Beiträge von Lone Wolf

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    Marika konnte nicht anders, als bei dieser Erklärung zu grinsen. „Und wie lang werden wir unterwegs sein?“,hackte sie nach.
    Es sind gut achthundert Kilometer. Auch wenns viele Autobahnen aufm Weg gibt, die Kiste darf nicht mehr wie hundert fahren, also könnt ihr gut mit acht bis zehn Stunden Fahrtzeit rechnen, je nach Verkehrslage. Aber ich wird die Nacht nicht durchfahren. In etwa zwei Stunden, also etwa um drei Uhr sollten wir bei einer etwas abgelegenen Raststelle ankommen, wo wir übernachten werden. Die haben viele LKW-Parkplätze, wo wir parken können, ein vernünftiges Essensangebot im Laden und recht saubere Duschen mit Warmwasser. Mehr Luxus könnt ihr dann erwarten, wenn wir unser Ziel erreicht haben.“, antwortete der Fahrer, „Bevor ichs vergess, ihr könnt mich Bruno nennen.


    Bruno also... Na von mir aus...
    Besonders überzeugen konnte Samuel seine Ausführung zwar nicht, doch jetzt wusste er immerhin, was hier eigentlich vor sich ging. Nur der Gedanke an die anstehende Pause gefiel ihm ganz und gar nicht, da würde er sich noch etwas einfallen lassen müssen. „Magst die wohl nicht.“, kommentiere er jedoch vorerst nur die Aussage von Marika, sobald der Busfahrer auch ihre zweite Nachfrage beantwortet hatte. Über sich selbst etwas zu sagen stand nicht gerade in seinem Interesse und so steckte er den Schnelllader unter seinem Pullover in die Halterung, die er an sein Schulterholster gebaut hatte und versuchte das Aufkommen dieses Themas zu vermeiden, indem er etwas tat, von dem er sicher war, dass es nicht ganz ohne Reaktion bleiben würde. „Warum sollten die dich jagen?


    Weil ich sie nun mal sehen kann. Und die wichtigste Regel bei ihnen lautet, jeder Mensch, der einen von ihnen wirklich zu Gesicht bekommt und auch wahrnimmt, muss sterben.“, erklärte Marika emotionslos, „Zu deiner Information: es ist nicht so, dass ich sie nicht nur nicht besonders mag, ich hasse sie! Und ich hab sie leider seit fünfzehn Jahren an der Backe. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Leute plötzlich Experten in der Psychologie sind, wenn ein kleines Kind auf offener Straße Panik bekommt, weil es direkt vor sich, mitten in der Menschenmenge so eine sabbernde Bestie sieht. Aber wenn ich damals nicht diese Kräftebekommen hätte, wäre es mir unmöglich gewesen, mein erstes Treffen mit ihnen zu überleben, auch wenn ich mehr als eine Stunde Vorsprung hatte, als sie die Witterung aufgenommen haben.“ Ihr Blick wurde herausfordernder. „Soweit ich weiß, gibt es bei ihnen dieses ‚Keine-Zeugen-Gesetz‘, weil es einem antiken Stamm der Menschen gelungen ist, die Bestien beinahe völlig aus dem Gebiet dieser Menschen zu vertreiben und tausende von ihnen getötet haben. Damals haben die Dwuochsés sich noch offen den Menschen gezeigt, weil sie von ausgingen, diese würden ihnen nichts anhaben können. Aber Menschen haben einen enormen Vorteil, sie sind extrem anpassungsfähig und lernten schnell, das nur die Zähne und Klauen der Wesen selbst ihre Haut durchdringen kann und holten sich schließlich diese von den Bestien, die die Kämpfe untereinander nicht überlebten. Auch wenn das nur eine Geschichte sein sollte, so haben die Dwuochsés doch insgeheim noch heute Angst davor, dass die Menschen sie von der Spitze der Nahrungskette verdrängen und sich wehren, wenn sie ihnen die Möglichkeit geben, etwas über sie zu lernen. Ich denke, sie haben recht. Auch die Leiche von vorhin wird das Tageslicht nicht erblicken. Die Erwachsenen werden, wenn sie ihr Welpen gefunden haben, erst einmal versuchen unsere Witterung aufzunehmen und dann den Leichnam vernichten, wahrscheinlich durch Feuer.


    Ein Funke Verständnis flammte für einen Moment in Samuel auf, nur um sofort darauf wieder zu ersticken. Er verstand es, was es hieß, gejagt zu werden, doch das war eine andere Geschichte, seine Geschichte und genau das, wovon er nun das Gespräch effektiv weggeführt hatte. „Scheinen nicht die besten Zeitgenossen zu sein.“, kommentiere er ebenso emotionslos wie Marika es erzählt hatte. „Sind die Zähne und Klauen besonders hart oder was sorgt dafür, dass man sie damit töten kann? Wenn man etwas mehr Wissen austauschen würde, könnte vielleicht jeder einen Nutzen davon tragen.“, versuchte er den Strom an Informationen, die an ihn herangetragen wurden, aufrecht zu erhalten. Es war seltsam für ihn, dass jemand so viele Informationen bisher ohne Gegenleistung preisgab und er überlegte insgeheim schon, wann die ersten Fragen zu seiner Person fallen würden.


    Bis auf einige Edelsteine können sie so ziemlich alles zerschneiden, allerdings haben die Menschen vergessen, wie man aus ihnen Klingen fertigt, nur die Dwuochsés selbst beherrschen diese Technik noch. Und in ihrer natürlichen Form ist es vor allem, die Kraft hinter ihnen, die sie so gefährlich macht. Mit ihren Kiefern können die Bestien mehr als zehn Zentimeter dicke Betonplatten brechen. Kein Lebewesen hat Knochen, die nicht brechen, wenn diese Kiefer sie packen.“, meinte die Blonde und ein ungeduldiges Lächeln ließ erkennen, dass sie nicht mehr viele Fragen beantworten würde.


    Kurz überlegte ihr Gegenüber, was ihm nun am wichtigsten zu erfahren war. „Lassen sie sich bearbeiten? Zerschneiden?“, fragte er kurz und drehte sich so in seinem Sitz, dass er mit seiner Schulter an der Lehne lag und Marika direkt ansah. „Dann könnte man auch was anderes raus machen, als nur Klingen. Ich habe es noch nie versucht, aber sollte machbar sein.“, versuchte er, das Gespräch doch noch zu verlängern.


    Ich hab doch gerade gesagt, dass dieses Geheimnis bei den Bestien selbstliegt.“, erwiderte Marika mit einem seltsamen Blitzen in den Augen, „Aber ich würde dir nicht raten, das selbst herausfinden zu wollen.


    Hab' nicht vor, mit den Viechern groß was zu tun zu haben. Da gibt es andere Sorgen, die ich habe.“, kommentiere Samuel nüchtern. „Kennst du dich in der Gegend aus?


    Zu meinem Bedauern nicht, ich bleibe nie irgendwo lange genug, um mich wirklich auszukennen und bevor mich das starke verlangen hierherzukommen, an diesen Ort gezogen hat, war ich unterwegs.“, sie wandte sich zum Fenster um und blickte hinaus, wo man trotz dem Licht im Inneren noch dank der Rosetta Liuroum noch die vorbeiziehenden Felder sehen konnte. „Du hast schon jetzt mehr mit ihnen zu tun, als du denkst. Sie wissen von der Existenz der Menschen, die von ihrem Erzfeind beschenkt wurden und sie haben geschworen jeden Erleuchteten zu vernichten. Zu unserem Glück wissen sie so wenig über euch, wie ihr über sie. Sie wissen, dass ihr existiert. Das ist alles. Aber früher oder später werden sie auf euch stoßen.


    Dann können die sich ja gegenseitig umbringen“, flüsterte Samuel so leise, dass es niemand hören sollte, zwischen all den Geräuschen der Fahrt, bevor er lauter weiterredete. „Dann haben wir einen ähnlichen Wissenstand, bezüglich der Umgebung. Dreck.“. Sein Blick sank auf seinen Rucksack hinab, den er noch hatte auffüllen wollen. „Dann ist also alles beim alten.“, sagte er wieder etwas leiser.


    Nicht ganz.“, merkte Marika sachlich an, ohne sich zu ihm umzudrehen, „Ihr habt mich. Und damit habt ihr einen Vorteil, denn ich weiß einige Dinge, die euch einen Vorteil verschaffen können.


    Na schönen Dank auch, kommentiere Samuel in Gedanken, wenn auch seine Worte mit einem trocken „Na dann...“ ein wenig neutraler ausfielen.


    Danach blieben beide still, das Gespräch war beendet und erst, als die ersten Lichter der Stadt an den Fenstern des Busses vorbeizogen, wandte Marika den Blick von der Landschaft ab. Der Bus hielt an der Einbuchtung einer Bushaltestelle an einer weniger befahrenen Straße. „So die Herrschaften, wer von euch will jetzt in welchen Stadtteil? Ich bring euch hin, aber ihr müsst mir sagen, ob ihr nur etwas holen, oder uns ganzverlassen wollt, sonst warten wir zu lange. Und zieht bitte die Vorhänge an den Fenster zu, von außen leuchtet der Bus, als würde hier drinnen eine Disco steigen. Ihr stimmt mir sicher zu, dass wir nicht mehr Aufmerksamkeit, wie nötig erregen wollen.
    Ohne wiederworte packte die Blonde den schweren, schwarzen Vorhang neben sich und zog ihn zu.


    OT: Der Zusammenarbeit zweite Teil

    Mit einem kehligen Ton kommentierte Samuel, dass seine Frage nicht nur unbeantwortet, sondern vollends ignoriert blieb. Doch egal, da konnte er sich auch später noch drum kümmern. Nun sprachen die, die sich bisher herausgetan hatten, erneut miteinander und alle zusammen trotteten zu einem gelben Reisebus, der an einem Feldweg stand. Je näher sie dem Bus kamen, desto mehr bewegte sich Samuel in die Mitte der Gruppe, um nicht aus der Menge heraus aufzufallen.
    Auch, während der Busfahrer mit einem Jungen und einem Mädchen, Lea, den Namen fing er auf, sprach, blieb Samuel ungezwungen mitten unter der Gruppe. Nur, als der Menschen an ihnen vorbei ging, und meinte „ich muss mir das noch kurz anschauen.“ bohrten sich eiskalte Blicke in seine Seite und sobald er weiter gelaufen war noch einen Moment seinen Rücken.
    Scheiße... ging es Samuel jetzt jedoch durch den Kopf, während die ersten in den Bus stiegen. Busse sind nicht gut, aber hier bleiben wäre noch schlechter, nach der Aktion gerade. Wo genau würde der Bus wirklich hinfahren? Würde er ihn verlassen können, wenn er wollte? Egal, wurde eh Zeit, langsam mal wieder den Ort zu wechseln. Mit einem kaum sichtbaren Zucken der Schultern setzte er sich so nun auch in Bewegung. Von wo auch immer der Bus halten würde, würde er erneut aufbrechen, dass die anderen ihn verkaufen würden, sah er als unwahrscheinlich genug an, damit es ihm das Risiko wert war.
    Durch die Eingangstür des Busses ging er, doch dann zögerte er, weiter zu gehen und blieb für einige Sekunden mitten im Gang stehen. Es sträubte sich etwas in ihm gegen dieses Fortbewegungsmittel, ein Reisebus war etwas anderes als ein Linienbus. Da sich die anderen Jugendlichen hinter ihm stauten drohten, setzte er wieder einen Fuß vor den anderen, zumindest die drei Schritte, die ihn vom Fahrersitz trennten. Auf diesem ließ er sich nun einfach fallen und schaukelte kurz auf und ab, in der typischen Federung der Fahrersitze in solchen Bussen.
    Die Gelegenheit, die er auf das Einsteigen der anderen wartete, nutzte er, um den Strom der an ihm vorbei in den Bus fließenden genau zu mustern. In Gedanken schüttelte er dabei den Kopf, was für ein zusammengewürfelter Haufen es war, der jedoch eines gemeinsam hatte: Das Leuchten, das ihm nun auch an sich selbst wieder bewusst wurde. Vielleicht war es doch besser kurz noch hier zu bleiben und mit den anderen ein Stück mitzufahren. Bis eben war er noch am Überlegen gewesen, ob er wieder aussteigen sollte, doch in die Stadt konnte er so ... leuchtend nicht zurück und dafür im Wald zu schlafen hatte er momentan keine Vorräte bei sich, die hätte er erst in der Stadt noch aufstocken wollen. Also schien es für den Moment doch wirklich erstmal sinnvoller dieses Spielchen mitzuspielen.
    Außerdem gab es ja noch eine Person, aus deren Wissen er eventuell einen Vorteil würde ziehen können. Als diese Person mit mittlerweile scheinbar getauschten Klamotten einstieg und auch der Busfahrer wieder nahte, erhob sich Samuel wieder. In einem Meter Entfernung folgte er dem Mädchen mit dem braunen Kamm entlang ihres Scheites, neben dem seine rot-braunen Stoppeln schon wieder fast alltäglich aussahen.
    In der Mitte des Busses ließ sie sich auf einem Sitz nieder, neben dem Samuel nun stehenblieb. Während das Mädchen meinte „Schätze das hier ist ein halbwegs sicherer Ort, um Fragen zu beantworten.“ und der Busfahrer den Motor anwarf klammerte Samuel nur mit einer Hand nach die Kopfstütze des Sitzes. „Wie sieht es mit Vollmantelgeschossen aus? Oder braucht es AP-Munition?“, fragte er trocken. Er hatte keine praktische Erfahrungen mit solchen Feinheiten, doch wusste er um die Unterschiede. Ich will nicht zwei mal gehen müssen und habe keine Lust auf unnötigen Ballast.

    Um ihn herum tobte das Geschehen weiter, während Samuel abwartete, was geschah. Er selbst hatte nur Augen für den Feind, denn auch, wenn sich niemand seinen Vorschlägen anzuschließen schien, wollte er keine Zwischenmahlzeit werden. Wobei einer der Anwesenden ihn sogar an sprach. „Wenn- wenn ihr noch weitere Ratschläge habt, wäre ich euch sehr d-d-dankbar.“ Dies sowie die Aussage, dass der Besitzer dieser zitterigen Stimme mit seinem Latein am Ende sei, kommentierte Samuel nur mit einem lauten Brummen. Solange er das Gefühl hatte, dass derjenige mit diesen komischen Wänden, von denen das Biest abzuprallen schien, und er selbst die einzigen waren, die aktiv versuchten, etwas zu tun, war es verdammt schwer mit weiteren Ratschlägen.
    Letztendlich sprang jedoch das Mädchen, das behauptet hatte, sie könne das Wesen erlegen, auf es zu und schoss ihm nach einem Moment in das geöffnete Maul. Kurz hob Samuel eine Augenbraue, nur, um sie eine Sekunde später wieder sinken zu lassen. Nicht gerade die berauschendste Taktik, kommentiere er in Gedanken und schaute, seine eigene Waffe noch immer halb vorgehalten, dabei zu, wie die Fremde ihre Pistole, die fast so viel Wucht im Rückstoß gehabt hatte, wie sein Revolver, am Gras abstreifte. Die Ähnlichkeit war auch kein Wunder, wenn man die Kaliber verglich. Während sie sie wegsteckte, gab sie noch ein paar Infos zu den Wesen und blaffte ein „Was?“ in die Runde.
    Alles, was Samuel jedoch machte, während alle um ihn herum in Gespräche ausbrachen, war, die linke Hand von der Waffe zu nehmen und sie locker in der rechten zu tragen, während er mit zielgerichteten Schritten auf die Bestie zu lief. Er traute dem Frieden noch nicht so ganz und hatte noch etwas wichtiges zu tun.
    Neben der Flanke des Wesen ging er in die Hocke und strich mit der Hand über den herausgetretenen Brustkorb. Die Einschussstellen seiner zwei Kugeln suchte er. Selbst, wenn sie scheinbar keinen großen Schaden angerichtet zu haben schienen, mussten sie Spuren hinterlassen haben. Im Licht der Nacht waren diese jedoch schwer auszumachen und auch erfühlen stellte sich als äußerst schwierig heraus, da die Haut des Wesens alles andere als glatt in ihrer Gesamtheit war. So erhob er sich wieder und ging weiter zum Kopf, unter dem sich eine Blutlache gebildet hatte. Kann man sich nicht gerade drauf verlassen, das zu treffen. Entweder Meisterschütze oder ziemliches Glück. überlegte er. Vielleicht gibt sich ja eine Chance demnächst... Nur für den Fall, dass mir nochmal so ein Vieh begegnet. Mit ein bisschen Glück funktioniert der Name immer noch, auch, wenn ich es zwei Jahre lang nicht versucht habe... Mendez... lies er sich seinen Nachnamen auf der Zunge zergehen, als hätte er ihn vergessen gehabt und nun zum ersten Mal wieder daran erinnert. Doch er wusste nicht einmal, ob es klug wäre, zu versuchen, sich auf seinen Vater zu berufen, nach allem, was geschehen war.
    Im Aufstehen richtete Samuel seinen Revolver locker auf den leicht lädierten Kopf der Bestie und zögerte. Es war so einfach gewesen. Mit diesem Gedanken machte er einen Schritt rückwärts, spannte den Finger am Abzug an, zog ihn halb durch ... und löste ihn wieder. Das Vieh regte sich wirklich nicht mehr, dafür hatte er nicht genug Munition, dass er sie dermaßen verschwenden konnte.
    Als er wieder an die anderen herantrat hörte er die Aussprache zu „finsteren Bestien“ und all dem Zeug. Während die anderen über alles Mögliche redeten, schloss Samuel für einen Moment die Augen. Warum konnten nicht einfach alle ruhig sein? Das wäre doch viel schöner als dieses Stimmenwirrwarr. Eine der Stimmen durchbrach jedoch das bunte Durcheinander, da sie an Samuel direkt gerichtet war. „Immerhin wissen wir jetzt, DAS man sie töten kann. Wenn ich auch nicht ganz verstehe, was sie getan hat.“ Nach einer gestotterten Entschuldigung, der Samuel mit regungslosem Blick begegnete, fragte der andere Junge dann „Was haltet ihr von der ganzen Situation?
    Einen kleinen Moment überlegte Samuel, dann legte er den Kopf für einen Moment auf die Schulter und griff mit seiner linken Hand unter seine oberste Kleidungsschicht. „Ziemlich viel Wind und ein seltsames Wesen.“, kommentierte er in gemäßigter Lautstärke, bevor sein Blick auf seine linke Hand wanderte, die nun einen vollen Schnelllader hielt. Mit den Fingern, die diesen nicht hielten, öffnete er die Trommel und legte einen Finger über die noch nicht verschossenen drei Patronen, bevor er den Revolver kippte, sodass die anderen beiden ins Gras fielen. „Lauter komische Leute.“ Nun wanderten die drei verbliebenen Patronen in seine Handfläche und der Schnelllader in die Trommel. Sofort öffnete Samuel die Mechanik und entließ die fünf frischen Patronen in ihre Lager. Langsam drückte er die Trommel wieder an ihren Platz und stecke die drei Patronen und den leeren Schnelllader in seine Hosentasche.
    Den Revolver hingegen wiegte er noch in der Hand während er sein Gegenüber wieder ansah. „Ach scheiß drauf... Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber, was geschehen ist, die Vergangenheit wiegt schwer.“ Mit diesen Worten drehte er sich leicht von dem Jungen weg und lies sich zwei Schritte weiter mit dem Rücken zu den anderen im Schneidersitz auf dem Boden nieder, den Revolver in seinen Schoß legend. Diese ganzen Menschen um ihn waren ihm eindeutig zu viel, doch irgendwie konnte er sich nicht dazu durchringen, einfach zu gehen.
    Nachdem er einige Minuten so dagesessen hatte, erhob er sich jedoch wieder und fragte nüchtern, aber fast schon brüllend in die Runde, alle anderen Gespräche ignorierend „Wer trägt bei dieser Show das Kommando?“ Irgendwer musste die Verantwortung tragen und mit diesem Jemand und niemand anders wollte Samuel nun ein Wort wechseln, bevor er mit irgendjemand anders sprach oder irgendetwas anders tat. Während er wartete überblickte er die Anwesenden und schätze sie nach dem ersten Eindruck ein. Teilte sie auf in neutrale und negative Erscheinungen. An einigen blieb sein Blick dabei einen Moment länger hängen und wer genau hinsah, hätte, wäre es keine Nacht gewesen, eventuell ein leichtes Zucken seines linken Auges beobachten können. Dass er dabei noch immer seine Waffe in der Hand hielt, fiel ihm nicht auf, da er sie nicht weiter beachtet hatte, seit er wieder aufgestanden war.

    Erstaunt schaute Samuel, als sich seine Schüsse als beinahe wirkungslos herausstellten. Ein ärgerliches Brüllen hatte er provoziert. Ein Brüllen, das noch nicht einmal auch nur einen Hauch von Schmerz offenbarte...
    Selbst die Flammen, die auf der Brust des Biestes lagen, schienen es nicht zu stören. Auch die Schüsse, die Samuels noch folgten, zeigten die mittlerweile zu erwartende, nicht vorhandene Wirkung.
    Einer der Anwesenden, oder besser, eine der Anwesenden schien sich jedoch mit den komischen Viechern auszukennen, was sie nun der Gruppe mitteilte. „Verdammt, hört endlich auf hirnlos auf den einzuballern und schaltet endlich mal eure Köpfe an.“ Na ja,„Mitteilen“ war dabei sehr vorsichtig ausgedrückt... Die Art und Weise, wie sie ihr Wissen mitteilte und behauptete, sie könnte das Biest töten, wenn die anderen das machen würden, was sie sagte, gefiel Samuel nicht sonderlich. Es war nicht die Unfreundlichkeit, die kannte er nur zu gut, aber er mochte die Art einfach nicht. Offensichtlich jedoch unbeeindruckt und mit leicht angespannt gekniffenen Augen, suchte er selber nach einer Schwachstelle. Er glaubte daran, dass das Mädchen eine kennen könnte, dafür wirkte sie überzeugt genug, doch wenn sie sie nicht mitteilte, musste er sie halt selber suchen.
    Gleichzeit stand er jedoch nun auf, da es nicht zu erwarten war, dass andere Bewaffnete eingreifen und auf die Gruppe anlegen würden. Somit brachte es ihm auch nicht sonderlich viel, ein kleines Ziel abzugeben, da es nur seine Beweglichkeit einschränkte.
    Um ihn herum passierte unter den vielen Anwesenden gerade einiges, doch Samuel blieb auf die aktuell am Kampfgeschehen Beteiligten und ihren Gegner konzentriert. Unbewegt am äußeren Rand der Gruppe stehend, den Revolver halb gesenkt, wenn auch die Arme noch immer durchgestreckt, überlegte er: In seiner Waffe befanden sich noch drei Schuss, die jedoch scheinbar zumindest bei normalen Körpertreffern nutzlos waren. Auch unter den anderen schienen sich keine nützlichen Waffen zu befinden. .500 Wirkungslos... Ging es ihm erneut durch den Kopf, dann schüttelte er selbigen einmal und warf einen schnellen Blick über die anderen, die unterschiedlich bereit für einen Kampf waren.
    Zusammenreißen! Ruhe bewahren! Helfen! Feind ist da!“ bellte jemand dabei durch Samuels Gedanken hindurch. Wie die anderen darauf reagieren würden, sah er nicht mehr, sein Blick war erneut nach vorn gerichtet, er selbst dachte sich seinen Teil zu diesen Anweisungen. Noch während Samuel überlegte, wie genau man den Feind würde in die Knie zwingen können, folgte ein weiterer Ausruf der gleichen Stimme. „Idiot! Aufwachen! Nutzen machen!“ Unbeachtet, aber nicht unbemerkt blieben diese Ausrufe bei Samuel.
    Auf das Biest, das er nun weiter mit angespannten und sprungbereiten Muskeln beobachtete, wurde nun von einem ... beinahe genauso seltsamen, halbwegs humanoiden Wesen attackiert. Doch auch Krallen schafften es nicht, dem Feind zu schaden. Doch immerhin wurde der „Welpe“ damit beschäftigt gehalten, genau wie mit dem Umhang, der nach ihm geworfen wurde.
    Greif aus verschiedenen Richtungen an.“, fügte Samuel sein eigenes Brüllen hinzu, dem man keine Emotion entnehmen konnte, sondern das höchstens leicht geistesabwesend wirkte. „Abwechselnd! Lasst ihn sich nicht auf einen konzentrieren.Solange er permanent abgelenkt wird und es vielleicht wieder diese komische unsichtbare Wand, von der die reden, gibt, wird er sich nicht viel bewegen. Oder zumindest hoffte Samuel das, als er sich nach einigen schnellen Schritte ein wenig rechts der Gruppe platzierte und hoffte, mit den anderen eine Einkreisung bilden zu können. Und dann will ich sehen, wie du ihn umbringen willst. Mit einem Druck seines linken Oberschenkels an den Körper stellte er sicher, dass sich der Schnelllader unten am Holster befand, wo er ihn immer aufbewahrte und machte sich bereit, sehr genau zu zielen, da eine Einkreisung bei diesem Radius auch eine Bedrohung des Rests bedeuten würde, sobald geschossen wurde, dementsprechend müsste jeder tief anhalten...

    Während Samuel noch gehockt den Feind beobachtete, schien jemand hinter ihm einen deutlich nervöseren Finger am Abzug zu haben, denn schon hämmerte eine Pistole hinter ihm zweimal.
    Daraufhin passierte etwas unerwartetes, als ein Junge um ein Haar von der Bestie angesprungen wurde. Doch so sehr er nun eingreifen wollte, zügelte Samuel sich selbst, um den Jungen nicht in Gefahr zu bringen.
    Auch ein weiterer Junge, dieses Mal mit einem Gewehr verschoss zwei Kugeln auf das unheimliche Biest, die jedoch keinerlei Wirkung zeigen. Wobei, gar keine Wirkung wäre falsch, viel mehr stürmte das „Tier“ nun auf den Schützen zu, der schreihend die Flucht ergriff. Damit war das ganz grob bärenartige Wesen jetzt auch Samuel zugewandt, der nun seine Waffe zum ersten Mal hob. Schussbereit hatte sie gen Boden gerichtet auf ihren Einsatz gewartet. Nun beugte sich Samuel leicht vor, um den kommenden Rückstoß besser auffangen zu können und hob seine Arme schnell in die Höhe, sodass sie den Revolver auf das feindlich gesinnte Wesen richteten. Einen Augenblick zielte er noch, da es dieses ihm deutlich schwer machte, das Zentrum des Körpers zu finden, da er nie unter Jägern gewesen war. Auf die grobe Vermutung zielte er jedoch auf den offen sichtbaren Brustkorb, während er auch ein Messer fliegen sah.
    Wenn man dabei die Pistole als Hämmern und das Gewehr als große Schläge bezeichnen wollte, so kam es nun einer Sprengung gleich, als Samuel den Abzug langsam zog und der Hahn nach vorne schnellte. Vom Rückstoß der Waffe gingen seine Arme leicht in die Höhe, während er mit dem Oberkörper leicht nach hinten wippte. Die Magnum, die sich in der Trommel befanden, hatten eine größere Ladung als die meisten Gewehrpatronen und das spürte und fast noch mehr hörte er jedes Mal wieder.
    Noch bevor er sich von der Wirkung seines Schusses ein Bild gemacht hatte, zog er erneut den Hahn zurück und legte wieder an. Würde die Bestie auch nur einen Schritt in seine Richtung machen, würde er erneut feuern und dann sofort zurückweichen, womit es ihm die anderen hoffentlich gleichtun würden. Wenn nicht sah er sie jetzt schon in ziemlicher Bedrängnis.
    Deutlich hörbar äußerte er dabei auch seine Gedanken, was ihm jedoch nicht bewusst war. „Wenn das nichts bringt, stecken wir ziemlich in der Scheiße.“ und ein weiterer ohrenbetäubender Rumms seines Revolvers schickte ein weiteres Projektil auf den Weg.

    Mit einem Zucken wandte sich Samuel zu dem Jungen mit Leuchten auf der Brust, der sich neben ihn gesetzt hatte. Er fühlte sich von den anderen hier nicht so abgestoßen, wie den meisten Menschen, doch das hieß noch lange nicht, dass er sich wohl fühlte. „Verzeihung, sind Sie in Ordnung? Und könnten Sie mir vielleicht eine Erklärung geben, was sich hier gerade zuträgt?
    Mit einem Brummen, das hätte alles heiße können, beantwortete er die erste Frage, bevor er den anderen einmal musterte, bevor er den Regenmantel losließ, sodass er von seinen Schultern auf das Gras glitt, wo er grün auf grün zum liegen kam. Ohne weiter zu reden stand er sich vom Boden leicht abstoßend auf, bückte sich nach dem Mantel und legte ihn sich über die rechte Schulter, ihn mit der rechten Hand weiterhin festhaltend. „Was hier los ist? Vielleicht sollte man die anderen fragen.
    So drehte sich der Sohn seines Vaters langsam um und wies auf die größte Ansammlung von Menschen, auf die er sich zubewegte. „Ich zumindest weiß von nichts.
    Während er sich ein paar Schritt an die Fremden, von denen ein besonders auffälliger Junge scheinbar zu einer Erklärung angesetzt hatte und verkündete „Der Stern des ewigen Lichts hat uns gerufen.“, heranbrachte, begann er den Regenmantel wieder zu falten. Als er mitten unter den anderen stehen blieb war er dabe mit Falten fertig und zog seinen Rucksack auf den linken Arm, sodass er ihn wieder wegpacken konnte. Währenddessen begann der Junge von Erleuchteten und einer Bruderschaft zu reden. Mit dem Namen „Simon“ unterbrach jedoch schon sehr schnell ein Mädchen und meinte, sie sollten verschwinden.
    Zu spät“ war daraufhin die angespannte Stimme eines Mädchens, das militärische Klamotten trug und daraufhin eine Samuel von der Kontur nicht unbekannte Pistole aus einer Tasche zog. Doch was auch immer es war, dass sie dazu veranlasste, eine Waffe offen zu zeigen, entschied sich Samuel solange dagegen, seine eigene zu ziehen, bis er eine konkrete Bedrohung erkennen konnte.
    Danach suchend drehte er dabei seinen Kopf mit konzentriertem Blick mehrmals von einer Seite zur anderen und versuchte, die Umgebung zu untersuchen. Sein Hauptaugenmerk lag dabei jedoch auf dem, was die anderen wie er vermutete nicht mitbekommen konnten und das sagte ihm nichts, rein gar nichts. Es waren also nicht die Art Bedrohung, die er erwartet hatte. Erst recht waren es nicht die Menschen, vor denen er sich versteckte. Die hätten sich nicht so einfach anschleichen können und würden spätestens jetzt auffallen, dachte er sich.
    Dann jedoch fuhr ein Brüllen über das frei Feld. In diesem Moment übernahmen seine Reflexe die Kontrolle. Wie er es damals in den Lektionen, auf denen sein Vater bestanden hatte, gelernt hatte. Sein Blick fixiert als erstes führ einen Moment die Bedrohung, während er sich ihr zuwandte und in die Hocke ging, um kleiner zu werden. Während nun sein Kopf das gesehen verarbeitete und nicht schlecht staunte, wanderte sein Blick noch einmal über seine Umgebung, nach natürlichen Deckungen suchend, während seine rechte Hand unter den Pullover wanderte, sich um den Griff des Revolvers schlossen und ihn hervor zogen. Er war jedoch nicht so dumm sofort loszuschießen, sondern umgriff die Waffe nur sofort mit beiden Händen und streckte die Arme zwischen den Beinen gegen Boden gerichtet durch. So bereit, die Waffe jederzeit zum Schuss zu heben oder aber auch, hinter einen Stein oder sonst wohin zu springen, verharrte er einen Moment. Er hatte sich noch nie mit einem solchen Wesen im Gefecht befunden. Einzig mit Menschen hatte er sich in solchen befunden. Folglich wusste er nicht so genau, wie er damit umgehen sollte. Friedlich würde sich die Situation jedoch kaum beilegen lassen. Doch wann hatte er das letzte Mal geschossen? Er wusste es nicht genau, was ihn leicht erschreckte. Früher hatte er sich immer wieder auf dem Schießstand befunden, wenn sein Vater ihn mitgenommen hatte, doch nun... Er war froh, wenn er seine Waffe nicht brauchte, denn wenn er nun nicht ohne sie auskam, waren es immer Lebewesen, auf die er geschossen hatte. Er hatte auch damit kein Problem, wenn er bedroht wurde, doch er war immer froh, wenn es sich vermeiden ließ.
    Aus seinen Gedanken gerissen wurde Samuel, als ein schriller Schrei zu vernehmen war, und einer der Anwesenden von der „Tier“ angefallen wurde. Unbewusst spannte er den Hahn seines Revolvers. Wann immer die Zeit dazu war, bevorzugte er dies, da es den Abzugsweg verkürzte.


    Wenn noch wer von euch ne Wumme hat, wärs jetzt klug, die auch zu nutzen“, sprach das Mädchen mit der Jagdpistole Samuels Gedanken aus. Auch, dass Fliehen nichts bringen würde, war genau das, was er sich dachte. Doch wie auch sie ihr Feuer zurückhielt, so tat es auch Samuel.
    Fünf Kugel hatte er, bevor er Munition aus seinen Sachen hervorkramen müsste, fünf und keine mehr. Einen Menschen würde das ohne Zweifel stoppen, doch bei diesem Wesen war er sich gefühlsmäßig nicht so sicher. Ein weiterer der Anwesenden fragte bereits, ob jemand eine Idee hätte, wie man gegen das Wesen vorgehen könnte. Einen wirklichen Plan hatte Samuel auch nicht anzubieten, aber nichtsdestotrotz hatte er immerhin Verbesserungsvorschläge. „Lose Ordnung bilden!“, brüllte er. „Auf einem Haufen erwischt uns das Vieh alle auf einmal. Schießt euch nicht gegenseitig über den Haufen!“ Er wusste nicht, wie man etwas gegen die Bestie vorgehen sollte, aber nach dem Prankenhieb nahm er an, dass ein solcher auch ohne Probleme mehr als eine Person umhauen könnte. Und etwas, selbst, wenn es nicht gut wäre, wäre besser, als nichts zu tun. Wenn jemand was besseres hatte, sollte er es sagen, für Kritik wäre dann ja nachher noch Zeit. Er leicht machte geduckt drei Schritt und bewegte sich an den Rand der Gruppe, der Bestie zu gerichtet, um freies Schussfeld zu haben.

    Erstaunt darüber, dass es weder Proteste noch Diskussionen gab, sondern wirklich die gesamte Gruppe in den Herrensitz gestürmt war, lief Jeron von Raum zu Raum der oberen Etage. Er riss eine Tür nach der anderen auf, wenngleich doch die meisten der Zimmer leer waren. In einem Zimmer jedoch kreischten Kinder auf, kleine Menschenkinder, die in ihrem bisherigen Leben scheinbar zu wohl behütet gewesen waren, sodass sie nicht einmal die Zähne blecken oder rennen konnten, sondern einfach nur schreien. Sofort dachte der Za'edal daran, was er den anderen aus der Gruppe gesagt hatte, dass sie alle zusammentreiben sollten. Doch was sollten Kinder schon ausrichten, vor allem, jetzt wo sie sicher auch den letzten Erwachsenen in den Haus geweckt hatten.
    So geschah es auch, dass noch während er zwischen den Betten des Mädchens und des Jungen stand und sie anbrüllte „Aufstehen! Bringt mich zu dem Besitzer dieses Hauses!“ hinter ihm ein schmächtiger, mittelgroßer Mann durch die Tür trat. In den Händen trug er einen Bidenhänder, der so aussah, als dürfte der Mann mit seinen dünnen Armen und im Fackellicht des Ganges aschgrau scheinenden Haut ihn gar nicht tragen können.
    Irgendwie konnte er es jedoch schon, wenn er auch plump damit auf das Wolfswesen zu kam. Jeron war dabei jedoch eigentlich darauf bedacht gewesen, dies alles ohne Blutvergießen zu regeln, um so viel aus den Menschen herauszubekommen, wie er konnte.
    So sprang er schnell an dem Fremden vorbei, während dieser mit sichtbarem Kraftaufwand das große Schwert erhob. Vom Gang aus konnte der Za'edal bereits einige andere, die die Treppe hinaufgekommen waren, hören, teilweise zusammen mit gefangen genommenen Anwohnern. Er selbst brachte sich auf die andere Seite der Zimmertür und zog seine beiden Waffen aus dem Gürtel, gefolgt vom scheinbaren Vater der Kinder.
    Sich plötzlich zwischen zwei Fronten befindend blickte sich der Schwertträger ängstlich um, während Jeron nun ihn anknurrte, scheinbar nicht fähig, Worte herauszubringen, bevor das Knurren eine halbwegs für menschen verständliche Stimme wurde „Fallen lassen! Und zurück in das Zimmer.
    Unter der Übermacht einer ganzen Gruppe und scheinbar ohne die Aussicht auf Verstärkung lies der in edle Nachtgewänder gewickelte Mann mit den goldenen lockigen Haaren seine Waffe fallen und stolperte rückwärts in den Raum mit den wimmernden Kindern. Jeron winkte daraufhin alle anderen ebenfalls in das Schlafzimmer. In dieses drang nur schwaches Licht aus dem Gang und ein wenig Mondschein durch das offene Fenster, die grob die breiten Pfeiler und Wandteppiche erahnen ließen, die dieses Zimmer ausmachten.
    Während auch die letzten der Gruppe in den Raum eintraten, sprach Jeron nun zuerst zu ihnen, nachdem er seien Waffen wieder weggepackt hatte. „Das“ begann er mit tief kratzender Stimme und auf den Mann hinter sich zeigend. „ist einer der Männer, die an all dem Schuld sind. Er hat keine Gnade verdient.“ Mit gezeigten Zähnen stapfte er daraufhin auf besagten Mann zu, der erschrocken aufschrie, jedoch keine Anstalten machte, sich zu wehren, als Jeron ihn am Kragen seiner Nachtgewänder griff und seine Zähne um seinen Hals legte.
    Statt jedoch zuzubeißen nahm er nach einem Augenblick den Kopf wieder von dem Fremden weg, schnaubte einmal verächtlich und zerrte ihn in die Mitte der versammelten Gruppe. „Nun sprich, verdammt, du weißt was ich meine. Was war deine Position? Warum hast du alle verraten?“ Deutlich außer sich und mit zuckenden Muskeln starrte der Wolfshybride den Mann an, dessen Gesicht er auf dem Gang erkannt hatte, der jedoch plötzlich eiskalt antwortete. „Wenn dann sind diese Typen vom Orden Verräter. Ich habe meinen Schwur abgelegt, habe immer getan, was getan werden musste, bis zur letzten Konsequenz. Ich bin noch immer treu, von mit werdet ihr nichts erfahren. Fragt doch die feinen Herren Verräter.
    Lügen“, war die einzige, scharfe Antwort Jerons.


    OT: So, tut mir Leid, ich war die letzten Tage ein wenig verhindert. Nun jedoch ein neuer Handlungsschritt.
    Auf die Aussagen kann nun gerne eingegangen werden oder eigene Fragen gestellt werden. Ich werde versuchen, so schnell wie möglich auf die einzelnen Fragen zu antworten.

    Oscuras“, stellte Samuel trocken fest. „Irgendwann sollte ich auch dieses Loch hinter mir lasse.
    Seit einigen Wochen nun schon trieb er sich in dieser Stadt herum. Nicht in der ganzen Stadt natürlich. Fussgängerzonen, belebte Plätze und andere Orte, an denen Menschen ihn schief ansahen, mied er. Wie immer, wie in jeder Stadt bisher. Nicht nur, weil er keine Papier hatte, für den Fall, dass man ihn danach fragen würde, wollte er zu großer Aufmerksamkeit lieber entgehen. In den dunkleren Vierteln war es leichter für ihn, sich unbemerkt aufzuhalten und zu bewegen. Sein Pullover mit abgerissenen Ärmeln, die restliche ungepflegte Kleidung, seine komischen, an den Halsansätzen sichtbaren Zeichen in Form kleiner Zahnräder trugen genau so viel dazu bei, dass er sich frei und problemlos unter Menschen bewegen konnte, bei, wie sein in den meisten Städten teilweise geistesabwesendes und planloses Handeln. genau gar nichts.
    Ebenfalls fiel es in Gegenwart allzu lichter Menschen häufiger auf, wenn er sich auf Apparaturen konzentrierte. Immer wurde er gleich angeschaut, als plane er einen Einbruch... Dabei wollte er doch einfach nur über die Runden kommen. So trieb er sich lieber in den grauen Betonwüsten rum, wenn er gezwungen war, sich in einer Stadt aufzuhalten. Wie viele Städte und wie viele Dörfer dabei mittlerweile schon auf seinem Weg gelegen haben, konnte er mittlerweile schon nicht mehr mitzählen. Es waren nicht so viele, vielleicht 20 oder 30... Aber es interessierte ihn einfach nicht. Er wollte es vermeiden in eine Stadt zurückzukehren, in der er bereits einmal gewesen war, doch dafür würde es reichen, einfach nie den Weg zurückzugehen, den er gekommen war.
    Vielleicht würden auch diese seltsamen Träume und das seltsame Gefühl, das ihn erfasst hatte, auch wieder verschwinden, wenn er die Stadt verließ. Aber jetzt stand er nahe des Stadtrandes in einer ihm unbekannten Wohnung, an deren Tür „zu verkaufen“ stand und deren Schloss ihm sein Geheimnis schnell verraten und den Weg zu einem bequemen Ort für die Nacht freigegeben hatte. Bald würde er wieder aufbrechen, aber später würde er wohl doch noch einmal für ein paar Tage zurückkehren. Bevor er die Stadt endgültig verlassen konnte, müsste er seinen zur Zeit relativ leeren Rucksack noch mit einigen Dingen füllen. In diese Wohnung würde er nicht zurückkehren, aber es gab sicher noch genug ähnliche. Sich den Rucksack auf die Schulter werfend, aus dem er eben noch sein Frühstück hervorgezogen hatte, lief er nun zum Ausgang der Wohnung, die er essend hinter sich ließ, tiefer in die Stadt, die in den Morgenstunden zum Leben erwachte, vordringend.


    Irgendwann später am Tag jedoch hatte er wieder ein unbestimmtes Gefühl, das ihn noch bevor er etwas anders getan hatte, als einen Winkel der Stadt, in dem er zuvor noch nie gewesen war, ein wenig auszukundschaften, wieder zu leiten begann. Noch bevor er es bemerkt hatte, war er in einen Bus verschwunden, der viel zu voll war, damit ein Kontrolleur hätte durch ihn laufen können.
    Aus der Stadt hinaus zog es ihn. Weg von all dem Summen, Brummen und Tacken, den vielen Herzschlägen, die niemand zu hören schien. Aber sie waren doch da...
    Je näher der Bus der Stadtgrenze kam, desto leerer wurde er. Samuel zählte jedoch nicht zu den Personen, die den Bus noch in der Betonwüste verließen. Sobald er sich jedoch außerhalb der Stadt befand und zwar noch immer von seinem Gefühl gezogen war, setzte sich ein weiteres Gefühl dazu, dass ihn veranlasste, den Bus zu verlassen. Solange er sich in einem Linienbus befand war er zu gut zu verfolgen, was sehr ungut war. Aus diesem Grund verwendete Samuel Busse, Züge und andere Verkehrsmittel nur für kurze Strecken oder, wenn es sich absolut nicht vermeiden ließ.
    So stapfte er nun durch die bergige Landschaft, bis er sich einen Moment auf einer Wiese niederließ, um nachzudenken. Es konnte in der Umgebung keine Menschen ausmachen und genoss für einen Moment die Ruhe. Eine Ruhe, wie sie jemand anders gar nicht verstehen konnte. Denn hier in der freien Natur waren es nicht nur die Geräusche der Menschen und dem, was sie taten, die fehlten, sondern auch das, was sie nicht zu hören schienen. Kein Herzschlag der Maschinen, nicht einmal eine Präsenz, die sich in seinen Geist stahl. Wobei... eine kleine Präsenz gab es.
    Die Ursache dafür zog der stoppelhaarige Junge, den man auch für älter als seine 18 Jahre hätte halten können, nachdenklich unter seinem Pullover hervor. Im nachmittäglichen Sonnenlicht glänzend hielt er einen Revoler in der Hand, blickte sich ein weiteres Mal um, dass auch niemand da war, der die Waffe hätte sehen können, und öffnete den Verschluss der Trommel, die er daraufhin zur Seite herausklappen ließ. Zu erst sah er von hinten auf die fünf Patronen. Als er dieses Bild zum ersten Mal gesehen hatte, war er verwundert gewesen, da alle anderen Revolver, die er damals auf dem Schießstand gesehen hatte, sechs Patronen gefasst hatten. Sobald er sich jedoch die beinahe daumengroßen Patronen ansah, war klar, dass die Trommel viel zu voluminös geworden wäre, hätte man in ihr Platz für sechs Patronen geschaffen. Doch auch, wenn es ihm immer wieder auffiel, interessierte es Samuel eigentlich kaum. Was ihn interessierte waren die komischen Zeichen, die nichts ähnelten, was er je gesehen hätte, und die er nun auf der Außenseite der Trommel wie schon so oft vor seinen Augen drehte. Teilweise schienen die Zeichen in einander überzugehen, mache waren kantig und geradlinig, andere eher verschlungen. So viel er auch bereits darüber gebrütet hatte und immer, wenn er nachdenklich war, seinen Blick auf die Zeichen richtete, bisher hatte er noch nicht einmal einen Ansatz, was sie bedeuteten. Genau wie das komische Wort, das sich weiter vorne, auf dem Laufes befand. „Alemus“, was sollte das schon bedeuten. Er hatte zwar das Gefühl, dass er es wissen sollte und es kam ihm auch entfernt bekannt vor, es erinnerte ihn an etwas bekanntes, aber er wusste nicht, an was.
    Leicht frustriert, aber dafür wieder stärker von dem komischen Gefühl gezogen, drückte er die Trommel wieder an ihren Platz, nachdem er noch einmal über die Patronen geschaut hatte, als befürchte er, sie hätten aus der Waffe springen können und steckte die Waffe zurück an ihren Aufbewahrungsort. Was sollten all diese Rätsel? Warum war er auf dieses Schiff gesteckt worden, warum hatte sein Vater ihm diesen komischen Zettel hinterlassen? Na ja, um diese Fragen kümmerte er sich seit über zwei Jahren und hatte keine Antworten gefunden, sondern wusste nur, dass nicht nur er die Antworten suchte, sondern auch die Antworten ihn. Seitdem versuchte er, ihnen auszuweichen und sie doch gleichzeitig zu finden.
    Genug Spinnerei...“, ermahnte er sich selbst und stand auf. Einmal noch blickte er sich um, dann setzte er sich weiter in Bewegung, immer seinem Gefühl nach, auch, wenn er nicht wusste, warum er sich von ihm führen ließ. Aber ob er nun dem Gefühl oder dem Zufall folgte war ja am Ende auch egal, von daher lief er immer weiter.


    Auf einer Wiese, auf der er nicht alleine war, fühlte er sich dann irgendwie anders. Er spürte noch immer das etwas an ihm zog, aber es zog ihn nicht mehr durch die Gegend. Die anderen beobachtete er aus dem Augenwinkel, als er sich bei ihnen niederließ, wobei er jedoch nicht auf ihre Blicke achtete. Da es bereits spät war und wohl bald feucht werden würde, holte er aus seinem Rucksack eines der wenigen Kleidungsstücke, die er nicht am Körper trug. Ein verschlissener olivfarbener Regenumhang wurde so zu seiner Decke, auf die er sich legte und den Himmel beobachtete. Selbst als die Sonne schon versunken war, lag er noch da und beobachtete und auch die anderen schienen keine Anstalten zu machen, das Feld zu verlassen.


    Doch dann passierte auch etwas. Der Himmel begann zu leuchten. Wobei leuchten das Schauspiel, das sich da bot, wohl kaum ausreichend beschrieb. Auch die anderen Anwesenden wirkten erstaunt und fasziniert, wie Samuel bemrkte, da schien es nicht nur ihm so zu gehen. Es wäre auch schwer gewesen, das alles nicht faszinierend zu finden, selbst, wenn man von all dem nichts hielt. Das war mehr als einfach nur buntes Getummel. Noch beeindruckender wurde es dann, als sich auch die Rosetta Liuroum noch unter das Farbenspiel mischte.
    Samuel lag einfach nur auf dem Rücken und schaute über sich, bis er Unruhe sich breit machen spürte. Als er daraufhin den Kopf hob und sich in Richtung der anderen drehte, sah er den Grund für den Aufruhr: Ein jeder schien irgendwie ... zu leuchten. Aus dem Augenwinkel entdeckte der Militärssohn einen weiteren Lichtschimmer und riss die Augen auf, als er ihn auf seiner Brust bis über den Bauch hinunter verortete. „Was zur Hölle?“, entfuhr es ihm kaum hörbar, während sich das Leuchten als eindeutig in der Form dieses riesigen komischen Males herausstellte, das seinen halben Oberkörper bedeckte. Nun wusste er warum die anderen so unruhig waren und war es selber. Doch auch, wenn er etwas seltsames in der Gegenwart der Fremden verspürte, setzte er sich auf und versuchte, das Leuchten zu verbergen, indem er sich bis zum Hals in den Poncho wickelte und hoffte, dass es schnell wieder aufhören würde.


    OT: Los geht's. Auf ein gutes RPG. ^^

    Angenommen

    Name: Samuel Mendez
    Geschlecht: männlich
    Alter: 18
    Lichtfarbe: stahlgrau - dunkelbraun
    Lichtstärke: stark


    Aussehen: Optisch verschwindet Samuel schnell im Hintergrund, trotz seines nicht ganz alltäglichen Aussehens. Dieses setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
    Zum einen Samuel, der den deutlich unauffälligeren Teil ausmacht und zum anderen seine etwas aus der Reihe fallende Kleidung. Ersterer ist dabei ein groß gewachsener und relativ sportlich, wenn auch nicht wirklich kräftig gebauter Junge mit militärischer Igelfrisur. Die Stoppeln, die diese bilden haben dabei eine braune, fast schon dunkelrötliche Färbung und stehen damit im Kontrast zu den grünlichen Augen. Diese sind jedoch auch schon alles auffällig an dem die meiste Zeit ernst dreinschauenden Gesicht, zu dem das Wort „Durchschnitt“ das erste ist, das einem einfällt. Anders sieht es dabei bei den Armen aus, die zu lang scheinen und in verhältnismäßig großen Händen enden.
    Die Kleidung, die diesen Körper einschließt, besteht dabei aus einer Mischung zwischen militärischen und zivilen Kleidungsstücken. Auf den ersten Blick erkennt man die grün-braun-schwarze Tarnhose in der ein dreckiges schwarzes T-Shirt steckt. Über diese beiden Kleidungsstück legt sich nun ein auf der linken Seite getragenes Schulterholster, ein khakifarbener Pullover mit über den Ellenbogen abgerissenen Ärmeln. Zusätzlich dazu ein ein schwarzer Wanderrucksack und dunkelbraune Wanderstiefel aus Leder.


    Zeichen: Unter dieser Kleidung befindest sich ein großflächiges Muster, bei dem man erst erkennt, was er darstellt, wenn man Samuel einmal mit komplett entblößtem Oberkörper umrundet. Hat man dies getan, so erkennt man, dass sich über seine Brust, die Schultern und den Rücken ein Zahnrad legt. Diese grobe Form liegt mit dem inneren Loch um Samuels Kopf und weißt in regelmäßigen Abständen nach „außen“ jene Zähne auf, die aus dem gelochten Kreis ein Zahnrad machen. Die Kanten sind dabei jedoch alles andere als sauber und wirken wie ausgelaufen, da sich von ihnen ausgehend auf Brust und Rücken langsam ausdünnende Linien befinden, die jenen ähneln, die man auf Fensterscheiben beobachten kann, wenn ein Regentropfen an diesen herabläuft. Dabei ist das Zeichen in Halsnähe Stahlgrau, während es sich, umso weiter es sich vom Hals entfernt immer deutlicher dunkelbraun verfärbt. „In“ diesem großen Zahnrad befinden sich auf jeder Seite des Halses noch zwei kleine Zahnräder, die mit jeweils ihrem untersten Zahn das große berühren und über den Kragen der Kleidung hinweg zu sehen sind.


    Eigenschaften: Von Natur aus ist Samuel neugierig und dabei relativ skrupellos. Er weiß, was er darf und was nicht, wo ihm Grenzen gezogen werden, was fremdes Eigentum ist, doch es interessiert ihn relativ wenig. Er verletzt vorsätzlich keine dieser Schranken, wenn es jedoch um seine Neugier geht, gibt es keine Regeln, die ihn aufhalten.
    An sich hat man mit ihm zwar keine unbedingt freundliche Gestalt vor sich, doch auch, wenn er meist düsterer Stimmung ist, kann Samuel, wenn es die Umstände ermöglichen, fast schon freundliches Verhalten an den Tag legen. Befindet er sich in einer Phase solchen annähernd freundlichen Verhaltens kann es zudem auch noch passieren, dass er beginnt, wie ein Wasserfall zu reden oder in anderer Weise überschwänglich wird. Im Normalfall wird er dies nur, wenn er seiner Neugierig ungestört nachkommen kann. Wenn man ihn im richtigen Moment erwischt, kann er insgesamt ziemlich lebendig sein.
    Die meiste Zeit jedoch ist dies alles verborgen unter eiserner Undurchdringlichkeit und Gleichgültigkeit.


    Kraft: Samuels Kraft besteht darin, dass Mechanik und Technik für ihn verständlich sind, wie die Tatsache, dass am Abend die Sonne untergeht. Das heißt, dass er durch Beobachten oder Berühren mechanischer „Dinge“, seien es Schlösser, Uhren oder komplexe Maschinen, deren Funktionsweise und Aufbau erkennen kann. Nimmt er ein Vorhängeschloss in die Hand, so liegt es in seinem Gefühl, wie es aufgebaut ist, wie es funktioniert und somit auch, wie es sich öffnen lassen würde. Beobachtet er eine defekte Maschine, beginnt er zu fühlen, wie die einzelnen Teile der Maschine zusammenarbeiten oder es tun sollten und spürt, wo dieser Fluss der Arbeit unterbrochen ist.
    Solange Apparaturen dann in seinem Gefühl liegen, ist es Samuel zusätzlich möglich, diese leicht zu beeinflussen, so zum Beispiel für einen Moment zu verhindern, dass Federn die in ihnen gespeicherte Energie freigeben oder einen schleifenden Keilriemen für einen Augenblick greifen lassen. Diese Beeinflussungen kann Samuel jedoch nicht bewusst steuern, sondern nur unbewusst formen, während er mit etwas mechanischem arbeitet. Lediglich wie stark er Mechanik in seiner Umgebung spürt kann er beeinflussen. So verspürt er permanent wenn sich Mechanik in seiner Nähe befindet, kann jedoch ein tieferes Verständnis nur durch entweder konzentriertes Beobachten oder Berührung erlangen.
    Deutlich eingeschränkter ist diese Kraft dabei im Bezug auf technische und elektronische Geräte. Auf diese hat Samuels Unterbewusstsein beinahe keinerlei Einfluss. Jedoch kann er trotzdem die einzelnen Bauteile spüren, ihre Funktion und den Strom, der zwischen ihnen fließt. So kann er spüren, welches Kabel und welcher elektrische Fluss mit welchem Bauteil verbunden sind und was sie bewirken. Die einzige Beeinflussung, die er auf derartige Geräte jedoch nehmen kann, ist „einen Funken überspringen lassen“, wie er es nennt, also für einen Augenblick einen Stromfluss umleiten oder schwächen beziehungsweise stärken.


    Geschichte: Die Zeit seines Lebens, an die er sich erinnern kann, beginnt für Samuel auf einer unwirtlich, kahlen Insel, die im wesentlichen aus einem Ausbildungslager der Armee und einer Schiffswerft besteht. Welchen Rang sein Vater bekleidete, der hier zwar nur Ausbilder war, dessen Namen Samuel einige Türen öffneten, wenn er ihn richtig verwandt, entzieht sich seinem Wissen, doch es war ihm zunächst auch relativ egal. Als Kind genoss er es, an der Küste der oft verschneiten Insel herumzustreunen. Die Mischung aus kleinen Höhlen, Steilküsten und die Nähe der Werften, in deren Nähe er jedoch nur ungern gesehen wurde, hielten ihn dabei lange beschäftigt. Während dieser Zeit bekam er von seinem Vater immer gesagt, er müsse stark sein, da er nicht wüsste, ob er immer für seinen Sohn da sein könnte. Diese Aussagen, die er in verschiedenen Ausführungen zu hören bekam, entzogen sich erst seinem Verständnis, doch wurde er hin und wieder gelobt, wenn er nach besonders langen Ausflügen zurückkehrte.
    Schnell begannen sich jedoch die Interessen des Jungen, der bisher einen Großteil seiner Zeit, die er nicht in der kleinen Schule für die die Angehörigen der hier stationierten Soldaten verbracht hatte, die wenigen verblieben natürlichen Gebiete der Insel erkundet hatte, zu wandeln. Wenn er nun zu seinen Streifzügen aufbrach, bewegte er sich nicht länger von den militärischen Einrichtungen weg, sondern direkt auf sie zu. Er wusste, dass er hier nicht gerne gesehen wurde, da Kinder außerhalb des Bereiches für die Angehörigen eigentlich nichts zu suchen hatten. Doch in das Camp und den Eingangsbereich der Werft brachte ihn sein Vater entweder persönlich oder nur durch seinen Namen immerhin hinein und „alles andere“ lernte Samuel sehr schnell. Einige Male wurde er von Militärpolizisten dabei erwischt, wie er in ein Gebäude eindringen wollte oder wurde vor seinen Vater gezerrt, wenn er es bereits geschafft hatte. Dieser verhielt sich jedoch auch nur so lange so, als würde er böse mit Samuel sein, wie andere, scheinbar seine Vorgesetzten anwesend waren, sobald diese außer Sichtweite waren, hatte er immer nur gelächelt. Bald kam es jedoch nicht einmal mehr dazu, da sich Samuel geschickt darin erwies, mit den Sicherheitsvorkehrungen des Camps umzugehen und manchmal, wenn er an einer Stelle doch einmal nicht weiterkam, den ein oder anderen Schlüssel stahl. Nur die Werft blieb weiterhin für eine lange Zeit ein Mysterium, da sie weniger durch Schlösser und Überwachungsgerät gesichert war, sondern durch Stacheldraht, Flutlichttürme und Wachmannschaften vom Rest der Insel weiter abgeschottet war, und ihn auch der Name seines Vaters nicht an diesen Hindernissen vorbei brachte.
    Sich davon jedoch nicht einschüchtern lassend arbeitete der Jugendliche immer neue Wege aus, wie er zumindest in einzelne Bereiche der Werft vordringen konnte und entwendete dafür auch einiges aus Lagerräumen des Campes. So verging einige Zeit, in der er nun auch teilweise mehrere Tage dem Haus seines Vaters fernblieb, wenn er sich auf den Klippen einnistete, um Muster in den Bewegungen der Wachmannschaften zu erkennen oder etwas im Camp zu „organisieren“.
    Nicht lange nach dem Tag, der auf dem großen Kalender neben dem Ausgang als „Samuel 16. Geb.“ gekennzeichnet war, entdeckte er jedoch einen Zettel innen an der Tür, als er das Haus verlassen wollte. Auf dem knapp gehaltenen Zettel warnte ihn sein Vater vor dem, was nun kam. Kurz nachdem er der Aufforderung seines Vaters gefolgt war und in dessen Nachtisch eine Waffe gefunden hatte, die er unter seiner Kleidung versteckte, wurde die Tür von Militärpolizisten aufgerissen und er unter knappen Erklärungen mit einiger Hektik auf eines der großen Kriegsschiffe gebracht, dass noch am selbst Tag auslief. Auf dem Festland wurde er zusammen mit einigen anderen Jugendlichen und wenigen Soldaten in einer Kaserne untergebracht, in der Samuel jedoch nicht lange blieb, sondern sie, sobald er sich mit dem Nötigsten eingedeckt hatte, in einer Nacht und Nebel-Aktion hinter sich zurückließ und sich in die Großstadt begab, die in der Ferne zu erkennen war. Offiziell hatte er nie den Grund für all dies erfahren, nur hatte sein Vater diesen auf dem Zettel, der für Samuel alles verändert hatte, geschildert.
    Hier versank er im Zwielicht und wurde hin und wieder der Polizei auffällig, auch wenn niemand wusste, warum genau und niemand genug Zeit hatte, es herauszufinden, da er an keinen Ort zwei Mal kam und eine Stadt, nachdem er sie verlassen hatte, nie wieder aufsuchte.


    Waffe: Smith & Wesson Model 500 (Bild): Dieser Revolver gehörte ursprünglich Samuels Vater, bis Samuel sie zusammen mit zwei Patronenschachteln an sich nahm, wie sein Vater es ihm auf dem Zettel geheißen hatte. Trotz dem kurzen Lauf ist es Samuel nur mit Mühe und Not möglich, die Schüsse unter Kontrolle zu halten. Die beinahe daumengroßen Patronen lassen die Waffe in seinen Händen trotz seinem nicht gerade schwächlichen Körperbau wahre Sprünge vollführen. Einen Vorteil verschafft ihm in dieser Hinsicht immerhin das allgemein gehaltene Waffentraining, dass er von seinem Vater erhalten hatte und die Stunden, die er sich mit dessen Erlaubnis auf dem Schießstand des Camps aufgehalten hatte. Diese Waffe hatte er jedoch fast überhaupt nicht verwendet, seitdem er sie aus dem Nachtisch genommen hatte, sodass er sich nicht mehr sicher war, wie gut er noch damit umgehen konnte.
    Auf der Trommel des Revolvers sind Symbole eingeritzt, von denen Samuel jedoch nicht weiß, was sie bedeuteten, während auf dem Lauf, dort, wo eigentlich das Modell stehen sollte, ein einzelnes Wort „Alemus“ prangt, dessen Bedeutung sich ihm ebenso entzieht.
    Zu jeder erdenklichen Zeit befindet sich der Revolver in einem ledernen Schulterholster unter ein oder zwei Kleidungsschichten versteckt.
    Ebenfalls versteckt, dieses Mal jedoch in den Stiefeln, befindet sich ein stumpfes und leicht lädiertes Jagdmesser mit feststehender Klinge, das zwar auch zur Waffe taugen würde, jedoch Samuel rein als Multifunktionswerkzeug dient. Diese Behandlung hat neben Kratzen bereits einige Scharten und einen leichten Knick in der Spitze der Klinge hinter sich gezogen.


    Besonderheiten: Auf Grund seiner Kraft wird es für Samuel umso schwerer sich auf etwas zu konzentrieren oder seine Aufmerksamkeit auf etwas oder jemand zu richten, desto mehr Mechanik oder Technik sich in seiner Umgebung befindet. Zwar kann er seine Wahrnehmung dessen darauf reduzieren, dass er nur noch ihre Präsenz spürt, doch ist es, als würden sie ihn rufen. Ihn dazu auffordern, sie genauer in seinen Geist aufzunehmen. Ist Samuel nun sehr müde, anderweitig geschwächt oder sehr angestrengt wird es für ihn umso schwerer, diesem Ruf zu widerstehen, sodass er teilweise nicht nur geistesabwesend wirkt, sondern es wirklich ist. Im schwächeren, nicht direkt von außen erkennbaren Maßen kann dies bereits eine Beeinträchtigung von Gesprächen oder Samuels normaler Wahrnehmung nach sich tragen.

    Dann schließe auch ich mich den anderen mal an und zeige mein Interesse. Sonderlich viel mehr habe ich jetzt jedoch leider nicht mehr zu sagen, deshalb warte ich jetzt eher auf weitere Interessenten und die hoffentlich baldige Annahme, denn da gehöre ich zu den "verrückten Jungs (und Mädchen)", von denen prime-dialga bereits sprach.


    Ein einsamer Wolf

    So, mit dem Handlungsschritt, den ich gerade gepostet habe, einmal auch hier ein kleines Update, da es Veränderungen in der Besetzung gibt:
    Zu allererst wird Dragonfire leider aussteigen und auch Fafnir wird nicht länger teilnehmen.
    Doch es wie als Ausgleich dafür kehrt Raven nach seiner Pause zu uns zurück und mit Fatalis befindet sich auch bald ein neuer Charakter unter uns.
    Die Veränderungen werden während dem „Aufenthalt“ in dem Herrenhaus und / oder während des Verlassens von statten gehen.


    Ein einsamer Wolf

    Nach einem kurzen Moment der Besprechung, in dem weiterhin nichts konkretes zu ihrem Vorgehen festgelegt worden war, setzte sich die Gruppe nun wieder in Bewegung. Es war ihnen niemand aus dem Dorf gefolgt, doch es war fast schon spürbar, dass sie nicht unbeobachtet geblieben waren. Der leichtfallenden Orientierung anhand der weithin sichtbaren Beleuchtung, die von dem mehrstöckigen in einer hügellosen Ebene stehenden Haus ausging, ermöglichte es ihnen schnell und zielsicher auf dieses zu zu steuern, während langsam auch der letzte Rest des Tageslichtes hinter dem Horizont verschwand.
    Zur Jerons Verwunderung stellte sich, als sie dem Haus, das dort wie ein riesiger steinerner Klotz mit hölzerner Bedeckung vor ihnen lag, näher kamen, heraus, dass sich in der Umgebung keinerlei Sicherheitsvorkehrungen oder Wachposten befanden. Auch schien sich niemand aus den Fenstern zu schauen. Es wirkte fast so, als wäre das Haus vollkommen verlassen, wäre nicht der Schein von verschiedenfarbigen Beleuchtungen durch die Fenster gedrungen.
    „Das es so einfach werden würde ...“, murmelte Jeron, bevor er leise die Gruppe anwies. „Es darf keiner entkommen. Es sollten am besten ein oder zwei von euch um dem Haus herum warten. Ich erwarte keine Wächter, aber sollten Bedienstete in diesem Haus sein, dürften sie die Flucht ergreifen. Treibt einfach alle, die ihr finden könnt, in der oberen Etage zusammen. Dann werden wir sehen, wie wir weiter vorgehen.“ Speziell an eines der beiden Dinowesen gewandt fragte er dann „Rika, könntest du noch einmal ... die Tür öffnen? Da wäre ich dir sehr dankbar für.“


    Die Dinofrau warf ihm nur einen kurzen Blick zu, bevor sie still losstürmte. Ein lautes Knacken war die einzige Reaktion der Holztür, als sie mit dem dornenbesetzten Schädel der Rappterpero Bekanntschaft machte.


    Sobald die Tür nun kein Hindernis mehr darstellte, stürmte der Za'edal unter den anderen Mitgliedern der Gruppe direkt in die Eingangshalle, an deren prunkvoller Holzverkleidung er jedoch keinen Moment der Beachtung verschwendete. Viel mehr ignorierte er auch die eine Angestellte, die ein Tablett im Essensresten die große am gegenüberliegenden Ende der Halle liegenden Treppe hinuntertrug. Während die Menschenfrau ihn und die anderen mit großen Augen anstarrte und langsam ihr Tablett fallen lies, stürmte Jeron an ihr vorbei die Treppe hinauf, in der Erwartung, dass sich die Räume des Hausherren im oben Stockwerk befanden. Die obere Etage, die Jeron nun anderen voran durchsuchte, war dabei nicht sehr viel anders gebaut, als die untere. Der einzige Unterschied bestand darin, dass auf der oberen Etage Holzverkleidungen die meisten Steinflächen der Grundwände des Hauses verdeckten, während diese auf der unteren Etage offenlagen. Dieser Aufbau war darauf zurückzuführen, dass sich auf der unteren Etage sowohl die Bedienstetenquartiere als auch weitestgehend zweckmäßige Räume, wie die Küche, eine kleine Werkstadt und der Lagerraum befanden. Auf der oberen Ebene dagegen lagen die privaten Räume der Familie, der der Landsitz zu gehören schien. Die Fremden, überwiegend Menschen, die sich in diesen Räumen aufhielten reagierten sehr unterschiedlich auf die Eindringlinge. Fluchtversuche, Aufgabe, versuchtes Versteckten und auch kleinere Handgreiflichkeiten, alles dies spielte sich parallel ab, während sowohl Bedienstete in einfacher Kleidung, als auch die scheinbar hier residierende Familie, die in deutlich teuerere Gewänder gewickelt war, geradezu aufgescheucht wurde.


    OT: Dann wollen wir auch hier einmal wieder weiter machen. Treibt einfach alle nach oben, dann wird es weitergehen. Die Reaktionen der Bewohner sind dabei fast komplett euch überlassen, lasst nur niemanden entkommen. Nur wenn ihr einen der beiden Adeligen (Vater und Sohn) sprechen lassen wollt, dann schreibt mich bitte vorher an. Und bitte keine großen Kämpfe, wer darauf wartet, den kann ich beruhigen, die werden auch bald wieder kommen.

    Während ein weiterer auf Wind basierter Fernangriff sich den bereits begonnen anschloss, verharrte Falkar, als dieses Wesen es doch tatsächlich noch schaffte, seinem Bolzen auszuweichen. Nicht auch nur eine Regung durchfuhr ihn, als die nun folgende Lichtexplosion seines Bolzens ebenfalls wirkungslos geblieben schien. Ganz umsonst war sein Schuss jedoch auch nicht gewesen, wie er mit einem knappen Nicken bestätigte, als die Angriffe der beiden anderen Fernkämpfer durch die Ablenkung, die er ihnen gewährt zu haben schien, besser trafen, als sein eigener Angriff.
    Auf diese Salve folgte ein Vorstoß seiner Kommandantin, den er dazu nutzte, seine Armbrust erneut zu spannen. Während er gerade in seinen Köcher griff, kam von seiner Kommandantin die Aufforderung an die Fernkämpfer, den Spinnenkörper des Feindes, oder besser gesagt der Feindin, als Ziel zu nehmen. Mitten in der Bewegung des Bolzens zum Lauf zögerte er nun leicht, während er seine Kommandantin vor dem riesigen Gegner stehen sah und wirkte so, als würde er überlegen. Was auf ihn jedoch wie eine Stunde wirkte, waren kaum mehr als zwei Sekunden und als er den Bolzen letztendlich einspannte, hatte er eine Entscheidung getroffen, sodass er ihn ohne weiteres wieder ergriff und neben sich auf den Boden fallen ließ. Bevor sich jedoch jemand über diese Handlung wundern konnte, fuhr er fort, richtete die ungeladene Waffe auf den Feind, schloss seine Augen und es zeichnete sich ein Ausdruck von Verspannung in seinem Gesicht ab, während weiße und grüne Lichtfunken seine Armbrust zu umschwirren begonnen. Während die Lichtflecken immer zahlreicher wurden, wurden einige von ihnen nach einem Moment, dessen wirkliche Dauer dadurch verzerrt wurde, dass die Zeit um Falkar herum beschleunigte, besonders lichtstark und orientierten sich in die Führung der Armbrust. Dabei bildete sich ein grüner, kristallin wirkender Kern, um den die weißen Funken unruhig umher zuckten. Falkar konnte seine Augen nicht öffnen, schätze jedoch, dass noch kein Nahkämpfer neben seiner Kommandantin den Feind erreicht haben sollte, sodass er verkrampft und fast schon keuchend direkt ihr zubrüllte „Sheewa, in Deckung!“.
    Einen weiteren kurzen Moment später bildeten sich nun keine neuen Lichtflecke mehr und während sich die letzten im Lauf einfanden, riss der Scharfschütze seine Augen weit auf und vergewisserte sich, dass seine Kommandantin die Spinne nicht gerade direkt angriff. Nachdem das sichergestellt war, zuckten seine Arme noch kurz, während sie die Armbrust ausrichteten und der Schütze „Mit besten Grüßen.“ knurrte, bevor er die Luft anhielt und den Abzug stärker als benötigt durchzog. Unter einem leichten Blitz, der Falkar blendete, setze sich das Geschoß in Bewegung Richtung Ziel. Schneller als der gewöhnliche Bolzen zuvor traf er direkt auf den Boden unter ihrer Gegnerin, wo er sich jedoch nicht in den Grund wühlte, sondern in weiße Kügelchen und grüne Splitter zerbracht, die wie von einer Explosion getrieben in alle Richtungen umherflogen. Wo auch immer die Lichtbällchen auf eine Oberfläche trafen, gab es einen kleinen Lichtblitz, der von der Entladung der Lichtmagie zeugte. Weniger auffällig und darin kaum zu sehen, existierten auch noch die grünen Splitter, die beim Aufprall kleine Chronossiegel hervorbrachten, mit denen auch sie sich entluden. Mit der Zersplitterung hatte sich zwar zwangsläufig die Durchschlagskraft der einzelnen Geschosssplitter drastisch gesenkt, doch gleichzeitig war auch die Trefferfläche um ein Vielfaches gestiegen.
    Von all dem bekam Falkar jedoch nur sehr begrenzt etwas mit, da er für den Moment halb blind in dem Moment, in dem der Bolzen die Armbrust verlassen hatte, auf die Knie niedersank. Erst, als die letzten Lichtblitze längst erloschen waren, hatte er seine Sehkraft wieder vollkommen zurückerlangt und hob schwer atmend den Kopf. Währenddessen holte er, da er für einen Moment zu keiner kämpferischen Handlung fähig sein würde, mit einer Hand seinen Fotomagnus aus der Tasche und machte einen Schnappschuss des aktuellen Kampfgeschehens. Ihn noch in der Hand haltend hob er diese, um sich mit dem Handrücken den aufkommenden Schweiß von seiner Stirn zu wischen und versuchte, so schnell wie möglich die Kraft wiederzugewinnen, aufzustehen. Für den Moment verharrte er in seiner vom aufgesogenen Wasser schweren Uniform auf seinen Knien und beobachtete seine Umgebung mit halboffenen Augen.

    Recht bald ging es darauf auch weiter, wobei Falkar, wann immer er nicht auf seine eigenen Schritte achten musste, ein Auge auf Gibari hatte.
    Eben dieser war es dann auch, der plötzlich zu brüllen begann, scheinbar als Reaktion auf etwas, das Falkar erst zu sehen bekommen würde, sobald er von seiner Position am Ende der Gruppe aufgeschlossen haben würde.
    Die schnell vor im deutlich werdenden flüssigen Naturgewalten im Blick konnte Falkar dem Fremden das Brüllen nicht verübeln, wenn gleich Falkar davon auch nicht ganz so schockiert war, sondern eher umzusehen begann. Gab es einen anderen Weg? Mögliche weitere Gefahren?
    Ein seltsames Zischen lies Falkar daraufhin seine Armbrust bereitmachen, nur für den Fall der Fälle. Selbst, wenn dieses Zischen nur von dem Wasser herrührte, so war es bei der herrschenden Lautstärke doch mehr als einfach für mögliche Feinde, sich an die Gruppe anzuschleichen und selbst würde es nur wieder eines der Wesen, die ihnen schon am Flusslauf begegnet waren, war, dass nun eventuell auf sie lauern könnte, so wollte der Soldat doch vorbereitet sein.
    Dies stellte sich dann auch als durchaus angemessen heraus, als keines der Wesen an die er gedacht hatte, sondern ein auf acht Beinen stehendes … Etwas, das daraufhin sogar zu ihnen zu sprechen begann. Die noch dazu nicht sehr vertrauenerweckende Ansprache hielt Falkar dabei nicht davon ab, sofort den grösstmöglich Abstand zwischen sich und das fremde Wesen zu bringen, sich in die Hocke zu begeben und auf es anzulegen.
    Vorerst sah er jedoch davon ab, die Kampfhandlungen zu eröffnen, da es noch keinen Befehl dazu gegeben hatte. Dieses Verhalten änderte sich jedoch, sobald Eisbrocken auf die Gruppe zugeflogen kamen. Auch, wenn er sich ein paar Meter weiter von dem nun eindeutig als Feind einzustufenden Wesen befand, so musste auch Falkar sich bemühen, einigen dieser Brocken auszuweichen. Unterdessen nahm er wahr, wie sich ein weiterer Fernkämpfer der Gruppe, eine Bogenschützin, dem Wesen weiter näherte und von ihrem neuen, deutlich gefährlicherem Standpunkt aus, direkt auf es einen Pfeil auf den Weg brachte. Zweifelsohne würde diese Kämpferin schneller schießen können als er, doch Falkar vermutete, dass er eine deutlich höhere Durchschlagskraft aufweisen würde. So zögerte er auch nur so lange, wie er brauchte, um das bestmögliche Vorgehen zu entscheiden.
    In einer halben Sekunde hatte er sich dabei dafür entschieden, direkt auf den Kopf des Wesens zu schießen, da es sich nah genug befand, dass es nicht in der Lage sein sollte, auszuweichen. Zusätzlich legte er probeweise ein wenig Lichtmagie in den Bolzen, bevor er die Luft anhielt, nachzielte und vorsichtig den Bolzen löste.
    Mit einem reißenden Geräusch flog dabei das Stahlprojektil direkt auf sein Ziel zu. Die Energie, die der Scharfschütze dabei auf den Bolzen gelegt hatte, umkreiste diesen als zwei gegenüberliegende, sich um ihn windende Spiralen. Entweder würden sie neben dem Bolzen in den Feind eindringen und dort in Blitzen aufgehen oder, sollte die Fremde wie auch immer doch ausweichen, in ihrer Nähe explodieren. Viel Schaden konnte sie nicht anrichten, doch sollte sie überhaupt eine Wirkung zeigen, wäre damit schon mal eine Schwachstelle des zum aktuellen Zeitpunkt noch übermächtig wirkenden Feindes offenbart.

    Nachdem keine weiteren Kommentare oder Fragen folgten blickte Sextan noch einmal über die Menge der Anwesenden, bevor er leicht nickte. „Also gut. Dann kommen wir also zu dem, was vor euch liegt. Ich werde euch nun das letzte von dem nahelegen, was ich weiß.“, begann er formal eine weitere Erklärung. „Die Bewohner des Landsitzes, dessen Lage ich euch gezeigt habe sind in der Vergangenheit einigen meiner Vertrauten zu Folge wiederholt durch öffentliche Kritik am Königtum aufgefallen und habe eine Adelsherrschaft gefordert. Erst hat das sich nur nach Machtgier angehört, als wollten sie mehr Macht für sich selbst, doch es ging weiter. Ich erwähnte bereits, dass sie in zwielichtigen Kreisen gesichtet wurden und unseren Vermutungen nach bestimmte kriminelle Organisationen unterstützen. Wie ihr euch denken könnt, stimmen diese Organisationen in einem Fall auch mit jenen überein, die einen Einfluss auf die jüngsten Ereignisse gehabt zu haben scheinen, um nicht zu sagen, dass wir vermuten, dass sie von langer Hand durch sie geplant worden sind.
    Da sie jedoch keinen direkten Einfluss auf all das zu haben scheinen können wir höchstens Informationen über die Strukturen eben dieser Organisationen von ihnen erwarten. Das hat allerdings auch einen eindeutigen Vorteil: Bei der Beschaffung dieser Informationen braucht ihr keine Rücksicht auf sie nehmen und könnt notfalls auch ein wenig unkonventionell werden, insofern ihr dezent bleibt.

    Daraufhin machte er einige wenige Schritte auf Jeron zu und reichte ihm eine Schriftrolle, die er urplötzlich hinter dem Rücken hervorgezogen hatte. „Hier ist eine Karte, eine etwas genauere.
    Nach einem Schritt rückwärts nickte der Administrator noch ein letztes Mal über die Runde. “Ich wünsche euch viel Erfolg. Wenn alles gut läuft könnten wir ja eventuell weitere Geschäfte miteinander machen.
    Oh ... und bevor ich es vergesse...
    “ Er nickte einmal den Ordensbrüdern zu, die neben dem fremden Mädchen standen, die daraufhin sich stärker zu konzentrieren schienen. „Auch, wenn dieses Mädchen einen gewissen Hass auf unseren Orden zu haben scheint, so möchte ich ihm dennoch eine Chance geben. Deshalb möchte ich euch bitten, sie mitzunehmen, wenn ihr das Kloster verlasst, sie wird in einigen Stunden wieder aufwachen, sodass sie nicht ohne weiteres zu unserem Kloster zurückfindet. Vielleicht ist ja sogar bereit, euch zu helfen, wenn nicht stellt sie in der Ferne immerhin eine geringere Gefahr dar.“
    Als erster kam dieser Bitte Sasami nach, der recht schnell neben die Fremde trat und sie vom Boden hob.
    Weiterhin herrschte einen Moment Stille, in der jeder auf eine Verabschiedung zu warten schien, die jedoch auf jeder Seite ausblieb. Daraufhin verlies die Gruppe nun langsam, aber halbwegs geschlossen erst den Speisesaal und anschließend das gesamte Kloster, von wo aus sie sich auf den Weg in die immer höher steigende Sonne hinein machten, der breiten und relativ staubigen Handelsroute gen Nord-Westen folgend. Den Wegessrand bildeten dabei überwiegend in ihrer Art sich verändernde Waldbestände, die nur hin und wieder von Wiesen abgelöst wurden. Auf dem Weg schien es dabei noch leerer als in den Wäldern, in denen man hin und wieder Tiergeräusche wahrnehmen konnte, da nur hin und wieder einzelne Händler oder Gruppen dieser den Weg der Zweckgemeinschaft kreuzten.


    Bereits gegen Abend erreichten sie dabei ein kleines Dorf, dass nach der Karte, die sie bekommen hatten, ganz in der Nähe des Adelssitzes gelegen war, was von den Einwohnern, die ein wenig verwundert über die bunt zusammengewürfelte Gruppe waren, bestätigt wurde. Hier leitete Jeron die Gruppe ein wenig abseits der größten und einzigen Ballung an Häusern und legte dar, dass sie noch an diesem Abend den restlichen Weg von ca. einer Stunde zurücklegen sollten, um die Dunkelheit nutzen zu können, relativ unbemerkt einen Überfall auf ihre Ziele zu starten. „Ich bezweifle, dass man uns einladen wird, alles ruhig zu bereden, von daher wäre es wohl Zeitverschwendung. Wir müssen nur sicher gehen, dass niemand fliehen kann und wir nicht überrumpelt werden, falls sie bewaffnet sind, zum ... befragen haben wir dann alle Zeit, die wir brauchen, sobald wir sie festgesetzt haben.“ Der Pause und Jerons Grinsen, als er von 'befragen' sprach, konnte man dabei anmerken, dass er dabei nicht an den direkten Wortlaut dachte.


    OT: Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hatte, aber ich hatte kurzfristig recht viel zu tun.
    Nun geht es jedoch auf eine Reise, die gerne mit Erlebnissen gefüllt werden darf, ebenso wie die Ankunft in einem kleinen ländlichen Dorf. Wer genauere Details haben möchte, kann mich wie immer gerne fragen.

    Falkars Aufruf folgend nährten sich bald auch weiterer Gruppenmitglieder und auch wenn es ihm nicht gefiel, dass eine seiner früheren Gegnerinnen unter diesen war, gab es für ihn keine andere Lösung, als mit diesen zusammenzuarbeiten, wollte er seine Kommandantin retten. Sobald diese dann an Land lag, zog auch Falkar sich aus dem kalten Wasser und stand schnell neben Sheewa und achtete darauf, dass sich niemand ihr in böser Absicht näherte. Besonders hielt er seine Augen dabei auf den Fischer gerichtet, der seine Kommandantin scheinbar hatte umbringen wollen. Der Magnus seiner Waffe lag dabei schon bereit in seiner Hand, während seine Kleidung deutlich mehr als gewöhnlich an seinen Schultern zog und von dem Wasser tropfte, das dies bewirkte. Es war sehr unangenehm und stand in seinen Stiefeln, doch darum konnte er sich später auch noch kümmern.
    So wartete er aufmerksam, während sich ein anderes Gruppenmitglied um Sheewa kümmerte. Er vertraute ihr nicht wirklich, doch was sollte er anderes tun, er wusste ja selber nicht besser, was er tun konnte, um zu helfen. Sobald sich Sheewa dann jedoch aufsetzte, ließ Falkar nun seine Armbrust erscheinen und machte einen entschiedenen Schritt auf ihren Führer zu. „Du!“, sprach er ihn eiskalt an. „Du hast Glück, dass sie noch lebt, sonst hätte ich dich auf der Stelle umgebracht. Jetzt liegt das leider nicht in meinem Zuständigkeitsbereich. Trotzdem bewegst du dich jetzt besser nicht von der Stelle!“ Bei der letzten Aufforderung hob Falkar seine Armbrust ein paar Zentimeter, lies sie jedoch wieder sinken, sodass er sie vollkommen entspannt halten konnte. Den Kopf halb von dem Fischer, dessen Name ihnen gesagt wurde, den er jedoch nicht behalten hatte, wegdrehend, wand sich der Soldat nun an seine Kommandantin. Diese war während er sich mit dem Attentäter befasst hatte, sogar schon wieder auf die Beine gekommen. „Sheewa? Es tut mir Leid, Sie in ihrem momentanen Zustand zu stören, doch wie soll ich mit diesem Verräter verfahren?“ Noch bevor er eine Antwort bekam, drehte er sich wieder vollends zu der Person, nach deren Schicksal er gerade gefragt hatte und beobachtete sie mit Blicken wie Messern.


    Auf diese Aktion reagierte Gibari überraschend ruhig und hob nur beschwichtigend die Hände, woraufhin Falkar seine Armbrust sofort in die Höhe riss und seufzte einmal. „Beruhig dich, Junge. Es tut mir Leid, ich wusste nicht, dass deine Freundin so einen schlechten Stand hatte.“
    „Bleib wo du bist!“, erwiderte Falkar darauf nur kurzangebunden. „Wie Leid es dir tut ist nicht deine Entscheidung.“


    „Falkar, nimm die Waffe runter!“, befahl die Rothaarige. Ihre Stimme war noch nicht wieder sicher, weshalb sie etwas leiser, aber mit Nachdruck sprach. Noch während sie geredet hatte, hatte sie die Schultern gestrafft und war sie neben ihren Kameraden getreten und sah Gibari nun an, wobei eine für sie ungewöhnliche Kälte in ihrem Blick mitschwang. „Wie war das Fischer, es ist nur Wasser?“, griff sie seine Worte wieder auf, „Ihr hast recht, ich bin Wasserscheu. Aber nachdem, was gerade geschehen ist, werdet Ihr doch wohl verstehen, warum mir das nasse Element nicht behagt.“ Ohne auf seine Antwort zu warten, drehte sie sich zu Falkar um. „Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin. Ich hätte nicht gedacht, dass für einen Soldat, der sich kaum um Regeln schert und seinen Kommandanten nicht anerkennt, ausgerechnet Treue wichtig zu sein scheint.“, meinte sie, mit einem Blick, auf seine nassen Kleider und lächelte leicht.


    Wie ihm geheißen wurde, senkte Falkar seine Armbrust auf der Schtelle, wenn auch langsam und sie weiterhin nicht verstauend. Nachdem seine Kommandantin dann zuerst mit dem Fischer gesprochen hatte und dann an ihn wandte, überlegte er einen Moment, was er erwidern sollte. Er hatte immerhin großteils aus Reflex heraus gehandelt. „Nun ja“, begann er so leicht gedämpft und Haltung annehmend. „Ich stehe in Ihrer Schuld und bin Ihr Gefangener. Abgesehen davon ist das das mindeste, das ein guter Kommandant von seinen Untergebenen erwarten kann.“ Daraufhin kratzte er sich einmal auf dem Kopf, der feucht wie er war, zu jucken begonnen hatte und blickte ein letztes Mal drohend zu ihrem Führer hinüber, bevor er auf weitere Anweisungen wartete.


    Sheewas Blick war unergründlich. „Du bist ein Mitglied dieser Truppe und kein Gefangener.“, stellte sie mit neutralem Ton klar.


    „Jawohl, wie Sie wünschen. Ich dachte nur ...“, antwortete Falkar sofort, bis er stockte. „Sie können dennoch frei über mich verfügen. Was wird nun mit diesem Fischer passieren, wenn mir die Frage erlaubt ist.“


    „Was soll mit ihm passieren?“, wollte die Soldatin wissen, „Wir müssen weiter! Mir geht es soweit wieder einigermaßen. Aber Gibari, es wäre mir recht, wenn Ihr nun voran gehen würdet.“ Der Letzte Satz war unverkennbar an den Fischer gerichtet.


    „Wird er nicht ... bestraft?“, erkundigte sich Falkar mit deutlicher Verwunderung. Doch dann nickte er sofort darauf einmal und trat einen Schritt zurück. "Dann sollten wir wohl aufbrechen, sobald Sie das für richtig erachten."


    Anstatt einer Antwort warf die Soldatin ihrem Landsmann nur einen ernsten Blick zu. Auf seine Bestätigung, dass ein Aufbruch wirklich ratsam wäre, sobald sie sich dazu bereit fühlen würde, lächelte sie nur leicht. Woher sollte er auch wissen, dass sie sich noch immer wie gerädert fühlte und wohl sich auch noch eine ganze Weile so fühlen würde. Das konnte sie schon von ihren bisherigen Erfahrungen, die jedoch immer nur Teile ihres Körpers, wie einen Arm, betroffen hatten, ableiten. Eine komplette Starre war ihr bis zu diesem Erlebnis zum Glück erspart geblieben, aber sie würde sich Mühe geben, die Schwäche nicht anmerken zu lassen. „Ich bin bereit.“, teilte sie ihm mit einem Ton mit, als habe es nie daran einen Zweifel gegeben.


    Im Anschluss an diese Aussage dauerte es dann nicht mehr lange, bis die gesamte Gruppe wieder aufbrach.


    OT: Zusammenarbeit mit Sheewa