So, endlich darf ich darüer sprechen, was in den letzten Wochen bei mir los war. Wie hier bereits geschrieben bin ich im Januar gekündigt worden. Traurig darüber bin ich deshalb immer noch nicht. :D
Jedenfalls: Ich habe lange mit mir gehadert, meinen Chef nach einer Abfindung zu fragen. Immerhin wollte ich im "Guten" gehen und ich weiß ja schließlich, dass es der Firma nicht gut geht.
Aber nach dem mich Familie und Freunde davon überzeugt haben, dass sich mein Chef von dem Geld ein schönes Leben machen könnte und sich eins ins Fäustchen lachen würde, habe ich mich zu diesem Schritt entschieden. Immerhin würden mir pro Beschäftigungsjahr ein halbes Bruttogehalt zustehen. In meinem Fall: 5.000 € brutto. Also viiiiel Geld.
Also habe ich zunächst den netten Weg gewählt und meinen Chef persönlich gefragt, wie es denn mit einer Abfindung aussehen würde. Wie erwartet hat er sich geweigert. "Dann müssen Sie halt klagen".
Gesagt getan. Parallel zum Gespräch hatte mein Anwalt bereits die Klage erhoben.
Nachdem die Klage dann auch meinen Arbeitgeber erreicht hat, hat mich mein Chef nur noch mies behandelt; mich morgens nicht gegrüßt, mich komplett ignoriert, meine Aufgaben selbst erledigt und mich an unsere Cuttermaschine abgestellt.
Daher habe ich mich von meiner Neurologin Mitte Februar krankschreiben lassen, da Kopfschmerzen oder sogar Migräne mein täglicher Begleiter zur Arbeit waren. Ich hätte das eigentlich schon viel früher machen sollen, denn die Auszeit hat mir richtig gut getan.
Nun, gestern war der Termin der Anwälte bezüglich der Abfindung. Leider bekomme ich nicht den erwarteten Betrag, sondern "nur" 3.000 € - wovon sich Vaterstaat noch die Taschen vollmachen wird und mir letzten Endes etwas mehr als ein Nettogehalt von mir übrig bleibt, aber besser als gar nichts.
Zähneknirschend hat mein Chef da wohl zugestimmt. O-Ton de Anwalts: "Wie erwartet geht es dem Unternehmen wirtschaftlich sehr schlecht. Auch die auf Widerruf vereinbarte Abfindung trifft dieses schwer."
Aber im Januar noch eine ausgebildete Fachkraft üer 60 Jahre für den Siedruck einstellen sowie vor etwa einer Woche eine neue Stelle für die Produktion schalten können. :D Genau mein Humor.
Hab heute noch eine Urlaubsbescheinigung für meinen neuen AG eingefordert und diese hat mir mein Chef kommentarlos eben per Mail geschickt. Nicht mal ein "Ich wünsche Ihnen alles Gute" oder ähnliches, dabei wäre heute mein offiziell letzter Tag. :'D Da ist wohl jemand in seinem Stolz verletzt. Na ja, Arsch bleibt Arsch.
Ich bin sehr froh, dass das nun endgültig vom Tisch ist und ich nun morgen meine neue Arbeitsstelle antreten kann - wenn auch mit gemischten Gefühlen. Bereits im Vorfeld habe ich mich über das Unternehmen informiert und die haben dort wohl ein gewaltiges Problem mit Mobbing und ähnliches. Spricht auch sehr für sich, dass bei meiner Vorstellung Anfang Januar ein Mitarbeiter gekündigt hatte und dann Mitte Januar zu meiner Vertragsbesprechung drei weitere Leute die Kündigung eingereicht hatten. Deswegen bin ich vorsichtig optimistisch, aber besser als gar nichts zu haben und auf den Staat angewiesen zu sein.
Außerdem mache ich gehaltstechnisch auch keine sonderlich großen Sprünge, obwohl ich 300 € mehr gefordert habe, als ich momentan verdiene. Bei der aktuellen Entwicklung der Lebenshaltungskosten ist das eher unzufriedenstellend . Ich werde mich also weiterhin auf dem Arbeitsmarkt nach etwas besserem umsehen (müssen).