Beiträge von Espeon

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    Zu Leiras Bedauern stellten sich nicht alle der anderen vor. Naja egal, muss ich mir für den Anfang nicht ganz so viele Namen merken.
    Es dauerte nicht mehr allzu lange bis der Bus in die Stadt fuhr. Leira ging in der Zwischenzeit nochmal in ihr Zimmer um ihren Rucksack zu holen. Auch wenn sie ein paar Sachen auspackte und da ließ, damit er nicht so schwer war. Sie fragte sich zwar kurzzeitig, ob das eine gute Idee war, denn auch wenn sie sich bisher anpasste, war ihr diese Anstalt schon auch irgendwie suspekt. Dann aber dachte sie sich, dass sie wohl vorläufig erstmal wieder hierher zurückkehren würde und die Sachen, die sie hier ließ, nicht verloren sein würden.


    In der Stadt gab Alicia allen 25 Dollar und sagte ihnen, dass sie sich in zwei Stunden wieder treffen würden. Auch wenn Leira eigentlich vorhatte ein paar Sachen mehr zu kaufen und 25 Dollar dafür nicht reichen würden, fragte sie Alicia nicht nach mehr Geld. Sie hatte selbst noch ein wenig dabei, und sie konnte es irgendwie nicht leiden, andere um Geld zu bitten. Außerdem konnte sie nicht glauben, dass sie einfach so Geld bekäme ohne das eine Gegenleistung erwartet wurde, auch wenn Alicia keine gefordert hatte. Nur machte es das in Leiras Augen noch mehr suspekt als ohnehin schon. Die Heimleiterin erwies sich als sehr spendabel, und ab einer gewissen Grenze musste einfach jeder misstrauisch werden.


    Die anderen Erleuchteten zerstreuten sich relativ schnell. Leira bekam mit, dass eine Gruppe in einen Süßigkeitenladen gehen wollte - sie selbst war jedoch nicht so sehr der Süßigkeitenfan und hatte nicht wirklich Lust sich anzuschließen. Dann zieh ich halt erstmal allein los.
    Leira zog es gleich am Anfang in ein größeres Geschäft. Zuerst überlegte sie, sich etwas klimatisch angepasstere Kleidung zu besorgen, dann jedoch überschlug sie im Kopf den ihr zur Verfügung stehenden Geldbetrag und entschied sich die Prioritäten zu ändern und sich lieber ein paar Sandalen zu kaufen. An Kleidung konnte sie sich ja auch in der “Anstalt” noch bedienen, aber langsam fühlte sie sich in ihren Turnschuhen nicht mehr so wirklich wohl, es war einfach zu warm.
    Etwa eine halbe Stunde später verließ sie das Geschäft mit einem paar hellbraunen Sandalen, die sie vor allem nach den Kriterien “bequem” und “gut drin laufen können” ausgesucht hatte. In der Tüte des Schuhgeschäftes befanden sich ihre Turnschuhe, da sie diese sofort ausgezogen hatte nachdem sie sich neue Schuhe geleistet hatte.


    Als Leira weiter durch die Straßen schlenderte, entdeckte sie plötzlich eine Gruppe anderer Erleuchteter, die gerade ein Bademodengeschäft betraten. Leira überlegte nicht lange. Im Pool schwimmen zu gehen wäre ziemlich cool... im wahrsten Sinne, haha. Sie betrat kurz nach der Gruppe das Geschäft und bekam gerade noch mit, wie Tomomi erklärte, dass Geld kein Problem sei. Praktisch, dachte sie sich, denn sie hatte nur noch etwas über 15 Dollar übrig, nachdem sie für die Sandalen größtenteils mit ihrem eigenen Geld bezahlt hatte.


    “Hi”, winkte sie der größtenteils aus Mädchen bestehenden Gruppe freundlich zu, in der sie zu ihrer Freude auch wieder ihre Zimmergenossin entdeckte, nachdem sie die anderen ja kaum kannte. Sie begann ein wenig die zum Verkauf angebotenen Teile zu sichten, als sie mitbekam, wie Marika gestand, nicht wirklich Ahnung zu haben was sie da kaufen sollte.
    Leira war jetzt zwar selbst nicht so ultra modebewusst, aber sie kannte sich schon ein wenig aus, auf jeden Fall besser als Marika. Sie drehte sich zu ihr herum. “Ich kann dir auch helfen, wenn du möchtest”, schlug sie vor. “Was wäre dir denn lieber, Bikini oder Badeanzug?” Sie selbst würde ja immer Bikini wählen, aber die andere hatte so etwas kriegerisches und kämpfte gegen die Ungeheuer, daher konnte es ja sein dass sie irgendwo Narben hatte die sie nicht so zur Schau stellen wollte.
    „Was weiß ich. Ich möchte nur den verdammten Pool benutzen können.“, antwortete die Streunerin etwas abweisend und wandte leicht den Kopf ab. Sie hasste die Blöße, die sie sich hier gab und fühlte sich völlig fehl am Platz und sogar etwas hilflos, was sie so gar nicht mochte. Da sie sich aber wieder daran erinnerte, dass die andere mit den rotbraunen Haaren ihr helfen wollte und es unhöflich war, solche Leute abweisend zu behandeln. Also seufzte sie und zog die Schultern hoch. „Was ihr am besten findet, ich hab doch von allem hier keine Ahnung.“
    Leira zuckte erst etwas zusammen auf die Reaktion der Blonden, beschloss dann aber darüber hinwegzugehen. Na gut, wenn sie nicht weiß was sie will braucht sie sich dann aber auch nicht beschweren, dachte sie sich. Sie musterte die andere kurz um ihre Körpermaße abzuschätzen und beschloss dann es mal mit Größe M zu versuchen, da sie zwar groß, aber doch eher dünn war. Oder drahtig bis durchtrainiert viel mehr. Wie auch immer.
    “Hmm...” Leira ging kurz das Angebot durch und suchte gleich mehrere Sachen, manchmal sogar in zwei Größen aus. “Dann probier doch das mal an”, wies sie Marika an und drückte ihr einen olivfarbenen Bikini der nach Leiras Meinung gut zu ihren Augen passen würde, einen schwarzen Badeanzug mit rotem Blumendruck und das gleiche nochmal als Bikini und einen dunkelblauen Badeanzug mit einer weißen, wellenförmigen Linie, die senkrecht an einer Seite entlang lief. Für sich selbst suchte sie einen roten Bikini mit weißem Blumendruck in einer kleineren Größe aus. “Die Umkleiden sind dahinten, komm am besten gleich mit”, meinte sie und marschierte zielstrebig los.


    Mit dem Berg auf den Armen folgte Marika Leira zu den Kabinen und zog sich selbst in eine zurück. Das meiste von dem, was die andere herausgesucht hatte, war ihr doch ein wenig zu auffällig, aber da sie es wohl eh nur auf dem Gelände der Anstalt tragen würde, warum nicht. Schnell entledigte sie sich ihrem Tanktop, dem bügellosen Büstenhalter, den sie immer trug und der Hose und schlüpfte in den schwarzen Badeanzug, ihre Unterhose behielt sie darunter lieber an. Leider hatte dieses verdammte ding so kompliziert verkreuzte Träger, dass sie sich völlig verhedderte und bei dem Versuch, gegen den dehnbaren Stoff anzukämpfen plötzlich über den dummen Hocker stolperte, den eine nicht sonderlich umsichtige Person wohl in den engen Raum gestellt hatte. Die Folge darauf war, dass sie mit ordentlich poltern auf dem Hosenboden landete und erst einmal ordentlich zu fluchen begann, dass es bestimmt die anderen vor der Kabine und das Mädchen in der Umkleide neben ihr noch deutlich hören konnten.


    Leira hatte gerade ihren neuen Bikini fertig angezogen - immerhin passte er ihr sogar ziemlich gut - als es in der Umkleide neben ihr ordentlich Lärm gab. So als wäre die Person neben ihr irgendwie über irgendwas drüber gefallen. Kaum zu glauben dass jemand der es mit den Bestien aufnehmen kann gleichzeitig so ungeschickt ist, dachte Leira etwas amüsiert. “Alles ok bei dir?”, fragte sie nach drüben - das “wie hast du das denn hingekriegt” sparte sie sich lieber.
    „Natürlich, aber wieso stellen die Deppen hier so nen Hocker rein?“, murrte Marika und man konnte ihr schon an der Stimme anmerken, dass ihr die Sache peinlich war, „Übrigends, das Teil sieht mit den Trägern seltsam aus. Ich glaub da stimmt was nicht und sonst… Länge passt, aber das wars auch schon.“
    Diesmal konnte Leira ihr Kichern nicht unterdrücken. “Der Hocker ist dazu da, dass man da seine Klamotten drauf schmeißt oder sich halt hinsetzen kann...” falls man nicht mit den Trägern oder sonst was zureckt kommt, haha.
    “Ich kann dir auch noch was anderes holen, wenn dir das lieber ist”, bot Leira dann jedoch großzügig an, während sie schon dabei war, sich wieder anzuziehen.


    Super, besser ging es ja nicht, die andre lachte über sie. Aber daran konnte Marika auch nichts mehr ändern. Also streifte sie schnell dieses biestige Ding ab und griff sich den olivfarbenen Bikini. „Ich hab hier ja noch Teile.“, antwortete sie und strich insgeheim sämtliche Badeanzüge von ihrer imaginären Liste. Den schmutzfarbenen Zweiteiler fand sie eigentlich ganz in Ordnung. Das war eine ähnliche Farbe wie ihre Armeehose und vom schnitt her relativ unspektakulär. Diesmal wählte sie direkt die kleinere der beiden Größen, denn Leira hatte ja vorgesorgt. Das Ding passte. Auch die Optic sagte Marika zu. Der Bikini war unauffällig, verlieh ihr kein bisschen Weiblichkeit und neben ihren deutlich helleren Augen, die von einem gelben Kranz um die Pupille dominiert wurden, wirkte die Farbe noch schmutziger. Insgesamt verlieh es ihr, zusammen mit ihrer Frisur eher ein schlägerhaftes Aussehen. Nichts was sie gestört hätte, denn für Marika war dieses Teil einfach eines: unauffällig, auch wenn ihre Einschätzung dessen weit von der anderer Menschen abwich.
    "Der hier ist gut.", meinte die Streunerin halblaut.


    Leira kam wieder vollständig angezogen aus der Kabine und zog den Vorhang von Marikas Umkleide halb zur Seite. Irgendwie sah der Bikini vorhin weniger … seltsam aus. “Naja ich weiß nicht”, wagte sie einzuwenden, “ich finde der steht dir nicht wirklich.” Sie drehte sich zum Rest der Gruppe um, die sich zwischen den Umkleiden und dem Verkaufsraum verteilt hatte. “Oder was meint ihr?”


    OT: Zusammen mit Sheewa. Jetzt könnt ihr mit Marika anstellen was ihr wollt ;) (also Kleidungsmäßig und so)

    Leira war gerade noch im Bad gewesen und hatte sich die Zähne geputzt; als Emma reinkam, hatte sie gerade ihren Pferdeschwanz aufgemacht und versuchte, ihre Haare durchzubürsten. Ihre Mitbewohnerin starrte einen Moment auf ihre eigene Bettwäsche, die sie mitgebracht hatte, bevor sie sich zu ihr umdrehte.
    „Ähm, Leira, Du… Kannst du… mir… vielleicht helfen?“, wandte sie sich schließlich an sie. Leira blickte an Emma vorbei auf den Stapel Bettwäsche, dann wieder zu dem Mädchen hoch. Es wunderte sie ein wenig, dass es die andere noch gar nicht selbst versucht hatte - wusste sie wirklich nicht, wie man ein Bett bezog?
    “Klar, kein Problem”, erwiderte sie, bevor sich die Stille zu lange zog. Sie legte ihre Haarbürste aus der Hand und stand auf. Wie bei ihrem eigenen Bett zuvor warf sie Bettdecke und Kopfkissen vorübergehend auf den Tisch, sowie deren Bezüge. Während sie damit beschäftigt war, das Laken über der Matratze glatt zu ziehen, fragte sie Emma mehr neugierig als dass sie sich über sie lustig machte: “Du hast noch nie ein Bett selbst bezogen? Wie kommt das?”


    Emma wusste nicht, wie sie reagiert hätte, hätte sie nicht weder aus Leiras Stimme noch aus ihrer Melodie keinerlei Spott gehört. Das ältere Mädchen begann das Lacken über die Matratze des Bettes zu ziehen. Wenn sie nicht morgen früh alles wieder vergessen hatte, könnte Emma das vielleicht beim nächsten Mal auch.
    Die Blonde zögerte so lange mit ihrer Antwort, dass sie meinte, zu hören, dass Leira sich fragen müsste, ob sie sie überhaupt verstanden hatte. Aber das Mädchen wusste einfach nicht, was es sagen sollte. Als es mit Marcello im Bus darüber geredet hatte, hatte es die Tränen nicht zurückhalten können. Emma wusste einfach nicht, was sie tun sollte.
    „Ich…“, begann sie schließlich, als sich die andere bereits am Kissenbezug zu schaffen machte, „hab lange nicht in einem Bett geschlafen.“ Sie wusste nicht, ob sie genug Kraft aufbringen könnte, jetzt noch - und das zum zweiten Mal an diesem Tag - über ihre Vergangenheit zu sprechen.


    Das Thema schien Emma aufzuwühlen. Leira schob die Ecken der Decke in die Ecken des Bezugs und drückte sie der anderen in die Hand. „Festhalten“, sagte sie nur, während sie den Bezug über den Rest der Decke zog.
    „Du musst mir das jetzt nicht erklären“, meinte sie danach, „wenn du nicht willst. Außerdem bin ich auch müde.“
    Damit wandte sie sich ab, zog sich rasch um und schlüpfte unter ihre Bettdecke. „Schlaf gut“, wünschte sie Emma und schloss die Augen.


    Leira ließ Emmas Aussage einfach so im Raum stehen und fragte nicht weiter nach. Als sie fertig war, das Bett der Jüngeren zu beziehen, verzog sie sich mit einem „Schlaf gut“ in ihr eigenes.
    „Du auch“, murmelte Emma und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie wusste nicht, ob sie froh sein sollte, über Leiras Verständnis oder sich Sorgen machen musste, die andere gekränkt zu haben. Aber ihr Kopf fühlte sich langsam so schwer an, dass sie sich wunderte, ihn überhaupt noch aufrecht tragen zu können.
    Vorsichtig und leise schlüpfte sie aus den Schuhen und zog sich die Jacke aus, die sie seit nunmehr zwei Tagen trug; seit das Monster angegriffen hatte. Sie würde wohl auch bald die Duschen in Anspruch nehmen müssen, so seltsam diese Vorstellung auch für sie war. Inzwischen war sich das Mädchen gar nicht mehr sicher, ob es jemals in seinem Leben geduscht hatte.
    Darauf bedacht nicht zu laut zu rascheln, wühlte Emma in ihren Rucksack nach dem zweiten T-Shirt. Als sie es fand wechselte sie es schnell gegen ihr jetziges, zog die Hose aus und stand noch kurz still vor dem Bett. Sie konnte es nicht in ihren Kopf bekommen, dass sie von nun an in einem Bett schlafen würde. Unter normalen Umständen hätte sie nicht so schnell nachgegeben und wäre aufgrund ihres Bauchgefühls noch länger im dunklen Zimmer stehen geblieben, aber es war nichts mehr normal. Und Emma war todmüde. Also kroch sie unter die Decke und war keine fünf Minuten später eingeschlafen.



    Leiras Schlaf war ziemlich unruhig. Zu viel war am Tag davor passiert und nach einem Ortswechsel hatte sie meistens Schlafprobleme. Noch bevor der Morgen anbrach war sie mehrfach aus verwirrenden Träumen aufgewacht, war einmal aufgestanden um das Fenster zu öffnen, einmal um etwas zu trinken, einmal um auf Toilette zu gehen… Als schließlich die Sonne durch die Vorhänge brach, war sie gerade noch einmal richtig eingeschlafen, aber nun weckten sie neben dem Licht auch Geräusche aus den umliegenden Zimmern.
    Die 17-jährige machte ein unwilliges Geräusch und kniff die Augen zusammen. So schlecht hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen, und eigentlich hatte sie auch überhaupt keine Lust aufzustehen und sich dem Tag zu stellen, nur leider bekam sie allmählich Hunger und so würde ihr wohl nichts anderes übrig bleiben…


    Nach einigen weiteren Minuten der Unentschlossenheit krabbelte sie schließlich aus dem Bett und ging rüber ins Bad. Es dürfte dort nicht mehr viel los sein, die meisten schienen bereits zum Frühstücken gegangen zu sein. Egal.
    Nachdem sie im Bad fertig war und sich angezogen hatte – ihre ausgewaschene Jeans vom Vortag und eines der neuen T-Shirts, diesmal in der Farbe schwarz – bürstete sie sich nur noch kurz die Haare, bevor sie sie zu einem Pferdeschwanz zusammenband und das Zimmer verließ.
    Der Speisesaal war immer noch gut gefüllt als Leira ankam. So wie es aussah, gab es frische Waffeln, allerdings nicht mehr viele. Sie schnappte sich was noch übrig war und suchte sich den erstbesten Platz aus.


    Da sie relativ schnell mit ihrem Frühstück fertig war, war sie gar nicht mal die letzte, die den Speisesaal verließ und den Raum suchte, wo sie sich treffen sollten. Irgendwie erinnerte sie das Ganze hier an eine Art Schullandheimfreizeit… Und genauso sah sie es bisher auch. Nur mit dem Unterschied dass sie noch nicht wusste, wo sie hingehen sollte, wenn ihre Zeit hier vorbei war. Nach Hause ganz sicher nicht.


    Der Raum war bereits halb voll als Leira dort eintraf. Somit dauerte es auch nicht mehr lange bis Alicia dazu kam und die Runde gewissermaßen eröffnete. Hm, vielleicht doch nicht Schullandheim. Eher Kinderheim, dachte Leira bei sich, als Alicia ihnen erklärte, dass sie zusammen in die Stadt fahren würden und sie ihnen alles kaufen würde was sie wollten (also mit Einschränkungen), fast als wären sie eine große Familie und Alicia die Mutter vieler Kinder. Wie eine Heimmutter eben, auch wenn Leira selbst nie ein Kinderheim von innen gesehen hatte. Aber so in Etwa stellte sie es sich vor.
    Dann forderte Alica alle auf, sich vorzustellen. Leira fiel auf, dass sich viele sehr knapp vorstellten, während andere zu keinem Ende zu kommen schienen. Besonders den „Löscher“ fand sie unsympathisch, ähnlich wie die Nervensäge – Lewis, erinnerte sie sich, wenn auch auf eine ganz andere Weise. Immerhin erfuhr sie so etwas über seine Fähigkeit, die er selbst vermutlich wohlwissentlich nicht preisgegeben hatte. Außerdem schien diese Tonja genauso wie Lewis wohl ebenfalls sehr viel von sich zu halten, als sie sich mit Jean aus den X-Men Filmen verglich. Leira kannte diese Filmreihe, und Jean war eine übermächtige Wahnsinnige, die von ihrer eigenen Fähigkeit beherrscht worden war bis sie schließlich getötet werden musste. Niemand, den sie sich als Vorbild genommen hätte.


    Leira versuchte sich die Namen der anderen irgendwie einzuprägen, aber es waren so viele dass sie sich fast sicher war, später manche wieder vergessen zu haben. Allerdings fand sie es wirklich schade, dass viele ihre Fähigkeit lieber im Dunkeln ließen. Sie konnte es zwar verstehen, allerdings fand sie es fast etwas unfair, da im Gegensatz dazu bereits fast alle ihre Fähigkeit kannten… Außer Alicia und andere, die in Oscuras nicht dabei gewesen waren. Und da es eh schon alle anderen wussten, lohnte es sich nicht mehr, noch groß ein Geheimnis daraus zu machen.
    „Also… mein Name ist Leira“, begann sie als gerade wieder eine Pause hinter der letzten Vorstellung entstanden war, „ich bin 17…“, fuhr sie etwas gelangweilt fort, während sie überlegte ob sie noch irgendwas sagen sollte, machte dann aber weil ihr sonst nichts einfiel gleich mit ihrer Fähigkeit weiter: „Die meisten von euch kennen meine Fähigkeit ja schon… Ich mache unsichtbare Wände und so, nichts Spektakuläres.“ Sie tat mit Absicht so als wäre es nichts besonderes, und streng genommen war es das in diesem Umfeld ja auch nicht. Vielleicht wollte sie auch unbewusst einen Gegensatz schaffen zu den selbstverliebten Vorstellungen von Lewis und Tonja. Zudem war ihr gerade nicht nach Aufmerksamkeit.



    OT: Oberer Teil zusammen mit Shiralya.

    Immerhin bewirkte Leiras Einmischung, dass die Xuanesin ihr Messer wieder verschwinden ließ - buchstäblich, scheinbar. Das jedoch musste noch nicht heißen, dass es nicht echt gewesen war. Sie musste unbedingt mehr über die Fähigkeiten der Einzelnen herausfinden. Allein schon, um zu wissen, wer potenziell gefährlich war. Wobei diejenigen, die permanent mit einer Knarre rumliefen, wahrscheinlich das größere Risiko waren...
    Keine Sekunde später machte Alicia allem endlich ein Ende und es kehrte wieder Ruhe ein. Dass sie ihr kurz zunickte, war Leira aber eher unangenehm. Zudem hatte sie sich nicht für sie eingemischt, sondern a) weil sie genervt gewesen war und b) weil ihr das Mädchen irgendwie leidgetan hatte, vielleicht auch weil sie es unsinnig gefunden hatte, dass weiter Fragen gestellt wurden, wenn Alicia eigentlich anders beschäftigt war. Naja.
    Sie war erleichtert, dass die Bestien nicht hierherkommen würden, merkte sich den Raum, wo die Bettwäsche gelagert wurde und hoffte, dass sie den Unterrichtsraum morgen finden würde. Wirklich freuen tat sie sich nicht über den bevorstehenden Besuch in der Stadt, vor allem, da sie nach der Fahrt hierher erstmal genug vom Busfahren hatte, andererseits brauchte sie doch ein paar Sachen, die dem warmen Klima hier besser angepasst waren, als die, welche sie mitgebracht hatte. Mal davon abgesehen, dass sie ohnehin nicht gerade viel hatte.
    Auf das Kennenlernen war sie aber dann doch gespannt. Sie hatte bisher schließlich mit den wenigsten gesprochen, kannte von fast niemandem den Namen und war neugierig, was die anderen konnten und woher sie kamen.


    Als die Runde aufgelöst wurde, war Leira ebenfalls eine der Ersten die aufstanden, ihr Geschirr wegräumten und gingen. Jedoch ging sie nicht ohne sich noch einen Muffin zu holen, auch wenn sie keine Lust mehr hatte, ihn hier in der Cafeteria zu essen.
    Einen Moment lang suchten ihre Augen den Raum nach Emma ab, allerdings war diese sogar noch schneller als sie gewesen und war offenbar schon weg. Egal, sie würde sie ja später noch sehen.
    Wie ein paar andere auch, beschloss sie, zuerst ihr Bett zu beziehen, da sie später sicher zu müde dazu sein würde, und erst später eventuell noch ein wenig herumzulaufen und sich umzusehen, falls sie doch nicht schlafen konnte. Allerdings ließ sie sich viel Zeit auf ihrem Weg ins Wohngebäude, so dass ihr Nachtisch komplett aufgegessen war bis sie dort war.
    Den Raum mit der Bettwäsche hatte sie schnell gefunden. Nach kurzem überlegen griff sie nach der Bettwäsche in ihrer Lieblingsfarbe, rot. Kurz danach entdeckte sie auch die Kleidungsstücke, von denen Alicia gesprochen hatte und suchte sich davon auch ein paar einfarbige T-Shirts in ihrer Größe aus.


    Als sie den Weg zu ihrem Zimmer einschlug, kam ihr gerade die Köchin entgegen - bevor Leira sich fragen konnte, was diese hier auf dem Gang machte, sah sie schon, wen sie im Schlepptau hatte, oder viel mehr hinter sich herschleifte. Anscheinend hatte die Nervensäge keine Lust auf Küchendienst gehabt - was ja verständlich war - und war kurzerhand abgehauen - was eher dumm war - da wie man sehen konnte recht aussichtslos.
    Schnell drückte sie sich in einen beliebigen Türrahmen an die Wand, um Platz zu machen. Verwundert sah sie den beiden nach. Muss ja ganz schön schlimm sein, der Küchendienst. Sie grinste innerlich.
    Ohne noch jemandem zu begegnen, erreichte sie ihr Zimmer. Seufzend warf sie erstmal alles aufs Bett, räumte dann ein paar Sachen in den Schrank ein und warf Decke und Kissen vorübergehend auf den Tisch im Zimmer, um das Bettlaken auf die Matratze zu ziehen. In weniger als fünf Minuten lag alles ordentlich gemacht und bezogen wieder auf ihrem Bett. Bei drei kleinen Geschwistern hatte man viel Übung darin.



    Misana: habs jetzt zeitlich eingeordnet bevor Emma ins Zimmer kommt, die war ja noch eine ganze Zeit lang draußen

    Leira wusste nicht so recht, was sie von der Antwort halten sollte. Training mit den Fähigkeiten? Sie war sich nicht sicher, wie viel das bringen würde. Sie glaubte ihre Fähigkeit zu kennen. Ihre Grenzen. Oder doch nicht? Schließlich hatte sie nie versucht, diese auszureizen. Genauer gesagt war der Einsatz gegen die Bestie so ziemlich das einzige Mal gewesen, dass sie damit etwas sinnvolles getan hatte. Sonst hatte sie ihre Fähigkeit nur benutzt, um nervige Menschen von sich fernzuhalten. Ihre Geschwister zum Beispiel...
    Ansonsten hatte sie nie viel Interesse an ihrer Gabe gezeigt. Sie war manchmal ganz praktisch oder unterhaltsam, aber sonst...? Selten eingesetzt. Hätte ich mich mehr damit befassen sollen?
    An den anderen Fächern hatte sie erstmal kein Interesse. Sie konnte schreiben und lesen, und in Mathe war sie auch nie schlecht gewesen. Was sie von dem Selbstverteidigungstrainig halten sollte, wusste sie noch nicht recht. Brauch ich sowas? Bisher hatte sie bei jeder Auseinandersetzung Körperkontakt vermieden. Und sie hatte vor, das weiterhin so zu handhaben.


    Als Alicia geendet hatte, richtete sich Leiras Aufmerksamkeit unwillkürlich auf Marika und den anderen, denn dort schien sich etwas anzubahnen. Die Frage ihrer Zimmernachbarin ging dabei zwangsläufig unter, als die beiden lauter miteinander sprachen, oder eher stritten. Zwei andere Jungs versuchten sich einzumischen, wurden jedoch so ziemlich gleichermaßen von beiden ignoriert.
    Leira sog scharf die Luft ein, als der militärische Typ plötzlich seinen Revolver zog und auf Marika richtete. Ohne es wirklich zu realisieren, erhob sie sich halb, als wollte sie etwas tun. Was nüchtern betrachtet sinnfrei war, da ihre Wände keinen Schuss aufhalten würden.
    Zu ihrer Überraschung ließ sich Marika davon absolut nicht beeindrucken. Ist das jetzt mutig oder dumm? Auf jeden Fall hat sie ein beneidenswertes Selbstbewusstsein. Sie beobachtete den ganzen Wortwechsel weiterhin angspannt, und war erleichtert, als sich beide Parteien plötzlich wieder zurückzogen, ohne das etwas Schlimmes passiert war.
    Während sie sich langsam wieder hinsetzte, dachte sie über das Gesagte nach. Irgendwie reden sie beide ziemlich aneinander vorbei, stellte sie fest. Marika denkt, die Viecher sind das Gefährlichste auf der Welt, weil sie sie kennt. Vielleicht hat sie recht. Aber der andere kommt immer wieder mit Waffen, Militär, … Zweifelsohne können wir Menschen auch sehr gefährlich sein. Aber wie sollen Menschen gegen Biester vorgehen, die es in der öffentlichen Version überhaupt nicht gibt? Die einzigen, die überhaupt irgendwas über sie wissen, sind doch die Bruderschaft und wir. - Und mit der Bruderschaft will ich ganz sicher nichts zu tun haben. Aber hey, ich würde den Biestern echt lieber aus dem Weg gehen, als gezielt Jagd auf sie zu machen - so lebensmüde bin ich echt noch nicht!


    Leira hatte keine Minute vor sich hingegrübelt, als das bandagierte Mädchen plötzlich einen Schrei von sich gab. Die Braunhaarige zuckte erschrocken zusammen. Mehrere Dinge passierten: Das Mädchen... Tomomi, oder? fing an zu schluchzen aus einem für Leira unersichtlichen Grund -vielleicht wieder irgendwas fähigkeitenmäßiges?, ein anderer Junge verließ nur knapp später den Raum, und die Nervensäge fing wieder an zu... nerven.
    Nach seinen ersten paar Sätzen starrte Leira den Typen ungläubig an. Erstens, wie konnte er so unverschämt sein, zweitens, warum stellte er eine so blöde Frage, nachdem Alicia das bereits erklärt hatte, und drittens, wie konnte er nur so rasch zu einem so dämlichen Thema wie Starbucks wechseln?!
    Bevor sie sich groß darüber aufregen konnte, ertönte von der anderen Seite eine Stimme: "Doch sei ruhig. Bitte." Leira fuhr herum und erkannte die Xuanesin. In der Hand hielt sie ein Messer. Baah, warum sind hier alle so waffenverrückt?? Sie verstand es nicht! Einen kurzen Moment lang verspürte sie fast so etwas wie Dankbarkeit gegenüber ihrer eigenen Fähigkeit, welche sie hoffentlich gegen die meisten gefährlichen Leute schützen würde.
    Im Hintergrund merkte sie, dass noch jemand eine Frage stellte, irgendwas von Fantasystreifen, blabla... dem Rest hörte sie gar nicht mehr zu. Gott, Mädel, wenn du jetzt noch nicht begriffen hast, dass das hier die Realität ist, bist du echt leicht begriffsstutzig.
    Die bunte Nervensäge lehnte derweil die “Bitte” der Xuanesin lächelnd ab und wandte sich genau an jenes Mädchen das eben gesprochen hatte. Leira stieß nach seiner kurzen Rede ein entnervtes Seufzen aus. Der größte Freak hier bist DU!


    Irgendwie begannen ihre Kopfschmerzen langsam zurückzukehren. Kein Wunder bei dem ganzen verrückten Haufen. Sollte sie es genauso machen wie der andere Typ und einfach gehen? War sicher nicht das dümmste was man tun konnte...
    Oder sie unternahm stattdessen etwas dagegen. Auch wenn sie sich vorhin noch über den Militärheini lustig gemacht hatte, folgte sie seinem Beispiel und stand auf, bevor sie etwas sagte. Allerdings tat sie das nur, weil es inzwischen lauter war als zuvor und sie langsam den Überblick verlor. “Leute... Könnt ihr euch vielleicht mal beruhigen?” Und aufhören euch gegenseitig zu bedrohen... “Du da, sorry, ich weiß nicht wie du heißt”, sie wandte sich Artemis zu, “hast vorhin eine gute Frage gestellt, finde ich. Die Antwort darauf ist für uns alle wohl erstmal wichtiger, als das was wir glauben oder nicht glauben.” Und ihr Skeptiker könnt ja gerne wieder raus zu den Mistviechern gehen wenns euch hier nicht passt, fügte sie in Gedanken bissig hinzu. "Außerdem seid ihr gerade ganz schön unsensibel, stellt weiter Fragen und zankt euch hier, während ihr doch genau seht, dass es Tomomi nicht gut geht und Alicia gerade anderweitig beschäftigt ist? Schämt euch!" Sie warf der Xuanesin und der Nervensäge einen wenig freundlichen Blick zu.

    Nachdem Leira fertig war und sich etwas anderes angezogen hatte, diesmal ein dunkelblaues T-Shirt mit einem Aufdruck von weißen Margeriten - eines der wenigen T-Shirts, die sie überhaupt dabei hatte, immerhin hatte sie nicht mit diesen Temperaturen gerechnet, als sie von zu Hause losgezogen war - ging sie zurück ins Zimmer und warf ihr Handtuch auf ihr noch immer unbezogenes Bett. Darum würde sie sich noch kümmern müssen.


    Als irgendwann später der Gong ertönte, war sie schon ein wenig draußen herum gelaufen und hatte sich umgesehen, was ihre noch vom Duschen nassen Haare zumindest halbwegs getrocknet hatte. Den Gong zu interpretieren war nicht schwierig, immerhin war es die gleiche übliche Essenszeit wie es auch in der Jugendherberge von Oscuras gewesen war und die Jugendlichen verhielten sich auch genauso.
    Leira beobachtete einfach, wo alle hinliefen und schlug den gleichen Weg ein. Dieser führte sie schließlich in einen Raum mit Tischen und einer Essensausgabe. Leira holte sich eine Portion Nudeln ab und sah sich kurz unschlüssig im Raum um, wohin sie sich setzen sollte. Ihre neue Zimmernachbarin konnte sie leider noch nicht entdecken, aber sie würde ihr einen Platz freihalten. Sie setzte sich erstmal eher an den Rand. Als Emma wenig später ebenfalls auftauchte, winkte sie ihr zu. Leira lächelte sie an, als die andere sich neben sie setzte.


    Kurz bevor sie ihre Nudeln aufgegessen hatte, hielt Alicia eine Art Begrüßungsrede. Wobei der Großteil daraus bestand, eine Geschichte zu erzählen. Die Geschichte, wo die Erleuchteten herkamen, sozusagen. Leira runzelte die Stirn. Mit der Bruderschaft der Sterne hatte sie nie irgendwas zu tun gehabt, es war schon seltsam, warum sie trotzdem “betroffen” war. Und die Rosetta war in ihren Augen mehr ein Naturschauspiel, nichts, für das man Rituale abhalten konnte, die auch noch Wirkung zeigen. Echt absurd.
    Dass diese Bruderschaft allerdings auf der Suche nach den Erleuchteten waren, das glaubte sie durchaus. Auch wenn sie sich nicht wirklich wie eine Superwaffe fühlte. Eher wie ein ganz normales Mädchen...
    Genau das sprach auch jemand anderes an, Alicia tat es als falsche Vorstellungen der Bruderschaft ab. Sie selbst gab zu, ein Ex-Mitglied zu sein. Naja, schon kacke wenn man in so ne Sekte reingeboren wird...


    Danach meldete sich die Nervensäge zu Wort, die zwar etwas später, aber dafür unignorierbar aufgetaucht war. Zwar wusste Leira auch nicht, was die Superkraft von ihm war - mal abgesehen vom super-nervig-sein, aber das leuchtende Symbol schien sie ja anscheinend alle zu brandmarken, also musste er wohl auch ein Erleuchteter sein.
    Auch die Köchin unterbrach zwischendurch mal, da der bunt angezogene seine Nervigsein-Fähigkeit wohl auch an ihr bereits getestet hatte. Die Braunhaarige unterdrückte ein Lachen. Nur dem letzten Satz bezüglich des “Löschers” konnte sie nicht folgen.


    Als diesmal einer der Neuen aufstand - ach, der Militärheini; Leira erinnerte sich an seinen Auftritt in Oscuras - und betonte, nicht Alicias Obhut unterstellt zu sein, was diese wohl in irgendeinem Nebensatz zuvor mal gesagt hatte, verdrehte Leira unwillkürlich die Augen. Maaan, Junge, sie meint das doch nach außen hin! Wer weiß was diese Anlage hier rechtlich gesehen ist... Was für schwer Erziehbare oder so, sagte sie glaub ich.
    Ihr entwich ein Seufzen.
    Außerdem fand sie die Art des Jungen irgendwie übertrieben. Warum steht er auf, als wollte er ne Rede halten, wenn er nur zwei Fragen stellt? Und überhaupt, ich wäre überrascht wenn irgendwer hier die Antwort auf “Frage 1” wüsste. Manche Menschen stellten sich sowas viel zu einfach vor...


    Seine letzte Frage machte sie allerdings stutzig. Kontrollen? Was für Kontrollen? Hab ich was verpasst?
    “Ähm, von welchen Kontrollen redest du denn?”, schaltete sie sich unwillkürlich ein. Ihr Blick huschte leicht verunsichert weiter zu Alicia. “Sie sagten doch, dass wir gehen können wann wir möchten, oder?” Sie zögerte eine Sekunde, dann schon sie doch noch die Frage nach, die sie beschäftigte: “Was wird eigentlich aus uns, wenn wir hier bleiben? Das ist wie ein Internat, oder? Haben wir dann alle, äh, Unterricht, auch die, die mit der Schule längst fertig sind?” Sie sah Alicia weiterhin an, diesmal ein wenig zweifelnd. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie die selbst ernannte Direktorin die ganzen Jugendlichen und jungen Erwachsenen den ganzen Tag beschäftigt halten wollte. Es war ja nicht so, dass man sagen konnte, jetzt habt ihr ein Zuhause und gut ist.

    "Das war deine Melodie", erwiderte Emma fast feierlich, als sie aufhörte zu spielen.
    Meine Melodie? Was meint sie denn damit? Leira zögerte noch einen Moment, in dem sie überlegte, ob sie sie richtig verstanden hatte, dann sprach sie ihre Gedanken aus: "Was meinst du mit 'meine Melodie'?" Sie sah die Jüngere fragend an.


    Leiras Frage verwirrte das Mädchen. War das ihr Ernst? Wusste sie es nicht? Warum sollte das so sein? Emma grübelte.
    „Du“, begann sie und brach ab. Sie war sehr verwirrt und wusste überhaupt nicht, was sie sagen sollte. „Du – Du weißt wirklich nicht, was ich meine?“
    Sie fühlte sich plötzlich sehr seltsam und es kam ihr fast so vor, als würden alle Melodien, die sie bisher gehört hatte, in ihrem Kopf Amok laufen. Was war hier bloß los?


    Leiras Frage schien Emma ziemlich zu verwirren. Ähm, hab ich irgendwas verpasst?, dachte sich Leira und runzelte leicht die Stirn.
    "Ähm, nein, ich weiß nicht was du meinst, sorry." Man sah Leira an, dass ihr die Situation irgendwie etwas unangenehm war. Ihre simple Frage schien Emma irgendwie ziemlich schockiert zu haben, und sie hatte keine Ahnung, warum.


    Emmas Welt begann sich immer schneller zu drehen, als wollte sie aus ihrer Halterung brechen. Ihre Schläfen begannen zu pochen, sodass das Mädchen ihre freie Hand dagegen drückte.
    „Jeder Mensch hat eine Melodie. Das weißt du doch, oder?“, versuchte sie es noch einmal. Wenn sie es sich recht überlegte, hatte sie auch noch nie jemandem verraten, dass sie gerade deren Melodie spielte. War es ein Fehler gewesen, Leira so weit zu vertrauen?


    Leiras Gesichtsausdruck war noch immer ein einziges Fragezeichen. "Wie meinst du das, jeder Mensch hat eine Melodie? Was bedeutet diese Melodie denn?" Gleichzeitig überlegte sie, was genau Emma meinen könnte. 'Das ist deine Melodie', 'Jeder Mensch hat eine Melodie'... nicht das ich wüsste, ergänzte sie in ihren eigenen Gedanken. Aber Emma tat irgendwie so, als wäre das etwas selbstverständliches, als müsste sie ihr gerade erklären, dass es männliche und weibliche Menschen gab oder sowas. Schon seltsam!


    Am liebsten wäre Emma aus dem Zimmer gerannt. Aber wohin? Außerdem fühlte sie sich kaum in der Lage, auch nur einen Muskel zu bewegen. In ihrem Kopf dröhnte es und die Kopfschmerzen wurden unerträglich. Das Atmen fiel ihr mit jeder Sekunde, die verstrich, merklich schwerer.
    „Jeder“, brachte sie zwischen zwei Atemzügen heraus, „hat eine Melodie.“ Es klang verzweifelt und nicht mehr so sicher, wie sie es beim ersten Mal gewesen war.
    Emma konnte sich nicht entscheiden, was schlimmer war; das Ungeheuer oder das.


    Emma schien Leiras Unwissenheit ziemlich aufzuregen. Aber nicht auf eine aggressive Art, sondern im Gegenteil, sie wirkte völlig fertig. Sie wiederholte den gleichen Satz noch einmal, fast schon wie ein Credo.
    "Hey, ist ja gut...", gab Leira etwas hilflos von sich. Sie stand von ihrem Bett auf und setzte sich neben Emma. "Warum bist du denn so aufgelöst?"
    Leira ließ sich alles, was sie über Emma wusste noch einmal durch de Kopf gehen. Die Gute sah wirklich so aus, als hätte gerade etwas ihr Weltbild zerstört... Konnte das..?
    "Was ist eigentlich deine Fähigkeit?", fragte Leira unvermittelt, da in ihrem Kopf eine Ahnung Gestalt annahm.


    Dass Leira sich neben Emma setzte, bekam diese nur am Rand mit. Sie versuchte einfach nur irgendeinen klaren Gedanken zu fassen zu bekommen. Aber es gelang ihr nicht.
    „Was ist eigentlich deine Fähigkeit?“
    „Was?“, fragte Emma, bevor die Frage wirklich bei ihr angekommen war. „Ich…“ …kann nichts, wollte sie ergänzen, doch sie hielt inne.
    „Kann es sein…? Nein, das wäre doch verrückt. Oder?“ Als sich die wirren Wörter, Bilder, Melodien und Eindrücke in ihrem Kopf wieder zu Gedanken formten, wollte Emma ihnen keinen Glauben schenken.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete sie schließlich auf Leiras Frage. Alles andere könnte sich als Lüge herausstellen.


    Als Emma erwiderte, dass sie nicht wusste was ihre Fähigkeit war, wurde die Ahnung greifbar und Leira wusste plötzlich genau, was mit dem anderen Mädchen los war. So wie es aussah, hatte sie ihr Leben lang gedacht, dass das was sie konnte normal war? Das war wirklich... unglaublich. Aber es musste wohl genau so sein.
    "Dann denke ich, hast du gerade deine Fähigkeit entdeckt. Beziehungsweise erkannt, dass es eine Fähigkeit ist." Leira musste ein wenig lachen. "Schau mal, du hast dieses Symbol auf der Stirn, hast du dich nie gefragt, warum das dort ist? So wie ich das verstanden habe, haben alle 'Erleuchtete' irgendwo so ein Symbol, und auch eine gewisse Begabung. Deine muss irgendwas mit diesen Melodien zu tun haben - ich hab noch nicht genau verstanden, was genau du kannst, aber du scheinst irgendwas hören zu können, das sonst niemand wahrnimmt." Sie lächelte Emma an. "Mach dir keine Sorgen, dass irgendwas mit dir nicht stimmen könnte, freu dich einfach, zum Club der Begabten zu gehören." Sie zwinkerte ihr zu und grinste.


    Leiras Worte drangen zu Emma durch und versuchten ihre Welt wieder in ihre Bahnen zu bringen. Um sich mit diesen Gedanken doch noch anzufreunden, erklärte Emma erstmal, was für sie immer selbstverständlich gewesen war: „Jeder Mensch hat eine Melodie. Sie spiegelt den Charakter wieder, sie spielt, wie man sich fühlt. Man kann viel daraus lesen, aber alles ist subjektiv. Bei dir spielt ein Flügel. Aufmerksam. Na ja, wie ich gespielt habe.“ Sie schaffte es zu lächeln, als sie nun mit diesen Fakten versuchte, Ordnung in ihren Kopf zu bringen. „Mir gefällt sie“, ließ Emma ihrer Erklärung noch folgen.
    „Das heißt, ich werde niemals erfahren, wie meine Melodie klingt“, dacht Emma leicht wehmütig, nachdem sie sich langsam mit dem Gesagten abfand. „Wusste Elias davon?“
    Das Mädchen starrte in das Zimmer, das es anscheinend von nun an bewohnte. Seit Emma damals von zuhause abgehauen war, hätte sie nicht mehr damit gerechnet, irgendwo zu bleiben. Allerdings war sie immer irgendwohin gelaufen. Vielleicht hatte sie diesen Ort jetzt gefunden.


    "Also ich finde du hast eine interessante Fähigkeit. Ist bestimmt hilfreich, um andere Menschen einzuschätzen", erwiderte Leira auf Emmas Erklärung. Irgendwie fand sie es auch ganz cool, dass ihr "Instrument" quasi ein Flügel war, das war zumindest ein Instrument, dessen Klang sie mochte, auch wenn sie es selbst nicht spielen konnte. Jedenfalls war sie froh, dass Emma sich offenbar wieder etwas beruhigt hatte, dann konnte sie ja jetzt endlich sich duschen und umziehen gehen.
    Sie suchte ein wenig in ihrem Rucksack herum, bis sie ein frisches T-Shirt fand, dass sie sonst eigentlich nur zum drunterziehen benutzte, da es in Oscuras ja so kalt gewesen war. Dann zog sie ihren Pulli endlich aus, unter dem sie noch ein schwarzes Top trug. Sie schnappte sich rasch ihr Handtuch und verschwand durch die Tür. „Bin erstmal duschen“, murmelte sie Emma noch zu.
    Dann ging sie ins Bad gegenüber und drehte den Schlüssel herum.


    OT: Und zweiter Teil.

    So, meine Lieben. Unglaublich dass es nochmal ein Jahr gedauert hat bis ich hier das Ende poste... Dafür gibt es eigentlich keine Entschuldigung, weil nicht mal ich SO beschäftigt bin. Da hilft es auch nichts, dass ich das letzte Kapitel sogar schon vor einiger Zeit geschrieben habe, aber zu faul war es nochmal durchzulesen und einzustellen.


    Jedenfalls, das letzte Kapitel trägt den unglaublich kreativen Namen “Das Ende”, wobei sich dies zu meiner Verteidigung eigentlich auf das Ende des Doppelkampfes und erst sekundär auf das Ende der Story bezieht... Ursprünglich war ich nämlich gar nicht sicher, ob es das letzte Kapitel ist. Naja.
    Was aber irgendwie lustig ist: Wie ihr garantiert nicht mehr wisst (aber ihr könnt gerne nachschauen ^^) lautete der Name des ersten Kapitels “Vier Jahre später...”. Und, Überraschung, Überraschung: Das erste Kapitel hab ich auch vor fast genau vier Jahren gepostet! So schließt sich der Kreis endlich.


    Ich hoffe ihr könnt euch überhaupt noch an die Handlung erinnern, aber ich denke das letzte Kapitel ist auch so nochmal ganz amüsant, ob man die Vorgeschichte jetzt noch weiß oder nicht. Have fun.


    Ich weiß, auf eure Kommis hätte ich auch mal früher eingehen können, aber irgendwie ist es jetzt nach einem Jahr auch seltsam noch groß was dazu zu sagen. Nur so viel: Danke, dass ihr immer mitgelesen, gelobt und kritisiert habt, vielleicht hilfts mir ja bei einer zukünftigen Story. Die ich wenn dann erst schreiben und dann häppchenweise posten werde, denn sonst endet das wie die hier und das wollen wir ja nicht.


    Kapitel 38: Das Ende


    Cresselia hatte sich also am Rand neben uns niedergelassen, während Darkrai vom Eis befreit und im Vollbesitz seiner Kräfte selbstbewusst auf der spiegelglatten Fläche stand. Dialga sah schwer angeschlagen aus und belastete ihr linkes Vorderbein nicht mehr, Palkia wirkte immer noch wütend und kampfeswillig, aber ich wusste, dass auch er erschöpft war. Es wirkte tatsächlich so, als wäre Darkrais Plan aufgegangen. Unglaublich, dass er es tatsächlich geschafft haben sollte, Palkia und Dialga gleichzeitig zu besiegen. Mit ein wenig Hilfe von Cresselia, natürlich.
    Ich sah, wie Darkrai ein letztes Mal die dunkle Energie um sich sammelte. Mir war klar, dass dies der letzte Angriff sein würde. Der letzte, der nötig war, um die beiden angeschlagenen Legendären endgültig zu besiegen. Das unheimliche Heulen brandete wieder auf und Darkrai entließ die Energie, um sie auf seine Feinde zu schleudern.
    Jedoch sollte die Finsteraura ihr Ziel niemals erreichen. Wie aus dem Nichts öffnete sich mitten auf dem Kampffeld ein Dimensionsloch, das den Angriff komplett aufsaugte. Kaum eine Sekunde später schoss ein großes dunkelgraues Etwas daraus hervor und krallte sich in Dialga, nur um das Pokemon in eine weitere dunkelblau schimmernde Öffnung zu ziehen.
    Simon und ich sprangen gleichzeitig auf, während Palkia irgendetwas brüllte und Darkrai und Cresselia einfach nur auf das Loch starrten, in dem Dialga gerade verschwunden war. “Was zur Hölle war das?”, rief ich erschrocken. Simon schien zwar ebenfalls überrascht zu sein wie ich, aber längst nicht dieses einzige Fragezeichen, das ich war. Kein Wunder, denn er hatte das Pokemon schon einmal gesehen. “Das war Giratina...”, murmelte er erstaunt. “Aber frag mich nicht was...” Er beendete seinen Satz mittendrin, als das Pokemon zurückkehrte und nun auch Palkia schnappen wollte. Dieser war jedoch etwas besser vorbereitet als Dialga. Er wich dem herannahenden Pokemon aus und versetzte ihm gleichzeitig einen Stoß in die Seite, der es zum Taumeln brachte.
    “Was soll das Giratina? Weshalb mischst du dich ein?”, knurrte er.
    Das andere Pokemon mahlte hörbar mit den Zähnen. “Das fragst du noch? Ihr seid dabei, diese Halle mit euren Kämpfen zu entweihen, das kann ich nicht zulassen.”
    “Kriech zurück in das Loch, aus dem du hergekommen bist, Giratina!”, fauchte Darkrai von der anderen Seite des Kampffeldes. “Ich hab hier noch einen Kampf zu gewinnen und nicht den ganzen Tag Zeit.” Die Angesprochene drehte sich wütend um die eigene Achse und schoss ein Stück nach Vorne. “Du! Du wirst niemals die Orbs der Raum-Zeit-Pokemon besitzen! Was fällt dir eigentlich ein, so etwas zu fordern! Wenn Arceus das wüsste!”
    Wow. Da war ja jemand gut informiert. Ich fragte mich, woher sie das wusste. Und anscheinend war ich da nicht die Einzige.
    “Und woher weißt du das schon wieder? Hast du mir nachspioniert?”, fragte Darkrai nach einer kurzen, überraschten Pause sie bereits kühl zurück.
    “Dir? Wie kommst du darauf, so interessant bist du auch wieder nicht”, knurrte Giratina. “Ich habe gespürt, dass sich in der Halle des Beginns etwas zusammenbraut. Ich beobachte euch schon seit kurz nachdem Arceus euch erschienen ist. Ich weiß über alles Bescheid, was ihr hier besprochen habt. Und ich konnte nicht zulassen, dass die Raum-Zeit-Pokemon ES verlieren. Das Orb.”
    “Warum nicht? Warum musst du dich immer einmischen?”
    “Weil ich nicht Arceus bin, Teufel noch mal! Der werte Herr ist ja nie da, um sich um die Welt zu kümmern. Also muss wenigstens ich aufpassen, dass ihr keinen Unsinn macht. Immerhin hängt auch das Bestehen meiner Sphäre, der Gegenwelt, davon ab, dass das Gleichgewicht gewahrt bleibt. Und du Idiot hättest es beinahe schon wieder verschoben! Diesmal nicht zwischen Dialga und Palkia, sondern zwischen dir und ihnen beiden zusammen.”


    “Giratina!”, rief plötzlich jemand. Ich bemerkte erstaunt, dass es Simon gewesen war. “Was hast du mit Dialga vor? Willst du sie etwa wieder einsperren, so wie damals?”
    Ich erinnerte mich, dass Simon, als er Dialga kennengerlent hatte, sie aus der Gegenwelt hatte befreien müssen, da sie dort durch ihr Gewicht an die obere Decke der Gegenwelt gebunden gewesen war, von der eine merkwürdige Schwerkraft ausging.
    Giratina drehte den Kopf leicht. “Gut möglich”, erwiderte Giratina mit einem abschätzigen Lächeln in der Stimme. “Selbst wenn ich Palkia auch noch mitnehme, können sie dort immerhin nicht kämpfen. Aber zuvor erkläre ich eure Wette für nichtig. Es gibt Dinge, um die wettet man nicht. Und ein gutes Wort bei Arceus wird euch genauso wenig helfen, wie ein böses euch schaden wird. Habt ihr das immer noch nicht begriffen? Wie dreist von dir, Darkrai, das Unwissen von Dialga und Palkia über Arceus’ Gedankenwelt auszunutzen. Und wie dumm von ihnen, dass sie sie noch immer überhaupt nicht begriffen haben... Nun, sei’s drum. Darkrai, du wirst diesen Ort nun verlassen. Du auch, Cresselia. Lasst euch die nächste Zeit... sagen wir, ein paar hundert Jahre - besser nicht mehr hier blicken. Es sei denn, ihr wollt demnächst gegen MICH kämpfen. Und nun verschwindet.”
    Ich war beeindruckt, wie Giratina so einfach hier aufgetaucht war und begonnen hatte, die Legendären in die Schranken zu weisen. Ich fragte mich nur, ob es etwas gebracht hatte. Darkrai starrte Giratina einfach nur an. Es sah nicht danach aus, als ob er ihrem Rausschmiss Folge leisten würde. Dem grauen Pokemon ging jedoch nur allzu bald die Geduld aus.
    “Gut, dann bleib eben hier, aber viel Spaß beim Weiterkämpfen, so ganz ohne Gegner.” Damit drehte sie sich mit irrsinniger Geschwindigkeit um und schaffte es diesmal tatsächlich, Palkia mit Einsatz ihres gesamten Gewichts in ein neu geöffnetes Dimensionsloch zu drücken.
    Oh je, war mein erster Gedanke, müssen wir die beiden jetzt etwa aus der nächsten Situation retten? Und was ist jetzt mit uns?
    Als hätte Darkrai meine Gedanken gelesen warf er uns einen vernichtenden Blick zu, als wäre es unsere Schuld, dass Giratina aufgetaucht war. Dann jedoch öffnete er einen eigenen Spalt in die Zwischendimension und schlüpfte nach kurzem Zögern hindurch. “Ihr hört noch von mir”, erklang seine Stimme deutlich wahrnehmbar zu uns herüber, bevor er endgültig verschwand.
    Cresselia schien sich inzwischen weitestgehend erholt zu haben, um auch abzudüsen. Ich sah gerade noch, wie ein regenbogenfarbener Blitz an mir vorbei rauschte und in Richtung Tal davon schoss.


    Im nächsten Moment waren Simon und ich alleine. Die Halle des Beginns war wie leer gefegt. Es war absolut still, nur am Rand der Plattform hörte man leise das Wasser herunterlaufen, von dem Eis, das allmählich taute.
    Ich sah meinen Freund fragend an. “Und jetzt?”
    “Bah war das schräg gerade...”, war zunächst seine einzige Antwort. Danach schlug er vor: “Naja, wenn Giratina die beiden gefangen hält, müssten wir wieder einen Eingang in die Gegenwelt finden...” Er klang alles andere als motiviert.
    “Dazu müssten wir erst einmal von hier weg...”, erwiderte ich und warf einen Blick auf die luftige Treppe, die wir vor kurzem erst hochgekommen waren. Die obersten Stufen schienen auch etwas von Cresselias Aurorastrahl abbekommen zu haben, denn sie waren vereist. “Öhm, ich glaube das ist keine gute Idee”, machte ich meinen eigenen Vorschlag zunichte, auch wenn mir keine andere Möglichkeit einfiel, die Halle des Beginns zu verlassen
    Palkia? Hörst du mich?, versuchte ich mein Partnerpokemon zu erreichen.
    “Schau mal dort”, stahl Simon fast im gleichen Moment meine Aufmerksamkeit. Zwei blau wirbelnde Löcher hatten sich im Boden aufgetan. Aus einem kam nun Dialga, aus dem anderen Palkia wieder heraus.
    “Hey, wie habt ihr das gemacht? Seid ihr Giratina entkommen?”, fragte ich überrascht und machte einen Schritt auf die beiden zu.
    “Von wegen”, ertönte eine Stimme direkt unter mir, und mit einem erschrockenen Aufschrei machte ich einen Satz zurück, als unter mir ein weiteres Dimensionsloch erschien und Giratina dort herauskam. “Niemand kann mir entkommen. Nicht in der Gegenwelt”, schränkte sie ein. “Aber es war auch gar nicht meine Absicht, die beiden einzusperren. Es war nichts weiter als eine List, um Darkrai loszuwerden.”
    Oh. Ich musste zugeben, dieser Gedanke war mir nicht gekommen. Und Palkia und Dialga bestimmt genauso wenig, es sei denn sie waren hervorragende Schauspieler. Was ich bezweifelte.
    “Ihr könnt nun eurer Wege gehen”, wandte sich das Dimensionspokemon an Palkia und Dialga. “Haltet euch von Darkrai fern. Und geht keine Wetten mehr ein, Dummköpfe.”
    Palkia und Dialga warfen ihr beide einen bösen Blick zu, schwiegen aber. Vielleicht hatten sie selbst gemerkt, dass sie wieder einmal Mist gebaut hatten. Hoffentlich das letzte Mal für eine etwas längere Zeit diesmal.


    “Danke, dass du uns geholfen hast, Giratina”, sagte ich schließlich, da sonst alle schwiegen. “Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn du den Kampf nicht unterbrochen hättest.”
    Giratina drehte sich zu mir um und senkte den Kopf ein winziges Stück. “Du scheinst mir recht klug zu sein, kleine Sterbliche. Hoffen wir, dass ein wenig davon auf Palkia abfärbt.”
    Bevor dieser noch etwas erwidern konnte, verschwand sie genauso schnell wie sie gekommen war. Sie wusste definitiv ebenfalls, was Klugheit bedeutete.
    “Gut, dann... können wir jetzt gehen? Es ist nicht gerade sehr gemütlich hier oben”, meldete sich Simon zu Wort, der sich inzwischen neben Dialga gestellt hatte.
    “Klar”, erwiderte ich, “wenn ihr beide schon wieder fliegen könnt?”, fragte ich die beiden Pokemon. Dialga schnaubte.
    “Ist ja nicht so, als bräuchte ich meine Beine zum Fliegen.”
    “Natürlich”, meinte auch Palkia, “lasst uns abhauen.”
    Lasst uns? Hatte er da gerade eben Dialga und Simon mit eingeschlossen? Ich beschloss, noch einmal nachzufragen, da mir das gar zu absurd erschien. “Meinst du... wir? Wir und Simon und Dialga? Zusammen?”
    Palkia sah Dialga an, die bedächtig nickte. “Es ist an der Zeit, diesen Streit zu beenden. Der Kampf der Götter muss endlich ein Ende haben.”
    Simon und ich sahen uns an. Ich lächelte. “Wow. Dialga, ich hätte niemals gedacht, dass du noch während ich lebe zu so etwas fähig bist. Oder du, Palkia. Ich glaube, ihr habt uns wirklich überrascht.”
    Palkia nickte mir zu. “Wohin wollt ihr?”, fragte er mich dann überraschend. Ich überlegte.
    “Irgendwohin wo’s warm ist”, schlug ich spontan vor. “Ans Meer. Wo wenig Menschen sind. Lasst uns einfach mal Urlaub machen!”
    “Stressig geug war die letzte Zeit ja”, stimmte Simon zu.
    “Na gut, dann... fliegen wir mal Richtung Süden. Was dagegen, Dialga?”, fragte Palkia das andere Pokemon und drehte den Kopf zu ihr herum.
    “Überhaupt nichts. Wetten, ich bin zuerst dort?”, fragte Dialga spitzbübisch zurück.
    “Oh bitte, keine Wetten mehr...”, stöhnten Simon und ich gleichzeitig auf. Die beiden Legendären lachten.
    “Angenommen!”, rief Palkia zurück, packte mich plötzlich mit den Klauen und schoss davon. “Aaaah!” Ich kreischte wie in der Achterbahn, jedoch mehr über den fehlenden Boden unter meinen Füßen als dass ich wirklich Angst gehabt hätte. Kurze Zeit später war Dialga neben uns, mit Simon auf ihrem Rücken. Kopf an Kopf rauschten die beiden Pokemon ihrem Ziel entgegen. Dass sie... in der Aufregung ganz vergessen hatten zu definieren. Na ja, egal. Hauptsache sie waren die nächste Zeit nicht damit beschäftigt sich gegenseitig umzubringen.


    Ende



    Genau, der Kampf der Götter muss endlich ein Ende haben. Dialga spricht mir ja sowas von aus der Seele ^^ Ich freue mich, dass ich die Story doch noch zu einem Ende gebracht habe, ich hasse es, Storys unbeendet zu lassen.
    Ich hoffe ihr hattet ein wenig Spaß am Kampf der Götter und habt das Ende noch mitbekommen. Ansonsten... machts gut und man liest sich vielleicht mal wieder.


    Eure Espi

    Leira schenkte dem Gespräch zwischen der Biest-Töterin und dem Jungen der scheinbar eine Aversion gegen normales Sitzen hatte, nicht viel Beachtung. Erst als der Busfahrer sich einschaltete, hörte sie wieder zu.
    Superheldenschule?? Ihr entwich ein leises, abgehacktes Lachen. Alles klar... Besonders als er von dieser Alicia erzählte, wurde sie wieder skeptischer. Aber auch der Vergleich mit X-Men war irgendwie... absurd. Vielleicht nicht so absurd wie du denkst, meldete sich eine leise Stimme zu Wort. Leira schob den Gedanken zur Seite. Sie hatte bisher nie einen auf Superheld gemacht, also warum sollte sie jetzt damit anfangen. Hm, vielleicht weil du heute erstmals mit einer gewissen horrorgestaltigen Bestie Bekanntschaft gemacht hast? Und das nicht das letzte Mal gewesen sein könnte?, wies sie sich gleich darauf sarkastisch zurecht.
    Danach bekam sie noch mit, dass die Fahrstecke verdammte Achthundert(!) Kilometer betrug und sie zehn Stunden unterwegs sein würden. Sie hasste lange Autofahren/Busfahrten/ whatever, über alles. Zwar würden sie unterwegs nochmal anhalten, aber auch die Aussicht, hier im Bus schlafen zu sollen, rief nicht gerade Stürme der Begeisterung bei ihr hervor.


    Leira wachte kurz auf, als der Motor zum ersten Mal erstarb, schlief jedoch rasch wieder ein, als sie erkannte, dass es noch nicht die Endstation, sondern nur wieder Oscuras war. Einen Moment lang plagte sie ein wenig schlechtes Gewissen, weil sie die Jugendherberge noch nicht bezahlt hatte, zumindest nicht für den gestrigen Tag, konnte sich aber einfach nicht aufraffen, jetzt nochmal dorthin zu gehen. Zudem war nachts sowieso niemand an der Rezeption und wenn sie das Geld einfach dort zurücklegte, würde es sich mit ziemlicher Sicherheit jemand anderes nehmen. Daher, who cares.
    Als sie das nächste Mal aufwachte, war der Bus leer. Einen winzigen Moment überkam sie so etwas wie Panik, danach erkannte sie, dass sie diese Raststätte erreicht haben mussten und die anderen sich wohl was zu essen holen gegangen waren. Nach kurzem Zögern beschloss sie, ebenfalls auszusteigen. Zwar war das nicht gerade eine Zeit, zu der sie normalerweise das Bedürfnis zu essen verspürte, aber sie fühlte sich irgendwie ausgelaugt und auch irgendwie hungrig.
    Sie fand die anderen Erleuchteten ziemlich schnell wieder und reihte sich einfach rasch in die Schlange ein. Sie beobachtete, dass die meisten gar nicht bezahlten, also übernahm das wohl jemand anderes für die komplette Gruppe. Sie zuckte die Schultern. Mir solls recht sein... Dennoch blieb sie bescheiden. Sie nahm sich nur ein Käsebrötchen, da sie mit vollem Magen nicht würde schlafen können und ein stilles Wasser. Danach kehrte sie sofort wieder in den Bus zurück.


    Nach nur drei Stunden Schlaf gab es schon wieder Frühstück. Das ist nicht sein Ernst jetzt..., dachte sich Leira genervt. Sie war längst nicht ausgeschlafen und essen musste sie auch nicht unbedingt schon wieder. Außerdem hatte sie noch Kopfschmerzen vom Vorabend. Einen Moment lang wünschte sie, sie hätte die Fähigkeit ergattert, unsichtbar zu sein, damit sie unauffällig im Bus bleiben und weiterschlafen konnte, aber so musste sie dann doch aussteigen.
    Nach einem Frühstück, dass Leira halb aus Protest, halb weil sie wirklich keinen Hunger hatte, ziemlich knapp hielt, ging es wieder weiter. Sie bekam mit, dass die anderen sich über eine Band unterhielten, deren Namen sie zwar schon einmal gehört hatte, aber von denen sie keinen einzigen Titel kannte - und daher hörte sie auch nicht wirklich zu.


    Leira schlief schon lange nicht mehr, als sie sich ihrem Zielort näherten. Die ganze Fahrerei ging ihr zunehmend auf die Nerven, da sie schon längst nicht mehr sitzen konnte. Und der Zielort sah auch hammer vielversprechend aus. Was ist das hier? Gefängnis? Geschlossene Anstalt?
    Die Frau, die sie anschließend begrüßte, machte dagegen aber einen sehr freundlichen Eindruck. Sie erklärte ihnen auch, warum die Gebäude so aussahen wie sie es nunmal taten. Alicia bat sie anschließend, ihr zu folgen und betrat eines der Häuser. Wenig später fanden sich alle in der Bibliothek wieder. Durch ein großes Fenster konnte man in den Garten sehen, der wesentlich größer war, als man vermutet hätte. Ein wirklich schöner Ausblick.
    Alicia bot ihnen an, sich umzusehen und sich ein Bett zu beziehen, falls sie bleiben wollten. Leira musste schmunzeln, als Alicia die Regeln bezüglich des Streichelzoos ansprach. Anscheinend war es schon öfter vorgekommen, dass jemand die Tiere mit reingenommen hatte... Dann erklärte sie dass sie noch einmal weg musste und bat sie das bandagierte Mädchen - Tomomi - den Neuankömmlingen ihre Fragen zu beantworten.


    Als die Begrüßungsrede beendet war, verspürte Leira jedoch wieder etwas Befangenheit. Sie war hier mit so vielen Menschen, die sie kaum kannte - auch wenn es andere Erleuchtete waren und ihre Anwesenheit sich irgendwie richtig anfühlte... Dennoch... dieses ganze Anwesen hier war so riesig... War es wirklich okay, einfach so herumzulaufen und sich die Räume und den Garten anzuschauen? Es widerstrebte Leira irgendwie ein wenig, als Erste die Bibliothek zu verlassen.
    Einer der Erleuchteten stellte ein paar Fragen, jedoch gab Tomomi nur ganz kurze Antworten. Das Mädchen schien ziemlich schüchtern zu sein. Naja, du bist im Moment auch nicht besser, rügte Leira sich gleich darauf selbst, immerhin stand sie hier und wartete darauf, dass jemand anderes zuerst den Raum verließ oder eine Richtung vorgab, der sie sich anschließen konnte. Andererseits hatte sie auch keine Lust, hier Wurzeln zu schlagen. Vor allem da ihr in ihrem Pulli mittlerweile viel zu warm war und sie eigentlich nur duschen und sich umziehen wollte.


    “Also ich weiß nicht wie’s euch geht, aber ich finds hier im Vergleich zu Oscuras ganz schön warm”, - verdammter Höhenunterschied - verkündete Leira plötzlich ein wenig verlegen. “Bevor ich mich hier groß umschaue geh ich mich erstmal umziehen. Die Zimmer sind drüben im ersten Stock oder?” - Was ist dann im Erdgeschoss? Naja, egal, seh ich dann schon.
    Sie machte sich auf den Weg zurück zum Eingang der Bibliothek, blieb vor der Tür noch einmal stehen und drehte sich halb um, um zu sehen ob jemand Anstalten machte, ihr zu folgen. Wenn ja würde sie einen Moment warten, wenn nicht schnell durch die Tür raus verschwinden und hoffen, den Ausgang des Gebäudes gleich wieder zu finden.



    Sorry dass ich so lange nichts geschrieben hab, werd in Zukunft versuchen wieder öfter zu posten.

    Aus verschiedenen Gründen (Abwesenheit und insbesondere leider Internetproblemen) werde ich in der nächsten Zeit nicht on kommen. Ich hoffe dass ich spätestens ab nächstem Montag wieder (privaten) Internetzugang hab.


    -Erleuchtet
    -Schatten d. Zwietracht


    Edit: Okay, das Problem wurde schneller gelöst als ich dachte. Bleibt nur die Zeit in der ich nicht da bin. Also Mittwoch bis Samstag (6. Okt.) ;)

    Zu Leiras Überraschung war es das “Ding” selbst, das ihr anstelle des Angesprochenen antwortete. „Es ist gar nicht nett, jemanden als Ding zu bezeichnen oder über ihn zu reden, als wäre er nicht anwesend, Miss Callahan.“ Ihre Gesichtsfarbe wurde schlagartig deutlich blasser als sie ihren Nachnamen vernahm, ihre Pupillen weiteten sich. Und als wäre das noch nicht genug, streckte der Vermummte die Hand nach ihr aus, um sie an der Schulter zu berühren. So halbwegs gelassen sie sein Auftauchen noch hingenommen hatte, das war nun wirklich etwas zu viel des Guten. Leira entwich ein erschrockenes Qietschen, während sie einen Satz zurück machte und mit der anderen Hand über ihre Schulter rieb. Ihr Herz raste. Diese Todesverkörperung hatte ihre Gelassenheit eiskalt erschüttert, da sie ihr weder eigenen Charakter zugeschrieben hatte noch in sonst irgendeiner Weise diese Reaktion hatte vorhersehen können. Fast bereute sie ihre Frage, obwohl der Tod ihr effektiv ja nichts getan hatte.
    Dieser erklärte ihr nun seelenruhig, dass er eine Verkörperung des Todes war und dass er am liebsten Death genannt werden wollte. Als ob ich dich nochmal ansprechen würde! Nebenbei erfuhr Leira somit aber auch den Namen des Beschwörers, so dass sie ihn nun nicht mehr immer nur Kartenzauberer nennen musste.
    “Auftauchen durch eigenen Willen?”, wiederholte Leira murmelnd die letzten Worte des Todes. Hieß das, er war nicht nur die Manifestation einer Karte sondern ein vollkommen eigenständiges Wesen??
    Da sie Mr. Tod nicht aus den Augen ließ, konnte sie nicht sehen, dass sein Beschwörer die Augen verdrehte, jedoch hörte sie ihn kurz seufzen, bevor er selbst etwas sagte. Seine Antwort war ausführlicher, als Leira erwartet hatte. Sie war überrascht, wie freimütig er über seine Fähigkeit berichtete und das, obwohl sie doch völlig fremd für ihn war.
    Leira lauschte der Erklärung mit Faszination; der Tod neben ihr war fast vergessen, und das, obwohl er sie so erschreckt hatte - bis Zanza ihn zum Schluss wieder erwähnte. Bei der Erinnerung, wie Death auf sie zugekommen war, lief ihr erneut ein kalter Schauer über den Rücken. Das war ja schlimmer als jede Geisterbahn.


    Sie drehte sich um, als das Motorengeräusch des Busses hinter ihr erstarb und bekam mit, wie die Biest-Töterin sich über ihren Zielort informierte und auch, dass der Bus zwischendurch in Oscuras Halt machen würde. Das beruhigte Leira zwar, jedoch war sie sich gar nicht sicher, ob sie überhaupt in der Betonwüste aussteigen wollte oder nicht doch einfach mitkam. Sie war neugierig auf einen Ort, an dem so viele Erleuchtete lebten, nachdem sie bisher immer gedacht hatte, sie wäre die Einzige.
    Sie musterte den Busfahrer, ein Bär von einem Mann, der nachdem er kurz mit den anderen geredet hatte, wegging um sich das tote Biest anzusehen. Er war ganz offensichtlich kein Erleuchteter, wohl aber eingeweiht. Als sie diesem Gedanken nachging, fiel Leira auf, dass alle anderen Erleuchteten hier tatsächlich alle nur einer bestimmten Altersgruppe angehörten... Ob das ein Zufall war?
    Inzwischen hatten sich bereits einige der Erleuchteten zum Bus hin aufgemacht, inklusive des Kuttenträgers. Schade, sie hätte ihn gerne noch ein paar Sachen gefragt. Zum Beispiel, woher der Tod ihren Namen kannte. Das fand sie nämlich echt gruselig und ein paar Antworten konnten ihre Furcht vielleicht vertreiben. Außerdem dachte sie immer noch über Zanzas Worte nach. Er sieht die Seelen der Verstorbenen? Bedeutet das, dass man nach dem Tod immer noch hier ist und als Irrlicht durch die Welt geistert? Kein schlichtes Auflösen in Wohlgefallen? Keine Weiterreise in unbekannte Welten? Keine echte Wiedergeburt? Also ihre Varianten kamen ihr allesamt besser vor als die Irrlicht-Version. Was war das denn noch für ein Leben beziehungsweise Nicht-Leben? Naja, vielleicht ist es ja nicht für alle so, dachte sie mit einem Rest Hoffnung. Sie zumindest wollte sich nach ihrem Tod nicht in ein Irrlicht verwandeln...


    Während sie noch nachdachte, näherte sie sich ebenfalls dem Bus. Sie sah, dass die kleine Mumie noch draußen stand und offensichtlich wartete, bis die anderen alle eingestiegen waren. Also ein bisschen gruselig fand Leira dieses Mädchen auch, obwohl sie nicht wirklich Angst vor ihr hatte. Vielleicht ist sie einfach nur ein bisschen seltsam...
    Dennoch hatte sie es eilig, in den Bus einzusteigen, auch deshalb, weil es draußen echt kalt war und sie sich immer noch nicht ganz von dem Schock erholt hatte, dass der Tod sie plötzich berührt hatte. Als sie sich im Bus umsah, konnte sie ihn zu ihrer Erleichterung jedoch nicht entdecken. Wahrscheinlich war er wieder in seine Karte zurückgekrabbelt oder wie auch immer das funktionierte.
    Der Bus war mit seinen acht Sitzreihen nicht allzu lang, bot nach Leiras Schätzung aber für jeden einen Sitzplatz. Normalerweise hätte Leira jetzt den Platz direkt hinter dem Busfahrer ausgewählt - den belegte sie sonst immer, wenn er denn frei war. Er war nämlich nahe an der Tür und die meisten Leute gingen nach Leiras Erfahrung sofort daran vorbei ohne einen Blick in diese Ecke zu verschwenden. Jedoch war ihr beim ersten groben Scan der anderen Sitzplätze aufgefallen, dass der bunt gekleidete Junge ebenfalls ziemlich weit vorne saß und so wie Leira ihn bisher kennengelernt hatte vermutlich die ganze Fahrt über reden würde. Ihre Kopfschmerzen hatten gerade nur etwas nachgelassen und sie wollte lieber nichts riskieren, daher beschloss sie, doch weiter nach hinten zu gehen.
    Sie kam bis zur vorvorletzen Reihe, wo auf der anderen Seite des Gangs bisher nur zwei Jungs saßen. Den einen erkannte sie als den, der den Mantel geworfen hatte. Der daneben war ihr bisher nicht wirklich aufgefallen, machte aber einen ruhigen Eindruck. Ein Blick nach hinten sagte ihr, dass dort nur noch Zanza und die Xuanesin saßen, die wohl beide während der Fahrt nicht viel reden würden, selbst wenn sich noch jemand dazu setzte. Zufrieden ließ sie sich auf den Fensterplatz sinken und schloss die Augen. Wenn die Fahrt länger dauerte, würde sie garantiert einschlafen, das tat sie in Bussen immer.

    "Mag sein, das macht bei dem Massaker hier aber auch keinen allzu großen Unterschied mehr”, entgegnete ihr der gruselige Typ. Was für eine Einstellung, kommentierte Leira trocken. “Ein bisschen Blut mehr oder weniger interessiert mich nicht.”
    Danach war sie schon wieder Luft für ihn. Puh, Glück gehabt. Sie hatte schon befürchtet, dass er als nächstes auf sie losgehen würde, aber wahrscheinlich redete sie im Vergleich zur Nervensäge einfach nicht genug, um der Aufmerksamkeit von Mr. Gelegenheitskiller wert zu sein. Sein Opfer in spe hatte es inzwischen immerhin geschafft, dem drohenden Schicksal nochmal zu entgehen.


    Leira wandte sich wieder ihrem anderen Gespräch zu. Anstatt dass ihre Frage, die sie der Biest-Töterin gestellt hatte, beantwortet wurde, schlug der große Junge, an dem sie sich vorhin festgehalten hatte, vor, doch zuerst an einen sicheren Ort zu gehen. Na gut, hab ich auch nichts dagegen, dachte sie.
    Nebenbei kam noch jemand dazu, der Leira bisher nicht aufgefallen war. Er hielt es für nötig, die beiden Jungs von vorhin in neutralem Ton zurechtzuweisen. Unklug, war Leiras Meinung dazu, als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit ablenkte. Ein seltsam anzusehendes Mädchen war auf den Kadaver der Bestie geklettert. "Nicht sicher...weggehen...." Täuschte sie sich oder spielte die da gerade ernsthaft Gespenst? Nach allem was passiert war? Es war so absurd, dass es schon wieder lustig war. Dennoch dachte Leira sich nur zum wiederholten Mal ein einziges Wort: Schräg!


    Als sie sich wieder zu dem Grüppchen um die Biest-Töterin umwandte, kam gerade der Kartenzauberer dazu und meinte, dass Leiras Frage ihn ebenso interessierte, bevor er eine etwas kryptisch anmutende Rede hielt. Der Name Alicia fiel wieder und es ging darum, einen sichereren Ort aufzusuchen. Einmal, zweimal, dreimal... Könen wir dann nicht endlich mal losgehen?, dachte Leira sich etwas genervt. Sie wollte eine Antwort auf ihre Frage, und offensichtlich würde sie die nicht hier draußen bekommen. Also würde sie auf jeden Fall erst einmal mitgehen. Außerdem hatte sie jetzt wo sie eines der Biester selbst gesehen hatte, Angst was passieren könnte wenn sie einem alleine begegnete. Bah, daran will ich gar nicht denken!
    Sie schrak leicht zusammen, als sich schon wieder eine Gestalt materialisierte, obwohl der Zauberer gar keine Karte gezogen hatte, so wie vorhin. Diesmal war es jedoch kein Dämon, sondern ein Sensenmann. Wenn der Tag nicht schon so verrückt gewesen wäre, hätte sie jetzt vielleicht die Flucht ergriffen, aber so seufzte sie nur und blieb wo sie war. Das heißt, sie wollte den anderen, die sich auf ein Paar sich langsam nähernder Scheinwerfer zubewegten, gerade folgen - wobei sie gebührenden Abstand von der Manifestation des Todes hielt - als plötzlich jemand rief: “Wer trägt bei dieser Show das Kommando?”
    Sie blieb stehen und verdrehte die Augen. Kommando? Sind wir hier beim Militär oder wie? Naja, wenn man sich manche hier anschaut, liegt die Assoziation gar nicht mehr so fern... Wobei Irrenhaus es bezüglich einiger Individuen vielleicht besser trifft, dachte sie ironisch. Dennoch. Er tat ja gerade so, als gäbe es einen Verantwortlichen dafür, dass das Biest sie angegriffen hatte, oder die Rosetta erschienen war oder ihre Zeichen aufgeleuchtet hatten. Aber Leira konnte sich nicht vorstellen, dass irgendein Sterblicher das hatte beeinflussen können. Das hier etwas merkwürdiges vorging, war klar, aber sie machte niemanden dafür verantwortlich. Höhere Gewalt. Es musste so sein.


    Sie jedenfalls befand es nicht für nötig, irgendetwas zu erwidern. Falls es doch jemand gab, der sich verantwortlich fühlte für die über 20 mehr oder weniger aufmüpfigen Jugendlichen, so hatte diese Person ihr Mitgefühl.
    Um die Wartezeit zu überbrücken, bis dieses Fahrzeug da sie erreicht hatte und der Rest der Bande all ihre Problemchen gelöst hatte, fragte sie den Kartenzauberer fast beiläufig: “Was ist das eigentlich für ein Ding?” Sie zeigte auf die vermummte Gestalt. “Hast du das auch beschworen oder wo kommt es sonst her?” Es war ihr immer noch ein Rätsel. Er hatte schließlich nicht überrascht gewirkt, aber auch keinen Kartenhokuspokus wie zuvor abgezogen.

    Leira zuckte erschrocken zusammen, als ihr jemand eine Hand auf die Schulter legte. “Hey. Alles okay? Brauchst du Hilfe?”, sagte eine Stimme und sie sah auf. Der junge Mann war ihr bisher noch nicht aufgefallen, obwohl er sicher einer der größten hier anwesenden sein musste.
    “Ähm, ja... Mir ist nur etwas schwindlig”, gab sie nach einer kurzen Pause zu, obwohl das nur die halbe Wahrheit war. Dann beschloss sie, sich zusammenzureißen und stand schließlich doch auf, wobei sie beim unweigerlich folgenden Schwindelanfall nach dem erstbesten Anhaltspunkt in der Nähe griff, was der Ärmel desjenigen war, der sie angesprochen hatte. “Sorry”, murmelte sie und ließ schnell wieder los. Nachdem sie einen Moment lang nur da gestanden hatte, klangen die Schwindelgefühle ein wenig ab. Nur die Kopfschmerzen waren noch da, und wurden durch dieses Maschinengewehr von Stimme nicht wirklich besser, dass ein kleinerer Junge mit Brille da von sich gab. Wobei ‘kleiner’ relativ zu sehen war, er war nämlich immer noch größer als sie, was aber keine Kunst war.
    Soweit sie das mitbekommen hatte, hatten ein paar Jungs der Heldin - oder wie man jemanden nennen wollte, der das Biest tötete - ein paar Fragen gestellt und die Nervensäge hatte sich dazwischen geschaltet um irgendeinen unwichtigen Mist zu labern.


    Leira machte ein paar Schritte auf das Grüppchen zu. “Maaann! Kannst du nicht einen Moment mal die Klappe halten?”, wandte sie sich an den Brillenträger. “Du bist das reinste Gift für meine Kopfschmerzen!” Sie starrte ihn böse an.
    Anscheinend war sie nicht die Einzige, der der “Flummy” wie er kurze Zeit später bezeichnet wurde, auf den Keks ging. Die Biest-Töterin wies ihn ebenfalls harsch zurecht und beantwortete danach die Frage, was die Worte bedeutet hatten, die sie zu der Bestie gesprochen hatte. Auch auf die anderen beiden Fragen ging sie kurz ein. Woher weiß sie das alles?


    Da mischte sich plötzlich noch jemand anderes ein. Er schien sogar noch um einiges angepisster als Leira und die Frau zusammen zu sein und unterstrich seine Worte mit einem gezogenen Taschenmesser. Aus irgendeinem Grund zweifelte Leira nicht daran, dass er alles was er sagte absolut ernst meinte. Naja, wenn er dann wenigstens die Klappe hält..., dachte sie mit einem Seitenblick auf die Nervensäge. Dann fügte er jedoch noch hinzu: "Ich hab keine Probleme damit, dich hier und jetzt aufzuschlitzen...", was Leira dann doch leicht übertrieben vorkam.
    “Aber es würde eine ziemliche Sauerei geben”, wandte sie vorsichtig ein, und hob abwehrend die Hände, als der Angesprochene sich umdrehte. Sie zuckte die Schultern. “Ich mein ja nur.”
    Dann wandte sie sich rasch der Frau zu, um die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. “Es ist ja faszinierend dass du so viel Ahnung davon hast - aber ... woher weißt du so viel über die Viecher?”, fragte sie.

    OT: Fatalis: hoffe das war okay, nachdem umdrehen ja eine zu erwartende reaktion ist. wenn was nicht passt, einfach melden ^^
    btw, danke Aiko ^^

    Leira blieb auf die Bestie konzentriert und bekam von dem, was sich innerhalb der Gruppe sonst noch abspielte, kaum etwas mit. Sie bemerkte zwar, dass der Junge, der vorhin den Mantel geworfen hatte, und noch ein anderer sich mehr an den Rand der Gruppe bewegten und vielleicht irgendwas planten, aber sie hatte jetzt keine Zeit, darauf zu achten. Dass jemand irgendetwas über sie sagte, von wegen sie wären mit ihren Glaswänden ja nicht so schlecht bedient, hörte sie allerdings. Sie freute sich ja, dass alle ihre Fähigkeit so toll und praktisch zu finden schienen - aber ihr solltet euch besser nicht zu sehr auf mich verlassen...
    Schließlich spürte sie es schon seit einer ganzen Weile. Die Kopfschmerzen, das Schwindelgefühl, die Übelkeit... es zog sich zu lange. Und es war ja nicht so, als würde sie sonst oft Superwoman spielen und wäre daran gewöhnt, alles mit Wänden zuzupflastern... Sie war inzwischen in die Hocke gegangen, da sie das Gefühl hatte, nicht mehr sicher stehen zu können. Als das Monster sich absichtlich fest gegen ihre Barriere schmiss, zuckte sie zusammen, da sie die Wand zu lange gehalten hatte und sie im Gegensatz zum Anfang nun spürte, was es ihr abverlangte. Sie hatte immer vermutet, dass sie das Halten von Barrieren gegen einwirkende Kräfte Energie kostete (im Gegensatz zum reinen Aufbauen), aber bisher hatte sie die Fähigkeit nie so häufig hintereinander eingesetzt, dass es ihr wirklich aufgefallen wäre.


    Sie rechnete mit einer kurzen Pause, als die Bestie den beschworenen Teufel unter sich festnagelte, doch in Wirklichkeit war es der Beginn des lang ersehnten Endes. Die junge Frau, die am meisten über ihren Angreifer zu wissen schien, rannte los, schlug der Bestie mit ihrer Waffe auf den Kopf und sagte irgendwas zu ihr, das Leira beim besten Willen nicht verstehen konnte, und schob dann ihre Schusswaffe ins Maul der Bestie, als diese so dumm war, ebenjenes aufzureißen. Im nächsten Moment knallte ein Schuss, und Leira riss reflexartig - und natürlich zu spät - die Hände hoch, um sich die Ohren zuzuhalten. Unfähig wegzusehen, starrte das Mädchen auf die Szenerie. Ihr wurde fast schlecht, als das Blut aus dem toten Monster spritzte und sich über seinen Mörder ergoss, aber sie schaffte es doch noch, ihren Mageninhalt dort zu behalten, wo er hingehörte.
    Die junge Frau zischte noch etwas drehte sich um. „Lasst uns hier verschwinden”, schlug sie vor. “Sie haben ein erstaunliches Gespür dafür, wenn ein Artgenosse abkratzt. Und wir wollen ja nicht, dass sie unsre Witterung aufnehmen können und ich brauch ne Wäsche, Blut wittern sie über viele Kilometer.“ Leira starrte sie nur aus großen Augen an. Und anscheinend war sie nicht die Einzige, da kurze Zeit später noch ein leicht genervtes “Was?”, folgte.


    Leira blinzelte ein paar mal heftig, um sich aus ihrer Trance zu lösen und nahm gleichzeitig die letzten verbliebenen Wände weg. Sie konnte das durchaus auch lautlos, hatte aber gerade weder Lust noch Nerven sich darauf zu konzentrieren, so dass ein leises Geräusch wie von rieselndem Sand erklang und sogar winzige silberne Körnchen vereinzelt sichtbar wurden, bevor sie endgültig verschwanden. Mit einer Hand stütze sie sich wieder am Boden ab, mit der anderen fuhr sie sich über die Stirn und entfernte gleichzeitig ein paar Strähnen, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten, aus ihrem Gesicht und schob sie hinters Ohr.
    Als sie aber aufstehen wollte, tanzten schwarze Flecken durch ihr Sichtfeld und die Erde neigte sich gefährlich schief, so dass sie den Versuch schnell wieder abbrach. Sie machte ein unwilliges Geräusch und rieb sich über die Augen. Sie wollte fragen, ob dieses Krautsch-irgendwas der Name der Bestien war und ob es irgendwas bedeutete, aber Himmel, sie hatte solche Kopfschmerzen dass sie nicht sicher war, ob ihre Worte noch Sinn ergeben würden, daher sagte sie gar nichts.


    OT: Wäre nett, wenn irgendein sozial eingestellter Chara Leira hoch helfen (und da bleiben) könnte, der ist grad bisschen schwindlig ;)

    “Verdammt!”, entfuhr es Leira als das Vieh mit der Wucht eines Kleinwagens in ihre Barriere stürzte. Sie hatte überhaupt keine Zeit gehabt sich neu zu sammeln, so schnell war sie auseinander geborsten. In den nächsten Sekunden passierte so viel, dass sie das Gefühl hatte, gar nicht alles mitzubekommen. Nur eines bekam sie mit: Das nichts wirklich eine Wirkung zeigte, weder Schüsse noch Feuer noch sonstige Versuche, was ziemlich beunruhigend war.
    Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die junge Frau, die zuerst gesprochen hatte, da diese nun ein paar Informationen herausgab. Z.B. dass das Ding noch ein Jungtier war. Oh, Wahnsinn. Das wird ja immer besser hier. Sie horchte auf, als die andere fragte, wer die Bestie zurückgeworfen hatte. Meint sie mich? Offensichtlich, denn es ging darum, das Monster zum stehen zu bringen... Wobei Leira irgendwie bezweifelte, dass ihr das möglich war, so viel Kraft hatte sie schließlich auch nicht.
    "Wer hat denn gerade diese Glaswand beschworen?", hörte sie den Kartenzauberer plötzlich fragen. Das riss sie zurück in die Realität. Glaswand? Sie lachte innerlich. Nicht über den Ausdruck an sich, eher darüber dass sie es in Gedanken auch oft so nannte, obwohl die einzige Gemeinsamkeit zwischen Glas und ihrer Barriere war, dass beide durchsichtig waren.
    “Ich war das”, gab sie schließlich zu, “aber ich denke nicht, dass ich das Ding wirklich aufhalten kann. Es ist vor allem zu schwer und zu schnell. Und ich bin zu weit weg.” Bitte komm jetzt nicht auf die Idee, dass ich näher ran gehen soll, das ist indiskutabel, fügte sie in Gedanken an.
    Allerdings hatte sie nicht gesagt, dass sie es nicht versuchen würde, daher war sie etwas verärgert, als jemand noch überflüssigerweise rief, dass jetzt der geeignete Moment für den Einsatz ihrer Fähigkeit wäre, sie war schließlich nicht blind! Im Gegensatz zu unserem Freund, haha, dachte sie sich, als sie sah wie die Bestie mit einem Mantel im Gesicht durch die Gegend... “hoppelte”, um das Vokabular einer gewissen Frau zu übernehmen.
    Ein Mädchen rannte vor der Bestie davon, verschwand dann jedoch plötzlich und tauchte woanders wieder auf. Teleportation? Leira machte einen Schritt auf das rennende Monster zu und streckte die Hände aus. WAMM! Das hat gesessen, Mistvieh, kommentierte Leira selbstzufrieden. Im nächsten Moment zuckten schon wieder weißsilberne Risse an der Wand entlang und Leira gab sich keine Mühe sie halten zu wollen, sondern ließ sie mit einem klirrenden Geräusch zusammenfallen, während sie gleichzeitig wieder etwas auf Abstand ging. Es machte ihr nicht viel aus, mehrere Wände hintereinander hinzustellen, solange sie nicht auf Teufel komm raus versuchte sie gegen eine Übermacht festzuhalten. Hmm, so könnte sie tatsächlich vorgehen. “Wand, Aufprall, Einsturz, Wand, Aufprall, Einsturz....” Sie bemerkte gar nicht, dass sie leise vor sich hin laberte, während sie das Tier von drei Seiten einschachtelte um auf jede neue Laufrichtung vorbereitet zu sein.


    OT: Jetzt wartet doch mal auf mich! xD Kaum ist man mal einen Tag weg...
    Etwas kürzerer Post weil ich mir nicht die Zeit genommen habe, all eure Aktionen nochmal zusammenzufassen. Aber denke dass ist nicht allzu schlimm^^

    Nicht alle nahmen das plötzliche Aufleuchten ihrer Zeichen so relativ gelassen wie Leira, ein oder zwei Mädchen schrien auch erschrocken auf. Und, na gut, bei einer von beiden konnte sie das auch nachvollziehen - es sah auf den ersten Blick so aus, als ob sie gleich verbluten würde, aber eigentlich war es nur ein besonders großes Zeichen, das in weinrot leuchtete.
    Also das alles hier ist echt schräg, dachte Leira nicht zum ersten Mal.


    Als sie sich etwas umsah und bemerkte, dass ein paar der gezeichneten Jugendlichen miteinander redeten, fiel ihr außerdem auf, dass es welche gab, die offensichtlich als Gruppe auftraten. Das war neu. Alle anderen schienen sich bis gerade eben zumindest noch nie gesehen zu haben. Unwillkürlich machte Leira ein paar Schritte in ihre Richtung und verstand es daher deutlich, als einer von ihnen behauptete, der “Stern des ewigen Lichts” habe sie gerufen. Ahaa, kommentierte sie gedehnt.
    Ihre Aufmerksamkeit wurde von einem Geräusch abgelenkt und sie stellte fest, dass sie in der Nähe von jemandem stehen geblieben war, der gerade irgendwas in seinen Rucksack räumte und aufstand. Mit seiner Kleidung sah er aus, als käme er geradewegs aus der Vergangenheit. Könnte sowas echt möglich sein??, fragte sie sich daraufhin sofort - aber so sehr bereit, jetzt alles zu glauben war sie dann doch wieder nicht, nur weil ein paar Leute angefangen hatten zu leuchten wie Weihnachtsbäume.
    Als der Junge auf die Gruppe zuging, folgte sie ihm mit etwas Abstand und bekam auch direkt mit, was er sagte. Bei seinen Worten musste Leira unwillkürlich kichern, was wohl am meisten sie selbst überraschte, den normalerweise war sie nicht so leicht zum Lachen zu bringen. Bevor jedoch jemand antworten konnte, kam noch ein weiterer dazu und brachte die Bruderschaft ins Spiel, wobei deutlich wurde, dass er offenbar etwas gegen diese hatte.
    Bruderschaft? Offensichtlich sprach er von der “Bruderschaft der Sterne”, das war irgendsoeine Sekte, die die Rosetta Liuroum anbetete oder so. Zumindest hatte das Leiras Vater immer behauptet und dann abfällig geschnaubt. Und das war schon so ziemlich alles was sie darüber wusste. Religion war nicht gerade eines ihrer größten Interessensgebiete.


    Bevor sie weiter drüber nachdenken konnte, fuhr der kleine Junge mit seinen Erklärungen fort. Er behauptete sie wären keine Menschen, sondern “Erleuchtete” und könnten nicht unter Menschen leben, müssten aber die Menschheit retten - ähm, Junge, was hast du denn geraucht? Dann wurde er plötzlich von einem Mädchen unterbrochen, die irgendwas von einer Alicia redete und dass sie zurück zum Weg müssten... Himmel! Die hat echt ROTE Augen?
    „Zu spät!“, mischte sich plötzlich ein Mädchen ein, die eindeutig nicht zu dieser Gruppe gehörte, sondern genau wie Leira und die anderen alleine hergekommen war. Sie zog eine Pistole und zielte auf den Waldrand. Was macht sie denn da...? Oh, vielleicht der Bär? Das Tier aus den Nachrichten!
    „Na komm schon du elendes Drecksvieh”, redete sie weiter. Leira kamen die ersten Zweifel, ob es wirklich um einen Bär ging, der wäre bei so vielen Menschen schließlich nie so nah rangekommen. Und da kam das Ding auch schon auf sie zu gerannt. Es war riesig! Und sah aus wie eine Kreuzung aus Tieren, die sich niemals miteinander kreuzen lassen würden, vielmehr war es ein gestaltgewordener Alptraum, aus irgendeiner kranken Fantasie entsprungen. “Was ist DAS denn?!”, entfuhr es Leira überrascht. Und auch etwas erschrocken, denn das Monster hielt direkt auf die Gruppe der … Erleuchteten, fiel ihr wieder ein, zu.
    Das merkwürdige Tier packte ein Mädchen und zerfetzte es. Oder doch nicht. Leira traute ihren Augen kaum, als das Mädchen sich anschließend wieder zusammensetzte! Sie blinzelte ein paar Mal. Heute war so viel merkwürdiges geschehen, dass sie sich langsam fragte, ob sie träumte oder verrückt wurde oder … Das Mädchen von vorhin brüllte wieder etwas. Nur hatte Leira weder eine Waffe, noch sonst irgendwas, dass sie der Kreatur entgegen setzen konnte. Dass sie gefährlich war, glaubte sie aber sofort. Und dass sie sie alle umbringen würde, wenn sie nicht aufpassten, war auch nicht völlig unwahrscheinlich.
    Aber wenn Leira gedacht hatte, der Tag könnte nicht mehr verrückter werden, dann irrte sie sich gewaltig. Der Typ in der weißen Kutte, oder was immer das Kleidungsstück darstellen sollte, zog plötzlich eine Karte und rief damit offensichtlich irgendetwas herbei. Das was herauskam sah mindestens ebenso abenteuerlich aus wie das Monster, das aus dem Wald kam. Leira überwand sich in der Zwischenzeit endlich dazu, doch alles zu glauben, was sie sah. Zu akzeptieren, dass es andere gab, dass sie offensichtlich nicht die Einzige mit einer Fähigkeit war und dass ein hässliches Mistvieh sie alle töten wollte. Kein Traum konnte SO verrückt sein. "So, hat jemand eine gute Idee, wie wir das Vieh platt kriegen? Mein Freund hier kann angreifen, ohne sich Sorgen um sein Leben zu machen, aber ich bezweifele stark, dass er einer der "finsteren Bestien" alleine wirklich etwas anhaben kann", meinte der Kartenzauberer schließlich, wie Leira ihn in Gedanken nun nannte. Ähm, schön dass du da so locker bleiben kannst, dachte sie ironisch, während sie immer noch den Drang bekämpfte, zu schreien oder wegzulaufen oder am besten beides gleichzeitig... Mensch Leira, jetzt reiß dich mal zusammen!, schimpfte sie sich selbst. Du warst nie eines dieser kreischenden Mädchen also fang jetzt nicht damit an! … Aber das hier ist auch etwas anders als eine Spinne oder ein Käfer... Hey, es ist nur ungefähr doppelt so groß wie ein PKW, hat Knochen an der Körperaußenseite, scharfe Zähne und ein Horn!, fügte sie sarkastisch hinzu. Das schlimmste war, dass Leira sich nicht einmal sicher war, ob eine ihrer Wände es aufhalten würde...
    Hmm... Was sprach eigentlich dagegen, es mal auszuprobieren? Leira fixierte die vierbeinige Killermaschine mit den Augen und beobachtete ihre Laufrichtung, während sie unauffällig etwas näher heran ging, ohne den Schutz der Gruppe zu verlassen. Inzwischen dachte sie tatsächlich, dass es inmitten dieser Fremden am sichersten war, stellte sie überrascht fest. Wirklich ungewöhnlich.
    Dann ballte Leira die Fäuste und platzierte eine unsichtbare Wand direkt vor dem Vieh. Ihre Augen starrten genauso hart auf eine bestimmte Stelle, wie die dort auftauchende Wand beim Aufprall hoffentlich sein würde. Und da ja niemand direkt auf der anderen Seite stand, würde auch niemand Schaden davon tragen, falls sie die Barriere nicht halten konnte.

    “...Noch immer kursieren die wildesten Gerüchte über das unbekannte Tier, das Bürger der Stadt Oscuras nahe des örtlichen Waldes gesehen haben wollen. Ein Sprecher der Polizei teilte uns heute mit, dass es sich jedoch am wahrscheinlichsten um einen Bären handle. Vorsichtshalber wird derzeit davon abgeraten, alleine Waldspaziergänge zu unternehmen, bis sich die Lage geklärt hat. Und nun zum Wetter …”


    Das Mädchen mit dem kastanienbraunen Pferdeschwanz wandte den Blick vom Fernseher ab und stand auf. Der Fernseher hier war der einzige Grund, aus dem sie die Wartehalle des örtlichen Bahnhofs überhaupt betreten hatte. Denn auch wenn sie die Natur den Siedlungen vorzog, wollte sie auch nicht völlig uninformiert sein, was sich in der Welt zutrug. Erst recht nicht, wenn der Ort, an dem sie sich gerade aufhielt, der Schauplatz dafür war. Wobei ein Bär jetzt nicht gerade etwas unglaublich Spannendes war, falls es sich überhaupt um einen handelte. Typisch Stadtmenschen, konnten keine Wildtiere eindeutig erkennen.
    Eine Welle von Pendlern schwappte aus einem kürzlich eingetroffenen Zug und sie ließ sich von ihr mit nach draußen drängen, wo sie schnell an die Seite zurückwich, um dem Menschenstrom zu entkommen. Niemand beachtete die 17-jährige mit der hellen Haut und den Sommersprossen, die in Jeans und grauem Kapuzenpulli an der roten Backsteinmauer lehnte; und sie konnte nicht sagen, dass sie das groß störte. Sie hatte sich nie zu anderen Menschen hingezogen gefühlt und hier, in einer fremden Stadt, wurde das Gefühl, keine von ihnen zu sein, nur noch verstärkt.
    Warum war sie überhaupt hierher gekommen? Oscuras war zwar keine allzu große Stadt, aber sie war kein Stadtkind. Die ganzen letzten Tage hatte sie sich nach der Weite des Landes außerhalb der Stadt gesehnt - und hin und wieder auch nach zu Hause, auch wenn sie das nicht gern zugab - aber aus irgendeinem Grund brachte sie es dann doch wieder nicht über sich, die Stadt einfach hinter sich zu lassen, wusste der Teufel wieso. Sie hasste es, hier zu sein. Gut, ihre Eltern hatten sich auch nie um sie gekümmert, aber zu Hause hatte sie wenigstens … was gehabt? Einen Ort, an dem du hingehörst? Mach dich nicht lächerlich!
    Schön, aber hier gehöre ich noch viel weniger hin,
    erwiderte Leira säuerlich auf ihre vorhergehenden Gedanken. Von sich aus hätte sie das Land ihrer Eltern nicht verlassen. Aber irgendwas hatte sie dazu veranlasst, ein paar Sachen zusammenzupacken und einfach zu gehen. Ein unbestimmtes Gefühl, nein, Träume. Es war geradezu absurd, war es von Anfang an gewesen, und sie war trotzdem gegangen. Klar, ich hatte ja auch nichts besseres zu tun, schnaubte sie in Gedanken. Das Schlimme daran war, dass es gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt war.


    Diese Nachrichten von eben verfolgte sie schon, seit sie sie zum ersten Mal aufgeschnappt hatte. Am Anfang war der Hype darum auch viel größer gewesen, inzwischen hatte sich die Bären-Theorie weitestgehend durchgesetzt. Entgegen der Warnungen war sie sogar ein paar mal im Wald gewesen, aber sie hatte weder Anzeichen für einen Bären noch für irgendetwas anderes entdecken können. Nicht dass sie erwartet hätte, etwas zu finden. Jedenfalls waren die Siebenuhrnachrichten die einzige routinemäßige Beschäftigung, der sie hier nachging, seit sie vor gut einer Woche hergekommen war. Untergekommen war sie in der städtischen Jugendherberge und tagsüber tat sie nichts anderes, als ziellos durch die Straßen zu streifen auf der Suche nach … und hier endete die Erkenntnis schon wieder. Sie wusste nicht, was sie hier zu suchen hatte, wortwörtlich.
    Sie hatte zwar noch ein wenig Geld auf ihrem Konto übrig, aber natürlich war ihr klar, dass das nicht ewig so weitergehen konnte. Hätte sie nicht wenigstens warten können, bis sie volljährig war, bevor sie von zu Hause wegging? Das hätte vieles einfacher gemacht. So war sie jetzt schon genervt und langsam auch besorgt, wenn jemand in der Herberge sie fragte, ob sie denn keine Eltern hätte, die sich um sie kümmern würden. Sie wirkte halt leider auch recht jung. Bisher erfand sie noch laufend neue Ausreden für ihren Aufenthalt hier, aber langsam begann sie damit zu rechnen, dass jeden Tag das Jugendamt vor der Tür stehen könnte... Deshalb, und weil sie ihren Mitbewohnerinnen in dem Viererzimmer dort nicht traute, ließ sie nie etwas in ihrem Zimmer zurück sondern lief ständig mit ihrem Rucksack überall herum, so dass sie einfach verschwinden könnte, falls es sich als nötig erweisen sollte. Und ein weiterer Grund, warum sie das immer noch nicht getan hatte, war, dass sie sich seit kurzem eine neue Wahrnehmung zu ihren bisherigen Sinnen gesellt hatte, von der sie nicht wusste, was sie zu bedeuten hatte. Manchmal wenn sie durch die Stadt lief, überkam sie plötzlich ein Schaudern, als hätte sie ein warmer Windhauch gestreift und dazu kam danach eine Art Flimmern der Luft, wie man es von in der Sonne glühenden Autodächern kannte, nur dass sie es nicht wirklich sah, sondern eher spürte, vielleicht wie Vibration, aber auch das traf es nicht ganz. Absolut schräg jedenfalls. Und es musste irgendwie mit der Stadt zusammenhängen, da sie das Gefühl vorher noch nicht gehabt hatte. Und sie hätte gerne herausgefunden, was das war, bevor sie die Stadt verließ, auch wenn sie nicht genau wusste, wie man so etwas herausfand. Abgesehen von einem Besuch beim Psychiater vielleicht, kommentierte ihre innere Stimme trocken.
    Sie hatte noch nicht ganz entschieden ob diese ... Wahrnehmung sie störte, da das Gefühl zwar oft länger anhielt, aber schnell in den Hintergrund trat, wenn sie aufhörte sich darauf zu konzentrieren, so wie man das Ticken einer Uhr irgendwann nicht mehr hörte. Sie wusste nur nicht, ob sie sich deshalb nicht eigentlich Sorgen machen müsste, aber wenn sie so anfing... dann müsste sie sich auch über das Zeichen auf ihrer Haut Sorgen machen und um die Dinge, die damit zusammen hingen. Sie war ohnehin nicht normal, wo war also das Problem wenn noch ein unsichtbares Flimmern dazu kam? Vielleicht ist das nur die nächste Stufe einer sonderbaren Krankheit, dachte sie ironisch. Und danach sterbe ich. Ja, klar.


    Ohne dass sie es bemerkt hatte, hatten ihre Schritte sie langsam aus der Stadt herausgeführt. Überrascht sah Leira sich um. Es musste schon weit nach Acht sein, und es wurde langsam nicht nur dunkel, sondern auch kühl, so dass sie kurz stehen blieb, um ihre dunkelblaue Jacke überzuziehen. Nebenbei bemerkte sie, dass das lästige Vibrieren, an das sie eben noch gedacht hatte, wieder eingetreten war und sich diesmal näher als je zuvor anfühlte. Moment - näher? Was ist näher? Jetzt werde ich also tatsächlich noch verrückt, wunderbar.
    Leira ging noch ein paar Schritte weiter und stellte überrascht fest, dass sie nicht allein hier war. Ein paar andere Jugendliche standen hier mitten im Nirgendwo auf dieser Wiese herum. Hey, ist das hier so eine Art Treffpunkt oder wie? Hier? Beinahe hätte sie gelacht. Sie sollte jedoch bald feststellen, dass der sich dem Ende zuneigende Tag bald noch abstruser werden würde. Während die Rosetta Liuroum sich aus ihrem farbigen Nebel herauskristallisierte und die Nacht auf eine Weise erhellte, die den Stadtlichtern ernsthafte Konkurrenz machte, tauchten auch andere Lichtpunkte wie Glühwürmchen oder Lichterketten aus der Dunkelheit auf. Gleichermaßen erstaunt wie fasziniert wurde Leira Zeuge, wie sich unter der Kleidung der anderen Jugendlichen Muster abzeichneten und während sie noch darüber nachdachte, wie sie das wohl machten, fiel ihr Blick wie zufällig auf ihre eigene rechte Schulter, wo ein starkes silbernes Licht durch die Stofffasern ihrer Jacke brach. Ihre Augen wurden groß. "Oh mein Gott...", murmelte sie, obwohl sie gar nicht wirklich gläubig war. Wie einem Reflex folgend versuchte sie das Leuchten mit ihrer linken Hand zu bedecken, doch wie sie genau wusste, war die Fläche viel zu groß, um es vollständig ersticken zu können. Daher ließ sie die Hand nach einigen Sekunden wieder sinken und starrte fassungslos auf die anderen ... Gezeichneten, ergänzte ihr Verstand den Satz nach kurzem Zögern. Ohne Zweifel war hier irgendetwas im Gange und man hatte vergessen, ihr das Programm zuzuschicken. Aber so wie es aussah, hatte man den anderen auch lediglich die Einladung vorgelegt, denn soweit Leira das Erkennen konnte, wirkten sie genauso ratlos wie sie selbst. Sie erschauderte leicht angesichts diesen ganzen mysteriösen Dingen und beschloss, erst einmal abzuwarten, was als nächstes geschehen würde.


    OT: Schön dass es endlich losgeht ^^ Auf ein gutes RPG.

    Angenommen


    Name: Leira Callahan (Vorname ausgesprochen: LAI-ra)


    Geschlecht: weiblich


    Alter: 17


    Lichtfarbe: silbriges Weiß


    Lichtstärke: stark


    Aussehen: Leira ist ein mittelgroßes, schlankes Mädchen mit kastanienbraunem (rötlich- braunem) Haar, das glatt und etwas länger als schulterlang ist. Ihre Augenfarbe ist eine Mischung aus Blau und Braun, wobei die Iris an sich hellblau ist, aber nach innen hin braun gesprenkelt (man nennt diese Farbe auch engl. „hazel“). Sie ist von Natur aus hellhäutig und hat leichte Sommersprossen, ist an Armen und Beinen aber leicht gebräunt, da sie viel Zeit draußen verbringt. Am liebsten trägt sie T-Shirt, Jeans und Turnschuhe oder läuft gleich barfuß.
    Das Zeichen ist unter ihrer Kleidung gut versteckt und man sieht es nur, wenn sie ein Oberteil mit etwas mehr Ausschnitt trägt. Durch die Farbe ihres Zeichens lassen sich die Ausläufer jedoch leicht mit einer etwas seltsam geformten Narbe verwechseln.


    Zeichen: Die Mitte des Zeichens liegt auf ihrer rechten Schulter. Vier der paarweise angeordneten Strahlen verlaufen über die Brust, vier über den Rücken.


    Eigenschaften: Leira macht einen ruhigen und oft verträumten Eindruck. Aber auch wenn sie in Gedanken versunken ins Leere zu starren scheint, ist sie eigentlich immer wachsam und es entgeht nicht viel ihrer Aufmerksamkeit. Vor Menschen zieht sie sich zurück, weil sie ihnen nicht traut, und versucht, ihnen so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Um sich zu verteidigen, setzt sie ihre Gabe nur mit Bedacht ein und versucht gleichzeitig, keine Aufmerksamkeit darauf zu ziehen. Eigentlich will sie niemanden provozieren und ist darum bemüht, Konflikte friedlich zu lösen, um ihre Fähigkeit nicht offenbaren zu müssen. Überhaupt würde sie den Besitz besonderer Kräfte immer hartnäckig abstreiten.
    Einsamkeit macht ihr nicht viel aus, hat sie doch ihr ganzes Leben schon das Gefühl, von einem anderen Stern zu stammen, in der Zeit bevor sie anderen Erleuchteten begegnet ist. Ansonsten ist Leira wissbegierig und hat eine rasche Auffassungsgabe, lässt sich jedoch durch unbekannte Situationen leicht verunsichern. Sie wirkt oft verschlossen und lässt niemanden wirklich an sich heran – eine natürliche Reaktion auf ein Umfeld, in das sie kein Vertrauen haben kann. Es ist oft so, als wäre ihr Geist beständig hinter einer unsichtbaren Mauer verborgen und man weiß nie, was sie gerade denkt. Erleuchteten gegenüber ist sie jedoch nicht ganz so verschlossen, und sobald sie erst einmal Vertrauen gefasst hat, zeigt sich ihr freundliches und liebenswertes Wesen.
    Leira ist eigentlich eher eine schüchterne Person, jedoch sind ihre Gedanken oft um einiges frecher, als man ihr zutrauen würde. Allerdings traut sie sich die meiste Zeit nicht, diese auch auszusprechen, da sie eine mögliche Konfrontation fürchtet. Kommen andere in eine solche Situation, versucht sie diese zu entschärfen, ansonsten geht sie Ärger lieber aus dem Weg.


    Kraft: Die Kraft, über die Leira verfügt, besteht darin, dass sie unsichtbare Wände aufbauen kann, die so hart wie Beton sind. Sie kann diese Wand entweder in die Umgebung einfügen oder komplett um sich oder andere ziehen. Je weiter die Wand jedoch von ihr entfernt ist, desto schwerer fällt es ihr, sie zu halten. Welcher Menge an einwirkender Kraft die Wand standhalten kann, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem von Leiras Konzentration, ihrer Selbstsicherheit und ihrer emotionalen Ausgeglichenheit (wobei Wut kein Problem darstellt, wohl aber andere negative Gefühle wie Trauer oder Angst oder damit verwandte Emotionen). Übersteigt die einwirkende Kraft das für die Wand aushaltbare Maß, wird sie wie in einer Art Vorwarnung zuerst in Leiras Lichtfarbe sichtbar (angegriffene Stellen schimmern stärker auf als andere) und fällt danach alles andere als lautlos in sich zusammen, wenn Leira es nicht schafft, sie neu zu stabilisieren.
    Die Wand hält alles auf, was eine höhere Dichte als Luft hat, bietet aber keinen Schutz vor immateriellen Kräften und Fähigkeiten. Bisher blockiert sie außerdem in beide Richtungen, was es Leira unmöglich macht, selbst etwas durch die Wand zu werfen oder sonst wie anzugreifen. Auch eine selektive oder auf bestimmte Bereiche beschränkte Durchlässigkeit ist bisher nicht möglich. Nicht, dass sie bisher einen Nutzen darin gesehen hätte, es groß zu versuchen.


    Geschichte: Über Leiras Vergangenheit gibt es nicht viel zu sagen. Anders als viele andere Erleuchtete hatte sie eine relativ unspektakuläre Kindheit.
    Sie stammt aus einem kleinen Ort in Wejaus Nordwesten, wo ihre Eltern einen kleinen Hof mit Feldern, Wiesen, Schafen und Rindern bewirtschaften. Leira hat noch drei jüngere Geschwister, die aber alle nicht wie sie sind. Ihre Geschwister halten alle Abstand von ihr, lassen sie aber größtenteils in Ruhe – wenn auch bei einem erst, nachdem er ein paar Mal die Erfahrung machen musste, gegen eine aus dem Nichts auftauchende Wand zu laufen. Leiras Begabung ist in ihrer Familie kein Geheimnis, wird jedoch nicht nach außen getragen, da ihre Eltern nicht wollen, dass es zu Gerede führt und am Ende noch sie selbst verdächtigt werden, etwas mit der ungewöhnlichen Fähigkeit ihrer erstgeborenen Tochter zu tun zu haben oder sogar selbst über Kräfte zu verfügen. Wäre es nach ihnen gegangen, hätte Leira ihre Kraft am besten niemals einsetzen sollen und so tun, als wäre sie ein ganz normales Mädchen mit einer Art angeborenem dermatologischen Defekt, was ihr Zeichen betrifft. Leira kam dem meistens nach, weil sie ebenfalls nicht als „Freak“ gelten wollte, dennoch hat sie ihre Begabung ein paar mal genutzt, wenn es nicht anders ging (oder um ihre Geschwister zu ärgern, wenn diese ihr zu sehr auf die Nerven gingen) und es danach aber so lange abgestritten und sich über die Fantasie der Betroffenen lustig gemacht, bis diese am Ende selbst glaubten, irgendwo anders dagegen gestoßen sein zu müssen oder Angst davor hatten, als verrückt zu gelten, wenn sie ihr Erlebnis weiter erzählten.
    Da sie sich in Gesellschaft ihrer Familie nie wirklich wohl gefühlt hat, unternahm Leira eigentlich schon seit sie laufen konnte immer wieder Streifzüge durch das Land ihrer Eltern und das, was dahinter lag, wobei sie oft von dem Hofhund Sparky begleitet wurde, der das Mädchen als Einziger wirklich zu mögen schien. Ihre Eltern machten sich keine Sorgen darüber, dass ihre Tochter so viel Zeit in der Wildnis verbrachte und Leira fragte sich manchmal, ob sie hofften dass sie eines Tages nicht mehr zurückkehrte und schämte sich danach gleich wieder für diese undankbaren Gedanken.
    Wie jedes Kind aus der näheren Umgebung besuchte auch sie die Schule in der nächstgelegenen Stadt, war aber nur eine mittelmäßige Schülerin, da sie sich nur für das anstrengte was ihr auch Spaß machte. Mit den anderen Schülern kam sie leidlich zurecht, ignorierte die meisten weitestgehend und sprach von sich aus eigentlich nur mit ihrer Banknachbarin, mit der sie eine Art Zweckfreundschaft eingegangen war. Mit 16 machte sie ihren ersten Abschluss und ging dazu über, ihren Eltern mit dem Hof zu helfen, bis sich etwas anderes für sie ergeben würde.
    Die Träume tat sie zunächst als bedeutungslos ab, bis sie sich in immer kürzeren Abständen wiederholten und sie der Versuchung, ihrem Ruf zu folgen, nicht mehr widerstehen konnte. Der Abschied von ihren Eltern fiel kurz und nüchtern aus, Leira sagte ihnen nur, dass sie weggehen würde und ihre Eltern taten nicht viel mehr, als es zur Kenntnis zu nehmen.


    Waffe: Natürlich hatte sie wie jeder in ihrer Familie (aus Angst vor wilden Tieren wie Bären, Wölfen, Pumas und Kojoten) schon einmal eine Schusswaffe in der Hand und gelernt damit umzugehen, kann die Begeisterung dafür aber nicht verstehen und verzichtet lieber darauf. Wenn sie angegriffen wird, bleibt sie ruhig stehen und lässt den Angreifer im letzten Moment gegen eine Wand prallen, was je nach Geschwindigkeit schon mal ziemliche Folgen nach sich ziehen kann (bis hin zur Bewusstlosigkeit).


    Besonderheiten:
    - Sie liebt ihr Heimatland für seine schöne Natur und hat ein Herz für Tiere.
    - Dadurch, dass sie von klein auf immer viel gelaufen ist, ist sie recht gut zu Fuß und wird nicht schnell müde.
    - Auch wenn sie von sich aus behauptet, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, wünscht sie sich eigentlich nichts mehr, als wirkliche Freunde zu finden.

    Am Abend erreichten sie schließlich ihr Ziel. Cireas nahm niemanden um das Haus herum wahr und alles schien ruhig. Jeron wollte, dass sie das Haus stürmten und alle Leute, die sie finden konnten, ins obere Stockwerk trieben. Cireas schlug aufgeregt mit dem Schwanz. Das würde bestimmt Spaß machen.


    Auf Jerons Aufforderung schlug Rika die Tür ein und Cireas folgte der Dinodame mit raschen Sätzen hinein. Sofort umlagerten ihn die verschiedensten Gerüche und sein Sonar lieferte mit steigender Geschwindigkeit seiner Ultraschallklicklaute immer schnellere Bilder von der Umgebung. Gleich im Eingang stand eine Frau, die beim Auftauchen der Gruppe das Tablett, dass sie gerade trug fallen ließ und das Weite suchte. Das Klirren des zerschellenden Geschirrs war wie der Startschuss für den Xyrona. Er verschwendete keine weitere Sekunde, um die Verfolgung aufzunehmen. Die Frau rannte schreiend davon, als der Raubdino sich ihr zuwandte. Die Jagd war enttäuschend kurz, der Xyrona war einfach zu schnell. Anstatt die Beute zu packen und nieder zu reißen, schoss Cireas an ihr vorbei und drehte sich um die eigene Achse, um sie zurück zu scheuchen. Sein Opfer kam der unausgesprochenen Aufforderung auch sofort nach und drehte sich ebenfalls wieder um. Nur leider lief sie nicht direkt zurück zur Treppe, sondern riss eine Tür auf, stürzte hinein und wollte sie hinter sich wieder schließen. Bevor sie das jedoch tun konnte, hatte Ciras schon einen Fuß hinein gesetzt, gegen den die Tür nun mit voller Kraft schlug. “Hey!” Der Xyrona fauchte verärgert. Die Frau versuchte weiterhin die Tür zuzudrücken, und hielt sich geschickt aus der Reichweite der zuschnappenden Zähne, als es Cireas gelang, seine Schnauze mit durch den Spalt zu schieben. Aber es kostet extrem viel Kraft, einen Raubsaurier aufzuhalten, der gegen eine Tür drückt. Als er sich zum zweiten Mal dagegen warf, war die Tür weit genug offen, dass er hinein springen konnte. Die Frau war von der Tür zurück gewichen und warf etwas nach ihm. “Verschwinde!”, schrie sie mit vor Angst hoher Stimme. Es gelang ihm spielend, auszuweichen und der Stuhl schlug hinter ihm in irgendeine Vitrine oder ähnliches ein.
    “Dafür musst du schon etwas mehr aufbieten...”, erwiderte er, reckte den Kopf und kam näher, wobei er sich bewusst von der Tür entfernte und eine Gasse zwischen der Frau und der Tür freiließ. Diese erkannte den Fluchtweg und nutzte ihn auch. Was blieb ihr auch anderes übrig, nachdem es ihr nicht gelungen war, den Dino auszusperren sondern sich selbst in eine Sackgasse zu lotsen.
    Diesmal rannte sie auch brav wieder zurück zur Treppe, auf deren oberem Ende gerade die Rappterpero verschwand. Wie vom Donner gerührt zögerte die Frau. Kein Wunder. Die dicht hinter ihr zuschnappenden Zähne des Xyrona halfen ihr jedoch schnell wieder auf die Sprünge und sie entschied sich, dass ein Raubdino in irgendeinem Raum oben besser war als einer direkt hinter ihr.
    Cireas positionierte sich kurz zwischen Person und Treppe, um sicherzustellen, dass sie nicht gleich wieder umdrehte, und nachdem sie sich in irgendeinem Raum erfolgreich eingeschlossen hatte und vermutlich nicht wieder herauskommen würde, ging er Rikas Geruch nach. Diese entdeckte er schließlich in einem Zimmer am Ende des Ganges, wo sie gleich mehrere Personen durch ihre Anwesenheit dort festhielt. “Wow, du hast aber schon viele erwischt”, bemerkte er freundlich und sorglos, ungeahnt der Gefahr, in der die Menschen gerade schwebten.


    Ein leichtes Knurren entwich ihr, als sie hinter sich eine Stimme hörte. Aber sie stellte es schnell wieder ein und hob überrascht den Kopf, während sie Cireas, der gesprochen hatte, anblickte. Hatte er sie gerade gelobt? Stolz öffnete sie die Flügel leicht und überlegte schnell. Der Xyrona hing sehr mit Jeron zusammen und der Wolfsmann wollte doch die Menschen befragen also würde er sie wohl nicht loben, wenn er gewusst hätte, dass sie nur dem Jagdtrieb erlegen war, also was könnte er in dieser Situation sehen, das es zu loben gäbe? Vermutlich dass sie so viele Menschen gefangen hatte. Also gab sie ein zufriedenes Knacken von sich und tänzelte ein wenig auf der Stelle, was bei ihr doch reichlich seltsam anmutete.


    OT: In Zusammenarbeit mit Sheewa.

    OT: In Zusammenarbeit mit Sheewa und Lone Wolf.


    Rika konnte es kaum erwarten, endlich das Kloster zu verlassen und so ließ sie die Rede dieses aufgeplusterten Menschen ohne weiteren Kommentar still über sich ergehen, jedoch nicht ohne von ihrer ablehnenden Haltung abzuweichen. Und wie ihre Meinung zu diesen Kuttenträgern war, zeigte sich auch ganz offen in ihrem Gesicht. Diese scheinheilige Art des Mannes, ihren Fragen und Bemerkungen einfach aus dem Weg zu gehen oder seine Versuche diese mit irgendwelchen uninteressanten Nichtigkeiten, die überhaupt nichts mit dem Gesagten zu tun hatten, ging ihr gewaltig gegen den Strich. Es überraschte die hitzköpfige Dinofrau aber, dass ausgerechnet Jeron scheinbar keine Einwände gegen die Aussicht, von diesem Menschen irgendwohin geschickt zu werden, einbrachte.
    Als die Gruppe endlich das Kloster verließ, reckte sich die Rappterpero zu ihrer vollen Größe, was leider nicht im entferntesten zufriedenstellend war, und atmete tief durch. Eigentlich wollte sie so schnell wie möglich verschwinden, aber sie wartete, bis die Gebäude des Klostes außer Sicht geraten waren, ehe sie mit langen, festen Schritten zu Jeron trat und sich demonstrativ vor ihn stellte. „Die Nacht ist vorbei, Wolfsmann.“, erinnerte sie ihn fauchend.


    Jeron blieb daraufhin vor dem Dinowesen stehen und nickte einmal. „In der Tat. Und stünde nun keine Entscheidung an, wäre ich froh darüber. Es war aus mehr als nur einem Grund eine grässliche Nacht.“, begann er leicht nervös und murmelte "Nicht mal die Träume..." hinterher. „Du siehst so aus, als hättest du einen Entschluss gefasst. Bevor ich noch was sage: Wie denkst du nun über mein Angebot?“
    „Es gab nie etwas zu entscheiden.“, wiedersprach Rika abschätzig, „Ich hätte dich nicht so eingeschätzt, dass du dir bei der erstbesten Gelegenheit von einem Menschen eine Leine anlegen lässt.“


    Diese Aussage traf das Wolfswesen sehr tief und für einen Moment starte er in die Unendlichkeit, bevor er seinen glasig werdenden Blick zusammen mit seinen Schultern ein wenig senkte und abwesend sprach. „Ich ... Ich hatte keine andere Wahl, ich lief viel zu lange angebunden.“ Weiter wusste Jeron nicht sofort was er sagen sollte, da er vollkommen unvorbereitet getroffen worden war. „So war es einfacher von ihm weg zu kommen. Hier sind wir freier als in seiner Hand. Ihn direkt gegen sich zu stellen ist schlimmer als der Tod.“


    „Mag sein, aber mit alledem hab ich nichts zu tun. Die Probleme der anderen Rassen interessieren mich nicht.“, meinte Rika grimmig und warf den Kopf in den Nacken, „Und es gibt kein wir. Ich zähle mich nicht zu dieser Gruppe neugieriger Wissensjäger, vergiss das nicht.“ Ihre großen Krallen gruben sich in die Erde unter ihnen und die weißen Raubsaurieraugen fixierten von unten Jeron. Auch wenn die Rappterpero es niemals zugebenwürde, hatte sie der Blick in die Träume des Wolfwesens doch verunsichert. War das, was sie dort gefunden hatte Wirklichkeit? Jeden Falls hatte es ihre Entscheidung, zu gehen ins Wanken gebracht.


    Unter diesem festen Blick schaute Jeron schnell wieder durch alles weltliche hindurch. „Wenn du dich nicht zur Gruppe gehörig fühlst, wollen wir nicht dennoch einen gemeinsamen Weg bestreiten? Schaden kann es doch nichts. Und auch, wenn ich vorhin nachgeben musste, ist es zu zweit einfacher, menschlichen Einflüssen zu widerstehen. Wie kann ich dir meine Absichten glaubwürdig machen?“
    Statt eine Antwort stieß der Raubsaurier nur einen fauchenden Schrei aus. Seine Absichten glaubwürdig machen? Was für eine Ironie. Auch, wenn sie sich weigerte, ihm zu glauben, seine Träume hatten eine unumstößliche Sprache gesprochen, was selbst Rika nicht verleugnen konnte. Aber niemals hätte sie ihm das gesagt, geschweige denn, ihre ‚Fähigkeiten‘ als Magieblut preisgegeben. Erneut hatte das Wolfswesen sie in die Ecke gedrängt, was ihr gar nicht gefallen wollte. „Du bist genauso hartnäckig, wie dieser verdammte Magier.“, zischte sie schließlich halblaut.


    Als Cireas das Kloster verließ, bemerkte er, dass Jeron und Rika stehen geblieben waren und miteinander sprachen. Der Xyrona musste nicht viel vom Wortlaut verstehen, um zu erkennen, das Rika sich verabschieden und der Wolfsmensch das wie auch gestern schon verhindern wollte. Die Rappterpero erschien ihm dabei sehr aufgebracht. Ganz kurz verharrte er, unschlüssig, ob er sich einmischen oder heraushalten sollte, dann trat er kurzentschlossen doch auf die beiden zu.
    „Du bist genauso hartnäckig, wie dieser verdammte Magier“, zischte Rika in diesem Moment.
    'Magier? Meint sie Sextan? Oder jemand anderen?', ging es Cireas unwillkürlich durch den Kopf, als er neben den anderen Raubsaurier trat. "Rika. Warum bist du so verärgert?", fragte er ganz direkt ohne nachzudenken. Jeron ignorierte er dabei erst einmal.