Beiträge von Espeon

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    Alicias Antwort auf Leiras Fragen war alles andere als erbauend. Sie wollte sich gar nicht zu genau ausmalen, was die Reaktionen der Erleuchteten ausgelöst hatte, als sie den anderen gefunden hatten... Es musste schrecklich gewesen sein. Ihr Entschluss zu helfen wurde dadurch aber nur bestärkt.
    Marika schien genauso zu empfinden, denn sie meldete sich direkt nach Leira. „Immerhin haben ein paar von uns schon gezeigt, dass sie, wenn sie zusammenarbeiten auch einen unmenschlichen Gegner bezwungen bekommen, oder nicht?“, meinte sie und zwinkerte Leira zu. Diese errötete leicht. Marika schien viel von ihr zu halten, das freute sie zwar, jedoch hoffte sie dem auch gerecht zu werden. Dennoch nickte sie. Es war gefährlich und keiner wusste, was sie erwartete, aber sie hatte das Gefühl, deshalb umso dringender mitkommen zu müssen. Es gab zwar andere Erleuchtete, die deutlich mächtiger als sie selbst waren, aber letztendlich waren sie alle nur Teenager und nicht unverwundbar.


    Als eine Tischnachbarin sie plötzlich mit einem leisen "hey" ansprach, wandte Leira ihre Aufmerksamkeit von Marika und der Heimleiterin ab und drehte sich zu dem anderen Mädchen um. Die andere hatte blau gefärbte Haare und ebensolche strahlend blauen Augen, die im scharfen Kontrast zu ihrer eher dunklen Hautfarbe standen. Ihr Zeichen befand sich direkt in ihrem Gesicht, ebenfalls in blau. Sie wirkte sehr dünn und in ihren Augen lag eine gewisse Erschöpfung aus früheren Tagen, fand Leira, ansonsten hätte sie eine beeindruckende Erscheinung sein können. Allerdings wirkte sie gleichzeitig auch verunsichert, was sich auch in ihrer Frage ausdrückte, ob sie denn überhaupt eine Hilfe sein könne. Außerdem war sie der Meinung, Leira hätte bereits mehr Erfahrung.
    Diese lachte trocken auf. "Naja... Erfahrung. Gewissermaßen", erwiderte sie mit kurzen Pausen zwischen den Wörtern. "Ich war bei einem größeren Kampf dabei. Worum es dabei ging, würde jetzt zu weit führen." Leira hatte nicht die Absicht, die andere, die anscheinend noch nicht so lange hier war, bereits komplett über die Krouchugs aufzuklären. Das wäre gerade etwas viel und beim aktuellen Problem vermutlich nicht hilfreich. Zumindest glaubte sie nicht, dass sie bei dieser "Mission" einem von den Viechern begegnen würden. "Aber wir haben eigentlich nur gewonnen, weil wir viele waren, nicht weil wir einzeln so gut wären... Ich glaub die meisten haben noch keine so perfekte Kontrolle über ihre Fähigkeit. Meine ist auch nur mäßig. Ich kann sie ein- und ausschalten, ja, aber ich bin auch noch nicht so geübt darin", gab sie zu. "Aber Kräfte sind auch nicht alles, ich finde, oft gleichen sie einfach nur etwas aus, wofür uns andere Fähigkeiten fehlen. Manchmal würde es mehr bringen stärker oder schneller zu sein oder gut zielen zu können... Was ist denn deine Superkraft?" Leira hoffte, dass es nichts allzu Gefährliches wäre, denn dann wäre es in der Tat ein Problem, wenn die andere es nicht kontrollieren konnte. In dem Fall könnte sie schließlich auch andere Erleuchtete damit gefährden.


    Das andere Mädchen lachte auf. Sie schien das zumindest teilweise so zu sehen und erklärte, dass sie schon einmal bei einem größeren Kampf dabeigewesen war. Was auch immer das bedeuten mochte. Kiandi konnte sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Doch sie konnte sich denken, dass es zu kompliziert wäre, jetzt alle Einzelheiten zu erklären. Sie begnügte sich also mit der Information, dass sie immerhin zum Teil richtig gelegen hatte und hörte der Erleuchteten weiter zu. Und Kiandi erfuhr, dass scheinbar auch die meisten anderen Erleuchteten ihre Kräfte noch nicht so wirklich gut beherrschten. Trotzdem nagten leise Zweifel an Kiandi. War der Faktor, wie groß eine Gruppe war, wirklich so stark? Andererseits schien das Mädchen mit den kastanienbraunen Haaren diese Erfahrung gemacht zu haben. Also warum sollte sie ihrer Einschätzung nicht vertrauen? Als die andere ihre eigenen Fähigkeiten erwähnte, stellten sich Kiandis Ohren auf. Sie fragte sich, welche besonderen Kräfte sich wohl in ihrem Gegenüber verbargen. Sie konnte sie also an- und ausschalten? Das war für die junge Erleuchtete schon mehr als beeindruckend. Sie hätte das ja selbst gern gekonnt, aber bisher hatte das bei ihr kaum funktioniert. Doch die Erinnerung an den letzten Versuch war nicht gerade schön, deshalb verdrängte die Fünfzehnjährige diese Gedanken schnell wieder.
    "Was ist denn deine Superkraft?", wollte die andere noch wissen.
    "Naja, was heißt hier mäßig? Ich wäre froh, wenn ich meine Fähigkeit willentlich einsetzen könnte", erwiderte sie mit einem kleinen Seufzer. "Die wenigen Male, als mir das gelungen ist, konnte ich ... hm, wie beschreib ich das am besten? Tja, ich konnte sozusagen Wände durchlässig machen. Oder andere Hindernisse. Es ist wie eine Art Bereich, durch den man dann durchgehen kann, obwohl da zum Beispiel eigentlich eine Mauer ist. Aber bis jetzt hab ich das nur ein paar Mal eher zufällig hinbekommen. Und ich konnte das nie lange aufrecht erhalten." Im Kopf der jungen Frau erschienen die Bilder ihrer kläglichen Versuche, diesen "Durchgang" hervorzubringen. Und wie die schimmernde Fläche dann doch mal aufgetaucht war, ganz kurz. Die Erinnerungen waren stets mit Angst verbunden gewesen. Aber das könnte sich jetzt ändern. Sie war hier im Moment in Sicherheit. Und wenn dieser Ort nicht wie geschaffen dazu war, ihre Kräfte zu verbessern, mit all den anderen Erleuchteten - dann wusste sie auch nicht.
    "Und was kannst du eigentlich?", fragte Kiandi. Da fiel ihr ein, dass sie ihre Tischnachbarin noch gar nicht nach deren Namen gefragt hatte - das musste sie nachholen. "Oh, ich bin übrigens Kiandi", fügte sie an. "Und wie heißt du?"


    "Ich bin Leira", stellte sie sich vor, als die Blauhaarige ihr ihren Namen sagte. Sie grinste Kiandi an. "Das ist irgendwie witzig, weil deine Fähigkeit das Gegenteil von meiner zu sein scheint", antwortete Leira. "Ich kann Wände entstehen lassen. Sie sind durchsichtig, nicht mehr als eine Art Kraftfeld. Das Problem mit dem aufrecht erhalten kenn ich aber, das ist bei mir zumindest der schwierigere Teil, besonders wenn etwas dagegen drückt." Leira konnte sich noch allzu gut daran erinnern, wie sie versucht hatte, damit den Weg des Monsters zu versperren. Immerhin gab es jedes Mal einen Aufprall, bevor die Wand einstürzte, was das Vieh immerhin gebremst und verwirrt hatte. Trotzdem war ihr Einsatz, so wie der von der Gruppe insgesamt, wirklich sehr chaotisch gewesen. Da gab es noch deutlich Luft nach oben.
    "Das mit der Fähigkeit ist aber wie Fahrrad fahren. Anfangs ist es nicht leicht, aber wenn man den Bogen raus hat, muss man gar nicht mehr drüber nachdenken", versuchte sie die andere zu ermutigen. Sie selbst brauchte um die Wände zu erschaffen kaum Konzentration oder Anstrengung, nur das Festhalten war ein schwieriger Aspekt. Das war eher mit Armdrücken vergleichbar und im Moment verlor sie noch relativ schnell gegen den imaginären Feind - beziehungsweise die Kraft, die auf ihre Wand einwirkte.


    Inzwischen hatte jemand anderes das Wort ergriffen. Leira drehte sich nach der Person um, die aufgestanden war. Auch dieser Junge hatte blaue Haare. Scheint wohl grad im Trend zu liegen. Der Junge hielt eine etwas längere Rede, mit vielleicht etwas zu viel Pathos für Leiras Geschmack, aber im Kern hatte er durchaus recht. Wobei sie insgesamt eher geteilter Meinung war. Viele zu sein hieß, dass sie mehrere Fähigkeiten zusammen hatten und womöglich mehr bewirken konnten, aber andererseits würden sich auch mehr in Gefahr bringen. Es war eine Abwägung und vor allem eine Entscheidung, die jeder für sich treffen musste. Jedoch klangen ihr noch Alicias Worte in den Ohren, die gesagt hatte, dass sie letztes Mal zu spät gewesen waren, also sollte besser jeder seine Entscheidung sofort treffen. Egal wie viele oder wenige sie sein würden, der Knackpunkt war doch, dass sie so schnell wie möglich aufbrechen sollten!
    Sie schob ihr Geschirr zur Seite und stand ebenfalls auf. Zum Glück war sie schon mit dem Essen fertig gewesen. "Leute, wenn es letztes Mal zu spät war, sollten wir dann nicht sofort aufbrechen? Entscheidet euch und dann los", forderte sie die Gruppe auf. Sie warf Alicia einen Blick zu. "Wie wär's wenn wir uns in fünf Minuten draußen am Bus treffen? Wer da ist kommt mit, und wer nicht, bleibt da. Keine langen Diskussionen", schlug sie vor. Auf diese Weise mussten sie auch nicht abwarten wer sich alles noch öffentlich freiwillig meldete und jeder hatte nochmal kurz Zeit um in sich zu gehen.


    Das Mädchen stellte sich als Leira vor. Für einen kurzen Moment schien die schwere Stimmung über dem Speisesaal verflogen zu sein, als sie grinsend erklärte, ihre besondere Kraft wäre sozusagen die Umkehrung von Kiandis Fähigkeit. Deren Gesicht spiegelte erst Überraschung wieder, dann konnte auch sie sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Das war schon wirklich witzig. Als hätten die beiden gegensätzlichen Talente sich angezogen. Es hatte etwas Faszinierendes, mehr über die anderen Erleuchteten zu erfahren. Die Tatsache, dass all das Realität war - daran musste das Mädchen sich erst noch gewöhnen. Aber es war so spannend, in diese Welt einzutauchen und mehr und mehr zu entdecken. Gleichzeitig schien das viele Gefahren mit sich zu bringen. Alicias Aufruf war der beste Beweis dafür. Trotzdem merkte Kiandi, wie sie sich durch Leiras Worte bestärkt fühlte. Früher oder später würde sie ihre Fähigkeiten kontrollieren können. Es musste einfach gehen. Dieses neue Leben, was gerade erst begonnen hatte, erschien der jungen Erleuchteten wie die Gelegenheit. Sie hatte keine Ahnung, was auf sie zukommen könnte, aber sie hatte sich entschieden, dass sie dafür kämpfen wollte, wenn sie konnte. Kiandi schenkte Leira ein entschlossenes Lächeln und wollte gerade antworten, da meldete sich ein Junge zu Wort. Er schien erst ein wenig unsicher zu sein, unterbrach seine kleine Rede dann jedoch nicht. Das, was er sagte, bekräftigte Kiandi in ihrem Entschluss. Wenn auch die mitgingen, die vielleicht noch nicht so stark waren oder sich so einschätzten, dann würde sie nicht hier bleiben.
    Nachdem der Junge zu Ende gesprochen hatte, stand auch Leira auf und wandte sich an die im Speisesaal versammelten Erleuchteten. Fünf Minuten? Das war nicht viel Zeit. Aber Kiandi besaß eh nicht viel, was sie zusammenpacken musste. Es kostete die Teenagerin mit den blauen Haaren einen kleinen Augenblick der Überwindung. Dann schob auch sie ihren Stuhl zurück, stellte sich neben Leira und verkündete:
    "Ok, dann komm ich auch mit."




    OT: In Zusammenarbeit mit _Luna_

    Der restliche Abend verlieft noch in sehr schöner und ausgelassener Stimmung, und für einen Moment konnte Leira direkt vergessen, was am Vortag passiert war und dass es diese Monster gab - für einen Moment vergaß sie sogar, dass auch Marika und Jimmy dieser Spezies angehörten. Dieser laue Abend am Pool war so … normal. Bzw. etwas, das Leira in dieser Form eigentlich noch nie erlebt hatte. Es war schön, sich zur Abwechslung mal irgendwo zugehörig zu fühlen. Allein dafür hatte es sich doch irgendwie gelohnt, hierher zu kommen. Irgendwann wurde es dann doch kühler und die Teenager begannen sich zu zerstreuen. Auch Leira verzog sich in ihr Zimmer und konnte trotz des aufwühlenden Tages recht schnell schlafen.


    Die Sonne weckte Leira irgendwann gegen halb acht. Sie war zwar für gewöhnlich kein Langschläfer, doch heute wäre sie doch ganz gerne ein wenig länger im Bett geblieben. Andererseits war sie schon etwas neugierig, wie der normale Anstaltsalltag an einem Wochentag wohl ablief - war da nicht auch was von Unterricht die Rede gewesen? Wobei Leira der Meinung war, dass dieser wohl freiwillig war - aber andererseits hatte sie auch schon wieder vergessen, wie lange es überhaupt Frühstück gab in der Mensa und wollte nicht riskieren dass schon alles weg war bis sie unten ankam.
    Also schälte sie sich notgedrungen doch aus der Decke und begab sich direkt ins Bad. Ob ihre Mitbewohnerin eigentlich wach war oder wieder draußen geschlafen hatte, hatte sie jetzt gar nicht bewusst wahrgenommen. Nachdem sie geduscht und sich angezogen hatte, machte sie sich auf den Weg in die Mensa. Diese war schon recht gut gefüllt, trotz des späten Abends gestern. Hatte denn jeder hier eine so gute innere Uhr? Oder doch nur einen guten Wecker?


    Leira deckte sich mit Orangensaft, Marmeladen- und Käsebrot ein und setzte sich an den nächsten freien Platz. Am Nebentisch entdeckte sie danach auch Marika, die fleißig am Müsli vernichten war. Leira konzentrierte sich auch erstmal aufs Essen, bis irgendwann Alicia reinkam und ein wenig was zum Tagesablauf erzählte. Leira zog nur eine Augenbraue hoch, als ein paar Mädels bei der Erwähnung Jimmy Colemans zu kreischen anfingen. Mit kreischenden Fans hatte sie noch nie wirklich was anfangen können. Allerdings überraschte Alicia sie, als sie den Sänger als neuen Lehrer vorstellte. Sie unterdrückte ein Kichern. Irgendwie konnte sie sich den coolen Typen mit Lederjacke und Sonnenbrille kaum als Lehrer vorstellen. Er entsprach dem Bild “Lehrer” einfach überhaupt nicht. Andererseits war das hier ja auch keine “richtige” Schule. Was er über die Bestien zu erzählen haben würde, interessierte jedoch auch sie.


    Als Alicia erwähnte, dass Bruno auch Unterricht im Schießen gab, überlegte sie ernsthaft, ob sie es vielleicht auch mal wieder versuchen sollte. In ihrer Heimat hatte die Jagd eine größere Bedeutung und auch wenn das nicht so ihrs gewesen war, hatte sie wie alle ihre Geschwister sich auch mal eine Weile am Schießen versucht. War ein wenig so etwas wie Familientradition - was zum Teil aber auch der Grund war, warum sie es nicht wirklich leiden konnte. Es gab nichts Schlimmeres, als mit seiner Familie zu Schützenfesten geschleift zu werden. Ihr kams jetzt noch hoch, wenn sie nur daran dachte… Sie hätte ihre Sonntage beileibe auch schöner verbringen können… Andererseits hatte sie, wie sie auch schon bei einem Gespräch mit Nic einmal angedeutet hatte, ziemlich Schiss vor körperlichen Auseinandersetzungen. Möglicherweise in erster Linie davor, dass sie sich dumm anstellte. Manchmal glaubte sie, sie hatte ihre Fähigkeit genau aus dem Grund erhalten, damit sie solche Situationen einfach vermeiden konnte. Oder sie vermied sie, weil sie die Fähigkeit dazu hatte. Warum riskieren, dass man eins auf die Nase bekam wenn man den anderen auch einfach so auf Abstand halten konnte?


    Alicia hatte inzwischen weitergeredet und Leira hörte erst wieder zu, als die Leiterin nach Freiwilligen fragte, um zwei Erleuchtete zu retten. “Was ist denn letztes Mal passiert?”, fragte Leira einfach ins Blaue heraus und sah ihre Tischnachbarn fragend an. Bisher hatte sie nichtmal gewusst, dass Simon von anderen Erleuchteten träumte. Etwas lauter und an Alicia und Simon gewandt, fragte sie: “Wissen wir denn schon was Genaueres zu der Gefahr? Und wie weit von hier ist das? Oh, und ich bin natürlich dabei, wenn ich helfen kann”, fügte sie dann noch hinzu.



    OT: Bin auch wieder da. Wusste gar nicht dass Erleuchtet noch lebt, sonst wär ich früher zurück gekommen. ;)

    Leira schaute Jimmy mit großen Augen an, als dieser offenbarte, dass er bei den Erleuchteten Unterschlupf suchen wollte. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass Alicia dass je erlauben würde. Zwar konnte er sich hier nicht verwandeln und in menschlicher Form es niemals mit allen Erleuchteten auf einmal aufnehmen, also würde er sich schon zu benehmen wissen, aber er war letztendlich auch eine von den Bestien und sicher wollte er sie nur benutzen, um seinen finsteren Anführer loszuwerden. Leira konnte sich gut vorstellen, dass er sich in dem Moment, in dem dieser tot am Boden lag, falls sie das alle je erleben sollten, freudig zu ihnen umdrehen würde, um sie als Nachtisch zu verputzen.
    Dass Bruno nun erstmal verkündete, dass das Essen fertig war, kam ihr gerade recht, denn so löste sich die etwas angespannte Situation erstmal wieder auf. Schnell reihte sie sich in die Schlange der Wartenden vor dem Grill ein und holte sich ein paar Würstchen und Grillgemüse ab, zu dem sie sich noch etwas Baguette und Kartoffelsalat holte. Sie war gerade ganz mit ihrem Essen beschäftigt, als plötzlich ihre Zimmernachbarin zu ihr trat und sie ansprach. “Leira?” - Sie sah kurz auf während sie noch kaute. “Hmm?” - “Was macht der Tote hier?” Leira verschluckte sich fast und fing erstmal an zu husten. Tote? Werlcher Tote? In Erwartung irgendeines Zombies sah sie sich um, konnte aber nichts ungewöhnliches entdecken. Dann erst fiel ihr auf, dass Emma Jimmy anstarrte.
    “Achso, du meinst den Sänger…”, brachte sie heraus, nachdem sie aufgehört hatte zu husten. “Er ist kein Untoter, hat offenbar nur extreme Heilfähigkeiten. Und das ist nicht alles”, sie senkte die Stimme, “raste jetzt nicht aus, aber er ist kein Mensch, auch keiner von uns, sondern einer von den Viechern… Aber er kann sich hier nicht verwandeln und er will wohl mit uns zusammenarbeiten, weil sein Ex-Boss ihn umbringen will. Hat offenbar vor mit Alicia zu verhandeln ob er hier bleiben kann, weil unsere Aura seine anscheinend überlagert sodass ihn die anderen Viecher nicht finden können.”



    OT: Mal wieder ein Lebenszeichen von mir, sorry @Shiralya dass es so lange gedauert hat^^"

    Leira fand es sehr beruhigend, eine Bestätigung dafür zu bekommen, dass auch Jimmy sich auf dem Gelände der Anstalt nicht verwandeln konnte, auch wenn die Vermutung bereits nahe gelegen hatte. Nachdem sie gesehen hatte, wie Jimmy auf die unhöfliche Art von Zanzas Teufelchen reagiert hatte, war es fast schon verstörend, wie er danach wieder mit ihr flirtete als ob nichts gewesen wäre. Der Typ hat Launen… Sie ließ sich jedoch nichts anmerken.


    Allerdings trafen sie Nics Fragen so unvorbereitet, dass sie ihr Lachen nicht ganz unterdrücken konnte. Fragte er echt danach, ob er Jimmys Rüstung haben könnte? Für Tests wie man sie kaputt kriegt?? Klar, die wird er natürlich liebend gerne rausrücken, warum denn auch nicht? Sie musste daran denken, dass diese Frage eine erstaunliche Parallele dazu aufwies, was Nic sie am Vortag gefragt hatte - dass er gerne wüsste wie man ihre Verteidigung durchbrechen könnte, während sie dagegen absolut nicht einsah, warum sie das irgendwen herausfinden lassen sollte. Offenbar hatte Nic aus ihrer Reaktion kein bisschen gelernt. Man fragt Leute nicht einfach so nach ihrer Schwachstelle!
    Bevor sie irgendeinen Kommentar dazu machen konnte, sprach Zanzas Teufel so ziemlich genau ihre Meinung aus.
    Xaroc allerdings war auch nicht besser als Nic. In unübertrefflicher Naivität fragte er den Alpha ganz direkt, was er denn zu tun gedachte sobald Emgour geschlagen war. Wenn es denn überhaupt soweit kommt, eins nach dem anderen… Natürlich war diese Frage durchaus von Interesse, allerdings war sie in etwa genauso sinnvoll wie wenn man einen Reisenden fragte ob er denn einer terroristischen Vereinigung angehöre. Wird er als Terrorist ganz sicher wahrheitsgetreu beantworten…


    Natürlich wurde Nics Bitte von Jimmy abgelehnt. Als ob es daran je einen Zweifel gegeben hätte! Allerdings rückte Jimmy immerhin mit ein paar Details heraus wie diese Rüstungen so aufgebaut waren und wie schwer sie zu durchbrechen waren. Wobei das nicht viel Neues war. Danach diskutierten er und Marika darüber, ob seine Monsteraura von anderen wahrgenommen werden konnte solange er hier war. Leiras Magen knurrte, und ihre Aufmerksamkeit ließ nach. Ihr Blick fiel auf eine Obstschale mit verschiedenen Früchten. Vielleicht erst mal einen Apfel bis es was zu futtern gab.


    „Seit wann gibt es Deathblades als Küchenmesser?“, hörte sie Marika fragen, als sie in den Apfel biss. Wieder neugierig geworden, wandte sie sich dem Grüppchen um Jimmy erneut zu. Krouchug von gestern? Hä? Moment… Langsam sickerte die Erkenntnis durch, dass dieser Jimmy irgendwelche Leichenbestandteile des Monsters aus dem Casino in dieses kleine Messerchen gepresst haben sollte? Ist ja ekelhaft… Sie entsorgte die Reste des Apfels, von dem nicht mehr viel übrig geblieben war, in einen nahe stehenden Mülleimer, und beobachtete, wie Marika die angebliche Deathblade Nic hinhielt, mit der Aufforderung, sie zu testen.
    Nebenbei brachte Marika noch die Neuen auf den neusten Stand, wobei sie das Leiras Meinung nach wenig überzeugend, etwas zu beiläufig und deutlich genervt rüberbrachte. Vermutlich hielten die Neuen sie nach dieser Erklärung für vollkommen übergeschnappt. Jimmy hingegen weihte Xaroc währenddessen in seine diabolischen Pläne ein. Geschichte und Biologie, hm? Niedlich...
    Da Nic noch keine Anstalten gemacht hatte, das Messer zu nehmen um die Kokosnuss zu schlachten und Leira ein plötzlicher Anflug von Ungeduld packte, konnte sie sich nicht zurückhalten. “Gib her”, forderte sie und schnappte sich einfach das Messer aus Marikas Hand. Mit der anderen Hand hielt sie die Kokosnuss fest und ritzte sie leicht ein so wie es mit einer Orange tun würde. Dann brach sie sie einfach mit den Händen auseinander, wobei ihr etwas von der Kokosmilch über die Hände lief und auf den Boden tropfte. Das meiste davon blieb jedoch in den beiden sauber geschnittenen Hälften zurück. Na toll, jetzt ist es offiziell dass ich zu dumm bin, ne Kokosnuss aufzumachen. Man lässt doch eigentlich erst die Milch auslaufen…
    “Nettes Taschenmesser”
    , sagte Leira jedoch nur und wischte es an einer Serviette sauber. Sie drehte sich wieder zu den anderen um. “Aber ob das auch für die Bestien reicht? Ist schon bisschen kurz, oder?” Dabei sah sie insbesondere Marika an.



    OT: Sorry, die Farben passen nicht ganz. Aber ich konnte die richtigen iwie nicht einstellen. Der Quellcode scheint nur noch für die verfügbaren Farben zu funktionieren.


    Edit: Jetzt geht es wieder. ^^

    Marika konnte über die beiden Jungs offenbar nur den Kopfschütteln, was Leira nur allzu gut nachvollziehen konnte. Als Jimmy schließlich Nic anbot, ihm “beim Thema Frauen” zu helfen, verdrehte sie die Augen. Die zwei…
    Schließlich erklärte Jimmy, dass die meisten Alphas Rüstungen trugen und deshalb selbst für Deathblades kaum zu durchdringen wären. Na klasse. Andererseits hatte Leira ohnehin nicht vor gegen einen Alpha zu kämpfen. Sollte sie je das Pecht haben, einem zu begegnen - was sie nicht hoffte - würde sie sich dem Biest nicht auch noch entgegen stellen sondern sehen wie sie da weg kam. Nicht zum ersten Mal dachte sie, dass Unsichtbarkeit irgendwie besser zu ihr gepasst hätte. Stattdessen hatte sie diese Schilde, die sie ja doch nicht vor einem schwereren Kaliber schützen konnten. Noch nicht, knurrte sie in Gedanken, daran würde sie definitiv noch arbeiten.
    Bevor der Sänger sich wieder ihr zuwenden konnte, mischte sich eine von Zanzas Kreaturen ein und zog Jimmys Aufmerksamkeit damit auf sich. Jedoch konnte Leira nicht anders als zu grinsen, als sie beobachtete, wie schamlos der Sänger auf die Kreatur zutrat und sie sogar neugierig am Flügel zog, welche davon natürlich alles andere als begeistert war und sich unter gereizten Worten seinem Griff entwand.
    Die Situation wurde noch schräger, als Xaroc plötzlich zu der Gruppe stieß und schnell offensichtlich wurde, dass er rein gar nichts mitbekommen hatte, aber dennoch alle aufforderte, doch mal etwas netter zu ihrem Gast zu sein. Wenn Leira nicht selbst noch so baff von der Situation gewesen wäre, hätte sie jetzt angefangen zu lachen. Sie wollte Xaroc schon aufklären, als dies jedoch Zanzas Teufel auf seine üblich freundliche Art tat und danach mit einer Erklärung darüber, was er war, weitermachte.
    Als er geendet hatte, seufzte Leira und blickte wieder zu Jimmy. “Und zu meiner anderen Frage…?”, wiederholte sie die letzten noch themenbezogenen Worte des Sängers und hoffte damit, endlich zurück zum Wesentlichen zu kommen, auch wenn in diesem Moment noch jemand dazu kam, der Jimmys Vorstellung wohl verpasst hatte.

    So, ich meld mich auch mal wieder.^^


    Also die Kämpfe waren wieder echt klasse geschrieben, auch wenn es sich schon eine ganze Weile zieht dafür dass es ja nur ein Straßenkampf ist (gut, mit dem höchsten Kaliber an Trainern und Pokemon, zugegeben^^). Faszinierend finde ich jedenfalls, wie du beim Schreiben zwischen Innen- und Außensicht bei Trainern und Pokemon wechselst und eben gerade auch die Emotionen der Pokemon deutlich zum Ausdruck bringst, was häufig ja eher vernachlässigt wird. Außerdem hält gerade der erste Kampf zwischen Washakwil und Schwalboss einige unerwartete Wendungen bereit. Wär hätte gedacht, dass Schwalboss so viel einstecken kann und Washakwil so ein Killer-Vogel ist? ^^ Wenigstens scheint Terry ihn im Griff zu haben - und ernsthaft: so sehr Arschloch ist er doch eigentlich gar nicht. Er ist jedenfalls nicht unfair oder grausam, aber durchaus ziemlich arrogant und aus dem Grund auch nervig.
    Über Psianas Auftritt habe ich mich natürlich - wen wunderts? ^^ - besonders gefreut. ^^ Gerade dieses unbeteiligt tun, das den Adler so auf die Palme gebracht hat, war einfach herzallerliebst xD Dafür ging es mir dann schon wieder zu schnell wie schnell der Kampf gegen Maxax beendet war. Ein Angriff und das war es, wirklich? Psiana hat doch in dem vorhergehenden Kampf noch gar nichts einstecken müssen. Klar, Maxax ist ein riesiges Drachenmonster mit entsprechender Power dahinter wenn der zuhaut, aber Schwalboss ist immerhin aus schwindelerregenden Höhen ungespitzt in den Boden gerammt worden und konnte danach - unglaublicherweise - noch aufstehen, da wirkt Psiana dann irgendwie doch schwach dagegen.
    Schön ist nach dem Kampf wieder der Bezug zurück zur eigentlichen Story. Der geheimnisvolle grüne Drachenherzsplitter, den Maxax wahrzunehmen scheint und Ryan daraufhin am liebsten umbringen würde. Eine brenzlige Situation, aus der Ryan nur knapp entkommt. Das war spannend geschrieben. ^^
    Was mich ein wenig gewundert hat, dass beide Pokemon von Terry so hasserfüllt wirken. Bei Washakwil dachte ich noch, okay, der Vogel ist ein Einzelfall, spät eingefangen und eine Inkarnation der Wildheit und Gnadenlosigkeit, die ihn zum Herrscher seines Reviers gemacht hat. Aber bei Maxax war es letzendlich wieder genau das gleiche. Natürlich war es kein Übungskampf und es ist klar dass die Pokemon da alles andere als verspielt rangehen, aber während man denken sollte dass sonst eher der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund steht, verhalten sich Terrys Pokemon ein wenig so als ob sie es verdammt persönlich nehmen würden, und das in Maxax' Fall selbst dann, wenn der Gegner sie noch gar nicht besonders gereizt hat. Ob das nur für Terrys Pokemon gilt? Jedenfalls ist es mir bisher bei anderen Kämpfen nicht aufgefallen.



    Zum Abschluss noch ein paar Zitate:


    Wahrscheinlich würde ihm das Wort Vorsicht selbst dann nicht in den Sinn kommen, wenn man es auf ein Brett schreiben und ihn damit verprügeln würde.


    Lachflash. xD Sehr nice, wirklich. ^^


    Washakwils Blick war wie der eines Kükens, verglichen mit der brennenden Hölle selbst, die sich in der Iris von Maxax spiegelte.


    Nachdem wir Washakwil ja schon kennenlernen durften, ein wenig übertriebener Vergleich, oder?


    Psiana reagierte blitzschnell auf den Befehl ihres Trainers, da nicht einmal eine Sekunde später bereits der vertraute, siebenfarbene Strahl aus ihrem Stirnamulett hervorschoss und nach dem blauen Drachen zielte.


    Hä? Maxax ist doch nicht blau?! o.O


    Gerade richtete er sich auf, um ihm diese Worte ins Gesicht zu schleudern, ganz gleich, wie der blaue Drache an seiner Seite reagierte, das war ihm mittlerweile echt egal.


    Und nochmal das gleiche wie oben.



    Freu mich wenns weitergeht. ^^

    Huch, da schaut man mal ne Weile nicht rein, und schon hat man drei Kommentare und eine Nominierung. xD Das hat mich ja voll überrascht, nachdem the Shadow of Water eigentlich ja eher nur eine “Randidee” ist und ich immer Kampf der Götter als mein “großes Werk” angesehen habe, und evtl. noch Frenetic Power… Aber ich freu mich dass sie offenbar so gut ankommt. ^^


    @Rusalka: Okay, danke erstmal für den Hinweis mit den Bildern. Ich werd mir das demnächst mal genauer anschauen.
    Ja, bis jetzt ist alles noch etwas undeutlich, das stimmt. Ich versuche Darkrais (genaue) Ziele nur ganz allmählich durchsickern zu lassen, damit es länger spannend bleibt. ;)


    @Bastet: Uh, ich bin überrascht dich hier zu sehen. ^^ Freut mich dass du Aquana magst. ^^ Okay, ich werd versuchen, Darkrai ein wenig mehr Intelligenz zuzugestehen damit ihn das Wasserkätzchen nicht immer dumm aussehen lässt ;)


    @Cyndaquil: Danke fürs Fehlersuchen, das ist mir gar nicht aufgefallen. o.o Werd ich demnächst mal nachbessern.^^ Über die Zobiris kommt im nächsten Kapitel dann etwas (es sind nämlich mehrere, da hab ich vielleicht ein klein wenig von Mystery Dungeon geklaut ;) ). Schauen wir mal was Darkrai so vor hat…^^


    So, liebe Leser, dann folgt jetzt noch ein neues kleines Kapitel aus dem Vorrat und danach muss ich erstmal weiterschreiben. ^^"




    Teil 6


    Der nächste Morgen brach an und sowohl Darkrai, als auch Lugia mussten sich irgendwo in den Rumpf des Schiffes verzogen haben, denn als Aquana erwachte, war sie allein. Gleichmäßig tuckerte der Schiffsmotor vor sich hin und der Kahn fuhr ruhig auf der relativ geraden Wasserstraße entlang. Das blaue Wasser-Pokemon streckte sich wie eine Katze und fuhr dabei genüsslich seine Krallen aus. Dann tapste Aquana an den Rand des weißen Vordachs und sprang an dessen Seite herunter, wodurch sie direkt neben der Tür zur Brücke landete, welche ein Stück offen stand. Neugierig warf sie einen Blick hinein. Ein großes zweibeiniges Gesteinspokemon mit stahlbeschlagenem Kopf und Rücken stand am Steuer und hielt dieses mit seinen Pranken gerade. Drei kleine humanoide Pokemon von violetter Farbe und mit diamantartigen Augen saßen auf dem Boden daneben und schienen irgendein Würfelspiel zu spielen. Oder waren es Edelsteine, die da auf den Boden warfen? Auf jeden Fall stießen sie permanent eine Reihe keckernder Laute aus, die sich mal mehr nach Lachen, mal mehr nach Verärgerung anhörten. Zumindest wirkten sie gut beschäftigt.
    Direkt hinter den spielenden Zobiris befand sich eine weitere Tür, die offenbar ins Schiffsinnere führte. Auch sie schien nur angelehnt zu sein… Jedoch schien es Aquana unmöglich, ungesehen an den drei Unlicht-Pokemon vorbei zu kommen. Zobiris waren streitlustige kleine Kreaturen, leicht abzulenken zwar, aber oft auch gerade dann sehr aufmerksam wenn man es am wenigsten brauchen konnte. Aquana sprach da aus Erfahrung.
    Sie beschloss, offensiv vorzugehen. “Hey ihr drei, was macht ihr denn da?”, fragte sie neugierig und tapste auf sie zu. Erstaunt blickten alle drei auf und Stolloss knurrte irgendetwas vor sich hin. Offenbar war es eine Beleidigung gewesen, denn eines der Zobiris keckerte: “Halt das Steuer gerade, Dicker! Das Denken und Reden überlässt du besser uns!” Seine beiden Kameraden lachten. Es war eine Mischung aus kichernden und klackenden Lauten, die sich so merkwürdig anhörte, dass auch Aquana leise kichern musste.
    “Was gibts da zu lachen, du Katzenfisch?”, fragte das Zobiris von eben wieder, offenbar war es der Anführer der drei. “Wer bist du überhaupt?”
    Aquana plusterte sich auf, offenbar verärgert über die Beleidigung. “Ich bin die persönliche Assisstentin von Lugia”, verkündete sie wichtig. “Ich helfe ihm bei der Navigation!”
    “Navigation, hm? Was gibts denn da groß zu navigieren, der Fluss geht doch immer geradeaus”, gluckste der Zobiris-Anführer und sofort stimmten die anderen in sein Lachen mit ein.
    “Ganz so einfach ist es nicht!”, fuhr Aquana dazwischen, nun ein wenig erbost, weil die Zobiris sich über sie lustig machten. “Es gibt Untiefen in diesem Fluss, Stromschnellen und so weiter, und Lugia und ich erkunden sie und tragen sie dann in die Karten ein”, erklärte sie ungeduldig, “aber dass ihr Höhlenpokemon davon keine Ahnung hab, verwundert ja auch keinen. Deshalb sind auch Lugia und ich für die Navigation zuständig, und nicht ihr!”
    Einen Moment herrschte verblüfftes Schweigen über diese selbstsichere Erklärung, die sich intelligenter anhörte als die Zobiris erwartet hatten. “So, so”, sprach schließlich wieder der Anführer, und fuhr nach einer weiteren kurzen Pause fort: “Und dann willst du jetzt wohl deine Beobachtungen in die Karten hier im Lagerraum eintragen, ja?” Seine Stimme nahm einen lauernden Tonfall an.
    Das lief ja besser als erwartet, doch ganz so blauäugig war Aquana nicht. “Oh, ihr nennt den Raum hier vorne Lagerraum? Ich dachte immer, das wäre die Kapitänskajüte. Aber ja, Lugia meinte die Karte wäre dort. Vorausgesetzt, Meister Darkrai hat sie nicht mal wieder woanders hingelegt.” Sie rollte mit den Augen, als wäre das eine vollkommen alltägliche Sache, die sie ständig bei ihrer Arbeit störte. Glücklicherweise kannte sie als Wasser-Pokemon sich halbwegs mit dem Aufbau von Schiffen aus. Es war nicht das erste Mal, dass sie eines erkundete.
    “Hehe, du hast recht, das hier ist nicht der Lagerraum!”, gab Zobiris anerkennend zu und tat so, als wäre sein schwacher Versuch sie irrezuführen eine ganz besonders schlaue Falle gewesen. Aquana war sich zudem sicher, dass die Zobiris genauso wenig Ahnung von Darkrais Eigenarten und Tagesabläufen hatten wie sie selbst. Darkrai war nicht der Typ dafür, sich viel mit niederen Dienern abzugeben.
    “Na gut, dann geh und schau ob du die Karte findest”, fuhr Zobiris schließlich gönnerhaft fort, so als ob er in einer Position wäre, anderen Pokemon die Erlaubnis zum Betreten des Raumes zu erteilen. Doch Aquana spielte das Spiel gutmütig mit. “Meinen herzlichen Dank, Herr Zobiris.” Sie nickte ihm ernst und höflich zu. “Ich weiß Ihre Mithilfe bei meinem Auftrag zu schätzen.”
    “Schon gut, junge Dame.” Zobiris kratze sich etwas verlegen am Kopf, davon überrascht, offenbar Aquanas Respekt gewonnen zu haben. Dann wandte er ihr den Rücken zu und ließ sich wieder bei seinen Freunden nieder, um das Spiel fortzusetzen. Von diesem Moment an schienen die drei Zobiris Aquana vollkommen vergessen zu haben.


    Leise schlüpfte die Wasserkatze durch die Tür und hielt einen kurzen Moment inne, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, die im Innern des Raumes herrschte. Sämtliche Fenster, die dort zuvor einmal gewesen sein mussten, waren vollkommen abgedunkelt worden. Aquana lauschte, wobei ihre Kopfflossen vor Aufregung ein wenig zitterten. Das hier war doch wohl hoffentlich nicht Darkrais Schlafplatz? Jedoch kam sie nach einigen Momenten der Stille, in der sie den Tanz der Staubkörnchen im Lichtkegel der angelehnten Tür beobachtete, zu dem Schluss, dass er nicht hier sein musste, da sie sonst garantiert etwas gehört oder gerochen hätte.
    Dennoch war sie vorsichtig genug, den gesamten Raum einmal komplett zu durchqueren und in jede Ecke einen kurzen Blick zu werfen, bevor sie sich dem Schreibtisch rechts neben dem Eingang zuwandte. Mit einem Satz war sie auf der daneben stehenden Truhe und mit einem weiteren auf dem Tisch. Ihre Pfoten nahmen Holz, aber auch Papier und noch etwas anderes wahr. Aquana wusste nicht, dass es sich dabei um Pergament handelte, denn sie hatte noch nie welches gesehen. Sie war sich trotzdem relativ sicher, dass es sich dabei um eine oder mehrere Karten oder andere Aufzeichnungen handeln musste, jedoch war es selbst für ihre Katzenaugen unmöglich, im Dunkeln etwas genaueres zu erkennen. Unzufrieden drehte sie eine Runde auf dem Tisch, wobei ihre tastenden Pfoten plötzlich gegen etwas hartes stießen. Rasch untersuchte Aquana den zylindrischen Gegenstand genauer, sie drehte und drückte daran herum, und plötzlich wurde es hell. Beinahe hätte sie die Taschenlampe vor lauter Schreck fallen gelassen, jedoch schaffte sie es gerade noch, sie einigermaßen sanft wieder zurück auf den Tisch zu legen, sodass es kein nennenswertes Geräusch gab. Sie stieß erleichtert die Luft aus. Immerhin konnte sie jetzt endlich sehen, worauf sie da stand.
    Das erste was sie sah, war ein Buch, welches aufgeschlagen da lag. Das auf der Seite abgedruckte Bild zeigte viel Braun und Grün, in deren Mitte eine blaue Linie entlang lief, die auf der einen Seite zu einer großen blauen Fläche wurde und sich auf der anderen Seite in drei kleinere Linien teilte. Aquana wusste, was sie da vor sich hatte. Dies war eine grobe Karte der Region, das Buch demzufolge ein Atlas. Solcherlei Dinge waren ihr nicht unbekannt, hatte sie doch bereits öfter in Suicunes Auftrag auch bei Menschen spioniert und ihre Entdeckungen mit der Meisterin besprochen. Suicune hatte nicht viel mit den Menschen zu tun, doch sie kam weit herum und beobachtete gerne Reisende, daher war sie mit der Art der Menschen, sich zu orientieren, doch einigermaßen vertraut. Auch wenn Aquana ihr bei neumodischeren Dingen eher voraus war, da sie aufgrund ihres neugieren Wesens gerne alles ausprobierte, was sie in die Pfoten bekam. So ergänzen sie und die Meisterin sich gegenseitig, wann immer sie ihr Wissen miteinander teilten.


    Vorsichtig schob Aquana den Atlas ein wenig beiseite, da sie darunter eine weitere Karte entdeckt hatte. Diese erschien ihr deutlich älter, und das Material, auf das sie von Hand gezeichnet worden war, war ihr vollkommen unbekannt. Diese Karte jedoch war wesentlich genauer als die erste, und so groß und simpel wiedergegeben, dass sie auch von Pokemon, die wenig Erfahrung mit so etwas hatten, sehr gut gelesen werden konnte.
    Auch hier zog sich ein blaues Band über das Material, was Aquana als den Fluss, auf dem sie unterwegs waren, identifizierte. Die Karte stellte eine Vergrößerung des Abschnittes dar, wo der Fluss zu drei Linien wurde, von denen jede einzelne zu einem anderen Dreieck führte. Dies waren drei Berge. Um die drei Berge herum befanden sich noch einige weitere Dreiecke, doch Aquana verstand, dass diese nur der Veranschaulichung des Gebirgszuges dienten, und im Grunde nur die drei farblich hervorgehobenen wichtig waren. Über jedem der drei Berge war eine geflügelte Gestalt gezeichnet. Drei Vogelpokemon. Das erste war rot und gelb, und seine Flügelenden schienen zu brennen. Dies musste ein Feuerpokemon sein. Das zweite war komplett blau und hatte einen langen Schweif. Sein Typ war möglicherweise Wasser, eventuell auch Eis, schlussfolgerte Aquana. Blau wies recht häufig auf einen der beiden Typen hin. Der dritte Vogel war gelb und sein Aussehen wirkte auf Aquana besonders roh und gefährlich. Kein Zweifel, dies war ein Elektropokemon, so etwas hätte jedes gute Wasser-Pokemon sofort erkannt! Dennoch ähnelten die drei keinem Pokemon, das Aquana kannte, daher konnte sie nicht sagen, um welche es sich genau handelte.
    Unterhalb der drei Berge befand sich ein großer schwarzer Schriftzug. Dabei handelte es sich in der Regel um den Namen des abgebildeten Ortes. “Q-U-E-L-L-E-N”, las Aquana langsam. Sie war eines der wenigen Pokemon, die die Schrift der Menschen lesen konnten, jedoch war sie dabei nicht gerade die schnellste. Es folgte ein Zwischenraum, wie immer, wenn ein neues Wort begann, danach kam ein “D-E-R”. Zwei geschafft, fehlte noch eins. “R-E-I-N-”
    Aquanas seitliche Kopfflossen zuckten. War da ein Geräusch gewesen? Kam da jemand? Blitzschnell drückte sie die Taschenlampe aus und sprang vorsichtig zurück auf den Boden. Erst jetzt bemerkte sie, dass keine zwei Schritte von ihr eine Falltür in den Boden eingelassen war. Jedoch hatte sie keine Zeit herumzustehen und zu warten bis sie sich öffnete, sondern wandte rasch den Blick ab und entschwand zur Tür hinaus zurück auf die Brücke. Sie hatte ohnehin genug gesehen. Wenn sie Suicune genau beschrieb, was sie in Erfahrung gebracht hatte, würde die Meisterin damit schon etwas anfangen können. Die drei Zobiris waren noch immer vertieft in ihr Spiel und schenkten ihr keine Beachtung, als sie vorsichtig durch die andere Tür stieg und auf das sonnige Deck zurückkehrte.

    Nic drehte sich auf Leiras Einwand genervt zu ihr um. Seine Antwort war phänomenal: "Sicher, warum sollte er nicht, aber ich sehe dein Problem dabei nicht."
    Sie starrte ihn einen Moment mit offenem Mund an. Er sieht mein…?!! Sie unterdrückte ein ungläubiges Kichern, das würde im Moment zu irre rüberkommen. Obwohl es passend gewesen wäre, denn die Situation war gerade so absurd dass sie sich fühlte als ob entweder sie oder der Rest der Welt gerade den Verstand verloren. Allerdings haute sie die Antwort, welche Jimmy Nic daraufhin gab, noch mehr um.
    „Freut mich, dass du kein Problem damit hast, dann kann ich ja mit dir anfangen.” Sie lachte leise und ungläubig auf, verstand jedoch schnell, dass er es nicht sonderlich ernst meinen konnte. Hätte er es ähnlich kühl und trocken gesagt wie Leira solche Kommentare normalerweise machte, hätte sie es ihm wohl erstmal wirklich abgekauft, aber so… Sein lockerer Tonfall und die Tatsache, dass er einen Sinn für Humor hatte der ihr zusagte, führten jedenfalls erstaunlicherweise dazu, dass Leiras Anspannung deutlich nachließ.


    Besonders lange währte dies jedoch nicht, denn nun wandte der menschliche Alpha-Dwuochse sich ihr zu. Zuerst wies er nur daraufhin, dass er ja keine hirnlose Fressmaschine sei und fügte hinzu, dass er nur Leute fressen würde, die ihm auf die Nerven gingen. Danach musterte er sie plötzlich auf eine so eindringliche Art und Weise dass ihr ein Schauer über den Rücken lief und sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten. „Außerdem würde ich so einem niedlichen Mädchen doch nie etwas antun, das sie nicht will. Und ich steh voll auf deine Sommersprossen”, endete er und zwinkerte ihr zu.
    Sie konnte nicht anders als ihn einfach nur anzustarren, so sehr fehlten ihr die Worte. Dafür spürte sie, wie das Blut, dass ihr bei seiner anfänglichen Offenbarung aus dem Gesicht gewichen war, wieder zurückkehrte und eine leichte Röte auf ihren Wangen hinterließ. Das hat er gerade nicht wirklich gesagt…!
    Herzlichen Glückwunsch, Leira, du wirst gerade von einer Bestie angebaggert, kommentierte sie selbst trocken, als ihr Gehirn wieder funktionierte. Bevor sie gewusst hatte, dass der Sänger kein Mensch war, hätte sie nie ahnen können, dass ein riesiges geflügeltes, menschenfressendes Biest gleichzeitig so ein Playboy sein könnte! Wie konnte man nur ein und dieselbe Art gleichzeitig anziehend und lecker finden? Diese Vorstellung hatte echt etwas verstörendes; obwohl es vielleicht auch daran lag, dass diese Bestien nun mal nicht nur Bestie sondern eben auch Mensch sein konnten.


    Was sie allerdings wieder etwas auf den Boden brachte war Nics typisch selbstüberschätzte Reaktion auf Jimmys spielerische Drohung. Das brachte sie jedes Mal wieder dazu innerlich die Augen zu verdrehen vor so viel Ego. Mit einem Schnauben löste sie ihre verkrampften Finger von der Tischkante und richtete sich auf. Dass Nic gerade etwas von wegen Jagd sagte, ignorierte sie erstmal. Selbstverteidigung schön und gut, aber sie hatte definitiv nicht vor, die Bestien auch noch gezielt zu suchen. Ansonsten interessierte Nic sich sehr dafür, wie man die Bestien tötete - wofür auch sonst. Immerhin dreht sich sein Interesse mal nicht nur um Marika…


    “Man braucht eine von diesen Deathblades, nicht?”, schaltete sie sich plötzlich in das Gespräch ein, während sie näher kam. Sie stellte sich neben Marika. Dann warf sie dem Alpha einen skeptischen Blick zu und verschränkte die Arme während sie zu ihm aufsah. “Schön, du hast also nicht vor uns aufzufressen. Aber Marika sagte mal wir wären die erklärten Feinde der Bestien, warum also solltest du nicht die Gelegenheit nutzen und versuchen, uns alle hier und jetzt auszulöschen wenn schon mal so viele von uns auf einem Haufen sind?” Sie sprach die Worte ziemlich neutral aus, ihre anfängliche Furcht war nachdem sie sich von dem Schock erholt hatte fast verschwunden, obwohl man ihren Worten entnehmen konnte, dass sie dem Alpha durchaus zutraute dass er dazu in der Lage wäre wenn er denn wollte. Anders als Nic litt sie nicht an chronischer Selbstüberschätzung und dachte nicht, dass sie einem Alpha viel entgegenzusetzen hätten. Allerdings glaubte sie mittlerweile nicht mehr wirklich, dass von Jimmy eine akute Gefahr ausging, sonst hätte Marika sicher anders reagiert. Und bisher hatte er sich zugegebenermaßen recht friedlich verhalten, auch wenn das längst nicht bewies dass sie ihm vertrauen konnten. Und sie würde nur zu gerne eine Begründung für das so wenig arttypische Verhalten des Alphas hören.



    OT: Ich hab damit kein Problem. ^^

    Nach dem Frühstück zerstreute sich die kleine Gruppe weitestgehend. Leira verbrachte den Tag recht entspannt und fand dass sie sich das auch ziemlich verdient hatte nach all der Aufregung der letzten Tage. Man hatte sie vormittags recht viel am Pool und davor in der Sonne finden können, mittags war sie reingegangen um der Hitze zu entfliehen und keinen Sonnenbrand zu riskieren und irgendwann am späteren Nachmittag hatte sie von dem geplanten Grillabend erfahren und spontan beschlossen, ein wenig mitzuhelfen, nachdem sie sonst nichts besseres zu tun gehabt hatte. Genau wie am Morgen trug sie immer noch ihr rotes Top unter dem die Träger ihres ebenfalls roten Bikinis sichtbar waren und dazu eine kurze Jeans. Die rotbraunen Haare hatte sie wie so oft zu einem Pferdeschwanz hochgebunden.


    Sie trug gerade einen Salat aus der Küche nach draußen als sie Bruno und ein noch sehr bekanntes Gesicht auf sie zu kommen sah und wie angewurzelt stehen blieb. Von Jimmys Verletzungen war nichts mehr zu sehen und jetzt wo er nicht mehr wie ein Häufchen Elend am Boden kauerte war sie verblüfft wie er selbst diesen Schrank von Mann noch überragte. Gleichzeitig musste sie gestehen dass er erstaunlich gutaussehend war, was ihr vor zwei Tagen nicht so sehr bewusst gewesen war. Jedoch wunderte sie sich schon sehr, warum er die Anstalt einfach so hatte betreten dürfen, nachdem er weder einer von ihnen, noch ihr Freund war. Gut, offenbar war er auch nicht ihr Feind, aber nur weil ihre Feinde offenbar die gleichen waren, machte ihn das in ihren Augen noch nicht zu einem Verbündeten.


    Er warf eine Zeitung auf den Tisch, die offenbar als Beweis herhalten sollte, dass er hinter ihnen aufgeräumt hatte. Leira näherte sich dem Tisch und warf einen Blick darauf, wobei sie die Salatschüssel daneben abstellte. “Gasexplosion in Spielothek” lautete ein kleinerer Artikel in einer Randspalte. Zu mehr als einem kurzen Überfliegen der Zeilen kam sie nicht, da Jimmy bereits weiterredete und etwas erwähnte, was klar auf Marikas Verwandlung anspielte. Leira sah auf. Woher zum Teufel weiß er davon? Hat er uns beobachtet? Bevor Marika oder irgendjemand sonst jedoch darauf eingehen konnte, schaltete sich Alicia ein und fragte was denn mit seinen Verletzungen passiert wäre. Doch auf die Erklärung die folgte, hätte sie niemand vorbereiten können. “Jimmy Colmann alias Wetos ‚Der Unverwundbare‘ und falls Sie es nach Garesh‘s kleiner Show noch nicht bemerkt haben, ich bin ein Alpha!“


    Leira fuhr herum und starrte ihn an, während ihr Gehirn versuchte, das was sie gerade gehört hatte zu verarbeiten. Sie war froh dass sie die Schüssel abgestellt hatte, sonst hätte sie sie spätestens jetzt glatt fallen gelassen. Ihr ging in Sekundenbruchteilen alles durch den Kopf was sie je über die Alphas gehört hatte. Dass sie eine deutliche Steigerung der ihr bekannten Bestien waren, dass sie Menschen fraßen und verdammt gefährlich waren. Und so einer spazierte einfach zu ihnen rein und outete sich ganz beiläufig mal im Nebensatz?


    Und Nic setzte dem ganzen noch die Krone auf, indem er nichts besseres zu tun hatte, als den Alpha-Dwuochse etwas total nebensächliches über Marika zu fragen. Hatte er sie noch alle? “Der Typ outet sich gerade als verdammte Bestie und du hast nichts besseres zu tun, als ihn über Marika auszufragen?”, fauchte sie ihn ungläubig an. Noch dazu während sie neben ihm steht, Hornochse, fügte ihr Verstand noch an. Dann richtete sie den Blick auf den Sänger, selbsternannten Auftragskiller und ehemalige rechte Hand des ultimativen Feinds der Erleuchteten und wohl auch der Menschheit. “Du bist einer von denen?!”, platzte sie heraus. Und kurz später, nachdem er Marika gerade als “Vegetarierin” bezeichnet hatte - “oh mein Gott heißt das du frisst Menschen?!” Leira lehnte sich gegen den Tisch, der hinter ihr stand und stützte sich mit den Händen darauf. Ihre Finger krallten sich um die Tischkante und verbargen so das Zittern ihrer Hände. Man konnte ihr recht gut ansehen wie schockiert sie gerade war.

    Hey ^^


    Ich bin grad voll zufällig auf dein Topic gestoßen weil ichs grad auf der Startseite oben gesehen hab. Ich muss mich meinem Vorposter anschließen, ich finde das Tauboss auch total toll. Man merkt jedenfalls, dass du Schattierungen echt gut kannst, man kann sich die Farben fast vorstellen. Besonders die Flügel gefallen mir gut, gerade dieses eingedrehte ist gar nicht so leicht zu zeichnen. Nur die Kopffedern hätte ich evtl. woanders enden lassen, das sieht etwas seltsam aus so wie sie bis zu den Schwanzfedern runtergehen. Ich konnte da erst gar nicht einordnen, welche Federn das jetzt sind. Insgesamt aber echt süß.


    Zum anderen Bild: Finde ich sehr gelungen, gerade auch die Frisur mit den leichten Schatten bei den einzelnen Strähnen. Lässt die Haare viel plastischer wirken. Vor allem dass die Haare auch einen leichten Schatten auf das Gesicht werfen, macht es deutlich natürlicher. Finde auch die Kleidung mit den Falten recht realistisch. Die Kapuze hätte ich vielleicht eher etwas flacher gezeichnet, und da wo die Arme in den Oberkörper übergehen vielleicht eher die innere Linie durchgezogen, so dass der Oberkörper mehr im Vordergrund wirkt als die Arme (zumindest auf einer Seite). Von der Perspektive aus hätte die rechte Schulter (von der Person aus gesehen) meiner Meinung nach außerdem etwas kürzer sein müssen, was so eben diesen leicht verzerrten Eindruck verursacht. Vom Gesamteindruck her aber gar nicht schlecht. ^^

    Hey @Cyndaquil ^^


    was für ein Zufall, ich hab ebenfalls ewig nicht mehr in dieses Topic geschaut und jetzt wo ich es mal tue seh ich gleich einen neuen Kommentar. ^^ Ich freu mich dass dir meine Charaktere so gut gefallen! Ich versuche diese Scharfsinnigkeit die sowohl Darkrai als auch Aquana ausmacht weiter beizubehalten (was manchmal gar nicht so leicht ist). Und ich werde in Zukunft versuchen mehr auf die Beschreibungen zu achten. Direkt auf den Kommi gewartet hatte ich nicht, ich war die letzten Monate mit anderen Dingen beschäftigt, aber ich freue mich natürlich trotzdem ^^ Dann poste ich mal wieder ein Kapitel:


    Oh und kann mir vielleicht jemand sagen warum die Bilder in den Beiträgen nicht mehr angezeigt werden?




    Teil 5


    Aquana wusste, dass das fremde Lugia längst das Weite gesucht haben musste, und das war im Grunde ja auch beabsichtigt gewesen. Jedoch war sie zuversichtlich, dass sich sicher noch eine Gelegenheit ergeben würde, mit diesem potenziellen Verbündeten zu sprechen, so wie Suicune es wollte.
    Zuerst würde sie, wie Darkrai befohlen hatte, ihren alten Bekannten suchen. Diesen aufzuspüren erwies sich als nicht besonders schwer. Er lag auf dem schlammigen Boden am Grund des Flusses, und offenbar war er nicht bei Bewusstsein. Der Kampf mit seinem Artgenossen musste ihm ordentlich zugesetzt haben.
    Aquana schwamm einmal um ihn herum, dann stieß sie ihn fest mit dem Kopf in die Seite, bekam jedoch keine Reaktion. Da sie viel kleiner war als Lugia, konnte sie ihn unmöglich aus dem Wasser ziehen. Sorgen machte sie sich allerdings keine. Dass Pokemon beim Kämpfen ohnmächtig wurden, kam regelmäßig vor, und auch wenn Lugia kein Wasser-Pokemon war - soweit Aquana wusste schliefen diese Pokemon zum Teil sogar unter Wasser und dabei erstickten sie ja auch nicht. Auch wenn Aquana selbst nicht klar war, wie genau sie das machten. Jedenfalls, wenn Lugia nicht aufwachte, würde sie ihn wohl oder übel erst mal liegen lassen müssen. Also kehrte sie zunächst an die Oberfläche zurück, um Darkrai Bericht zu erstatten.


    Aquana war schneller als erwartet zurück, jedoch ohne seinen weißgefiederten Diener mitzubringen. “Wo ist Lugia? Hast du ihn gefunden?”, fragte er sie mit befehlsgewohnter Stimme. Aquana schüttelte sich kurz. “Er liegt im Wasser. Bewusstlos. Was machen wir jetzt, Meister Darkrai?”
    Darkrai ballte die Fäuste. Das war doch zum Verrücktwerden! Da wollte man einmal eine Unternehmung machen, welche ihm die Herrschaft über sämtliche Pokemon garantieren sollte und es ging einfach nicht vorwärts! Aber noch würde er nicht aufgeben. Stattdessen gab er neue Befehle: “Aquana, sieh nach was der Feind in die Schiffsschraube geklemmt hat und entferne es. Stolloss, hol den verdammten Anker wieder hoch! So schnell wird man uns nicht aufhalten…”, knurrte das Unlicht-Pokemon vor sich hin. Um Lugia machte er sich keine allzu großen Sorgen. Sein alter Freund konnte einiges einstecken und würde schon bald wieder aufwachen... In der Zwischenzeit konnte er zumindest das Schiff wieder startklar machen.


    Der Kapitän des Schiffes, welches sie den Menschen abgenommen hatten, marschierte auf Darkrais Befehl mit schweren Schritten aus dem Führerhaus und nach hinten zur Ankerkette. Stolloss war eigentlich kein Diener Darkrais, aber er war nicht besonders hell im Kopf und tat was ihm befohlen wurde, da man ihm gedroht hatte, ihn sonst über Bord zu werfen. Und schwere Stahl-/Gesteins-Pokemon konnten in der Tat nicht schwimmen, sie versanken im Wasser wie ein, nun ja, Stein eben. Von daher war es eine durchaus berechtigte Angst, die Stolloss gehorchen ließ.
    Genau dies war ja auch Darkrais Stärke: Er war ein Meister darin, die Ängste anderer zu erkennen, zu wecken und sie dafür zu benutzen, sie unter seine Kontrolle zu bringen. Und schon sehr bald, wenn sie erst einmal das Ziel ihrer Reise erreicht hatten, würde niemand mehr seiner Macht widerstehen können. Doch noch war es nicht soweit und er sollte sich lieber Gedanken machen, wie sie ihre Reise ohne weitere Stopps fortsetzen und dieses andere Lugia umgehen konnten...


    Aquana tauchte also gehorsam wieder unter, um die Schiffsschraube zu untersuchen. Der hinein geklemmte Gegenstand war kaum zu übersehen, das fremde Lugia hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Ein dicker Baumstamm hatte die Drehung der Schraube erfolgreich verhindert, bis der Schiffsmotor abgestorben war. Das Schiff würde so lange nicht von der Stelle kommen, bis jemand ihn entfernt hatte. Aquana stemmte sich dagegen, doch die Schiffsschraube knarzte nur ein wenig und rührte sich kaum. Sie war einfach viel zu klein um groß etwas ausrichten zu können. Sie brauchten Lugia, anders würden sie den Baumstamm nicht entfernen können.
    Zielstrebig kehrte Aquana zu ihrem Freund aus Kindheitstagen zurück. Lulu hatte sie ihn damals genannt, da sie zu klein gewesen war um den kompletten Namen aussprechen zu können. Das war ganz schön lange her. Eigentlicht hatte sie als sie klein war davon geträumt, zusammen mit Lulu den Ozean zu erkunden. Das war neben ihrer allgemeinen Liebe zum Wasser wohl mit der Hauptgrund gewesen, dass sie sich für den Wasserstein entschieden hatte… aber dann war alles anders gekommen. Lugia hatte immer weniger Zeit für sie gehabt, sie dagegen hatte Suicune kennengelernt und recht bald ihre Arbeit als Spionin für sie aufgenommen. Und nun fanden sie sich plötzlich auf gegnerischen Seiten wieder, auch wenn Lugia davon natürlich nichts wissen durfte. Ob Darkrai schon damals der Grund für Lugias immer häufigere Abwesenheit gewesen war? Aquana hatte keine Ahnung, wann und unter welchen Umständen die beiden sich kennengelernt hatten, geschweige denn, weshalb Lugia sich von ihm herumkommandieren ließ. Sie schüttelte den Kopf. Keine Zeit für Spekulationen oder ferne Erinnerungen, sie musste sich auf die Gegenwart konzentrieren.
    Sie fand Lugia noch immer unverändert am Flussgrund liegen. Zögerlich umkreiste sie ihn. Wie sollte sie ihn nur je da weg bekommen? Allerdings kam ihr da plötzlich eine Idee…


    Lugia wachte auf, als sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß. Wie…? Er erinnerte sich, K.O. gegangen zu sein, danach musste er wohl auf den Flussgrund gesunken sein… Irgendetwas kitzelte ihn furchtbar am Bauch. Er lachte und erhob sich ein Stück aus dem Wasser, um der Berührung zu entgehen. Jetzt erst bemerkte er, dass Aquana ihn mit einem Wasserstrahl empor gehoben hatte. Irgendwie musste sie wohl unter ihn gekrochen sein und ihm dann einen Wasserangriff direkt in den Bauch verpasst haben. Es hatte sich als ziemlich effektiv herausgestellt, wie er staunend feststellte. Er war wieder oben und er war zurück aus seiner Bewusstlosigkeit! Neben ihm paddelte Aquana heran. “Na, wieder wach?”, fragte sie. “Ja, endlich. Danke! Das war ein klasse Einfall von dir”, lobte er sie. In diesem Moment sahen beide, wie sich die Ankerkette hob. Das Schiff rührte sich. Genauer gesagt, es kam direkt auf sie zu!


    Aquana starrte erschrocken zu dem stählernen Schiffsrumpf auf, der sich unaufhaltsam auf sie zu schob. Er war so nah, dass sie nicht einmal mehr den Himmel sehen konnte, dafür aber jeden einzelnen Kratzer auf dem rostbraunen Metall, welches sie wie hypnotisiert anstarrte. “Aquana, pass auf!”, rief Lugia plötzlich und stieß sie mit dem Kopf aus der Fahrrinne des meterhohen Kahns. Sie kam prustend wieder an die Oberfläche und sah gerade noch, wie Lugia nach der anderen Seite auswich und zornig nach oben rief: “Lass sofort den Anker wieder runter, du hirnloser Stahlkopf! Der Motor ist noch aus! Das Schiff fährt rückwärts!”


    Darkrai musste nach der Reling greifen, als das Schiff sich plötzlich wieder in Bewegung setzte. Doch was war das? Es fuhr rückwärts, direkt mit der Strömung! War er denn nur von Idioten umgeben?!
    In diesem Moment hörte er Lugias vertraute Stimme, welcher gerade Stolloss anschrie. Das Stahlpokemon hatte genau wie ihm aufgetragen war den Anker gelöst, ohne darauf zu warten dass die Schiffsschraube frei wurde und der Motor anlaufen konnte. Was für ein Dummkopf! Jedoch wusste Darkrai, dass er im Grunde selber Schuld war. Er hätte wissen müssen, dass Stolloss geistig zu träge war, um selbst mitzudenken. Was ihn auf der einen Seite zu einem gehorsamen Lakaien machte, machte ihn auf der anderen Seite wieder zu einem Idioten, dem man jeden Schritt einzeln erklären musste. Fast ein wenig wie bei Aquana, obwohl sie sich gleichzeitig auch wieder unterschieden wie Tag und Nacht. Aquana strahlte eine gewisse Intelligenz aus, jedoch von einer fremden, ihm nicht zugänglichen Art, die er nicht ganz verstand.
    Ein Ruck fuhr durch das Schiff und es stand erneut. Offenbar hatte Stolloss den Anker wieder losgelassen. Kurz darauf gab es noch ein furchtbar quietschendes Gräusch, gefolgt von einem Platschen, als Lugia den Baumstamm mit den Zähnen aus der Schraube zerrte und in die Strömung schleuderte. “Zobiris, werf den Motor an!”, knurrte Darkrai dem Pokemon zu, welches Stolloss sonst bei seiner Arbeit überwachte, aber selbst zu klein war, um das Steuerrad die ganze Zeit über zu halten. Wohl oder übel musste er das eine Weile selbst übernehmen, zumindest bis Stolloss den Anker eingeholt hatte.


    Aquana hatte sich von dem Schreck wieder halbwegs erholt und schwamm nun neben dem Kahn her, während Lugia dem Pokemon oben den Befehl gab, den Anker jetzt einzuholen. Gleichzeitig erklang nun wieder das tiefe Brummen des Schiffsmotors. Aquana musste ihre ganze letzte Kraft sammeln, um wieder zurück an Bord zu springen. Sie war müde, denn der Tag hatte sich als erstaunlich ereignisreich und anstrengend erwiesen. Nach kurzem Zögern kletterte sie auf das Dach des Führerhäuschens und machte es sich dort bequem. Das weiße Plastik hatte sich angenehm aufgewärmt, aber nicht so sehr, dass es schmerzen würde. Die Sonne versank gerade am Horizont, als sie die Augen schloss, um ein wenig zu dösen.


    Die Dunkelheit brach nun vollends herein und offenbarte einen sternenklaren Nachthimmel unter einer abnehmenden Mondsichel, während die Konturen des Flussufers in der Finsternis entschwanden und das Wasser schwarz und undurchdringlich wurde. Die Nachtfahrt verlief im Gegensatz zum Tag sehr ruhig, doch Darkrai war immer noch verärgert. Dieser unplanmäßige Halt hatte sie Stunden gekostet! Und das nur wegen diesem verdammten zweiten Lugia… Diese Pokemon waren extrem selten, warum musste ausgerechnet hier und jetzt eines auftauchen? Wusste es von seinen Plänen? Arbeitete es mit anderen zusammen? Er grub seine Krallen in die Reling, welche das Schiff einfasste. Es war egal. Die Legendären konnten seine Pläne ohnehin nicht verhindern. Bald, schon sehr bald, würde er die Kontrolle über die gesamte Region erlangt haben! Endlich würde er die Position erhalten, die ihm schon lange zustand… So in Siegesträumen versunken genoss er den Fahrtwind und die fast vollkommene Dunkelheit, die über dem Fluss lag. Und durch die nur jemand wie er manövrieren konnte, für dessen Augen die Dunkelheit wie Licht war. Zusätzlich achtete Lugia unter Wasser darauf, dass sie dort ebenfalls nicht auf Hindernisse stießen.

    Marika bestätigte Leiras Annahme nochmal, dass sie für die Bestien nur das Abendessen waren. Sie lachte ein wenig, als sie das mit dem "Fachladen für Nashörner und Elefanten" hörte. Allerdings, selbst wenn ein so starkes Betäubungsmittel zur Verfügung stehen würde, würde die Panzerung der Bestien das Eindringen eines Betäubungspfeils ohnehin verhindern, von daher... was dachte sich Lewis eigentlich?
    "Ach, er wird es vermutlich ohnehin nie schaffen, Kontakt zu irgendwelchen Alpha-Bestien aufzunehmen. Allerdings würden sie ihn womöglich erst fressen, nachdem er alles über uns ausgeplaudert hat... Das könnte ein Problem sein", überlegte Leira laut. Dann kam sie nochmal auf den Begriff "Kryptonit" zurück, über den Marika gestolpert war. Im Gegensatz zu ihr konnte sie etwas damit anfangen, da sie den dazugehörigen Film kannte. “Kryptonit bedeutet übrigens so viel wie eine geheime Schwachstelle”, erklärte sie der anderen Erleuchteten. “Ist ein Wort aus einem Spielfilm. Er meinte damit wohl ob es etwas gibt, mit dem man eine Bestie möglichst leicht töten kann. Allerdings hab ich das Gefühl, dass wir der einzige ‘Kryptonit’ sind, wenn man das denn so nennen will, zumindest wenn wir diese komische Leuchtdings-Nummer abziehen. Was das angeht, ist uns Alicia auch noch eine Erklärung schuldig…”
    Sie öffnete die Tür zur Schule und marschierte die Treppe hoch Richtung Mensa.

    Auf Leiras Frage, ob jemand mit zum Frühstück kommen wollte, antworteten zuerst Zanza und Marika, wobei Zanza zurück fragte ob es sie störte wenn er und dieses… Ding sie begleiteten. Leira hatte nichts gegen den Erleuchteten, aber sein gruseliger “Freund” war ihr doch weiterhin suspekt. Soweit sie das verstanden hatte war das verhüllte Wesen eine Art Geist eines Toten. Das war irgendwie… Sagen wir es so, die Existenz von Erleuchteten und Monstern hatte sie irgendwie leichter akzeptieren können.
    In dem Moment fiel Emma plötzlich aus dem Baum, wurde aber von Nic, der gerade günstig stand und geistesgegenwärtig reagierte, aufgefangen. Nach der ersten perplexen Sekunde meinte Leira augenzwinkernd zu iherer Zimmergenossin: “Sieht so aus, als bräuchtest du auch dringend was zu essen.” Etwas ähnliches sagte auch Nic und bald war klar, dass beide sich der Gruppe der Hungrigen anschließen würden.


    Auf dem Weg zur Cafeteria wurde Leira von Marika angesprochen. Nein, natürlich glaubte sie nicht dass Lewis etwas von Marika wollte, allein der Gedanke war schon sehr absurd. Allerdings glaubte sie dass das mehr der gegenseitigen Abneigung zwischen den beiden geschuldet war und weniger dem Umstand, dass Marika eigentlich ein Dwuo-wie auch immer war. Es war schwer hinter der Erleuchteten ständig die Bestie im Hinterkopf zu behalten, auch wenn Marika es offenbar genau umgekehrt einschätzte, nämlich dass sie in erster Linie als Bestie gesehen würde.
    Allerdings horchte sie auf als Marika von dem Inhalt des Gesprächs berichtete. Und die Wahrheit war fast noch absurder als die Geschichte dass Lewis sie sexuell belästigt hätte.“Er will sich den Bestien anschließen?”, entfuhr es ihr ungläubig. “Hat er sie nicht mehr alle?” Unwillkürlich stellte sie sich das Bild vor wie der kleine, bunte Lewis vor einer gigantischen geflügelten Bestie stand und mit ihr verhandelte. Nein, so lebensmüde wäre er nicht. Das Bild zerplatzte wie eine Seifenblase. Ob man die Bestien auch über Internet oder Telefon aus sicherer Entfernung kontaktieren konnte? Das wäre etwas, das sie Lewis schon eher zutraute. Aber was versprach er sich davon? Persönlichen Profit? Konnte jemand so geldgeil sein? Vor allem, so wie sie das verstanden hatte, waren die Bestien wie eine Art Mafia, einmal in Kontakt getreten wurde man sie nie wieder los. Oder… vielleicht hatte er ja auch vor um sein Leben zu betteln. Aber war das nicht in etwa so als ob die Maus mit der Katze verhandeln wollte? Immerhin fraßen diese Viecher Menschen. Andererseits hatte dieser Colmann ja auch für sie gearbeitet, von daher konnten sie sich wohl auch zusammenreißen. Nur war Colmann kein Erleuchteter und damit nicht der erklärte Erzfeind.
    “Würde das denn überhaupt gehen?”, fragte Leira schließlich weiter. “Ich dachte die hassen uns so dass sie ihn sofort töten würden.”

    Ansonsten hätte ich hier eine Gegenfrage: woher willst du wissen, dass "artgerecht" gehaltene Tiere glücklicher sind, als Tiere in der "normalen" Massentierhaltung?


    Einfach deshalb, weil Tiere die nicht auf engstem Raum zusammengepfercht leben, sich nicht gegenseitig verletzen. Wenn sie sich bewegen können, bekommen sie weniger häufig Gelenkprobleme und haben bessere Knochen (brechen nicht so leicht) als wenn sie die ganze Zeit auf der gleichen Stelle stehen. Kühe und Schweine auf Stroh liegen sich auch seltener wund als wenn sie auf Eisengittern stehen. Ich gehe mal davon aus, dass Tiere zufriedener sind wenn sie keine Schmerzen haben.

    Bio ist nicht gleich bio, und "DIE Wahrheit" über Bio gibt es schonmal sowieso nicht. Dass Bio nach EU-Richtlinien nur Mindeststandards sind, sollte jedem klar sein. Deshalb habe ich vorhin auch nicht explizit "Bio-Haltung" geschrieben, sondern an "bio" (in Anführungszeichen) "orientiert". Wer nicht nur bio, sondern besser/"artgerecht" will, sollte eben nur bei Bioverbänden wie Bioland, Naturland, Demeter etc. kaufen. Und ja, es gibt auch Tiere auf großen Weiden, das ist nicht nur "Illusion".
    Z.B. hier, hier und hier, wenn Videos unbedingt als Beweise herhalten müssen... Bio generell schlecht zu machen und als unglaubwürdig hinzustellen ist btw imho der falsche Weg, denn dann denkt sich der Verbraucher nicht etwa "gut, werd ich halt Vegetarier/Veganer", sondern eher "dann kauf ich halt wieder das normale, ist billiger und wenns eh egal ist". Aber das ist nur meine Ansicht.


    Kompromissweise könnte man sagen, dass manche Tiere artgerechter als andere gehalten werden. Ob das jetzt 100%ig artgerecht ist, ist wohl Ansichtssache. Allerdings muss "nicht 100% artgerecht" nicht automatisch heißen, dass es sich um Tierquälerei handelt. Die wenigsten würden wohl sagen, dass sie ihre Katze quälen nur weil sie sie bei sich im Haus halten.


    Oder bist du der Meinung, dass man Tiere am besten alle ausrotten (erlösen) sollte, weil die Natur grausam ist und sie in der Natur auch leiden?


    Klar, ist super naheliegend und die Logik dahinter springt einem geradezu ins Auge. Ähm. Mal ernsthaft: Willst du mich ärgern? ;) Oder was soll die Frage?


    Du sagst, Tiere in Bio-Haltung auf Stroh, wie auf dem Video sind nicht glücklich. Vielleicht sind sie das, vielleicht nicht. Aber woher willst du wissen dass Tiere in Freiheit glücklicher sind? Weil du in Freiheit glücklicher wärst als in Gefangenschaft? Sagtest du nicht vorher etwas wie...

    Wir neigen dazu von uns auf Tiere zu schließen und übertragen unser Empfinden direkt analog auf Tiere.


    Ich persönlich denke nicht, dass unser Hund, unsere Katze, unsere Kaninchen oder auch unsere Rindviecher und Schweine ("uns" = wir Menschen), sofern ihre Befürfnisse befriedigt werden und man ihnen nicht weh tut so unglücklich sind, weil sie nicht in Freiheit leben dürfen. Aber wissen tu ich es natürlich nicht, ich kann sie ja schlecht fragen. ;)


    Eines interessiert mich allerdings noch: Was ist deiner Meinung nach der natürliche Lebensraum eines Hausschweins oder Hausrinds, welches seit hunderten Generationen von Menschen gezüchtet wurde?

    Wie du schon geschrieben hast, es ist Natur, der "Kreislauf des Lebens", sicher kein Ponyhof wie du sagtest, aber halt normal, aber den domestizierten Tieren wie Kühen oder Schweine kann man kaum die Freiheit schenken, da sie nie gelernt haben in der Natur zu überleben. :c
    Aber bei Wildtieren in Tierparks zm Beispiel, ist die Natur 100mal artgerechter, besonders bei Lauftieren wie Geparden oder Orcas, die viel mehr Platz und Freiheit bräuchten, aber stattdessen in in Käfigen und Becken gehalten werden, die im Vergleich dazu lächerlich klein sind.


    Das ist klar, bei Wildtieren, gerade solchen die in der Natur kilometergroße Reviere haben, ist es nochmal was anderes. Es ging um die domestizierten Tiere (und deren "natürlicher Lebensraum" ist, wie hier schon paar mal gesagt wurde, auch meiner Meinung nach auf dem Bauernhof). Und da geht es nicht unbedingt um das "nicht gelernt haben" in Freiheit zu leben, sondern eher dass sie körperlich nicht dazu in der Lage sind. Welche Rinder leben denn bei uns in Europa in Freiheit? Das ist am ehesten das Wisent, und das hat im Winter ein Fell wie ein Mammut. Genauso wie auch Wildschweine viel stärker behaart sind als unsere fast nackten Hausschweine. Das Hauptproblem unserer Züchtungen wäre vermutlich, dass sie in der "Wildnis" schlicht und einfach erfrieren würden. So ist das eben mit Züchtungen. Man würde ja auch keinen Yorkie nehmen und aussetzen, damit er in seinen "natürlichen Lebensraum" kommt^^ Bei manchen Züchtungen gibt es diesen einfach nicht, weil sie nie so in der Natur vorkommen würden und nicht an die Natur, sondern an das Leben bei Menschen angepasst sind.

    Wobei man sich die Frage stellen muss, ob diese "artgerechte Haltung" tatsächlich so viel besser ist, als Massentierhaltung. Leiden müssen die Tiere in beiden Fällen.


    Das würde ich so nicht sagen. Es ist doch ein Unterschied, ob man seine Hühner draußen im Garten hält, oder in einer Halle wo sie sich nicht ausweichen können und es blutige Streitereien gibt. Oder ob man Schweine draußen hält, wo sie sich bewegen und im Schlamm wälzen können anstatt auf einem Gitter zu stehen, ohne Stroh und ohne einen Platz wo sie sich angenehm hinlegen können. Schweineaufzucht ist nochmal schlimmer. Die Sau kommt in einen Verschlag der so klein ist dass sie sich nicht mal umdrehen kann, und die Ferkel trinken dann durch die Gitterstäbe hindurch (damit die Sau sich nicht versehentlich auf die Ferkel legt). Außerdem werden den Ferkeln vorsorglich die Schwänze abgeschnitten, damit sie sich später nicht gegenseitig abbeißen und es zu Entzündungen kommt. Und da meinst du wirklich, eine an "bio" orientierte Haltung wäre nicht besser? Dass die Tiere am Ende so oder so getötet werden, ist klar, aber das ist für mich kein Grund, dem Tier kein so gutes Leben wie möglich zu ermöglichen. Und Tod muss nicht immer gleich Leid heißen. Man kann Tiere auch schnell und schmerzlos töten und sie nicht vorher quer durch Deutschland fahren.
    Außerdem: Leiden Tiere in Freiheit etwa nicht? Die Freiheit ist auch kein Ponyhof. Tiere bekommen Krankheiten, die nicht behandelt werden; wenn der Winter hart ist, frieren und hungern sie unter Umständen; als Beutetiere leben sie in ständiger Angst, gefressen zu werden und wenn sie sich verletzen (z.B. gebrochenes Bein) gehen sie oft qualvoll zugrunde. Das ist Natur. Überlebenskampf und natürliche Selektion. (Ich will das natürliche Leben in Freiheit nicht schlecht machen, aber wenn man schon behauptet dass artgerecht gehaltene Tiere mehr leiden als Tiere in Freiheit, hat man evtl. eine romantisierte Vorstellung von Natur.)

    Das mag zwar stimmen aber wo findet man heut zu Tage solche Gebiete?
    Bis auf Naturschutzparks fällt mir gerade kein Ort ein an dem Tiere eine große Weide haben auf der sie leben können.


    Also, es gibt solche Gebiete durchaus. Warst du noch nie in einem ländlichen Raum und hast Kühe auf der Weide gesehen? Die gibt es nicht nur im Alpenvorland auf den Almen, sondern auch im Allgäu, der Rhön, der Eifel, Ostfriesland und sicher noch an etlichen weiteren Orten (aber das sind die wo ich es bezeugen kann ;)). Sehr viel Platz gibt es auch "im Osten", z.B. Brandenburg, und da sind auch die Grundpreise meines Wissens sehr niedrig.
    Natürlich machen die Rinder, die man da überall draußen stehen sieht, nur einen kleinen Prozentsatz aus. Und es wird auch keiner abstreiten dass man den aktuellen Fleischbedarf der Bevölkerung nicht aus reiner Öko-/Freilandhaltung decken kann. Da hilft nur weniger Fleisch essen.




    Desweiteren sind meiner Meinung nach viele Tierarten durch generations lange Zucht schon so degeneriert, dass sie trotz einem schönen Platz zum leben nicht überleben könnten.


    Auf manche Tiere, wie die sog. "Turbomilchkuh" trifft das zweiffellos zu. Die produziert so viel Milch, dass sie ohne Kraftfutter, welches sie fast den gesamten Tag über fressen muss, quasi ausbrennen würde (Körpermasse verlieren und sterben). Aber es gibt ja nicht nur noch solche. Die Kühe von den Weiden sind ja auch "normale" und auch nicht jeder Bauer mit konventioneller Stallhaltung hat nur Turbokühe.
    Von daher, @TiGiOh , kann man sehr wohl Zuchttiere "freilassen" (ich nehme mal an du meintest damit Weidehaltung und nicht wirkliches freilassen?) ohne sie zu quälen.



    Ich suche schon lange nach einer Patenschaft für ein Schwein und eine Kuh, ich würde nämlich gern das Fleisch und die Milch haben wollen. Leider bin ich da im Umkreis von Berlin noch nicht wirklich fündig geworden, aber ich suche weiter


    Das ist zwar keine Patenschaft, wäre aber evtl. auch was für dich (und andere): http://www.meinekleinefarm.org/

    Muss es unbedingt mit Gimp sein oder geht auch was anderes? Denn das was du machen willst, geht sehr einfach mit Paint. Wähle als 1. Farbe die, die du übermalen willst und als 2. Farbe die, mit der du übermalen willst. Dann wähle den Radiergummi und halte die rechte Maustaste gedrückt. Wenn du damit über das Bild gehst, werden alle Pixel der 1. Farbe mit der 2. Farbe übermalt.


    In Gimp kannst du soweit ich weiß nur das beschriebene Auswahlwerkzeug verwenden und die markierten Bereiche dann mit dem Farbeimer umfüllen. Das kann u.U. aber sehr ungenau sein.

    Hey Weltall ^^ (ich sag mal nicht „I“, sonst komm ich mir vor als würd ich mit mir selber reden, also englisches Ich, du weißt schon ;)
    mal davon abgesehen dass ich den alten Namen lieber mochte, na ja nur meine Meinung^^)
    Und mein letzter Kommentar hier war von 2012, okay… Der Mangel an Kommentaren ist aber anders als du meintest kein auf den Kurzgeschichten-Bereich beschränktes Phänomen, sondern zieht sich imo durch den gesamten FF-Bereich.


    So, dann mal zum eigentlichen Kommentar… ich nehme gleich mal das neuste Gedicht. Es gefällt mir, weil man da so viel auf mehreren Ebenen reininterpretieren kann.
    Zuerst mal zum Titel: Finde auch, dass „Desolat“ nicht wirklich ganz passend ist; und da du ja noch Vorschläge suchst: wie wärs mit „Aufstieg“?


    Das Gedicht insgesamt stellt ja, wie auch Rusalka schon sagte, eine Art Reise dar. Für mich ist sie ein Sinnbild für den Lebensweg, teils auf allgemeiner Ebene, teils der persönliche Lebensweg des lyrischen Ich.
    Der „normale“ Lebensweg der meisten oder der „gewöhnlichen“ Menschen sind hier die Straßen. Straßen, Abzweigungen, Weggabelungen mit Schildern, wohin der Weg vermutlich führen wird. Allerdings kann das lyrische Ich mit diesen Straßen und Schildern nicht wirklich etwas anfangen. Bisschen wie eine Zeile in einem Lied bei Spririt „die Wege dieser Welt führn mich nirgends hin” (ich hab den Film als Kind über und über geschaut^^“).
    Jedenfalls reagiert das lyrische Ich auf diese Art von … ich nenne es jetzt mal Perspektivlosigkeit damit, dass es sich nur umso verbissener in die Arbeit stürzt (so interpretiere ich die zwei letzten Zeilen der 1. Strophe). Das „vertikale“ sehe ich außerdem als ein Sinnbild für „gegen den Strom schwimmen“, da die Straßen ja von Steigungen und Gefällen abgesehen horizontal verlaufen, und das Ich sich komplett „querstellt“ (jetzt hab ich das richtige Wort gefunden^^).
    Die Schilder sehe ich dabei nicht nur als Wegweiser, sondern auch als Anweisungen, mit denen das lyrische Ich nicht umgehen kann und nicht umgehen will (deshalb später das „keiner redet mir dazwischen“), was letztendlich auch einer der Gründe für sein Streben nach Freiheit ist, auch wenn es dafür die bekannten Wege hinter sich lassen muss.


    In der dritten Strophe hat das Ich die Straßen nun offenbar verlassen. Es fühlt sich hier befreit von gesellschaftlichem Druck, von der Hilflosigkeit, Erwartungen nicht erfüllen zu können.
    Regen aus dem Blick wischen… hm. Könnte bedeuten, dass das Ich jetzt klar sieht. Oder es handelt sich gar nicht um Regen, sondern um Tränen; schließlich scheint es bis hierhin ja nicht gerade einfach gewesen zu sein. So oder so, damit ist es jetzt vorbei, denn das Ich hat seinen eigenen Weg schließlich gefunden und ist begierig darauf, ihm zu folgen.


    Bei der vierten Strophe drücken die Felsen womöglich aus, dass der Weg weiter steinig ist, beim Wald hab ich keine Ahnung. Überfragt bin ich auch, was „die eine Wahrheit“ angeht. Nur, dass es wohl eher eine harte Wahrheit ist, wenn sie als „kein gutes Licht“ bezeichnet wird.


    In den letzten beiden Strophen will das Ich bis an die Spitze (vielleicht der Gesellschaft?) kommen, denn so interpretiere ich „das Gewimmel singt erst deine Stimme“, „keiner macht mich jetzt noch schweigen“, „der Berg ist mein“ – so als wäre das Ich nun dort angekommen, wo sich niemand mehr gegen es stellt. Es will sehen, „was am Regenbogen wirklich ist“, also vielleicht wie es ist, in dieser Position zu sein, in der gehobenen Gesellschaft zu leben – das zu sein, was von denen die nie dort waren verherrlicht wird.
    Mir gefällt die letzte Zeile am besten, sie ist etwas, über deren Bedeutung man länger nachdenken könnte. Vielleicht eine neue Art von Perspektivlosigkeit, denn wohin soll man noch gehen, wenn man ganz oben angekommen ist? Vielleicht auch, dass das Ich jetzt wo es ganz oben ist merkt, dass auch das es nicht glücklich macht, da immer noch etwas fehlt, und dass dies das ist, was es trotz aller Mühe, die es auf sich genommen hat, nicht finden konnte. Ich interpretiere diese letzte Frage als „Wann werde ich endlich glücklich sein?“
    Letztendlich könnte man es als Aussage sehen, dass Macht nicht glücklich macht und diese „Flucht nach oben“, welche das Ich hinter sich hat, nicht die Lösung aller Probleme ist.


    Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Stil: Das Metrum ist weitgehend gut eingehalten, mit einer Ausnahme – „Hilflosigkeit“ hat die einzige Betonung auf der ersten Silbe und passt deshalb nicht ganz rein. Ansonsten hast du gelegentlich innerhalb einer Strophe das Metrum umgekehrt und manche Reime sind nicht ganz sauber, wie z.B. „Himmel“ und „Stimme“, was ich aber nicht als störend empfunden habe.


    Ingesamt fand ich das Gedicht vom Thema her interessant und gut umgesetzt.