes Lächeln auf; auch diese Etappe war glatt abgeschlossen.

    „Dieser Eusin ist hinter Suicune her“, erklärte mir Sara ohne Umschweife, kaum hatte ich die Tür der Arena hinter uns geschlossen.
    Irritiert blickte ich sie an. Seit wann war das Mädchen denn so direkt? „Eine Tatsache, die mir dank der geschwätzigen Schwester Joy der Stadt bekannt ist. Was stört dich daran?“
    „Suicune hat eine Aufgabe mit ihren Brüdern Entei und Raikou zu erfüllen.“
    Ich seufzte nur auf. Warum nur mussten all die Legendären etwas zu erledigen haben, das sie anscheinend nicht ohne die Hilfe der Menschen schaffen konnten? „Auch Rayquaza hat etwas zu erfüllen, es ist also nichts Ungewöhnliches.“
    „Aber dieser Mann will sie fangen! Verstehst du, fangen! Um dann mit ihr zu kämpfen! Wie soll sie dann ihre Aufgabe, für die sie mich braucht, erledigen? Das kann sie dann gar nicht! Und dann... wer weiß, was dann passiert!“ Während sie sprach, wurde ihre Stimme immer lauter, bis sie beinahe schrie. Sorgenvoll blickte ich mich um, dann schob ich die Koordinatorin in eine kleine Seitengasse, die von Mülltonnen vollgestellt war. Ein Gestank von bereits verwesenden Bio-Abfällen hing in der Luft, dazu kamen einige unangenehme Gerüche, über deren Ursprung ich nicht nachdenken wollte.
    „Etwas leiser bitte! Aber was machst du dir Sorgen? Suicune ist dem Nordwind gleichzusetzen, es – ich meine, sie – hat es bisher immer verstanden, unliebsame Verfolger abzuschütteln, und ich denke, dass es für die legendäre Raubkatze nicht auf einen Verfolger mehr oder weniger ankommt.“
    „Aber sollte er dennoch erfolgreich sein...“, flüsterte sie eindringlich.
    „Du kannst es ihm nicht verbieten. Aber wenn du denkst, dass es einen Effekt hat – du kannst ihn ja morgen verfolgen oder darauf ansprechen. Solniza hat nämlich etwas zu erledigen, und ich werde sie begleiten. Du kannst die Zeit natürlich auch fürs Training von deinem... verdammten Pokémon nutzen.“ Ich drehte mich um und wollte die Gasse wieder verlassen, doch Sara packte mich an meiner Weste. Entnervt drehte ich mich um.
    „Weißt du, was sich seit gestern für mich verändert hat? Seit der Begegnung gestern... Ich habe gefühlt, dass ich zu Suicune gehen soll, und als sie mich dann berührte – zuerst hatte ich Angst, und das nicht gerade wenig, obwohl ich auch von der Schönheit des Wesens überwältigt war. Und dann... wurde die Angst immer weniger, auf einmal spürte ich Selbstbewusstsein in mir aufkeimen, so stark wie noch nie. Plötzlich schien die gesamte Welt sich verändert zu haben – nichts war mehr, wie es gewesen war. Verstehst du? Und dieser Mensch will Suicune fangen!“
    Ich versuchte, mich unbeeindruckt zu zeigen. „Die Verbindung mit einem Legendären verändert das Leben eines Menschen natürlich. Glaubst du etwa, es war lustig zu erfahren, dass ich die Auserwählte der Drachen bin und die Welt zu retten habe? Sei froh, falls du nichts so Hochtrabendes zu erledigen hast.“ Mit diesen Worten riss ich mich von ihr los und ging aus der Gasse, um das PokéCenter aufzusuchen.

    Es war zu erwarten, dass es ein 3. Ranger-Spiel geben wird, die Frage war nur, wann. Ich hätte aber nicht damit gerechnet, dass es noch in der 4. Generation so weit sein würde... Allerdings werde ich es mir nicht holen, weil SoulSilver (bzw. FALLS ich es mir holen sollte, HeartGold) meine letzte Edi sein wird, da wirds dann nichts mehr mit Ranger 3 für mich.
    Wenn ich die Sache nicht schon beschlossen hätte, würde ich wohl überlegen müssen, ob ich mir Ranger 3 holen werde. Die Protagonisten seher ja wirklich mehr als nur gewöhnungsbedürftig aus, die Schals scheinen ja abzustehen und diese Brillen erinnern ich an Schwimmbrillen. Die Outfits selbst wirken auch eher nicht wie Ranger-Uniformen, sondern wie Schwimmanzüge für den Spitzensport. Und diese Ukulele spielenden Pichu... nun ja, ebenfalls recht.... nun... seltsam. Die Karte der Region sieht allerdings sehr interessant aus, diese Inseln sprechen mich an (kommt daher die Gestaltung der Uniformen?), doch befürchte ich, dass der Schwierigkeitsgrad noch weiter sinken wird, vor allem, da man die PokéStärken nun genauer timen kann (gut, ich verwende sie sowieso so gut wie nie) und das Fangprinzip nehme ich an, wird wie bei Ranger 2 sein. Nein, das von Ranger 1 war immer noch das beste aller Fangsysteme, außerdem viel logischer und hat den Schwierigkeitsgrad zumindest etwas erhöht.


    Fazit: Hört sich interessant an, ich werde es mir aber nicht holen.

    So, das muss jetzt einfach raus: Das Erscheinungsdatum von HGSS ist endlich offiziell bestätigt! Die Seiten Serebii.net, Bisafans.de melden, ist das Datum für Europa der 26. März 2010. Das heißt, nur zwölf Tage nach dem Amerika-Termin. Der 26. März ist ein Freitag und wohl für die Meisten der Tag vor den Osterferien.
    Ich hatte also recht mit meiner Ende März/Anfang April-Vermutung, außerdem erinnert mich das Datum an einen Scherz, den sich einmal einer auf PokéWiki erlaubt hat... Hier ist der Link, falls es wen interessiert... Der hatte damals als Datum 1. 4. 2010 für Europa und Amerika eingegeben... und hatte (zumindst für Europa) gar nicht mal so unrecht... Ich sags ja, es gibt keine Zufälle. Jedenfalls solltest du das mal in den Startpost packen, Kitty.

    Zitat

    Aber ich finde den Pokethlon eigentlich noch besser als die Wettbewerbe und werde deshalb wahrscheinlich auch dort öfters sein, als bei den Wettbewerben. Aber natürlich werde ich sie bei HG/SS auch ausprobieren. ^^

    Nun, Mewy, das bezweifle ich, denn es keine Wettbwerbe in HGSS, wie es schon in der Frage deutlich wird...
    Allerdings wäre eine Rundmail an die inaktiven Mitglieder eine tolle Idee, vor allem, da jetzt auch das Erscheinungsdatum bekannt ist.


    Tut mir leid, dass ich keine neuen Themen im Gepäck habe, aber die News mussten einfach sein... zum Ausgleich habe ich ein paar Bilder dabei:







    Ja, und das wars dann auch schon wieder von mir...
    LG, Maj


    /edit (13. 1.): Auf filb.de sind nun auch die deutsche Pressemittteilung und die ersten deutschsprachigen Screenshots zu finden.

    Nein, ein neues Kappi gibt es leider nicht, da ich in den Ferien kaum einen klaren Gedanken für das 20. Kappi fassen konnte - meine Fantasie geisterte irgendwo in weiter fortgeschrittenen Teilen herum, und nun, wo der Jänner in der Schule gekommen ist, ist meine Zeit recht begrenzt. Es kann bis zum neuen Kappi noch etwas dauern, deshalb werde ich gleich einmal auf eure Kommis eingehen, solange ich Zeit dafür habe.


    Evoli & Fukano, wie ihr seht, sind die meisten euer Kommis gelöscht worden, da die FS sich nun im Profi-Bereich befindet. Sollte sich die Länge nicht ändern, seh ich schwarz für euch, ihr könnt allerdings auch per PN oder in meinem Gästebuch kommentieren, es ist euch überlassen. Auf eure Kommis zum 19. Kappi kann ich dennoch eingehen, gelobet sei die Notizen-Funktion!






    So, und das war's einmal dazu. Wann das 20. Kappi endlich kommt, wird sich zeigen.
    LG, Maj

    So, ich versuch mich jetzt zum dritten Mal an diesem Post, nachdem sich mein I-Net Explorer einmal aufgehängt hat und einmal die tolle Verbindung weg war... Irgendwie mag mein I-Net das BB nicht, kommt mir vor.
    @ Kitty: Ich versteh ja (zumindest versuche ich es), was du alles am Hals hat, und jetzt hast du dich ja wieder gemeldet ^^


    Den Sprite-WB werde ich dann übernehmen, die Aufgaben kommen dann demnächst.
    Und das Bild ist wirklich süß, das konnten wir wirklich als Bild des Monats nehmen.


    Wie steht ihr zur Kampfzone?
    Nun ja, die in Smaragd war mir, um ehrlich zu sein, die Liebste (Kampfstadion und Kampfipitis waren toll - und das Kampfipitis die einzige Einrichtung, in der ich der Kampfkoryphäe begegnet bin...), die neue ist auch nicht schlecht, aber dazu unten mehr. Es ist ganz lustig, mit verschiedenen Einschränkungen zu kämpfen, aber ich bevorzuge eher Dinge wie Pokédex vervollständigen (auch wenn ich das bis dato nur auf Saphir & Perl geschafft habe). Die KaZo ist aber eine willkommene Abwechslung zu den Wettbewerben und von daher auch ganz witzig.


    Spielt ihr sie in Platin schon und werdet es in HG/SS weiter tun?
    Nun, hin und wieder gehe ich schon hin, dann aber nie in den Duellturm (da ich dort überhaupt nichts schaffe) oder in die Kampffabrik (mir liegen diese Leih-Pokémon nicht so wirklich). Ich bevorzuge eher den Kampffsaal (gestern Nacht habe ich es tatsächlich geschafft, der Kampfkoryphäe zu begegnen - mein Psiana hatte aber keine Chance gegen das Nachtara) und die Kampfarkaden.Bei diesen finde ich es eine gute Idee, dass sie das Aussehen an der Kathedrale des heiligen Blasius angelehnt haben und so eine Verbinung zum "russischen Roulette" hergestellt haben. Auch das Kampfpalais ist ganz lustig, auch wenn ich die ganzen Glitzereffekte ein wenig übertrieben finde.
    Außerdem finde ich es ein wenig einfallslos, in HGSS die gleiche KaZo wie in Platin einzubauen, andererseits kann ich es auch verstehen, damit die Wi-Fi-Kämpfe auch ablaufen können, und das nicht nur editionsintern. Ich jedenfalls werde meine Kampfzonennutzung im Vergleich zu Platin kaum ändern.


    Und wie ich von den Wettbewerben schreiben, fällt mir tatsächlich eine neue Frage ein xD


    Wie denkt ihr darüber, dass es in HGSS keine Wettbewerbe gibt?
    Ich persönlich finde es eine gute Entscheidung, schließlich gibt es auch in FRBG keine. Und wo hätten sie die Hallen hinbauen wollen? Dukatia, gut, aber dann hätten sie es so wie in DPP machen müssen, alle Klassen in einer Stadt, was mir, ehrlich gesagt, nicht wirklich gefällt. Außerdem sind die Wettbewerbe der 4. Generation sowieso nicht so ganz meines, ich glaube, sie wollten nur, dass der Touchscreen auch zum Einsatz kommt. Dieses Schmücken und Tanzen finde ich nervig, in der 3. Gen. waren die Wettbewerbe noch besser. Von da her hätte ich sie sowieso nicht genutzt, noch dazu ist es gut, dass sie in diesem Punkt auch GSK treu geblieben sind.


    19. Kapitel: Wind und Wasser


    [align=justify]Es regnete in Strömen. Besser gesagt, es schüttete, als ob sich Kyogre dazu entschlossen hätte, den Planeten völlig zu überschwemmen, Groudon aber nicht eingreifen konnte – oder wollte. Der Feldweg, der die Landschaft durchschnitt, hatte sich längst in ein endloses schlammiges Band verwandelt, sodass man darauf nur schwer vorwärtskam, denn immer wieder versank man bis zu den Knöcheln in den Schlammlachen, von denen der sogenannte Weg gepflastert war. Deshalb liefen Sara und ich auch nicht auf diesem Pfad, sondern daneben, wo das von den Wassermassen niedergedrückte Gras dem Untergrund zumindest ein wenig Festigkeit gab. Dennoch reichten die Schlammspritzer auf meiner Jeans bis hinauf zu den Knien, alles von den Knöcheln abwärts war schlammig braun gefärbt. Meine Haare hingen strähnig herab, als ob ich sie schon wochenlang nicht mehr gewaschen hätte. Kurzum, das Wetter war so scheußlich, dass Solniza sogar beschlossen hatte, in ihren Pokéball zu gehen, was ich durchaus verstehen konnte. Die Glückliche brauchte sich so zumindest nicht mit dem Schlamm herumschlagen.
    Dennoch störte mich der Regen nicht, im Gegenteil: Ich war sogar recht zufrieden mit ihm, denn ich mochte die vom Himmel strömenden Wassermassen aus irgendeinem unerfindlichen Grund. Eigentlich war es ja ein Widerspruch zum Fluch, doch hatte ich Regen zuvor zwar recht nett gefunden, nun jedoch konnte ich ihn mehr leiden. Ob es wohl daran lag, dass er vom Prinzip her dem Duschen, meiner nun einzigen Möglichkeit mich ohne Angstzustände zu waschen, ziemlich ähnlich war? Es war mir einfach unbegreiflich.
    Meiner Reisebegleiterin, die auf der anderen – rechten – Seite des Weges ging, behagte der Regen allerdings überhaupt nicht. Immer wieder griff sie mit den Händen nach ihren Zöpfen, als ob sie sie stützen wollte. Dabei machte sie einen etwas verzweifelten Eindruck. Stillschweigend beobachtete ich sie, bis ich es nicht mehr zurückhalten konnte: „Was machst du denn mit deinen Haaren, wenn ich fragen darf?“
    Vollkommen verwirrt blickte sie mich an, bevor sie eine Antwort gab: „Ich habe Angst, dass sie nicht so halten, wie sie sollen.“
    Ich lächelte wissend. „Haargel?“, murmelte ich.
    Sie blieb so abrupt stehen, dass ich ein paar Schritte weiterging, ohne zu bemerken, dass sie zurückblieb, bevor ich mich überrascht umdrehte. „Gel ist doch nur für Jungs. Nein, ich verwende Taft. Dreiwettertaft, um genau zu sein.“
    Ich konnte über diese Aussage nur den Kopf schütteln. Warum nur verwendeten so viele Menschen chemische Produkte, um ihre Haare in verschiedensten Versionen aufzustellen? Sara mit ihren Zöpfen, mein kleiner Bruder mit... Ich brach den Gedankengang ab, versuchte, wieder über Haare nachzudenken. Wozu war dieses ständige Haaraufstellen nur gut? Es war mir einfach unbegreiflich, wie diese Sparte des Kosmetikmarkts funktionierte. Wie nur konnte ein Mensch auf die Idee kommen, einen solchen Haarfestiger, sei es nun Gel, Spray oder Taft, zu entwickeln, und warum nur wurde dieses Zeug auch gekauft und immer wieder verwendet, bis es nachgekauft werden musste? Es wäre sicherlich ein interessantes Experiment, sämtliche Produkte dieser Art für einen gewissen Zeitraum vom Markt zu nehmen. Was würde danach passieren? Würden die Konsumenten einen ganzen Vorrat anlegen, um gegen eine weitere solche Situation gerüstet zu sein? „Wenn du Dreiwettertaft verwendest, dürfte der Regen doch kein Problem sein, oder? Soweit ich weiß, sollte er bei Sonne, Regen und Wind halten“, fragte ich anstatt der Äußerung meiner Missbilligung mit Unschuldsmiene. Mir stand es nicht zu, Sara ihrer Haarprobleme wegen zu kritisieren. Es war ihre Entscheidung, wofür sie ihr Geld verwendete.
    Die junge Koordinatorin seufzte. „Trotzdem... ich bin einfach unsicher, ob der Taft so starken Regen auch aushält.“
    Ich überblickte finster die verregnete Landschaft, in der kaum mehr als die Konturen eines Waldes in der Nähe zu erkennen waren, ansonsten sah man nur regennasse grüne Wiesen und den grau verhangenen Himmel. Dann starrte ich zu Boden, sah den schlammigen Weg an. Direkt neben meinen Füßen befand sich eine schmutzig braune Wasserlache, auf deren Oberfläche die hinauffallenden Tropfen aufspritzen, versuchten, um sich herum konzentrische Kreise zu ziehen, bevor der nächste den Plan zerstörte, indem er selbst das gleiche versuchte. Ein nie enden wollender Zyklus, zumindest so lange der Regen anhielt... „Im Wald ist es vermutlich etwas geschützter, und wie es aussieht, führt der Weg - sofern man die Schlammpiste als einen solchen bezeichnen kann - geradewegs dort hinein. Wenn wir - das heißt du - Glück haben, gibt es in der Nähe eventuell auch ein Pokémoncenter. Ich will es aber nicht riskieren, jetzt den Reiseführer herauszuholen, denn bevor ich die richtige Seite gefunden hätte, wäre sie vor lauter Regenwasser schon unleserlich gemacht worden. Bei diesen Lichtverhältnissen könnte man eine Karte aber sowieso nicht lesen - oder hast du zufälligerweise Schirm und Taschenlampe dabei?“, fügte ich noch provokant hinzu, als Sara erneut nach ihren Zöpfen griff. Dann marschierte ich weiter. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, zusammen mit einer Zehnjährigen auf eine Reise zu gehen? Ich war doch vollkommen naiv gewesen, diese Reise könnte fröhlich verlaufen. Aber Selbstzweifel brachten mich genauso weiter wie ironisches Eigenlob - nämlich überhaupt nicht. Also konnte ich nichts weiter Sinnvolles tun, als mit einer Koordinatorin, die nichts anderes als ihre Frisur im Kopf hatte, im Nacken neben diesem sogenannten Weg zu gehen und dabei über Haare nachzudenken. All das noch bei so starkem Regen, dass man kaum zehn Meter weit sehen konnte. Es war doch einfach sinnlos...


    Im Wald war der Regen tatsächlich ein wenig abgeschwächt, dafür sammelten sich die Tropfen auf den Blättern der Bäume, bevor sie zu Boden fielen. Dadurch waren sie um einiges größer als die auf der Ebene. Doch auch der Weg war besser für solches Wetter geeignet, er war übersät von größeren Kieselsteinen, gerade in der richtigen Größenordnung, um Schutz vor dem Einsinken zu bieten, ohne Angst haben zu müssen, man könnte ausrutschen. Hinzu kamen die von den Bäumen abgeworfenen Blätter, die ihn ebenfalls bedeckten, zumindest so lange, bis sie irgendwann von Bakterien zu Humus verarbeitet wurden. Es war also recht angenehm, diesen Pfad benutzen zu können, vor allem, wenn man vorher durch Gras gegangen war.
    Außerdem hörte man nun auch das Prasseln des Regens, wenn er auf die Blätter traf, was beruhigend auf mich wirkte. Nichts - außer von Wasser umgeben zu sein - machte mich so nervös wie das Fehlen jeglicher Umgebungsgeräusche, wie es vorhin auf dem ungeschützten Weg der Fall gewesen war. Das Gras hatte jeden einzelnen Regentropfen stillschweigend geschluckt, das Platschen auf den Wasserlachen war kaum wahrzunehmen gewesen. Noch nun... auch wenn es nur ein äußerst monotones Geräusch war, wirkte es beruhigend auf mich.
    Als wieder einmal ein Tropfen auf meiner Nase landete, verzog ich genervt das Gesicht und spähte nach oben in die Baumkronen - woraufhin ich sofort eine ganze Menge Wasser abbekam. Ich seufzte auf, wie lange der Regen wohl noch andauern würde? Zwar liebte ich ihn beinahe, aber was zu viel war, war zu viel. Kurz zögerte ich, blickte zum Stamm eines Baumes, der gleich neben mir wuchs... besonders hoch war er nicht, noch dazu hatte er tiefhängende, aber dennoch kräftige Äste. Noch einmal schaute ich prüfend nach oben, dann machte ich ein, zwei Schritte auf den Baum zu und kletterte hinauf.
    Einen regennassen Baum hinaufzuklettern war schwieriger als einen trockenen zu erklettern, da man bei Weitem weniger Halt an der nassen Rinde finden konnte. Doch gerade jetzt kam mir ein kleiner Nervenkitzel recht gelegen, zu langweilig war es, im nicht enden wollenden Regen zu trotten. Dennoch war es recht einfach, bis hinauf zum tropfenden Blätterdach zu klettern, denn trotz der Tatsache, dass der Wald im Allgemeinen aus recht niedrigen Bäumen bestand, waren selbst die obersten Äste dick genug, um mein Gewicht tragen zu können, ohne in besonderem Maße nach unten zu federn. So konnte ich meinen Kopf recht bald, nachdem ich auf den untersten Ast gestiegen war, aus dem Blätterdach streckten.
    Außer einem unendlichen dunkelgrünen Meer aus Bäumen, das vollkommen vom Regen verschleiert war, erwartete ich nichts zu sehen. Doch war mir, als ob ich in weiter Ferne tatsächlich die ersten Lichter von Teak City erkennen konnte, was eigentlich gar nicht sein konnte. Schließlich waren wir doch erst den zweiten Tag von Viola City aus unterwegs, und der Karte nach hatte ich die Entfernung auf eine gut dreitägige Wanderung eingeschätzt. Den PokéCom zu Rate zu ziehen wagte ich jedoch nicht, denn ich wusste nicht, wie viel Wasser die empfindliche Elektronik des Gerätes aushielt, lieber ließ ich es gut eingepackt in meiner Tasche. Sicher war sicher – und eine angenehme Überraschung eine nette Sache. Aber konnte die Lichteransammlung nicht einfach etwas anderes, vielleicht eine Gruppierung von Häusern mitten im Wald, sein? Ich kniff die Augen zusammen, um besser durch den Regen spähen zu können. Nein, dafür war die beleuchtete Fläche zu groß. Es musste eine Stadt sein, und die einzige, die in Frage kam, war nun eben Teak City.
    Ich wollte schon wieder nach unten klettern, als ein blaues Leuchten ganz in der Nähe meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Es schien sich nicht um eine besonders große Fläche zu handeln; annähernd eine Kugel mit einem Radius von vielleicht einem Meter. Doch faszinierte mich dieses Licht, so mystisch, so geheimnisvoll wirkte es. Die Stelle, an der es sich befand, schien recht nahe am Weg zu liegen, die Gefahr, sich zu verlaufen, war also relativ gering. Und selbst wenn... wozu beherrschte Solniza denn Teleport? Auch wenn sie wohl nicht gerade besonders glücklich sein würde, ihren trockenen Pokéball zu verlassen, so gut kannte ich sei schon längst.
    Geschickt hangelte ich mich so schnell als möglich die Äste hinunter, machte mir nicht mehr die Mühe, die untersten beiden Äste zu verwenden und sprang aus einer Höhe von gut anderthalb Metern ab. Meine Knie gaben, kaum war ich auf dem Boden angelangt, nach, sodass ich nach vorne auf die aufgeweichte Erde fiel. Ich konnte mich gerade noch mit den Händen abstützen, doch spritzte das Regenwasser, das der Boden noch nicht aufnehmen hatte können, auf. Einiges des schlammig braunen Wassers landete auf meinem Gesicht, außerdem hörte ich neben mir Sara aufschreien.
    Ich stand auf und wischte den Schlamm von meinen Handflächen auf die Jeans, die inzwischen so dreckig war, dass ein bisschen Schmutz mehr oder weniger eigentlich überhaupt nichts mehr ausmachte. Ob die Hose überhaupt wieder komplett sauber sein konnte? Selbst wenn ja, würde wohl ein einziger Waschgang nicht ausreichen, außerdem war zu bezweifeln, dass ihre Farbe in diesem Maße erhalten bleiben würde. Wieder einmal schien nicht mein Tag zu sein.
    Als meine Hände wieder halbwegs annehmbar waren, wandte ich mich Sara zu. „Was ist denn mit dir los?“, fragte ich sie ohne großes Interesse. Die Antwort konnte ich mir schon denken.
    „Wegen dir hat meine Hose ein paar Schlammspritzer abbekommen!“, ereiferte sie sich.
    Ich seufzte, denn genau das hatte ich erwartet. „Der Weltuntergang“, meinte ich ironisch, bevor ich hinzufügte: „Sie dir einmal meine Jeans an, bevor du dich so aufregst! Ist nämlich nicht sonderlich gut für den Blutdruck, soweit ich weiß.“
    Entrüstest musterte sie mich einen Augenblick, bevor ihre Augen über meine Beine wanderten und dabei immer größer wurden. Tat sie nur so oder war es ihr tatsächlich noch nicht aufgefallen? Nur mit Mühe konnte ich es mir verkneifen, seufzend den Kopf zu schütteln. Sara war schon recht seltsam – manchmal so mitteilsam, so fröhlich, offen, hilfsbereit – und manchmal wieder nur mit sich selbst beschäftigt wie gerade eben. Dabei standen ihre Zöpfe wie immer vom Kopf ab. Nun gut, vielleicht war die Farbe durch die Regennässe einige Nuancen dunkler geworden, doch an das tiefe Dunkelblau meiner Haare kam ihre Frisur bei Weitem nicht an. „Oh“, brachte sie schließlich heraus, mehr nicht.
    Trocken und vollkommen nicht amüsiert lachte ich auf. Das war also alles, was ihr einfiel? Nun, es sollte mir recht sein. „Teak ist näher, als ich gedacht habe. Mit etwas Glück sind wir heute noch dort“, teilte ich ihr schließlich mit. „Außerdem habe ich ein hochinteressantes bläuliches Leuchten gesehen, das sich ganz in der Nähe, noch dazu fast direkt am Weg, befindet. Ich denke, es könnte einen genaueren Blick wert sein.“
    Meine Reisebegleiterin starrte mich nur fasziniert an. „Etwas Geheimnisvolles? Das müssen wir uns ansehen! Ich meine, du hast ja schon mehrere interessante Dinge gesehen, die Kugel und all das andere Zeug, aber ich hab ja noch nichts gesehen... Komm! In welche Richtung müssen wir?“, stieß sie vollkommen durcheinander hervor. Warum nur war das Mädchen immer so leicht zu beeindrucken? Das Leuchten konnte einen ganz einfachen Grund haben, zum Beispiel konnte dort ein Schwarm Volbeat balzen... Doch irgendetwas sagte mir, dass dem nicht so war. Sondern...
    Rayquaza, weißt du etwas darüber?, stellte ich plötzlich eine Frage, die der legendäre Drache natürlich unbeantwortet ließ und damit meine Theorie, die mir plötzlich gekommen war, festigte. Zwar fehlte noch der eisige Nordwind, wie er so oft über Ebenholz blies, doch würde er wohl noch aufkommen, näherten wir uns dem Licht. Hinzu kam der Regen... „Wetten, dass es dort eine Quelle gibt?“, fragte ich plötzlich und lächelte. Sara, die bereits ein paar Schritte weit gegangen war, drehte sich erstaunt um.
    „Was?“, fragte sie begriffsstutzig.
    Mein Blick verlor sich in den vom Himmel fallenden Wassermassen. „Überleg doch einmal ... Regen ... Licht ... wenn nun noch Nordwind aufkommt und sich dort tatsächlich eine Quelle befindet, kann nur ein einziges Pokémon der Urheber sein.“
    Die junge Koordinatorin begriff immer noch nicht. „Und was für eines?“, wollte sie wissen.
    Ich grinste sie nur schelmisch an. „Das... wirst du noch sehen. Aber eigentlich ist es doch ganz logisch... Aber warum zeigt es sich? Es ist mir unbegreiflich...“
    Sara starrte mich nur verwirrt an, bevor sie sich umdrehte und dem Verlauf des Pfades folgte.


    Die Lichtung war vollkommen von dem blauen Licht erfüllt, als ich mich ihr näherte. Sara stand noch im Schatten der Bäume, jedoch war dank des Gegenlichtes nur ihre Silhouette zu erkennen. „Na, schon was entdeckt?“, fragte ich einfach, als ich mich neben die junge Koordinatorin stellte.
    Eigentlich war es doch nur eine rhetorische Frage, denn das Bild, das sich mir bot, war unvergesslich. Das, was gewirkt hatte wie eine Lichtung, war in Wirklichkeit ein Teich mitten im Wald. Scheinbar auf der Wasseroberfläche stand ein vierbeiniges, schlankes Pokémon, das mich um ein gutes Stück überragte. Von einem Schleier auf seinem Rücken schien der mystische Lichtschein auszugehen, der von Kristallen, die seinen Körper bedeckten, reflektiert wurde und so den Eindruck erweckte, als würde das ganze Pokémon strahlen. Hinzu kam, dass auch das Wasser des Teiches einen wesentlichen Teil an der Verbreitung des Lichtes beitrug. Dennoch erkannte ich es aufgrund der vielen Abbildungen, die in den Büchern des Labors zu finden waren.
    Suicune, die Wiedergeburt des Nordwindes. Bei einem Feuer im Bronzeturm Teak Citys zusammen mit Raikou und Entei gestorben, doch von Ho-oh wiederbelebt. Seither zogen diese drei nun legendären Raubkatzen durch die Welt, doch zeigten sie sich den Menschen nur äußerst selten. Und die Erscheinung, die dort über dem Teich zu schweben schien, das war mir sofort klar geworden, war im Gegensatz zu dem Entei, das die Kugeln beschworen hatten, echt. Nicht ein Trugbild, ein Abbild des Lebendigen, sondern das einzige Wahrhaftige. Das einzig wahre Suicune, das schon so viele gesucht und niemals gefunden hatten, obwohl sie der Suche ihr ganzes Leben verschrieben hatten. Und nun war es mir gerade möglich, einen Blick auf es zu werfen.
    Doch ich spürte es tief in meinem Innersten, wusste, dass das Wesen nicht auf mich gewartet hatte, sondern auf meine Reisebegleiterin. Warum dem so war, konnte ich mir zwar nicht erklären, aber war es mir im Augenblick auch äußerst egal, denn zu gebannt war ich von der Schönheit Suicunes. Weder Solniza noch das Abbild des Enteis kamen gegen die Eleganz des Legendären an, auch keines der heiligen Dragonir, die die Drachenhöhle ihre Heimat nannten, oder ein anderes Pokémon. Es schien mir, als ob es das vollkommenste Wesen der Welt war, war so überrascht, dass ich meinen Blick nicht von ihm abwenden konnte.
    Ich war so gebannt vom Anblick der Gestalt, dass ich kaum bemerkte, dass das Licht langsam abflaute und der Schleier seine Farbe, ein königliches Violett, offenbarte. Im gleichen Maße nahm auch der Regen ab, die Nässe des Bodens blieb natürlich erhalten. Doch nun erst fiel mir auf, dass die Tropfen die Oberfläche des Teiches nicht einmal berührt hatten; das Wasser war vollkommen ruhig gewesen, und nicht einmal jetzt, als das legendäre Pokémon einige Schritte auf die junge Koordinatorin zuging – nein, schwebte – und bei jeder Bewegung der nicht einmal kalte Nordwind aufkam, blieb der Teich vollkommen glatt, als wäre er zugefroren. Oder war das Wasser in Wirklichkeit nur eine Illusion, heraufbeschworen von Suicune, wie es auch oft in den Legenden beschrieben wurde?
    Langsam kam die legendäre Raubkatze auf Sara zu, die wie in Trance vorsichtig ihre Hände mit den Handflächen nach oben vorstreckte, mit ihnen eine Schale auf Höhe von Suicunes Maul bildete. Es gibt keine Zufälle, schoss mir, wie so oft, durch den Kopf. Nein, es war kein Zufall gewesen, dass ich beschlossen hatte, zusammen mit Sara loszuziehen, ich, die die Auserwählte der Drachen war. Alle Legendären waren eng miteinander verknüpft, sie hatten noch dazu die Eigenschaft, die Schicksale der Menschen, mit denen sie verbunden waren, zu verflechten. Und das Mädchen neben mir war gerade dabei, ein Bündnis auf ewig mit Suicune einzugehen, ein Bündnis, das sich von dem, das ich mit Rayquaza eingegangen war, unterschied. Denn es war ein Pakt der Gleichberechtigung, der von Wesen zu Mensch gefestigt wurde, nicht mithilfe eines Artefakts wie der Grünen Kugel. Und wer wusste schon, was noch auf Sara wartete? Niemand, nicht einmal solche Pokémon, von denen behauptet wurde, sie könnten die Zukunft voraussagen, konnte mit Sicherheit alle kommenden Ereignisse vorausahnen, denn es reichte ein einziges Ereignis, das ein wenig anders ablief, eine Sache, die nicht stattfand, und schon konnte es passieren, dass alles über den Haufen geworfen wurde. So, wie es hieß, dass es keine Zufälle gab, so war auch vorausbestimmt, dass kein Schicksal unveränderlich in Stein gemauert war.
    An der Schnauze der legendären Raubkatze, die sie inzwischen auf die Hände des Mädchens gelegt hatte, leuchtete etwas Kleines so blau auf, wie vorhin Suicunes gesamter Körper geleuchtet hatte. Sara zuckte zurück, als ob die Berührung Schmerz ausgelöst hätte. Oder war es das Legendäre gewesen, das den Kopf zurückgezogen hatte?
    Ich registrierte, wie sich Suicune umdrehte – und mit einem einzigen Sprung war es zwischen den Bäumen des Waldes verschwunden. Außerdem setzte der Regen wieder mit der gleichen Intensität wie zuvor ein, der Wind allerdings flaute ab. Zur Sicherheit blieb ich in Entfernung zum Teich, auf dem man nun erkennen konnte, wie die Tropfen konzentrische Kreise bildeten, die wieder und wieder von anderen überlagert wurden, als ich die kurze Distanz hinüber zu Sara zurücklegte, auf deren Handflächen das blaue Licht, welches sie erstaunt ansah, noch immer leuchtete.
    Neugierig spähte ich auf ihre Hände, doch sah ich zuerst nichts, bis das Leuchten schließlich sanft abklang. Nicht ein Gegenstand lag dort, sondern prangte mittig auf der linken Handfläche ein rhombenförmiges Zeichen in einem gleißenden Weiß, das aussah wie die Muster auf Suicunes Körper, das Zeichen, dass das Bündnis zustande gekommen war. Saras Schicksal schien eine interessante Wendung genommen zu haben. Wie sehr die legendäre Raubkatze das Leben des Mädchens, wenn nicht sogar sein Wesen verändern würde?
    Die Koordinatorin blickte mich an, und in ihren Augen erkannte ich ein Selbstvertrauen, das zuvor nicht zu spüren gewesen war. Ich bemerkte einen leichten Schauer auf meinem Rücken. Anscheinend hatte die Veränderung schon begonnen...
    In stiller Übereinstimmung schweigend setzten wir unseren Weg durch den Wald im strömenden Regen fort.


    Gegen Abend hatten wir Teak City tatsächlich erreicht. Viel konnte man von der Stadt nicht erkennen, denn noch immer stürzten wahre Sturmfluten vom Himmel. Im nordöstlichen Teil konnte man jedoch einen Turm, wohl den Zinnturm, einem einsamen Zahnstocher gleich hoch in den wolkenverhangenen Himmel aufragen sehen. Ansonsten jedoch war der Ort nur als Lichtermeer auszumachen, so sehr verschleierte der Regen die Sicht. Das Pokémoncenter war glücklicherweise ganz in Nähe der Straße, die nach Teak führte, noch dazu war es rot beleuchtet. Um eine idyllische, wenngleich recht große Stadt schien es sich zu handeln, die noch dazu auf eine bewegte Vergangenheit voller Legenden zurückblicken konnte. Kein Wunder also, dass die Arena auf Geister spezialisiert war, denn kaum ein Typ war wohl besser geeignet in einer Stadt, in der die meisten Gebäude noch in einem äußerst traditionellen Stil erbaut waren.
    Als die Glastür zur trockenen Eingangshalle des Centers aufging, waren meine Gedanken nur mehr damit beschäftigt, welche Pokémon ich im Kampf wohl einsetzen würde.


    Der Titel ist lateinisch und bedeutet "O welche Veränderung der Dinge!". Ich finde, dieser Titel passt perfekt auf den Schluss (warum, werdet ihr schon noch merken). Zwar wollte ich zuerst das Titel "Alia iacta est" (Der Würfel ist gefallen) nehmen, aber dank diesem Büchlein... ja, außerdem wäre der Titel nicht so perfekt gewesen, wie der, den ich jetzt genommen habe. Außerdem habe ich wieder einmal einen Teil nicht von Maj erzählen lassen, sondern von... Solniza.


    18. Kapitel: O quae mutatio rerum!


    [align=justify]Ich stand auf einem kleinen, von Glas umgebenen Plateau, von dem einige Stufen in eine weiträumige Halle hinunterführten, die von Menschen in weißen Laborkitteln, welche sich um finster wirkende Maschinen drängten, bevölkert war. Mit leisen Schritten trat ich bis zur gläsernen Wand vor und musterte die Szene, die sich vor meinen Augen abspielte, genauer.
    Was genau an den Geräten gearbeitet wurde, konnte ich nicht erkennen, doch schien es, als ob hochkomplexe Berechnungen durchgeführt werden würden. Anscheinend waren dort unten nur Männer zugange, denn ich konnte keine einzige Frau ausmachen. Alle von ihnen trugen weiße Kittel, es gab nur zwei Ausnahmen, denn zwei Blonde waren in die schwarze Team-Rocket-Uniform gekleidet. Einer von ihnen war natürlich Felix, der direkt neben einem Schwarzhaarigen im Labormantel stand und ein anscheinend ernstes Gespräch mit diesem führte. Doch als ich den Anderen musterte, wären mir beinahe die Pokébälle auf den Boden gefallen. „Lukas!“, zischte ich, und es war, als spürte ich den Schmerz auf meinem rechten Handrücken wieder einmal. Er ist also auch nicht besser als sein Vater, dachte ich, als ich die Wut, die selbst nach all den Jahren kein bisschen abgeklungen war, in mir aufflammen spürte. Nun, hatte ich etwas anderes von einem solchen Kerl erwarten können? Dann erst wurde mir bewusst, dass mich vor allem die Tatsache, dass gerade Lukas auch zu den Verbrechern gehörte, ärgerte. Was war nur los mit mir? Er war doch einfach ein absoluter Idiot, ein Angeber, ein Wichtigtuer, der einfach zu gerne andere Menschen nervte, noch dazu ein Typ, den ich nicht leiden konnte. Warum nur ärgerte mich es so maßlos, dass er ein Ganove war? Er war einfach nur ein Kerl, nicht anders als andere Team-Rocket-Mitglieder. Ich atmete tief durch, versuchte, mir diese Erkenntnis einzuschärfen. Natürlich misslang mein Vorhaben, zu viele Gedanken machte ich mir über den Grund meines Zorns.
    „So wird das nie was...“, murmelte ich mir selbst zu, um auf andere Gedanken zu kommen. Ich musste versuchen, den Betrieb unten lahm zu legen, die Forschungsergebnisse, sofern solche vorhanden waren, entweder zu vernichten oder mitzunehmen. Aber vor allem musste ich Janice finden und befreien, damit ich keine Folgen vonseiten der G-Men zu spüren bekam. Lukas war nur ein verschwindend kleiner Störfaktor im großen Ganzen, das ich beobachten musste. Skeptisch warf ich noch einen kurzen Blick in die Halle. Tatsächlich, unten waren nur Männer zu sehen, also fiel ein Einschleichen schon einmal aus. Es hätte wohl dank Felix und Lukas sowieso nicht funktioniert... Ich seufzte leise auf. Also blieb mir nur eine einzige Möglichkeit, die einige Risiken mit sich brachte. „Dann wollen wir doch ein wenig auf den Putz hauen, Satmen... und Solniza“, flüsterte ich, als ich den Pokéball in meiner rechten Hand öffnete, den in der Linken allerdings zurück an den Gürtel steckte. Für meinen Drachen war diese Halle nicht geeignet, denn obwohl sie groß genug war, dass dieser frei darin fliegen konnte, war es ihm doch unmöglich, seine Stärken in einem Raum auszuspielen... Dragonir brauchte, um sein Bestes ausspielen zu können, den freien Himmel.
    Kaum hatte sich Solniza materialisiert, begann sie, zu nörgeln. Dass du mich auch wieder aus diesem Teil lässt! Ich sagte doch, dass alles in bester Ordnung ist! Aber du wolltest ja nicht auf mich hören! Du... Sie brach ab, als ihr Blick auf Satmen fiel, der sie unvermittelt betrachtete. Dann sagte sie etwas mit ungewohnt piepsiger Stimme in der Pokémon-Sprache, worauf das Mondgeschöpf ebenso antwortete.
    Einige Sekunden lang beobachtete ich die beiden Geschöpfe vollkommen verdutzt, bevor mir die Halle wieder in den Sinn kam. „Jetzt seid einmal leise, ihr Turteltäubchen!“, meinte ich mit scharfer Stimme, ohne mir die Belustigung unterdrücken zu können, „Wir sind hier, weil wir etwas zu erledigen haben, wobei es sich nicht um Tratschen handelt - oder um Liebesversicherungen, falls ihr etwas in dieser Art ausgetauscht habt - sondern weil wir einen Auftrag zu erfüllen haben, schon vergessen?“
    Satmen leckte über Solnizas linkes Ohr, woraufhin diese sich an ihn schmiegte. Du bist doch nur neidisch, weil du keinen Freund hast, konterte das Sonnengeschöpf sofort.
    Ich brauche keinen Freund, über den ich mich aufregen muss.
    Und was war mit Martin?, wollte das hellviolette Wesen wissen, während es sich an dem Mondgeschöpf rieb.
    Ich merkte, wie mein Blick in die Ferne schweifte. Martin... mein ehemals geliebter Bogenschütze. Mein erster und einziger Freund, mit dem ich einen ganzen glücklichen Monat verbracht hatte, bevor er aus irgendeinem Grund, den er mir nie verraten hatte, nach Dukatia City gegangen war. Etwas mehr als ein Jahr war es nun her, und obwohl ich damals bereits in meiner distanzierten Haltung gegenüber Menschen gewesen war, so war es doch eine äußerst innige Beziehung gewesen. Noch genau erinnerte ich mich an den Augenblick, an dem er zum ersten Mal die Schießhalle betreten hatte. Mit seinen haselnussbraunen Haaren und dem schelmischen Grinsen im Gesicht war er mir sofort aufgefallen, außerdem hatte ich seine Schießkünste mit dem Langbogen - der wesentlich schwieriger als mein Recurvebogen zu schießen war - schon vom ersten Pfeil an bewundert. Mit der Zeit waren wir uns näher gekommen, doch war es eine rein freundschaftliche Beziehung gewesen. Bis er mich nach meiner PokéCom-Nummer gefragt hatte, die ich ihm gerne überlassen hatte, natürlich nicht ohne auch seine zu fordern. Und eine Woche später hatte er mich beim Abschied nach dem Training auf die Wange geküsst, dann war er gegangen. Ich hatte es nicht glauben können, und so war ich noch einige Minuten wie erstarrt gestanden, bevor ich mich auf den Heimweg gemacht hatte. Das war der Beginn der Liebe gewesen, die viel zu kurz angehalten hatte. Denn Schluss gemacht hatte er mit mir einfach per Textnachricht, in der er mir nur kurz erklärt hatte, er würde nach Dukatia gehen. Kaum hatte ich die Mitteilung gelesen, war ich zurück in meine distanzierte Haltung gefallen und mir eingeredet, dass ich ihn vergessen sollte, doch Erfolg dabei war mir kaum vergönnt worden.
    Mit ihm ist es schon längst vorbei, antwortete ich dem Psycho-Pokémon schließlich. Aus und vorbei. Du weißt, wie schnell ich damit abgeschlossen habe.
    Solniza blickte mich abschätzend an. Dessen bin ich mir, ehrlich gesagt, nicht sicher. Ich denke eher, dass du ihm zumindest tief in deinem Innersten noch hinterher trauerst, auch wenn du es dir nicht eingestehen willst.
    Was erzählst du da für Unsinn!, schnaubte ich kurz angebunden, bevor ich mit einem Themenwechsel fortfuhr: Wir haben zu arbeiten. Los, wir müssen diese Kerle dort unten ein wenig aufmischen, bevor sie uns entdecken und uns aufmischen.
    Und wie stellen wir das an?, wollte das Psiana wissen.
    Eine interessante Frage, die momentan allerdings recht unpassend ist, denn ich weiß es nicht, musste ich nach kurzem Zögern zugeben.
    Dann wird wohl nichts aus dem Aufmischen, grinste das Pokémon.
    Ich konterte ohne zu Überlegen mit einer Aussage, die mich nicht besonders gut dastehen ließ. Dann werden wir aufgemischt, erklärte ich.
    Und was machen wir jetzt?
    Einen blöden Eindruck. Nochmals spähte ich hinunter. Die Männer waren vollkommen in ihre Arbeit vertieft, doch würden selbst sie es bemerken, würde ich zusammen mit Solniza und Satmen nach unten gehen. Nein, ich brauchte einen guten Plan... und das so schnell als möglich.
    Plötzlich spürte ich einen leichten Luftzug hinter mir. Reflexartig fuhr ich herum und starrte genau in die Augen eines Forschers, dessen rechte Brusttasche von einem kleinen Rocket-R geziert wurde. Ich war wie erstarrt.
    Der Verbrecher teilte meine Starre gar nicht, im Gegenteil. „Alarm!“, brüllte er heiser, kaum hatte er die Situation begriffen. Dann huschte er zu einem runden schwarzen Knopf an der grauen Wand, auf den er augenscheinlich mit aller Kraft einschlug. Mit der freien Hand warf er inzwischen einen der pechschwarzen Pokébälle, wie ich sie auch bei Felix gesehen hatte. Ein überdurchschnittlich großes Smogon erschien, das auf seinen Zuruf eine giftige Gaswolke freisetzte.
    Als ich sah, dass das runde Pokémon angriff, zögerte ich keinen Moment. Konfusion!, befahl ich knapp, bevor ich zur Glastür huschte, diese aufriss und die Treppe, die nach unten führte, so schnell wie möglich hinunterstürzte. Satmen sprang mir nach, und nur ein Augenzwinkern später erschien auch die Sonnenkatze, die sich die kurze Distanz hinunter teleportiert hatte.
    Dann erst begann der große Aufruhr. Der Forscher auf der oberen Ebene brüllte noch immer wie am Spieß, doch setzte jetzt auch ein lautes Klingeln ein, das wohl durch den Knopf ausgelöst worden war. Aus der offen stehenden Tür quoll lilafarbener Rauch. Nun wandten sich alle, die gerade eben noch an den Maschinen gearbeitet hatten, mir, dem unliebsamen Gast, zu und zückten allesamt schwarze Pokébälle, aus denen Smogon und Smogmog schlüpften, die sofort mit ihren giftigen Gasen angriffen.
    Ich seufzte auf. Solniza, wenn ich bitten dürfte... Psystrahl, murmelte ich dem hellvioletten Wesen, dessen Farbe viel majestätischer als das Lila der Gift-Pokémon wirkte, zu. Es setzte sofort einen wunderschönen regenbogenfarbenen Strahl frei, der nur einmal kurz über die Gegner zucken musste, um sie außer Gefecht zu setzen. Ich setzte ein überhebliches Grinsen auf. Was hatte ich mich gesorgt? Alles lief wie am Schnürchen.
    Doch nun traten aus der weißgekleideten Masse drei Gestalten hervor. Die beiden Äußeren fielen mit ihrer schwarzen Kleidung besonders auf, denn es handelte sich um Felix und Lukas.
    Doch der Mann in der Mitte war der, der meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Zwar trug er einen hier unauffälligen scheinenden Labormantel, auch seine schwarzen Haare und der penibel gestutzte Spitzbart waren eher unscheinbar, doch nun erkannte ich ihn. Denn vor mir stand der Forscher, der das Icognito-Alphabet entschlüsselt hatte. Professor Sebastian.
    Mit Mühe konnte ich meine Kinnlade davor bewahren, hinunter zu klappen. Einen kurzen Ausruf konnte ich dennoch nicht verhindern. „Sie!“, keuchte ich vollkommen entsetzt.
    Der Wissenschaftler setzte ein süffisantes Lächeln auf. „Ja“, meinte er mit vollkommen autoritärer Stimme, „ich. Ich stand schon damals im Dienste Team Rockets, falls du das Gegenteil gehofft hast, muss ich dich also leider enttäuschen. Ich kam schon als junger Forscher zur Organisation und legte eine steile Karriere hin. Ich bin jetzt, dank dem Durchbruch, bei dem auch du, kleine Maja, eine entscheidende Rolle gespielt hast, der wichtigste und bestbezahlte Wissenschaftler des Teams. Ich bezweifle es, aber du kannst mir gratulieren, wenn du willst. Ich finde es zu schade, dass du uns nie beitreten wirst... Ich weiß, Kleines, du wärst eine großartige Ergänzung, sowohl im kämpferischen, barbarischen Teil als auch in unserer Forschung. Ich denke, mit deinen Beziehungen könntest du uns sogar noch weitere starke Verbündete besorgen... Ich finde es viel zu schade, viel zu schade, dass du das Angebot nicht annehmen kannst... vor allem, da du ja nicht einmal Handschuhe tragen kannst!“ Er klopfte Lukas, der rechts von ihm stand, auf die Schulter. „Ich weiß natürlich, dass das ja nicht zuletzt diesem jungen Mann hier zu verdanken ist... Ich sehe schon, auf ihn wartet ein steiler Aufstieg.“
    Ich versuchte, zu bluffen. „Ich wusste ja gar nicht, dass man im Kittchen aufsteigen kann“, meinte ich kühl, „aber vielleicht gelangt ihr alle noch zu neuen Erkenntnissen, wer weiß?“
    Der Schwarzhaarige quittierte meine Aussage mit einem amüsierten Lachen. „Ich erkenne Lügen, wenn sie ausgesprochen werden“, erklärte er überheblich, „außerdem...“ Mit der linken Hand gab er einem der Forscher ein Zeichen, der daraufhin einen Knopf auf seiner Maschine drückte. „Ich denke, es würde ihr hier nicht sonderlich gut ergehen.“
    Kaum hatte Professor Sebastian diese Worte ausgesprochen, glitt ein Stück Wand vollkommen geräuschlos auf die Seite. Das Loch dahinter war nicht besonders groß; es hatte die Maße der Löcher am Gang, der Raum dahinter ebenso. Doch befand sich darin eine Art Käfig, in dem eine gefesselte Janice saß. „Ich bezweifle, dass du unter der Androhung, wir würden sie töten, jemanden verständigen wirst. Ich weiß um die Regeln, denen du als G-Man unterworfen bist, kleine Maja." Er lächelte. „Ich werde sie unbeschadet gehen lassen, solltest du dich uns anschließen.“
    Ich biss mir nur auf die Lippe. Hatte dieser Verrückte schon jeden Satz mit „ich“ begonnen, als ich ihn kennengelernt hatte? Es erschien mir unwahrscheinlich. Nein, dem war damals sicher nicht so gewesen...
    Eine neue Ansprache meines Gegenübers riss mich aus meinen Gedanken. „Ich habe hier noch etwas dich, wofür ich keine Verwendung habe... Ich gebe es dir zurück, ja, ich denke, das ist das Beste für alle. Ich habe alles, was ich von dieser kleinen hübschen Kugel will, dank meiner neusten Erfindung erhalten. Ich habe nun die Mittel, mir den Gegenstand, den ich suche, zu besorgen - hab vielen Dank dafür!“ Der Bärtige zog aus seiner Kitteltasche ein kleines Ding, das er mir zuwarf. Vollkommen verdutzt fing ich es auf und spürte die glatte, ebenmäßig runde Oberfläche, bevor ich einen Blick darauf warf. Er hatte mir ohne Weiteres die Violette Kugel gegeben! Skeptisch betrachtete ich den Mann. „Ich dachte zumindest, du hättest sie vielleicht gerne...“, erklärte er leichthin, bevor er sich den beiden Schwarzgekleideten, die das Geschehen kommentarlos verfolgt hatten, zu, „Felix, Lukas, wir brechen sofort auf. Es ist wichtig, dass wir nun schnell agieren, bevor unsere kleine Agentin auf die Idee kommt, noch jemanden auf den Plan zu rufen.“ Der Professor wandte sich dem Ausgang zu, die beiden Anderen folgten ihm. Ich starrte den drei Gestalten fassungslos nach. Plötzlich sprach er Sätze vollkommen ohne das Wort „ich“ aus? Was hatte er vorhin nur damit bezweckt? Hatte er mich ärgern wollen oder war er nur mir gegenüber so überheblich gewesen?
    Ich spürte, wie sich meine Fingernägel in die Handflächen gruben, als ich die Violette Kugel so fest wie möglich umschloss, um zu verhindern, den drei Männern zu folgen. Bevor ich irgendetwas anderes tat, musste ich einmal Janice befreien - wobei mir die Wissenschaftler kaum im Weg stehen würden, schließlich hatte Solniza sie mit einer einzigen Attacke erledigt. „Gut, dann eben auf die altmodische Art“, murmelte ich, „Zeit für einen doppelten Biss, ihr bei-“ Ich brach keuchend ab, denn die Grüne Kugel um meinen Hals schien in Flammen zu stehen, so heiß war sie. Entsetzt griff ich danach, merkte allerdings, dass sie scheinbar schrumpfte... nein, sie glitt in meinen Körper hinein! Ich letztes Mal schrie ich noch auf, dann...



    Die Augen meiner Trainerin leuchteten von einem Moment auf den anderen gefährlich grün auf, auf ihrer Haut erschien ein gelb aufblitzendes Muster. Was war los? Dann bemerkte ich, dass die Grüne Kugel verschwunden war, ihre rechte Hand, in der sie gerade eben noch die Violette Kugel gehalten hatte, hing einfach hinunter, als ob kein Gegenstand ihr anvertraut gewesen wäre. Beinahe hätte ich mich zu einer dummen Aktion hinreißen lassen, doch fiel mir Satmen wieder ein. Ich durfte ihm kein Anzeichen der Schwäche symbolisieren, denn ansonsten würde er wohl den Glauben verlieren. Nein, Maja hatte schließlich noch einen Befehl gegeben.
    „Worauf wartest du denn noch? Hast du vergessen, dass wir den Befehl zu Angriff erteilt bekommen haben?“, fragte ich ihn mit vollkommen ruhiger Stimme. Gefühlsausbrüche waren einfach nicht mein Ding, das lag wohl in meiner Natur als Psycho-Pokémon.
    „Aber... was ist mit ihr?“ Der Sohn des Mondscheins klang vollkommen verunsichert.
    „Es scheint, als vertrügen sich die Kugeln nicht, werden sie von der gleichen Person zu selben Zeit berührt“, gab ich zurück, „jetzt greife mit deinem Biss die Käfigstäbe an!“, erklärte ich ihm eindringlich. Wider Erwarten stürmte er tatsächlich los, so grazil, wie es nur einem adeligen Nachtara möglich war... Innerlich seufzte ich auf. Ich war schließlich auch adelig, also war diese Verbindung wohl die beste, die ich mir wünschen konnte... auch wenn ich den Kontakt zu meiner Familie längst verloren hatte. So lange war ich einsam gewesen, dachte ich, als ich dem schwarzen Wesen, das auf mich so wunderschön wirkte, hinterherlief, bis Maja aufgetaucht war, auch wenn sie sich inzwischen so sehr verändert hatte... viel zu sehr zum Schlechteren, und das alles nur wegen Darkrais Fluch. Nun, wo sie im Besitz beider Kugeln war, musste es doch eine Möglichkeit geben, diese schwarze Magie auszuschalten! Ich bemerkte, dass ich mich bereits dem Käfig näherte und machte mich zum Sprung bereit. Rayquaza weiß vielleicht Bescheid, dachte ich, als ich zubiss und zusammen mit Satmen den Käfig sprengte.


    „Hallo?“, hörte ich eine Stimme wie aus weiter Ferne zu mir sprechen, dann merkte ich, dass mich jemand schüttelte. Nach und nach kehrten meine Sinne zurück; nun wurde ich auch dem Gezwitscher der Taubsi irgendwo hoch oben gewahr. Entsetzt richtete ich mich auf, noch bevor ich die Augen öffnete. Ich befand mich im Wald um das Rocket-Gebäude, nur wusste ich nicht, wie ich dort hingekommen war.
    „Neigst du irgendwie zur Bewusstlosigkeit?“, fragte mich Janice, die, wie ich erst jetzt bemerkte, neben mir kniete.
    „Nicht dass ich wüsste“, murmelte ich kurz angebunden, als ich mich nach Solniza und Satmen umsah, die in einigen Metern Entfernung dicht nebeneinandergekuschelt lagen. „Was ist überhaupt passiert? Ich weiß nur noch, dass die Grüne Kugel plötzlich heiß geworden ist.“
    „Nun... du hast... sozusagen zu leuchten begonnen, deine beiden Pokémon haben mich aus dem Käfig befreit und dann... hast du uns aus dem Gebäude geführt, und das mit einer unglaublichen Sicherheit, die mir unbegreiflich war. Bis... hierher. Dann hast du aufgehört zu leuchten und bist zusammengefallen. Für ein paar Minuten warst du dann bewusstlos. Was genau abgegangen ist... keine Ahnung.“ Sie kramte in ihrer Hosentasche und zog sowohl die Violette Kugel als auch die Feuertafel heraus. „Ich denke, das gehört nun alles dir, denn die Kugel gehorcht mir nicht mehr, seit sie sie mir abgenommen haben.“ Die Braunhaarige streckte mir die beiden Gegenstände entgegen. „Nimm sie“, flüsterte sie leise, doch konnte sie die Niedergeschlagenheit kaum verbergen. Einer unserer Bauern war wohl geschlagen worden, ob wir dadurch einen Nachteil erhalten hatten? Oder war es ein Abtausch gewesen? Wer wusste es, vielleicht konnte Rayquaza nun eine Figur, der bisher noch nicht möglich gewesen war, zu agieren, aktiv einsetzen.
    Unsicher griff ich nach dem violetten Artefakt, doch kaum hatte ich es berührt, verwandelte es sich, bis es nur mehr ein Leuchten war, das zur Grünen Kugel wanderte. Es wurde von ihr aufgesaugt, ich spürte eine angenehme Wärme. Als ich einen weiteren Blick auf den runden Gegenstand um meinen Hals warf, merkte ich, dass er sich verändert hatte. Denn nun war er nicht mehr grün, sondern durchsichtig wie ein Diamant. Die Kugel wird sich wieder zurückverfärben, hörte ich Rayquaza sagen, wenn du die Macht der Violetten wieder abgibst.
    „Wie du meinst...“, flüsterte ich ehrfürchtig.


    Als es bereits dämmerte, betrat ich das PokéCenter. Nach den Anstrengungen war es eine Erholung gewesen, ein wenig zusammen mit Janice durch die Alph-Ruinen zu schlendern. Zwar hatte sie mir, kaum beim Alph-Labor angekommen, einen Kampf angeboten, doch hatte ich abgelehnt. Ausnahmsweise war mir nicht nach Kämpfen gewesen. Stattdessen hatte ich versucht, Spuren zu finden, die auf den von Professor Sebastian erwähnten Gegenstand hindeuten konnten, doch war ich erfolglos geblieben. Gestört hatte mich das allerdings nicht, im Gegenteil: So blieben mir unliebsame Begegnungen zumindest für den restlichen heutigen Tag erspart. Stattdessen wollte ich zumindest einmal das Gefühl haben, in einer normalen Welt zu leben, weshalb ich auch zurück ins Viola-Center gegangen war. Sara war ein vollkommen normales Mädchen, das nichts mit irgendeinem Legendären zu tun hatte. Und genau mit ihr wollte ich heute noch reden, um den anstrengenden Tag ausklingen zu lassen.
    [font='Arial'][size=10]Als ich die Tür zum Zimmer öffnete, lächelte ich sogar. Mir schien, als habe sich die schwarze Wolke, die schon seit drei Jahren über mir schwebte, ein wenig aufgehellt. Die Dinge hatten sich dank der Violetten Kugel stark verändert.


    Hier kommt auf alle Fälle das 17. Kappi! Es leider nur viereinhalb Seiten, doch brauchte ich eben einen guten Schluss für es... mehr sag ich jetzt nicht, denn sonst wisst ihr ja schom vorm Lesen, ob sie gegen die TR-Mitglieder ankommen...


    17. Kapitel: Probleme über Probleme


    [align=justify]Ich machte mir nicht einmal die Mühe, jeden Ball einzeln zu öffnen, sondern fuhr einfach mit der Handfläche über die Reihe der Kapseln, sodass alle Knöpfe gedrückt wurden. Solniza reagierte vollkommen geistesgegenwärtig: Sofort setzte sie ihre Psychokinese ein, um die Gegner zumindest für ein paar Sekunden in Schach zu halten. Doch währte ihr Widerstand nicht besonders lange; Rattikarl sprangen mit blitzenden Zähnen vor, Golbat und Arbok spritzten Säure, während Kramurx und Hunduster mit ihren Finsterauren angriffen. Solniza!, rief ich geschockt, als sie von den Unlicht-Attacken erfasst wurde.
    Schon gut, alles in bester Ordnung, murmelte sie, als ob nichts passiert wäre. Aber zu ein bisschen Unterstützung würde ich ehrlich gesagt nicht nein sagen, fügte sie noch hinzu, bevor sie mit gebleckten Zähnen auf eine der Fledermäuse zustürmte.
    Meine fünf anderen Pokémon waren inzwischen aus ihren Bällen gekommen. „Worauf wartet ihr denn noch?“, bellte ich recht ungeduldig, „Satmen - Biss, Blitza - Donnerblitz, Flamara - Flammenwurf, Aquana - Aquaknarre, Dragonir - Drachenwut! Entei, dein Feuer könnte ebenfalls sehr behilflich sein!“
    Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, zuckten Blitze, ein Wasserstrahl wurde abgefeuert, ein wahres Inferno freigesetzt, Feuerbrocken regneten auf die Gegner herab. Und in diesem Durcheinander gesellte sich der Sohn des Mondscheins als schwarzer Schatten zur Tochter des Sonnenstrahls, die nur als hellvioletter Streifen auszumachen war. Gemeinsam mit der Kraft der Elemente gingen auch die beiden gegensätzlichen Geschöpfe des Lichtes auf die Pokémon der Verbrecher los. So tobte eine wilde Schlacht, die trotz allem nur kurz andauerte, denn schnell waren die Ganoven außer Gefecht gesetzt, was wohl nicht zuletzt den Flammen der legendären Raubkatze zu verdanken war. Meine Pokémon hatten den Kampf großteils vollkommen ohne Schaden hinter sich gebracht; einzig und allein das Fell der beiden, die Sonne und Mond repräsentierten, war ein wenig zerzaust.
    Dennoch war ich mir nicht sicher, was Solniza anbelangte. Willst du in deinen Ball gehen?, fragte ich sie recht durchschaubar, bereute es aber sofort, denn nun war die Antwort absehbar. Obwohl sie von einigen Finsterauren getroffen worden war, was einem Psycho-Pokémon wie ihr wohl erhebliche Probleme bereitete, würde sie es, stur wie sie war, nicht zugeben wollen.
    Es ist alles in bester Ordnung, versicherte sie mir natürlich erneut.
    Ich grinste leicht. Tatsächlich, Pokémon ähnelten immer ihren Trainern. Das war die falsche Antwort, entschied ich, Solniza, gib es zu; die Attacken haben dich sicherlich stark geschwächt.
    Unsinn! Ich bin topfit!, beharrte sie weiterhin auf ihrer Meinung. Vor so viel Sturheit konnte ich nur den Kopf schütteln. Wobei dies einer der Punkte war, in dem sie mir sehr ähnlich war, das musste ich zugeben.
    Zurück, Solniza. Diese Diskussion wirst du verlieren, wie du sie schon einmal verloren hast, eröffnete ich ihr vollkommen nüchtern.
    Wir wissen beide, was die Folge war?, startete das Sonnengeschöpf einen letzten Versuch.
    Die Situation war eine andere, außerdem werde ich diesmal Satmen nicht in den Ball schicken, mach dir also mal keine Sorgen.
    Wenn das hellviolette Wesen kein Fell besessen hätte, wäre es wohl errötet. Satmen? Sie seufzte wohlig auf. Nun, dann ist es gut, ich gehe in meinen Pokéball. Freiwillig. Selbst drückte sie mit ihrer Konfusion auf den Knopf der rot-weißen Kapsel und schlüpfte hinein, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Ich schüttelte nur verwirrt den Kopf. Lief da etwas zwischen ihr und dem Unlicht-Pokémon...? Es schien so, und es hieß ja nicht umsonst Gegensätze ziehen sich an.
    Schnell rief ich die vier anderen Pokémon ebenfalls zurück, dann erst schaute ich mich nach Janice um, die während des Kampfes scheinbar verschwunden war. Ich umrundete einmal den Tisch, ein anderes Versteck als hinter oder unter diesem gab es ja schließlich nicht in dem Raum, doch konnte ich die Braunhaarige nicht finden. „Janice?“, rief ich einige Male vollkommen irritiert, aber bekam keine Antwort. Kopfschüttelnd ließ ich meinen Blick noch einmal über die Wände schweifen, war es vielleicht möglich, dass sich hinter den einzelnen Elementen der Täfelung etwa versteckte Kammern befinden konnten? Der Raum war immerhin vollkommen leer. Recht beunruhigt wollte ich wieder auf den Gang hinausgehen um mich dort umzusehen, bis mir auf der Schwelle klar wurde, dass auch das Abbild des Legendären verschwunden war. „Das ist bei der heiligen Drachenflamme kein gutes Zeichen...“, murmelte ich alarmiert. Rayquaza?, war mein nächster Gedanke.
    Wider Erwarten erhielt ich tatsächlich eine Antwort. Du liegst richtig mit deiner Vermutung, denn während du mit dem Kämpfen beschäftigt warst, haben sie Cresselias Auserwählte wieder gefangen genommen. Schlimmer noch; diese Menschen haben es fertiggebracht, ihr die Kugel abzunehmen. Deshalb ist auch das Abbild Enteis verschwunden, da die gebündelte Macht der Zwillingskugeln unterbrochen wurde. In den Worten des legendären Drachen war tatsächlich Bitterkeit zu hören; es war das erste Mal, dass er mir gegenüber auch Emotionen zeigte. Maj, erklärte er, wobei mir auffiel, dass er mich zum ersten Mal mit meinem Spitznamen anredete, selbst wenn du es schaffen solltest, das Mädchen zu befreien und die Kugel zurückzubekommen, wird die Kugel Janice - so heißt doch, nicht wahr? - nicht mehr vollkommen akzeptieren, weshalb du sie an dich nehmen wirst. Einige Zeit wirst du die Violette Kugel bei dir behalten, bis du die Kraft an jemanden weitergeben wirst - es ist bereits vorbestimmt, wer das sein wird, du kennst diese Person sehr gut, nur ist die momentanen Situation noch äußerst schlecht. Ich werde dich nicht einmal darauf aufmerksam machen müssen, wann es soweit ist, denn du wirst den Moment erkennen, verlasse dich darauf. Doch noch zu etwas anderem - mache dir nicht die Mühe, gezielt nach den Tafeln zu suchen, sie werden kommen, wenn ihre Verse erfüllt werden. Setze einfach deine Reise fort wie bisher, auch wenn es noch so lange dauert, die Tafeln zu finden. Zeit hast du genug, das kann ich dir versprechen - aber sieh dich vor, auch nur eine von ihnen zu verlieren! Sollte diese in falsche Hände gelangen oder gar zerstört werden, verspreche ich dir - und darauf kannst du dich mehr als auf irgendetwas anderes verlassen - dass ich dir mit meinen eigenen Krallen den Kopf abreißen werde und diesen von meiner Wohnstatt aus in Richtung Sonne schleudern werde, auch wenn es das Ende der Welt bedeutet! Ich kann auch ins Weltall fliehen - ich lebe schließlich nicht umsonst hoch droben in der Ozonschicht. Für die Menschheit und die meisten Pokémon würde eine Übernahme durch Arceus‘ Wahn jedoch den sicheren Tod bedeuten, vergiss das niemals, solange du auf deiner Mission bist!
    Ich war ehrlich überrascht, eine solch lange Rede mit so vielen eindeutigen Erklärungen und nicht nur Andeutungen und Hinweisen von dem legendären Drachen zu hören. Das heißt - was soll ich jetzt machen?, fragte ich Rayquaza, da ich nun ob seiner Erklärungen die Grundaussage seiner Ausführungen vergessen hatte. Eine Person, die ich gut kannte also? Viele kamen dafür nicht infrage.
    Hole die Kugel und rette Janice - oder wie auch immer sie heißt. Für mich hat ihr Name keine Bedeutung, sie ist nur wie eine dieser Figuren in diesem Spiel, das ihr Menschen Schach nennt. Allerdings wohl nur als einfacher Bauer, allerdings eher einer derer im Zentrum.
    Diesen Vergleich fand ich äußerst interessant. Bist du der König und Arceus der schwarze König? Oder spielen wir selbst mit Schwarz?
    Der legendäre Drache ließ ein heiseres Lachen hören. Wir spielen mit Weiß, doch kennen wir nur zwei der schwarzen Figuren: Den König, dargestellt von Arceus, sowie die Dame, also Darkrai.
    Ich schnaubte belustigt auf, konnte mir nur mit Mühe einen Lachkrampf unterdrücken. Darkrai - Dame? Du hast es wohl noch nie in Aktion erlebt.
    Ihn, korrigierte mich mein Meister sofort. Es ist wahr, ich habe ihn noch nie beim Kampf erlebt, doch nach all dem, was ich gehört habe, ist die Dame für ihn das passende Synonym. Offensiv und stark - das sind die Eigenschaften dieser Figur.
    Mein Blick wanderte in die Ferne, als ich darüber nachdachte. Das Schachspiel als Modell für die gegenwärtige Lage zu verwenden war zweifelsohne interessant. Und welche Rolle wurde mir übertragen?, fragte ich schließlich.
    Natürlich die der Dame, antwortete Rayquaza ohne zu zögern. Auf dich treffen ebenfalls all die Eigenschaften zu. Denn du bist der Trumpf, den ich in der Hand halte - ohne dich wäre es äußerst schwierig, den Wahn Arceus‘ zu besiegen, wenn nicht sogar unmöglich.
    Kurz ließ ich meine Gedanken abschweifen, bevor ich auf diese Feststellung antwortete. Und dennoch bin ich austauschbar, nicht wahr? Denn wenn ein Bauer auf die Grundlinie gebracht wird... Geistesabwesend merkte ich, dass ich auf dem Boden kniete und Satmens Kopf kraulte. Seltsam - ich war wohl so mit dem Gespräch beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, was ich ansonsten getrieben hatte. Ich hätte in dieser Zeit ein gutes Stück gehen können, ohne es mitzubekommen. Doch jetzt, das merkte ich am Tonfall des legendären Drachen, ging die Konversation dem Ende zu.
    Unser Kampf ist weitaus komplizierter als das Schachspiel, erklärte Rayquaza kurz, wer weiß, ob diese Bauernregel überhaupt gültig ist? Wer weiß, in wieweit die Schachregeln tatsächlich zutreffen? Vielleicht hat Schwarz geheime Tricks, von denen wir nichts ahnen? Vielleicht sind nicht alle Figuren, die weiß gefärbt sind, unsere, sondern nur im Geheimen für den Gegner tätig? Maja Kassandra Sandra, nun verwendete er wieder meinen vollständigen Namen, ich denke, wir haben uns lange genug über unsere Position ausgelassen. Wohl habe ich dir schon zu viel verraten, was die anderen Legenden vermutlich ungehalten machen wird, sofern wir diese Unterredung nicht sofort beenden. Lebe wohl, bis ich dich wieder kontaktiere und sieh zu, dass du die anderen Tafeln findest. Kaum hatte er das gesagt, brach die Verbindung auch schon wieder ab.
    „Zu viel verraten?“, knurrte ich, während ich nun wirklich den holzgetäfelten Raum verließ und auf den Gang hinaustrat, „du hast rein gar -“ Überrascht brach ich ab, denn der lange Korridor war nicht mehr wiederzuerkennen. In gleichmäßigen kurzen Abständen klafften in den Wänden rechteckige Löcher in der Größe von Türen, die in kleine Räume führten, die ebenso kahl wie der Gang selbst waren. Selbst die Wände hatten dieselbe graue Farbe mit den weißen Flecken. Anscheinend waren hier die Team Rocket-Mitglieder versteckt gewesen, bevor sie den hölzernen Raum gestürmt hatten. Kalt lief es mir den Rücken hinunter, als ich daran dachte, was passieren hätte können, hätten uns die Verbrecher bereits aufgegriffen als wir noch schutzlos gewesen waren. „Nebenbei... wo sind die Rüpel eigentlich abgeblieben?“, fiel mir bei näherer Betrachtung eines der Räume auf. Licht spendete nur eine schwache nackte Glühbirne an der Decke; ein Lichtschalter war allerdings nicht vorhanden, es musste also irgendwo im Gebäude eine Kommandozentrale vorhanden sein. Würde ich sie finden, könnte ich sicher überall das Licht ausmachen, sodass ich geleitet von Satmen als Lichtquelle den Gebäudekomplex durchsuchen könnte. Zögerlich verließ ich die Kammer wieder, Interessantes war darin nicht zu finden. Stattdessen wandte ich mich, zurück auf den Gang getreten, der Richtung zu, in die der Korridor führte. „Satmen, halt deinen Biss bereit“, flüsterte ich dem Mondgeschöpf zu, bevor ich loslief. Vorsicht war jetzt fehl am Platz, schließlich hatte ich meine Pokémon, einen Auftrag und ein Vergehen; ich musste Janice so schnell wie möglich befreien, um von Seiten der G-Men-Organisation nicht bestraft zu werden.



    Der Weg schien endlos geradeaus zu gehen, ohne dass sich irgendetwas an der Umgebung veränderte, bis er schließlich so plötzlich wie auf der anderen Seite an einer Tür endete. Diesmal handelte es sich um eine Doppeltür aus Panzerglas, über das jemand auf der anderen Seite weiße Folie als Sichtschutz geklebt hatte. Der Rahmen bestand natürlich aus überaus glattem Stahl, vermutlich handelte es sich um eine Sicherheitstür. Rechts daneben, etwa auf Höhe des Türgriffs, war ein Tastenfeld an der Wand montiert, das auch einen Schlitz für Berechtigungskarten aufwies. Vermutlich brauchte man sowohl einen Code als auch eine Karte, um sich Zutritt zu dem hinter der Tür liegenden Raum zu verschaffen. Daraus schloss ich sofort, dass ich eine interessante Entdeckung gemacht hatte, denn grundlos würde niemand einen Raum so gut schützen. Doch konnte ich wohl nur schwer durch diese Tür kommen, ohne Aufsehen zu erregen; noch dazu wäre ein solches Unternehmen kaum von Erfolg gekrönt. Es sei denn, mir würde es gelingen, das Tastenfeld auszuschalten. Auf der Tür war schließlich kein Schlüsselloch vorhanden - sie ging wohl automatisch auf, wenn das Feld erfolgreich aktiviert wurde. Auf mein Gesicht schlich sich ein diebisches Lächeln. Wozu, wenn nicht für einen solchen Fall, gab es Techniker? Meine Hand flog schon beinahe zu meinem PokéCom, und ich hatte Alans Nummer schon gewählt, bevor ich mich zur Sicherheit in einer Ecke, sollte jemand durch die Tür kommen, versteckte. Verbergende Schatten gab es in dem hell erleuchteten Gang zwar nicht, doch zählte mein Versteck zu den toten Winkeln für jemanden, der auf dem geheimnisvollen Raum kam.
    Noch während das erste Freizeichen zu hören war, nahm der Techniker ab. „Maj, wie schön, auch wieder einmal von dir zu hören. Ist dir klar, dass du dich seit zweieinhalb Tagen nicht mehr gemeldet hast? Hättest du bis heute Abend kein Lebenszeichen gesendet -“
    Ich unterbrach ihn, denn trotz der Zurechtweisung und dem zuerst zynischen, dann ärgerlichen Tonfall war die Erleichterung in seiner Stimme zu vernehmen. „Erstens: Wenn du mir schon die Ohren vollquatschen willst, dann mach das leise, ich stehe hier mitten im feindlichen Gebiet! Zweitens: Ich werde in meinem Bericht alles ausführlich erklären, aber um dich zufriedenzustellen, ich war gefangen und hatte meinen PokéCom nicht dabei! Und nicht zu vergessen, drittens, nebenbei bemerkt auch der Grund für meinen Anruf: Ich muss durch eine Sicherheitstür, die durch ein Tastenfeld mit Kartenschlitz gesichert ist. Wie, verdammt noch mal, komm ich da durch?“, fauchte ich leise, doch mit, wie ich hoffte, eindringlicher Stimme.
    Tatsächlich ging mein Plan auf; Alan antwortete genauso wie ich gehofft hatte: „Könntest du das Kontrollfeld einmal beschreiben? Es gibt bei den verschiedenen Systemen gravierende Unterschiede.“ Plötzlich war er wieder der Computerspezialist, der er immer vorgab zu sein.
    Ungehalten verdrehte ich die Augen, als ich mit ein paar schnellen Schritten auf die andere Seite der Tür huschte und das Feld genauer betrachtete. Für mich sah es einfach normal aus, was konnte ich denn schon groß beschreiben? „Nun...“, begann ich stirnrunzelnd, „Es ist grau, hat zwölf Felder mit den Zahlen von Null bis Neun sowie Raute und Sternchen... Die Tasten sind weiß, die Beschriftung schwarz. Rechtsliegend ist der Kartenschlitz senkrecht zum Boden angebracht, an der Oberseite befindet sich ein grünes Display. Ach ja... unterhalb der Tasten wurde anscheinend das Plättchen mit der Seriennummer abgeschraubt, stattdessen befindet sich dort ein Rocket-R. Was willst du überhaupt wissen?“, zischte ich.
    Darauf folgte ein Stöhnen am anderen Ende der Leitung. „Keine Seriennummer? Das ist nicht gut... Hast du vielleicht einen Schraubenzieher dabei, Agentin?“
    Ich schnaubte nur genervt auf. „Weißt du, ich schleppe ja die ganze Zeit eine Werkzeugkiste mit mir herum. Ich hab nicht einmal mein Taschenmesser dabei!“
    „Uh-oh“, vernahm ich nur, „ich denke, dann wirst du das kleine Kästchen gewaltsam öffnen müssen...“ Zögerlich näherte sich meine Hand den Pokébällen am Gürtel, bevor ich es mir anders überlegte.
    „Biss, Satmen!“, flüsterte ich eindringlich, worauf das schwarze Wesen die Zähne bleckte und beinahe so anmutig wie Solniza in die Luft sprang, gezielt das Kontrollfeld zwischen die weißen Fänge nahm und mit ein wenig Kraftanstrengung die Abdeckung abriss, die ich mit einem schnellen Reflex auffing, bevor sie auf das PVC knallte. Die gesamte Aktion war beinahe lautlos über die Bühne gelaufen, und nun betrachtete ich das, was vorher verborgen gewesen war. Die Tasten waren noch intakt, ebenso das Display; doch anstelle des Schlitzes waren einige lose Kabel zu erkennen, während unter dem Tastenfeld drei Kabel - ein rotes, ein blaues und ein gelb-grün gestreiftes - verliefen. Mit schnellen Worten beschrieb ich Alan den Anblick.
    Er ließ ein triumphierendes Lachen hören. „Perfekt! Deiner Beschreibung nach müsste es sich um ein PW06317 handeln. Kapp einfach das rote Kabel, dann die Erdung!“
    Stirnrunzelnd betrachtete ich die drei Kabel. „Wie soll ich sie den kappen, du Spezialist? Nebenbei, was ist die Erdung?“
    Anscheinend über meine Unwissenheit amüsiert kicherte er kurz auf, bevor er mir antwortete: „Die Erdung ist das grün-gelbe Kabel; und keine Sorge, bei diesem Gerätetyp sind die Kabel nicht besonders stark, du solltest sie einfach mit der Hand zerreißen können. Noch dazu sind sie auch gut isoliert, es besteht also überhaupt keine Gefahr.“
    Trotz der Versicherung war ich skeptisch, weshalb ich zur Sicherheit meine Weste auszog, sie wie ansonsten ein Tuch über meine linke Hand legte und dann nach dem roten Kabel griff. „Sicher ist sicher“, murmelte ich, bevor ich den isolierten Stromleiter mit einem kurzen Ruck zerriss.
    Es gab ein kurzes Zischen, und ich glaubte, ein leises Klacken zu hören, als auf dem Display in grüner Leuchtschrift Karte erkannt. Bitte Code eingeben. aufschien. „Nummer eins hab ich erledigt“, erstattete ich dem Techniker kurz Bericht, bevor ich mich auf der gleiche Weise am gestreiften Kabel zu schaffen machte. Der Vorgang war genau der gleiche; der Unterschied bestand allein darin, dass Code richtig. Bestätigen, um einzutreten. angezeigt wurde. „Sag mal, wo muss ich hier bestätigen?“, murmelte ich vollkommen verwirrt; ich hatte nie gedacht, dass Alans Anweisungen tatsächlich funktionieren würden.
    „Mit dem Sternchen“, erklärte er kurz, „übrigens funktioniert dieses Prinzip bei allen PW-Systemen, nicht nur beim 06317.“
    Ich lächelte, als sich meine Hand der Taste näherte. „Wünsch mir Glück“, flüsterte ich lächelnd, dann berührte mein Finger bereits die glatte weiße Oberfläche. Mit einem schnellen Knopfdruck schaltete ich den PokéCom aus, ohne eine Antwort abzuwarten und hängte diesen an meinen Gürtel. Schließlich übte ich ein wenig Druck auf die Taste aus, sodass ich sie betätigte. Erwartungsvoll blickte ich nach links, die Tür schwang tatsächlich auf.
    Sorgsam umschloss meine Rechte den Pokéball Solnizas, die Linke den Dragonirs. Dann trat ich durch die Öffnung in der Wand, Satmen folgte mir.
    [font='Arial'][size=10]Ich ließ meinen Blick durch die Halle schweifen, doch was ich sah, gefiel mir überhaupt nicht.

    Mensch, das ist ja schrecklich, wie wenig hier los ist... Kitty, ich will ja nichts sagen, aber du hast dich sei mehr als einem Monat nicht mehr gemeldet... als Leiterin, die du bist, ist das nicht gerade vorbildhaft. Nur so eine kleine Bemerkung am Rande.
    Nun weiter im Text:


    Wie heißt euer Rivale?
    Da ich meine Rivalen immer Sven nenne, werde ich ihn auch in SS (und wenn ich's mir hole, auf HG) so nennen. Ich hab keine Ahnung, warum ich den Rivalen immer so nenne, ich glaube, einmal war er als Auswahlmöglichkeit gegeben, oder kommt's vom Großmeiser Sven im TCG? Irgendwoher, auch egal, er wird Sven getauft...
    und @ poke-fan-lucario!!!: Silver ist, nebenbei bemerkt, der tatsächliche Name des Rivalen.


    So, ich hab aber auch eine neue Frage im Gepäck:


    Der Termin für Europa & USA ist ja mit Frühjahr 2010 datiert. Nach letzten Nachrichten wurde für Korea der Termin auf 4. Feber 2010 festgelegt, wo die Spiele ja im Normalfall später als bei uns erscheinen. Außerdem kursieren auch Gerüchte, dass die neue Pokémon-Staffel am 22. März 2010 starten wird - vielleicht auch ein Hinweis, auch wenn RTL II nichts mit den Spielrealieses zu tun hat? Wann denkt ihr, werden die Spiele in Europa erscheinen?
    Ich persönlich hab mich damit noch nicht wirklich auseinandergesetzt, tendiere aber so auf Ende März - Anfang April. Warum? Nun, dann kommt Ostern - es mag vielleicht nicht überall Brauch sein, aber ich zum Beispiel habe meine Kristall-Edi zu Ostern bekommen (zwischen Papier- und Restmülltonne versteckt, lol). Ich nehme an, dass sich Nintendo/Game Freak/wer-auch-immer dieses Geschäft nicht entgehen lassen wird, hinzu kommt es, dass die kleine Kiddies ihre Eltern dazu drängen werden, HGSS zu kaufen, damit sie in den Ferien was zum Spielen haben. Die Älteren, die zu Ostern eher Geld bekommen, werden dann auch die Kohle haben, sich die Spiele zu kaufen, von daher wäre es ein ganz gutes Geschäft. Was denkt ihr darüber?


    Hm, der Post ist jetzt ein wenig kurz für meine Verhältnisse, aber mir will nichts mehr einfallen... Leute, ich bitte euch, meldet euch doch wieder - ach, und will jetzt jemand außer mir den Spriting-WB übernehmen? Der könnte es hier ein wenig lebendiger machen... Ideen für Aufgaben hätte ich, weiß allerdings nicht, wie du es dir vorgestellt hast, Kitty... Könnten wir das vielleicht per PN klären?
    LG, Maj


    Ja, ich melde mich (schon) wieder, doch musste ich einfach etwas, das ich gerade auf filb.de gelesen habe, loswerden. Das Erscheinungsdatum von HGSS in Nordamerika wurde enthüllt, es ist der 14. März 2010. Außerdem wurden die Verpackungsbilder bekannt gegeben sowie die Information, dass auch der Pokéwalker inkludiert ist. Für nähere Infos: siehe filb.de. Die News sind zwar schon drei Tage alt (bzw. die offizielle Bestätigung erfolgte gestern), und auf Bisafans.de wurde auch schon davon berichtet, aber ich denke, hier im HGSS-FC sollte eine solche Information für alle die's verschlafen haben, nicht fehlen.
    Also erscheinen die Spiele in Amerika Mitte März - knapp einen Monat nach Korea. Was denkt ihr, bedeutet das für Europa?
    (Soll jetzt ein Zusatz zu meiner letzten Frage sein.) Ich persönlich sehe mich in meiner Annahme Ende März/Anfang April bestätigt, schließlich wurde "Frühjahr 2010" für Amerika & Europa festgelegt. Ich nehme jedoch an, dass NoE bald den Erscheinungstermin für Europa bekannt gibt, "Frühjahr 2010" wurde ja gleichzeitig mit dem "Frühjahr 2010" für Amerika enthüllt. Wenn ich eine Nachricht irgendwo sehe, ohne dass es hier im FC jemand geschrieben hat, werde ich es wohl schreiben ^^


    So, und dann auch mal zu deinen Fragen, Darth Charizard19 (Eigentlich hab ich ja auch eine neue gehabt, aber sie ist mir leider wieder entfallen)... Ach ja, und zur Frage, was diese eine Frage soll: Damit war wohl (imo) gemeint, ob sich jemand HGSS importiert hat, es zu spielen....


    Was bedeutet HG/SS für euch eigentlich? Ist es nur das Spiel?
    Nun, es sind die Remakes meiner absoluten Lieblingsspiele, außerdem habe ich vor, nach diesen Spielen keine weiteren Edis mehr zu kaufen... So gesehen ist es nicht nur das Spiel, sondern sozusagen "zurück zu den Wurzeln", Silber war ja meine erste (eigentliche) Edi (TCG kann man ja nicht rechnen ^^). Noch dazu wird SS (bzw. HG, ich weiß ja nicht, ob ich es mir hole) dann eben meine letzte Edi sein, also was soll ich noch groß zu dieser Frage sagen?


    Wie steht ihr zu den neuen Anime-Folgen zu HG/SS?
    Sollte man das vielleicht nicht spoilern? Diese - wie viele sind es - drei Folgen sind ja bislang nur in Japan erschienen... ich spoilere jedenfalls, sicher ist sicher.



    Spoiler



    Nun, die Idee mit diesem Johto-Festival fand ich ganz nett, nur ein wenig komisch, dass Hikari das Feurigel-Ei so einfach nach nur einem Kampf gegen Kotone bekommen hat... außerdem ist es viel zu schnell geschlüpft. Dieser Kerl, der ständig mit Kotone zusammen war (wie heißt er - Kazunari?) ist ganz witzig, und ich muss sagen, im Anime fand ich Kotones Aussehen auch nicht so schlimm wie auf den ersten Bildern (Cris ist mir trotzdem lieber...)
    Die ganze Kaumalat-Fang-Aktion in der zweiten Folge ist auch ganz witzig, ich war wirklich froh, dass Kazunari es gefangen hat und nicht Satoshi (auch wenn sich der in der nächsten Folge eines fangen wird...). In der dritten Folge war ja bloß ein Tag Battle zwischen Kotone & Kazunari und Satoshi &Hikari, der mir aber nicht sonderlich gefallen hat (nur das Ambiente... *schärm* diese Palkia- und Dialga-Statuen waren wirklich toll)
    Ja... das ist so ziemlich alles, was ich dazu sagen kann, ich hab nur die Episodenbilder auf filb.de gesehen, japanisch versteh ich nicht, also wozu auf youtube in schrecklicher Qualität reinziehen, wenn filb tolle Quali hat? *g*
    Nun, die Idee mit diesem Johto-Festival fand ich ganz nett, nur ein wenig komisch, dass Hikari das Feurigel-Ei so einfach nach nur einem Kampf gegen Kotone bekommen hat... außerdem ist es viel zu schnell geschlüpft. Dieser Kerl, der ständig mit Kotone zusammen war (wie heißt er - Kazunari?) ist ganz witzig, und ich muss sagen, im Anime fand ich Kotones Aussehen auch nicht so schlimm wie auf den ersten Bildern (Cris ist mir trotzdem lieber...)
    Die ganze Kaumalat-Fang-Aktion in der zweiten Folge ist auch ganz witzig, ich war wirklich froh, dass Kazunari es gefangen hat und nicht Satoshi (auch wenn sich der in der nächsten Folge eines fangen wird...). In der dritten Folge war ja bloß ein Tag Battle zwischen Kotone & Kazunari und Satoshi &Hikari, der mir aber nicht sonderlich gefallen hat (nur das Ambiente... *schärm* diese Palkia- und Dialga-Statuen waren wirklich toll)
    Ja... das ist so ziemlich alles, was ich dazu sagen kann, ich hab nur die Episodenbilder auf filb.de gesehen, japanisch versteh ich nicht, also wozu auf youtube in schrecklicher Qualität reinziehen, wenn filb tolle Quali hat? *g*
    Markiere den Inhalt der Box um ihn zu lesen.


    Außerdem nehme ich an, dass noch mehr Folgen wegen HGSS kommen werden, allerdings erst nach Sinnoh. Schließlich war nach Hoenn auch Kanto nochmal dran, und da sind gerade FRBG rausgekommen, und die Sinnoh(/Johto)-Kampfzone muss ja auch noch einen Auftritt im Anime erhalten...


    ach ja, und @ Kitty: Wie du in deinem letzten Post angesprochen hast, gibt es sehr viel (vor allem, was Neverendingstory usw. angeht) viel zu besprechen - wie wärs, wenn du dich wieder einmal melden würdest? Soll jetzt irgendwie beleidigend oder so sein, aber dennoch... nur so nebenbei bemerkt, wieder einmal. Schließlich wollen wir doch alle, dass der FC ein wenig aktiver wird, oder etwa nicht?
    LG, Maj


    Das Kapitel hat ganz genau fünf Seiten und beginnt, wie schon von euch angenommen, mit dem Ausbruch. Was ansonsten noch kommt? Ach, lest doch selbst *g*


    16. Kapitel: Die brüllende Gewalt des Feuers


    Die Zeit verging, ohne dass wir noch weiter miteinander redeten. In meinem Kopf begann ein großartiger Plan zu entstehen, wie wir aus der Zelle kommen würden. Da ich allerdings nicht wusste, was uns hinter der stählernen Tür erwarten würde, brachen all meine Überlegungen an diesem Punkt ab. Ich hoffte natürlich, dass dort keine bis wenige Wachen stationiert waren, denn ansonsten war ein Ausbruch wohl unmöglich, was uns nur die Alternative zu warten überlassen würde. Wohl stundenlang lief ich auf und ab, warf Janice von Zeit zu Zeit verstohlene Blicke zu. Sie schien ihren eigenen, anscheinend nicht besonders glücklichen Gedanken nachzuhängen, so stellte sie mir zumindest keine Fragen mehr, die ich sowieso nicht beantworten würde. Immer war es das Gleiche mit mir... ich war so verschlossen. Früher war ich so anders gewesen - fast immer fröhlich, einige gute Freundinnen, mit vielen anderen so weit befreundet, dass man sich immer wieder traf, tratschte, irgendetwas gemeinsam unternahm... Doch dann war Darkrai aufgetaucht und hatte all das zerstört. Sämtliche Freundschaften hatte ich von heute auf morgen beendet, einzig und allein die Aufgabe der Freundschaft zu Ira hatte länger - etwa einen Monat - gedauert. Beim Gedanken an meine ehemalige beste Freundin schweifte mein Blick zum viel zu kleinen Fenster. Ira war immer eine so gute Freundin gewesen - mit ihr hatte ich über wirklich alles reden können. Wie oft hatten wir die Vorzüge und Nachteile einzelner Jungen abgewogen, ohne dass wir zu einem Ergebnis gekommen waren, wie oft hatten wir gemeinsam gelernt? Und doch hatte sie meist schlechtere Noten als ich gehabt, obwohl ich sie manchmal sogar hatte abschreiben lassen. Ira...
    Ich warf meiner Zellengenossin einen weiteren Blick zu. Warum nur musste mich Janice an Ira erinnern? Vom Aussehen waren sie einander wirklich sehr ähnlich - allerdings war meine ehemalige Freundin nicht so groß wie die Sechzehnjährige. Aber ansonsten... wieder einmal wurde mir etwas bewiesen, wovon ich sowieso schon längst überzeugt war: Es gab einfach keine Zufälle, auch wenn ich oft Gegenteiliges zu hören bekam. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Warum musste mein Leben nur so verdammt kompliziert sein? Ich glaubte, etwas Feuchtes meine Wange hinunter rinnen zu spüren, doch war es mir vollkommen egal und versuchte, mein Denken wieder auf den Ausbruch zu konzentrieren.


    Draußen war es bereits dunkel, weshalb in der Zelle tiefste Dunkelheit herrschte. Eine Lampe war natürlich nicht vorhanden, und selbst wenn es eine gegeben hätte, wäre es fraglich gewesen, ob die Verbrecher sie angeschaltet hätten. Leise wie mein eigener Schatten, hätte es Licht gegeben, huschte ich zur Tür und drückte die Feuertafel gegen die Grüne Kugel. Ich verspürte natürlich Nervosität, was, wenn ich Unrecht hatte? Zweifel, die in der Theorie noch nicht dagewesen waren, begannen nun an mir zu nagen. Nicht einmal mit Mühe schaffte ich es, sie abzuschütteln, sosehr ich mich auch bemühte - all das Nachdenken konnte doch nicht umsonst gewesen sein!
    Scheinbar eine Ewigkeit passierte nichts, dass ich schon aufgeben wollte, als der rechteckige Gegenstand in meinen Händen aufzuleuchten begann. Aus reiner Intuition drückte ich die Tafel von mir weg, legte sie auf den Boden und bemerkte, dass die Umrisse der legendären Raubkatze heller als der Rest leuchteten. Die Zelle wurde in sanftes rotes Licht getaucht, als scheinbar im Raum schwebend ein violettes Licht aufleuchtete, auch meine Kugel sonderte grünes Licht ab. Langsam begann ich zu lächeln. Mein Verdacht hatte sich bestätigt.
    „Was?“, hörte ich plötzlich Janice‘ Stimme, dann stieg die violette Lichtquelle ruckartig in die Höhe; meine Mitgefangene hatte sich aufgerichtet. „Was machst du da?“, fragte sie mich einige Sekunden später, als sie die Situation anscheinend überblickt hatte.
    „Ich versuche mich gerade daran, ein legendäres Pokémon zu beschwören. Und du hilfst mir sogar dabei, ganz einfach“, meinte ich schlicht, „den Rest wirst du wohl jetzt sehen.“ Denn in diesem Moment wurde das rote Licht weiß, die beiden anderen erloschen wieder. Dann veränderte die Feuertafel ihre Form, teilte sich in vier Beine, einen Kopf und einen Körper - und begann rapide zu wachsen, bis die entstandene Gestalt mich bei weitem überragte, dass sie beinahe an der Raumdecke streifte. Dann erlosch auch das weiße Licht so weit, dass nur noch eine feine Aura das Löwenartige umgab, das legendäre Feuer-Pokémon war tatsächlich erschienen.
    Ich bin überrascht, dass du es geschafft hast, Entei so schnell zu rufen. Du hast schnell geschaltet, Maja, beim letzten Mal hast du länger gebraucht um zu verstehen, dass die beiden Kugeln den Wächter einer Tafel beschwören können. Nun, damals war die Situation nicht vergleichbar, das muss dir zugestehen. Früher hast du dich schließlich nicht so leicht fangen lassen. Die Situation ist damals aber auch nicht vorher aus dem Ruder gelaufen... Aber ist dir klar, dass du nur Abbilder der Tafelwächter rufen kannst? Wie immer, nachdem er mit mir geredet hatte, zog sich Rayquaza aus meinen Gedanken zurück, bevor ich etwas erwidern konnte.
    Janice starrte die Erscheinung mit offenem Mund an. „Was hast du gemacht?“, brachte sie noch heraus, bevor ihr die Stimme versagte, wohl vor Erstaunen.
    „Das ist ein Abbild des Wächters der Feuertafel“, erklärte ich, „Alles was ich gemacht habe, ist mithilfe der Kugeln die Tafel erweckt zu haben, und nun wird uns dieses unechte Entei beim Ausbruch behilflich sein. Zumindest bis wir meine Pokémon wiedergefunden haben. Weißt du, mit Solniza kämpfe ich doch noch am liebsten.“
    Nun noch verwirrter starrte sie mich an. „Wer zum Teufel ist Solniza?“
    Ich seufzte vollkommen genervt auf. Warum nur wollte sie alles über mich wissen? „Was geht dich das an?“, fuhr ich meine Zellengenossin in einem Tonfall, der keinen Zweifel aufkommen ließ, dass ich ihr keine Fragen beantworten würde, an. Janice schwieg tatsächlich, was mich so sehr überraschte, dass ich ihr sogar eine Antwort gab. „Solniza ist mein Psiana“, erklärte ich kurz angebunden, bevor ich mich dem Abbild des Entei zuwandte. „Hättest du vielleicht die Güte, mit deinem heiligen Feuer diese Tür niederzubrennen?“, fragte ich es mit ehrfurchtvoller Stimme. Auch wenn es in Wirklichkeit nur die Feuertafel war, die von den beiden Kugeln erweckt worden war, besaß es immer noch die Kraft des wahren Legendären.
    Ich merkte, wie die Braunhaarige sich in eine Ecke der Zelle verzog. „Allerdings, wenn möglich, ohne etwas in Brand zu setzen“, murmelte sie recht unsicher. Hatte sie etwa Angst? Wenn es so war, konnte ich sie sogar ein wenig verstehen, schließlich war mit dem Feuer nicht zu spaßen. Auch ich trat einige Schritte zurück, als die große legendäre Raubkatze den Kopf nach oben reckte, um die Flammen zu sammeln, die sie im Körper erzeugte und anschließend im Maul sammelte, um sie mit einer unglaublichen Wucht gegen die stählerne Tür zu schleudern. Der ganze Raum war nicht mehr dunkel, sondern war vom tänzelnden Licht des knisternden Feuers erfüllt. Die Metallplatte konnte trotz ihrer Massivität der Hitze der leckenden Flammen nur einige Sekunden widerstehen, schnell klaffte ein sich stetig vergrößerndes Loch zwischen den Steinen der Wand, das bald so groß war, dass selbst das unechte Entei bequem durchgehen konnte. Dann erst beendete es seinen Angriff, um als erstes hinausschlüpfen zu können. Ich folgte ihm auf dem Fuße und überprüfte sofort den Gang, auf dem ich jetzt stand.
    Er war vollkommen kahl, der Boden bestand aus lieblos ausgelegtem braunen PVC, die Wände waren nicht einmal ordentlich verputzt, sondern hatten eine graue Farbe mit vielen weißen Flecken darauf. An der Decke brannten lichtstarke Neonröhren, deren Kabel einfach ungeschützt von einer zur nächsten führten, es handelte sich dabei anscheinend um eine Parallelschaltung. Alles vom Billigsten, schoss es mir durch den Kopf. Und doch herrschte ein kaum vorstellbarer Kontrast zur Zelle, die ebenfalls sehr spartanisch eingerichtet war; das eine wirkte wie in einem Science-Fiction-Film, das andere schien noch aus dem Mittelalter zu stammen, wenn nicht gar aus der Antike. Besonders breit war der Gang auch nicht; kaum zwei Menschen schienen nebeneinander gehen zu können, das Entei war ebenfalls sehr eingeengt. „Über besonders viel Geld scheinen die hier ja nicht zu verfügen“, murmelte ich gerade, als auch Janice aus dem Loch in der Wand kam. Auch sie konnte ihre Überraschung nicht verbergen.
    „Keine Wachen?“, fragte sie ungläubig.
    Ich nickte. „Und keine Türen, nur zwei Richtungen, ohne dass man das Ende erkennen kann“, fügte ich noch hinzu, „Welche Richtung würdest du vorschlagen?“
    Sogleich wandte sie sich nach rechts. „Ich gehe immer rechts“, erklärte sie kurz.
    Ich zog eine Augenbraue hoch. „Mein Gefühl sagt mir zwar auch, dass der rechte Weg der richtige ist, doch gerade deshalb würde ich vorschlagen“, ich wandte mich in die andere Richtung, „links. Ganz einfach aus dem Grund, weil meine Intuition bei Wegen meist falsch ist.“ Abschätzig musterte ich sie. „Also?“
    Zornfunkelnd starrte sie mich an. „Wieso fragst du mich dann?“, fauchte sie so wütend, dass sie wie ein angreifendes Arbok klang.
    Ich versuchte, Ruhe zu bewahren, warf ihr einen schnellen Blick zu, bis ich beschloss, noch einmal in beide Richtungen zu schauen. „Mich hat deine Meinung interessiert, ganz einfach“, seufzte ich schließlich, „Doch bevor wir hier einen Streit vom Zaun brechen, sollten wir uns für eine Vorgehensweise entscheiden.“ Auffordernd schaute ich sie an, noch immer schien in ihr eine sagenhafte Wut zu brennen, die dem Feuer, mit dem das Abbild der legendären Raubkatze die Stahltür vernichtet hatte, um nichts nachstand. Was war nur ihr Problem?
    „Nein, das haben wir hier und jetzt zu klären, Lady Maja Kassandra Sandra Drachenmeister“, herrschte sie mich an, wobei ihre Stimme jedoch leise blieb.
    Mir war, als hätte jemand mit einem Vorschlaghammer auf meine Narbe geschlagen. Hätte ich in diesem Augenblick etwas in der Hand gehabt, läge es nun sicher auf dem Boden. Da dem aber nicht so war, taumelte ich bloß einige Schritte zurück, bis ich gegen eine Wand stieß. Heute schien nicht mein Tag zu sein. „Wo... woher...?“, stammelte ich, mehr brachte ich aber nicht heraus.
    Janice schritt auf mich zu, die Schritte hallten tausendfach wider, ihre braunen Augen schienen vor nun nicht mehr unterdrückter Wut beinahe gefährlich rot aufzublitzen. Was war wirklich ihr Problem? Ich konnte mir einfach keinen Reim daraus machen. Alles was ich wusste, war, dass ich sehr eingeschüchtert war, doch noch keine Angst verspürte.
    „Im Halbdunkel habe ich dich nicht erkannt, doch hier im starken Neonlicht habe ich dich sofort erkannt; dieses Magazin war wirklich eine lohnende Investition - vielleicht kennst du es ja, es nennt sich Trainergeschichten“, begann sie, woraufhin ich genervt aufseufzte. Dieses Interview mit Claire schien mir nur Ärger zu bringen! Demnächst musste ich unbedingt ein ernstes Wörtchen mit ihr reden, das war klar. „Und mit deinem Bruder hatte ich vor kurzem ein unerfreuliches Zusammentreffen - die Umstände tun jetzt nichts zu Sache.“
    Das Gesicht der Braunhaarigen schwebte nun nur wenige Zentimeter vor meinem, wodurch ich mich ziemlich eingeengt fühlte. Schnell tauchte ich geschickt unter ihren Armen, die sie gegen die Wand gestützt hatte, hindurch und meinte mit betont lässiger Stimme: „Vielleicht solltest du es einmal mit Bogenschießen versuchen, um deine Aggressionen besser in den Griff zu bekommen, weißt du das? Auch ein Abstecher in den Eispfad kann da Wunder wirken - aber da dieser doch recht weit weg ist, könntest du es wirklich einmal mit Bogenschießen versuchen, das Sportgeschäft in Viola City hat diesbezüglich ein recht großes Angebot an Leihgeräten...“
    Meine Aussage schien sie noch wütender zu machen, doch schaffte sie es immer noch, ihre Stimme in Flüsterlautstärke zu halten: „Findest du es etwa lustig?“
    Traurig seufzte ich auf, zeigte in Janice‘ Gegenwart zum ersten Mal meine wahren Emotionen. „Mein kleiner Bruder - ist ein Idiot. Und du kannst mir glauben, in den drei Jahren, in denen es nunmehr so ist, war ich kein einziges Mal glücklich darüber, im Gegenteil.“ Ich musste schwer schlucken und starrte betreten zu Boden, versuchte, meine Tränen zurückzuhalten. „Aber... ich sehe keinen Grund, darüber noch weiter zu reden, vor allem, da dich das überhaupt nichts angeht. Haben wir uns verstanden?“, der letzte Satz klang aggressiver als ich vorgehabt hatte. Aber wie konnte sie mich nur mit Siegfried gleichsetzen? Nur weil sie ihn - warum auch immer - getroffen hatte und anscheinend nicht sonderlich begeistert von ihm gewesen war, brauchte sie ihre Wut nicht an mir auslassen.
    Janice starrte mich weiterhin an, verschränkte jedoch die Arme und sagte nichts mehr.
    Ich zog die Augenbrauen hoch. „Dann wäre das ja geklärt. Was ist jetzt mit der Richtung?“
    „Such es dir doch aus!“, fauchte sie nur.
    Wieder einmal seufzte ich. „Dann eben links“, murmelte ich kurz angebunden, bevor ich noch „Entei?“ hinzufügte, woraufhin sich das unechte legendäre Pokémon mit einiger Mühe umdrehte. „Gehst du voran?“, fragte ich es bittend.
    Für einen Augenblick riss es das Maul auf, wie um zu brüllen, doch sah man nur seine vielen spitzen Zähne, die mir einen leichten Schauer über den Rücken laufen ließen. Dann klappte es das Maul wieder zu und trottete voran, in die von mir vorgeschlagene Richtung, ich ihm hinterher, Janice mir nach.
    Der Gang bot absolut keine Abwechslung, nicht einmal Türen gab es, bis unsere seltsame kleine Delegation bei einer Stahltür ähnlich der der Zelle ankam, die anscheinend das Ende des Ganges darstellte. Der legendären Feuerkatze reichte eine kurze Aufforderung, um diese Tür ebenso platt zu machen. Wieder als erstes trat es durch das frisch entstandene Loch, ich gleich hintennach.
    Kaum war ich durch das Loch getreten, kam es mir vor, als ob ich schon wieder in einer anderen Zeit gelandet war; der Raum dahinter war vollkommen mit golden glänzendem Holz getäfelt, der Boden mit Parkett ausgelegt, auf der Decke prangten aufwändige Verzierungen im Holz. Elektrisches Licht gab es hier nicht; stattdessen hing an der Wand eine wahre Masse an Kerzenhaltern, jeder enthielt drei silbern glänzende Kerzen. Je länger ich den Raum betrachtete, desto mehr musste ich über die schiere Schönheit und Mystik staunen. Die Grundfläche war annähernd quadratisch, die Länge einer Wand betrug wohl um die fünf Meter. Genau in der Mitte war ein massiver Holztisch aufgestellt und anscheinend auch verankert, auf dem etwas lag. Ansonsten war der Raum vollkommen unmöbliert. Doch selbst wenn noch andere Möbel vorhanden gewesen wären, hätte ich sie wohl kaum betrachtet, denn nun erkannte ich, was auf der hölzernen Tischplatte abgelegt worden war. Mit schnellen Schritten ging ich darauf zu und griff nach meinen Pokébällen sowie meinem PokéCom. Ich befestigte alles schnell an meinem Gürtel, ließ es mir aber nicht nehmen, Solniza vorher aus ihrem Ball zu lassen.
    Kaum hatte sie sich aus dem roten Licht heraus materialisiert, begann sie zu lästern: Was hat das denn so lange gedauert? Und wer ist das?, fügte sie hinzu, als sie Janice bemerkte, die interessiert nach oben starrte.
    Ich hängte auch ihren Ball an meinen Gürtel, bevor ich ihr in knappen Worten alles schilderte, was geschehen war, nachdem ich sie in den Alph-Ruinen zurückgeschickt hatte. Ich würde sagen, sie sollte verschwinden, bevor ich meinen Auftrag fortsetze.
    Vehement schüttelte das Sonnengeschöpf den Kopf. Nein. Zwar darf sie deiner Arbeit nicht in die Quere kommen, doch wenn du zuerst einen Ausweg für sie suchst, ist die Gefahr, wieder geschnappt zu werden, viel größer. Sie muss von selbst hinausfinden, während du dich um diese Verbrecher kümmerst. Denk daran, wenn die Kugeln zu weit auseinander kommen, erlischt das Abbild des Legendären hier. All das sprach das hellviolette Wesen vollkommen ruhig aus.
    Genervt verdrehte ich die Augen. Was schlägst du vor? Du darfst nicht vergessen, sie hat keine Pokémon dabei, und wenn ich bei meiner Arbeit unschuldige Menschen gefährde, weißt du, was ich zu fürchten habe: Ein Disziplinarverfahren mit Suspendierung, wenn nicht mehr. Und sollte ich aus der Organisation geschmissen werden, beschmutzte ich die Ehre der Familie. Denk daran, was dem jüngeren Bruder der sechsten Sandra Maja Kassandra nach so einem Fall widerfahren ist: Er wurde...
    Solniza unterbrach mich. Wen interessiert schon, was in den Chroniken steht! Wichtig ist, was wir jetzt machen!, rief sie erregt.
    Und was schlägst du vor? Du hast doch einen Plan, im Gegensatz zu mir.
    Du gibst dieser jungen Frau eines deiner Pokémon, ganz einfach.
    Vollkommen ungläubig starrte ich das Psycho-Pokémon an. Bist du verrückt oder gar wahnsinnig? Ich weiß nicht, ob ich ihr vertrauen kann! Und welches soll ich ihr dann geben? Am Besten dich, oder was? Solniza, du spinnst!
    Doch blieb sie ungerührt. Cresselia wird schon wissen, was sie macht - schließlich ist sie ein legendäres Psycho-Pokémon. Ich glaube nicht, dass sie ihre Kugel einem unzuverlässigen Menschen anvertraut. Nebenbei habe ich an Satmen gedacht.
    Nun war ich total verwirrt. Satmen?, fragte ich in einem absolut belämmerten Tonfall. Sollte ich meine Pokémon nicht eigentlich kennen?
    Solniza seufzte auf. Satmen, der Sohn des Mondscheins, erklärte sie mir in einem seltsam glücklichen Tonfall, Nachtara. Er ist doch süß, nicht wahr? Und er wird wohl eine Psychokugel unter Kontrolle halten können. Am meisten Sinn würde es wohl machen, wenn die hier, mit einer Schweifspitze deutete das Sonnengeschöpf auf Janice, die skeptisch zu uns herüberblickte, ihn in seinem Pokéball im Pokémoncenter von Viola hinterlegt.
    Ich stöhnte ob ihrer seltsamen Idee auf. Das ist zum Scheitern verurteilt! Tut mir leid, Solniza, aber dieser Plan hat ein viel zu hohes Risiko.
    Hast du eine bessere Idee?, gab sie keck zurück.
    Nein, musste ich zugeben, zumindest keinen mit ähnlich guten Erfolgschancen, vom Risiko gar zu schweigen. Gut, wir führen diesen Teil so aus wie du gesagt hast, wie wir die Verbrecher erledigen, werden wir noch sehen. Dann wandte ich mich Janice zu. „Du solltest gehen“, eröffnete ich ihr unverblümt.
    Die Braunhaarige, die gerade die Wandvertäfelung in Augenschein genommen hatte, drehte sich überrascht um. „Ach, du redest wieder?“, meinte sie in einem Tonfall, der irgendwo zwischen Hohn und Neugier zu liegen schien, „Aber wie hast du dir das vorgestellt? Falls ich dich daran erinnern muss, meine Pokémon sind im Alph-Labor.“
    Genervt verdrehte ich die Augen, bevor ich ihr Satmens Pokéball zuwarf, den sie geschickt auffing. „Bring es - das heißt ihn“, mir war wieder eingefallen, dass Solniza das Unlicht-Pokémon als Sohn des Mondscheins bezeichnet hatte, „nachher ins PokéCenter von Viola. Ich hol ihn dann ab.“
    Interessiert musterte sie den Ball, bevor sie mir antwortete. „Was soll das?“ Hohl lachte sie auf. „Willst du mich hier rausschmeißen? Ich weiß selbst, was ich will, und zwar diesen verdammten Typen einen Denkzettel verpassen, also wirst du mich nicht los.“ Den Ball warf sie in hohem Bogen zu mir zurück, ich fing ihn irritiert auf, dann schnaubte ich. Langsam, aber sicher wurde ich leicht wütend.
    „Es ist zu gefährlich. Ich bin eine G-Man, du hingegen einfach nur eine normale Trainerin. Solltest du mich bei meinem Auftrag behindern oder dich in Gefahr bringen, muss ich dafür geradestehen, weil ich es nicht verhindert habe. Auf die Folgen, die dann drohen, will ich ehrlich gesagt verzichten. Ganz einfach. Und wenn du nicht hören willst... bitte.“ Solniza begriff sofort, worauf ich hinauswollte, denn Janice hing schon im nächsten Augenblick einige Zentimeter über dem Parkettboden.
    Unerklärlicherweise bekam die junge Frau einen Lachanfall. „Weißt du, mit diesen Verbrechern bin ich schon einmal in Kontakt gekommen, in Teak City. Zufälligerweise-“
    „Es gibt keine Zufälle“, warf ich ein.
    Sie antwortete mir einem wütenden Blick. „Dort stieß ich jedoch auf deinen Bruder, der mir das Gleiche erzählte wie du. Gut, auf ihn habe ich gehört - schließlich ist er ein gutaussehender junger Mann und Champ von Johto, der wohl weiß, was er will - aber du?“ Verächtlich schnaubte sie. „Du bist eine einfache Durchschnittstrainerin.“
    Damit war bei mir der Schalter umgelegt. Ich befestigte Satmens Ball, den ich bisher noch in der Hand gehalten hatte, an meinem Gürtel, dann schrie ich los: „Du hast mich nicht mit meinem idiotischen Bruder zu vergleichen! Immer wenn wir gegeneinander gekämpft haben, habe ich gewonnen, deine Unterstellung ist absolut haltlos! Du-“ Weiter kam ich nicht, denn in diesem Moment flog die Tür auf und eine wahre Masse an schwarzgekleideten Rocket-Rüpeln ergoss sich in den Raum. Die Braunhaarige warf mir einen geschockten Blick zu, als alle Verbrecher Pokébälle zückten und der ganze Raum von Rattikarl, Golbat, Arbok, Kramurx und Hunduster angefüllt wurde. Solniza stellte sich bereit, während sich meine Hand dem Gürtel näherte.


    ~~~~


    Ja, damit wäre wohl auch geklärt, wer Satmen ist. Wie Solniza ist auch dieser Name dem Russischen entlehnt, von зaтмeниe [satmenie], Finternis.

    Die Sara von der der Kerl redet, befindet sich im ersten Rasthaus in der Safarizone und beklagt sich, dass er nicht auftaucht... typischer Fall von einem Missverständnis. Zu bedeuten hat das allerdings nichts, du kannst sie einfach nur beide anquatschen und denken, dass du ihnen irgendwie erklären kannst, wo der jeweils andere ist. Einfach nur ein kleiner Gag im Spiel, der absolut nichtssagend ist.