Beiträge von drsnake

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    Die Sonne kroch langsam ins Land und brachte ihr Licht über Fiore. Es wurde später und später, während die Leute ihrer Dinge und ihrem Leben nachgingen. Nun konnte man argumentieren, dass ein Mensch wohl ziemlich ermüdet sein durfte, nach der Aufregung des Vortages, wäre es bei Meian nicht der übliche Tagesablauf. Und wie üblich wachte er erst auf, als es Richtung Mittag ging und das auch nur, weil Shiranui genug hatte. Die weiße Wölfin hatte bereits gut zwei Stunden damit zu gebracht im Zimmer herum zu strollen und immer wieder an der Tür zu kratzen, darauf hoffend ihren menschlichen Gefährten zu wecken. Öfters blieb sie auch beim Bett stehen und wimmerte in das Ohr des Grünhaarigen, welches leicht zu erreichen war, da er mit dem halben Oberkörper über dem Bettrand hing. Schließlich hatte sie genug und sprang kurzer Hand auf das Bett, wodurch der Dragon Slayer aufschreckte und hinunterfiel. Mit einem zufriedenen Schnauben begab sie sich zu ihrem Freund, der sich benommen die Stirn rieb und fing munter an ihm die Wange zu lecken. Als sich Meian's Hirn wieder soweit gesammelt hatte, um funktionsbereit zu sein, setzte sich der Magier auf und blickte Shiranui eine Weile ratlos an, bevor ihm wieder einfiel wo er war und der Grund für die Störung klar wurde. Mit einem Seufzer richtet er sich auf und streichelte dem Tier über den Kopf, welches die Zuneigung nur zu gern entgegennahm. Die Arme hoch über dem Kopf streckend stellte sich Meian an das kleine Fenster, welches die Wand schmückte und sah auf die Menschen nieder, die durch die Straßen wuselten. Sobald auch die letzten Reste des morgendlichen Nebels auf den Sinnen verschwunden war, brachte der Rotäugige im nebenliegenden Badezimmer schnell seine Wäsche hinter sich und zog die Oberbekleidung wieder an, der er sich für die Nacht entledigt hatte.


    Frisch für den neuen Tag (was von ihm übrig war) verließ der Magier sein Zimmer, Shiranui schwanzwedelnd nebenher. Die Wölfin war energiegeladen wie eh und je und ließ es nicht neben, jedwedes Möbelstück neugierig zu beschnuppern. Ein totales Gegenbild zu dem Menschen, der geschlaucht und mit den Händen in den Taschen daher ging. Als das Gespann in dem Raum des Gasthauses ankam, der Abends zugleich als Bar diente, setzte sich der Grünhaarige gähnend und mit grummelnden Magen an einen unbesetzten Tisch, um darüber nach zu denken, was er für den Tag tun sollte. Der Besitzer des kleinen Etablissements hatte ihm zwar versichert, dass er ein paar Tage ruhig bleiben könnte, aber das löste das Problem der Behausung auf lange Zeit nicht und sein Magen war sowieso ein viel Größeres. Über Shiranui's wollte er gar nicht nachdenken. Also musste ein Job her. Er seufzte. Damit war die nächste Zeit dahin. Dem Dragon Slayer kam wieder das Angebot der Gildenmeisterin in den Sinn, aber wollte er sich wirklich an einer Gilde festmachen? In seinem Innern flüsterten zwei Stimmen zwei vollkommen unterschiedliche Meinungen. Einerseits sagte ihm seine faule Seite, dass es viel zu viel Arbeit wäre, andererseits wollte seine Neugier-ohne Zweifel ein Andenken seiner Eltern-unbedingt etwas über diese Siegel wissen und gleichzeitig könnte er seine Geldprobleme lösen. Sein Gedankengang wurde unterbrochen, als vor ihm ein Teller mit einem schon klischeehaften 'Frühstück' aus Speck, Eiern und Toast abgestellt wurde. Verwirrt blickte Meian auf und sah in das lächelnde Gesicht des alten Mannes, den er am vorherigen Tag aus der Menge gerettet hatte. „Ihren rumorenden Magen hört man durch das ganze Haus. Sie vertreiben mir noch die anderen Gäste“, beschuldigte er den Magier. Dieser nickte dankend und nahm zugleich Messer und Gabel zu Hand. „Sie nehmen diese ganze Sache mit dem 'schuldig sein' wohl sehr ernst, was?“, fragte der Rotäugige amüsiert, bevor er den ersten Bissen machte. Der Besitzer lachte laut und gutmütig. „Nein, nicht wirklich. Auch wenn sie mir einfach so über den Weg gelaufen wären hätte ich sie mit offenen Armen empfangen. Das sie mir mein Leben gerettet haben war nur der Bonus. Meine Frau sagte immer: „Wenn wir Alten den jungen Leuten immer nur etwas vormeckern und ihnen nicht zeigen wie es gemacht wird, ändert es sowieso nichts"“, erwiderte er mit ein wenig stolz in der Stimme. Der Finsternismagier lächelte und ließ es sich schmecken. Das 'sagte' machte ihn zwar neugierig, aber die Vergangenheit des Alten ging ihn nichts an. Während die beiden sich unterhielten, machte sich Shiranui selbständig daran etwas zu essen zu bekommen, indem sie sich schwanzwedelnd an die anderen Tische stellte und mit großen Augen zu den Gästen aufsah. Nachdem sie sich auf diese Art und Weise satt gefressen hatte, trabte die Wölfin gähnend wieder zu ihrem menschlichen Freund, bevor sie sich zu seinen Füßen niederlegte. Der Besitzer verfolgte dies mit einem neugierigen Summen und kniete sich, mit einigem Ächzen, zu dem Tier herunter, um ihr über den Rücken zu streichen. Meian's Begleiterin belohnte das mit einem zufriedenen Brummen und schloss die Augen. „Ist schon ne Weile her, seitdem ich diese Art von Wolf gesehen hab“, meinte der Mann nachdenklich. „Sind intelligente aber scheue Zeitgenossen.“ Der Dragon Slayer schluckte den letzten Bissen herunter. „Mhm. Shiranui hier ist ein wenig komisch. Sie hat mich gefunden und ist mir seitdem nicht mehr von der Seite gewichen.“ Während der Alte sich noch ein wenig mit dem Wolf beschäftigte, schaute Meian aus einem Fenster, wobei er merkte, dass draußen auf der Straße eine ziemliche Aufruhr zu herrschen schien. „Ist irgendetwas vorgefallen?“, fragte er verwundert. „Anscheinend sind ein paar Leute vom Rat in die Stadt gekommen, um sich der Siegel anzunehmen“, bekam er als Antwort, ohne angesehen zu werden. „Oh“, meinte Meian nachdenklich. Das ging aber schnell. Dass die vom Rat aber mal was richtig machen kommentierte er innerlich, behielt das aber für sich. In einem gemächlichen Tempo stand der Grünhaarige auf und streckte sich. Das sorgte dafür, dass auch Shiranui aufsprang und den Besitz beinahe auf seinen Rücken stieß. Der Rotäugige schmunzelte und bat dem Mann eine Hand an, um ihm aufzuhelfen. „Ich mach mich dann mal auf den Weg, ein wenig Geld verdienen. Kein Angst ich komme wieder und werde für meinen Aufenthalt bezahlen“, verabschiedete/versicherte Meian, als er die Tür durchschritt. „Nur keine Hast, sie sind hier immer willkommen“, rief der Besitzer ihm hinterher.


    Der Magier trat lächelnd auf die menschengefüllte Straße hinaus und sah sich ein wenig um. Netter Kerl. Wenn es nur mehr solcher Menschen geben würde dachte er sich, während nachdenklich einfach einen Weg einschlug. So, wo ist jetzt die Gilde? Sein Beschluss stand fest. Er würde sich erstmal hier niederlassen und Geld in der Gilde verdienen. Für wie lange das hielt würde sich zeigen. Die nächste Zeil war, das Gildenhaus zu finden. Was sich leider als nicht ganz einfach erwies, denn nichts an den Gebäuden in der Nähe wies darauf hin, dass sich in ihnen die Gilde befand. So wanderte Meian eine Zeit lang verloren durch Clover, Shiranui immer neugierig an seiner Seit und aufgeregt über die vielen neuen Dinge. Irgendwann hatte er jedoch genug und ließ von dem nächstbesten Menschen den Weg weisen. Der lotse ihn zu einem Gebäude, welche östlich der Stadt ein wenig einsam stand. Das Gildensymbol sowie der Name 'Fairy Rose' prankten am Eingang und mit einem sichtlich erleichterten Seufzer betrat der Grünhaarige das Gebäude.


    Nachdem auch die Wölfin schnell durch den Türspalt gehuscht war, den er offen gehalten hatte, sahen sich beiden in der geräumigen Halle um. Sie machte noch viel weniger den Eindruck einer Gilde und wirkte doch eher einer Bar ähnlicher, da die meisten Besucher anscheinend keine Gildenmitglieder waren. Meian blickte kurz zur seiner Freundin hinunter, die voller Begeisterung und schwanzwedelnd den Blick schweifen ließ, nur darauf wartend los zu zischen und alles zu erkunden. Der Rotäugige lachte und begab sich zu den Tresen, der im Moment verlassen war. Als er sich gegen das Holz lehnt, versuchte er auf sich aufmerksam zu machen: „Hm, hallo, ist jemand hier?“ „Ah, sofort da, komme sofort“, antwortete eine Stimme aus dem anliegenden Raum, wohl die Küche. Kaum eine Sekunde später öffnete sich die Tür und der junge Mann, der Meian am Vortag zurück zur Lichtung gerufen hatte, trat hinaus. Er stellte sich vor den Dragon Slayer, welcher sein Kinn auf eine Hand abgelegt hatte und gähnte, und lächelte: „Aha, sie waren einer derjenigen, die uns gestern geholfen haben, nicht wahr? Danke nochmal deswegen. Was kann ich für sie tun.“ „Nun, ich würde gerne der Gilde beitreten, wenn es keine Umstände machte“, erwiderte der Grünhaarige. Mit einem empörten Laut meldete sich Shiranui zu Wort und er strich ihr lächelnd über den Kopf. „Und natürlich auch meine Freundin Shiranui hier.“ „Ah, natürlich, kein Problem, einen Moment bitte“, meinte der andere Magier und verschwand auf der Treppe in die nächste Etage. Mensch und Wolf sahen ihm kurz hinter, bevor letztere ihren Blick zu Meian wandte und ihn flehend ansah. Er seufzte und bedeutete seiner Freundin sich noch etwas zu gedulden. Schnell kam Damien zurück, in seiner Hand der Stempel für das Gildensymbol. „Darf ich denn erfahren, wie unser neustes Mitglied“-Ein empörtes Knurren ertönte- „unsere neuen Mitglieder heißen und welche Magie sie verwenden?“, fragte er lächelnd. „Ich bin Meian und das ist Shiranui“, antwortete der Rotäugige, wobei er auf die Wölfin wies, die angefangen hatte nervös zu zappeln. „Dragon Slayer.“ Damien murmelte kurz etwas, was sich für Meian verdächtig wie 'Noch einer?' anhörte, bevor den Stempel etwas hob und fragte: „Ok. Wohin und welche Farbe denn?“ Der Finsernismagier kratzte sich kurz nachdenklich am Kinn, bevor er mit einer Hand die Haare von der Stirn hielt. „Hier ist glaub ich in Ordnung, weiß und grau bitte.“ Nachdem der Mensch sein Symbol erhalten hatte, wandte sich Damien der Wölfin zu: „Und du?“ Ohne zu zögern öffnete Shiranui ihr Maul weit und streckte die Zunge hervor. Verwundert blickte der Gildenmagier das Tier an, bevor er lächelte und Meian's Tipp folgend ein schwarzes Symbol auf die Zunge stempelte. „So, das ist erledigt. Die Gildenmeisterin möchte heute Abend etwas zu den Siegeln sagen, also seit bitte anwesend. Wenn noch etwas sein sollte, fragt einfach mich. Der Name ist übrigens Damien. Willkommen in der Gilde“, erklärte der Sohn von Cassandra, bevor er sich abwand um seiner Dinge nachzugehen. Meian nickte nur und begab sich sofort zu einem nahen Tisch. Dort gab er Shiranui ein Zeichen, dass sie endlich sich amüsieren dürfte, was sie sich nicht zweimal sagen lies und sofort los zischte um alles in der Gilde zu untersuchen. Der Grünhaarige sackte einfach auf einem Stuhl zusammen und döste trotz ausgiebig viel Schlaf recht schnell ein.


    Genau die Rede der Gildenmeisterin war es, die Meian wieder ins Land der Wachen zurückholte. Sie gab bekannt, dass sich die Gilde erstmal auf die Siegel konzentrieren würde, bevor man zu den eigentliche Jobs zurückkehrte, was dem Dragon Slayer eher ungelegen kam. Wie sollte er denn das Geld für ein gutes Mal zusammen bekommen? Shiranui hätte seine Sorgen wohl geteilt, wäre sie nicht erschöpft auf dem Boden zusammengesunken und laut schnarchen. Sie sollten Gruppen bilden, um verschiedene Ort anzusteuern, an denen sich Cassandra Hinweise erhoffte. Meian beschloss, dass zu tun was er am besten konnte, abwarten und faulenzen.


    OT: Ich kenne mich in Fairy Tail ganz gut aus, nur bei Details könnte es sein, dass ich nachgucken müsste.

    Zanza seufzte. Wie so oft. Obwohl er äußerlich wieder ganz ruhig, besonnen aussah, sprich seine übliche melancholische Miene aufgesetzt hatte, tobte in ihm immer noch der Sturm, den die News vom Rad ausgelöst hatte. Er wusste natürlich, dass es alle möglichen Arten von Menschen gab und auch, dass ob all ihrer Besonderheiten die Erleuchteten immer noch Menschen waren. Dennoch schlug es ihm auf den Magen, dass sie sich auch untereinander verraten würden. Hier, in was er hoffte ein neuer Teil seiner Familie sein würde. Dem Wahrsager gefiel es auch nicht, dass noch so viele Zweifel an Alicia hegten. Dies machte ihn wohl ein wenig zum Heuchler, schließlich war er am Anfang auch nicht anders gewesen und es war nur verständlich. Doch nach ein paar Jahren von vielen gemeinsamen Erinnerungen, positiv sowie negativ, tat es weh, einem Menschen, dem man vertraute, solchem Misstrauen gegenüber zu sehen. Doch am unglaublichsten waren diejenigen, die der Geschichte überhaupt keinen Glauben schenken konnten. Ihnen sollte doch klar sein, dass zumindest etwas an der Geschichte dran war, schließlich wären sie fast vom „Aberglauben“ gefressen worden. Der Erleuchtete seufzte erneut. Die Menschen verließen sich einfach zu sehr auf Logik, was ja eigentlich nicht schlecht war, sie in diesem Fall aber blind gegenüber der Gefahr machte.
    „Aber was soll jemand wie ich schon tun? Ein Feigling wie ich könnte sie niemals überzeugen!“, murmelte er traurig lächelnd. 'Früher oder später werden sie die Wahrheit zu akzeptieren lernen', meinte Nummer 10 leichthin. Ein sardonischer Teil nahm Zanza's Miene ein. „Aber es wäre schon eine Schande, nicht? Potenzielle lebende Freunde so zu verlieren.“ Darauf war das Rad zunächst still, während die beiden Weg fortsetzten .
    Die Menschen drum herum bildeten von selbst eine Schneise, die ihnen ein ungehindertes Voranschreiten ermöglichte. Mehr als einmal gewann für eine Sekunde die Neugier der Menschen, die einen Blick auf die seltsam bekleidete Person mit der goldenen Spinne auf der Schulter warfen, bevor die Aura des jungen Mannes sie dazu brachte sich umzuwenden und eilig weiter zu gehen. Hunde, die am Kartenleger vorbei liefen, zogen den Schwanz ein und winselten.
    'Als ob du andere Freunde als uns brauchst!', behauptete der Arachnid und Zanza blinzelte überrascht über den besitzergreifenden Ton seines Freundes. Er erwiderte aber nichts.


    Beim Bus sammelten sich bereits die Neulinge der Anstalt und präsentierten ihre Einkäufe oder informierten über abzuholende Waren. Als Zanza seinerseits Alicia seine Taschen vorzeigte und den üblichen Kassenbon überreichte, meinte er einen Hauch von Grün in ihrem Gesicht zu sehen. Eine deutliche Verbesserung. Bei seinem ersten Mal musste sie noch aufstoßen. Bei Jasmin's Einkauf schien es ein Problem zu geben, da die Mutter der Anstalt die Gitarre auf ihrem Rücken misstrauisch betrachtete und sie etwas zögerte bei der Antwort. Marcello kam zur „Rettung“, obwohl der Kartenleger überhaupt nicht mitbekam, wo das Problem lag. Wieso überreicht sie ihr nicht einfach den Kassenbon? Ist doch kein Problem, wenn sie das Instrument selbst bezahlt hat. Lange blieb seine Aufmerksamkeit allerdings nicht bei den beiden und er runzelte die Stirn, beziehungsweise das leichte Senken der Augenbrauen als sein Äquivalent, als der Wahrsager einen Seitenblick darauf erhaschte, wie Artemis Tomomi ansprach. Behalte unsere Schwester immer im Auge, wenn du kannst trug er dem Rad nochmal auf. 'Verstanden', bestätigte die tote Seele und ein goldenes Blitzen, welches über den Boden huschte blieb in Tomomi's Nähe. Der Blauhaarige beobachtete die Träger seiner Besorgnis noch ein wenig, bevor er sich dazu bewegte sich seinen Karten zu widmen.


    OT: Naja, nicht meine beste Leistung...

    „Ansichtssache, schätze ich“, war der knappe Kommentar zur Erwiderung auf Saiko's Erläuterung zum 'Art'-Begriff. Wiedermal fühlte der Sinner zu wenig für seine Mitmenschen, um sich für eine genaue Einteilung zu scheren. Es gab nur 'die Anderen' und 'ihn' unter den Menschen, andere Begriffe waren unwichtig. Dies war schließlich seine Sünde, Apathie für die Anderen. So manche Tat selbst konnte zwar eine gefühlsmäßige Reaktion hervorrufen, allerdings waren diese nur unter äußerst speziellen Umständen gegen den Täter selbst gerichtet. Auf jeden Fall reagierte der Lupusari deutlich gefühlvoller auf seine Wiedergabe der Gerüchte, denn er wirkte für einige Augenblicke deutlich angespannt. Weswegen vermochte Saiko nicht zu deuten, vielleicht war er persönlich betroffen.
    Schließlich schien ihn die Info, dass der Lichtmagier ebenfalls einen Platz in der kommenden Expedition hatte, zu erfreuen oder zumindest erheitern. Der Wolfsmensch deklarierte ihn als seinen 'Jagdbruder' und schlug ihm so hart auf den Rücken, dass er taumelte und fast hinfiel. Nun doch zumindest ein wenig genervt fand der Sinner sein Gleichgewicht wieder und nahm sich die Weinflasche zur Hand, welche beinahe die letzten Tropfen auf dem Boden verlor. Denn Gram hatte sich den Stuhl, den er vorhin besetzt hatte, unter den Nagel gerissen und die Füße auf den Tisch geknallt. Der Kommentar, dass der Wein lecker sei sollte wohl Freundlichkeit darstellen, aber es kümmerte Saiko logischerweise nur soviel, dass er zustimmen konnte. Es war schließlich der Wein des Grafen und was kümmerte das Gesöff ihn, wenn es einem anderen schmeckte aber ihm nicht? Es hätte ihn auch nicht betrübt, hätte Gram den Wein schlecht gefunden. Also war nur wichtig, dass der Wein ihm schmeckte, nicht dass Gram ebenso empfand.
    Nachdem der Wolfsmensch allerdings fragte, ob noch mehr Interessenten auftauchen würden, wandte sich der Partner von Atlas nur zum geöffneten Tor, von wo er meinte etwas aufschlagen gehört zu haben. „Denke schon“, erwiderte er uninteressiert.


    Als Beweis dessen, tauchten schon bald mehrere Gestalten in dem Hof vor der Villa auf beziehungsweise um das Grundstück herum. Allen voran zog eine Art Rattenmensch zog einen weiteren Stuhl zum Tisch heran und brach dann eher auf diesem zusammen, als sich zu setzen. Er brachte noch eine Begrüßung heraus, bevor er in einen Hustenanfall ausbrach. Saiko verschränkte die Arme vor der Brust und zog nur eine Augenbraue hoch. Die Anwesenheit des Hutträgers, welchen er vorher auf dem Tisch abgelegt hatte, bezeugte, dass er ebenfalls an der Untersuchung teilnehmen wollte. Ob das so eine gute Idee war in so einem gesundheitlichen Zustand? Allerdings war der Lichtmagier auch noch niemals dieser Rasse begegnet, also war dies möglicherweise die normale Verfassung von ihm? Obwohl er konnte auch eine deutliche Spur von Äthermanipulation an ihm haftete, also war er ein Sinner. Deshalb konnte es auch etwas mit seiner Magie zu tun haben. Vielleicht ein fehlgeschlagenes Ritual, oder eine starke Nebenwirkung? Egal. Es geht mich nichts an dachte der Schwarzhaarige gleichgültig. Wenn der andere Sinner wirklich in einem schlechten Zustand auf eine sowieso schon gefährliche Mission aufbrechen wollte, kümmerte es ihn nicht. Deshalb nickte er nur zur Begrüßung des Neuankömmlings, bevor er sich einem Punkt am Zaun zuwandte. In der Nähe hatte sich drei andere Gestalten eingefunden, die wohl ebenfalls Interesse am Aufruf des Fürsten hatten und sich nun unterhielten. Doch der beschuppte Mann ignorierte sie und ging zu einer beschatteten Stelle, an der augenscheinlich nichts vorhanden war. Dennoch konnte man deutlich ein Klacken hören, als sich Saiko's Hand um einen unsichtbaren Gegenstand schloss und ihn hochhob. Wie schon bei seiner eigenen Gestalt zuvor, fielen die Schatten weg und enthüllten einen Koffer, in dem es ratterte und klirrte. Der Sinner trat zurück an den Tisch, wo er sowohl die Flasche als auch seinen Koffer platzierte, bevor er letzteren öffnete. Zahlreiche Reagenzgläser, Kolben und andere Gefäße aus Glas oder anderen Material, leer oder gefüllt, kamen zum Vorschein, sicher befestigt und verschlossen. Auch einige Dinge wie Kräuter, Pilze oder Wurzeln ließen sich in dem geordneten Chaos finden. Mit beiläufigem Griff holte der Schwarzhaarige einen kleinen Erlenmeyerkolben hervor, den er öffnete und in den er die letzten Reste des Weins füllte. Die leere Flasche stellte er zurück auf den Tisch und den Kolben verschloss er fest, bevor er ihn im Koffer verschwinden lies und diesen schloss. „Mal sehen, was man daraus noch so machen kann“, murmelte Saiko gedankenverloren, während er seine kleine Küche neben den Tisch auf den Boden stellte und die Arme verschränkte.
    Schweigen herrschte, in dem auch niemand auf die wohl eher obligatorische Frage des Rattenmenschen antwortete. Seufzend warf der Lichtmagier einen Blick über die Schulter, wobei die Zeiger der Uhr sich leider noch nicht viel weiter bewegt hatten. „Irgendeinen besonderen Grund, warum ihr an dem Angebot des Fürsten interessiert seit?“, fragte er plötzlich in die Runde, um irgendwie die Zeit rumm zu kriegen. An den Hutträger gewandt fügte er jedoch noch uninteressiert hinzu: „Der Name ist übrigens Saiko Dirangal.“


    OT: So, ich möchte nicht aufdringlich sein, aber es wäre nett wenn ihr euch mit den Gesprächen ein wenig beeilen würdet. Dann könnte ich nämlich bald mit der Handlung weitermachen.

    Natürlich kannst du noch einsteigen. Ich möchte zwar nicht allzu hoch gehen mit der Spielerzahl, da ich noch etwas unerfahren bin direkt als Leiter, aber mit einem oder zwei Spieler mehr kann ich noch umgehen. Tja, und wann du einsteigen kannst kommt darauf an, wie schnell du deine Anmeldung postes bzw wie lange es dauert bis sie in Ordnung ist. Leider hab ich im Moment ziemlich viel zu tun, weshalb es sowieso noch etwas mit dem Handlungspost dauert, daher sollte es kein Problem sein, wenn du noch einsteigst.

    Ich mache natürlich mit meinem Söldner weiter.


    Name: Senshi Blutschatten (wegen seiner Kampfnatur von manchen auch Blutjäger genannt)


    Alter:20 (31.10.1968 )


    Geschlecht: männlich


    Aussehen: Senshi ist 1,80m, wiegt 75kg und besitz eine athletische Gestalt. Er hat ein schmales Gesicht mit weißen Haaren, die einen leicht türkisen Stich haben. Seine Augen finden sich in demselben Ton . Auch finden sich an seinem Körper schon mehrere Narben, da er bereits einige harte Kämpfe hinter sich hat.
    Das Auffälligste an ihm aber, dass sich über seinen kompletten schwarze Linien ziehen. Es sind jeweils zwei Linien von den Augen aus und jeweils fünf von seinen Fingern und Zehen, die sich um seinen Körper wickeln und schließlich in einem Kreis auf seiner Brust enden, in dem sich das Wappen seines Clans zeigt: eine Schlange mit großen Flügeln. Seine Kleidung besteht meistens aus einem schwarzen Shirt mit demselben Wappen darauf und einer dunkelblauen Hose.


    Vereinigt er sich mit seinem Schwert, verändert sich seine Gestalt drastisch. Dann wachsen aus seinem Rücken zwei geschuppte Flügel, sowie ein Schwanz von dunkelgrüner Farbe und seine Arme und Hände bedecken sich mit Schuppen. Seine Augen werden schlitzförmig und seine Eckzähne werden länger.


    Eigenschaft: Senshi ist ein ziemlich gemächlicher Typ, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Es scheint nichts zu geben, was ihn wirklich interessiert, ausser seinen Kämpfen. Selbst wenn ein Kamerad neben ihm sterben sollte, erregt das nur soweit seine Aufmerksamkeit, als das er sagen kann, was der Fehler desjenigen war oder wie schwach er war. Selbst in seinen eigenen Kämpfen ist er erst bei der Sache, wenn sein Gegner in verletzen konnte. Und doch egal wie ablenkt er ist, oder wer auch immer sein Gegner ist, hinterlässt er jedesmal ein Blutbad. Doch er macht auch keinen Hehl darum und sagt von sich selbst, er sei ein Monster. Wenn ihn jemand darauf fragt, antwortet er einfach, es sei sein Instinkt.
    Auch wenn diese Brutalität da ist, so hat er doch auch ein wenig Respekt für seine Gegner, da er ihnen immer direkt gegenüber tritt und ehrlich kämpft und nachdem er sie besiegt hat, eine angenehme Ruhe aus vollem Herzen wünscht.
    Er hasst Fallen, ähnliches und diejenigen, die sie stellen, weil er es einfach feige findet. Deshalb mag Senshi seinen Clan nicht besonders, da dieser eine Familie von Assasins ist. Obwohl er also selbst über einen gut entwickelten taktischen Sinn verfügt, verlässt er sich doch lieber auf seinen Instinkt und seine Willenskraft.
    Politisch ist er wieder ziemlich passiv und er sagt, dass es egal ist, wer regiert, Aufträge für mich gibt es immer und er habe sich den Rebellen nur angeschlossen, weil der Kaiser ihn nerve.
    Neben dem kämpfen ist sein größtes Hobby, seinen Verstand im Schach spielen zu nutzen.


    Geschichte: Senshi wurde als Teil des Blutschatten-Clans geboren, welcher dem Kaiser von Phoenicia schon seit Generationen treue geschworen hatte und direkt unter seiner Order stand. Auch war es Tradition den neusten Sprösslingen eine Gier nach Blut an zu gewöhnen, indem man sie bereits in jungen Jahren mit auf Missionen nahm. Dadurch ist wohl auch der Charakter von Senshi entstanden. Allerdings hat sich bei ihm schon früh gezeigt, dass er mit den Attentäter-Aktionen nicht einverstanden war, da er es viel interessanter fand, sich seinem Gegner Aug in Aug zu stellen. Senshi war der Meinung, dass man sich nur so die Erlaubnis holen konnte, seinen Gegner zu töten, aber es war nun mal Tradition und deshalb stellte auch er sich, widerwillig, dem Eigangstest. Dieser besagte, dass man sich bei vollem Bewusstsein einem bestimmten Zauber aussetzt, welcher einen kleinen Teil der Seele abspaltet. Dieser Zauber ist nur dem Blutschatten-Clan bekannt und wird ausgeführt, indem man dem Neuling zunächst schwarze Linien über den ganzen Körper zieht, die mit einem Säurezauber in die Haut geätzt werden. Der Test besagt, dass der Anwärter dabei nicht schreien darf, oder er wird verstoßen. Sollte er es schaffen, so ist der Test zu ende, aber der Zauber noch nicht. Nun wird nämlich ein Teil der Seele mit einem weiteren Zauber durch das Loch in der Mal abgetrennt und Form gegeben, damit man ihn zu einer Waffe schmieden kann. Hierbei formt sich die Waffe selber, je nach Benutzer. Jede Waffe erhält hierbei auch einen eigenen Namen, den der Benutzer lernen muss, damit er sich wieder mit ihr verbinden kann, wobei er eine neue Gestalt annimmt.
    Hierbei zeigte sich wieder Senshis Widerwille, da sich seine Waffe zu einem großen Zweihänder formte, was relativ unpraktisch für einen Assasin ist. Trotzdem wurde die nächsten fünf Jahre in den Künsten der Familie unterrichtet, bevor er mit seinem fünfzehnten Lebensjahr freigestellt wurde.
    Er hatte nun beschlossen einen anderen Weg, als seine Familie zu gehen und hatte vor, sich an einem Garden anzumelden. Allerdings wurde er dem bald überdrüssig, da er die Ausbildung an den Garden für sich selbst „zu weich“ fand, weshalb er schon wenig später anfing, als Söldner zu arbeiten und deshalb nur einige Grundzüge in Themen wie Magie erhielt (er hatte zwar einige magische Dinge in seinem Training gelernt, aber das waren nur solche Sachen,wie z.B. magische Seile).
    So schlug er sich einige Zeit durch, denn es gab immer jemanden, der einen anderen nicht leiden konnte und reiste mal hierhin, mal dahin.
    Warum er letztendlich die Rebellen aufsuchte um den Kaiser zu bekämpfen, wusste er selbst kaum, aber wahrscheinlich wollte er doch endlich vollends mit seiner Familie abschließen.


    (Besondere)Fähigkeiten: In seiner normalen Form verlässt sich Senshi eher auf kräftige Schläge, die den Gegner unter Druck setzten und stellt sich Angriffen entgegen, anstatt ihnen auszuweichen. Auch verlässt er sich auch mal auf sein Gespür, um den Angriffen seines Gegner haarscharf zu entgehen und zu countern. Sein Magie ist durchschnittlich und besteht eher aus Fallen stellen und kleineren Heilzaubern. Durch ein hartes Training, dass er seitdem seiner Spaltung druchführt, kann er Kage Chisio mittlerweil mit einer Hand führen.


    Hydra: Ein spezieller Zauber der Blutschatten. Er teilt die Seele in zwei, wobei eines die Form einer Waffe annimmt. Um sich wieder zu vereinen muss der Benutzer erst den Namen seiner Waffe erlernen und sobald er sich verwandeln will in den Kreis auf seiner Brust stechen. Danach nimmt der Benutzer eine neue Gestalt an.


    Weißer Sturm: Senshis einziger magischer Fernangriff in seiner normalen Form. Hierbei leuchtet zuerst Kages Kristall auf, bevor er sich in einem starken Strahl entlädt. Auf längere Entfernung ist der Angriff aber nicht geeignet, da es umso einfacher wird ihm auszuweichen.


    Schwarzer Kontakt: Hierbei drängt Senshi zuerst an den Gegner mit einigen schlägen, bevor er sein Schwert mit Magie auflädt und so zum explodieren bringt. Er selbst bekommt dabei nur den Rückstoss ab, während Kage Chisio nichts geschieht.


    Hydra Form: In seiner Hydra Form verlieren Senshis Schläge einiges an Intensität, dafür werden seine Reflexe und Geschwindigkeit um einiges erhöht. Außerdem kann er nun seine Flügel für bessere Ausweichmanöver nutzten und sein Schwanz hilft ihm, sein Gleichgewicht bei bestimmten Manövern zu behalten, allerdings kann er ihn auch offensive nutzen.Auch wenn er nicht zugeben würde, so nutzt er nun mehr, was er als Blutschatten gelernt hat.


    Giftzahn: Ein Zauber, der die Klinge von Kage Chisio in eine grüne Aura hüllt, welche dieselben Eigenschaften wie ein betäubendes Gift hat.


    Seelenband: Hierbei wird ein Netz aus Magie gesponnen, dass stark genug ist, um zwei-drei Menschen zu halten. Senshi nutzt es eher im Notfall, da es sonst nur als Falle genutzt werden kann, was Senshi nie in Betracht ziehen würde.


    Blutsauger: Wie bei Giftzahn hüllt Blutsauger Kage Chisio in ein Aura, diesmal in eine schwarz-rote. Diesmal entzieht jeder Treffer von Senshi, der den Gegner verwundet, dem Gegner ein wenig Energie, die ihm selbst zugefügt wird.


    Waffen:

    Sein Schwert heisst Kage Chisio und ist etwas ganz besonderes, da es eigentlich ein Teil seiner Seele ist. Das Schwert hat die Form eines großen Zweihänders und lässt sich nur schwer von jemand anderem als Senshi führen. Durch einen speziellen Zauber, der auf ihm eingraviert ist, kann er Kage Chisio durch Telekinese zu sich rufen, solange es sich in einem Umkreis von 50m befindet. Sollte die Klinge jemals zerbrechen, kann Senshi es mit starker Konzentration und 2-3 Tagen Zeit wieder zusammenfügen.


    Hat sich Zenshi mit Kage Chisio verbunden, so wird die Klinge zu einem Katana, dass die Färbung der ursprünglichen Klinge behält, allerdings nun eine kurze Kette am Griff hat, an deren Ende sich das Wappen des Clans befindet.


    Ausbildung/Beruf:Training des Blutschatten-Clans (inoffiziell). Anfänge in Magie und Kampfkunst an den verschiedenen Garden. Hat sich mehrere Jahre als Söldner durchgeschlagen, bevor er sich den Rebellen anschloss.

    Gute Frage.^^ Aber du hast recht, das Klima der Erde hat sich nicht verändert und es ist nicht alles tropischer Dschungel. Die Pflanzen haben sich natürlich angepasst, aber die Ergebnisse kann man fast immer noch als Wald bezeichnen, selbst in Eisgebieten oder anderen vormals unbelebten Gebieten. Teilweise sind daraus ziemlich fantastisch wirkende Pflanzen entstanden.

    "...Wald vor lauter Bäumen nicht", ja passt. Sorry, hab die Frage vollkommen falsch verstanden und es tut mir Leid, dass ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt habe. Duran befindet sich in einem großen Waldgebiet, wobei die Dörfer, die zur Gemeinschaft gehören, jetzt nicht alle auf einer einzigen Lichtung gebaut sind, sondern schon recht verteilt liegen. Mischara zum Beispiel liegt nicht auf einer Lichtung, sondern die Häuser wurden zwischen den Bäumen errichtet. Natürlich gibt es nicht nur Wälder, sondern auch Wiesen, Felder, Savannen und andere freie Flächen, nur eben wesentlich wenger als vorher. Und da viele Menschen eher davor zurückscheuen, eine große Anzahl an Bäumen zu fällen, um Platz zu haben (natürlich gibt es Ausnahmen), bleiben Dörfer eher klein. Für größere Städte muss man eher in die Höhe oder in die Tiefe gehen, wo es ausreichend Platz dafür gibt. Manch ein Regent bezahlt auch Sinner dafür, die Wachstum der Pflanze entsprechend manipulieren, dass sie wachsen, ohne das den Platz wegnehmen oder ähnliches.

    „Keine Ahnung, hatte nur kurze Zeit Kontakt zu ihm“, meinte Saiko gedankenverloren. Seine Fertigkeiten waren äußerst nützlich beim Niedergang dieses einen Geschäftsmannes... Er achtete nur noch halb auf Garm und begann stattdessen, sich halbherzig Vorstellung zu machen, was sie auf dieser Expedition finden würden. Der Lupusari gab sich immer noch misstrauisch und nippte erst vorsichtig am Glas und wartete eine Weile, bis er wohl beschloss, dass der Wein nicht vergiftet und seinem Geschmack entsprach. Der Wolfsmensch stürzte schließlich das edle Getränk herunter, als ob er die letzten Tage keinen Tropfen getrunken hätte. Der Sinner hob nur eine Augenbraue, als das Glas erwartungsvoll in seine Richtung gehalten wurde. Und natürlich glaubte sein Gesprächspartner ihm nicht ein Wort darüber, dass er ein Mensch sei und behauptete auch selbst keiner zu sein. „Nun, theoretisch ist das inkorrekt“, korrigierte Saiko nebenher. „Die Rassen sind immer noch so nah mit dem Menschen verwandt, dass Nachkommen gezeugt werden können, die ebenfalls noch Nachkommen bekommen können*. Also fallen alle Rassen immer noch unter die Art „Mensch“. Irgendwo in meiner Familie hat einfach eine andere Rasse eingeheiratet, wodurch ich einige Merkmale geerbt habe. Zum größten Teil bin ich in aber der Tat Mensch.“ Der Schwarzhaarige nippte nochmal an seinem eigenen Glas, bevor er wieder zu der Flasche griff, um der stillen aber eindringlichen Bitte zu folgen. Dann meinte Gram tatsächlich noch andeuten zu müssen, dass Saiko seiner Vermutung nach den Wein geklaut hätte. Ich sollte mich normalerweise wohl nun beleidigt fühlen dachte der Magier emotionslos, bevor er entgegnete: „Ich habe diesen Wein nicht gestohlen. Ich bin ein Teilnehmer der Expedition, für die der Fürst Interessenten eingeladen hat, und langjähriger Geschäftspartner desselben. Der Wein war lediglich dafür gedacht, mich bei Laune zu halten, bis die Einweisung anfängt.“ Er füllte das ungeduldig leicht hin und her schwankende Glas und stellte die Weinflasche wieder ab.


    Als nächstes machte das Gespräch eine 180° Wendung, als der Wolfsmensch direkt nach Informationen zu den „mysteriösen Geschehnissen“, also den Gründen für die Expedition, fragte. „Dazu kann ich auch nichts viel sagen“, erwiderte er schulterzuckend. „Ich kann auch nur Gerüchte wiedergeben, die ich mit angehört habe. Beispielsweise sollen Mutationen an Tieren sowie Menschen vorgefunden worden sein, Tiere waren aggressiver, Pflanzen wuchern wieder, Dörfer sowie einzelne Menschen verschwinden über Nacht und so weiter.“ Der Zauberer schluckte die letzten Reste seines Weins hinunter und führte nachdenklich seine Ausführungen fort: „Das passiert nicht nur hier, sondern angeblich auf der ganzen Welt. Natürlich fürchten die Menschen nun, sie könnten erneut Gaia erzürnt haben. Andere wiederum meinen, einige von uns Sinnern würden an der Natur herumspielen.“ Und diesmal musste der Sinner ernsthaft lachen, ein ehrliches echtes Lachen. Nicht über die Menschen, die so dumm waren dies zu denken, aber deshalb, weil der Gedanke einfach so lächerlich für ihn war. „Ist natürlich vollkommener Schwachsinn.....Mehr weiß ich aber auch nicht.“


    OT: *Ich weiß, dass es zig tausend Definitionen für den Begriff "Art" gibt, aber diese konnte ich mir immer am besten merken.

    Wenn eines noch erstaunlicher war als die Voreingenommenheit der Menschen, dann wahr es ihre Neugier und Wissbegierde. Besonders wenn es um das eigene Schicksal ging. So schluckten die Menschen vor dem kleinen Zelt, welches schnell mit ein paar Handgriffen an einer kleinen Lichtung innerhalb des Metalldschungels aufgestellt worden war, ihr Unwohlsein herunter und traten immer einer nach dem anderen hinein und wieder hinaus. Innerhalb saß Zanza auf einem Klappstuhl vor einem kleinen Holztisch, auf dem er seine Karten ausgebreitet hatte. „...und schließlich der Mond. Es sieht aus, als würde vor ihnen ein Schleier über der Wahrheit liegen. Sie müssen auf ihr Unterbewusstsein hören, auf ihre Intuition, um die richtige Entscheidung zu treffen“, beendete der Wahrsager gerade die Sitzung für einen jungen Mann, der vor ihm auf einem identischen Stuhl sich nervös die Hände rang. Nachdem er sich bedankt, verabschiedet und dann eiligst das Zelt verlassen hatte, sankt Zanza erschöpft auf dem Stuhl zusammen, soweit es eben ging. Der Stuhl war unbequem, die Leute nervös wegen seiner Aura und das durchscheinende Zelt hielt die Sonne nicht genug ab, keine wirklich gute Atmosphäre für eine Weissagung.
    Das Zelt war vor einem kleinen Laden für okulte, rituelle und andere obskure Gegenstände aufgebaut worden, in dem der Kartenleger bereits seit einiger Zeit Stammkunde war. Der Besitzer war gewillt über das unwohle Gefühl hinweg zu sehen, dass er in seinem Laden mit seiner Anwesenheit verbreitete, wenn er für die Menschen, die sein bizarres Geschäft anlockte die Karten zu legen. Nebenbei durfte er die Hälfte der Gebühren, die vom Besitzer verlangt wurden, behalten. Zuerst hatte der Blauhaarige gemeint, es würde niemand außer Leute wie er den Laden betreten, doch anscheinend hatte er sich damit geirrt und es gab ziemlich viele Schaulustige, die von dieser „mysteriösen Welt“ fasziniert waren. Und so ergab es sich, dass bei jedem Ausflug Zanza hierher kommen würde und für eine Stunde, manchmal mehr, für die Leute in den Karten las. Allerdings hatte er auf das Zelt bestanden, um wenigstens für ein wenig Privatsphäre zu sorgen. Daran ändern, dass es nicht gerade die passende Umgebung zur Konzentration war, tat es aber trotzdem nichts. Glücklicherweise war die Stunde jedoch endlich vorbei und der Wahrsager konnte sich um seine Einkäufe kümmern.


    Der Wahrsager hatte sich nach der Vorstellungsrunde ein paar Snacks, die für andere Leute undefinierbar waren, als Ersatz für das verpasste Frühstück gegriffen, da er sein Geld zusammen mit seinen eigenen Einnahmen für ein paar Dinge zusammenlegen wollte, statt sich extra etwas Essbares zu besorgen. Auch wenn ein paar der Gegenstände genau das waren. Nach der Busfahrt hatte er sich sofort zu seinem kleinen Nebenjob begeben. Auch hatte sich seine Begleitung vom Mond zum Rad verändert, welches sich weiterhin die Neuzugänge ansehen wollte, während sein eigentlicher Körper, das Rad, im Bus wartete.


    Kaum zehn Minuten später ging Zanza beladen mit zwei Taschen voller Ingredienzien, die wohl besser in eine Hexenküche gehört hätten anstatt in die Hände...obwohl sie waren auch in seinen Händen ziemlich passend. Trotzdem würde wohl jeder normale Mensch sowie jeder Erleuchtete grün anlaufen, wenn sie wüssten, dass es Zutaten für eine Beilage zum Essen waren anstatt irgendwelcher Rituale. Auch ein paar dicke Bücher, die sich zu ihrer Gleichen in sein Regal begeben würden, waren dabei. Insgesamt verstärkte es die Blicke, die er wegen seiner Aura bekam nur noch. Nicht dass er als normaler Mensch den schiefen Blick wegen seiner Kleidung entkommen wäre. Allerdings hatte die „tote“ Aura zumindest den angenehmen Nebeneffekt, sich nicht durch die Menge quetschen zu müssen.


    In diesem Moment erregte jedoch ein anderes Element die Aufmerksamkeit der Masse. Männer stolperten zurück und Frauen schrien auf, als ein goldenes Etwas an ihnen vorbei zischte. Kurz darauf spürte Zanza, wie ein vertrautes Gewicht an ihm hochkletterte. „Und? Irgendetwas, welches deine Paranoia berechtigt?“, fragte der Kartenleger mit hochgezogener Augenbraue, als die Spinne sich es sich auf seinem Kopf bequem machte. Naja, die Gruppe von Tomomi hat sich im Süßigkeitenladen breit gemacht, der Möchtegern-Soldat meint wohl er wäre auf eigene Faust besser gestellt, beide Herren Reich-und-Fein musste sich wohl erst etwas besinnen, Frau Mundkleister scheint auch nicht gerade gut drauf zu sein...zählte die Nummer Zehn gleichmütig auf. Der Blauhaarige nickte zufrieden. Wie es seine Meinung war, stellte keiner der Erleuchteten eine Gefahr für die Anstalt da. Mit bemängelnden Ton gab er seine Meinung kund: „Siehst, es war also vollkommen unnötig, die Privatsphäre der Ande...“ Doch bevor er den Toten weiter ermahnen konnte, beendete dieser seinen Bericht. Ach ja und unsere beiden Lieblinge, die beiden Modekatastrophen jeder für sich (ersichtlich sogar für jemanden aus einem anderen Jahrhundert), meinen aus irgendeinem stupiden Grund mit Tomomi's Hilfe nah genug an Alicia heran zu kommen, um sie für sich aus zu nutzen. Frag mich allerdings nicht wofür erzählte das Rad beinahe beiläufig, in einem Ton mit dem man über das Wetter reden würde. Das brachte Zanza sofort dazu, die Bremse zu ziehen, sowohl physisch als auch psychisch. Er blieb stocksteif stehen, wobei die umgebende Menge zum Glück sowieso eine weite Kurve um ihn schlug, sodass niemand in ihn hineinlief. Allerdings waren auch alle Denkprozesse sofort zum Stillstand gekommen und der Nekromant konnte nur ein leises „Was?“ flüstern. In einem viel ernsteren Tonfall fuhr die Spinne fort: Einer meiner Körper hat die beiden in ein dunkles Kabuff verfolgt, in dem sich nur Leute finden lassen, die entweder Laverne viel zu ähnlich sind, oder deren Blut selbst zu einem Halluzinogen geworden ist. Leider, konnte ich den Anfang nicht mitbekommen, da ich zuerst einen guten Punkt zum Mithören suchen musste. Es gab zwar genug dunkle Orte, aber die Musik, so ein schrecklicher moderner Elektrokrach, war so laut, dass ich nah rann musste. Als ich hinzukam, hab ich mitbekommen, wie sie über Alicia's Bindung zur Bruderschaft gerätselt haben und darüber was Tomomi ihnen dazu sagen kann oder wie sie Tomomi benutzen können, um näher an Alicia zu kommen. Auch hatte sich Laverne kurz empfohlen, um zu telefonieren. Ich konnte nicht zu nah rann und hab nichts verstanden wegen der verflixten Musik, aber für einen Moment...klang er wesentlich gefährlicher, als der Anschein schließen lassen mag. Danach haben sie das Restaurant verlassen und es hat sich nichts Informatives mehr ergeben, bevor sie sich getrennt haben.
    Stille herrschte für die nächsten Minuten, als der Kartenleger die Erzählung seines Freundes verdaute und die Nummer Zehn ihm genau dafür seine Zeit ließ. Schließlich schloss Zanza resigniert die Augen und schluckte, bevor er mit ruhiger Stimme fragte: „Was hältst du für den besten Kurs? Was tun wir jetzt am besten?“ Das Rad des Schicksals war für ein paar Sekunden still, bevor es antwortete: Naja, wir könnten die beiden direkt darauf ansprechen und damit wahrscheinlich eine Konfrontation heraufbeschwören. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Death, der Teufel oder der Mond etwas gegen sie ausrichten könnten, obwohl Laverne nicht wirklich wie ein Kämpfer wirkt. Aber wir kennen die Fähigkeit von Artemis nicht und vielleicht verstellen sie sich auch nur. Es könnte auch passieren, dass sie irgendwie versuchen, uns zu erpressen. Es würde darauf ankommen, wer schneller ist. Ich würde allerdings empfehlen erst mal nur zu beobachten und abzuwarten. Sehen wie die Dinge laufen und für den Notfall Informationen sammeln. Schließlich könnten die beiden die Sache auch wieder abblasen.... Also? Der Blauhaarige ballte die Hände zu Fäusten und öffnete die Augen, in denen keine Spur von Nervosität oder Melancholie zu sehen war. Auch sein Lächeln war verschwunden. In einer für ungewöhnlich harten Stimme erwiderte er: „Lass einen deiner Körper bei Tomomi. Wir warten ab.“ Die goldene Spinne legte ihren Kopf schief. Und wenn sie etwas zu tun wagen? Für einen Moment flackerten in der ganze Straße Irrlichter auf und verschwanden sofort wieder. Die Menschen sahen sich verwirrt um. Für das Rad war es Antwort genug und es tat wie geheißen.


    Es dauerte seine Zeit, bis Zanza sich vollkommen von der Information lösen konnte und sein Lächeln wieder seinen platz einnahm. Schließlich setzten die Beiden ihren Weg zum Bus gemeinsam fort.


    OT: Nichts für Ungut für die Spitznamen.


    @TheSnob und Tungsten: Sagt Bescheid, wenn etwas nicht in Ordnung geht.

    Sinner können nicht erkennen, mit wem ein Elementar einen Vertrag eingegangen ist und sie müssen schon einen guten sechsten Sinn haben, um überhaupt feststellen zu können, ob sie einen Vertrag haben oder nicht. Allerdings sind Sinner für den Ätherfluss sehr empfindlich und können andere Sinner spüren. Jede Kreation von Gaia produziert in gewissen Mengen Äther aber gerade Elementare sind gewaltige Ätherquellen, die für sie wie kleine Sonnen sind.

    Saiko zuckte nur mit den Schultern, als „Garm“ dem Angebot mürrisch zustimmte. Anscheinend hatte er schwer etwas gegen Sinner. Tja, nicht das erste Mal, dass ich Kritik bekomme dafür, was ich praktiziere ging dem Zauberer durch den Kopf, wobei ihm nicht nur seine Magie vor Augen schwebte. „Nein, das ist stinknormaler, zwar sau teurer, aber trotzdem normaler Wein“, meinte er leichthin, ohne allerdings völlig Emotion in seine Stimme zu bekommen. So war das nun mal mit Apathie als Sünde. „Allerdings hab ich auch Gift zu Hand, wenn du willst.“ Der Sinner legte sich eine Hand ans Kinn, während sein Blick nachdenklich wurde und er das zweite Glas füllte. „Huh, das erinnert mich an einen anderen Sinner, mit dem ich mal zusammen gearbeitet habe. Der Typ hat alle seine Mahlzeiten mit Gift versehen, einfach weil seine Magie mit Gift zu tun hatte und er es sich deshalb erlauben konnte, hoch toxische Substanzen zu sich zu nehmen.“ Smalltalk, wie selten doch Saiko in den Genuss dieser Umgangsform kam. Zwar konnte er nicht für seinen Gesprächspartner empfinden, aber diese simple Aktion selbst brachte ihm bereits Freude. Allerdings schien der Lupusari nicht zum Plaudern aufgelegt, so steif wie er sich hielt. Mit einem weiteren freudlosen Lächeln schob er das Glas Gram entgegen, während er sein eigenes zur Hand nahm und einen Schluck zu sich nahm.
    Der Schwarzhaarige tippte gegen sein Glas und beobachtete gelangweilt, wie die Wellen die Flüssigkeit wiegten. „Und was soll ich schon sein? Ein Torwächter schon mal nicht. Das ist nicht mein Feld“, meinte er monoton und versuchte sich jetzt schon nicht mal mehr an einem Lächeln. Jegliches Interesse bereits verloren. „Falls es aber um meine Rassenangehörigkeit geht, dann frage ich nochmal: was soll ich schon sein? Ich bin ein simpler Mensch, sieht man mal von meinen Eigenschaften als Sinner ab.“ Saiko redete einfach so drauf los, doch innerlich hielt er den Abzug einer Pistole gedrückt. Es war offensichtlich, dass der Wolfsmensch etwas gegen seine Sippe hatte und ihm war nicht klar, ob er aggressiv werden würde und so hielt er seine Magie bereit. Nur für den Fall der Fälle.

    Kaum das Saiko auf den Marktplatz hinausgetreten war, wurde er schon von einer Stimme aufgehalten, die ihn wohl ansprach. Er schaute gelangweilt über eine Schulter und wurde mit dem Bild eines Mannes begrüßt, der ihm den Rücken zuwandte. Soweit es der Sinner erkannte handelte es sich um einen Lupusari, der überraschend viele Merkmale seiner Rasse aufwies und wie typisch über ihm thronte. In Sachen Bekleidung fand sich nicht viel außer einer kurzen bereits mitgenommenen Hose und Arm-sowie Beinschienen. Der Schwarzhaarige stand in lockerer Haltung da und schien eine Antwort zu erwarten, wenn Saiko denn noch dastehen würde und nicht bereits ein paar Schritte weiter wäre.
    Kaum hatte der junge Zauberer sich einen Überblick über den Unbekannten gemacht, spielte er schon mit dem Gedanken einfach weiter zu gehen. Anscheinend kann er mich irgendwie wahrnehmen, auch wenn nicht zu ein hundert Prozent korrekt überlegte der Schwarzhaarige. Das bedeutet er könnte auf die Idee kommen, meiner Spur zu folgen oder so etwas. Nervtötend... Mit einem Seufzen ergab er sich seinem Schicksal und ließ den schattenartigen Lichtzauber fallen. Nun, zumindest würde er etwas Zeit totschlagen dachte der Sinner, während er sich komplett umdrehte. „Es ist unhöflich jemanden nicht anzusehen, wenn man mit ihm spricht“, mahnte er den Lupusari monoton mit einem Lächeln, dass seine Augen nicht ansatzweise erreichte. Er ging zurück durch das Tor zu dem Tisch und schenkte sich ein weiteres Glas Wein ein. „Außerdem sollte verständlich sein, dass jemand der sich verdeckt keine Aufmerksamkeit will. Also wer bist du, dass du mich so unhöflich ansprichst? Mich kannst du Saiko nennen.“ Saiko viel auf, dass es wohl ebenfalls unhöflich war, einfach so dem anderen etwas vor zu trinken. Also griff er mit einer Hand zum Boden und nahm sich eine Hand voll Erde, die er neben sein Glas auf den Tisch rieseln lies. Nachdem der Sinner ein paar Figuren mit dem Finger durch die Luft gezogen hatte, sammelte sich die Erde, fing an blau zu glühen und nahm die Form des Weinglases an, bevor die braune Farbe verblasste und eine perfekte Kopie hinterließ. Auch der blaue Schein verschwand und Saiko hob die Weinflasche hoch und hielt sie in Richtung des Fremden. „Wein?“

    Die Sonne verschwand hinter dem Rand der Welt, tauchte den Himmel in Flammenmeer und schenkte den zwei Gestalten auf dem weiten Feld ihren letzten Strahlen. Die reglose Stille und vollkommene Bewegungslosigkeit der Beiden verliehen dem Bild eine gewisse Zeitlosigkeit, als ob man auf ein Gemälde im Museum blicken würde. In einer dichten Umarmung standen die Brüder da, regungslos. Nur ihr leises Keuchen war hörbar, sowie das Platschen des Blutes, welches von den Klingen der Dolche tropfte. Sekunden wirkten wie eine kleine Ewigkeit, bevor der erste der beiden Zusammensackte, seine Augen leer, ohne Leben. Die übriggebliebene Figur sackte ebenfalls zusammen, doch sein Leben war noch nicht erloschen. Auf den Knien sitzend hielt er eine Hand auf die Wunde. Er versuchte nicht den Dolch heraus zu ziehen, es hätte keinen Sinn. Sein Verstand zerstörte alle Illusionen von Hoffnung. Er würde hier sterben, niedergestreckt durch seines Bruders Gier. Sein verschwimmender Blick wanderte über die baumlose Weite, seine Sinne erschreckten als sie die Zeichen der vergangenen Schlacht aufnahmen. Alles war zu Ende und nichts gewonnen. Schließlich verließen ihn die letzten Kräfte und er fiel zurück in die Blutlache, die sich allmählich gebildet hatte.
    Und jetzt liege ich hier in meinem eigenen Blut und kann nur noch die typischen Fragen was-wäre-wenn und was-könnte-sein stellen. Dennoch habe ich große Hoffnung, da mir nun klar ist, dass die Zukunft verändert werden kann. Mein Geschichte endet hier und wird zu einem Teil der Vergangenheit. Vielleicht wird eines Tages jemand auf sie zurückschauen. Und es dieser Leser, dem ich diese letzte Nachricht widme. Egal wie verzweifelt deine Lage auch aussieht, es wird immer Hoffnung geben. Du musst nur die Stärke haben, die richtigen Opfer zu leisten. Wenn du es wünscht, kannst du die Welt ändern. Wenn diese Lektion beherzigt wird, hat mein Leben einen Sinn gehabt. Nimm diese Worte an dich und erinnere dich durch sie an mich. Was auf den Seiten der Zukunft steht liegt an dir, dem Leser dieser Geschichte. Und während du dein Leben lebst in der fernen Zukunft, denke daran:
    An diesem Punkt beginnt deine Geschichte.
    Mit letzter Kraft hob sich ein Arm in Richtung des gerade aufgegangenen Vollmondes.


    Zwitschernde Vögel erfreuten sich des gleißenden Sonnenlichts. Zweifarbige Augen blinzelten, als der Schwarzhaarige seine Hand wieder senkte und nochmal über den letzten Satz ging. Da der junge Mann merkte, dass er am Ende seines Buches angekommen war, schloss er dieses leise seufzend und steckte es zurück in den Rucksack, der zu seinen Füßen stand. Er ruckelte ein wenig auf dem hölzernen Stuhl herum, auf dem er saß und lehnte sich schließlich zurück, die Augen geschlossen. Die Schatten der mächtigen Laubbäume um ihn herum hüllten ihn und die gesamte Umgebung in Schatten und ließen trotz der Hitze des Hochsommers eine angenehme Kühle das Dorf in Beschlag nehmen. Diese Bäume waren Titanen, ihre früheren Verwandten nichts im Vergleich mit ihnen. Die Ältesten erreichten rund 100m an Höhe, während der Durchschnitt so etwa bei 80m lag. Andere Pflanzen, außerirdisch und bekannt zugleich, bevölkerten die Stellen am Boden, die nicht von den umherstreifenden Menschen zu Pfaden platt getrampelt wurden und kämpften miteinander um die wenigen Sonnenstrahlen, die durch das mächtige Blätterdach reichten. Blühten in nicht möglich gedachten Farben lockten Insekten und kleinere Wirbeltiere von lächerlicher Größe an. Und inmitten dieser Fremdartigkeit, welche einen Menschen aus der „Vorzeit“ in Schock erstarren hätte gelassen, lag das kleine Dorf Mischira, Sitz des Fürsten Wells, dem Herrscher der Gemeinschaft Duran.


    Ein zufriedenes Brummen kam von Saiko, als er seine müden Glieder streckte, bis sie erfrischend knackten. Der Sinner saß vor einem zwei Meter hohen Zaun, der die Residenz seines „Bosses“ vom Marktplatz des Dorfes abtrennte. Ganz in der Nähe stand ein großes Tor weit offen, Einlass für die, die wie er auf den Ruf des Grafen gehört hatten. Als ob das prunkvolle Gebäude im Hintergrund, verziert mit Dingen wie Wasserspeiern, die geflügelten Wildschweinen ähnlich sahen, nicht schon genug zum Reichtum des Grafen aussagte, merkte man gleich an dem kunstvoll geschmiedetem eisernen Zaun, wie Reich der Fürst wirklich war. Ebenso hart wie schön anzusehen war er für alle „normalen“ Menschen ein ordentliches Hindernis, welches ein hübsches Sümmchen gekostet haben dürfte. Eisen und Stahl waren zwar nicht die seltensten Materialien, gehörten aber definitiv nicht zu den billigsten. Allerdings kamen auch sie nicht an die Preise heran, die die Menschen für die Fabrikationen der alten Welt teilweise zu bezahlen bereit waren. Oft lag die Hoffnung darin, die alten Schätze könnten ihnen ihr Einkommen sichern, weshalb auch eine hohe Investition sich lohnen sollte. Doch mehr als nur selten kauften die Leute etwas, was sie nicht mal verstanden und verschuldeten sich dadurch, dass sie jemanden bezahlen mussten, der ihnen den richtigen Umgang beibrachte. Der Fürst der Gemeinschaft hatte ihnen allerdings ein Beispiel geliefert, wie man es richtig macht. Die Gemeinschaft Duran allgemein, doch vor allem Mischara lebten von dem Verkauf ihrer Eisenwaren an andere Dörfer und Ansiedlungen. Doch der Weg war beschwerlich und nicht gerade kurz, weshalb die Einnahmen teilweise sehr knapp ausfielen. Seit einigen Jahren war die Situation für Duran recht stabil, da der Herrscher der Gemeinschaft sich aus unbekannter Quelle ein paar Lastwagen sichern konnte, die den Weg sicher vor den meisten Tieren und vor allem schnell hinter sich bringen konnten. Normalerweise hätte keiner der Bürger oder der Fürst sich erlaubt, so ein Gefährt in Anspruch zu nehmen, wegen Angst um Gaia's Gemüt, doch da die Fahrzeuge ihren Antrieb nun aus kristallisiertem Äther gewannen und sie keine Alternative hatten, drückten die Menschen ein Auge zu. Seitdem lag der Handel fest in der Hand des Fürsten und durch seine festgelegten Anteile nahm sein Reichtum immer mehr zu. Erst später hatte Wells damit begonnen, sich Fürst zu nennen, als ihm alles ein wenig zu Kopf stieg.


    Der Marktplatz vor dem Adelshaus war geschäftig wie eh und je, die vielen Geschäfte, aus denen das Dorf zum Großteil bestand, gut besucht von Einwohnern und Besuchern. Vor allem Schmieden aller möglichen Fachrichtungen dominierten das Angebot und lockten Käufer, indem sie nicht nur lauthals ihre Waren anpriesen, sondern auch ihr Können mit dem Hammer auch für neugierige Augen offen zur Schau stellten.


    Trotz der vielen Menschen, die dem Zaun nahe kamen und daran vorbeigingen, ohne dass einer sich durch das offene Tor wagte, fiel kein Blick auf den in fast gänzlich schwarz gekleideten Sinner, der sich faul auf seiner Sitzgelegenheit räkelte. Ein Zauber, der ihn vor allen Blicken schützte, die solange sie nur nach einem Menschen suchten oder etwas anderem und nicht direkt nach 'Saiko', befriedigte seine Unlust nach Aufmerksamkeit. Zumindest solange kein Sonnenstrahl auf ihn viel und die Schatten ihn weiter beschützten. Nur ein Sinner der Finsternis oder ihrer Verwandten würde ihn erblicken können. Saiko wandte seinen Blick über seine Schulter in Richtung der großen Uhr, die an einer Seite der Villa prangte. Er seufzte. Es war noch eine ganze Weile hin, bis der Fürst die Sitzung für den Auftrag zu starten gedachte. Noch ungefähr drei Stunden hatten Interessenten Zeit, sich in dem großen Vorhof einzufinden. „Hm? Warum wohl noch keiner da ist?“, fragte sich der schattenhafte Lichtmagier. Nicht, dass es ihn groß interessieren würde. Es würde helfen, nicht alleine an dem Fall arbeiten zu müssen, gerade da es nicht sein Stärke war, Mysterien aufzuklären. Aber es machte es komplizierter, sich mit anderen absprechen zu müssen. Was tut man nicht um des schnöden Mammons willen? fragte er sich halbherzig, während er zu einer Flasche griff, die auf einem kleinen Tisch zu seiner Rechten stand. Der selbsternannte Aristokrat gehörte leider zu seiner Stammkundschaft und Saiko musste in seinem guten Willen bleiben, weshalb er der ungewöhnlichen Nachfrage folgte. Noch dazu hatte Wells mehrere Flugblätter bis weit über die Grenzen der Gemeinschaft tragen lassen, auf dass möglichst viele sich bereit erklärten den komischen Umständen auf den Grund zu gehen und zu verhindern, dass noch mehr von seinen „Untertanen“ verschwanden. Saiko runzelte die Stirn, als er die merkwürdigen Zwischenfälle bedachte. Tiere verhielten sich merkwürdig, Menschen verschwanden, ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht, unbekannte Krankheiten und Mutationen tauchten aus dem Nichts auf, Pflanzen zeigten Wachstum, welches es seit Gaia's Eingriff nicht mehr gegeben hat. Und das nicht nur in der Region um Duran. Wenn man den Neuigkeiten glauben durfte, gab es vielerorts diese Vorfälle. Natürlich förderte das nur die Paranoia der Menschen, die sowieso Angst vor Gaia's erneutem Zorn hatten. Obwohl sie eigentlich niemals zornig war, so Atlas. Selbstverständlich sprachen viele Menschen auch seinesgleichen die Schuld an, denn nur sie hatten neben Elementaren und Gaia selbst die Macht dazu, so etwas zu bewirken. Der Sinner musste über diese Narretei lachen. Er war näher verbunden mit dem System des Lebens und Gaia selber, als jeder dieser Idioten. Wenn einer so blöd war, mit dem Lebensfluss in diesem Maßstab herum zu spielen, würde er sofort ausgelöscht, möglicherweise sogar von seinem eigenen Partner. Da kannte nicht mal Gaia das Wort Gnade. Und das wussten gerade die Sinner genau, weshalb sie tunlichst alles vermieden, was zu viel Schaden in den Äther tragen konnte. Außerdem hatten auch ihre Möglichkeiten Grenzen.


    Den Kopf schüttelnd, um wieder auf sein eigenes kleines Dilemma zurück zu kommen, schüttete sich Saiko ein Glas des Weines ein. Ein Wein so teuer, dass eine Familie von vier sich damit für ein paar Wochen durchschlagen konnte. Eins musste man dem Herrscher der Gemeinschaft lassen, er wusste sich um die Laune seiner Gäste zu kümmern. Dabei musste der Magier an den anderen Gast des Fürsten denken, wobei ihm ein Schauer über dem Rücken lief. 'Dr'. Ishino lies sogar ihn schaudern, obwohl ihm die Anwesenheit von anderen Menschen normalerweise weder störte noch freute, sondern schlichtweg egal war. Das lag daran, dass der gute Doc nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Jedes Mal wenn ich seine Augen blicke, sehe ich in ihnen nichts anderes als den brennenden Wunsch, alles und jeden auf zu schneiden ging es ihm durch den Kopf. Einschließlich meiner selbst. Zumindest weiß er gut über sein Handwerk bescheid. Saiko verstand zwar nicht warum, aber wie ihn auch hatte Fürst Wells den vermeintlichen Doktor persönlich angesprochen, um auf dieser kleinen Expedition als Arzt zu dienen. Eigentlich unnötig, da schließlich alle freiwillig dorthin kamen. Wenn denn jemand kam. Vielleicht wollte er damit sicherstellen, dass mehr Leute blieben, in dem er ihnen sofortige medizinische Hilfe versprach. Allerdings würde der Sinner sich es dreimal überlegen, bevor er den Mit-Sinner in Anspruch nahm.


    Das Glas mit einem Zug leerend stand Saiko auf und stellte das Behältnis unsanft auf dem Tisch. Den Rucksack schulternd streckte er sich noch einmal. Seufzend verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und marschierte durch das weit offene Tor hinaus auf den Marktplatz, immer darauf bedacht den Sonnenstrahlen auszuweichen. Vielleicht würde er noch etwas finden, womit er sich die Zeit vertreiben konnte.


    Als der Schwarzhaarige mit den Händen in den Taschen auf den Marktplatz hinaustrat, flatterte ein einsames Pergament durch die Luft in seiner Nähe, bevor er sanft auf den festgetretenen Boden aufkam. Auf ihm las sich in extra großer Schrift:

    Zitat

    Achtung! Achtung!
    An alle Menschen, die es interessieren möge! Der Fürst von Duran bittet um Hilfe, um die mysteriösen Geschehnisse aufzuklären, die unsere Gemeinschaft plagen. Wer dieser Anfrage folgen möchte, der finde sich am XX.XX.XXXX um drei Uhr nachmittags in seiner Residenz ein, um genaueres zu erfahren.
    Fürst Wells verspricht allen Helfern eine große Belohnung! Reichtum, Ruhm, Technologie...solange es in seiner Macht steht soll jeder Wunsch erhört werden!


    OT: So, dann gehts jetzt endlich los. Bin schon ziemlich aufgeregt und hoffe auf Begeisterung von allen Seiten.
    Ob eure Charaktere gerade erst ankommen, oder bereits im Dorf sind und einfach noch nicht beim Fürsten waren ist egal. Das sei euch überlassen. Beschreibt was sie so im Dorf treiben, wie sie sich im Dorf die drei Stunden tot schlagen. Natürlich könnt ihr euch treffen, Konversation führen, bereits Freundschaften/Feindschaften schließen. Lasst euch was einfallen. Erzählt wie sie auf die Anfrage des Fürsten aufmerksam geworden sind, was sie sich erhoffen, was sie erwarten, was sie von den mystriösen Fällen halten, etc etc.


    Mit dem nächsten Handlungspost wird sich mehr über die genaue Mission erfahren und der fürst wird sich vorstellen.


    Auf ein gutes RPG.^^

    Das kommt drauf an, ob die Elementare bereits einen Vertrag geschlossen haben, oder nicht. Vorher sind Kontakte nichts mehr als Notwendigkeiten, zum Beispiel wenn ein Elementar nicht mächtig genug ist, um eine Aufgabe zu lösen. Nachher ist es ein netter Zeitvertreib, der vor allem häufiger vorkommt, als das Aufsuchen der Vertragspartner. Allerdings sind sie sowieso irgendwo all miteinander verbunden, immerhin sind sie alle Teile von Gaia.


    Und zu deinem Elementarentwurf: diese Art von Charakter ist für ein Elementar vollkommen unmöglich. Selbst durch die Individualisierung eines Vertrages sind Elementare in erster Linie immer noch Teile von Gaia und ihre Aufgabe wird nicht nur durch Loyalität wahrgenommen. Es ist gerade zu ein Verlangen und Instinkt für sie. Ein rebellierendes Elementar wäre viel zu gefährlich für den Ätherfluss und wenn es wirklich mal dazu kommen würde, dann wäre es sofort das Ziel aller anderen Elementare.

    Nur im Theoretischem. Elementare leben nicht in einer anderen Dimension, Existensebene oder sind unsichtbar etc. Sie leben auch auf der Welt, allerdings an Orten, die unmöglich von einem Menschen lebend erreicht und verlassen werden können.