Jedoch möchte ich zunächst mich und mein bisheriges Leben mit Katzen beschreiben und anschließend meine eigenen Katzen vorstellen:
Mein Name ist Rajani. Seit ich denken kann, sind Katzen schon in meinem Leben. Seit 2004 sind Katzen in unserem Haushalt vertreten. ^^
Angefangen hat es mit einem Straßenkater, der an unserem Haus lebte und die Zeit in unserem Garten verbrachte. Wir fütterten ihn, aber zahm war er nicht. Anfassen ließ er sich nicht. Irgendwann aber verschwand der Kater spurlos, später aber fanden wir ihn tot auf dem Kompost. Er war alt gewesen, denn er lebte schon sehr lange dort. Mit seinem Tod aber kamen fast täglich drei Katzen zu uns in den Garten und besuchten uns. Einer von ihnen war Caruso.
Während die anderen kamen und gingen, blieb Caruso irgendwann bei uns. Nachts forderte er mich auf, die Tür aufzumachen, damit er rein durfte und sich zu mir ins Bett kuscheln konnte. Caruso schlich sich langsam in unser Herz, wir liebten ihn sehr, vor allem mein Vater hing sehr an dem roten Teufel.
Ich erinnere mich noch, als im Film "Bob der Streuner" gesagt wurde, dass rote Katzen eine besondere Bindung zum Menschen aufbauen. Das kann ich wirklich so unterschreiben. Caruso war einzigartig. Er bestand darauf, bei mir im Bett zu schlafen, wartete häufig stundenlang vor der Haustür, bis die Familie wieder nach Hause kam und wenn wir nebenan zur Apotheke gingen, war er ebenfalls mit dabei. Caruso war mehr ein Hund als eine Katze.
Als er am 23. Juni 2009 plötzlich von uns ging, waren wir die Familie tiefst erschüttert, denn wir hatten ein wichtiges und vor allem geliebtes Familienmitglied verloren. Er hatte so viel erlebt, warum musste das passieren? Am Tag meiner Konfirmation brach er sich das Bein. Wir wissen bis heute nicht, wie das passieren konnte. Schwer verletzt schleppte er sich nach Hause und brach in meinen Armen zusammen, als ich nach draußen zu ihm gelaufen war...
Und dann kam der besagte Tag, der mir noch immer Tränen in die Augen treibt. Ich erinnere mich noch heute daran, wie ich mit ihm zwei Stunden zuvor gemütlich auf dem Sofa saß, genauso wie der erschrockene Schrei meines Bruders mir noch im Gedächtnis geblieben ist: "Caruso ist angefahren worden!"
Caruso starb in den Armen meines Vaters.
Wenige Monate nach Carusos Tod wollten wir zwei Kätzchen adoptieren, aber die Trauer steckte uns zu tief in den Knochen. Es dauerte ein weiteres Jahr, bis wir den Schmerz überwunden hatten. Spontan hatten meine Mutter und ich einem Tierheim im Nachborn einen Besuch abgestattet. Es war Tag der offenen Tür - und da fiel er uns direkt auf.
Mucki. Ein EKH-Siam-Mix soll er gewesen sein.
Er hatte einen nicht ganz so schönen Start in sein neues Leben. Als er bei uns war, wurde er krank. Es war "nur" eine Erkältung, die sich sehr hartnäckig gehalten hat. Wir päppelten ihn langsam wieder auf - und da blühte Mucki vollends auf. er war super freundlich, verschmust und extrem verspielt. Nie hat er seine Krallen gezeigt, selbst im Spiel hat er nie seine Krallen gezeigt, sondern ist stets sehr behutsam mit uns umgegangen. Ich konnte sogar sehr rau mit Mucki spielen, und er hat mich nie gekratzt. Mein Bruder nannte ihn auch gerne "Speedy", weil man ihn auch durch das ganze Haus jagen konnte - und er kam nicht so recht vom Fleck. :D
Allerdings währte das Glück einer neuen Katze nicht lange. Am 10. Dezember 2010 weckte er mich wie jede Nacht um 4 Uhr und verlangte, dass ich ihn rauslasse. Manchmal bereue ich es noch heute, dass ich es getan habe. Jedenfalls dachte ich, dass das ein Morgen wieder jeder andere war. Zumindest teilweise. Ich war mit meinem Bruder alleine zu Hause. So stand ich auf, ging in die Küche herunter und wunderte mich bereits da, dass nirgends eine Katze da war. Zu dem Zeitpunkt habe ich mir nichts gedacht und fuhr in die Schule. Allerdings fühlte ich mich nicht gut und bin nach der zweiten Stunde wieder nach Hause gefahren.
Noch immer war keine Katze daheim gewesen. Langsam begannen sich meine Sorgen zu regen. Daher weckte ich meinen Bruder und fragte ihn, aber er hatte bisher den Kater noch nicht gesehen. Es war inzwischen 9 Uhr und Mucki war noch immer nicht da.
Ich beschloss zu warten, allerdings hatte ich bereits ein sehr schlechtes Gefühl und fühlte mich an die Ereignisse von Carusos Tod erinnert. Gegen 11 Uhr allerdings war ich so unruhig, dass mein Bruder und ich ihn suchen gegangen sind; ich zu Fuß, er mit dem Auto. Es dauerte aber nicht lange, bis ich ihn gefunden hatte. Leblos. Wieder überfahren.
Nur sieben Monate lebte Mucki bei uns. Sein Tod tat irgendwie nicht so... weh. Allerdings war ich trotzdem froh, dass mein Bruder da war, da meine Eltern nicht da waren.
Dieses Mal dauerte es nichz allzu lange, bis wir uns wieder eine Katze ins Haus holen wollten. Zuerst kam unser Gretchen. Sie kam aus dem Tierheim. Eine Woche später bekamen wir dann einen Anruf von einer Bekannten, dass sie einen Kater hätte, der abgegeben werden soll - und damit kam Barney in die Familie.
Gretchen und Barney sind inzwischen sechs Jahre bei uns. Allerdings hätten sich die Ereignisse beinahe wiederholt. Gegenüber von uns ist ein kleines Wäldchen, in dem sich die Katzen gerne aufhalten. Dazwischen liegt eine kleine Straße, die aber in den Morgenstunden - trotz Zone 30 - viel befahren wird und häufig auch mit überhöhter Geschwindigkeit.
Gretchen war sieben Monate bei uns, da ist Gretchen angefahren worden. Kompletter Zwerchfallabriss, der Darm lag neben der Lunge - aber sie hat es überlebt. Seither erinnert nur noch ihre starke Angst vor lauten Geräuschen, dass ihr da etwas Schlimmes passiert ist. Jetzt bleibt sie lieber im Garten, als in die Nähe der Straße zu gehen.
Barney ist ebenfalls ein Freigänger. Wenn er nicht nach draußen kann, ist er zutiefst unglücklich. Im Sommer ist er stundenlang in der Freiheit und genießt das Wetter.
Charakterlich können die beiden nicht unterschiedlicher sein. Während Gretchen sehr aufgeweckt, lebhaft und verschmust ist, ist Barney eher zurückhaltend. Es hat lange gebraucht, bis bei Barney das Eis gebrochen war. Sowogl Gretchen als auch Barney sind absolut menschenbezogen und genießen die Gegenwart eines Menschen.
Gretchen ist unser Kuschelmonster. Morgens besteht sie darauf, von meiner Mutter gefüttert zu werden. Dazu steht sie bereits pünktlich an ihrer Tür und schreit die Bude zusammen, bis meine Mutter aufsteht. Sie gibt auch dann erst Ruhe, bis die gefüttert ist. Generell hängt Gretchen sehr an meiner Mutter. Wenn sie nicht da ist, dann ist sie doch sehr unglücklich darüber. Denn es gehört zu ihrem Tagesablauf abends mit ihr auf dem Sofa zu liegen und zu kuscheln. Gerne liegt sie auch gerne bei mir unter der Bettdecke. Kaum habe ich mich ins Bett gelegt, kriegt Gretchen es sofort mit. Ebenso liebt sie es, am Bauch gekrault zu werden.
Barney dagegen ist eher zurückhaltend. Anfangs war er nicht so zugewandt wie er es jetzt ist. Mittlerweile ist er ebenso extrem verschmust wie Gretchen, allerdings gilt: wenn er seine Ruhe haben möchte, muss man es akzeptieren. Da kann er schon mal ungehalten werden, wenn er in seinem Schlaf gestört wird. Auch mag er es nicht, wenn man ihn an den Bauch geht. Manchmal lässt er es zu, aber dann kann sich auch binnen weniger Augenblicke ändern.
Barney ist mein Baby. Häufig sucht er bei mir Schutz, wenn Gretchen ihn wieder durch's Haus jagt. Genauso wie er trieftraurig ist und nicht weiß, wo er sich Schlafen legen soll, wenn ich nicht da bin.
Aber dann schaue ich meine Katzen an und kann nicht anders, als zu lächeln.
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