Beiträge von Lone Wolf

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    Auf ein Zupfen an seinem Ärmel drehte Samuel sich zu Xaroc herum. „Von so einem lass ich mir nur nichts befehlen.“ antwortete er leicht aufgebracht mit einem unfreundlichen Blick zu diesem anderen. „Was bildet der sich eigentlich ein?“ fuhr er etwas leise und an Xaroc direkt gewandt weiter aus. „Erst Marika abstechen wollen, dann sich wie vollkommen durchgedreht verhalten und jetzt zu meinen, Befehle geben zu können. Der kann echt froh sein, dass er gerade Marika trägt...“, vollendete Samuel diese Gedanken brummelnd.
    Aus zuletzt genanntem Grund und weil er selbst auch nicht viel anders vorgegangen war, verzichtete er darauf, das dem anderen direkt an den Kopf zu werfen und ging mit einem letzten anfeindenden Blick zu der Stelle, an der er seinen Rucksack hatte fallen lassen.
    Mit einem Ächzen ließ er sich hinab und überprüfte ihn äußerlich, bevor ihn sich auf die Schultern setzte und langsam und mit Bedacht wieder aufstand.


    Lasst Ihr euch denn überhaupt von irgendjemandem Befehle erteilen?“, murmelte Xaroc halblaut, während Samuel zu seinem Rucksack marschierte. Dann warf er Nik einen zutiefst entschuldigenden Blick zu, ehe er seinem Begleiter hinterher eilte. „Und ich kann nicht kämpfen, stehe ständig im Weg und scheine Leute durch meine bloße Anwesenheit zu beleidigen.“, zählte er auf. „Und dennoch habt Ihr mir geholfen, mehrmals sogar und zudem seid Ihr mir gegenüber bei weitem nicht so feindlich gesonnen, wie jemandem, der tatsächlich zu helfen versucht und das wohlmöglich auch wirklich zu tun vermag.“ Trotzdem er diesen Katalog an Kritik abspulte, vermochte er es doch kein bisschen vorwurfsvoll zu klingen.


    Den Rucksack wieder auf den Schultern atmete Samuel einmal tief ein, bevor er seufzte. „Hör mal zu: Zum Diskutieren ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Befehle entgegen zu nehmen hat etwas mit Respekt zu tun. Und der...“ Samuel betonte es, als wäre es ein Schimpfwort. „hat weder Position noch Verhalten, was den rechtfertigen würde. Oder würdest du jemandem gehorchen, der dich gerade zusammen geschlagen hat und besoffen ist?“ überspitzte Samuel mit einer eindeutig rhetorischen Frage von der aus er während eines ersten Schrittes ohne Pause weitersprach. „Und das ist nichts, was du anstellst. Du bist nur etwas seltsam und ...“ er wand den Kopf ab und ging leicht neben sich schauend die einigen Meter bis zu dem Baum, hinter dem er Marikas Klamotten zusammen mit ihrer Pistole gefunden hatte, wo er Xaroc mit einem unsicheren Hauch im Blick ansah „ ... anders.“ Einen Moment schaute er den anderen noch an, dann umrundete er den Baum und nahm Marikas Sachen unter den Arm.


    Xaroc war schon drauf und dran Samuel zu erinnern, dass er ihn auch gerade mit voller Kraft umgerannt und auf den Boden gepresst hatte und Xaroc trotzdem bei ihm geblieben war. Auch die Frage, ob Samuel den anderen nicht leiden konnte, weil dieser ihn verprügelt hatte - was der Junge sich kaum vorstellen konnte - lag ihm auf der Zunge. Allerdings ließ dieser ihm einfach keine Chance zu antworten. Also wanderte er einfach nur hinterher und hörte schweigend zu. Der letzte Teil ließ ihn dann doch murmeln. „So könnte man das auch nennen.“ Er schaute irgendwo in die Ferne und fuhr leicht verbittert fort: „Eine andere Art von Monster.“ Er war sich jedoch nicht sicher, ob Samuel ihn hören konnte, oder ob er selbst das überhaupt wollte.
    Stattdessen meinte er dann lauter: „Ist anders sein denn so schlimm? Wenn andere deswegen mit einem nichts zu tun haben wollen? Ich kenne nicht allzu viele Persönlichkeiten genauer, aber die meisten...“, er zögerte, „lehnen mich meist ab, bevor ich überhaupt die Gelegenheit bekomme, sie näher kennenzulernen. Spürt man wirklich so stark, dass ich so anders bin?


    Wer hier ist nicht seltsam? Schau dich doch um. Wir sind halt Teil eines anderen Normals...“ antwortete Samuel, bevor er inne hielt und ihm klar wurde, dass Xaroc sein „anders“ falsch verstanden hatte und er nun etwas abwehrend und gleichzeitig jedoch auch unsicherer fortfuhr. „Ich meine ... dass du etwas anderes bei mir auslöst als die. Was weiß ich, woher das kommt. Hatte ich doch noch nie.“ verteidigte er sich und sagte weniger, als ihm innerlich klar war. „Irgendwie kann ich dich halt ganz gut leiden.
    Währenddessen wickelte er nun Marikas Sachen so ein, dass die kleinen Teile von den großen eingeschlossen wurden und nicht Verschütt gingen, als er mit langsamen Schritten und zu Xaroc schauend wieder mit etwas Abstand auf die anderen zusteuerte. „Wie heißt's? Gleich und gleich gesellt sich gern? Zwei 'Andere'. Keine Ahnung was mit dem Resthaufen ist.“ Damit hatte er Xaroc seine Fragen zwar nicht wirklich beantwortet, was ihm auch bewusst war, doch dafür war er gerade allgemein zu erschöpft, nahm sich jedoch fest vor, Xaroc später noch einmal darauf zu antworten.


    Xaroc blinzelte zweimal verwirrt, als Samuels Ton mitten in der Antwort umschlug. Hatte er ihn zu sehr bedrängt oder warum hatte er gezögert? Als der andere allerdings meinte, er könne den Jungen ganz gut leiden, stahl sich ein Grinsen auf Xarocs Gesicht, was Samuel glücklicherweise nicht sehen konnte. Als dieser dann wieder aufschaute, hatte er das Grinsen so gerade eben noch auf ein dezentes Lächeln zurückschrauben können.
    Mit dem nächsten Teil konnte er dann wieder nicht so viel anfangen. Er hatte es nicht so mit Redewendungen, außer sie bezogen sich auf kommerzielles oder politisches. Der Teil mit dem „gleich und gleich“ gefiel ihm jedoch. Er beeilte sich aufzuschließen, als Samuel wieder in Richtung der anderen Schritt.


    Nicht allzu schnell, aber zum Glück immerhin stetig bewegte sich die Gruppe, an deren Rand sie liefen, den Weg zurück, den sie gekommen waren. Jetzt in Ruhe und damit problemloser überquerten sie die Klinge, den Einschnitt im Boden und durchschritten die von der untergehenden Sonne in rötliches Licht getauchten Bäume, bis sie den Waldrand und damit auch die Klippe wieder erreicht hatten. Von hier aus konnte man bereits die Anstalt wieder unter ihnen liegen sehen. Es war nicht mehr weit und bald würden sie sich alle ausruhen und den Tag etwas verarbeiten können.
    Während die Sonne immer weiter sank und es mit ihrem Verschwinden spürbar kühler wurde, begann die Gruppe den Abstieg, der sie wieder hinab zum Eingang der Anstalt bringen würde.


    OT: Und der zweite Teil, zusammen mit Orcawolf entstanden.
    Der nächste könnte jetzt auch gerne dann die Gruppe bis in die Anstalt hinein bringen.

    Um Samuel herum wurde geredet. Geredet, geredet und geredet. All die Wörter flogen an Samuel vorbei. Manches waren nützliche Informationen von Marika, bei denen er es bereuen würde, sich nicht an sie zu erinnern, doch der Großteil war ... nichts wovon er eine große Meinung hatte, weshalb er es überwiegend ausblendete und mit sich selbst beschäftigt war.
    Langsam rieb er sich das Gesicht, während er versuchte, zu verstehen, was plötzlich mit ihm passiert war. Wobei... Was passiert war war klar, das, was in den letzten zwei Tagen passiert war, würde kein normaler Mensch im Kopf ohne Spuren aushalten... Aber warum gerade in dem Moment? Warum ist das alles gerade in dem Moment so in sich zusammengefallen, als sich die Situation doch eigentlich entspannt hatte?
    Hey“ durchbrach eine weibliche Stimme von direkt vor ihm seine Gedanken. „Ist alles in Ordnung?“ Die Stimme war eindeutig nicht so ... direkt wie die der anderen, die in der Nähe am herum debattieren waren.
    Passt schon.“ war Samuels erste und recht prompte Reaktion, noch bevor er auf und das Mädchen anblickte. „Hier ist doch gerade gar nichts in Ordnung.“ fasste er resignierend die Situation um sie herum zusammen, bevor er einen klar sarkastisch beißenden Unterton bekam. „Eine Bestie, deren ... Verwandter in einem Haufen Leichen gestanden hat, steht hier. War... oder ist Marika... Und ein Haufen Irrer drum herum. Friede-Freude-Eierkuchen-Spinner, Bekloppte, die gleich eine Eskalation wollen...“ Er schüttelte den Kopf, bevor er das Mädchen wieder ansah und trocken fragte „Wieso bin ich überhaupt noch hier?
    So komisch es war, fand er, während er das so aus sich herausließ, eine gewisse Fassung wieder. Seine Augen waren leicht gerötet, doch kehrten sie langsam zu ihrem alten Ausdruck zurück. In seinem Kopf lag noch immer ein verstreutes Scherbental der Gefühle, doch zumindest seine Gedanken fanden wieder grobe Bahnen.
    Einen Moment lang hockte Samuel nun einfach so da und ließ weiterhin alles um ihn herum nur an sich vorbei fliegen.
    Erneut wurde er erst ins Hier und Jetzt zurückgerissen, als Marika ein tiefes Grollen von sich gab und Samuel sich schnell zu ihr herumdrehte. Er erhaschte gerade noch so einen Blick darauf, wie Marika das gleiche tat, jedoch zu Xaroc herum, der gerade zu ihr sprach. „ihn mögt“ waren die letzten Worte, die er aufschnappt, bevor Marika den Blick mit gefährlich verengten Augen auf den anderen Jungen richtete und ihn nicht zu freundlich anstarrte, was mit einem „Leidest du eigentlich wirklich an Todessehnsucht? Es kommt mir langsam verdammt stark so vor.“ weiter ausgeführt wurde.
    Prompt sprang Samuel auf seine Beine, wobei er noch ein ernsthaftes „Danke.“ an das Mädchen richtete, aus dem man, was sehr selten für ihn war, die Dankbarkeit wirklich heraushören konnte. Ob sie es bewusst gemacht hatte oder nicht, sie hatte ihm doch geholfen, seine Gedanken zu ordnen.
    Jetzt ging er jedoch mit einem strammen Schritt, der unangenehm hart war, auf Xaroc zu. Er hatte die Bes... Marika wütend auf sich gemacht, was nicht gut war. Also musste er ihn davon abhalten, noch mehr Wut und eventuell Verletzungen auf sich zu ziehen. In seinem nach dem seelischen Einbruch noch immer angeknaxten Zustand, war sein Geist jedoch nicht in der Lage den aller sanftesten oder besten Weg zu wählen, sondern nur den direktesten und emotionsgeleitetsten.
    Das würde Xaroc auch recht bald mitbekommen, als Samuel, als er nur noch drei Meter von ihm entfernt war, sich mit aller Kraft in den Boden stemmte und beschleunigte, nur um nach diesen drei Metern Xaroc schräg von vorne wie ein Football-Spieler umzurempeln und zu Boden zu reißen. Auf dem Boden angekommen war sein einziger Ausruf „Was zu Hölle?“, bevor er den Jungen unter sich verwirrt betrachtete und nachverarbeitete, was er zuvor bereits getan hatte.


    Das die Frage nicht gerade positiv ankommen würde, war eigentlich schon von vornherein klar gewesen. Und das Grollen alleine wäre schon Grund genug gewesen, dass Xaroc wohl für den Rest seines Aufenthaltes in der Anstalt kein Wort mehr geäußert hätte. Den Blick den er allerdings von Marika abbekam machte ihn mehr als nur ein wenig nervös und auch ihre Vermutung, dass er wohl an Todessehnsucht leiden würde, verschaffte keine Abhilfe.
    Xaroc bekam langsam Panik. „A-also Ihr versteht das völlig falsch- ich... ich wollte damit nicht sagen- ich meine... ich wollte eigentlich nicht fragen, o-ob Ihr- aber... es hat so geklungen, dass Ihr- und so, also ich-
    Weiter konnte er sich allerdings nicht um Kopf und Kragen faseln, da wurde ihm plötzlich die Luft aus den Lungen gedrückt und das nächste was er fühlte, war der Aufprall auf dem Boden. Er hatte sich so sehr auf Marika konzentriert, dass er keine Augen für alles andere gehabt hatte.
    Erst langsam verschwanden die nervigen Lichter, die seine Sicht verschleierten, ehe er schemenhaft jemanden über sich ausmachen konnte, der irgendwas gerufen hatte. „Was für’ne Höhle?“, brabbelte Xaroc verwirrt.


    Xarocs Frage übertrug seine Verwirrung auf Samuel, der verdutzt und irgendwie zornig den Kopf schüttelte. „Bist du schwer von Begriff?“ fragte er säuerlich, bevor er den Jungen einmal durchschüttelte „Was ist los mit dir?“ setzte er danach trocken nach, bevor er mit einem tiefen Einatmen versuchte, sie zu beruhigen, was jedoch großteils fehlschlug. Doch trotzdem war sein Ton wieder etwas entspannter. „Du solltest nicht immer 'Wesen' auf dich ziehen.“ Während diesem Satz verstand Samuel nun auch, warum er unterbewusst so überdeutlich reagiert hatte.


    Offenbar ja, dachte sich Xaroc seinen Teil zur ersten Frage, da das Geschüttel ihm nicht unbedingt Zeit zum antworten ließ. Allgemein war es nicht gerade die bequemste Position, von jemandem auf den Boden gedrückt zu werden, insbesondere, wenn derjenige um einiges kräftiger als man selbst war. Und abgesehen davon... was hätte er schon sagen sollen? Er mied so gut es ging Samuels Blick und versuchte ebenso überall, nur nicht Richtung Marika zu schauen.
    Es... es tut mir leid..., „murmelte er dann schließlich. „Ich mach das doch nicht mit Absicht... ist mir nur so rausgerutscht... Ich... wollte das gar nicht.Wie so einiges in meinem Leben, schloss er in Gedanken, während er den Kopf seitlich drehte und halb verlegen, halb missmutig den Boden anstarrte.


    Xaroc wirkte aufrichtig und das löste ein schlechtes Gewissen bei Samuel aus, mit dem er den anderen noch einen Moment leicht zornig ansah, bevor sein Gesicht ausdruckslos wurde und er sich von dem anderen erhob, wobei er ihm die Hand hinhielt, auch wenn seine Seite die Bewegungen nach dem Aufschlag auf dem Boden mit einem unangenehmen Pulsieren quittierten. „Dann komm. Das klären wir später.“ holte ihn sein Gewissen wieder zu seinem eigentlichen Ich zurück.


    Der Junge zögerte einen Moment, als er die angebotene Hand betrachtete. Erst riss Samuel ihn zu Boden, dann wollte er ihm aufhelfen. Warum überhaupt hatte er sich eigentlich eingemischt? Das war jetzt schon das zweite Mal, dass er ihm in einer lebensbedrohlichen Situation geholfen hatte, und das offenbar ohne jede erwartete Gegenleistung. Zumindest soweit es bisher aussah.
    Dann griff Xaroc doch zu und ließ sich in eine aufrechte Position ziehen, worauf er dann endgültig aufstand und die Brust rieb. Aber lieber so, als einen klauenbewehrten Tatzenhieb abzubekommen, der einen entweder einfach nur in Stücke riss, oder gleich am nächsten Baum zu Pfannkuchen verarbeitete.
    Während er dann begann den Dreck von seiner Kleidung zu klopfen, fiel sein Blick ungewollt auf Marika. Natürlich wollte er sich entschuldigen, aber ihre Reaktion und Worte hatten dafür gesorgt, dass Xaroc die nächsten Tage oder Wochen wohl kein Wort mehr mit ihr wechseln würde. Jedenfalls nicht freiwillig. Hastig wandte er sich ab und murmelte stattdessen Samuel lieber ein „Danke“ zu.


    Nachdem Xaroc wieder stand ging Samuel nicht weiter auf sein Danke ein, sondern meinte nur halblaut an Marika gewandte „Mach erstmal halb lang.“. Xaroc legte er darauf hin nur eine Hand auf's Schulterblatt und schon ihn neben sich her ein wenig weg von Marika, wobei er keinen Widerstand, sondern nur einen Gesichtsausdruck bemerkte, den er nicht ganz einordnen konnte. War es einfach nur Vorsicht, waren es Gedanken, in denen der Junge war oder war es tatsächlich Trauer?


    OT: Partnerpost-Teil in Zusammenarbeit mit Orca, Reaktion von Sheewa
    Shiralya: Sorry, dass ich das jetzt doch nur so kurz abhandele. es kam nur bisher nichts bei raus, wenn ich was schreiben wollte, weshalb ich jetzt ein wenig aufholen musste.

    Die meisten schienen seine Aufforderung, sich zu erklären, einfach zu ignorieren, was in Ra'jeron Argwohn auslöste. Was hatten diese Leute vor? Was waren sie und was hatten sie mit all dem seltsamen hier zu tun? Waren es Magier und sie hatten diese Illusion erschaffen und ihn irgendwie hineingesteckt?
    Vielleicht dieser Mensch da, der auf seinem Papier herumzeichnete? War er dabei neue Runen zu ziehen, um einen weiteren Zauber aufzuziehen, sobald er sie mit magischer Energie versorgen würde? Mit sich leicht hebenden Lefzen lehnte Jeron sich einmal kurz ein Stück über den Tisch zu dem entsprechenden Jungen und betrachtete, was er auf das Papier zeichnete. Er verstand nicht was er vor sich sah, doch es waren immerhin definitiv keine Runen. Ein Punkt für den anderen und Grund genug für Jeron, den Kopf wieder zurückzuziehen und sich dem anderen Wolfswesen, das sich weiterfressender Weise vorstellte, zuzuwenden. Bei dem Anblick fiel Ra'jeron auf, dass auch er etwas Fressbares vertragen könnte.
    Doch erst einmal musste er genau hinhören, um die Worte des anderen zu verstehen. Er war wohl ein Lupusari und damit eine Re'jeron wirklich nicht bekannte Rasse und schien auch nicht von hier zu sein. Diese Rasse schien jedoch in Rudeln organisiert zu sein, da Garm eine Zugehörigkeit zu einem solchen deutlich machte.Während der andere nun gleichzeitig weiterschlang und redete schaute Jeron ihn sich genau an. Wie diese Rasse wohl von den Menschen in den Nordladen oder Forris behandelt werden würde. Sie schienen zumindest von der äußeren Erscheinung her deutlich menschlicher als die meisten Humanoiden, die er auf ganz Gremia, dem riesigen Kontinent, je gesehen hatte. Doch sie waren noch immer Humanoide... Also würde es ihnen wohl nicht anders ergehen als seiner eigenen Rasse.
    „Jeron“, erwiderte Ra'jeron nun mit seiner kratzigen aber auch recht brummenden Stimme die Vorstellung. „Za'edal. Wir stammen aus den Nordlanden, wenn dir das was sagt.“ Einmal schaute er noch skeptisch über die anderen anwesenden, dann kehrte er mit seinem Blick zu dem anderen zurück: „Was ist das für eine Truppe? Wie seit ihr hergekommen? Durch eine Runenfalle?“
    Während er auf eine Antwort wartete fuhr er knurrend herum, als ein achtlos sich vorbei drückender Mensch seinen Schwanz mit der Hüfte zur Seite streifte. Dieser schaut ihn jedoch nur genervt an und ging weiter? Was sollte diese bodenlose Provokation, er würde diesen Unhold auf der Stelle...
    Weiter kam er in seinen Gedanken nicht, als zu erst seine Ohren und dann sein gesamter Kopf sich wieder den anderen zu drehten, als er Begriffe wie „Drachentötermagie“ und „magische Energie“ auffing. War dies also doch eine Magiertruppe und an all dem Wahnsinn hier Schuld?
    Bevor er jedoch genaueres herausfinden konnte oder von Garm eine Antwort bekommen konnte ging alles erneut viel zu schnell weiter und mit einem Knurren und einer Hand, die erneut an seine Axt rutschte machte der Za'edal einen Schritt rückwärts, als ein weiterer Mensch an die Gruppe herran trat und neben ihm zu sprechen begann. Dieser laute Ort und alles, was gleichzeitig vor sich ging überforderte das Wolfswesen. Es hatte deutlich bessere Sinne als ein Mensch, doch umso empfindlicher sie waren, desto schnell waren sie leider auf überflutet, gerade an einem derart befremdlichen Ort. Doch mit dem Schreck nun schärften sie sich etwas, als langsam Adrenalin in seinen Adern zu fließen begann.

    In einem Versuch, das Zucken zu verbergen drehte Ra'jeron sich zu dem anderen herum, der ihn ansprach. „Ich wünsche einen guten Tag, mein Name ist Dawn.“ Hatte man ihn erkannt und wollte ihn gefangen nehmen? Wieder in einen viel zu kleinen Käfig stecken und... Doch Moment, der andere sprach davon, dass er und wohl auch einige andere wohl die gleichen Probleme hatten wie er. Waren sie etwa in das Ritual eines Magiers geraten? Doch warum gerade er? Das stank doch langsam alles bis zum Himmel.
    Doch noch schienen keine Wachen hier zu sein, warum hätten sie ihn hierher bringen sollen und nicht direkt an einen Ort, an dem sie ihn festsetzen konnten?
    Und ein anderer Za'edal sollte hier sein? Was meinte sein Gegenüber wohl damit, dass er menschlicher aussah?
    Doch all die Fragen konnte er gleich noch klären, jetzt klang das Angebot, sich mit dem anderen an einen Tisch zu setzen gar nicht schlecht. Es wirkte nicht so, als würde er ihn anlügen und wenn doch, könnte Jeron noch immer gehen... Oder ihm in der nächsten dunkeln Gasse auflauern.
    So folgte er dem anderen zu dem Tisch, von dem er gesprochen hatte, im Gehen ausdrucksvoll die Nase rümpfend, als die komischsten Gerüche von den Menschen ausgingen, an denen er vorbei kam. In Erwiderung wurde er mit Gesichtsausdrücken, die von genervt bis erschrocken reichten, wenn Menschen seine Waffen bemerkten.
    Neben dem Tisch, zu dem er geführt wurde, blieb das gedungene Wolfswesen letztendlich stehen und schaute in die Runde, die großteils aus Menschen zu bestehen schien. „Wer seid ihr?“, fragte er fordernd in die Runde. Er wollte wissen, mit was für einer Gruppierung er es zu tun hatte, bevor er sich mit ihnen einließ. „Erklärt euch!“
    Noch bevor er jedoch eine Antwort hätte bekommen können blieb sein Blick auf dem anderen Humanoiden, diesem Mischwesen, das aussah, als hätte man einen Za'edal, die ihrerseits schon eine Mischung aus Wölfen und Menschen waren, erneut mit einem Menschen vermischt. „Das ist doch kein Za'edal.“ stellte er vorwurfsvoll an die Gestalt, die ihn zum Tisch geführt hatte, gewand fest und musterte den anderen kritisch. „Eure Rasse scheint mir nicht bekannt. Stammt ihr aus Redon?“
    Er so Luft ein und versuchte den Geruch des anderen auszumachen, was jedoch im der Mischung des Raumes kaum möglich war. Im Haufen der ganzen verachtenswerten Menschen, die Humanodie wie ihn doch eh nur als minderwertige Wesen ansahen, war der andere Humnanoide doch noch die vertrauenswürdigste Gestalt in der ganzen Runde.


    OT: Sorry, dass ich die anderen übergehe, aber der guten Jeron ist da sehr... sagen wir mal "vorgeschädigt".

    Erschrocken blickte sich Ra'jeron um. Was war das für ein Ort, an dem er hier gelandet war? Der Boden bestand aus einer erstaunlich flachen Steinfläche, schwarz mit weißen Verzierungen und in der Tat sehr eben. Eine wahre Meisterleistung der Steinmetze. Eventuell hätte er den Boden bewundert, wäre da nicht der Rest dieser seltsamen Umgebung, in der er sich befand.


    Es war laut, alles bestand aus seltsamen Materialien, die Menschen trugen seltsame Kleidungsstücke und alles war voller Gerüche. Während er sich hinter eine dieser komischen bunten Kisten versteckte schnupperte das Wolfswesen, was das alles war.
    Er war ein Za'edal, also eine Rasse, also ein aufrecht, wenn auch vorgebeugt gehendes Wesen, das komplett mit einem schwarzen Fell bedeckt war, das an den Seiten und auf dem Rücken jedoch mit Grau und Braun gemustert war. Am oberen Ende des Körpers saß dabei ein länglicher Wolfskopf, dessen Nase aufgeregt Gerüche einsog, während die Ohren sich immer da hin drehten, wo gerade das nächste Geräusch herkam, zum Beispiel gerade Menschengeschrei und ein komisches Quietschen, das von einem dieser komischen Kästen kam.
    Einen Moment sondierte er die Lage noch mit vor Aufregung hinter ihm hin und her schnippenden, buschigem Schwanz, dann beschloss er, dass es an der Zeit war, sich zu bewegen.


    Dort war ein Menschenhaufen, vielleicht konnte einer von denen ihm erklären, wo er war.
    Mit festen Schritten seiner muskulösen Beine, die mit den auch etwas kräftigeren Schultern im Gegensatz zu den schmalen Hüften und Armen standen, machte er sich von dem Platz, auf dem die ganzen bunten Kisten standen, auf zu diesem Haus mit ebenso glatten Wänden, wie der Boden es hier schon war.
    Die Menschen, an denen er vorbei kam, schauten ihn dabei erschrocken an, als hätten sie noch nie einen Za'edal gesehen. War er so weit im Süden gelandet, dass seine Rasse hier umbekannt war?
    Seine rechte Hand wanderte an seinen Gürtel, der zusammen mit einer vor seiner Brust hängenden Tasche das einzige war, das er an Kleidung trug. Viele Za'edal trugen Kleidung oder zumindest Hosen, da sich viele Menschen in den Städten daran störten, wenn sie unbekleidet herumliefen. Jeron hielt davon jedoch nicht sehr viel, da es doch nicht ihre Schuld war, wenn die Menschen kein Fell hatten, warum sollten sie sich also an sie anpassen? Und was war schon dabei, wenn man sich am ganzen Körper so zeigte, wie die Natur einen gemacht hatte? Über dieses Thema hatte er schon oft gestritten.
    Jetzt dachte er jedoch nicht daran, sondern legte die in kurzen Krallen endende und mit Leinen bandagierte Hand nur um den Griff seiner Kampfaxt, die zusammen mit einem Kurzschwert in dem Gürtel hing.


    Gerade beobachtete er noch, wie ein Gerüsteter mit einem Menschen zu verhandeln schien, dann folgte er diesem, bis er das komische Haus betreten hatte. Vor dem Haus schaute er sich noch einmal um, bevor er es auch betrat. Während er von dem herrschenden Lärm, der schlimmer war als auf jedem Markt, überrumpelt stehen blieb und sich mit dem Handrücken die Nase rieb, rempelte ihn ein Mensch von der Seite an. Das war auch kein Wunder bei dem Getümmel, doch reflexartig sprang Jeron ein Stück zurück, bleckte die Zähne und knurrte den Mensch an, der nun seinerseits zurücktaumelte.


    Wo war er nur hier hineingeraten, die Menschen waren am essen, also war er wohl in einem Gasthaus gelandet, doch... Seine Nase verstopfte von den Gerüchen und es roch nach allem, nur nicht nach einem Gasthaus.
    Zögerlich schritt er weiter auf die Theke zu, der Wirt sollte ihm wohl die beste Auskunft geben können.


    OT: Dann mache ich auch mal mit. Einmal ein Fusselvieh, das ein wenig überfordert ist.

    Erneut knirschte es und Marika keuchte vor Pein auf. Im Sekundentakt durchstießen beinahe Unterarmlange, leicht gebogene Dornen die Haut über ihrer Wirbelsäule, welche sich aus den vergrößerten Wirbeln gebildet hatten. Dabei waren die Stacheln in Genick.- und Hüftnähe ein gutes Stück kürzer, als jene, die aus dem Schulterbereich und mittlerem Rücken sprossen. Auf Höhe der Hüfte und des Schweifansatzes, der sich nun bildete, als die Wirbelsäule sich über die natürliche Körperlänge eines Menschen hinausstreckte, hingegen wuchsen keine Stacheln. Der erste Dorn saß dabei genau an dem Punkt, wo der Schädelknochen mit dem ersten Wirbel verbunden war. Auch entlang des dinoartigen Schweifes, der sich nun zu seiner vollen Größe ausformte, wuchsen Dornen auf den letzten beiden Dritteln, während der Ansatz unbestückt blieb.
    Ein beunruhigendes Gluckern war zu hören, als sich Marikas Innereien veränderten und die Plätze wechselten. Dabei verursachten sie zu den ohnehin schon unerträglichen Schmerzen auch noch ein heftiges Übelkeitsgefühl. Wieder bäumte sie sich vor Schmerz auf und der muskulöse Schweif krachte mit voller Wucht gegen einen dicken Baum, wo er eine tiefe Furche aus zerdrücktem Holz hinterließ. Und obwohl man schon eindeutig erkennen konnte, was gerade mit der Streunerin passierte, war der Großteil ihres Körpers in diesem Stadium der Verwandlung noch überwiegend menschlich.


    Auch ihre Oberschenkel verwuchsen nun mit der Haut ihrer Seiten, während sich der gesamte Rücken hob und der Körper so massiver wurde. Dafür wuchsen auch nun die Füße, sodass es beinahe aussah, als hätten die Gelenke der Beine die Richtung gewechselt. Aus ihren Zehen wurden tatzenartige Pranken und scharfe Krallen, welche länger waren, wie der Unterarm eines Menschen, entwickelten sich aus den Nägeln, dann erst passten sich die hinteren Gliedmaßen der Größe des neuen Körpers an, für den sie vorher gerade lächerlich verkrümmert gewirkt hatten.


    Während er nun den Griff seines Revolvers zwischen die Finger bekam hörten die „Veränderungen“, um es gelinde auszudrücken, der unter ihm liegenden Marika noch lange nicht auf.
    Samuel sah Schwierigkeiten auf sich zu kommen, als Stacheln aus Marikas Rücken empor wuchsen. Nur dadurch, dass er sich in die Höhe stemmte konnte er es vermeiden, von den unter ihm entstehenden Stacheln gelöchert zu werden. Dabei rutschte er jedoch mit der rechten Hand, die seine Waffe hielt, leicht ab und es bedurfte einer Mischung aus Geschick und Zusammennahme, trotz der wackelnden Situation und seiner nach wie vor verletzten Seite sich vor die Stacheln zu begeben, anstatt direkt auf ihnen zu landen.
    Das war auch bitter nötig, denn Marika oder das, was einmal Marika gewesen war, tat alles, nur nicht stillhalten. Der Körper veränderte sich weiterhin und bockte hin und her, während nun auch ein nicht gerade zärtlich wirkender Schweif herum peitschte.
    Alles was Samuel in diesem Moment tun konnte war, zu versuchen, sich so gut es ging und trotz der sich im wahrsten Sinne des Wortes verändernden Umstände und Untergründe festzuhalten. Das hieß dabei, sich mit allen Gliedmaßen um „Marikas“ Halsansatz zu klammern.
    Der kleine noch funktionierende Teil seins Gehirns versucht zu verstehen, was im Rest seines Kopfes vorging. Warum zu Hölle befand er sich hier und nicht in sicherer Entfernung? Weil … er beschützen wollte. Doch wen genau und warum? Doch all das währte nur eine halbe Sekunde bevor alles der viel wichtigeren Frage wich: Was sollte er nun tun?


    Ein Keuchen entwich der Streunerin und wie erschrocken riss sie die Augen auf, welche in diesem Moment gänzlich rund wurden. Zudem breitete sich ihre grüne Iris mit dem gelben Kranz um die Pupille über den gesamten sichtbaren Bereich des Auges aus und die Haut um ihre beiden Seelenspiegel wurde beinahe schwarz. Dann begann plötzlich ihr Gesicht sich nach außen zu stülpen, formte eine breite Schnauze und ein Maul voller scharfer Zähne. Ihre Ohren wanderten ein Stück den Kopf nach oben und nach hinten, während die Ohrmuschel deutlich größer und animalischer wurde. Zwei Hörner brachen aus der tiefen Stirn, nebeneinander und jeweils über einem Auge sitzend. Diese waren deutlich kleiner, wie jenes, was die Stirn der männlichen Artgenossen zierte. Und während der ganze Kopf größer wurde, streckte sich auch der Hals. Und der erneute Schrei, der Marika entwich wurde noch während er erklang zu dem donnernden Brüllen, welches die Erleuchteten nun schon öfters vernommen hatten.
    Auch ihre Hände passten sich nun der Größe ihres neuen Körpers an. Tiefe Risse, aus denen der rote Lebenssaft quoll öffneten sich entlang der Arme, als die Haut der Belastung durch die unter ihr wachsenden Gliedmaßen nicht mehr standhalten konnte, ohne mitzuwachsen. An den Spitzen der Finger bildeten sich die tödlichen Krallen, welche selbst Stein zerteilen konnten. Erst dann, bildeten sich die Finger und die rechte Hand endgültig zu den Pranken einer Bestie um.


    Was als nächstes geschah ließ Samuel endgültig in Angstschweiß baden. Denn kaum eine Armlänge von seinen Augen entfernt, verschwand die Menschlichkeit des Wesens unter ihm nun scheinbar endgültig. Nach und nach wurde jedes einzelne menschliche Merkmal des Kopfes genommen und durch eines der Bestien ersetzt, gegen die sie nun schon zwei Mal im Kampf gestanden hatten.
    Ein Zittern hätte sich durch Samuels Körper ausgebreitet, doch standen seine Muskeln allesamt unter Hochspannung und er hätte sie nicht einmal rühren können, selbst wenn er es gewollte hätte, von Zittern ganz zu schweigen.
    Es war weniger das schaurige Schauspiel, das sich vor seinen Augen vollzog. Er hatte diese Bestien ja schon erlebt und was sie angerichtet hatten war noch einmal eine ganz andere Hausnummer gewesen, doch nun befand er sich in einer gänzlich anderen Situation. Zum einen räumlich, da er sich auf den Schultern eines solchen Vieches befand und zum anderen geistig, da das … das Teil doch eben noch Marika gewesen war und jetzt durch den Wald brüllte.


    Als letztes schließlich veränderte sich die Haut. Dabei war es, als würde man etwas im Zeitraffer beim vertrocknen zusehen. Knackend und knirschend zog sich die dicke, steinartige Lederhaut über den Körper der Streunerin und wurde zu einem dunklen, schmutzigen Braun, welches sich von der hellen, beinahe ausgeblichenen Mähne deutlich abhob. Von der Stirn bis zum Schweifende, die Wirbelsäule entlang wurde die Panzerung dunkler, so dass sich dieser einzelne dunkle Strich einmal über ihren ganzen Körper zog, wie der Aalstrich bei manch anderen vierbeinigen Tieren.
    Nachdem sich die Panzerhaut über den ganzen Körper ausgebreitet hatte, verebbten die Krämpfe, die den Leib der Streunerin geschüttelt hatten und diese sackte zusammen und die Flügel erschlafften.


    Doch nun lag dort, wo vor Minuten noch Marika vor Schmerz zusammengekrümmt gekauert hatte, lag nun in einer Blutlache eine jener finsteren Bestien mit denen die jungen Erleuchteten schon ihre Erfahrungen gemacht hatten. Und dennoch unterschied sich dieses Exemplar von jenen, die sie vorher getroffen hatten, auch wenn das Weibchen in Größe und Masse dem Krouchug aus der Spielhölle in nichts nachstand. Vor allem wurde dieser Eindruck durch sie gigantischen Drachenschwingen unterstützt, die jeweils um ein gutes Stück länger wie der komplette Körper der Bestie. Der Boden um das Weibchen war durch die Wucht ihrer Pranken und den Dornenbesetzten Flügeln richtiggehend zerwühlt und umgegraben worden und noch immer glänzten rote Linien auf der Panzerung des Monsters. Es lag auf dem Bauch, hatte die massigen Pranken an den Leib gezogen und den Kopf zwischen den Vorderpfoten abgelegt, wobei seine Augen geschlossen blieben. Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch, als wäre es außer Atem.
    Irritierender Weise hatte sich an der ursprünglichen Frisur des Wesend nicht viel verändert. Noch immer zog sich ein borstiger Mähnenkamm von der Stirn bis zum Ende des Halses, von dem längeres, schütteres Haar zu beiden Seiten über den Nacken fiel. Abgesehen von dieser Mähne war auch dieses Raubtier gänzlich unbehaart. Das linke Ohr wirkte eingerissen und etwas angefetzt, als hätten scharfe Klauen es erwischt und ihren Weg über einen Teil der linken Gesichtshälfte fortgesetzt, was die Narben, welche etwas heller als die übrige Haut waren, bezeugten.
    Nach dem ganzen Radau, den es bei seiner Verwandlung verursacht hatte, wirkte der Wald nun geradezu unnatürlich still.


    Nachdem sich nun auch noch die Haut des Wesens direkt unter Samuels Berührung verändert hatte wurde es ruhiger. Sowohl wurde es im Wald ruhiger als auch das ... Wesen unter Samuel wurde ruhiger. Es schien hektisch zu atmen, doch bewegte es sich nicht mehr nennenswert.
    Wie im Wechsel veranlasste dies Samuel seinerseits aus seiner Starre zu erwachen.
    Er lockerte seine Griffe, da er sich nicht mehr gegen Herunterfallen sicher musste und erhob ein wenig den Oberkörper. „Ma... Marika?“ stammelte er tonlos vor sich hin, bevor er einmal Augen und Zähne zusammenkniff und -biss und den Kopf für einen Moment in den Nacken legte. Als er nach kaum drei Sekunden die Augen wieder öffnete lag eine zornig brennende Entschlossenheit in ihnen und er lehnte sich ein wenig näher an den Kopf heran rutschend vor. „Marika“, sprach er mit fester, wenn auch im Vergleich zum normalen zu hoher Stimme. „Wenn du das noch hörst...“ Samuel klang verzweifelt und bewegte seine rechte Hand mit dem Revolver direkt über die Haut des Monsters unter ihm und drückte ihm den kurzen Lauf gegen die Schläfe. „... halt bitte still. Sonst habe ich keine andere Wahl.


    Die Bestie zuckte kurz zusammen, als hätte sie nicht erwartet, angesprochen zu werden und ihre ledrigen Ohren legten sich flach an den Kopf an, wie es Tiere machen, wenn etwas ihnen nicht passt. Sonst erhielt Samuel jedoch keine Reaktion. Was wohl an der schmerzhaften und Kräfte zehrenden Verwandlung lag.


    OT: Teil 2


    Von Sheewa: Ja, ich schreibe wieder frech in fremde Posts^^"
    Also, da habt ihrs, macht was drauß ;)
    Alle Interaktionen mit Marika bitte mit mir absprechen, zumindest, falls diese sich mit den beiden Teilen hier überschneiden. Ansonsten verhält es sich, wie bei einem Kampf, ihr spielt, ich reagiere.


    @Lau: du darfst Simon jetzt wegbringen.

    Als sie die Höhe erreicht hatten hieß es erst einmal warten darauf, dass ihr „Wegweiser“ wieder zu Atem gekommen war. Samuel ging dabei fast in die Luft, ließ es sich jedoch nicht anmerken, da es wohl nichts bringen würde, dem Knirps auch noch Angst zu machen.
    Viel mehr ging Samuel nun für sich im Kopf durch, was alles passieren könnte, wenn sie auf Marika trafen und wie er in welcher Situation reagieren würde. Dabei warf er Xaroc immer wieder einzelne Blicke zu, schauend, was der andere machte. Dabei drückten seine Augen immer die mit seinen Gedanken wechselnden Gefühle aus.


    Als sie oben angekommen waren und Simon erstmal eine Pause machte, setzte Xaroc ein betont ausdrucksloses Gesicht auf. Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, aber insgeheim war er froh über die Pause, aber noch mehr, dass er, falls jemand sich deswegen beschweren sollte, die Schuld auf jemand anderen schieben konnte.
    Gleichzeitig nutzte er die Zeit um seinen Blick über die nähere Umgebung schweifen zu lassen, konnte jedoch nichts vorwiegend besonderes entdecken. Allerdings bemerkte er dabei, wie Samuel wiederholt zu ihm schaute ohne jedoch was zu sagen. Und da Xaroc seinen Blick nicht wirklich deuten konnte, machte ihn das ganze doch ein wenig nervös. „Stimmt etwas nicht?


    Ein ganzer Haufen Sachen stimmt nicht. Aber nicht mit dir, keine Sorge.“ beantwortete Samuel ohne zu zögern leicht beißend, bevor er etwas genervt zu dem Knirps schauend mit einem „Ich will weiter.“ „erklärte“, was nicht stimmte.
    Nach einem Moment ging es dann auch weiter, bis der kleine Junge wimmernd zusammenklappte.


    Erleichtert, dass es nicht wegen ihm war, folgte er kurz Samuels Blick, sagte aber nichts. Immerhin war er eigentlich kein bisschen besser, aber er konnte die allgemeine Gereiztheit nachvollziehen. Und schließlich ging es dann doch noch weiter.
    Während ihrer Suche verlor Xaroc dann plötzlich das Zeitgefühl. Er konnte einfach nicht mehr sagen, ob sie nun bloß ein paar Minuten oder eher ein paar Stunden in dem Wäldchen waren. Irritiert blickte er sich suchen um, als ob irgendetwas in diesem Wald ihm die Zeit nennen könnte, als Simon plötzlich nur noch wimmernd auf dem Boden hockte und irgendwas über „Licht“ das plötzlich „ausgeknippst“ war murmelte. Da er keine Ahnung hatte war er tun sollte, schaute er sich verunsichert noch ein wenig um. Simon hätte er jetzt wahrscheinlich ohnehin nicht helfen können.
    Dann entdeckte er etwas, was ihm dann irgendwie bekannt vorkam. „Hey!“, rief er überrascht in die Runde aus. „Ist das nicht Miss Marikas Haarschopf?“ Und zeigte aufgeregt in eine Richtung nur ein paar hundert Meter entfernt, als Artemis schon losrannte. Aus einem Reflex heraus stürmte auch Xaroc blindlings los, übersah allerdings die Rinne, die sich zwischen ihnen und „Marika“ auftat.
    Zumindest sah er sie zu spät, als Artemis dort hineinsprang, Xaroc jedoch nicht mehr abbremsen konnte und ins leere trat. So hörte man von ihm nur ein kurzes „Huch?“, als kein Boden mehr unter seinen Füßen war und er die zwei Meter hinunter rutschte, wo er zwar auf den Füßen, aber dennoch hart aufkam. Lange hielt ihn das jedoch nicht auf, als er sich auch schon anschickte, auf der anderen Seite wie Artemis wieder hinauf zu kraxeln, und die anderen ihnen zu folgen begannen.


    Bereinigt wurde die Situation dann, als Xaroc eine Entdeckung machte und Samuel als er dem Fingerzeig folgte zu dem gleichen Ergebnis kam.
    Samuel war nun auch bei weitem nicht der einzige, der sich sofort in Richtung der Sichtung in Bewegung setzt und bald die Klinge hinab stolperte, um die andere Seite mit größerem Aufwand sich wieder empor zu kämpfen.
    Während er in der Klinge den Sichtkontakt zu der scheinbaren Marika verlor verwendete er einen letzten Gedanken daran, was wohl los war und dachte nun auch zum ersten Mal darüber nach, was der Knirps wohl damit meinte, dass er ihr Licht nicht mehr spüren konnte. Doch da er von dem ganzen Licht-Kram keine Ahnung hatte, verwarf er diesen Gedanken sofort wieder, als er auf der anderen Seite der Klinge wieder über die Kante war und ihr Ziel wieder sah. DA war ihr Ziel, DA mussten sie hin, alles andere war erstmal egal.


    Xaroc war zwar nicht gerade langsam beim klettern gewesen, trotzdem war er inzwischen von ein paar der anderen überholt worden. So beschleunigte er noch einmal seine Schritte, als er oben angelangt war. Das fehlte ihm noch, dass er dann doch noch als letzter ankam und noch mehr Gründe für Beschwerden lieferte, oder die anderen und ihr Ziel wohlmöglich sogar aus den Augen verlor.


    OT: Des Partnerposts zweiter Teil.
    OT by Orcawolf: Da keiner schreibt wer den vermeintlichen Haarschopf gesehen haben will, nehm ich mir mal die Freiheit dazu. Zeitlich gesehen ist die Reihenfolge dann: Artemis, Xaroc, dann der Rest. Xaroc kann aber unterwegs (ab der Klinge) überholt werden.

    OT: Achtung: Der Post wurde editiert und überlappt sich jetzt mit dem nachfolgenden von Espeon. An der mit "<-+->" gekennzeichneten Stelle ist der mit den gleichen Zeichen markierte Bereich in ihrem Post anzusiedeln.


    Während er loslief folgte Xaroc ihn, wenn er es auch nicht ganz schaffte mitzuhalten. Das fiel Samuel zwar auf, aber er nahm zunächst keine Rücksicht darauf, da er nicht vor hatte, den direkten Weg zu Ausgang zu nehmen, weshalb der anderen Junge noch genug Zeit zum Aufholen bekommen sollte.
    Doch noch bevor er das Wohnhaus erreicht hatte, das sein vorübergehendes Ziel war, gesellte sich der Junge zu ihm, mit dem zusammen er versucht hatte, Marika zurückzuhalten.
    Auf den Kommentar dazu, dass er den Nervtöter angebrüllt hatte, ging er dabei gar nicht ein, antwortete jedoch auf die Frage nach dem Tor verwundert aber knapp „Da vorn.“ während er mit dem Arm an den Gebäuden vorbei auf das andere Ende des Geländes wies.
    Deutlich unerwarteter kam, was der andere nun sagte und fragte „Hast du eigentlich schon einen Plan oder so? Du wirkst wenigstens ein bisschen, als hättest du eine Ahnung, was du machen würdest, was man von dem Rest teilweise nicht wirklich sagen kann.
    Bei der ersten Frage überlegte Samuel kurz. Hatte er einen Plan? Zumindest hatte er sich keinen überlegt, es war doch nur logisch, was jetzt zu tun war, daraus ergab sich doch automatisch ein Plan. Der Teil über die anderen führte bei Samuel nur zu einem Augenrollen, da er scheinbar nicht der einzige war, der so dachte. „Na ja...“ begann er so im Laufen und ohne den andere anzuschauen. Doch bevor er richtig antworten konnte unterbrach ihn ein Mädchen.
    <-+->
    Nach dieser Unterbrechung wand er sich nun wieder Nic zu. „Eine Verletzte ist da draußen. Der Simon-Typ weiß wo. Wir gehen da raus und holen sie. Und zwar pronto. Du warst dabei.“ Einmal kurz schaute er den anderen an und nickte ihm zu. Sie hatten keinen guten Start gehabt, doch solange sie ein gemeinsames Ziel hatten, war Samuel bereit mit jeder beliebigen Person zusammenzuarbeiten. „Geh mit den anderen vor. Komme gleich nach. Muss noch was holen.“ warf er dem anderen noch zu, dann trennten sich ihre Wege, als vom Hauptweg abwich und auf das Wohnhaus zu hielt.


    Noch während er durch die Gänge hastete kramte er den Schlüssel für seine Tür hervor. Bei seinem Zimmer angekommen atmete er einmal tief ein, entriegelte die Tür und machte zwei große Schritte in der Zimmer hinein. In dem Zimmer hielt er sich jedoch nicht lange auf, sondern verschloss nur alle Taschen an seinem Rucksack, schwang ihn sich über die Schultern, was ihn scharf Luft einsaugen ließ, als er dabei ungünstig seine verletzte Seite traf und hastete ohne auch nur die Tür zu schließen wieder auf den Ausgang des Hauses zu.


    An der Tür wartete bereits Xaroc auf ihn und dieses Mal achtete Samuel darauf, so schnell wie möglich aber doch in einem Tempo zu laufen, bei dem Xaroc ohne Schwierigkeiten mithalten konnte. Bei Xarocs Ausführung wäre er jedoch fast stehen geblieben. Beim ersten Teil „Ähm, Mister Samuel, also... gestattet mir die Frage, warum setzt Ihr Euch so dafür ein Miss Marika zurückzuholen? Soweit ich dachte, seid Ihr kein sonderlich guter Freund von ihr und außerdem... wenn sie doch freiwillig gehen möchte?“ ließ Samuel sich seine Gedanken noch nicht anmerken, doch nachdem Xaroc weiterfortfuhr „Oder wärt Ihr sonderlich erfreut darüber gewesen, wenn Euch die halbe Gruppe gefolgt wäre, wenn Ihr ohne ein weiteres Wort abgereist wärt, wie Ihr es, wenn ich Euch erinnern darf, selbst zuerst geplant hattet?“ warf Samuel dem anderen Jungen für mehrere Sekunden einen bohrenden Blick zu. „Sagst du das auch, wenn einer vom Hochhaus springen will?“ warf er dem anderen mit durch seine Sorge recht spitzen Stimme zu, bevor er den Blick wieder nach vorn wand. Er hatte besseres von Xaroc erwartet, doch fiel ihm dann auf, dass der andere ja gar nicht dabei gewesen war, als Marika sich so komisch verhalten hatte und zusammengebrochen war. „Sorry, du warst nicht dabei.“ fügte er so nach, sobald ihm das bewusst geworden war und senkte sein Lauftempo etwas, da noch längst nicht alle am Tor, das in Sichtweite gekommen war, waren und sie spätestens außerhalb des Tors den Rückstand wieder aufholen sollten. „Es ist scheißegal, ob du jemanden magst oder nicht. Erst recht, wenn man zusammen gekämpft hat. Sie ist verletzt und irgendwas stimmt verdammt noch mal nicht mit ihr. Wer weiß was da draußen jetzt mit ihr passiert. Garantiert nichts gutes.“ Er versuchte, es nicht zu vorwurfsvoll klingen zu lassen, auch, wenn es das eigentlich war, da Samuel manche Werte als selbstverständlich empfand und es ihm in der Situation nur bedingt gelang, sich mit dem Fakt, dass Xaroc nicht von Anfang an dabei gewesen war, zu beruhigen.

    Einige Fragen kamen auf und mehr und mehr Personen trafen vor der Felswand ein.
    Was ist denn mit der los?“ fragte ein Mädchen, das ihm bekannt vor kam, "Wo ist Marika? Soll ich Mama holen?" kam es aus einer ganz anderen Richtung und ein gebrülltes "Marika! He! Was zum Teufel tust du da?!" versuchte alles noch einmal zu übertönen.


    Während die Traube der Erleuchteten größer wurden spielten sich in Samuel Kopf zwei parallele Gedankengänge ab.
    Er blickte die anderen an, die da standen und ihm teilweise Fragen zu warfen oder sich untereinander unterhielten. Unter ihnen wurden auch die Gesichter, die Samuel bereits kannte, mehr. Wie die Geier... Ist euch euer Maskottchen weggelaufen? dachte er sich nur und fragte sich, nachdem er es bisher nur zur Kenntnis genommen hatte, zum ersten Mal warum die anderen überhaupt so besorgt waren. In der Schule oder auf der Straße interessierte doch auch niemand, was mit der Person neben einem war und man wand immer nur den Kopf ab, wenn etwas passierte. Oder wenn etwas Beachtung bekam, dann höchstens von Schaulustigen. Waren die anderen nur Schaulustige oder was war hier los?
    Der zweite Gedankengang suchte dabei bereits nach dem besten Weg, wie er zu Marika kommen konnte. Denn irgendetwas schien wirklich nicht zu stimmen und das beunruhigte ihn. Er musste...
    Unterbrochen wurde beide Gedankengänge erst, als Xaroc auftauchte, sich vor ihm verbeugte und nach Atem ringend zu reden begann. „Was ist... geschehen? Ich hörte... etwas sei mit Miss... Marika? Irgendetwas mit „verletzt“? Wo... ist sie? Ihr habt doch... wohl nicht etwa gekämpft?
    Bei der letzten Frage rollte Samuel nur mit den Augen und erwiderte mit einem humorlosen Grinsen „Dann wäre sie nicht mehr in der Lage gewesen da hoch zu klettern.
    Der Rest der Fragen, die Xaroc gestellt hatte, ähnelte jedoch dem, was auch die anderen gefragt hatten. Einen kleinen Moment ratterten die Zahnräder noch in seinem Kopf, dann nickte er Xaroc zu, bevor er ihm mit einem leisen „Mach ruhig.“ eine Hand auf die Schulter legte und den versteinertsten Gesichtsausdruck den er zustande brachte auflegte. Er holte gerade Luft, als noch ein „Habt ihr versucht sie festzuhalten, dass sie so fliehen musste?“ von einem der anderen kam.
    Samuel beachtete den Frager gar nicht, da er alle Fragen zusammen beantworten wollte, doch noch bevor er nun endlich damit anfangen konnte, kam noch eine Person an, wie sie aus einem Film hätte kommen können, Samuel aber nicht in der Realität für möglich gehalten hätte und quietschte etwas von „Partey“ und „State-of-the-art-Pop“ durch die Gegend.
    Davon endgültig um seinen letzten Nerv beraubt brüllte Samuel nur ein „Halt die Klappe.“ in die entsprechende Richtung, bevor er zumindest etwas gemäßigter und in normaler Lautstärke mit einem über die anderen schweifendem Blick weitersprach. „Schluss mit dem Durcheinander. Der da“, er zeigte auf den Jungen, der noch an der Felswand hing. „und ich waren bei Marika als sie zusammengeklappt ist. Wie ihr ja gesehen hat, hat sie uns dann jedoch überwunden und ist weggerannt. Sie scheint verletzt, keine Ahnung wie genau und war dafür aber seltsam ... ihr habt's ja gesehen. Sie hat noch irgendwas komisches geredet und an der Sache ist irgendwas faul. Und zwar komplett.
    Während er auf eine Reaktion der anderen wartete trat ein weiteres bekanntes Gesicht an die Gruppe heran. Kurz überlegte Samuel. Simon war der Junge von anderen genannt worden, ja, das müsste der Name gewesen sein. „Das ist nicht gut.“ warf dieser nun ein. „Wenn das so wahr ist, was du sagst, sollten wir sie um so dringender suchen. Ich kann ihre Präsenz spüren und jeden, der bereit ist, mitzukommen, zu ihr führen. Der einzige schnelle Weg auf diese Klippe hinauf liegt jedoch außerhalb des Geländes, weshalb wir durch den Hauptausgang müssen.
    Was stehen wir dann noch hier rum?“ brummte Samuel da nur und lief mit einem „Los jetzt verdammt noch mal.“ Richtung Hauptausgang der Anstalt los.


    OT: Damit steht dann auch die Marschrichtung. Wer mit möchte, sollte sich also mit in Richtung Haupteingang aufmachen.

    Für einen Moment gab Marika sich den beiden geschlagen, als eine erneute Schmerzwelle durch ihren Körper rollte. Sie wusste, dass ihre Zeit immer knapper wurde und das nagende Gefühl, von hier wegzumüssen wurde mit jeder Sekunde stärker. Verdammt, was dachten sich die beiden Kerle eigentlich dabei? Diesmal klangen die Schmerzen nur sehr langsam wieder ab, doch wenigstens merkte sie, dass sie nicht mehr ganz so entkräftet war. Kein gutes Zeichen. Es ging schneller wie gedacht.
    Als Samuel versuchte, sie in das Zimmer, welches die beiden ausgesucht hatten, zu bugsieren, blockte sie diesen Versuch, indem sie die unverletzte Hand fest gegen den Türrahmen stemmte. „Verdammt, kriegt euch wieder ein und hört mir zu!“, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor, „Ich hau ab, ob es euch passt oder nicht. Meine Zeit hier ist vorbei und ihr werdet mich nach heute nicht mehr wiedersehen. Ihr müsst euch um die anderen kümmern, ich schaff es nicht mehr, euch alles zu vermitteln, was ihr Wissen müsst. Deshalb nur kurz: Solltet ihr einen Dwouchsé in Rüstung sehen, ist das ein Alpha, rennt, versucht auf jeden Fall zu entkommen und wenn ihr so einen auf zwei Beinen mit riesigen, schwarzen Flügeln sehr, dann ist das Emgour, ihr Anführer. Absolut tödlich. Irgendwann werden sie herausbekommen, dass die Lichtkrieger, vor denen sie sich fürchten, nur Kinder sind und euch jagen. Und nehmt euch vor Leuten in acht, die wie ich aussehen.
    Mit den Worten sammelte sie alle Kraft, die sie aufbringen konnte und trotz ihrer Schmerzen war das einiges und es wurde nicht weniger. So weit war es also schon gekommen… Mit einem kräftigen Ruck entriss sie sich Samuels Griff und taumelte zurück in den Gang, ehe sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte und in etwas Entfernung zu den beiden Jungs stehen blieb. Noch einmal wandte sie sich um, wobei es feucht in ihren Augen glänzte. Verrückt, ihr bedeuteten diese Erleuchteten wirklich etwas, aber für sie war die Ruhe, die sie an diesem Ort empfunden hatte vorbei. Viel zu schnell war es gegangen, aber nun konnte sie daran nichts mehr ändern. Also warf sie sich herum und stürmte erstaunlich schnell für ihren Zustand, Richtung Treppenhaus.


    Der andere Typ schien verstanden zu haben, denn mit einem Nicken bestätigte er die zur Kenntnisnahme. Jetzt konnte es ja nur noch bergauf gehen. Naja theoretisch schon, praktisch gesehen, eher nicht, denn auch wenn offensichtlich war, dass Marika schwer verletzt war, sträubte sie sich dagegen. Aber das was sie da erzählte, war nicht gerade das was Nic gerne gehört hätte, oder auch nur hören wollte. Auch das Ganze wegen den Alphas und so, das mochte zwar zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht extrem wichtig sein, doch jetzt war ihm das recht egal. Zuerst zählte, dass sie nicht weglief, und man ein paar Tage später ihre Leiche aufsammeln konnte. Aber der letzte Satz klang komisch, da hatte er schon mal etwas gehört. Da fiel es ihm wieder ein, beim Gespräch vor dem Fitnessraum, da hatte sie auch von Leuten wie sich gesprochen. Doch wirklich nachfragen konnte er nicht, da sie sich erstaunlich schnell losriss, sich noch einmal schnell umdrehte, und mit tränen in den Augen in Richtung Treppenhaus rannte. Ein wenig verspätet schaltete sein Gehirn, zu sehr war er von der Tatsache verwirrt gewesen, das in ihren Augen Tränen lagen, und er rief dem anderen Typen zu:" Komm, in dem Zustand können wir sie doch unmöglich das Gelände verlassen lassen." Sein Tonfall, war in etwas übergesprungen, das man als Mischung zwischen Sorge, und rationalem Denken bezeichnen konnte. Und ohne gross zu warten, rannte er ihr hinterher, während er ihr zurief: "Marika, auch wenn es egoistisch von mir ist, du kannst jetzt nicht gehen. Ich habe zwar keine Ahnung, was dich so in Schrecken versetzt, aber das wird dir draussen im Wald auch nicht besser gehen." Er machte eine kurze Pause, warum mussten Frauen immer so kompliziert sein, und weshalb hatte sie ihnen nicht einfach gesagt, was sie gegen das Bluten machen konnten? Frauen, immer einen dramatischen Abgang, er hatte das noch nie verstanden. "Und willst du wirklich alle die Kinder hier lassen, die noch nicht einmal wirklich eine Ahnung haben, wie sie sich anständig verteidigen? Ich bin der Meinung, du kannst ihnen das beibringen, dann haben sie eine Chance", vielleicht half ja das appellieren an ihr Gewissen etwas. Wenn nicht, musste er sie halt einholen, und gewaltsam stoppen. Auch wenn er das nicht gerne machen würde, so hatte er er vermutlich fit, gegen die verwundete Fliehende eine reale Chance.


    Den Versuch, sie ins Bett zu bugsieren wehrte Marika mit einer für ihren Zustand erstaulichen Kraft und Entschlossenheit ab und entriss sich letztendlich sogar Samuels Griff, was diesem ein knurrendes „Was zur verdammten...“ entfahren ließ.
    Die Aufforderung des anderen hätte es nicht gebraucht, denn auch ohne sie wäre Samuel nun mit ihm Marika hinterher gestürmt.
    Während er jedoch am Anfang über das Einreden des anderen auf Marika mit den Augen rollte, beschränkten sich seine Gedenken schnell auf Marika und ihn selbst, als unter der Belastung des Rennens seine rechte Seite wieder zu stechen begann. Es war nicht unaushaltbar und er wusste, dass es zu dem Zeitpunkt nur noch eine Überbelastung und nichts weiter schlimmes darstellte, doch eindringlich waren die Zeichen seines Körpers schon.


    Nic versuchte an ihr Gewissen zu appellieren, wie nett von ihm, ihr ohnehin schon schlechtes Gewissen zu verstärken. Gut dass sie ohnehin keine Wahl gehabt hätte. Ohne langsamer zu werden, stieß sie die Tür zum Treppenhaus auf und hechtete die Stufen hinunter. Unten angekommen keuchte sie schon ziemlich und die Schmerzen waren nicht geringer geworden, zum Glück hatte sich ihre Kraft weiter erhöht und das penetrante Gefühl, das sie hier verschwinden musste, trieb sie weiter.
    Sie überquerte die Liegewiese um den Pool und umrundete diesen, um zu dem Loch in der Hecke zu gelangen, welches zu der großen Obstwiese führte. Verdammt, warum musste dieses Gelände auch so verdammt riesig sein. Die mehr als 200 Meter von einem Ende zum anderen wären schon anderen Leuten im unverletzten Zustand schwer bekommen. Ihr Körper war schon taub und einzig die Fixierung auf das Ziel, die hoch aufragende Steilwand, zusammen mit ihren Instinkten ließ sie nun noch weiterrennen. Dann erreichte sie endlich die schroffe Felswand und begann sofort sich an dieser hochzuziehen. Auch, wenn sie eine eindeutige Spur zog und in ihren Händen sich staub und Steinchen sammelten, bereitete ihr das Klettern selbst weniger Mühe, als das Rennen.


    Zu einfach wäre es gewesen, wenn sie einfach stehen geblieben wäre, aber wann war in seinem leben schon mal etwas einfach oder so. Mit einem leichten Schub Demotivation, zog er sein Tempo wieder an. Zumindest auf dem Flur war es nicht so kompliziert gewesen ihr zu folgen. Ein paar Sekunden später war sie allerdings schon im Treppenhaus, und kurz darauf im Freien. Jetzt wurde es anstrengend, da er ausser ein paar Grundrissen, keine Ahnung vom Gelände hatte. Zum Glück war Marika nicht bei vollen Kräften, sonst hätte er recht alt ausgesehen, denn allein in ihrem jetzigen Zustand war sie schon schnell genug, das er zwar mitkam, aber nicht wirklich aufholen konnte. Zum Teil spielte sicher auch die Tatsache, dass er sich immer wieder neu orientieren musste eine Rolle. Vorbei am Pool, direkt in eine Hecke, um nur kurz darauf über eine Obstwiese zu rennen. Ach es konnte so herrlich nervend sein, zumal auch er nun langsam spürte wie er ausser Puste war. Doch wenn das schon alles gewesen wäre, wäre es ja zu langweilig, oder der Meinung war zumindest Nic's Schicksal. Dementsprechend stand als nächstes Klettern auf dem Plan. An der Steilwand angekommen, war Marika bereits dabei hoch zu klettern, während Nic schnell nach oben schaute, und sich vergewisserte, dass er die Kletterpartie niemals freiwillig ohne rechte Belohnung machen würde. Von einer Wahl konnte aber nicht die rede sein. So war die fliehende schon an der Wand, und zog sich hoch. Das konnte einfach nicht gesund sein. Jetzt war die grosse Frage, sollte er unten bleiben, und sie versuchen zu fangen, wenn sie stürzte oder, hochklettern. Diesen Tag würde er so schnell nicht mehr vergessen. Mit einem Sprung, war er auch an der Wand, und kletterte neben Marika hoch, so dass er vielleicht noch eine Chance hatte, sie zu fangen, sollte sie doch abrutschen, und wenn nicht, war er noch immer in der Nähe. Was der andere Typ machte, wusste er gerade nicht, vielleicht hatte dieser ja eine bessere Idee gehabt. Und war nicht so blind drauf los geklettert.


    Die Hatz ging so bis über den Außenbereich der Anstalt vor eine Felswand, an der Marika sogleich hinaufkletterte. In Gedanken nur Das ist jetzt nicht dein Ernst? brüllend schaut Samuel ihr für einige Sekunden hinterher und wollte sich dann auch wie der fremde Andere ebenfalls an der Wand hinaufziehen.
    Doch schon direkt nachdem er mit der rechten Hand nach dem ersten Stein, der stabil genug aussah ihn zu tragen, griff, zog erneut ein Stechen durch seine Seite, das ihm verdeutlichte, dass er dies gefälligst sein zu lassen hatte. So blieb ihm nicht anderes, als den den beiden hinterher zu schauen, wobei Marika einen bedeutenden Vorsprung aufbaute, der Samuel beeindruckte. Er selbst war jahrelang an Steilküsten entlang geklettert, doch diese Leistung war fast schon unglaubwürdig gut.
    So verschwand Marika auch deutlich bevor der andere das Ende der Wand erreicht hatte bereits über die Kante und war verschwunden.
    Währenddessen stürmten bereits einige der anderen Erleuchteten aus den Gebäuden und betrachteten das Schauspiel, wobei die Fragen, die sie stellten zumeist darauf abzielten, was gerade vor sich gehen würde, was allerdings von Samuel erst einmal keine große Beachtung zugemessen bekam.


    OT: And finally... The end. Oder besser gesagt der dritte Teil.
    OT by Sheewa: So Leute, weiter geht's ^^.
    Bringt doch bitte eure Charaktere raus auf die Wiese. Gerne dürft ihr den Aufruhr mitbekommen haben. Damit geht dann auch die Story nach dem freien Nachmittag wieder weiter^^.

    So viel ihm nach dem Gespräch mit Xaroc auch durch den Kopf ging, dass nach seiner Aufmerksamkeit verlange, schaffte Samuel es vorübergehend nun erst einmal, einen Großteil seiner Aufmerksamkeit der Suche nach „etwas für seine Verletzung“ zu widmen. Genauer gesagt der Suche nach Schmerzmitteln. Er wusste es zwar besser als sich mit Schmerzmitteln zu zu dröhnen und dass die Verletzung ihre Zeit zum Heilen brauchen würde, doch er hatte auch nicht vor, die Schmerzmittel zu verwenden, wenn er welche fand, sondern wollte sie viel mehr auf Vorrat mitnehmen
    So schlimm ist's nun auch wieder nicht, vergewisserte er sich bei diesem Thema selbst, während er planlos durch das Gebäude wanderte. Nach und nach kamen dabei jedoch auch all die Gedanken zurück, die aus seinem Kopf zu verbannen er versucht hatte. Doch sie waren ungeordnet und er dachte viel, sprang zu schnell von Thema zu Thema als dass er sich an die Ergebnisse seiner Überlegungen erinnern konnte.
    Genau das ließ ihn auch das erste Mal fast an einem Verbandskasten vorbei laufen, der an einem recht zentralen Punkt in der Mitte eines langen Ganges angebracht war.
    Während nun nur hin und wieder eine vereinzelte andere Person vorbei kam öffnete Samuel den Schrank und musterte seinen Inhalt, begann ihn umzuschichten, um zu sehen, was sich darunter und dahinter befand. Doch alles, was er zu Tage fördern konnte waren Verbandsmaterialien in den verschiedenen Formen, wie man sie wohl nur in den seltensten Fällen brauchte. Nichts außer Mitteln um oberflächliche Verletzungen zu behandelnd. Mit einem Brummen schloss der leicht angeschlagen wirkende Samuel den Schrank daraufhin wieder und trottete ein wenig weiter umher, bis er einen weiteren Verbandsschrank auf einer anderen Etage fand und auch diesen ohne große Hoffnung zu durchsuchen begann.
    Erneut gab es ein paar anderen Erleuchtete, die sein Treiben teilweise ignorierten teilweise leicht skeptisch oder besorgt beäugten, im Großen und ganzen jedoch einfach weitergingen, Doch dieses Mal passierte etwas, womit er nicht gerechnet hatte und Samuel zuckte leicht zusammen als eine eindeutig erwachsene leicht besorgte Stimme mit einem „Was ist passiert?“ von links an ihn heran trat.
    Nichts.“ brummte er in Richtung der Person, als er die Frau, die auf ihn zu steuerte ausgemacht hatte, was jedoch nur von einem nun etwas vorsichtig kritischeren „Und was machst du dann an dem Schrank?“ begegnet wurde.
    Innerlich schon aufbrausend dreht sich Samuel komplett zu der Frau herum. Dabei hatte er es jedoch etwas zu eilig, sodass er mit einem Stöhnen und leichtem Verziehen seines Gesichts zusammenzuckte, bevor er mit der Hand auf seine Seite gepresst innehielt, was noch bevor Samuel etwas sagen konnte zu einem „Nichts glaube ich nicht.“ seitens der Frau führte, die zwar vorsichtig etwas Abstand zu ihm hielt, jedoch nicht den Anschein machte, als würde sie sich einfach wegwinken lassen.
    Samuel seufzte einmal innerlich und überlege gerade, ob er die Frau weiter wegzuscheuchen versuchen oder einfach gehen sollte, als ihm eine ganz andere Idee kam. „Hab was schweres abbekommen.“ meinte er deshalb gespielt wehleidig und zeigte auf sein Brust. „Ist wohl geprellt.
    Etwas schweres? Was ist passiert.“ fragte die Frau daraufhin leicht besorgt, doch Samuels Anwort war ein weiterhin leicht um Mitleid bettelndes „Ja... Es war... nichts.
    Mit einem Seufzen zog die Frau daraufhin eine Augenbraue in die Höhe. „Wenn du hier nicht drüber reden willst können wir das auch nachher noch machen. Komm jetzt erstmal mit. Wenn das stimmt was du sagst, sollte sich das jemand anschauen, der Ahnung davon hat. Komm!
    Innerlich grinsend schloss Samuel die Tür des Verbandsschrankes und folgte der Frau, die bereits ihren Weg eingeschlagen hatte und nur hin und wieder über ihre Schulter schaute, ob Samuel ihr noch folgte.
    Wo genau sie hingingen wusste Samuel nicht, doch als sie zu einem Gartenzaun kamen bat ihn die Frau zu warten, ging alleine zu dem Haus und klingelte.
    Während Samuel nun wartete, während eine zweite Frau hinter der sich öffnenden Tür auftauchte, betrachtete er den „Gartenzaun“ noch einmal genauer. Genau genommen handelte es sich um einen drei Meter hohen am Sockel einbetonierten, Stahlzaun, dessen Geflecht sehr viel massiver wirkte als ein normaler Maschendrahtzaun. Es erinnerte eher an „zu Hause“.
    Was auch immer hier los ist, dass die so einen Zaun bauen... Na ja, mir soll's egal sein, wenn ich wenigstens hier bekomme, was ich will. Irgendwo müssen die doch Schmerzmittel haben.
    Mittlerweile kamen dann auch die beiden Frauen zu im zurück, ihn beide skeptisch betrachtend, wobei die, die ihn hier her gebracht hatte mit einem „Sie kümmert sich um dich.“ davon machte.
    Also, was ist passiert?“ zog die verbliebene Frau nun Samuels Aufmerksamkeit auf sich.
    Bemüht ein wenig zögerlich zu wirken antwortete Samuel „Ich... habe etwas Schweres in die Seite bekommen.
    Mit einem Seufzen wie auch die andere Frau zuvor winkte die Frau nun allerdings nur kühl ab. „Ihr seid immer so ... egal. Zeig her.
    Von der Direktheit überrascht zögerte Samuel noch einen Moment, bevor er sein T-Shirt auf der rechten Seite hochzog, darauf achtend, dass die Riemen, die sein Holster hielten, verdeckt blieben, womit er den Blick auf die mittlerweile bläulich angelaufene Stelle, wo das Biest ihn getroffen hatte.
    Uh... Das könnte jetzt ein wenig wehtun. Ich werde schauen, ob was gebrochen ist.“ Auch wenn er das bereits überprüft hatte spielte Samuel seine Rolle weiter und ließ es über sich ergehen, auch wenn es ihm teilweise ein leichtes Keuchen entlockte, als die Frau deine Knochen abtastete.
    Nach einigem Tasten, und genauerem betrachten, sowie einigen Fragen an Samuel beendete sie ihre Untersuchung mit der Zusammenfassung. „Ist nicht gerade nur ein blauer Fleck, aber auch nichts gravierendes. Wird seine Zeit brauchen, aber sollte verheilen. Ich hole dir noch was, damit's jetzt erstmal erträglicher wird. Warte hier.
    Während die Frau nun in das Haus zurückkehrte und recht schnell wieder aus ihm hervorkam wägte Samuel sich bereits am Ziel seiner kleinen Schmierkomödie bei der er gar nicht so viel hatte spielen müssen. Doch was die Frau mitbrachte waren keine Tabletten, sondern lediglich eine Salbe und einige Mullbinden. Als sie Samuel anwies, seinen Rucksack abzulegen und das T-Shirt auszuziehen, meinte dieser nur, dass er das auch selber machen könnte, womit die Frau auch seltsamerweise auf der Stelle einverstanden war, ihm die Tube und Mullbinden in die Hand drückte und sich auf den Weg zurück ins Haus machte.
    Leicht verwundert vom Verhalten der Frau stand Samuel noch einen Moment da, bevor er sich auf den Weg zu seinem Zimmer aufmachte.
    In diesem angekommen schloss er die Tür ab, stellte seinen Rucksack und die Stiefel beiseite, rieb sich die Verletzte Stelle mit der Salbe ein und legte sich mitsamt seiner Klamotten auf das zweite unbezogene Bett, um sich erst einmal einen Moment der Ruhe zu gönnen.

    Ein wenig verdutzt schaute Samuel bei diesen Erklärungen drein. „Das ist ... richtig. Das ist wirklich ein wenig anders.“ Er versuchte die Fragen, die er hatte besser zu ordnen, da er den anderen immer mehr Unbehagen zu verursachen schien. Gleichzeitig wusste er nicht, ob er auf den persönlichen Teil eingehen oder das Thema lieber auf sich beruhen lassen sollte.
    Nach einem Moment des erneuten Blicksenkens versuchte er einen Mittelweg. „Warum sollte jemand soetwas“ er machte eine Geste, mit der er auf ihre Umgebung deutete „hier ohne Hintergedanken machen?“ Er runzelte die Stirn und fuhr leicht besorgt fort. „Da glaube ich nicht dran.“ Einen Moment schwieg er darauf, bevor er das linke Handgelenk mit der rechten Hand umklammerte. „Aber ...was genau meinst du mit 'du durftest nicht fragen'?“ fragte er langsam, sich jedes Wort abringend, schob jedoch hektisch noch ein „Will dich nicht bedrängen. Nur, wenn es in Ordnung ist.“ nach.


    Nun... das war...“, Xaroc legte den Kopf leicht schief und musste unwillkürlich grinsen, „eine der vielen Fragen die ich hatte. ‚Stell keine Fragen!‘, war mit das erste, was ich jemals gelernt habe. Auf die Gegenfrage, warum denn überhaupt, kam nur die wütende Reaktion, dass gerade dies eine Frage sei. Zumindest wenn ich Glück hatte.
    Da ich ohnehin nie eine Antwort bekam, ließ ich es mit der Zeit sein. Ich versuchte nur noch etwaigen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Und das ging am besten, wenn ich mich soweit es ging zurückzog. Ausgenommen jene Situationen, bei denen meine ausdrückliche Anwesenheit erfordert war, bei jenen ich jedoch keinerlei besondere Rolle inne hatte.
    Ansonsten habe ich eben für mich selbst gelernt, auch wenn es nicht allzu viel war oder erfolgreich. Immerhin sollten Kinder ja eigentlich eine Schule dafür besuchen. Und hier hab ich vielleicht sogar die Chance zumindest ein wenig nachholen zu können.
    “, kam er wieder auf das Thema Bleiben zurück.


    Xaroc war also auf keiner Schule gewesen? Wie war das möglich, bei ihm war doch jeder in der Schule gesteckt worden, ob er nun wollte oder nicht.
    Doch auch, wenn der andere gegrinst hatte, hatte Samuel nun endgültig das Gefühl, zu weit vorgedrungen zu sein. „Tut mir Leid.“ brachte er noch vorsichtig heraus, bevor er stumm wurde, weil er nicht mehr wusste, was er sagen sollte, aber auch nicht einfach weiter essen wollte. Das hätte er selbst nicht gut aufgefasst, also wollte er es selber auch nicht machen.


    Jetzt war der Junge wieder verwirrt. Für seine Vergangenheit konnte Samuel ja überhaupt nichts. Dennoch schien ihn irgendwas zu bedrücken. Xaroc überlegte, wie er ihn auf andere Gedanken bringen konnte, wenn alles was Xaroc von sich erzählte, den anderen immer trübseliger werden ließ.
    Dann kam ihm eine Idee. „Also es braucht Euch wirklich nicht leid zu tun, immerhin seid Ihr nicht für mich verantwortlich. Aber Ihr könntet ja vielleicht etwas über Euch erzählen, nachdem ich an der Reihe war. Dann würden wir beide jeweils etwas mehr über den anderen wissen. Zumindest erschiene mir dies nur fair.


    Jetzt wollte Xaroc etwas über ihn wissen. Das war bei weitem nicht sein liebstes Thema, doch es war Samuel in dieser Situation noch deutlich lieber als der bisherige Verlauf des Gespräches.
    Wäre es, ja. Was ... willst du denn wissen?“ erwiderte er so mit einem Hauch von Erleichterung und den Anderen wieder anschauend.
    Er wusste selber nicht, was er wirklich sagen würde und was verstecken, doch noch weniger wusste er, was jemand anders an ihm interessieren könnte.
    Während er jedoch auf eine Antwort wartete, versuchte er, sich so hin zu setzen, dass es entspannter wirkte, was jedoch nicht so recht gelingen wollte, da er zwei Mal das Gesicht verzog, als er sich ungünstig bewegte und ein Stechen ihn erneut daran erinnerte, dass er sich um die Verletzung kümmern musste.


    Es fiel ihm schwer nicht gleich mit „Alles!“ rauszuplatzen, doch irgendwie schaffte Xaroc es, sich zu beherrschen und abzuwarten, bis der andere sich, mit ein paar Schwierigkeiten, bequemer hingesetzt hatte. „Also womit fange ich an? Hmm... einfach... Woher stammt Ihr? Womit habt Ihr Euch beschäftigt, bevor Ihr - weshalb auch immer - aufbrechen musstet? Wie alt seid Ihr? Habt Ihr Familie? Warum-“ Er unterbrach sich hastig und wurde rot. „Verzeihung. Wahrscheinlich ein wenig zu viel des Guten für den Anfang, oder?“ Er senkte verlegen den Kopf und versuchte überall hinzugucken, nur nicht in Samuels Gesicht.


    Die nun über ihn hineinbrechende Welle hatte Samuel nicht erwartet, sodass er den Moment nutzte, in dem der rot gewordene Xaroc seinen Blick mied, um die Fragen zu verarbeiten. Der andere wollte ziemlich viel wissen. Nicht unbedingt nun Sachen, über die er zu reden bereit war. Und er schien... Es war seltsam, dass er so interessiert schien. Warum sollte sich jemand so an ihm interessieren? Warum war das so? Und dann noch seine Reaktion jetzt.
    Mit einem entsprechend verwirrten Gesichtsausdruck blickte sich Samuel noch einmal nach links und rechts um, was sich noch so für Gestalten in ihrer Umgebung befanden. Es würde keinen Einfluss auf seine Antworten haben, da er hier an diesem Ort eh über nichts reden würde, dass nicht auch bekannt sein dürfte, doch es gab ihm ein leichtes Gefühl der Sicherheit. „Ich komme von einer Insel. Das Teil war zu einem Teil Kaserne, zu einem Teil eine gigantische Werft und sonst Siedlung für die Angehörigen und Arbeiter. Irgend so ein Modellversuch.“ Kurz schwieg er und entschied sich, die Frage, die zu nächst gekommen war, erst einmal zu übergehen. „Müssten jetzt 18 Jahre sein. Aber Zahlen sind nich' so wichtig. Familie ... habe ich ... wahrscheinlich.“ Er kratzte sich am Kopf und musterte den anderen einmal, noch immer versuchend, den Ursprung des scheinbaren Interesses zu verstehen.


    Xaroc lauschte gebannt. Das waren immerhin schon mal ein paar Informationen, wenn sie auch ein paar neue Fragen aufwarfen. Aber auf alles wollte der andere anscheinend nicht eingehen. Aber immerhin, Xaroc wusste nun, dass Samuel definitiv älter als er war, wenn er auch das schon vorher vermutet hatte. Mit der Insel konnte er jedoch weniger anfangen. Gut, eine Kaserne war irgendwas militärisches, aber mit der Werft wusste er überhaupt nichts anzufangen.
    Ein wenig schade fand er es schon, dass der Nicht-Soldat nichts über seine Tätigkeiten preisgab, aber Xaroc war auch eher am letzteren Thema interessiert.
    Also... habt Ihr... habt Ihr auch eher schlechtere Erfahrung mit Eurer Familie gemacht? Oder sprecht Ihr allgemein nicht gerne darüber? Ich... ich wüsste nämlich gerne, wie es bei anderen so ist oder war. Denn alles was ich bislang über Familien weiß, ist, dass mein Vater sich bei weitem nie so verhielt, wie Väter in Büchern und Geschichten immer beschrieben werden. Ich möchte einfach wissen, ob ich der einzige bin, dem es so erging und verstehen, warum es so ist...
    Dennoch vermeid er es weiterhin Samuel anzusehen. „Ich kann freilich verstehen, wenn Ihr nicht darüber reden möchtet.


    Meine Mutter kenne ich nicht. Mein Vater ist“ er pausierte kurz und ein Hauch von Eiseskälte mischte sich in seinen Gesichtsaudruck. „oder war Soldat. War irgendwann weg. Nicht tot, aber weg. Da sind die Militär-Autoritäten eingesprungen. Aber nicht für lange.
    Sein Gesichtsausdruck wurde wieder steinerner doch wich dabei auch die Kälte wieder aus seinem Gesicht. „Wie das mit Geschichten ist, kann ich nicht sagen.
    Diese Fragen schienen Samuel seltsam und wanderten gleichzeitig gerade so auf der Linie dazu, in den Bereich zu fallen, auf den er nicht eingehen wollte, doch das sagte er nicht und wartete lieber ab, worauf Xaroc genau hinauswollte.


    Oh, das... tut mir leid. Ich wollte Euch wirklich nicht an etwas erinnern, worüber Ihr wahrscheinlich nicht nachdenken möchtet.“, entschuldigte Xaroc sich hastig. „Ich möchte einfach nur wissen, ob Mistress Alicia Recht behält damit, dass wir mit... ‚gewöhnlichen‘ Menschen, und sei es unsere eigene Familie, nicht zurechtkommen. Ich möchte wissen, was Verbundenheit ausmacht und wer soll sowas nicht wissen, wie jemand, der eine Familie hat, die einen nicht jahrelang einsperrt.
    Seine Stimme wurde ein wenig leiser. „Ich möchte wissen, was das für eine Verbundenheit zwischen uns Erleuchteten ist. Woher dieses Gefühl der Zuneigung vollkommen fremden gegenüber herkommt. Wie ich darauf reagieren soll.“ Nun sah er Samuel doch wieder in die Augen. „Ich möchte wissen, warum ich die übrigen Erleuchteten größtenteils mag und...“, nun starrte er wieder auf seinen Teller, „warum Euch im besonderen. Und wie ich jetzt deswegen handeln soll...
    Nach einer Pause fügte er hinzu: „Tut mir leid. Ich... weiß einfach nicht wie ich es ausdrücken soll. Es... ist einfach so.


    Der erste Teil löste gemischte Gefühle in Samuel aus. Die Entschuldigung des anderen empfand er als unnötig. Der Teil zu Alicia ließ ihn innerlich mit den Augen rollen und das letzte durchfuhr ihn.
    Eingesperrt? Du wurdest also ... Jetzt verstehe ich. Und jetzt suchst du ...
    Weiter kam er mit seinen Gedanken jedoch nicht, da der andere bereits leise weitersprach und Samuels Gedanken zumindest teilweise aussprach. Samuel versuchte, seine Gesichtszüge etwas aufzulockern, was sich jedoch von allein erledigte, während der andere auf seinen Teller schaute und nach einer Pause weitersprach.
    Es geht dir also auch so ... Dann ... ist in mir vielleicht doch nicht so viel durchgebrannt.
    Also...“ suchte nun Samuel nach Worten, die er nicht nur denken, sondern auch aussprechen konnte und blickte dabei auch erneut auf den Tisch hinab, obwohl es keinen Blick zum Ausweichen gab. „ich verstehe.“ war jedoch das einzige, was er nachdenklich hinaus bekam, bevor er sich einmal räusperte und mit etwas Verwunderung in der Stimme fortfuhr. „Das komische Gefühl ist also doch nicht nur Einbildung.
    Er lächelte leicht und das aufrichtig und hoffte, dass der andere aufschauen würde.


    Also... geht es Euch ähnlich?“ Xaroc sah überrascht auf und blickte umso überraschter drein, als er feststellte, dass Samuel tatsächlich lächelte. Er blinzelte verwirrt. „Habe ich irgendwas...? Oh. Nun, wie dem auch sei, das dürfte mit der wichtigste Grund für mich sein, weshalb ich zumindest eine Zeit lang hier verweilen werde. Aber wie ich bereits bei meiner Vorstellungsrede verlauten ließ, kenne ich selber noch nicht die endgültige Länge meines Aufenthalts. Und, nun, hier bin ich. Wenn ich auch nicht wirklich weiß, was ich nun machen soll. Ich habe hier so viel Freiheit, so viele Möglichkeiten, welche mir Daheim stets verwehrt gewesen waren.“ Jetzt erwiderte er Samuels Lächeln. „Ich schätze es klingt höchst bizarr, für einen 16-jährigen, dass er nichts mit seiner Freizeit anzufangen weiß.


    Während Xaroc redete und das Lächeln erwiederte bleib auch Samuels Gesichtsausdruck freundlich, nur bei Xarocs letztem Satz verhärteten sich seine Züge wieder, wurden wieder aussagelos. „Besser sie zu haben.“ war sein einziger neutraler Kommentar zu dieser Aussage. Das war nun wirklich ein Thema, was er schnell vom Tisch haben wollte. Den Anfang seines sechzehnten Lebensjahres, das das Ende seines alten Lebens gewesen war.


    Irgendwas schien er wieder falsch gemacht zu haben. Erst lächelte der andere, dann wirkte es wie weggewischt und seine Erwiderung wirkte auch nicht allzu fröhlich. Xaroc rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. „Ihr habt wahrscheinlich Recht. Wenn ich so auf meine bisherigen Erlebnisse zurückblicke, habe ich keinerlei Befugnis mich über die Situation hier zu beschweren.
    Schließlich hatte er es geschafft, seinen Kuchen zu verschlingen und seufzte zufrieden. „Das war wahrlich gut. Ich hoffe das gibt es hier öfters.“ Dann warf er Samuel erneut einen fragenden Blick zu. „Was habt Ihr als nächstes vor?


    Auch Samuel hatte seinen Kuchen in der Zwischenzeit vertilgt und erwiderte prompt „Muss noch was hier für suchen.“ und zeigte auf seine Brust. Damit stand er dann auch auf und blickte sich in dem Raum um, während er überlegte, wo er anfangen sollte zu suchen und abwartete, was Xaroc machen würde. Weil er selbst wusste gar nicht, was ihm lieber wäre, wenn er wieder sein Ruhe hätte und alleine auf die Suche gehen würde oder doch, dass Xaroc bei ihm blieb.


    Als Samuel ihn an seine Verletzung erinnerte, wurde Xarocs Gesichtsausdruck trauriger, da immerhin er der Grund für die Verletzung gewesen war. Trotzdem versuchte er es sich nicht anmerken zu lassen. „Oh, ich fürchte, dass ich Euch da nicht behilflich sein kann. Aber so wie diese Einrichtung ausgestattet scheint, sollte es definitiv etwas dafür geben.
    Er überlegte einen Moment. Sicherlich würde der andere jetzt lieber wieder ein wenig für sich sein. Immerhin hatte er wesentlich öfter geredet, als die beiden Tage zuvor, obwohl es nicht seiner Natur zu entsprechen schien. Daher beschloss Xaroc ihn in Frieden zu lassen. Fürs erste.
    Nun, ich denke ich werde erst einmal ein wenig an die frische Luft gehen. Draußen gefällt es mir wesentlich mehr als drinnen. Und die Außenanlagen hier sind wirklich schön anzusehen.“ Er stand auf, verbeugte sich knapp und nahm dann sein Tablett. „Nun, ich wünsche Euch viel Erfolg bei Eurer Suche und habt Dank für Eure Gesellschaft.


    Samuel nickte anerkennend für das,was Xaroc sagte, da er nicht so recht wusste, was er mit Worten erwidern sollte. „Dann bis später.“ war so das einzige, was er heraus bekam.
    Also würde er alleine auf die Suche gehen müssen.
    Dann habe ich immerhin ein wenig Zeit zum Überlegen und weiß, wo ich ihn nachher finden kann.
    Mit diesem Gedanken überprüfte Samuel noch einmal seinen Rucksack und machte sich dann auch auf den Weg.


    OT: And time to move on. Teil zwei der Zusammenarbeit mit Orawolf.

    Einen Moment lang verharrte Samuel in dieser Position, bevor er sich wieder auf die Beine kämpfte. Ein lautes Geräusch und einen Lichtblitz nahm er wahr, blinzelte einige Male, sah das leblose Monster, steckte mehr automatisch als wirklich bewusst seinen Revolver weg, von dessen Einsatz im geschlossenen Raum seine Ohren noch immer klingelten und suchte. Er suchte Xaroc und machte diesen letztendlich gar nicht mal so weit von sich entfernt aus. Eine Mischung aus Erleichterung und Wut kam in ihm auf und veranlasste ihn, auf Xaroc zu zu laufen.
    Eine stampfende Schritte trugen ihn seine Füße voran, dann schien alles, was er sah in die Ferne zu rücken, er spürte, wie er sich übernahm, da sein Körper noch immer weitestgehend sich zu schützen und ihn zu Ruhe zu zwingen versuchte. Doch das ignorierte er, auch als er zu schwanken anfing, setze noch zu einem „Xaroc, du verda...“ an, was jedoch von Buchstabe zu Buchstabe langgezogener wurde, bevor seine Beine endgültig ihre Kraft verloren, er einsackte und letztendlich mit einem kaum noch hörbaren „...mmter Idiot.“ zur Seite umkippte


    Von dem Lichtspektakel gebannt, beobachtete Xaroc wie die Bestie aufbrüllte und letztendlich wohl seinen letzten Atemzug tat und zu Boden ging. Eine merkwürdige Stille senkte sich über den Raum und Xaroc kam es so vor, als wäre die Zeit nahezu stehen geblieben. Erst als Alicia ein lautes „Amen!“ rief, schienen alle aufzuwachen und Xaroc merkte, dass er am ganzen Körper zu zittern begann. Erschöpft und erleichtert sackte er in eine hockende Haltung und atmete tief durch, dennoch konnte er den Blick nicht von den immer noch weit aufgerissenen gelb-orangenen Augen abwenden, die nun leblos in die Ewigkeit zu starren schienen. Obwohl die Bestie nun tot war, schien immer noch ein Rest des Wahnsinns in ihnen zu leuchten. Ein Schauer lief über Xarocs Rücken.
    Dann hört er von irgendwo hinter sich jemanden seinen Namen sagen. Sein Kopf fuhr herum und er entdeckte Samuel auf ihn zu schwanken. Er war noch irgendwas am sagen, jedoch war dies kaum noch verständlich, ehe der Mann zu Xarocs Überraschung auf halben Weg zusammenbrach. Mit einem Satz war der Junge auf den Beinen, jedoch überkam hm von der plötzlichen Bewegung Schwindel und er kämpfte einen Moment um sein Gleichgewicht. Dann eilte er so schnell er konnte, wenn man das in seinem Zustand „schnell“ nennen konnte, zu dem anderen und kniete sich hin.
    Ja? Ihr habt eben nach mir gerufen?


    Das Ende des Kampfes, von dem was ihn noch zusammengehalten hat, die langsam wieder zurückgehende Adrenalinproduktion, die Schmerzen und sein gedankliches Ungleichgewicht sorgten dafür, dass Samuels Gedanken nur noch dumpf durch seinen Kopf waberten. Wieso war er hier? Und wo war er. Er wusste es, doch schien es fern, fern wie die Geräusche um ihn, aber so nah wie das Klingeln. Er war sauer nahm wahr, dass man etwas von ihm wollte. Brachte jedoch nicht mehr heraus, als mit offenem Mund ein „Dhhh“ und versuchte trägt, sich auf die Arme zu stützen.


    Statt einer Antwort gab es nur unzusammenhängende Laute zu hören und Samuel versuchte sich aufzurichten. Eigentlich hätte sich Xaroc das gleich denken können, aber jetzt, direkt nach einem Kampf auf Leben und Tod, war er selber ziemlich durch den Wind. Aber nun war klar, dass der andere offenbar Hilfe benötigte. Unbeholfen, wegen seiner wunden Hände, begann er vorsichtig an den Trägern von Samuels Rucksack rum zu nesteln, um ihn abzunehmen, damit der andere sich besser bewegen konnte.
    Gleichzeitig machte sich sein Mund selbstständig. „Mir ist absolut schleierhaft, wieso Ihr eigentlich hier seid, aber ich bin erfreut darüber. In einem Gefecht gegen einen solchen Gegner, kann man jeden Mitstreiter gebrauchen.“ Schließlich schaffte er es irgendwie, den Rucksack abzunehmen, der für Xaroc so viel wog, als hätte der andere darin Backsteine gelagert. „Und ich bin erleichtert, dass bis auf Miss Jasmin niemand schwerere Verletzungen hat erleiden müssen. Nun, zumindest hoffe ich das...


    So wie es auf Samuel wirkte machte sich der andere an seinem Rücken zu schaffen, streifte dabei auch Samuels Seite, was zu einem scharfen Lufteinsaugen führte, doch während Samuel dem, was Xaroc sagte kaum folgen konnte, schaffte dieser es, ihm den Rucksack auszuziehen. Ohne das Gewicht auf seinen Schultern schaffte Samuel es nun, sich auf den Ellenbogen zu stützen. „Du...“, begann Samuel angestrengt, als Xaroc von Verletzungen zu reden begann. „...Idiot.“ Eine kleine Pause, dann wieder eher normal, wenn auch etwas leiser. „Wollest du dich umbringen?


    Xaroc hielt überrascht inne und starrte den anderen verdutzt an. Was hatte er denn jetzt wieder falsch gemacht? Er blinzelte einmal verwirrt, dann fing er vorsichtig an: „Was... was genau meint Ihr? Ich kann euch nicht folgen.“ Dann Begriff er was Samuel anscheinend meinte. „Wenn Ihr das mit dem Automaten meint, das lag bei weitem nicht in meiner Absicht. Ich konnte doch nicht ahnen, dass er eine solchen Radau veranstaltet und die Aufmerksamkeit dieses... Dings erregt.“ Xaroc neigte den Kopf. „Das tut mir aufrichtig leid.“


    Der Scheiß eben.“ Mit jedem Wort kam ein Hauch mehr Festigkeit in Samuels Stimme zurück. „Das Vieh mal eben anspringen.“ Er drückt sich noch ein kleines Stück höher, sodass er auf seine Hand gestützt war und ließ den Kopf leicht hängen.


    Oh...das. Ja also ich...“, Xaroc sah betreten zu Boden, „ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist... Ich hab eben keinerlei Möglichkeit aus der Ferne anzugreifen und uns wurde doch gesagt, diese Messer haben die größte Wirkung. Und außerdem... und außerdem hat Miss Marika doch genau das gleiche getan.“ Der letzte Teil hatte einen rechtfertigenden Tonfall.


    Eine tote Wahnsinnige wäre genug.“. Die scheinbare Rechtfertigung wurde von Samuel nicht gerade gut aufgenommen, während er sich versuchte weiter aufzurichten und zu Xaroc herumdrehte. Seine Stimme wurde dabei wieder lauter. „War das alles, was du dir bei gedacht hast? Davon dein Leben einzutauschen hast du rein gar nichts.


    Xaroc zog den Kopf ein. Nicht aufgrund der Kritik, sondern da er Daheim bereits mindestens zwei oder drei Schläge kassiert hätte. Es war ein reiner Reflex. Dennoch murmelte er weiter. „Ich wollte doch nur helfen. Ich will nicht der kleine schwache Junge sein, der ständig zurück bleibt.“ Er wandte den Kopf leicht zur Seite ab und schloss die Augen. „Und wirklich vermissen würde mich eh niemand...


    Der letzte Teil veranlasste Samuel, sich mit beiden Händen bis in die Hocke hochzudrücken. Dafür wurde ich jetzt also niedergemäht?Also ... testest du es einfach mal aus?“ Samuel schüttelte den Kopf, bevor er sich selbst einmal mit der flachen Hand vor die Stirn klopfte und aufgebracht fortfuhr. „Mach den Scheiß zu oft und irgendwann halt keiner mehr Lust dir zu helfen.


    Ich... teste in keinerlei Wiese irgendetwas aus.“ Xaroc war drauf und dran zu antworten, dass er nicht um Hilfe gebeten hatte, aber er war sich bewusst, dass er ohne Unterstützung wirklich so gut wie hilflos war. Er ballte die Fäuste, nur um sie scharf einatmend wieder zu öffnen. Er hatte die Schrammen ganz vergessen. Gedankenverloren starrte er auf seine Hände. Es war wirklich eine dumme Idee gewesen. Und jetzt musste er mit den Folgen leben. Allerdings... was hatte der andere da gesagt? „Also wart ihr deswegen hier? Ihr wolltet mir helfen? Warum?


    Mit dieser Frage war aller Wind aus Samuel Segeln des Zorns genommen und er hocke einen Moment stumm da. „Weiß ich doch nicht.“, antwortete er wieder leiser. „Wegen den Vieh oder Typen war ich wohl kaum hier.“ Er versuchte, langsam aufzustehen, ließ es jedoch vorerst sein, als dies zu einem erneuten Schwächegefühl führte. „Du ... ich weiß nicht.


    Das war nicht unbedingt das gewesen, womit Xaroc gerechnet hatte. Er schwieg einen Moment, dann hockte er sich neben Samuel, beugte den Kopf bis fast auf den Boden vor, nahm dessen Arm und legte ihn sich über die Schultern. Dann versuchte er aufzustehen. „Nun, aber ich möchte Euch helfen. Und sei es nur als... als Wiedergutmachung für meinen Leichtsinn.“ Als seine Hände wieder zu schmerzen begannen, biss er die Zähne fest zusammen. Er ächzte zwar unter dem Gewicht des anderen und taumelte stark, schaffte es jedoch irgendwie ihn in eine halbwegs stehende Position zu ziehen. Zumindest kippten beide nicht wieder um.


    Nicht glauben können wie ihm geschah hing Samuel auf Xarocs Schultern, als ihn dieser in die Höhe hob. Ein verzogenes Gesicht und kurzes Brummen zeugte davon, wenn dabei seine getroffene Seite berührt wurde, doch auch Xaroc schien es gerade nicht leicht zu fallen.
    Einen Moment lehnte Samuel fast mit seinem gesamten Gewicht auf dem anderen, dann verlagerte er es Schritt für Schritt auf seine eigenen Beine. „Danke“, kam es kurz von ihm. „Du bist irgendwie noch ... anders als die anderen.


    OT: Teil 1 der Zusammenarbeit mit Orcawolf.

    „Schön, dass sie dieser Sache etwas abgewinnen können, Kravok“ war die Antwort des Kommandanten, direkt gefolgt von einer recht präzisen Aussage WAS sie nun machen würden und WIE es vorgesehen war.
    Ebenfalls sichtlich angespannt machte er sich darauf hin bereit, mit einem „Dann los“ die Führung zu übernehmen.


    Wortwörtlich, denn er lege ein der Lage angepasstes Tempo vor, dem sich Thordan ungeachtet der bisherigen Reihenfolge sehr weit vorne anschloss. Leicht schwerfällig in den Bewegungen, jedoch nicht langsamer als ihr Anführer, joggte er voran und entsicherte seine Pistole, als sie tiefer in die Gänge der Kaserne vordrangen.
    Was um ihn herum passierte, die Kämpfe, das Morden und Sterben, versuchte er gleichzeitig mit voller Aufmerksamkeit aufzunehmen und von sich fern zu halten. Seine Umgebung sollte ihm ständig bewusst sein, er jedoch nach Möglichkeit einen kühlen Kopf behalten. Oder besser gesagt, da das im Angesicht eines größeren ernsten Kampfes wohl unmöglich war, ihn zumindest so klar wie möglich zu halten.
    Er blickte nicht zurück, spürte jedoch gerade zu, wie die Gruppe zusammenrückte. Na immerhin etwas. Selbst die Nacktlinge scheinen das zu verstehen. Schoss es ihm zynisch durch den Kopf.


    Gang, um Gang, Abzweigung um Abzweigung ging es voran, scheinbar ohne Vorankommen. Nie hatte das Gebäude größer gewirkt, als in diesem Moment, in dem sie versuchten, aus ihm zu entkommen.
    In die Ewigkeit zu ziehen schien sich dann der Augenblick, als ein Soldat zu Boden ging und von einem großen Käfer erstochen wurde.
    Während der Leutnant nun seine Befehle schrie, brüllte auch Thordan ein kehliges „Drecksviecher“ in den Gang vor ihnen, von wo aus sich eine ganze Welle nährte. Sein Herz begann noch schneller und heftiger auf und ab zu hüpfen, als es es so oder so schon tat, ein weiterer Schuss Adrenalin rausche durch sein Blut und mit bitterer Entschlossenheit hob er beide Arme vor sich.
    Sein Schild verdeckte dabei seine Front weitestgehend, nur sein zweiter Arm und damit seine Pistole, deren Laser er mit dem Daumen aktivierte, schaute hervor. Den roten Punkt grob in der Menge ausmachend zog er den Abzug durch und der Lauf zuckte trotz seines Gewichtes nach ob, als ein Pistole mit einem lauten Hämmern eine Drei-Schuss-Salve ausspuckte, die mit einer weiteren Betätigung des Abzugs von einer weiteren gefolgt wurde.
    Kleine Explosionen und Rauchwolken waren zu sehen, wo die Kugel einschlugen, doch wurden die in die Masse geschlagenen Lücken schnell von weiteren Käfern aufgefüllt.
    Von der Nutzlosigkeit dieses Vorgehens überzeugt und mittlerweile die Käfer nur noch wenige Meter von sich entfernt sehend, steckte der Wolfsbeast seine Pistole in ihr Holster, brüllte etwas guttural klingendes, gefolgt von einem „Weg!“, während er zwei Meter nach vorne trat, wo er auf die ersten der Käfer traft.
    Befehl hin oder her, wenn er nicht nur blöd in einer Reihe herumstehen sondern kämpfen sollte, brauchte er Platz und den hatte er nicht, solange er zwischen den anderen stand und den anderen Nahkämpfern musste es ähnlich gehen. Und wenn man den Begriff ein wenig dehnte war ein zwei Meter langer Bereich, in dem sich die Nahkämpfer befanden ja auch noch ein Wall.
    Natürlich waren diese Gedanken nicht mal ansatzweise in Thordans Gedanken als dieser mit dem Aufprall der ersten Insekten auf ihm seinen Schild gegen die Wand hieb und so mit einem metallnen Krachen zwei der Käfer zermalmte. Ohne genau zu zielen schlug er sofort mit seinem rechten Arm und der daran befestigten Klinge auf Höhe seines Oberkörpers vor sich her und spürte, wie sich scheinbar der ein oder andere Käfer auf dem Weg der Klinge befunden haben musste.
    In den darauffolgenden Sekunden schütze er in erster Linie seinen Kopf, da er sich ansonsten auf sein Panzerung verließ, die ihn zumindest weitestgehend schützen sollte, solange keiner der Käfer sich an ihm festsetze und eine der schwächeren Stellen fand.
    So schnitt wieder und wieder seine Klinge durch die Luft und mehrfach auch Käfer, wenn diese nicht mehr ausweichen konnten, verschanzte er sich hinter seinem Schild, wurden Käfer mit eben diesem zurückgeworfen.
    Doch es waren zu viele und so wich er kämpfend langsam wieder rückwärts in Richtung der Gruppe zurück.

    Noch weitestgehend mit sich selbst beschäftigt bekam Samuel nur bruchstückhaft mit, wie ein weiteres Mädchen sich in die Nähe des Monsters begab und es auch noch anzulocken versuche.
    Während jedoch sein Tasten die Schmerzen, die von seiner Seite ausgingen nur noch steigerten, war alles, was er von dem Vorgehen mitbekam, dass das Mädchen irgendwie am Leben blieb.
    Das Ergebnis seiner Untersuchung war immerhin negativ, er konnte keine Brüche entdecken, was die Schmerzen jedoch auch nicht linderte.
    Doch mit zusammengebissenen Zähnen und viel Konzentration schaffte er es, sich zumindest halb von seiner Verletzung los zu reißen und auch seiner Umgebung wieder ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Sonst brauche ich mir darum bald gar keine Sorgen mehr machen.
    Was er dabei dann um sich herum sah war einfach ausgedrückt verwunderlich. Diese komischen Zeichen, die alle wie auch er selbst trugen, begann zu leuchten, geradezu zu strahlen. Auch sein einges, das große Zahnrad, das über Brust, Schultern und Schulterblätter lag und die kleinen am Hals fügte seinen grau-braunen Verlauf der Farbenwelt des Raumes hinzu. Doch das hatte er bereits bei dem ersten Kampf, in den sich verwickelt worden waren, bemerkt, noch seltsamer war es, dass das wahnsinnige vierbeinige Etwas sich zu beruhigen schien und ... in die Defensive überging. Marika nutze diese Zeit, sowohl sich selbst als auch Xaroc von dem Vieh wegzubringen. Immerhin etwas...
    Diesem Schauspiel folgte er gebannt, bis ein Schuss durch den Saal hämmerte. Der Schuss, der irgendetwas mit der Panzerung des Biestes angestellt hatte, löste ein schwaches Grinsen und einiges anders aus. Es kochte etwas in ihm auf. Wut, Zorn, der Wunsch zu töten. Das Biest. Ohne es wäre all dies nicht passiert. Es war kein Wunsch, nein, es war sein fester Wille.
    Doch das war es, was Samuel spürte, als er wie von einem unterbewussten Reflex geleitet ohne drüber nachzudenken auf das Vieh anlegte, weder auf das Zittern seines Armes noch die Schmerzen seiner rechten Seite, die immer weiter in den Brustkorb hinein streuten noch sein nicht ganz freies Schussfeld, achtete.
    Etwas anderes passierte jedoch stattdessen. Was er für ein Nachlassen seiner Wahrnehmung gehalten hatte wiederholte sich. Auch seine Kugel, die sich mit einem Knall löste, hinterließ für einen kurzen Moment eine leuchtende Linie, die den Weg beschrieb, den die Kugel auf das Wesen zu genommen hatte. Ein dünner nebeliger Schweif hing in der Luft, der sich von ihm zum Monster hin von Braun zu Grau verfärbte.
    Die andere Seite sah dabei jedoch nicht so rosig aus. Der starke Rückstoß schickte eine stechende Schmerzwelle durch Samuels Körper, die sich mit dem hämmernden bereits bestehenden Schmerz mischte. Unfähig wie sonst die Waffe zu kontrollieren wurde Samuels Arm nach oben geschleudert und er verlor fast seinen Revolver aus der Hand, doch er ließ sich wie maschinell nur auf die Knie nieder, legte beide Hände um den Griff und feuerte erneut, was den gleichen grau-braunen Strahl erzeugte, jedoch auch dafür sorgte, dass ihm vor Schmerz kurz Schwarz vor Augen wurde und er sich mit den Händen auf dem Boden abstützte.

    Während Xaroc nun vorstürmte und sein Messer in das Bein der Bestie rammte, folgte ihm Samuel. Er war dabei schussbereit, hielt sich jedoch aus zwei Gründen zurück. Zum einen hatte er kein wirklich freies Schussfeld und zum anderen für den Moment nur noch die Kugeln, die sich in der Trommel befanden.
    Um ihn herum spiele sich alles in einem schnellen Tempo ab, ein Mädchen stürmte an ihnen vorbei, rammte ebenfalls ein Messer in das Monster und verschwand einfach so wieder, Kugeln, die sich zu scheinbar alles andere als angenehmer Flüssigkeit zerstäubten, flogen auf das Wesen zu, bis dieses seinen Schmerz überwunden zu haben schien und wieder aktiv wurde.
    Was auch den Moment markierte, mit dem Samuel wieder lebendiger wurde. In Gedanken fluchend wollte er die paar Meter zu Xaroc überwinden und ihn zurückziehen, doch dazu kam er nicht mal. Marika stieß ihn unsanft aus der Bahn und kraxelte auf das Ungeheuer. Wahnsinnige, kommentiere Samuel es nur in Gedanken halb bösartig halb überrascht und ein klein wenig besorgt.
    Weiter konnte er sich jedoch keine Gedanken darüber machen, da er direkt vollends einen Koller bekam. Nachdem er stehen geblieben war, als Marika Xaroc aus der Bahn geschubst hatte, stampfte er nun erneut vor. Mit einem wutschnaubenden „Bist du vollkommen bekloppt?“ aus voller Kehle, versuchte er, an Xaroc heran zu kommen, als dieser, statt in Deckung zu gehen, sich erneut auf das tobende Biest stürzte.
    Auf den herumschwankenden Jungen zusteuernd preschte Samuel vor und wollte ihn von dem Vieh herunterreißen. Dabei hatte er seine wutblinde Rechnung jedoch ohne den Wirt gemacht.
    Nicht mehr klar denkend hatte er nur noch Sinne für sein Ziel gehabt und war vollkommen unvorbereitet, als etwas hartes und schweres von rechts gegen seine Rippen krachte.
    Der Schweif des Wesens hatte dabei eine solche Wucht, dass er Samuel an Ort und Stelle von den Beinen riss und während sein Unterkörper noch von seiner Vorwärtsbewegung ein Stück weitergetragen wurde, nach links fegte. Mit einem Keuchen kam Samuel halb auf der linken Seite halb auf dem Rücken auf dem Boden auf, wobei sein Kopf von der Schulter und seinem Rucksack davon abgehalten wurde, ebenfalls mit dem Boden zu kollidieren.
    In einer Schockreaktion auf den doppelten Aufprall des Schweifes und des Körpers auf dem Boden blockierte für wenige Sekunden Samuels Atmung und sein Körper verkrampfte. Schnell endete dieser Zustand jedoch wieder und Samuel atmete einmal schnappend tief ein, bevor ein knurrender Schmerzensschrei über seine Lippen trat. Zwei Sekunden vergingen, dann nach insgesamt acht Sekunden der Regungslosigkeit tastete er nach seinem Revolver, der in seinem Sichtfeld neben ihm gelandet war, griff ihn mit der linken Hand, schob sich einen Meter von dem Monster weg und stemmte sich auf die Beine, auf denen er gebeugt stehen blieb und mit der rechten Hand seinen Brustkorb abtastete.

    Während hinter ihnen die Bestie endgültig zum Leben erwachte und sich wie wild auf den Blechkasten stürzte, erreichte Samuel mit Xaroc den Fleck, an dem noch die meisten der anderen zusammen standen. Eine abstoßende Lache und Stimme ertönten, während Samuel Xaroc hinter eine Reihe von Automaten, die noch halbwegs an ihrem Platz standen, schubste und sich selbst leicht über die Kante hinauslehnte, sodass nur seine Arme, die in seinem Revolver endeten und sein Kopf, der über eben jenen zielte, hervorschauten.


    Noch zu geschockt von dem plötzlichen Lärm des Automaten, kam es Xaroc nicht einmal entfernt in den Sinn, sich zu wehren. Dass die Bestie direkt danach auf das Gerät losging, verbesserte die Lage auch nicht sonderlich. Während Samuel ihn von dort wegzerrte, blickte Xaroc noch einmal zurück und sah, wie das Monster mit Leichtigkeit den Automaten zerfetzte. Doch die nackte Angst packte ihn erst, als das Ding auch noch anfing zu reden. In dem Moment wurde er jedoch von seinem Retter hinter eine weitere Reihe von Automaten gestoßen, ehe dieser selbst dort Deckung suchte.
    Das Ding kann sprechen, das Ding kann sprechen...“, murmelte Xaroc ununterbrochen mit leicht panischer Stimme.


    Kann es wohl.“, fügte Samuel erstaunt und ebenfalls deutlich aufgewühlt hinzu. Mit zu Xaroc gedrehtem Kopf fragte er dann „Alles in Ordnung?“, bevor ein Schuss durch den Raum peitschte und ihn gleichermaßen zusammenzucken wie auch sich wieder auf den Feind konzentrieren und ihn anschauen ließ.


    Nur halb registrierte er, dass der andere mit ihm sprach. Ehe er jedoch antworten konnte, gab es einen lauten Knall, durch den Xaroc ebenfalls heftig zusammenzuckte. War das jetzt ein Schuss gewesen oder hatte die Bestie wieder irgendwas gemacht? Genauer wollte er lieber nicht darüber nachdenken. Stattdessen fragte er: „W-was machen wir j-jetzt?
    Zu seinem Bedauern musste er feststellen, dass er nicht nur stotterte, sondern auch am ganzen Körper zitterte.


    Aus dem Nichts tauchte ein Mädchen vor der Bestie auf. Darüber nicht weiter nachdenkend, aber begreifend, dass das das Biest ablenken würde, machte Samuel einen Schritt auf Xaroc zu, griff nach seiner Schulter und sprach lauer als er eigentlich wollte, mit fast schon einem Brüllen zu ihm. „Verlier nicht die Nerven, sonst sind wir dran. Entweder wir reißen das Scheißvieh nieder oder hauen ab.“


    Erschrocken starrte er einen Moment lang den größeren Jungen an, als dieser ihn packte und fast anbrüllte. Dann kam ihm Marikas Bemerkung in den Sinn, die ja auch gemeint hatte, dass die Bestie sterben musste, da sonst die restlichen von ihnen hinter der Gruppe her sein würden. Xaroc schluckte schwer, dann nickte er zögernd und, wie er zumindest hoffte, tapfer. „U-und wie? Was habt Ihr vor?


    Den Bastard zu erschießen.“, war die prompte Antwort, mit der Samuel, als ein Schmerzensschrei ertönte, sich wieder um seine Ecke lehnte. Das Mädchen, dass vor dem Monster stand, schien getroffen, doch so, wie es erschienen war, verschwand es auch wieder, was das Schussfeld frei werden ließ. Ohne sonderlich genau zu zielen gab Samuel einen Schuss auf das Wesen ab, der jedoch außer einem weiteren Brüller keine Wirkung zeigte.
    Brüll! Solange kannst du uns nicht zerfleischen.


    Bei der Antwort blinzelte Xaroc verdutzt. Das konnte man ja wohl auch ohne solche Wörter sagen. Aber... wenn er sich schon wieder Sorgen um die Wortwahl machen konnte, ging es ihm wahrscheinlich schon wieder ein wenig besser. Zumindest besser als noch vor einem Moment, wo er fast in Panik geraten wäre. Obwohl Panik nach keiner sonderlich schlechten Idee klang. Was sollte er denn auch groß ausrichten? Alles was er hatte war sein Schwert, das von der Panzerung nur abprallen würde und... ein Messer.
    Verwirrt starrte Xaroc auf seine rechte Hand, in der er immer noch das blutige Messer hielt. In all dem Trubel hatte er es irgendwie geschafft, es nicht loszulassen und zu verlieren. Aber konnte es wirklich weiterhelfen? Gut, es mochte hervorragend schneiden - ein wenig ZU hervorragend für seinen Geschmack - aber dazu musste er schon näher an die Bestie heran.
    Er sah wieder zu Samuel hinüber, der inzwischen wieder angefangen hatte zu schießen. Wie kann er nur so ruhig bleiben?


    Da Xaroc gerade an Ort und Stelle zu bleiben und nichts zu sagen schien, zwang Samuel seine zitternden Finger dazu, einigermaßen still zu halten. Der Brüller des Biestes neigte sich seinem Ende zu und die Bewegungslosigkeit, die Samuel während ihm verspürt hatte, war mit einem Schlag zu Ende. Jetzt nicht nur zur Ablenkung, sondern mit sauberem Zielen, spannte er erneut seinen Finger am Abzug an und es peitschte ein Schuss durch den Raum. Der Knall verstärkt und reflektiert von dem geschlossenen Raum schmerzte in seinen Ohren, doch die Kugel fand ihr Ziel am Kopf des Wesens. Dieser schien zwar keinen direkten Schaden davon getragen zu haben, wurde jedoch trotzdem durch den Einschlag des wuchtigen Geschosses stark zur Seite gerissen. Und wo der Kopf hinging, folgte immer der Rest des Körpers, sodass das gesamte Biest einen Schritt zur Seite machte, womit Samuel die gesamte rechte Seite zugewandt war.
    Während er vom Schuss noch immer die Zähne zusammenbiss und erneut auf den Kopf zielte bemerkte er dabei zwei offene klaffende Wunden, an denen auch die Panzerung nicht mehr intakt schien. So schwenkte er schwitzend und mit ihm bis in den Hals schlagendem Herz auf das Hinterbein der Bestie um, wartete noch eine Sekunde, bevor der nächste Schuss sich in sein Trommelfell fraß.
    Mit seinen leicht betäubten Ohren nahm er das Geräusch nicht genau wahr, das das Wesen von sich gab, als es auf dem erneut getroffenen Hinterbein einknickte. Davon jedoch nur weiter angetrieben, rümpfte er nur die Nase, in die der Pulverrauch stieg und spannte mit einem Zucken den Zeigefinger erneut an. Damit verzog er die Waffe jedoch leicht, sodass diese Kugel nur ohne weiteres auf die Seite des Wesens einschlug.
    Das Klingeln seiner Ohren ignorierend blinzelte er einmal, zielte für wenige Sekunden auf das sich wieder aufrappelnde Ungeheuer und schickte mit einem weiteren Knall die letzte Patrone auf ihre Reise.
    Diese traf auch ihr Ziel, das ebenfalls verletzte Vorderbein. Bevor er hinter den Automaten in Deckung ging, sah Samuel noch, wie das Scheusal nach rechts komplett einbrach und mit der rechtem Flanke auf dem Boden aufschlug.
    Nachdem er die Trommel entriegelt hatte hörte er das Klimpern nicht, mit dem die leeren Hülsen auf den Boden fielen, die er aus seinem Revolver schüttelte.
    Während er jedoch nach dem Schnelllader an seinem Holster griff und diesen in die Trommel schob, drehte er sich nach hinten um und brüllte wutentbrannt und aus voller Brust in die Menge der anderen Erleuchteten: „Bewegt euch, verdammte noch mal. Verteilt euch und bringt das Miststück um!
    Er selbst entfernte den Schnelllader, der in seine Tasche wanderte, raste die Trommel ein und drehte sich wieder zu dem Ungeheuer herum.


    OT: Bevor das „nennen wir es mal freundlich 'Wesen'“ (im nächsten Handlungsschritt) wieder aufstehen kann, ist gerade für die Nahkämpfer eine gute Möglichkeit, es anzugreifen.

    Samuel nickte und winkte Xaroc mit zwei Fingen langsam in die Richtung, immer an seiner Seite bleibend. Einen der Anwesenden zur Tür schickend erklärte Marika die Situation mit dem Biest, das Samuel sehr vorsichtig beäugte. Seine Panik machte es schwer, sich näher an es heranzubegeben, doch der Rest seiner Instinkte sagte ihm, dass nur eins ginge: Xaroc beschützen oder fliehen. In dem Moment mit ihm zu fliehen war... Die Option stellte sich ihm nicht.
    Bei der Erklärung der Schwachstellen nickte Samuel grimmig, zog seinen Pullover hoch und seinen Revolver hervor, den er mit beiden Händen umfasste. Einmal atmete er durch, um sich zumindest minimal zu beruhigen, während Marika etwas von Deathblades redete, wie sie es schon einmal getan hatte. Ein zweites Mal atmete er über den bleichen Ausdruck in Marikas Gesicht leicht grinsend durch, dann drehte er sich kurz um und raunte in die Menge „Verteilen, Deckung, schießt euch nicht über den Haufen.


    Während Xaroc sich bei dem Körper vorbeugte um den Gegenstand in Marikas Hand besser begutachten zu können, musste er doch immer wieder über die Schulter gucken, ob die Bestie sie auch wirklich nicht entdeckt hatte. Das Ding saß nur ein paar Meter entfernt und sie saßen hier zwischen Toten und Trümmern um... was zu suchen? Ein Messer? Er beugte sich noch etwas weiter vor, um es sich einprägen zu können, als er merkte, dass der „Tote“ nicht so tot war, wie angenommen. Aber weit davon entfernt schien er auch nicht zu sein. Xaroc schluckte schwer und versuchte sich nicht seine Schmerzen vorzustellen.
    Während Samuel ein paar kurze Anweisungen von sich gab, sah der Junge sich kurz um und wandte sich dann an Marika. „Ähm, ich werde da vorne mit der Suche beginnen.“ Dabei wies er mit der Hand in die Richtung, die etwas weiter von der Bestie weg führte und wo noch ein paar vereinzelte Automaten waren. Diese sahen zwar recht mitgenommen aus, aber waren weitestgehend an einem Stück und standen wenigstens noch, so dass man sich dort auch verstecken konnte. Mit einem letzten Blick auf das Monster, machte er sich leise auf.


    Ohne auf Reaktionen zu warten drehte sich Samuel sofort wieder zu Xaroc herum. Er hatte nicht vor, mit den anderen irgendeinen Angriff zu machen. Deswegen war er nicht hier, sagte er sich erneut im Geist.
    Mit einem kurzen geflüsterten „Okay“ folgte er daraufhin Xaroc, als dieser sich auf die Suche nach der zweiten Klinge machte und zog ihn sacht an der Schulter in eine hockende Haltung, in die er sich auch selbst begab, um sie beide kleiner zu machen. Weiter tat er jedoch nichts, außer ihm auf Schritt und Tritt zu folgen und während Xaroc suchte die Bestie im Auge zu behalten.


    Als ihn jemand an der Schulter fasste, zuckte Xaroc kurz zusammen und drehte den Kopf, sah jedoch nur Samuel der ihn in eine geduckte Haltung zog, allerdings schien dieser ihn nicht aufhalten zu wollen. Xaroc wusste zwar nach wie vor nicht, warum der andere plötzlich wieder aufgetaucht war, Schließlich hatte er es ja zuvor schon so eilig gehabt, aber seine Anwesenheit beruhigte ihn etwas. Immerhin schien er zu denjenigen zu gehören, die wussten was sie taten, selbst in brenzligen Situationen wie diesen. Xaroc nickte ihm dankbar zu und suchte weiter.
    Während der Suche versuchte er die meisten der Toten zu umgehen. Dort wo es unvermeidlich war konzentrierte er sich so stark auf die Suche, dass er fast alles andere ausblendete. Messer, Messer, Messer, wo ist das blöde Messer?, wiederholte er dann immer wieder in Gedanken. Auch die Fortbewegung war nicht immer ganz einfach, da es teilweise Stellen gab, an denen der Boden sehr schlüpfrig von all dem Blut war. Xaroc wäre mehr als einmal fast ausgerutscht und musste sich an einem der Automaten abstützen.
    Schließlich trat er dann doch auf einen Gegenstand unter dem Blut, welcher wegrutschte und dafür sorgte, dass er das Gleichgewicht verlor und sich mit den Händen vom Boden abfangen musste... die mit einem Platschen genau in einer Blutlache landeten. Xaroc gab sich alle Mühe sich nicht zu übergeben und seine Hände konnte er ja jetzt schlecht vor den Mund halten. Aber lieber die Hände, als seine weiße Jacke. Erst dann merkte er, dass er diesen Gestank bereits kannte. Sein Mantel hatte vor gar nicht langer Zeit so gestunken. Damals, nachdem er ihn unter dem anderen Monster hervorgezogen hatte. Monsterblut. Oder zumindest ein wenig. Das restliche Blut war wahrscheinlich menschlich, aber es stank nicht so bestialisch. Er sah sich verstärkt um. Vielleicht war es ja irgendwo...
    Den blutverschmierten Gegenstand bemerkte er kaum. Er war schon dabei ihn beiseite zu schieben, um ein weiteres Ausrutschen zu vorzubeugen, erst da nahm er den kurzen Schimmer war, als eine der schummrigen Lampen genau darauf leuchtete. Vorsichtig wischte er mit einem Finger über die flache Seite. Er konnte zwar nicht sämtliches Blut abwischen, aber es war eindeutig ein Messer und hatte einen deutlich erkennbaren Schimmer, den er auch schon einmal irgendwo gesehen hatte. Er drehte sich zu Samuel um und hielt ihm seinen Fund hin. „Ist es das?“, flüsterte er.


    Es war nicht gerade das beruhigenste sich zwischen all diesen Leichen zu bewegen und Samuel atmete leicht gepresst und versuchte auch seine Gedanken unter Kontrolle zu halten, da eigentlich alles in ihm danach schrie, den Ort zu verlasen. Doch so folgte er Xaroc bei seiner Suche und drehte sich kurz zu ihm um, als er still stand. Einen kurzen Blick warf Samuel auf das Messer, dass Xaroc in seinen blutverschmierten Händen hielt, schloss kurz die Augen, atmete einmal tief durch und bewegte sich, die Bestie wieder im Auge behaltend langsam wieder in Richtung der anderen zurück.


    Wieder einmal bekam Xaroc keine Antwort, aber das kannte er ja schon. Vielleicht versuchte der andere auch nur sicher zu gehen, damit das Monster nicht auf sie aufmerksam wurde. Samuel machte sich auf den Rückweg, aber Xaroc zögerte. Was war denn so toll an dem Ding, dass sie hier durch das Blut dafür krabbeln mussten? Schneiden konnte sein Schwert auch, aber sollte so ein kleines Ding wirklich besser sein? Probeweise nahm er das Deathblade in einen rückhändigen Griff und sah zweifelnd den Spielautomaten an. Dann drückte er die kleine Klinge gegen die Verkleidung, welche ohne Probleme direkt bis zum Griff darin verschwand. Da er jedoch mit mehr Aufwand gerechnet und demnach etwas kräftiger zugedrückt hatte, folgte des Messer seine Armbewegung und schnitt in einem Zug die Hülle herunter. Und der Automat reagiert, indem er mit einem letzten Aufzucken kurz eine flotte Melodie von sich gab, welche immer tiefer und langgezogener wurde, bis sie letztendlich vollkommen verstummte, als das Gerät endgültig den Geist aufgab. Xarocs Herz hämmerte wie verrückt, als er vollkommen reglos sitzen blieb und nicht einmal einen Muskel rührte, während er auf eine Reaktion lauschte.


    Von einer Meldoie aufgeschreckt drehte sich Samuel herum, sah den erstarrten Xaroc und erstarrte selbst für einen Moment. Dann packte er den anderen diesmal deutlich unsanfter und zerrte ihn zu den anderen zurück.

    OT: Gemeinschaftspost mit Orcawolf, Teil 2.
    Von Orca: Xarocs Suche dauert länger als ein paar Minuten, also dürfen die anderen auch ruhig noch suchen oder sonstwas machen, bevor es weitergeht.

    Brummelnd und verschlafen räkelte sich Thordan, nachdem er mit einem Gähner seine Hose angezogen hatte, als plötzlich die Alarmsirenen aufheulten. Nun deutlich wacher und leicht erschrocken sprang er sofort zu seinem Spind, entriegelte ihn und begann hastig, den Rest seiner Ausrüstung anzulegen, wobei sein Fell, das den ganzen Körper bedeckte, bei seinen schnellen Bewegungen mitschwang.
    Während er die Riemen der letzten seiner beschusshemmenden Protektoren festzurrte und sich dabei das ein oder andere Fellbüschel einklemmte, rannten auf dem Gang bereits einige Soldaten umher, was er mit einem Knurren kommentierte. Für ihn folgten nun ersteinmal die Stiefel. Doch auch damit war er noch lange nicht fertig, sodass er sich ein weiteres Mal in seinem Spind beugte und mit einem leichten Seufzen seine Brust- und Rückenpanzerung hervorholte, die er sich über die Schulter wuchtete, den Kopf durch die Öffnung schob und das Gewicht der Panzerplatten auf seine Schultern sinken ließ. Verzurren tat er sie jedoch noch nicht, sondern holte erst die restlichen kleineren Panzerungsteile hervor und brachte diese von unten nach oben an: Unterschenkel, Knie, Außenseite Oberschenkel. Zwei Minuten mehr verloren, nach denen er sich einmal schüttelte und ohne Ziel in den Gang hinaus brüllte „Macht das verdammte Geplärre doch endlich aus, wir wissen's!“. In seinem Ohren begann der Ton der Sirenen bereits leicht zu schmerzen.
    So beeilte er sich noch mehr, zog den Protektor des rechten Ellenbogens fest und setzte die kleinen Schulterplatten auf die Brust- und Rückenpanzerung auf, die er nun auch mit einigen Nylonriemen und Klettverschlüssen eng anzog, wobei die Riemen auf Anhieb passten, da er die Rüstung mit der Zeit exakt auf seinen Körper angepasst hatte. Fehlten nur noch zwei Sachen.
    Ein schneller Blick vergewisserte ihn davon, dass die rechte Oberschenkelplatte auf ihrer Außenseite in jedem Halter eines seiner Ersatzmagazine hielt, sodass er den linken Arm in den Spind schob und ächzend den Schild hervor holte, in dem sein linker Arm mit den felllosen Stellen, die deutlich machten, dass dieser Arm nicht biologischen Ursprungs war, verschwunden war. Dieser wurde direkt an der Schulter mit dem Rest der Rüstung verbunden und um den Arm an mehreren Stellen eng verschlossen. Nun wanderte auch seine große Pistole nach einem kurzen Funktionstest der Laserzielhilfe in ihr Holster. Während die Aktivität auf dem Gang nun schon deutlich abgenommen hatte und deshalb Thordans Herzschlag noch einmal deutlich zugenommen hatte, da er befürchtete die Nachhut zu bilden, griff er ein letztes Mal in den Spind und befestige die den rechten Arm umschließende Klinge im Gehen. Tatsächlich war er einer der letzten, die durch die Gänge hasteten und achte immer, wenn jemand an ihm vorbei rannte und dabei deutlich schneller war als er mit dem Gewicht, das ihn umgab, darauf, dass dieser Jemand nicht an seiner Klinge hängen bleiben würde.
    Im Raum, in dem sich alle versammelten, reihte er sich an das Ende einer Reihe ein, die sich bereits herausgebildet hatten.
    Den Ansagen und den Befehlen lauschte und folgte er tonlos, da er mehr damit beschäftigt war, sich gedanklich auf das vorzubereiten, was vor ihnen stand und das war ein Kampf.
    Wie auch die anderen nahm er jedoch Haltung als, als ihr Anführer sich ihnen nährte.
    Auf dessen Aufforderung "Hat jemanden Fragen? Wenn ja, dann stellen Sie sie jetzt. Später wird dafür keine Zeit mehr bleiben, fürchte ich." antwortete er jedoch nur bedingt formal. „Sir!“ brüllte er in bester Rapporttonlage, während er seine Pistole zog, mit der rechten Hand zur linken mit dem Schild nur noch begrenzt beweglichen bewegte, dort mit der linken Hand den Schlitten nach hinten zog und zurückschnappen lies, bevor er die Pistole wieder wegsteckte und einen halben Schritt aus der Reihe machte. „Geladen und gesichert. Was genau ist unser Ziel, Sir? Und worauf warten wir noch?“ Ihm war die Befehlsfolge bewusst, aber er hatte nicht vor, wenn sie wirklich angegriffen wurden, noch länger ohne festes Ziel hier zu bleiben, während alle anderen bereits versuchten, ihr Leben zu behalten.


    OT: Hoffe mal, soweit ist alles in Ordnung.
    Dann wünsche auch ich allen ein gutes RPG. Auf geht's. ^^