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Wettbewerb Nr. 12: Best of all Generations - Reise Information | Vote
[tabmenu][tab='1. Platz']Pika!
Seelenlicht
„Kinder, ich kann die Insel sehen!“
Unter anderen Umständen hätte Blanas eine schnippische Bemerkung zurückgeworfen, dass er schon lange nicht mehr als Kind galt und zumindest Ariados von ihnen allen erwachsen war. Aber im Moment brachte er nicht die Kraft dazu auf, irgendetwas zu sagen – zumal man einem alten Weisen, sei es auch ein Relaxo, nicht widersprach. Er streckte sich und versuchte im Dunst der Entfernung die Insel auszumachen, die sie schon seit dem Morgen ansteuerten. Hätte Relaxo ihn nicht darauf aufmerksam gemacht, er hätte den blassen Streifen Land am Horizont gewiss übersehen. „Bald sind wir da“, munterte er Pantimimi auf, die an ihn gelehnt die Hand um das Zauberwasser gelegt hatte, das sie an einer Kette am Hals trug. Das magische Objekt bewahrte sie alle vor dem Meer, das um sie herum in sanften Wogen auf und abwankte. Doch der Schein trog. Jeden Augenblick konnte es sie mit einer gewaltigen Welle verschlingen, wenn nicht das Zauberwasser wäre, dessen Schutzschild die Passagiere auf dem schwimmenden Relaxo behütete. Pantimimi antwortete nicht, so geschwächt war sie von der Aufrechterhaltung des Bannkreises, aber immerhin öffnete sie kurz die Augen und lächelte erschöpft.
Blanas, Pantimimi, Ariados, Folikon und Relaxo waren einige der wenigen ihrer Heimatinsel, die noch nicht an dem gefährlichen Fieber erkrankt waren, das unter ihren Freunden und Bekannten so verheerend seine Runde gemacht hatte. Außer ihnen gab es nur noch alte und ohnehin schwache Pokémon, die bisher eigentlich nur Glück gehabt hatten, dass die Krankheit nicht auch noch sie heimgesucht hatte. Der Hüter des Zauberwassers Simsala, Ältester der Insel und Pantimimis Lehrmeister, war ebenfalls noch gesund, jedoch unentbehrlich für ihre Insel. Die große Schale mit dem Zauberwasser, das den kleinen Flecken Land vor der Vernichtungswut des Ozeans beschützte, konnte ihre Aufgabe nur ausführen, wenn er anwesend war und ihre Magie lenkte. So waren sie fünf die einzigen, die zur nächsten Insel gelangen konnten, um Hilfe anzufordern.
Seit einigen Jahren war das eigentlich immer vorhandene Zauberwasser langsam aber stetig weniger geworden, und das Meer hatte um die Insel im gleichen Maß an Kraft gewonnen. Einige Strände waren schon völlig überspült, und wo es einst Häuser und Felder gegeben hatte, schwappte nun das Salzwasser gegen Sandbänke, die es sich selbst auftürmte. Die Schutzwälle, die sie errichtet hatten, waren nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen, denn das Meer hatte sie alsbald ohne Mühe abgetragen. Das Fieber kam alle Jahre wieder, war aber weiter eigentlich kein Problem, solange die entsprechenden Heilkräuter wuchsen, doch diese vertrugen keinen zu übersalzten Boden. Ihre Vorräte gingen zur Neige, und sie brauchten dringend Nachschub. Von dem verschwindenden Zauberwasser ganz zu schweigen, doch das konnten sie anderen Inseln auch nicht nehmen. Die brauchten es schließlich selbst zum Schutz gegen den Ozean. Da musste später noch eine andere Lösung her…
Glaubt ihr wirklich, ihr könntet mich so einfach daran hindern, auch noch das letzte bisschen Land eurer kümmerlichen Welt zu verschlingen?, erklang die boshafte Stimme, die Blanas schon seit Beginn ihrer Reise vernahm. Er schien der einzige zu sein, der sie hörte. Seht es doch ein, dass ihr dem Untergang geweiht seid! Er legte den Arm um Pantimimi, die wieder eingeschlafen war – zumindest hoffte er, dass sie nur schlief, denn wenn ihre Seele ihren Körper verließ, wären auch die anderen nicht weit vom Tod entfernt – und redete sich Mut zu. Sie würden es schaffen, wenn er sich nicht von den Drohungen des Meeres einlullen ließ.
Plötzlich fing Pantimimi neben ihm zu zucken an, als jagten tausende Blitze durch ihren Körper. Er hatte Mühe, sie ruhig zu halten, und ahnte, dass sie drauf und dran war, gegen den Ozean zu verlieren.
„Was ist los da oben?“, fragte Relaxo, auf dessen Bauch sie reisten. Eigentlich wollte Blanas zurückrufen, doch schon im nächsten Moment schaukelte Relaxo so heftig, dass eine Antwort unmöglich wurde: Direkt neben dem treibenden Riesen hatte sich das Meer aufgetan, und ein gewaltiger Mahlstrom versuchte, sie an sich zu ziehen.
„Relaxo, du musst abdrehen!“, rief Blanas panisch zu ihm herunter und hielt Pantimimi fest an sich gepresst, damit sie nicht runterfiel, hatte aber arge Mühe, sich selbst dieses Schicksal zu ersparen. Dasselbe tat Ariados mit der total verängstigten Folikon. Doch so sehr Relaxo es auch versuchte, gegen den Sog anzuschwimmen, es gelang ihm nicht. Quälend langsam saugte das Meer an ihnen, immer weiter auf seinen Schlund zu. Die Stimme hatte recht, dachte Blanas, die letzte Hoffnung ihrer Insel würde hier und jetzt mit ihnen sterben…
Im letzten Moment, bevor sie das Herz des Mahlstroms erreichten, schlug Pantimimi plötzlich die Augen auf. Von ihnen ging ein grelles, bläuliches Glühen aus, und eine Blase von derselben Farbe bildete sich um Relaxo und seine Passagiere. Sie gingen unter, doch der Schutzschild hielt das schäumende, schwarze Wasser davon ab, seine Schützlinge zu töten. Aber das behinderte es auch nicht weiter. Wie ein junges Spoink, das mit seiner Kugel spielt, warf es sie in alle Richtungen und schüttelte sie so heftig, dass Blanas mit einem Schlag auf den Kopf das Bewusstsein verlor…
Als er wieder zu sich kam, hatte sich die Szenerie verändert. Sie waren nicht mehr unter Wasser, in den todeswütigen Fluten, sondern trieben wieder so ruhig auf ihnen, als sei nie etwas geschehen. Doch obwohl es noch Tag sein musste, war es beinahe stockfinster; überdichte Nebelschwaden hielten alles Licht ab und verbargen das, was sich in nur wenigen Metern Entfernung befand. Blanas sah sich auf Relaxos Bauch um. Folikon und Ariados waren ebenfalls ohnmächtig geworden, erwachten jetzt aber ganz langsam. Die große rote Spinne schien verletzt zu sein. Pantimimi lag nach wie vor in seinen Armen, die Hand immer noch fest um das Zauberwasser geschlossen. Sie war kreidebleich und bewusstlos. Hoffentlich.
„Relaxo, bist du wach?“, fragte er nach unten und wagte einen vorsichtigen Blick über die Wölbung des riesigen Bauches.
„Die ganze Zeit“, erklang die Antwort von dort. „Aber ihr wahrt nur ein paar Minuten bewusstlos. Das Meer hat uns bald wieder ausgespuckt.“
So locker, wie er das sagte, konnte man fast meinen, sie seien gar nicht in Lebensgefahr. „Warum schwimmst du nicht mehr?“, wollte Blanas wissen und blickte unsicher zu den beiden Käferpokémon. „Ariados ist verletzt und braucht Hilfe, wir müssen die Insel so schnell wie möglich erreichen!“
„Und wie stellst du dir das vor? Das Wasser hat uns in alle Richtungen geworfen, und der Nebel versperrt mir die Sicht. Selbst wenn die Insel nur noch ein paar Meter entfernt wäre, würde ich in die richtige Richtung schwimmen? Ich weiß nicht, wohin ich mich wenden soll. Es ist aus“, fügte er nüchtern hinzu, als habe er sich schon seit ihrem Aufbruch mit dieser Tatsache abgefunden.
„Nein, ist es nicht!“, begehrte Blanas auf, obwohl er eigentlich wusste, dass Relaxo recht hatte. Verzweifelt suchte er nach etwas, woran er sich psychisch festhalten konnte, und fand es schließlich in Pantimimi. Wenn sie die Macht des Zauberwassers anrufen würde, könnte sie den Nebel vertreiben. Vorsichtig beugte er sich über sie und betrachtete ihr aschfahles Gesicht. Täuschte er sich oder konnte er wirklich keinen Atem mehr von ihr hören? Plötzlich in Panik versuchte Blanas, die klammen Finger von dem Amulett um Pantimimis Hals zu lösen, bereute es aber sofort, als er den Anhänger sah: Der tropfenförmige Kristall hatte einen breiten Riss, und das Zauberwasser in ihm war durch diesen hinausgeflossen.
Mit einem Mal kam ihm die Erkenntnis, die Relaxo schon seit Stunden hatte. Das Zauberwasser hatte sich verflüchtigt, ihr letzter Schutz vor dem mörderischen Ozean war damit verschwunden. Sie würden es nie zur nächsten Insel schaffen, geschweige denn die ihre vor dem steigenden Meeresspiegel retten…
Ganz langsam öffnete Pantimimi die Augen, als ob sie die Verzweiflung ihres Freundes gespürt hätte. Sie sah ihn traurig an, lächelte aber dabei. Schließlich fielen ihr die Augen wieder zu, und ihr Körper erschlaffte. Ihre Seele entfloh ihren immer noch lächelnden Lippen in Form eines kleinen, sternenähnlichen Lichts und stieg in den Nebel hinauf. Fassungslos starrte Blanas hinterher, unfähig, irgendetwas zu tun oder auch nur zu begreifen, dass Pantimimi gerade gestorben war.
Doch sie war nur die erste. Kaum, dass der Schutz des Zauberwassers mit ihrem Tod nun endgültig vergangen war, schoss aus dem Meer ein Tentakel aus Wasser hervor und umschlang Ariados. Folikon schrie verzweifelt auf, doch die Spinne wurde bereits von dem Tentakel fortgerissen. Der Nebel verbarg zum Teil, wie ein zweiter hinzukam und mithilfe des ersten ihr gemeinsames Opfer in zwei Hälften zerteilte. Dann wurde es wieder ruhig, nur Folikon rief dem Wasser wütende Beleidigungen entgegen, die jedoch auch nichts mehr gegen den Verlust ihres Freundes bringen würden.
Und die Ruhe war ebenfalls nur gespielt. Der Ozean genoss es, sie leiden zu sehen, weidete sich daran, dass sie an der Gewissheit, bald sterben zu müssen, den Verstand verloren. Er spielte ein grausames Spiel mit ihnen, nun nicht mehr wie ein Spoink, sondern wie ein Ibitak mit einem Waumpel…
Blanas konnte es durch Nebel und Tränen fast nicht sehen, aber spüren. Vor ihnen türmte sich das Wasser zu einer Wand auf, die lautlos heranrollte. Und sie waren ihr machtlos ausgeliefert, als sie sich über sie wölbte, um auch ihre Seelenlichter einzufordern.
[tab='2. Platz']Leandy
Fern aller Grenzen
Weit entfernt von den meisten Menschenaugen, im Nordwesten der gleißenden Metropole von Stratos City, befand sich ein besonderer Ort. Ein Ort, an dem Frieden und Zerstörung zugleich herrschten, der unerbittliche Kampf ums Überleben als auch die Schönheit der rauen, lebensfeindlichen Natur, an dem sich Wirklichkeit und Schein vermischten.
Wer dorthin kam, am Ende seiner Kräfte, suchte eine Auszeit von den Menschen und tief in seinem Inneren vielleicht auch von sich selbst, begehrte Gefahr genauso wie Sicherheit, Hass so sehr wie Liebe, Freude so sehr wie Leid.
Dort, an dem Ort, an dem sich Wirklichkeit und Schein vermischten, gingen die Hüllen des menschlichen Lebens, zart wie Seifenblasen und ebenso zerbrechlich, ineinander über.
Die Sonne brannte auf der Haut, ein scharfer Wind zerfetzte dem einsamen Wanderer das Fleisch. Nur in den Pausen des leichten, aber stetigen Sandsturmes konnte er sich fortbewegen, ansonsten war er gezwungen, sich hinter oder unter Felsen und in kleinen Einbuchtungen der Ruinen verkriechen. Die Einsamkeit war sowohl Balsam als auch Folter für seine Seele.
Die roten, mittellangen Haare sich aus der Stirn streichend, blickte sich der Wanderer um. Ein wenig zu lässig hatte er sich in einen langen, aber nicht zu schweren braunen Mantel gekleidet, seine Hosen in die Stiefel gesteckt, und amateurhaft ein Tuch um seinen Kopf geschlungen, welches ihn gerade eben so vor einem Hitzeschlag bewahren konnte. Dennoch leuchteten seine eisblauen Augen wachsam, und er schien die körperliche Belastung gewöhnt zu sein. Immer wieder vergewisserte sich der erstaunlich junge Wanderer, dass die drei roten Pokébälle noch an seinem Gürtel hingen und von der Witterung verschont blieben. Sie waren sein größter Schatz.
Langsam und darauf achtend, nicht in den gefahrvollen Treibsand zu geraten, der sich meist an der windabgewandten Seite der Dünen bildete, bewegte er sich auf sein Ziel, die zentral in der Wüstenregion gelegene Tempelruine zu. Zum Testen belastete er die Flächen vor sich mit einem an einen Stock festgebundenen Stein, und der Wind verwirbelte seine Fußspuren im Sand, so schnell, wie sie gekommen waren.
Wenig Zeit war vergangen, als der Wanderer endlich am Fuße der Tempelruinen angelangt war und setzte sich erschöpft auf die Treppenstufen davor. Er war nur wegen der seltenen Fossilien hierhergekommen, der Fossilien, wegen denen er mehr als nur sein Leben riskiert hätte. Von einem alten Einheimischen hatte er von ihnen erfahren und auch davon, dass der letzte Finder sie aus dem Grund inmitten des Tempels zurücklassen musste, dass sie ihm auf dem beschwerlichen Rückweg den Untergang bedeutet hätten.
In ihnen lag eine jahrtausendalte Macht begründet, und Lucian, der junge Wanderer, war fest entschlossen, sie in seinen Besitz zu bringen. Durch alle Regionen war er gereist, hatte mehr gesehen, als so mancher Champ von sich behaupten konnte, und war dennoch stets getrieben von etwas, das ihn zwang, immer mehr zu riskieren, etwas aufs Spiel zu setzen. Müde fuhr sich Lucian mit dem Handrücken über die Stirn. Siebzehn Jahre war er nun am Leben und hatte es immer noch nicht zu schätzen gelernt. In jedem Frieden lag auch Zerstörung. Freiheit bedeutete die Sehnsucht nach Geborgenheit.
Lucian streckte die erschöpften Beine aus, und überlegte, ob sie es noch schaffen würden, ihn den weiten Weg zurück zu tragen. Seinen Partnern Ariados, Blanas und Kiesling konnte er diesen
Wettlauf mit der Zeit und Erschöpfung nicht zumuten. Sie waren zum Überleben geboren, nicht zum Kämpfen, und Lucian gehörte nicht zu der Sorte Trainer, die Orden sammelten und daran ihre Fähigkeiten maßen. Er wusste, was er konnte, denn sein Überleben war der Beweis dafür.
Irgendetwas hinter ihm riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort war er auf den Füßen und hatte die Hand auf den Pokéball von Ariados gelegt, welches sein mit Abstand stärkstes Pokémon war und lange Zeit mit ihm durch die wilden Wälder und Einöden Hoenns gezogen, nachdem er es auf seiner Reise durch Johto gefangen hatte.
Der Sand vor ihm auf den Treppenstufen kam in Bewegung, eine Staubwolke verschleierte seine ohnehin durch die Sonne und das Tuch eingeschränkte Sicht. Etwas fiel oder kugelte Stufen hinunter, begleitet von lautem Aufächzen und dem schrillen Schrei eines Pokémon.
Lucian blieb ruhig stehen und musterte die Szene amüsiert. Ein Abenteurer wohl, der es mit letzter Kraft geschafft hatte, den Schatten des Tempels zu entkommen.
Als der Staub sich legte, erkannte er die Umrisse eines schlanken Mädchens mit kurzen, wuscheligen Haaren, die eine Fliegerbrille trug und sonst nur T-Shirt und Shorts. In den Händen hielt sie zwei unförmige, graubraune Gegenstände, die sie schützend an sich geklammert hatte, um sie vor dem Zerbrechen zu bewahren. Lucian erstarrte, als Leben in die Trainerin kam. Sie bemerkte ihn zuerst nicht, sondern sah auf, obwohl sie dank des Sandes sicher nicht viel erkennen konnte, und rief heiser: "Pantimimi! Pantimimi, wo bist du?" Ein schwacher Schrei antwortete ihr, und sofort rollte sie sich auf die Seite. Sie hatte das kleine niedliche Psychopokémon in ihrem Eifer, die beiden Gegenstände in ihrer Hand zu beschützen, glatt unter sich begraben.
Mit einer wenig eleganten Geste setzte sie sich auf, hustete einmal kräftig und schien sich immer noch nicht ihrer Umgebung bewusst zu sein. Ihr blondes, knapp kinnlanges Haar war von Staub bedeckt und dennoch von einem leuchtenden Gold, und die großen, rehähnlichen Augen hinter ihrer verkrusteten Brille wirkten merkwürdig verschlafen.
Lucian war sie auf den ersten Blick unsympathisch, und er konnte es sich nicht erklären, wie sie es mit heiler Haut aus dem Heiligtum herausgeschafft haben sollte.
Dennoch bückte er sich, um ihr auf Augenhöhe zu begegnen. Das Mädchen bemerkte die Bewegung, wich aber nicht ängstlich zurück, wie er es erwartet hatte, sondern begegnete flüchtig seinem Blick. Die eisblauen Augen schienen auf sie Eindruck gemacht zu haben, und sie hob eine Augenbraue. Je näher er sie betrachtete, desto mehr gelang Lucian zu dem Eindruck, dass das Mädchen erheblich jünger sein müsste als er, doch die Wärme in ihrem Blick und ihre schmalen, ausgezehrten Züge sprachen eine andere Sprache.
"Pantimimi, komm zurück", flüsterte sie und wandte sich dann ganz Lucian zu. Eine Hand auf dem Boden abgestützt, die andere angewinkelt auf ihren hochgezogenen Knien, wirkte sie mehr denn je wie eine verlauste Wildkatze. Die steinähnlichen Dinger hatte sie hinter sich geschoben. Misstrauisch funkelten die beiden sich an.
"Wie weit warst du drin?", fragte Lucian nach einer Weile, weil es das Erste war, was ihn interessierte. Und plötzlich, ganz unerwartet, ging ein süffisantes Lächeln über das hübsche Gesicht des Mädchens. "Unhöfliches Kind. Sollte man nicht zuerst nach dem Namen fragen?" Lucian erstarrte.
Darüber noch amüsierter, hustete sie und sagte dann: "Angst, dass ich dir die hier weggeschnappt habe?", fragte sie und hielt ihm die steinähnlichen Gegenstände dicht unter die Nase, und da traf es ihn wie ein Schlag. Es waren die Fossilien.
Der Boden schien unter seinen Füßen wegzusacken. Monatelange Bemühungen umsonst.
"Du?", rief er aus und keuchte.
"Ich", bestätigte das Mädchen, "sowie ich Aizka heiße."
"Lucian", sagte er unbestimmt und starrte begehrlich auf die Fossilien. Aizka, die das mitbekommen haben musste, zog sie zuerst ein Stück zur Seite, beobachtete, wie seine Augen ihrer Bewegung folgten, und lachte dann laut auf.
"Ich kann nicht verstehen, warum sie von allen so gesucht werden", erklärte sie heiter, "was ist schon groß an ihnen? Jahrtausende von Staub und Verwesung. Ich suche sie nur, weil mir meine Pokémon auf die Dauer zu schwach sind und ich gehört habe, dass man die Fossilien wiedererwecken kann." Sie tätschelte die zwei Pokébälle an ihrem Gürtel. "Zugegeben, ein Pantimimi und ein Paras sind nicht die beste Besetzung, was? Aber überleben konnte ich mit ihnen."
Den letzten Teil schien sie mehr zu sich selbst gesagt zu haben als zu Lucian, und dennoch horchte er auf.
"Wenn wir überleben, sind wir fern aller Grenzen", sagte er leise und beinahe unhörbar, doch Aizka nickte.
"Komm mit, steh auf", sagte sie und rappelte sich hoch. "Hier ist kein Ort zum Reden."
Und schon verschwand sie, die Treppen hinauf und links an den eingestürzten Mauern des Tempels entlang. Lucian überlegte sich, ob er sie nicht einfach von Dannen ziehen lassen sollte, doch der Gedanke, eins von dem Fossilien zu ergattern, ob auf ehrliche Weise oder nicht, war zu verlockend.
So folgte er ihr.
Aizka hatte eine alte, vermoderte Decke auf dem Boden ausgebreitet und ihre Pokémon aus ihren Bällen befreit. Ein kleines, aber zäh wirkendes Paras klickte angriffslustig mit den Scheren, als es den fremden Trainer bemerkte.
Einem Instinkt folgend, ließ Lucian seine Pokémon sich zu den anderen gesellen, und setzte sich zu dem Mädchen. Aizka sah auf und lächelte, fast ehrlich erfreut.
"Ich dachte schon, du würdest nicht mehr kommen."
"Doch, natürlich. Ich möchte schließlich wissen, was dich zum Reisen bewegt."
Ein breites Grinsen ging über ihr Gesicht, und irgendetwas daran verblüffte Lucian.
"Ich teile gern", sagte sie, "Erinnerungen, Erlebnisse. Du scheinst mir da ein anderer Typ zu sein. Dennoch."
Sie schob eines der Fossilien zu ihm rüber und wandte sich dann ab, ganz uninteressiert an seiner Reaktion. "Es ist wie das Leben", sagte sie, "Du musst dich entscheiden, ob du es annimmst oder nicht."
"Von dir schon", flüsterte er. Ihre Augen trafen sich einen Moment - fern aller Grenzen.
[tab='3. Platz']Jirachi-Fan
Eine Käfer WG auf Reise
Im Erholungsgebiet in Sinnoh, tief im Untergrund, ist ein kleines Haus! Doch wer wohnte da drin? „Man, mir ist soooo langweilig!’’, sprach ein Pilz-ähnliches Pokémon bedrückt. „Glaubst du mir geht es da besser? Jeden Tag das gleiche zu tun, einfach nur hier unter der Erde in unseren Mini-Katakompen rumlungern ist nicht besonders spaßig! Und was bist du eigentlich so bedrückt, Paras?’’, fragte ein Spinnenähnliches Pokémon besorgt. „Ach, es geht da um so ein anderes Pokémon..., antwortete Paras ernidrigt, während es rot wurde, „...Ach, vergiss es, Ariados!’’
Doch Ariados gab nicht nach und hackte nach: „Ach komm schon, Schluppuck, Folikon und mir ist es schon seit längerer Zeit aufgefallen, das du total niedergeschlagen bist!’’ Doch Paras ging einfach in seinen Pilz zurück!
„Hey, Freunde, kommt mal aus euren Zimmern raus!’’, rief Ariados zu Schluppuck, Zirpurze und Folikon ernst.
„Was ist denn los?’’, fragten die drei unwissend. Darauf Ariados: „Euch ist ja auch schon aufgefallen, das Paras in letzter Zeit so bedrückt ist! Wir müssen herausfinden warum, damit wir ihn trösten oder gegebenfalls helfen können, doch er will einfach alles abstreiten!’’
„Okay, ich sag euch um was es geht... aber im Gegensatz unternehmen wir alle zusammen meine langersehnte Reise!’’, seufzte Paras bedrückt.
Aus dem Drang, dass alle das Geheimnis von Paras erfahren wollten, brachen sie schon am nächsten Tag auf zum nächsten Poké-Zug in den Wasserfall-Katakompen.
„Letzter Aufruf zum Poké-Paradies, letzter Aufruf zum Poké-Paradies!’’, wurde durch den Lautsprecher gerufen. Inmitten der tobenden Pokémon-Menge sahen wir auch wieder Schluppuck, Folikon, Zirpurze, Paras und Ariados. Allerdings hetzten sie sich alle gegenseitig und drängten andere Pokémon zur Seite. „Uaaaah!!! Aus der Bahn, und ihr, macht mal schneller, wir verpassen noch unseren Zug!’’, rief Folikon hektisch.
Nach kurzem Gedrängel schafften es die fünf doch noch im letzten Moment in den Zug.
Erstaunlicherweise war nicht so viel los, nur jeder dritte Sitz pro 8 Waggons waren besetzt.
„Nun, erklärst du uns jetzt endlich dein kleines „Geheimnis?’’, fragte Zirpurze mit rollenden Augen. Darauf Paras immer noch bedrückt: „Ihr habt euer Versprechen gehalten, das tue ich jetzt auch: Also, es geht da um so ein weibliches Pokémon... Kussila! Es ist so, ich hab sie mal in der Nähe unserer Heimat getroffen, und da wusste ich sofort: Das ist die richtige! Aber ich traue mich nicht, sie anzusprechen!’’
„Ohh, komm schon Paras! Du schaffst das schon! Wenn nötig werden wir dir dabei helfen!’’, munterte Zirpurze Paras auf. Schon eine halbe Stunde waren sie jetzt mit dem Zug in den wunderschönen Wasser-Fallkatakompen unterwegs. Die fünf Pokémon sahen alle aus ihren Fenstern, sie sahen wunderschöne, plätschernde und funkelnde Wasserfälle, die von purer Natur aus entstanden sind!
„Hach, das wäre ein Leben hier, nich war?’’, seufzte Schluppuck. Darauf Folikon mitfühlend: „Ja, seht ihr den Wasserfaaaaaaal!?’’ Auf einmal ging das Licht aus! „Äh, wisst ihr was da plötzlich los ist?’’, fragte Ariados geschockt. Plötzlich kam eine Durchsage: „Keine Sorge, das ist bloß ein kleiner Stromausfall weil wir gerade durch eine Höhle hindurchfahren!’’ Doch die Insassen mussten weitaus mehr festellen: Als der Zug aus der Höhle rausgefahren war, geriet er aus den Bahngleisen und schleifte geradwegs auf einen breiten Fluss zu!
„Okay, ich hab einen Plan!’’, sprach Folikon im Befehlston, „Schluppuck, du...’’, doch bevor Folikon das zuende sprechen konnte, konterte Schluppuck motzig: „Was soll ich schon wieder machen, hä? Ich hab die Nase voll davon das mir dieser elender Pflanzenkäfer immer sagt was ich tun und lassen soll! Wir sollten dieses Problem ganz schnell aus der Welt schaffen! Hier kommt meine Matschbombe!’’
Folikon bemerkte dies gerade noch rechtzeitig und sprang zur Seite. „Bist du jetzt völlig verrückt?’’, schrie Folikon entsetzt. Doch Schluppuck hörte nichts und setzte Schlammwoge ein, das Folikon direkt aus dem Fenster geradewegs in einen Wasserfall schleuderte. Schluppuck sprang auch aus dem Fenster raus und holte zu einem Gifthieb aus, doch Folikon setzte Fadenschuss ein und fesslte Schluppuck in klebrigen Fäden.
Schluppuck versuchte vergebens sich zu befreien, doch es schlug fehl. Nun rannte Folikon bedrohlich auf Schluppuck zu und und versuchte Tackle, doch dann kam Ariados dazwischen un stoppte Folikon ebenfalls mit Fadenschuss. „Aufhöööööreeeen!!!!’’, rief Ariados verzweifelt.
„Ich kann es nicht fassen! Unser Zug ist auf mysteriöser Weise aus dem Gleis geschliffen und ihr seit nur mit euren Problemen beschäftigt! Alle Insassen und wir sollten lieber zusammenhalten und den Zug wieder ins Gleis bringen!’’ Folikon und Schluppuck schämten sich tatsächlich und entschuldigten sich bei Ariados. Derweil hatten Zirpurze und und das immer noch traurige Paras die Insassen zusammengetrommelt und kamen aus dem Zug hinaus. „Okay’’, rief Ariados, „wir brauchen exakt drei starke Muskelpackte, die den Zug etwas anheben! Sofort kamen Machomei, Hariyama Irokex zum Vorschein. „Nun gut, der Rest hilft mit den Attacken mit!’’, befahl Zirpurze.
Da Hariyama der stärkste war, begann er den Zug in der Mitte anzuheben, Machomei vorne und Irokex hinten, alles nach einer logischen Reihenfolge. Doch die drei Muskelprotze konnten den Zug nur ein bisschen hochheben. Ein Togekiss (auch ein Insasse) kam nach oben geflogen und hebte mit einer Art „Luftklaue) den Zug noch ein bisschen hoch! Andere Pokémon pushten die Muskelpakete mit Protzer, Drachentanz, und mit sonst diesen jeglichen Attacken auf, andere arbeiteten auch perfekt zusammen und gingen Schritt für Schritt langsam mit sämtlichen, leichten Attacken weiter.
„Wir können es noch schaffen, nur noch ein kleines bisschen!’’, schrie Ariados angestrengt. „Wir müsen durchhalten, nur noch ein paar Zentimeter!’’, rief Paras ebenfalls erschöpft. Geschafft! Durch die tolle Zusammenarbeit aller Passagiere im Zug ist es ihnen gelungen, den Zug wieder in das etwas beschädigte Gleis zu bringen!
Nach einer weiteren, zweistündigen Zugfahrt war es soweit: Der Zug verließ die unterirdischen Wasserfallkatakompen endlich und kam endlich am Poké-Paradies an! Unsere fünf Freunde riefen mit offenem Mündern: „WOOOOOW!’’ Und das nicht ohne Grund: Es war ein reines Paradies mit einem riesigen Strand und Meer, Glashäusern, bequemen Hütten und noch dazu war es eine sternenklare Nacht!
Die fünf überaus glücklichen Pokémon schnappten sich sofort ein Glashaus und machten es sich bequem und richteten ihre Zimmer ein! Dann betraten sie erstmals den Strand! Paras aber war immer noch sehr unglücklich wegen Kussil, doch dann stupste Folikon Paras mit dem Ellenbogen und zeigte auf ein rosanes Pokémon mit gelben Haaren! Es war Kussilla! „Na los, trau dich!’’, munterte Folikon Paras auf. Paras fasste all seinen Mut zusammen und ging auf Kussilla zu.
Er begrüßte sie erstmal, dann fragte er, ob sie mit ihm nicht in die Disco gehen würde. Überraschender Weise antwortete Kussilla glücklich: „Ich hab schon die ganzen Jahr gehofft das du mich frägst, na los, komm!!’’ Dann umarmte sie Paras. Tja, und so endete die gutende Folge, und alle tanzten bis in die Nacht hinein!
[tab='4. Platz']
Breaking Dawn - die Reise beginnt
Hoch oben, in den nördlichen Wäldern, weit jenseits jeglicher Zivilisation lebten Pokémon seit je her in Frieden und Ruhe. Sie achteten und beschützten einander und halfen sich wo sie nur konnten. So auch an jenem Tag, an dem unsere Geschichte beginnt...
Wie immer war es ruhig im Wald als Blanas und Ariados für ihren alltäglichen Streifzug am Bach vorbeikamen.
Schon seit frühester Kindheit waren die Pokémon Freunde gewesen, waren zusammen aufgewachsen und hatten miteinander gespielt. Nicht selten hatten sie sich dabei vorgestellt, sie seien Superhelden, die den Wald beschützten.
Damals, in ihrer kleinen Fantasiewelt hatten sie viel Spaß gehabt.
Heute war ihnen klar, dass das friedliche Wäldchen keine Beschützer brauchte. Dennoch hatten sie es zu ihrem täglichen Ritual gemacht, jeden Abend bis tief in die Nacht hinein auf Feinde zu lauern und jeden Morgen gemeinsam durch den Wald zu patrouillieren. So auch heute.
Gerade hatte das spinnenartige Pokémon sich am klaren Wasser des Baches gestärkt, da hörten die beiden auch schon einen markerschütternden Schrei. Sie tauschten nur einen stillschweigenden Blick aus, schon rannten sie los. Nicht weit entfernt, am Rande der Klippe des Plateaus auf dem sie lebten, entdeckten sie ein Pantimimi, das dort verängstigt in die Tiefe blickte. Ariados verschaffte sich sofort einen Überblick über die Situation, während Blanas sich um das kleine, rosa Wesen kümmerte.
Sie berichtete, dass ihr Freund Folikon beim spielen die Klippe hinabgestürzt sei und dass sie ihn nun nicht mehr finden könne. Ein Blick über seine Schulter, den Abgrund hinab, machten Blanas klar wie tief es hinunter ging und wie gering die Überlebenschancen bei einem solchen Sturz waren. Gefasst, so schwer es ihm auch fiel den Anschein von Fassung zu bewahren, versuchte er das Psychopokémon zu trösten als plötzlich Ariados einen aufgeregten Ruf ausstieß. “Ariados!”, kreischte es um auf seine Entdeckung aufmerksam zu machen. Nur einige Meter tiefer hing das zierliche Pflanzenpokémon im Geäst eines Baumes, der aus der Felswand ragte. Was für ein Glück. Doch dann die Ernüchterung: es bewegte sich nicht. Auch die Rufe der machtlos danebenstehenden Freunde, vermochten es nicht zu wecken. Vielleicht war es verletzt, wahrscheinlich bewusstlos. Doch was konnten sie tun?
Ariados versuchte es mit seinem Fadenschuss zu erreichen, doch das Seil war einfach zu kurz. Jemand musste hinuntersteigen um das hilflose Wesen heraufzuholen. Doch obwohl das Käferpokémon ein geübter Kletterer war, war selbst für ihn eine solche Steilwand keine leichte Herausforderung und ohne Finger würde es ihm wohl auch schwerfallen den Verletzten unbeschadet nach oben zu bringen. Eines stand fest: Sie brauchten Hilfe. Angestrengt überlegten die Drei, wer in einer solchen Situation von Nutzen seien konnte und es dauerte auch nicht lange, da hatten sie einen Plan. Ariados sollte zurückbleiben und aufpassen, dass Folikon - sollte es erwachen - nicht erschrak und herunterfiel. Außerdem sollte er weiter Fäden spinnen und daraus und aus Ästen und Blättern einen Transportkorb basteln um jemanden hinunterlassen und mit dem Verwundeten wieder heraufziehen zu können. Sie waren sich einig, dass Blanas anhand seines Körperbaus für diese Aufgabe am geeignetsten war, doch sie brauchten unbedingt noch jemanden, der groß genug war, den Korb mit der zu kurzen Schnur weit genug hinunter zu lassen und der stark genug war, um beide dann auch wieder heraufzuziehen. Es gab nur eine im Wald, die für diese Aufgabe in Frage kam: Relaxo. Doch um diese Zeit schlief der Koloss für gewöhnlich noch und sie zu wecken, war nicht ungefährlich. Angesichts dieser Gefahr, scheute der rosa Knirps zurück und entschloss sich lieber bei seinem Freund zu bleiben und dort zu helfen. So ging also Blanas alleine los um nach dem riesenhaften Pokémon zu suchen.
Schon bald hatte er sie unweit in den Bergen, an ihrem gewohnten Schlafplatz gefunden. Blanas staunte. Er hatte Relaxo schon häufiger im Wald nach Nahrung suchen sehen, doch er war ihr nie so nahe gekommen. Erst jetzt bemerkte er wie groß sie war und wie kugelrund. Mit Rufen und Anstupsen bekam er den Fleischberg nicht wach. Da konnten nur Attacken weiterhelfen. ‘Ein gezielter Mogelhieb gegen die Wampe gerichtet sollte ausreichen’, dachte Blanas. Die gewaltige Masse des Kontrahenten geriet in Bewegung. Das Fett schwabbelte hin und her, doch die Riesin schien es kaum zu bemerken. Sie kratzte sich nur an der Stelle an die Attacke sie getroffen hatte, drehte sich um und schlief weiter. Spätestens jetzt war klar, dass Relaxo die Richtige für die Aufgabe war. Mit aller Kraft schlug Blanas erneut zu. Treffer! Der Hüne erhob sich mit Gebrüll. Blanas wich ehrfürchtig zurück. Zunächst Trommelte Relaxo auf ihrem Bauch, dann griff sie unwillkürlich an. Zum Glück für Blanas war Relaxo nicht besonders schnell und so müde wie sie noch war, zielte sie auch nicht besonders gut. Schon nach wenigen Angriffen war sie zu erschöpft um weiterzukämpfen und setzte sich gemächlich hin. Das gab dem Pflanzenpokémon die Möglichkeit sein Anliegen vorzubringen. Als Relaxo hörte, das ein Freund in Not sei und nur sie ihm helfen konnte, rappelte sie sich auf und folgte dem Winzling zu der Unglücksstelle.
Dort hatten die anderen beiden auch schon den Korb und das Seil fertig gestellt.
Wie geplant ließ Das Riesenpokémon Blanas herunter. Obwohl er noch immer nicht ganz bis zu Folikon heranreichte, konnte Blanas doch wenigstens in den Wipfel des Baumes springen und so zu dem Notleidenden vordringen. Es gelang ihm sogar, das liebliche Geschöpf wach zu bekommen und stellte fest, dass es nur einige wenige Schrammen und Kratzer und eine Beule am Kopf hatte, sonst nichts. Erleichtert erklomm Blanas mit Folikon auf seinem Rücken den Baum, doch von hier unten konnte er den Korb nicht mehr erreichen. Er wollte hinaufspringen, doch es gelang ihm nicht. Sofort eilte Ariados zu Rettung die Klippe hinunter, aber ein Stein löste sich und er verlor den Halt. Wie durch ein Wunder landete er direkt im Korb, doch durch den plötzlichen Ruck, verlor auch Relaxo, die sich ohnehin schon viel zu weit vorgelehnt hatte, das Gleichgewicht und rutschte ab. Dabei riss sie nicht nur Pantimimi mit sich, sondern auch die anderen drei mit samt dem Baum.
Blanas war der erste der aufwachte. Er hing in einem Ast, seine Freunde lagen unter ihm verstreut am Boden. Er schien sich nicht verletzt zu haben. Offenbar hatte das Blätterdach des Waldes seinen Sturz so weit abgebremst, das er unversehrt geblieben war. Auch seine nach und nach erwachenden Leidensgenossen hatten sich nichts getan. Die beiden kleinsten aus der Gruppe waren sogar butterweich auf Relaxos Riesenwampe gelandet.
Doch schon als die erste Freude über die allseitige Gesundheit verklungen war, stellten sich der fünfköpfigen Gruppe mehrere Fragen.
Wo waren sie? In diesem Teil des Waldes war bisher keiner von ihnen jemals gewesen.
Was sollten sie jetzt tun?
Wie konnten sie wieder nach oben, nach Hause gelangen?
Und welche Gefahren würden hier wohl auf sie lauern?
Die beiden kleinen gerieten in Panik, Folikon fing sogar zu weinen an.
Wieder war es Blanas, der die Initiative ergriff. Mit selbstsicherer Entschlossenheit stieg er von dem Baum und trat vor. Er erklärte, sie würden schon wieder einen Weg nach oben finden. Er sei sich sicher, dass es einen geben musste und sie würden so lange nicht danach zu suchen aufhören, bis sie ihn gefunden hätten.
Seine Worte klangen so überzeugend, dass auch die anderen davon ergriffen wurden, sich zusammenrissen und sich zum Aufbruch bereitmachten.
Relaxo wiegte die Knirpse noch beruhigend in ihren starken Armen und bot ihnen dann an sie zu tragen. So hoch oben und von wohliger Wärme umgeben, hätten sie zufriedener kaum sein können und so machten sie sich auf das Plateau zu umrunden. Irgendwie mussten ja schließlich auch ihre Vorfahren einstmals hinaufgelangt sein. Deren Pfad wollten sie suchen.
Sie waren den ganzen Tag marschiert und alle ziemlich fertig. An einer schattigen Lichtung entschlossen sie ihr Nachtlager einzurichten. Lange Zeit konnte keiner von ihnen einschlafen, weil die unbekannte Umgebung und die nächtlichen Rufe der fremden Vogelpokémon ihnen keine Ruhe ließen, doch irgendwann überwand auch der Letzte seine Furcht und schlief ein.
Erst im Morgengrauen wurden die Freunde von einem Geräusch geweckt.
Ein Hundemon griff sie an, wohl weil es bei ihnen Futter vermutete. Die beiden Kleinen schrien vor Angst. Relaxo hatte sich schützend vor sie gestellt, doch um ihnen Deckung zu bieten, blieb ihr nichts weiter übrig als ihre eigene Verteidigung zu vernachlässigen. Schutzlos war sie der Glutattacke des Angreifers ausgeliefert.
Ariados griff ein und versuchte ihn mit seinen Fäden fern zu halten, doch das Hundemon brannte sie erbahmungslos nieder. Auch Blanas Mogelhieb blieb gegen das starke Feuerpokémon wirkungslos.
Hundemon setzte gerade erneut zu einer Attacke an, als Pantimimi sich losriss und sich in seine Schussbahn warf. Ein gewaltiger Flammenwurf traf das empfindliche Geschöpf, doch da begann es in der Dämmerung zu leuchten und warf mit seiner Mimikriattacke den Flammenwurf zurück.
Das Hundemon ergriff die Flucht.
Sie hatten es geschafft.
Sie hatten gewonnen!
Stolz streichelte Blanas dem kleinen Helden den Kopf. Er stellte sich dem Sonnenaufgang entgegen, denn nun war er sicher, sie würden ihr Ziel erreichen, was auch immer der neue Tag bringen würde.
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Der Felsenfeste Retter
„KIESLING....!!!“, hört man es 30 Meter vom Strand entfernt. Blanas, Ariados, Paras und Zirpurze stehen und warten auf ihren Kameraden Kiesling, der nicht gerade der schnellste ist. „Sorry Leute....*hechel*....*keuch*...ihr seit einfach zu schnell.“, meint der kleine Stein und viel hintrücks vor Erschöpfung auf den Boden. Ariados schaute zu ihm runter und sagt:“Oder du zu langsam“. Die anderen drei lachten und schauten Kiesling ebenfalls an. „Ja ja lacht ruhig, macht mir überhaupt nichts aus..“ als sie sahen, dass Kiesling wirklich verärgert über die Bemerkung war, geht Ariados zu ihm hin und befehligt den anderen ebenfalls zu kommen. „Hey, das war nicht so gemeint. Tut uns leid ehrlich“. Auch die anderen entschuldigen sich und setzten sich neben ihn. Aber Kiesling starrt nur den Sand bedeckten Boden, ohne ein Wort zu verlieren, an und scharrte mit seinen Füßen im Sand herum. „Ich muss mich entschuldigen. Ihr habt ja auch recht. Ich bin langsam und ihr müsst immer warten. Ich denke, ihr wärt besser ohne mich dran.“, meint der kleine Stein traurig und verlor ein paar Tränen. Blanas nahm das Blatt von seinem Kopf und wischt die Tränen von Kiesling ab. Dann sagte er zum ihm:“Nein nein nein. Das darfst du niemals denken. Du bist zwar langsam, aber dafür hast du andere Stärken. vielleicht ist es dir noch nicht vergönnt gewesen, diese zu entdecken, aber ich bin mir sicher, dass du sie bald finden wirst. Du musst es nur glauben.“ Kiesling steht auf und schaut seine Gruppe an. „Danke Leute. Ich werde daran glauben.“, sagt er.
Zirpurtze und Paras machen alle darauf aufmerksam, dass sie noch ein Auftrag erledigen müssen. „OKEY, DANN MAL LOS“, schrien alle zusammen und gingen zur Gilde um sich einen Auftrag auszugucken.
Auf dem Ganoven Brett stehen heute viele interessante Dinge. Aber alle fünf entscheiden sich für den Ganoven „Nidorino“, der schon mehrere Items von anderen Pokemon gestohlen hat. Er ist allso ziemlich bekannt. Ariados, der Anführer der Gruppe „The Hunters“, legt den Ganovenbrief bei Seite und erklärt die Vorgehensweise: „Also, wir müssen in den Verwirrwald. Dort werden wir auf Nidorino treffen. Er ist bekannt für seine Taschendieb Tricks und bis jetzt hatte er immer Erfolg. Wir werden dafür sorgen, dass er kein Item oder Geld mehr erbeuten kann. Wir stehen alle um Punkt Mittag am Treffpunkt. Vorher solltet ihr euch noch ausrüsten, denn dieser Wald, kann einen leicht verwirren.“
Und so ging jeder Einzelne nach Schatzstadt um sich seine jeweilige Ausrüstung zu holen.
Am Mittag stehen, wie vereinbart ,alle am Treffpunkt und warten mal wieder auf Kiesling. Als er dann endlich doch 10 Minuten später eintraf, macht sich die Truppe auf den Weg. Am Verwirrwald angekommen, ging Ariados voran um die Lage zu begutachten. „Ok, gehen wir rein.“ Alle setzten sich in Bewegung und achten ganz genau darauf, was um sie herum passiert. Als Paras einen Pilz von seinem Rücken verliert, blieb er kurz stehe, um ihn wieder drauf zu setzen. Doch als er nach vorn schaut, war seine Gruppe nicht mehr da. Er guckt in alle Richtungen und ruf jeden Namen. Doch niemand antwortet ihm. Er bekommt Panik und setzt sich schnell in Bewegung um sie zu suchen.
Kiesling, der wieder der letzte in der Reihe ist, merkt es als erster, dass Paras nicht mehr da ist. „STOPP!!!“, schrie er und die anderen blieben so schnell stehen, dass alle einander stoßen. Kiesling schaut den aufeinanderliegenden Berg seiner Kameraden voller Schock an. „Kannst du uns mal bitte erklären, was das eben sollte ? Sieh dir an was du angerichtet hast“, Zirpurtze, der unter allen anderen lag, zeigt nach oben. „Tut mir leid Freunde aber seht ihr nicht, dass jemand fehlt ???“ Erst jetzt merken die anderen das Verschwinden von Paras. „Oh mein Gott wo ist Paras ??? Paras ? Paras ? ...[...]“, die ganze Zeit versucht Zirpurtze seinen Freund zu rufen, aber ohne Erfolg. Der Berg löste sich auf und Ariados stellt sich vor den anderen. „Hört mir zu. Wir müssen jetzt Ruhe bewahren. Paras ist wahrscheinlich jetzt voller Panik und Angst. Jetzt ist lautes Rufen oder Rumgehampel keine Lösung. Los, gehen wir ihn suchen.“
Paras geht einen steilen Baumstamm hinab und wäre beinahe wegen Moos ausgerutscht. Er konnte sich gerade noch halten und wieder hinaufziehen. Unten angekommen blieb er einen Augenblick stehen um die Umgebung anzusehen.
Doch dann sah ihm ein rot glühendes Augenpaar an und kam auf ihn zu.
Nidorino steht jetzt vor ihm und seine Mund formen sich zu einem fiesen Grinsen.
„Na du. Hast du dich verlaufen, oder bist du hier um mich zu jagen ?“. Paras bekommt vor lauter Schreck kein Wort heraus. Nidorino richtet sich auf um eine Attacke zu starten doch Paras wich aus und lief so schnell er kann weg.
Die Gruppe sucht noch immer verzweifelt nach Paras. Sie gelangen zu einer großen Wiese voller Gras und ein paar Blümchen. Der wohl schönste Ort in diesem Wald. Ein paar Augenblicke später, hören sie ein Geräusch. „HHHIIILLLFFFEEE !!!!!!!“, ertönt es auf einmal und Paras kam aus einem Gebüsch hervorgesprungen. Nidorino, der ihm dicht auf den Versen war, rennt immer schneller. Kiesling versucht Paras zu beschützen, stellte sich vor Nidorino und steht stocksteif da. Als Nidorino gegen den kleinen Stein knallt, wird er mit voller Wucht zurück geschleudert. Kiesling lief auf in zu und startet eine Attacke „Kopfstoß!!!“........*Krawumm*.....Man sieht einen Rosa Ball in die Luft fliegen und verschwinden. Die ganze gruppe stürzt sich voller Freude auf Kiesling und lachten. „So, jetzt hast du dein Talent gefunden. Du bist jetzt absofort: Kiesling, der Felsenfeste Retter.“
The End[/tabmenu]