Eine Räumung jüdischer Siedlungen aus Judäa und Samaria (!) würde nichts lösen. Es wurde schon erwähnt: 2005 wurde der Gazastreifen von Juden "gereinigt". Seitdem ist der Terror, der von dort ausgeht, exorbitant angestiegen. Außerdem kommt die israelische Bevölkerung auch ohne Hass auf Palästinenser aus und lebt mit etwa 2 Mill. Arabern in einem Staat.Ehe du vorschlägst, Judäa und Samaria (übrigens Kernland der ersten jüdischen Königreiche Judäa und Israel, wenn mich meine Geschichts-/Bibelkenntnisse da nicht trügen) judenrein zu machen, solltest du dir vielleicht lieber die Frage stellen, ob das irgendetwas bringen würde.
Und noch einmal: Wir sehen es am Gazastreifen: Es würde alles nur noch schlimmer machen.
Also wenn du die Siedlungen in Judäa und Samaria nicht aufgeben würdest, heißt das ja weiterhin, dass du nicht bereit wärst, das Westjordanland zu räumen, richtig? Frage: Wie kann man dann einen arabischen Staat Palästina aufbauen und gleichzeitig versuchen, Anschläge auf Juden zu unterbinden, wenn diese in wahrscheinlich höchster Gefahr in Westjordanland unter arabischer Herrschaft leben müssen? Es ist unrealistisch, dass man in dieser Generation friedvoll miteinander im Westjordanland leben kann. Sollte es einen Palästinenser-Staat geben, wären Juden in diesen Land vorläufig nicht mehr sicher.
Man bräuchte eine mauer an der "Grünen Linie". Das ist nicht optimal, das ist mir bewusst. Aber der Hass muss erstmal abgebaut werden und mit einen Staat Palästina lassen sich international Vereinbarungen mit einer legitimen Regierung durchsetzen und man verhandelt nicht mit irgendwelchen fanatischen Gruppen wie Hamas wo dann andere wie die Fatah sagen "ja, aber wir als wahre Vertretung Palästinas sehen das ganz anders, weil..." Man gibt dann außerdem auch der Hamas als auch der Bevölkerung eine Chance auf Normalisierung. Wenn die Bevölkerung merkt,dass ihr Staat international mit Regierung endlich anerkannt ist, haben fanatische Gruppen auch weniger Möglichkeiten Gewalt durchzusetzen, da ja das Ziel eines eigenen Staates erfüllt ist.
Der Gaza-Streifen ist nochmal ein Thema für sich. Allerdings ist es seltsam, dassüber eine Millionen Menschen dort eingeschlossen sind. Mit unzähligen Flüchtlingen in unmenschlichen Bedingungen. Weder raus nach Israel können,noch nach Ägypten. Dort will sie ja auch keiner, um dort besser zu leben. Dazu werden wahrscheinlich regelmäßig Hilfsgüter -von welcher Seite auch immer - vernichtet, kommen nicht an oder wie auch immer. Die Bevölkerung ist verzweifelt und will einen Ausweg aus der Lage. Die sieht sie nur durch Raketen und Granaten. Schlimm genug,oder? Und du meinst, ein legitimer Staat könnte daran nichts ändern? Wenn man dann wirklich Handel betreiben könnte? Und eine einheimische Polizei dies unterbindet? Verrückt...
Klar ist der Annährungsprozess dann mühseelig, aber hast du einen besseren Vorschlag, der nicht auf eine 1-Staat-Lösung Israel abzieht, b.z.w. unmögliches Entgegenkommen der Bevölkerung verlangt?
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Zur Anerkennung des Staates: Es wäre ein vollkommen falsches Signal, jetzt einen Staat Palästina anzuerkennen. Warum? Ganz einfach. Weil es den Palästinensern zeigen würde, dass man es im 21. Jh. tatsächlich schafft, durch nichts, durch wirklich gar nichts als Terror zu einem eigenen Staat zu kommen.
Aber, hey, gute Idee. Ich glaube, ich erobere mal die Heimat meiner Großeltern zurück, geht ja anscheinend ganz leicht. Einfach für ein Terrorstipendium beim Iran (oder warum nicht bei der EU?) bewerben und hemmungslos Raketen nach Polen schießen. Schließlich wurde dieses Land meinen Großeltern geraubt! Dass es dazu noch eine nicht irrelavante Geschichte gibt, vergessen wir dann noch ganz schnell.
So, und jetzt rufe ich den Staat "Preußen" neu aus und beantrage bei der UN eine Anerkennung meines Staates. Selber verneine ich ab jetzt, Deutscher zu sein - ich bin jetzt ausschließlich Preuße. Dann töte ich noch ein paar Pole und schreie irgendwann: "Erkennt meinen Staat an, dann verhandle ich auch mit euch über Frieden!"
Um es auf den Punkt zu bringen: Erst Frieden durch Verhandlungen, dann ein Palästinenserstaat. Kein Palästinenserstaat, von dem man dann hofft, dass er zu Frieden bereit ist.
Also jetzt ziehst du das Ganze ins Lächerliche. Und die Araber sehen es auch genauso, nur in der Rolle Israels, dass das biblische Land von vor zig hundert Jahren wieder erschaffen will. Aber merkst du denn nicht,dass die fanatischen Splittergruppen diese unglaubliche Macht ausüben und über 4 Millionen Menschen eigentlich nicht auf dauerhaften Krieg aus sein können?
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Zu deinem letzten Absatz könnte ich dir jetzt haufenweise Sachen verlinken. Ein Video bspw. von einem libanensischen Baby, welcher in die Uniform der Hezbollah gesteckt wird (direkt nach der Geburt) und dessen Mutter dann in die Kamera sagen darf: "Ich hoffe, dass er einmal ein Kämpfer für unseren Mullah wird. Auch die nächste Generation wird kämpfen" (oder so).
Oder diverse Artikel über die Terrorlager der Hamas, wo kleine Kinder (um die 14 Jahre) zu Terroristen gedrillt werden - obwohl die Hamas irgendsoeiner UN-Resolution oder so zugestimmt hat, keine Kindersoldaten zu rekrutieren und den militärischen Konflikt auch sonst nicht darin ausarten zu lassen, in irgendeiner Weise Kinder zu rekrutieren.
"Beidseitig auf bestimmte Waffengattungen verzichten" ist auch Unsinn. Ein demokratischer Staat kann sich doch nicht demilitarisieren, damit sich Terroristen demilitarisieren. So darf das nicht funktionieren.
Im krieg passieren unglaublich schreckliche Dinge. Und es kann auch genauso gut sein, dass Material propagandistisch von der einen oder anderen Seite genutzt wird. Dinge gestellt oder falsch dargestellt werden. Darauf muss man immer vorbereitet sein. Und selbst wenn: Welche Mutter schickt freiwillig ihr Kind in die Hamas, um andere zu töten? Niemand, der in Wohlstand lebt. Wie verzweifelt müssen diese Menschen sein. Umso wichtiger ist, dass man ihnen ein anständigen und friedlichen Weg aufzeigen kann.
Noch was: Natürlich kann sich ein demokratischer Staat demilitarisieren, um Konflikte abzuschwächen. Deutschland hat, meine ich genug Abschreckungspotential, auch ohne Atombomben. Japan hat sie abgeschafft. Das würde vielleicht sogar Vertrauen in den Palästinänsern aufbauen, dass man wirklich an einer friedlichen Lösung interessiert ist. Trotzdem muss man nicht wehrlos sein. Und man hat trotzdem noch genug Verbündete (USA, Westeuropa) im Rücken die innerhalb von Stunden die ganze Nachbarregion zerbomben könnten. Man könnte auch mit einer kleineren Armee genug Abschreckung erzielen und trotzdem wehrhaft sein.
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Wenn ich aus gegebenen Anlässen mit Bekannten über den Vernichtungskrieg gegen Israel rede, höre ich oft: "Ich finde, dass wir da nicht für eine Seite Partei ergreifen sollten". Ich sage: Doch. Nämlich für die Richtige. Ein Schiedsrichter in einem Fußballspiel gibt sich auch Mühe objektive Enscheidungen zu treffen. Und pfeift dann Foulspiele ab.
Die Palästinenser begehen seit Jahrzehnten eine Tätlichkeit nach der anderen, doch hierzulande wird sich öffenlichkeitswirksam nur dann aufgeregt, wenn der israelische Torwart in seinem 5-Meter-Raum mal durchgreifen muss.
(Bin grad schon ein bisschen stolz auf dieses doch recht treffende Bild.)
Die Richtige. Das ist immer die Möglichkeit des Friedens.