Beiträge von Rajani

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Hier sind meine Lieblingssongs:


    Together2007 (Eiga Version) - Opening zum 10. Film
    Total toll. Kann zu dem Lied tolle Kämpfe schreiben ^^


    Spurt! - Opening Battle Frontier
    Mir gefällt Satoshis Stimme sehr. <3


    Kimi no soba de - Hikari Theme
    Ich finde das Lied super süss. <3


    Watashi Makenai - Harukas Theme
    Muss ich dazu noch etwas sagen als Haruka-Fan? XD Kann dazu gute Szenen mit Haruka schreiben. ^^


    High five, high touch! - Opening Battle Dimension
    Trotz Quietschstimme schönes Liedchen.


    Soko Ni Sora Ga Aru Kara
    Erinnert mich sehr an ein Ending von Inu Yasha, was ich vergöttere. XD Daher mag ich es. ^^

    Die besten Schurken? Nach meiner Meinung Team Rocket, sowie Team Magma und Team Aqua.
    Team Rocket ist mein Liebling, weil die halt die ersten Bösen waren. Auch wenn ich doof finde, dass im Anime Jessy, James und Mauzi immer verlieren... ^^"


    Und Team Magma und Team Aqua sind meine Lieblinge, weil sie untereinander im Streit liegen und daher die Story sehr interessant finde. Ich finde dies sehr interessant und hab es geliebt gegen beide Teams in Smaragd zu kämpfen.


    Team Galaktik finde ich dagegen eher gewöhnungsbedüftig. Ihr Aussehen ist nicht so toll und ich mag sie einfach nicht, weil sie mit Käfer Pokémon die Weltherrschaft übernehmen wollen. Lächerlich. XD

    Eure Meinung rechtfertigt doch nicht, dass Gleiche mit gleichem zu vergelten? Dies ist doch einfach abscheulich. Klar, jeder hat es irgendwie verdient eine Strafe zu bekommen, nachdem dieser gegen das Recht verstoßen hat. Aber das bedeutet doch noch lange nicht, dass man diese Schuld ebenfalls mit dem Tod einbüßt?!

    2. Kapitel


    Zu neuen Ufern (Teil II)


    Es war ein anstrengender Lauf, der an einer Kreuzung endete. Nördlich ging es nach Malvenfroh City. Man konnte entweder mit dem Fahrrad den Radweg entlang fahren und die sausende Luft genießen oder den Weg unter der Brücke nehmen. Nach Graphitport City ging es allerdings südlich. Es war kein langer Weg, man konnte schon ein paar Gebäude schemenhaft ausmachen.
    „Und jetzt?“, presste Shuu aus zusammengekniffenen Lippen hervor. Haruka schnappte nach Luft. „Es gibt eine Möglichkeit. Hätten wir auch vorher drauf kommen können.“ Mit diesen Worten warf sie einen Pokéball in die Luft, der sich klickend öffnete und Gallopa erschien. Auf dem Boden scharrend, schnaubte das feurige Pferd.
    Nun war es Haruka, die Shuu auf den Rücken ihres Pokémons zog. Unbehagen breitete sich in ihm auf, als er auf dem Rücken des Feuer Pokémons saß.
    Haruka schnalzte mit der Zunge und gleich darauf schoss Gallopa nach vorne. Ängstlich herunter zu fallen, klammerte sich Shuu an Haruka fest. (Zu geile Vorstellung! XD) Das Mädchen beugte sich tief über Gallopas Hals und hielt sich an dessen flammende Mähne fest. Shuu dagegen hatte Mühe sich auf dem Pokémon zu halten. Für ihn stand fest, dass er niemals auf den Rücken des Pokémons mehr steigen würde!
    Doch trotz allem waren sie schnell am Ziel und Shuu stieg mit wabbelnden Beinen von Gallopa herunter, gefolgt von Haruka. Sich zusammenreißend, wollte Shuu natürlich gegenüber Haruka sich nichts anmerken lassen und ging mit schmerzenden Schenkeln ins Pokémon Center. Am Tresen wandte sich Shuu Schwester Joy zu. „Schwester Joy? Könnten sie sich um Libelldra kümmern?“ Schwester Joy lächelte freundlich. „Natürlich. Das ist doch mein Job!“ Mit diesen Worten nahm sie den Pokéball entgegen, bat Shuu und Haruka um etwas Geduld und verschwand im Behandlungsraum.
    Haruka nahm Platz auf einem der Stühle, Shuu dagegen lief aufgeregt auf- und ab. Schon bald wurde Haruka durch sein herum Gerenne nervös. „Shuu, setz dich. Es bringt weder dir noch Libelldra etwas, wenn du dich verrückt machst!“, redete Haruka vernünftig auf ihn ein. Shuu hielt inne. Tief in Innerem gestand er, dass Haruka Recht hatte, doch die Unruhe wich nicht. Sie wuchs sogar noch, als Schwester Joy aus dem Operationssaal (Ich nenn’s mal so…) trat.
    Mit einem Mal sprang auch Haruka auf die Füße. „Und?“, wollte Shuu wissen. „Wie geht es meinem Libelldra?“ Schwester Joys Gesicht wurde ernst. „Es ist nicht nur entkräftet, sondern ist schwer verletzt. Die Flügel sind völlig zerrissen und der rechte Flügel ist gebrochen.“ Die Wahrheit über Libelldras Zustand erschlug Shuu regelrecht. Wie betäubt stand er nun da. „Es braucht eine Weile bis es sich voll erholt hat.“ Haruka schluckte unmerklich. „Wie lange wird es ungefähr dauern?“, fragte sie vorsichtig. Schwester Joy blickte Haruka an. „Ich schätze mal ungefähr fünf Wochen.“
    Shuu schaute Haruka an, wandte sich dann aber wieder der Pokémon Krankenschwester zu. „Können sie Libelldra in Obhut nehmen bis es vollständig fit ist?“ Überrascht schaute Joy den Grünhaarigen an. „Natürlich kann ich es machen.“ Shuu nickte dankend. Vorwurfsvoll schaute nun Haruka ihn an. „Es geht nicht anders! Wir müssen Libelldra hier lassen.“, sprach Shuu hastig. Die Gesichtszüge entspannten sich einwenig. „Könnten sie Libelldra dann zu meinem Vater nach Blütenburg City bringen, Schwester Joy?“, bat Haruka. Die Angesprochene nickte. „Werde ich machen.“ Es herrschte einige Sekunden Ruhe. „Macht euch keine Sorgen. Libelldra wird es bald wieder gut gehen.“ Shuu bedankte sich bei der Krankenschwester und wollte Libelldra ein letztes Mal sehen, bevor er sich wieder mit Haruka auf dem Weg zur Fähre machen wollte.
    Haruka beobachtete, wie Shuu zärtlich Libelldras Hals streichelte und sich das Pokémon an seine Hand schmiegte. Der Grünhaarige flüsterte dem Drachen beruhigende Worte zu und erklärte, dass es hier im Pokémon Center bleiben musste. Libelldra reckte den Kopf und beäugte Shuu aus schwarz funkelnden Augen an. Dann, völlig unerwartet, schleckte Libelldra Shuus Wange ab. Ein leises, trauriges Lächeln schlich sich auf Shuus Gesicht und Haruka glaubte auf den Wangen ihres Freundes Tränen schimmern zu sehen. Der Junge drehte Libelldra den Rücken zu und verließ den Raum. „Können wir?“, sprach er zu Haruka, die zögernd nickte. „Na-Natürlich.“
    Bevor Shuu endgültig das Pokémon verließen, sprachen sie ein letztes Mal mit Schwester Joy über die Details von Libelldas künftigen Aufenthalt im Center.
    Auf dem Weg zu Fähre schweiften Harukas Gedanken zu ihrem kleinen Bruder ab. Ob er jetzt schon auf dem Weg nach Malvenfroh City war? Und ob er gut dort angekommen würde? Es war ein anstrengender Marsch von Blütenburg City nach Malvenfroh City zu kommen um dann von dort aus nach Baumhausen City zu gelangen. Ja, aus ihrem kleinen Bruder war jetzt ein verantwortungsvoller junger Bursche geworden, der gut auf sich selbst aufpassen konnte. Shuu war es, der sie aus ihren Gedankenstrom riss. „Heh, Haruka. Wir sind da.“, seine Stimme klang schroff und angeschlagen. Kein Wunder, nach der vergangenen Stunde.
    Den Blick auf die kleine Fähre werfend, hob Haruka den Kopf. Es war in der Tat nur eine kleine Fähre – wenn man es überhaupt eine Fähre nennen konnte, fand Haruka. Wie dem auch sei, es war ihre einzigste Möglichkeit nach Shinou zu kommen, auch wenn der Kapitän dieses Gefährts angekündigt hatte, dass er noch andere Inseln ansteuern wollte um Passagiere wohlbehalten an ihre Ziele zu bringen. Nun ja, und Shinou war halt die letzte Etappe auf dieser Reise.
    Shuu unterhielt sich mit dem Kapitän des Kahns und erhielt die Erlaubnis auf „seine Suijo no Samé“ zu steigen, welches übersetzt „Wasserhai“ bedeutete.
    „Haruka? Kommst du?“, fragte Shuu. Haruka nahm tief Luft und antwortete fröhlich: „Ja, ich komme!“ Sie lachte breit, sprang auf ein schmales, hölzernes Brett, und rutschte haarscharf auf dem glitschigen Steg aus. Doch Shuu packte ihre Hand, zog sie an sich und gab ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. „Denkst du, ich spring dir hinterher, wenn du ins Wasser fällst?“, neckte er sie provozierend. „Ach ja? Wer war es denn, der unbedingt eine Lydzibeere haben wollte und dann runtergestürzt ist?“, feixte Haruka neckisch. „Und ich war es, die hinterher gesprungen ist.“ Shuu grinste verführerisch und strich mit seinem Zeigefinger über ihre Lippen, bevor er sie sanft berührte. Kurze Zeit standen sie in einer festen Umarmung an der Rehling des Bootes bis sich Shuu von ihr löste. Den Kopf legte Haruka auf die Schulter Shuus und sie spürte, wie sich seine Arme um sie schlangen.
    Schließlich stachen sie endlich in die große, weite See. Ungewiss welche neuen Abenteuer auf sie warteten…

    2. Kapitel


    Zu neuen Ufern (Teil I)


    Shuu starrte Haruka überrascht an. „Du willst was…?“ Haruka lächelte sanft. „Nach Shinou reisen. Mit dir zusammen.“ Diese Entscheidung von seiner Freundin verdutzte Shuu kurz, aber als er begriff, wie die Herausforderung ihr gefehlt hatte, da er selber daran die erste Zeit daran genagt hatte, machte ihre Entschlossenheit ihm Mut.
    Masato hielt sich bislang zurück und kommentierte erst jetzt den Entschluss seiner großen Schwester. „Ich finde es gut, Haruka.“ Haruka strahlte über das ganze Gesicht und Shuu teilte diese Freude mit ihr.
    Nun, da die Welt einwenig heiterer aussah, als vorher, freute sich Masato sehr über das Glück der Beiden. Gerne wäre er dabei gewesen, als sich Shuu und Haruka zueinander gefunden hatten. Aber zu diesem Zeitpunkt war Masato selbst mit sich zu sehr beschäftigt gewesen. Nun wandte sich Haruka ihrem kleinen Bruder zu. „Wie ich sehen konnte, bist du ein guter Trainer geworden.“, lobte sie ihn. Masato wurde leicht rot um die Nase. „Ach quatsch!“
    Haruka kicherte vergnügt.


    Nachdem es beschlossene Sache war, dass Shuu und Haruka wieder auf Reisen gehen sollten, und dies mit Harukas Eltern abgesprochen war, begann für das junge Pärchen einige Planungen. Ihr Ziel sollte die Shinou Region sein, in der auch ihre Freunde Satoshi und Takeshi unterwegs waren. Allerdings bezweifelten sie, dass sie jemals auf sie treffen würden, denn sie hatten sicherlich einen gewaltigen Vorsprung.
    Haruka freute sich sehr auf das Abenteuer, was ihr und Shuu noch bevor stand. Besonders aufgeregt waren sie darüber, welche Pokémon und Trainern sie begegnen würden. Noch mehr steigerte sich die Freude, als Haruka und Shuu die Entscheidung getroffen hatten, wieder an Wettbewerben teilzunehmen, und trotz ihrer Beziehung waren sie somit wieder Rivalen.
    An ihrem letzten Abend in Blütenburg City verbrachten sie gemeinsam die letzten Stunden in Harukas getrautes Heim, welches sie nun abermals für unbestimmte Zeit verlassen würde. Masato leistete ihnen Gesellschaft und berichtete ihnen von seiner bisherigen Reise. „Wo werdet ihr eigentlich eure Fähre nehmen?“, wollte nun der Jüngere nach einer Weile des Schweigens wissen. Haruka legte die Karte von Shinou beiseite. „In Graphitport City setzt eine Fähre nach Shinou über. Na ja, die werden wir wohl nehmen.“, erklärte sie. Ein leises „Hm“ kam von Masato. „Bis zum Fahrradweg kann ich euch, denke ich mal, begleiten.“
    Haruka lächelte nun wieder leicht und lehnte sich an Shuus Schulter. Dieser war den Abend sehr still gewesen. Den Grund für sein Schweigen wusste Haruka nicht. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Vieles war noch zu organisieren, besonders Kummer bereitete ihnen die Fähre, denn es war seltsamerweise keine offizielle Organisation. Für eine andere mussten Haruka und Shuu allerdings eine ganze Woche noch warten, darum war ihnen diese Tatsache nicht wichtig.
    Norman, der Arenaleiter von Blütenburg City und der Vater von Haruka und Masato, steckte nun den Kopf zwischen die Terrassentür. „Haruka? Shuu? Morgen wird ein anstrengender Tag für euch werden! Ihr solltet langsam Schluss machen für heute.“
    Haruka nickte ihrem Vater zu. „Natürlich, Dad.“, und schaute jetzt zu Shuu. „Ich komm gleich.“, meinte dieser. Ratlos schaute Haruka ihn an, nickte dann schließlich und erhob sich. „Ach ja, ihr sollt morgen noch mal zum Labor von Professor Birk kommen. Er möchte noch etwas mit euch besprechen.“, fügte Norman hinzu. „Was?“, Masato schaute enttäuscht Haruka an. „Dann kann ich nicht mit Haruka und Shuu gehen!“ Haruka sah ihren Bruder enttäuscht an. „Kann man nichts machen…“ Sie wuschelte ihm zärtlich durch die Haare.
    Bevor sie jedoch ins warme Haus ging, wandte sie sich Shuu noch einmal zu. „Mach nicht mehr so lange, ja?“ Leicht lächelte Shuu. „Keine Sorge.“


    Der große Tag war gekommen. Harukas und Shuus Abreise stand kurz vor der Tür und sie, Haruka, war kaum mehr zu beruhigen, so aufgeregt war sie. Shuu schmunzelte über den Tatendrang seiner Freundin, doch als nun der Moment des Abschieds gekommen war, wallte auch in ihm die kommende Freude auf.
    Masato umarmte seine große Schwester. „Mach’s gut, Schwesterherz!“ Nun sah der Jüngere zu Shuu. „Pass mir ja auf meine Schwester auf!“, tadelte er den Grünhaarigen, der leicht lächelte und Harukas Hand noch mehr drückte. „Ich verspreche es dir.“ Shuu sah Haruka an. ‚Ich habe ihr damals ein Versprechen gegeben, und das werde ich auch halten!’ Die Braunhaarige beäugte Shuu Stirn runzelnd. Schließlich war die Zeit der Abreise gekommen und Haruka umarmte ihre Eltern lange. Shuu schulterte den Rucksack, wandte sich noch einmal um und wartete geduldig auf Haruka.
    „Nun geh schon, Haruka. Shuu wartet schon auf dich.“, munterte Caroline ihre Tochter auf. Haruka zwang sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen, als sie sich anschließend umdrehte und auf Shuu zu rannte.


    Es dauerte nicht lange bis Haruka und Shuu in Rosaltstadt angekommen waren. Von da an, war es nicht mehr weit bis nach Wurzelheim, von wo Haruka ihre Reise gestartet hatte. Noch lebhaft konnte sie ihr erstes Aufeinandertreffen mit Satoshi vorstellen. Damals war Pikachu stark überladen worden und zudem war es auch noch Team Rocket, die das gelbe Pokémon wieder stehlen wollte. Doch trotz allem nahm diese Misere ein gutes Ende; Team Rocket verhalf Pikachu seine Überladung zu überwinden und die Anhänger der finsteren Organisation in die Luft zu sprengen. Zu allem Übel wurde bei Pikachus heftiger Attacke Harukas Fahrrad regelrecht gegrillt.
    Schließlich bekam sie ihr erstes Pokémon, Flemmli.
    Shuu hörte ihren Erzählungen aufmerksam zu. Beim Anfang, als Haruka von Satoshi sprach, glaubte Shuu einen Keim der Eifersucht aufblühen zu merken, doch als er daran dachte, dass er, Satoshi, mit Kasumi zusammen war, verwarf er das negative Gefühl ins sich. Schon oft hatte er dieses Gefühl gehabt, wenn er auf Satoshi traf. Richtig erklären konnte er es sich sowieso nicht, denn für Haruka war Satoshi nur ein guter Freund gewesen. Diese Tatsache betonte Haruka nun auch besonders, was seinen Verdacht nicht wieder minderte. Plötzlich blieb Shuu stehen. Haruka schaute ihn fragend an. „Was ist los?“ Shuu funkelte Haruka an. „Kannst du mal aufhören von Satoshi zu reden?“ Er war genervt, dass stand fest und noch weniger mochte er es, wenn das Thema sich nur über Satoshi handelte. „Bist du eifersüchtig?“ Shuu fuhr sich durch die Haare. „Ja… So in der Art.“ Haruka senkte den Blick. „Tut mir Leid.“, sagte sie mit gedämpfter Stimme. „Ich dachte, es interessiert dich.“ Nun lachte Shuu. „Du weißt doch ganz genau, dass ich Satoshi für einen Idioten halte.“ Haruka schmunzelte verwirrt, gab sich aber mit seiner Antwort zufrieden.
    Es vergingen fast zwei Stunden bis sie in Wurzelheim ankamen. Es war bereits Mittag und die Sonne schien kraftvoll zur Erde hinab. Den Weg zum Labor fand man schnell. Schon beim Eingang des Dorfes konnte man das Gebäude mit einem großen Dach ausmachen. Haruka klopfte gegen die Holztür. Stille. Noch einmal klopfte sie und dann hörte sie ein schepperndes Geräusch hinter der Tür bis sich diese nun öffnete. Der Professor war braunhaariger, stämmiger Mann, der sehr viel wert darauf legte, die Körpersprache der Pokémon zu benutzen, was allerdings ziemlich schwierig war. Jedes Pokémon hatte eine individuelle Körpersprache, mit ihren Mimiken und Gesten. Professor Birk liebte seine Arbeit, was man allerdings nicht von der Ordnung seines Labors behaupten konnte. Ordner, Protokolle, alles Mögliche flog wild im Raum umher. Wundersamerweise fand nur der Professor Unterlagen, die er suchte – seine Assistenten nicht (XD)! Haruka mochte den Mann sehr. Er war sehr freundlich und hilfsbereit.
    „Hallo Professor!“, begrüßte Haruka ihn. Birk sah verwirrt auf, als ob er seinen Augen nicht traute. „Haruka? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen!“ Haruka lächelte. „In der Tat. Lange ist es her, dass ich für längere Zeit in Hoenn war.“ Professor schaute abwesend zur Seite. „Jaja, habe gestern schon mit deinem Vater telefoniert. Er hat mir erzählt, dass du ein halbes Jahr zu Hause warst, nachdem du und Shuu das Festival in Johto gewonnen habt.“ Er blickte den Grünhaarigen prüfend an, warum auch immer er Shuu tiefsinnig anschaute. (Gescheiter Satz, ey XD) Ungeduldig strich Shuu sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Sie wollten etwas mit uns besprechen.“, meinte er kühl. Der braunhaarige Professor blickte auf. „Oh ja.“ Zunächst machte er die Tür frei. „Kommt doch einen Augenblick rein.“ Diese Einladung ließen sich Shuu und Haruka nicht zweimal sagen und traten über die Schwelle ins Labor.
    Wie sich Haruka schon gedacht hatte, war der Innenraum des Labors unaufgeräumt, besonders die hinteren Räume, in dem die sich nur Bücher stapelten.
    „Tut mir Leid, wegen der Unordnung. Ich habe noch keine Zeit gefunden aufzuräumen.“, entschuldigte sich Birk. „Aber die Forschungen sind einfach zu interessant.“ Der Professor wuselte aufgeregt im Raum herum, brachte ein Buch nach dem Anderen zu einem anderen Platz und hinterließ alles noch verwüsteter, als vorher.
    Haruka und Shuu standen hilflos herum und wussten nicht, was sie tun sollten bis der Professor einigermaßen wieder zur Ruhe gekommen war. „Nun, setzt euch.“, bat er sie. Der Bitte nachkommend setzten sich die Jugendlichen auf die Stühle, die Birk ihnen angeboten hatte. „Nun… Wie ich gehört habe, wollt ihr nach Shinou reisen.“, begann der Professor. Shuu bejahte diese Feststellung nickend. „Wir wollen dort am großen Festival teilnehmen.“, antwortete der Grünhaarige. „Eine gute Einscheidung.“, meinte der Mann. „Shinou ist eine schöne Insel, dessen Landschaft einfach toll ist. Sie wird euch gefallen.“ „Waren sie dort schon mal, Professor?“, wollte Haruka wissen. Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht.“ Lächelnd erhob sich Birk und kramte in einer Schublade. Nach wenigen Minuten wurde er fündig und wandte sich ihnen wieder zu. In seinen Händen lagen zwei Geräte, genannt PokéDex. Diese Erfindungen speicherten die all möglichsten Informationen über Pokémon. „Das hier ist der neuste PokéDex. Er ist ausgestattet mit den Daten der Shinou Pokémon.“ Birk überreichte Shuu und Haruka die technischen Pokémon Lexika. Harukas glänzte in einem matten Rotton und Shuus PokéDex in einem bläulichen Ton. „Danke, Herr Professor!“, sprudelte es aus den Jugendlichen. Dieser lachte lauthals. „Keine Ursache, ihr Zwei.“ Er klopfte ihnen auf die Schulter. „Nun, sicher ist es nun Zeit für euch, oder? Eure Fähre fährt doch heute Abend, wenn ich mich nicht irre?“ Haruka und Shuu erhoben sich von ihren Sitzplätzen. „Ja, deshalb sollten wir langsam.“, war Haruka der Meinung. Kurz dachte der Professor nach. „Ich kann euch höchstens zur Route 103 fahren und euch dort absetzen. Wie ihr allerdings über den Wasserpfad kommt, ist eure Sache.“ Haruka strahlte. „Das wäre sehr nett von ihnen! Dankeschön!“


    Mit dem Auto brauchte das Trio nur eine halbe Stunde zur Route 103, die an einen Wasserpfad grenzte. Von dort aus konnte man mit einem Pokémon zum anderen Ufer gelangen oder man musste fliegen. Letzteres war kein Problem; Shuu hatte sein Libelldra dabei. Binnen von wenigen Minuten würden sie am anderen Ufer sein.
    „Da sind wir.“, sagte Professor Birk. Shuu und Haruka bedankten nochmals beim Professor. Die Höflichkeit der Jugendlichen belächelte er. „Passt gut auf euch auf.“ Er wollte sich gerade wieder in sein Auto steigen, als ihm noch etwas in letzter Minute einfiel. „Ach ja, das hätte ich fast vergessen…“, räusperte sich der stämmige Mann. „Es wäre ganz nett von euch, wenn ihr Professor Eibe eine Nachricht von mir überbringt.“ Er zog einen weißen Briefumschlag aus seinen Kitteln. „Er wohnt in Zweiblattdorf. Ihr werdet das Dorf nicht verfehlen.“ Haruka nahm den Brief entgegen und steckte ihn sorgfältig in ihre Hüfttasche. „Werden wir machen, Professor.“ Ein weiteres Mal lachte der kauzige Professor. „Ich wusste, ich kann mich auf euch verlassen!“
    Mit diesen Worten stieg er in sein Auto, winkte Shuu und Haruka noch einmal zu und brauste mit quietschenden Reifen davon.
    Unentschlossen blieben Shuu und Haruka zurück. Sich an die Stirn fassend, schüttelte Shuu den Kopf. „Meine Güte. Einen Tag länger mit ihm könnte ich nicht überstehen.“ Haruka brach in schallendes Gelächter aus. „So schlimm ist der Professor auch wieder nicht. Du übertreibst.“ Shuu zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer.“ Er nahm Libelldras Pokéball und vergrößerte ihn per Knopfdruck. „Libelldra, los!“
    Binnen von Sekunden erschien das grüne Drachen Pokémon vor ihnen und bot ihnen den Rücken dar. Shuu bestieg als erstes das Pokémon, bevor er Haruka auf Libelldra zog.
    Sie waren schon oft gemeinsam auf Libelldras Rücken geflogen und es erfüllte Haruka mit innerer Freiheit. „Hältst du dich gut fest?“, fragte Shuu. Ein Kopfnicken, welches von einem leisen „Hm“ begleitet wurde, beantwortete seine Frage. Nun gab Shuu seinem Pokémon das Zeichen in die Lüfte abzuheben. Mit einem Ruck spürte Haruka den peitschenden Wind in ihrer Haut und sie hielt das Gesicht dicht an Shuus Schulter. Es war auf offenem Wasser sehr viel windiger, als auf dem Festland, das stand fest. Der Wind pfiff ihnen um die Ohren und ließ sie durch einen kalten Schauer erzittern.
    Libelldras Flügel bewegten sich rhythmisch auf- und ab, mal glitt das Pokémon durch die Luft und ließ sich durch den Aufwind nach gen Himmel tragen.
    Haruka wagte die Umgebung, die nur schemenhaft an ihnen vorbei rauschte, zu betrachten. Beide Seiten des Wasserwegs waren durch eine steinige Wand abgetrennt, nur Wasser Pokémon konnten darunter tauchen oder Pokémon, die fliegen konnten, waren in der Lage die Felswand zu überwinden. Beide Flussläufe mündeten früher oder später in den Ozean und da es eine Wasserverbindung zwischen Rosaltstadt und Graphitport City, genauso wie Malvenfroh City war, konnten die enorme Strömung gefährlich werden. Darum bauten die Bewohner der Städte einen Schutzwall um die Strömung zu stoppen, gleichzeitig achteten sie darauf, dass der normale Lebensraum der heimischen Wasser Pokémon nicht zerstört werden würde, durch diesen Eingriff.
    Plötzlich riss ein markerschütterndes Brüllen sie aus ihren Gedanken. Panisch schauten sie auf die Wasseroberfläche, die sich nun kräuselte und der Kopf eines Garados aus dem Wasser pflügte. Haruka schlug die Hand vor dem Mund um nicht erschrocken los zu schreien.
    Als Garados knurrend angriff, brach Libelldra nach links aus um dem blitzschnellen Angriff des drachenartigen Pokémon auszuweichen. Wütend schlug das Pokémon mit seinem Schwanz auf das Wasser, dann bäumte es sich auf um eine mächtige Fontäne zu speien. Libelldra trudelte leicht, als die Attacke sein Ziel nur knapp verfehlt hatte und die Flanke von Shuus Pokémon leicht straff.
    Shuu biss sich auf die Lippen. Nur schwer konnte sich der Grünhaarige am Hals des Pokémons festklammern. Haruka richtete ihren Blick nach Vorn und erkannte schon das Land. „Da! Das Ufer!“
    Prüfend folgte Shuu ihren Blick und schätzte die Entfernung zwischen ihnen und den rettete Boden. „Wir haben keine andere Wahl.“, meinte Shuu. „Wir müssen zuerst ans Ufer.“ Kaum gesprochen, brauste Libelldra dem Ufer entgegen, gefolgt von Garados, welches zischende Laute von sich gab. Es spie eine Hydropumpe nach der Anderen auf Libelldra. Doch das schlanke Drachen Pokémon wich mit geschickten Flugmanövern aus. „Halte durch, Libelldra!“, feuerte Shuu sein Pokémon an. „Wir haben es bald geschafft!“ Tatsächlich war es nicht mehr weit zum rettenden Ufer, doch genau bei den letzten Metern schoss Garados einen gewaltigen Hyperstrahl, der Libelldra ins Trudeln brachte und dazu gezwungen war, eine Bruchlandung zu machen.
    Hart auf den Boden aufkommend, suchte Libelldra mit scheußlichem Quietschen der Klauen Halt, fand ihn auch und kam ruckartig zum Stehen. Erschrocken von der Bruchlandung krabbelten Shuu und Haruka von dem Rücken das Libellen Pokémons. Libelldra regte sich nicht und Shuu stürzte besorgt an die Seite seines Pokémons. „Libelldra! Libelldra!“, er rüttelte am Leib des Drachens. Träge hob Libelldra den Kopf und gab beruhigende Laute von sich. Shuu war sichtlich erleichtert. Äußerlich schien Libelldra keinen weiteren Schaden erlitten zu haben, außer kleinen Kratzern, die leicht heilen sollten. Keuchender Atem wich aus dem Maul des Drachens, als er versuchte sich gegen den Boden zu stemmen um Aufzustehen.
    Fauchend kam Garados heran gebraust, schoss wieder einen Hyperstrahl aus seinem Maul. Libelldra wirbelte herum, baute sich vor den Menschen auf und spie einen glühenden Flammenwurf dem Hyperstrahl entgegen. Beide Attacken explodierten bei Berührung. Doch Garados durchstieß den dicken Rauch und attackierte Libelldra von neuem. Die Flügel des Drachens knirschten unter dem festen Biss des Garados’. Libelldra kreischte schmerzerfüllt auf. Shuu schrie. Er konnte nichts tun!
    „Psiana! Psychokinese!“, schrie Haruka und ließ Psiana aus ihrem Pokéball frei. Der Juwel des Pokémons glühte rötlich auf und schleuderte Garados augenblicklich gegen eine Felswand. Sich windend griff es nun seinen nächsten Gegner an, Psiana. „Blitzkanone!“ Um Psiana leuchtete eine gelbliche Aura auf, die sich an seinem Juwel sich zu sammeln schien. Garados war Psiana so nah gekommen, dass die Blitzkanone aus dieser Nähe verheerende Auswirkung hatte: Garados wurde gegen einen Felsen geschleudert, der über ihm zusammenbrach. Kampfunfähig blieb Garados reglos liegen.
    Haruka atmete auf, sah dann in Shuus Richtung. Der Grünhaarige hockte neben seinem Pokémon, welches den Kopf auf den Boden gelegt hatte und den Flügel vom Körper abspreizte. Ganz klar eine Schonhaltung. Die Flügelmembran war zerfetzt und nicht nur das, an manchen Stellen sah man die hervorstehenden Knöchelchen.
    Libelldra wimmerte leise vor Schmerz. Shuu drückte das Gesicht gegen den Hals des Pokémons. Haruka stand hilflos neben ihm. Sie waren zwar heil angekommen, aber zu welchem Preis? Libelldra war schwer verletzt, es konnte weder fliegen, geschweige den Laufen, dafür war es zu entkräftet. „Shuu?“ Harukas Stimme klang zittrig. „Wir müssen Libelldra ins Pokémon Center bringen.“ Shuu hob für einen Moment den Kopf. „Es braucht Hilfe und zwar dringend!“, betonte das Mädchen. Shuu wurde klar, das jede Minute für Libelldra die reinste Qual war. Jeder Muskel vibrierte unter der dicken Drachenhaut. „Halt durch, Libelldra.“, sagte Shuu. Libelldra hob leicht den Kopf, wurde dann vom Sog des Pokéballs zurück ins Innere transportiert. „Beeilung!“ Haruka nickte und lief Shuu mit weiten Schritten hinterher.

    1. Kapitel


    Neue Ziele, neue Träume


    WUMM!!
    Der Koordinator vernahm einen dumpfen Aufprall, kurz darauf vernahm der er ein metallisches Klirren, begleitet von wütendem Fluchen.
    Shuu schlug die Augen auf und erhob sich von einem ledernden Sessel auf der er sich gerade einwenig Ruhe gönnte. Er querte den Raum und lehnte sich nun sich nun an dn Türrahmen, der zum Wohnzimmer des Hauses führte.
    Schweigend beobachtete Shuu das Mädchen, das ihre Haare zurück warf, während sie leise fluchte.
    Shuu musste lächeln.
    Es war nun ein knappes halbes Jahr, seitdem Shuu und Haruka gemeinsam den Bänder-Cup im Johto Festival gewonnen hatten. Nun stand jener goldglänzende Pokal auf einem Regal im Wohnzimmer und thronte über ihren Köpfen. Am Fuße des Schmuckstücks lagen die Bänder, die sie errungen in Johto errungen hatten.
    Einst waren Shuu und Haruka erbitterte Rivalen und doch war während des Wettbewerbs etwas geschehen, was die Beziehung zwischen ihnen grundlegend geändert hatte.
    Ja, Haruka und Shuu waren schon seit einiger Zeit ein Paar. Und dies hatte sich in Blütenburg City, wie ein Lauffeuer verbreitet. So nannte man das frische Pärchen „das Koordinatoren-Paar“.
    Shuu gefiel diese Bezeichnung. Was aber Haruka darüber dachte, wusste er nicht.
    Noch immer hatte Haruka seine Anwesenheit nicht bemerkt, sodass sich der Grünhaarige nun leise räupserte.
    „Tollpatschig, wie immer, hm?“, stichelte Shuu mit seinem gewohnten Tonfall, der, so wusste der Junge, Haruka wahrhaftig auf die Palme bringen konnte.
    Unwillkürlich zuckte das Mädchen zusammen und wandte ihm den Blick zu. Sein arrogantes Gehabe konnte Haruka nicht mehr aus der Ruhe bringen. Sie war es inzwischen gewöhnt. Und ja, irgendwie liebte sie es, wenn er versuchte sie zu provozieren.
    „Shuu, könntest du mir schnell helfen die Sachen auf den Nachboden zu bringen?“
    Shuu betrachtete die halboffene Kiste, die auf dem Treppenabsatz stand, mit einem interessierten Blick, hob das schwere Gepäck aber dann auf die Arme, wobei er leicht mit seinem Gleichgewicht rang.
    „Was ist darin? Ziegelsteine?!“, presste er aus zusammengebissenen Lippen hervor, während er Stufe für Stufe sich hoch schleppte.
    Haruka kicherte. „Nein, aber heute war Trödelmarkt in der Stadt und Papa hat einige Sachen verkauft.“, erzählte das Mädchen. „Na ja, zwei Kisten mit Krempel haben wir verkauft. Nur diese Kiste ist übrig geblieben.“
    Sie vollendete gerade den Satz, als sie das zweite Stockwerk erreicht hatten. Links un rechts befanden sich zwei Türen; die eine führte zum genannten Dachboden und die Andere führte in das Arbeitszimmer des Hausherrn.
    Haruka eilte voran und drückte die Klinke hinunter. „Du hast natürlich mal wieder verschlafen.“, sagte sie und deutete ihren Freund die Kiste auf ihrem rechtmäßigen Platz zu stellen.
    Shuu reckte seinen Oberkörper, was Haruka mit einem leisen Kichern quittierte. „Opa.“
    Shuu neigte seinen Kopf zu seiner Freundin. „Aha, Opa nennst du mich also schon.“, murmelte er beleidigt. „Na ja…“


    Wieder den Dachboden verlassend, blieb Haruka plötzlich auf dem Treppenabsatz stehen. Durch das Fenster des Treppenhauses konnte man auf die Straße blicken. Sehnsüchtig erblickte Haruka zwei junge Trainer, die in Begleitung ihrer Pokémon waren.
    Shuu folgte ihrem Blick. Das Leben der Koordinatoren hatte sich in den letzten sechs Monaten sehr verändert. Sie reisten nicht mehr umher, wie sie es früher taten, sondern waren hier in Blütenburg City nun wohnhaft.
    Haruka arbeitete in diversen Nebenjobs und Shuu ging ihren Eltern einwenig zur Hand, egal ob in der Arena oder im Haushalt.
    Für ihre eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte war kein Platz mehr übrig.
    Shuu hatte Haruka oft beobachten, als sie das Haus mit ihren Pokémon verließ.
    Geistesabwesend starrte sie hinaus und wandelte schließlich die Treppe hinab ohne Shuu noch eines Blickes zu würdigen.
    Shuu hinderte sie nicht daran und ließ sie davonziehen. Mit langsamen Schritten folgte der Junge der Treppe bis zum Treppenabsatz.
    Er seufzte schwer. Intuitiv müsste Shuu daran denken, was geschehen wäre, wenn sie bei diesem Festival nicht aufeinander getroffen wären? Würde Haruka dann noch immer herum reisen um neue Orte, neue Pokémon, gar neue Freunde zu entdecken? Hatte sie dann ihren Traum endgültig aufgegeben? Für ihn?


    Haruka ließ sich am Ufer des kleinen Baches nieder, der sich den Weg durch die saftig, grünen Wiesen bahnte. Ihren Kopf ließ sie auf die Knie sinken und starrte niedergeschlagen ins Wasser.
    Psiana, die neben ihrer Trainerin lag, versuchte das Mädchen zu trösten.
    „Heh du. Bist du eine Trainerin?“, erklang eine Stimme hinter dem Mädchen, die Haruka nicht zu ordnen konnte.
    Erschrocken wandte sie der unbekannten Person zu. „J-Ja.“, stammelte sie. „Gut, dann hast du wohl sicher Lust auf einen kleinen Kampf, oder?“
    Haruka beäugte den Jungen, der vor ihr stand, misstrauisch. Der Junge war gerade Mal im Alter von höchstens elf Jahren. Sein Lockenkopf sah sehr zersaust aus und die Haut war leicht gebräunt.
    Der kleine Junge erinnerte Haruka an ihre eigene Reise vor eineinhalb Jahren mit Satoshi, Takeshi und Masato und an ihre Eigene. Das Mädchen schwieg und war innerlich, wie zerrissen.
    Der Lockenkopf starrte das Mädchen immer noch an. „Was ist jetzt? Nimmst du die Herausforderung an?“
    Zögernd bejahte Haruka die Frage mit einem knappen Nicken.
    „Dann geht’s jetzt los! Komm raus, Entoron!“
    Aus dem rot-weißen Pokéball sprang ein Pokémon, das sich nun im Sonnenlicht streckte und seine blauen Schuppen schimmern ließ.
    Psi~ana-Psi!“
    Harukas Augen wanderten zu ihrem Pokémon. „Willst du kämpfen?“
    Psiana beantwortete die Frage mit einem kämpferischen Fauchen. Haruka spähte nun zu ihrem Gegner, der sie irgendwie an ihren Bruder erinnerte.
    „Entoron, Hydropumpe!“, befahl der Junge, dessen Name Eiji war.
    Der Kappa warf seinen Kopf herum und öffnete seinen Schnabel. Ein Schwall Wasser schoss auf Psiana zu, welches ihren zierlichen Körper anspannte.
    „Ausweichen!
    Mit einem wendigen Sprung wich die Lichtkatze aus. Knapp zischte die Hydropumpe an Psiana vorbei, die nun den Boden aufweichte.
    „Und mit Spukball kontern!“
    Psiana gehorchte. Einen schattenartigen Energieball schuf das Pokémon vor sich, aber Entoron stieß sich geshcickt vom Boden ab.
    Haruka fluchte. „Verdammt! Ruckzuckhieb!“
    Leichtfüßig landete Psiana wieder auf dem Boden, duckte sich und wollte sich soeben abstoßen, als die Erde unter ihren Pfoten nachgab.
    Hilflos mauzte die Lichtkatze. Der Matsch hielt sie in einem eisernen Griff.
    Haruka fühlte, wie ihr Herz in ihrer Brust raste. Wie lang es doch her war, dass sie gekämpft hatte! Ewigkeiten?
    „Hydropumpe, los geht’s!“, rief der junge Trainer mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen.
    Die Koordinatorin atmete tief durch, verjagte die nervösen Gedanken, die auch Psiana zu verwirren schienen.
    „Psiana! Aufhalten mit Psychokinese!“
    Das Juwel auf ihrer Stirn verströmte ein unangenehmes, kaltes Licht und setzte eine Kraft frei, die sich um die Hydropumpe schlang um jene abzufangen und auf Entoron zurück zu werfen.
    Entoron wurde durch die Wucht seiner eigenen Attacke zurückgedrängt und schüttelte sich bloß. Das Wasser perlte von seinen Schuppen ab.
    Inzwischen hatte sich Psiana aus ihrer misslichen Lage befreit, keuchte aber nun.
    „Sternschauer!“, befahl Haruka ohne zu zögern.
    „Mit Kratzfurie kontern!“
    Schwaches Licht fiel durch die dünnen Membranen, als der Kappa seine krallenartigen Finger spreizte. Hernach fuhren sie herab und ließ den sternenförmigen Strahl bersten.
    „Und mit Eishieb beenden!“
    Rasch, mit der Faust seitlich an den Körper angewinkelt, die nun von einem kühlen Licht erfasst wurde, hastete Entoron auf die Lichtkatze zu. Es fehlte die Zeit, als dass Haruka einen geschickten Gegenangriff ihrem Pokémon befehlen konnte.
    So wurde Psiana von Eishieb erfasst und prallte unsanft auf den Boden auf.
    „Psiana!“
    Haruka rannte zu ihrem Pokémon, wankte, als ihre Beine drohten nachzugeben. Geräuschvoll glitt sie neben Psiana ins Gras, die schweratmend ihren Kopf hob.
    „Ich hätte mehr von einer Koordinatorin erwartet.“, meinte Eiji, der seinen Pokéball anhob, um Entoron zurück zu rufen.
    Als Haruka nicht erwiderte, fügte er hinzu: „Warum verkriechst du dich hier? Hast du Angst vor neuen Herausforderungen?“
    In Haruka wallte ein Schimmer leichter Zorns auf. Wie konnte dieser Junge so mit ihr sprechen?!
    „Du hast noch nicht alles von dieser Welt gesehen. Es gibt so viele Pokémon mit ihren Trainern.“
    Der Trainer machte eine Pause. Er hatte erkannt, dass seine Worte bei Haruka ihre Wirkung nicht verfehlten.
    Nachdem dieser ihr den Rücken gekehrt hatte, starrte Haruka ihm eine Weile hinterher. Grübelnd erhob sich das Mädchen.
    Psiana, die in den Armen ihrer Trainerin lag, beäugte diese misstrauisch.
    „Psiana… Was soll ich nur tun?“, wollte Haruka mit zittriger Stimme wissen.
    Die Lichtkatze mauzte bloß, während sie den Kopf an ihre Schulter riebv. „Psi~ana!“
    Schließlich befreite sich Psiana aus dem festen Griff und sprang von ihren Armen. Angriffslustig peitschten die geteilten Schweife durch die Luft, während ein scharfes, überzeugtes Fauchen ihrer Kehle entwich.


    Voller Ungeduld wartete Shuu im Haus auf Haruka. Wieder ertappte er sich dabei, als er sich nervös durch die Haare strich, während seine Augen zur Uhr schweiften.
    Eineinhalb Stunden war Haruka bereits fort. Zu lange, als sie es für gewöhnlich war. Ob ihr etwas passiert war?
    Einen Blick auf eine kleine Schale im Zimmer des Mädchens verriet, dass sie nur ein Pokémon bei sich hatte. Ihre restlichen fünf Pokébälle lagen in einer Schale auf ihrem Nachttisch.
    Gegen die Besorgnis ankämpfend, stieg Shuu wieder die Treppe hinunter. Das Zuschlagen der Tür riss ihn erst wieder aus seinen Gedanken.
    „Haruka!“
    Die Angesprochene hob den Kopf, nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte.
    Shuu sprang von den Stufen hinunter. „Wo warst du?“ Seine Augen glitten zu Psiana, die neben ihr ins Haus humpelte.
    Verwirrt schaute er seine Freundin an. „Was ist passiert?“
    Seinem Blick wich Haruka rasch aus. „Psiana wurde im Kampf verletzt.“, erwiderte das Mädchen knapp und betrat das Wohnzimmer, begleitet von Shuu
    „Gegen wen hast du gekämpft…?“
    Haruka ließ sich auf einem der Sofas nieder. Sie schwieg auf seine Frage hin und vergewisserte sich, dass Psiana nicht ernsthaft verletzt worden war.
    Erleichtert atmete das Mädchen auf, als sie feststellte, dass sich die Lichtkatze nur ausschlafen musste, und streichelte Psiana über den Kopf.
    Zwischen Haruka und Shuu war es zu einre unangenehmen Stille gekommen, die die Koordinatorin nach einer Weille durchbrach.
    „Shuu?“
    Ein fragendes „Hm?“ erwiderte der Angesprochene und wandte sich seiner Freundin zu.
    „Mir ist etwas klar geworden.“, begann sie und suchte seinen Blick. „Ich bin nicht für das Rumsitzen geschaffen. Ich… Ich möchte reisen. Mit dir.“
    Shuu war verblüfft. War es nicht ihr Wunsch gewesen nach dem großen Festival in ihre Heimatstadt zurückzukehren?
    Im selben Moment, als Shuu erwidern wollte, klopfte es an der Tür.
    „Ich wusste, ich finde euch hier!“
    Diese Stimme!, dachte Haruka und neigte den Kopf in diese Richtung. „Masato!“, rief sie überrascht aus.
    Am Türrahmen gelehnt stand Masato, ihr kleiner Bruder, der ihr zu lächelte. „Hey Schwesterherz!“
    Seine Augen glitten zu Shuu, der ebenso überrascht wirkte, wie Haruka es war. „Lange nicht gesehen, Shuu!“
    Dieser hob zum stillen Gruß seine rechte Hand.
    Masato war es nicht lange vorenthalten worden, dass Shuu und Haruka ein Paar geworden ware. Seine Eltern hatten ihm dies berichtet.
    Doch wunderlich war dies ganz und gar nicht. Als die Geschwister gemeinsam mit Satoshi und Takeshi gereist waren, war es Masato nicht missfallen, dass Shuu seine Schwester mochte, obowhl er sie stets herablassend behandelt hatte.
    Wo die Liebe hinfällt, dachte sich er sich mit einem leichten Grinsen.
    Shuu schnippte sich mit einer fahrigen Gestik eine lästige Strähne aus dem Gesicht. „Ihr habt sicherlich viel zu erzählen. Ich lasse euch mal alleine.“
    Mit diesen Worten verließ Shuu den Wohnraum, stieg die Treppen empor und schlug unsanft die Tür zu.
    Haruka seufzte.
    Irritiert sah Masato seine Schwester an. Irgendetwas stimmte hier nicht!
    „Störte ich?“, erkundigte er sich vorsichtig.
    Was sollte sie erwidern? Dass er gestört hatte? Nein, dies würde ihn nur das Gefühl vermitteln, dass er nicht willkommen war und ihren Bruder vertreiben mochte sie nicht.
    So verneinte Haruka mit einem knappen Kopfschütteln. „Nein, hast du nicht.
    Prüfend sah Masato seine Schwester an, denn er wusste, dass sie nicht lügen konnte, entschied sich aber ihr Glauben zu schenken.
    „Was machst du eigentlich hier?“
    Beleidigt verschränkte Masato die Arme vor der Brust. „Darf ich euch nicht besuchen kommen? Ich wollte euch mal besuchen kommen!“
    Haruka legte den Kopf schief.
    „Außerdem ist es lange her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.“, fuhr er fort. „Um genau zu sein, haben wir uns fast seit einem Jahr nicht mehr gesehen!“ Der Junge lächelte. „Nun ja, ich hatte auch irgendwie keine Zeit früher zu kommen…“
    Dieser Gedanke machte Haruka nachdenklich. Den kleinen Bruder, den sie einst stets behütet hatte, durfte sie nun nicht mehr als ‚klein’ bezeichnen.
    Als sie nach Johto aufgebrochen war, hatte auch Masato mit seiner Reise begonnen.
    Haruka zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. „Was macht die Reise?“
    Masato strahlte. „Ich dachte, du fragst nie! Es klappt wunderbar.“, sagte er fröhlich. „Und wenigstens habe ich mich nicht so angestellt, wie du an deinem Anfang.“
    Autsch, das tat weh, empfand Haruka. An diese Zeit mochte das Mädchen überhaupt nicht zurückdenken. Sie war damals einfach nur tollpatschig gewesen und ja, in dieser Zeit hatte sie auch Shuu kennen gelernt.
    Dieser hatte keine Zeit verloren über sie und ihre Pokémon herzuziehen. Doch mit den Aufgaben war Haruka auch gewachsen.
    „Haruka, soll ich dir meine Pokémon zeigen? Sie sind klasse!“
    „Du? Jetzt nicht. Ich muss zu meiner Schicht im Pokémon Center. Schwester Joy wartet sicher schon auf mich.“
    Masato zog einen Schmollmund, schaute aber seiner Schwester verwirrt hinterher, als diese überstürzt das Haus verließ.
    Kam sie mal wieder zu spät? Typisch!


    Der Abend senkte sich über Blütenburg City, als Masato auf der Terasse saß und genoss es wieder zu Hause zu sein. Zufrieden knurrend lag Fukano neben seinem Trainer, das sich ebenfalls an der Ruhe erfreute.
    Sein Reptain hob den Kopf und stieß ein leises Zischen, als es dumpfe Geräusche auf dem Holzsboden vernahm. Masao wandte seinen Kopf, entspannte sich aber sogleich wieder und streichelte seinem Pokémon beruhigend den Kopf, das den Koordinator nicht aus den Augen ließ.
    „Ach, du bist es.“, sagte Shuu kühl. „Ich dachte, du seist schon wieder weg.“
    Masatio schüttelte den Kopf. „Nein, ich bleibe wohl noch ein paar Tage.“, erwiderte er und sah Shuu eindringlich an. „Du hast meine Schwester erwartet, nicht wahr?“
    Shuu zögerte, bevor er sich neben den Jungen niederließ.
    „Habt ihr Streit? Ich mein, du und Haruka.“, fragte der Jüngere ohne Umschweifungen zu machen
    Der Angesprochene schwieg auf seine Frage hin, antwortete dann jedoch mit souveräner Stimme: „Ich verstehe Haruka momentan nicht. Sie ist in letzter Zeit einwenig… seltsam. Verschwindet manchmal ohne etwas zu sagen, wohin sie geht und wenn ich sie frage, wo sie war, zickt sie mich an.“
    Shuu seufzte bedrückt. „Streit kann man diese Phase nicht nennen, aber-“
    „Ihre Zickenphase.“, unterbrach Masato den Koordinator. „Ich kenn das.“
    „Was? Na toll. Und was soll ich tun, damit ich meine Prinzessin nicht erzürne?“
    Der junge Trainer lächelte. „Warte einfach ab.“, meinte Masato. „Haruka kann manchmal ziemlich kompliziert sein.“
    Shuu lachte. „Nur manchmal?“
    „Ach, die kriegt sich wieder ein. Und dann wird sie so anhänglich sein, wie ein Snobilikat, das nicht mit der falschen Pfote aufgestanden ist.“
    Shuu betrachtete den Jüngeren misstrauisch, unsicher, ob er ihm glauben sollte. Dann schlich sich ein schwaches Lächeln auf die Lippen des Älteren.
    Masato, der plötzlich auf die Füße sprang, ließ Shuu unwillkürlich zusammen zucken. „Hast du Lust auf einen Kampf?“, forderte Masato den Koordinator auf.
    Verwirrt schaute der Grünhaarige den Jüngeren an. Sodann aber erhob er sich nickend und zückte den einzigen Pokéball, der momentan an seinem Gürtel befestigt war.
    „Dann zeig mal, was du kannst, Masato!“, meinte Shuu ruhig.
    Herausfordernd grinste Masato. „Liebend gerne!“


    Die Kontrahenten nahmen ihre Positionen auf dem Kampffeld im Garten ein, den Senri für sein Training angelegt hatte. Das Feld war so angefertigt worden, dass jedes Pokémon seine Elemente ausschöpfen konnte.
    In der Mitte war ein sanfiges Plateau, umgeben vom hohen Gras und einem Wassergraben durchzogen.
    „Reptain! Bereit?“
    Reptain nickte und spreizte die Krallen. „Rep~tain!“
    Shuu blieb gelassen. „Absol!“
    Absol streckte sich und stieß ein erhabenes Fauchen aus. Das schneeweißes Fell, sowie seine katzenartige Gestalt, wurden in sanftes Licht getaucht.
    Shuu fuhr sich durch die grünen Haarsträhnen. „Na los, fang schon an.“
    „Reptain, eröffne mit Ruckzuckhieb!“
    Das Pflanzenpokémon stieß sich vom Boden ab und rannte mit hoher Geschwindigkeit auf Absol zu.
    Shuu aber blieb immer noch gelassen. „Blende sie mit Blitz.“
    Absol hob den Kopf. Der Stein auf seiner Stirn tauchte die Umgebung in einen grellen Lichtblitz, der Masato und Reptain für kurze Zeit das Augenlicht nahm.
    „Und jetzt Eisenschweif!“
    Absols Pfoten verließen den Boden und nun raste der glühende Schweif der Schattenkatze auf Reptain herab, das noch immer durch die Helligkeit die Augen zu kniff.
    „Reptain! Weiche nach rechts aus!“
    Reptain tat, wie sein Trainer ihm befahl, und rollte sich hastig nach rechts ab, sodass Absol das Pokémon knapp verfehlte.
    Schwerfällig erhob sich Reptain wieder, schwankte einen kurzen Moment, bevor es wieder festen Halt unter den Füßen bekam.
    Erhitzt durch das Fortschreiten des Kampfes bemerkten Shuu und Masato nicht, dass sich die Schiebetür zur Veranda aufschob und Haruka zu ihnen hinaus spähte, offensichtlich neugierig über den Lärm.
    Nun aber starrte Haruka überrascht auf das Kampfgeschehen.
    Masato kämpfte gegen Shuu!
    „Reptain, Laubklinge!“
    Das Reptil hielt die rechte Klaue vor sich, während es auf Absol zu lief. Die weitgefächerten Blätter formten sich zu einem grünen Lichtschwert und sausten hernach auf Absol herab.
    „Ausweichen!“
    Doch es war zu spät, um ausweichen zu können. Ein schmerzvoller Aufschrei legte sich in Shuus Ohren, als sein Pokémon getroffen wurde.
    Triumphierend grinste Masato. „Kugelsaat!“
    „Abwehren mit Klingensturm!“
    Absols Klinge glühte auf. Als die Schattenkatze den Kopf herum warf, raste unbarmherzig eine sichelförmige Windklingen auf Reptain zu, das von den Beinen gerissen wurde.
    So fiel das Pflanzenpokemon auf dem Boden und schien sich zunächst nicht mehr zu regen.
    „Hast du genug?“, wollte Shuu von seinem Gegner wissen, der allerdings eifrig den Kopf schüttelte.
    „Nein!“, erwiderte er trotzig. „Reptain, steh auf!“
    Mit sich ringend erhob sich sein Pokémon wieder und entgegnete der Schattenkatze ein drohendes Fauchen.
    „Dann werden wir es nun beenden müssen. Eisenschweif!“
    „Doppelteam, Reptain!“, konterte Masato rasch.
    In Sekundenbruchteilen erschuf das Reptil zahlreiche Täuschungen von seiner Gestalt, die Absol inne halten ließen.
    „Absol, Aquawelle!“
    Ein Wasserball formte sich vor Absols Maul, die sich als eine gewaltige Flutwelle über das Kampffeld ergoss. Reptain wurde von jener erfasst und gegen einen Felsen gespült.
    „Oh nein, Reptain!“, rief der Junge und hockte sich geschlafen zu seinem Pokémon. „Mach dir keine Gedanken, Reptain. Du hast gut gekämpft.“
    Shuu trat zu Harukas Bruder und reichte ihm dankend die Hand. „Danke für diesen Kampf. Er war-“
    Ein Klirren schreckte Shuu auf und ließ ihn herum wirbeln. Seine Blicke trafen auf Haruka, deren Augen sich mit Tränen füllten.
    „Haruka…“
    „I-Ich w-wollte euch nicht stören…“, stotterte Haruka. „Tut mir Leid!“
    Sie wollte kehrt machen, als Shuu mit wenigen Schritten an sie heran trat und sie rüde am Handgelenk packte. Mit einer schnellen Handbewegung wischte er ihre Tränen weg.
    „Was ist los mit dir?“, wollte der Koordinator leise wissen.
    Das Mädchen aber schluchzte bloß, unfähig etwas zu erwidern.
    Tröstend nahm Shuu seine Freundin in die Arme. „Alles ist gut.“
    Diese stieß Shuu von sich. „Nichts ist gut!“, schluchzte die Brünette. Sie deutete mit zitternden Fingern auf das Feld. „Du amüsierst dich, aber es kümmert dich nicht, wie es mir geht!“
    Bestürzt wich Shuu von Haruka zurück, die unentwegt zitterte, jedoch wurde ihr rasch bewusst, was sie soeben gesagt hatte.
    „Shuu? Es tut mir Leid. Ich weiß, ich bin unausstehlich, aber…“, sie hielt inne und suchte seinen Blickkontakt. „Aber ich halte es hier nicht mehr aus! Lass uns irgendwo hingehen – zusammen!“

    Dazugehörige Kommentare:
    Von Sheep


    Prolog


    Die Legende der Wächter


    Das Chaos warf seine düsteren Schatten - eine Leere, in der kein Leben war, sondern Tod und Verderben.
    Aus jener Finsternis wurde eine Kreatur geboren, umgeben vom heiligen Licht. Arceus, so pflegten die Menschen jenes göttliche Wesen zu nennen, welches das Nichts vertrieb und ein unscheinbares Ei schuf.
    Jenem Ei entsprangen Palkia und Dialga. Raum und Zeit vermochten sich auszudehnen, als ihre Herzen begannen zu schlagen.
    Doch Arceus Kräfte schwanden und so wurde Mew aus dem schwindenden Licht des Gottes geboren.
    Mew, die Lichtgöttin und Gottesmutter, betrachtete das unfertige Werk Arceus, welches vom Schleier der Dunkelheit bedeckt war.
    So sandte Mew Cresselia und Darkrai, die das Licht Tag und die Finsternis Nacht nannten.
    Da die Erde noch immer wirr und wüst war, erweckte Mew die Titanen des Himmels, der Erde und des Meeres.
    Rayquaza schied das Wasser unterhalb vom Wasser oberhalb des Gewölbes. Der Himmel war geboren!
    Nun sammelte Kyogre das Wasser an einem Ort und Land erstreckte sich durch Groudons Macht.
    Bereits in jener Zeit herrschte Zwietracht zwischen Kyogre und Groudon. So begannen jene Kreaturen, dessen Kräfte frei und ungezähmt waren, einen erbitterten Kampf.
    Mew aber zürnte, verbannte jene auf dem Grund des Meeres und ins Herz eines Vulkans und legte ein Siegel eines jahrtausendlangen Schlafes über Kyogre und Groudon.
    Mew entsandte Ho-oh und Lugia, die Obhut nahmen über Land und Meer.
    Zuletzt wurden die niederen Pokémon geschaffen, die Freund und Gefährte der Menschen in jener Zeit wurden.
    So kehrte Frieden in den Herzen der Menschen und der Pokémon. Die obersten Gottheiten schufen die Halbgötter Lavados, Zapdos, Arktos, Suicune, Entei, Raikou, Registeel, Regirock, Regice, Tobutz, Vesprit und Selfe.
    Ihre Aufgabe war es über das Werk der Gottheiten zu wachen.


    Jahrtausende verstrichen im Frieden. Die Welt blüh’ und gedieh. Als Dank an die Gottheiten erbauten die alten Völker prunkvolle Tempel und huldigten jene, die ihnen Schutz und Leben boten.
    Und doch war dieser Frieden bloß ein Trugbild der Wirklichkeit.


    Der Friede welkte.
    Boshafte Zwietracht zerfraß die Herzen der Hohepriester, die in den Tempeln den hohen Göttern Dialga und Palkia dienten. Jener umbarmherzige Hass brannte seit Anbeginn in ihren Herzen. Raum und Zeit führten eine Blutfehde, waren Feinde, bis in die Ewigkeit verdammt!
    So stand es geschrieben und wird es auch immer sein.


    Schon bald begann ein Krieg, dessen eiserner Griff die Menschen und Pokémon in Angst und Schrecken hielt.
    Und aus der Asche jener Zerstörung erhoben sich Palkia und Dialga umeinander zu bekämpfen.
    Das Gleichgewicht der Mächte war gestört und die Welt drohte im Chaos zu versinken…
    Und in der höchsten Not kündigte zartes Licht das jüngste Gericht der Gottesmutter Mew an, die Giratina aussandte, jener Gott der heute als Todesgott verschrien wird, um das Gleichgewicht zwischen Raum und Zeit zu wahren.
    Nach einem jahrtausendlangen Krieg wurden Palkia und Dialga bezwungen, und so bannte man ihre Macht vom Antlitz der Welt.
    Und trotz der Euphorie des Sieges hatte jener seinen hohen Preis: Giratinas Kräfte schwanden und das Siegel Dialgas und Palkias brach…


    In dieser Zeit wurden Kinder geboren, die die Gabe Giratinas gegeben war.
    Die Wächter.
    Zu beschützen und zu dienen war ihre Aufgabe.
    Und doch mussten Jahre des Krieges vergehen, bis sich die Kräfte jener entfalten vermochten, die von Giratina auserwählt waren um sein Werk zu vollenden.


    So sammelten sich die Wächter auf dem Gipfeln des Kraterberges, als der Krieg bereits viele Opfer gefordert hatte. Ihnen war der Glaube und der Mut geschenkt jenem grausamen Tötens und des sinnlosen Kampfes zwischen Palkia und Dialga zu beenden.
    Im Gleichklang der Wächters Stimmen woben jene einen uralten Zauber, der, sollte er keine Wirkung finden, die Berufenen und alles Lebende auszulöschen mochte.
    Und in der Stille der Schlacht durchdrang ein Hoffnungsfunke das finstere Firmament, umwarb im Lichtschleier die kämpfenden Titanen, schied die Seele vom Körper, wurde jenen eingehaucht, die als sagenumwobenen Hütern lobpreist waren. Geeint mochten sie die unbändigen Mächte Palkias und Dialgas zu zähmen.
    Ihre Körper, so sagt man, verweilten auf Ewigkeit im Herzen des Kraterberges. Für immer.


    Und die Spuren jener, die vom Schicksal geleitet waren, verwischten im Laufe der Jahrhunderte. Und doch waren sie niemals aus den Herzen der Menschen verschwunden.
    Die Zeit würde kommen um die längst vergessene Legende Wächter ins Leben zurückrufen.

    [Blockierte Grafik: http://img697.imageshack.us/im…/palkiadialgagiratina.jpg]


    Es ist an der Zeit, oh Wächter,
    Trete aus der Dunkelheit!
    Nutze was du fühlst, sich stets auf’s Neue regt.
    Dein Glaube wird dich leiten,
    Wenn deine Zeit kommen mag,
    wird deine heilige Kraft erwachen!
    Tief in dir Verborgen wirst du erkennen,
    Dass der Augenblick gekommen ist.
    Habe keine Furcht, bewahre deinen Glauben.
    Es ist in deinem Herzen, deiner Seele!


    Es ist an der Zeit, oh Wächter,
    Trete aus der Dunkelheit!
    Vertraue dem Licht deiner Pfade,
    Fühle den Wandel der Gezeiten.
    Und werde dein Schicksal,
    Führe und sie werden dir folgen.
    Du bist auserwählt, oh Wächter,
    Uns von der Finsternis zu befreien!
    Habe keine Furcht, bewahre deinen Glauben.
    Es ist in deinem Herzen, deiner Seele!


    Informationen
    Thema: Pokémon
    Genre: Fantasy, Romantik (Shippings), Abenteuer, Action
    Rating: P12 bis stellenweise P16
    Pairings: Shuu X Haruka, Shinji X Hikari, Kyouji X Rika, eventuell Satoshi X Kasumi
    Status: 60 Kapitel // nicht abgeschlossen
    Warnings:
    Ich warne im Vorraus, das im Verlauf dieser Fanstory (etwas) Blut fließen wird. Allerdings werde ich Gewaltszenen nicht detailliert darstellen, um die Grenzen des Geschmacks oder gar die Empfinlichkeiten jüngerer Leser nicht herauszufordern.
    Anmerkung:
    Diese FF ist die Fortsetzung zu Unforgivable Sinner. Darum empfehle ich die Vorgeschichte zu lesen. ^-^
    Auf Animexx könnt ihr sofort meine neuen Updates lesen, ihr findet mich HIER.


    Disclaimer
    Das Urhebeberrecht an Pokémon oder den Charakteren liegt nicht bei mir, sondern bei Satoshi Taijiri. Die Storyline, sämtliche dazugehörige Ideen, und Charaktere liegen bei mir.
    Allerdings liegen die Rechte der verwendeten Bilder bei ihren Artists.
    Coverbild by Antarel


    Partner-Stories
    Hoenn Legenden - Das Siegel der Lichtgöttin [Buch 2] von Bastet
    Kaltes Herz von Bastet
    Ein unvergessliches Abenteuer von Leafy
    Meister der Zeit von Alaiya
    Avalance - Die Legende des Lichts von Leafy
    Elements von Minou
    Resurrection von AoiYuki


    Kooperation:
    Zudem arbeite ich mit Kaltes Herz, geschrieben von Bastet, zusammen. Wir werden Handlungen in unseren Werken aufgreifen und verwenden. Daher werden sich gewisse Inhalte ähneln bzw. überschneiden.


    Der Inhalt:
    Dunkle Zeiten stehen dem einst friedlichen Kontinent Shinou bevor:
    Eine bösartige Orginsation, genannt Team Galaktik, strebt die Auferstehung der alten Gottheiten Dialgas und Palkias an, nicht wissend, dass ihre verbotenen Mächte niemals erweckt werden sollten, denn Naturkatastrophen werden alles Lebende vernichten und die Welt stürze ins Chaos.
    Nach einer ursalten Sage nach wird bloß ein Auserwählter den Mut und die Kraft werden dieser Apokalpyse Einhalt zu gebieten.


    Seit dem Johto Festival ist ein halbes Jahr bereits vergangen.
    Die Zeit verstreicht und in Haruka begehrt der Wunsch einer neuen Reise, in unbekannte Lande, auf. Ihr neues Ziel: Shinou.
    Ein unerbittlicher Sturm erwartet das junge Pärchen und ihnen ist nicht bewusst, dass dies der Beginn der nahenden Katastrophe ist…


    Als Shuu und Haruka in Schwierigkeit geraten, eilt ein mysteriöses Mädchen ihnen zur Hilfe. Wer ist dieses Mädchen?


    Charakter-Steckbriefe:



    Ich finde es total bescheuert, dass RTL2 ANimes zensiert. Huh~. Die Animes werden zunehmend brutaler. Was wollen sie dann also noch senden?
    Auch von Pokémon lassen sie die üblen Finger nicht. Auch wenn es manchmal berechtigt ist, so halte ich es für eine unkluge Idee.
    Selbst Naruto ist nicht mehr das was es einmal war. >.< Sie haben den Anime voll verunstaltet. Ich merke sogar an manchen Stellen, das es geschnitten ist (merken wohl alle Fans).
    Und DBGT... Würde ich mir in der dt. Fassung nicht ansehen. <<

    Meine realen Freunde sagen Pokémon sei kindisch und nehmen mich daher auch nicht ernst. Sie beleidigen mich manchmal auch deswegen, aber ich geh einfach nicht mehr darauf ein. Ganz einfach. Bin zwar schon 17, nächstes Jahr werd ich 18, aber trotzdem spiele ich Pokémon weiterhin.
    Das ist auch der Grund, warum meine 'Beziehungen' bei meinem realen Freunden nicht so stark sind. ^^"


    Ich weiß auch nicht, was mich an Pokémon so interessiert... Weil es einfach Spaß macht? Nein, das Prinzip in den Spielen ist immer gleich:
    Pokémon fangen, trainieren, Arenakampf, Pokémon fangen, trainieren, wieder Arenakampf...

    :thumbsup:
    1. Flottball
    Damit geht fast jedes Pokémon ins Körbchen
    2. Hyperball
    Funktioniert auch oft. <3
    3. Timerball
    Für Legendäre der Tod. xD


    :thumbdown:
    1. Meisterball
    Langweilig, dank dem GTS Fehler kann man sich auch noch welche davon klonen ôo
    2. Premierball & Pokéball
    Bringt doch nichts. XD
    3. Luxusball
    Wofür gibt es diese Bälle, wenn die Pokémon eh nie drin bleiben?

    Meine Pokémon tragen auch meistens Namen... Meistens auch noch japanische. Auch schon in den Vorgängern, aber da habe ich meistens englische Namen benutzt.


    Chelterrar = Kou
    Bojelin = Sanaki
    Gallopa = Haru
    Staraptor = Haku
    Luxtra = Kovu
    Palkia = Ryou

    Wuah. xD
    Klingt mir ehrlich alles nach Science Fiction würde ich sagen. ôo Denke das die Wahrscheinlichkeit, das die Erde von einem schwarzen Loch verschlungen wird sehr, sehr, sehr, sehr gering ist.
    Und wenn die Erde irgendwann mal verschwinden sollte, dann nicht heute, nicht morgen, oder in einer Woche. ôo
    Im allgemeinen schließe ich mich Charizards Meinung an.


    Und wenn die Erde tatsächlich irgendwann explodieren sollte, wäre die Menschheit nie so ruhig. Da stelle ich mir vor, dass die Bevölkerung alles mögliche versucht um ihrem Schicksal zu entkommen ôo

    Bei mir sind sie schön gemischt. Besonders auf meiner Perl. Zwar haben die Legendäre zwei Boxen für sich ganz allein, und auch die Icognitos, aber alle anderen sind bunt durcheinander gemischt.
    Trotzdem finde ich meistens alles wieder. ^^ Manche glauben sogar, dass die verschiedenen Hintergründe sich auch auf die Zuneigung auf die Pokémon auswirkt. Aber ich persönlich halte es eigentlich für egal. XD

    Ich finde die Todesstrafe widerwertig. Diese Art der Gerechtigkeit ist noch überhaupt nicht gerechtfertigt! Wenn man einen Menschen umbringt, sei es durch die todesbringende Spritze, dann wird man selbst zum Mörder und ist dann nicht besser als der Bestrafte.
    Menschen sollten nicht über das Schicksal eines Menschens oder des Todes entscheiden können. So geben die dem Menschen doch keine Gelegenheit aus seinen Fehlern zu lernen! Klar, bei manchen Verbrechern ist es angebracht, da hilft die schmerzvolle Zeit auch nichts an ihrem kranken Verhalten etwas zu ändern.

    Das letzte Kapitel der FF!! Have Fun!
    @Admins/Mods/usw.
    Thread bitte noch offen, falls Kommentare zu dieser FF noch reinflattern.


    12. Kapitel


    Das Ende der Reise


    Nach dem Festival kehrte wieder der Alltag in Ebenholz City ein. Haruka und Shuu blieben eine Weile in der Stadt und hatten sich mit der interessanten Geschichte der Stadt beschäftigt. Nebenbei sahen sie einige Drachen Pokémon in der geheimnisvollen Drachenhöhle. Ihnen wurde bewusst, dass sie von der Stadt kaum etwas gesehen hatten vor dem Festival. Zu sehr waren sie in Gedanken beim Festival gewesen.
    Haruka und Shuu genossen das Zusammensein in der fremden Stadt, diese Tatsache wandelte sich nach einigen Tagen, denn Haruka bekam langsam Heimweh und sehnte sich nach Hause und nach ihrer Familie. Für Shuu war es klar, dass er sie begleitete, und trotzdem fühlte er sich unwohl. Nicht wegen ihrer Familie, nein, etwas anderes lag dahinter, was Shuu allerdings nicht herausfinden konnte und so blieb diese Leere in ihm. Allerdings waren diese Dinge unausgesprochen und Shuu wollte ihr Zeit lassen bis sie dieses Thema ansprach.
    „Shuu?“, das Mädchen tippte ihn an die Schulter. Er regte sich nicht und starrte in die Ferne. „Shuu!“ Die Stimme schwoll zu einem verärgerten Ton an. Der Junge zuckte zusammen. „Was ist?“ Haruka schüttelte den Kopf. Shuu dagegen sah sie fragend an. Das Gesicht des Mädchens wurde ernst. Shuu erkannte eine Spur von Traurigkeit in ihren Augen. Schnell raffte er sich auf und nahm seine Freundin fürsorglich in den Arm. Er hasste es Haruka betrübt zu sehen, doch das Mädchen drückte ihn weg und schaute ihm ernst an. „Ich halt’s hier nicht mehr aus, Shuu. Ich werde morgen nach Hoenn zurückkehren.“ Shuu traf es, wie ein Schlag ins Gesicht und er senkte unbewusst den Kopf. „Verstehe.“, sagte er mit kaum vernehmender Stimme. Haruka wich kurz von ihm zurück. Sein Verhalten verstörte sie in letzter Zeit sehr. In den vergangenen Tagen hatte Haruka oft von ihrem zu Hause gesprochen und bei diesen Gesprächen wurde Shuu seltsam ruhig und zurückhaltend. Shuu hatte nicht die Absicht Haruka dermaßen zu verstören und hob wieder den Kopf. „Wenn du nach Hoenn gehen willst, werde ich dich begleiten.“, sagte er entscheidend und wartete auf eine Reaktion ihrerseits.
    Einen Moment veränderten sich Harukas Gesichtszüge nicht, doch dann umspielte ein sanftes Lächeln ihre Lippen. „Danke, Shuu!“ Das braunhaarige Mädchen umarmte Shuu heftig, dann löste sie ihre Umarmung wieder. „Wie willst du nach Olivania City kommen? Zu Fuß?“, fragte der Grünhaarige. Haruka fuhr sich kurz durch die Haare. Sie setzte ein verschmitztes Lächeln auf. „Ich habe vor auf Gallopa zu reiten. Klar, sie könnte auch dich tragen, aber du kannst ja auf Libelldra hinterher fliegen.“
    Shuu setzte ein säuerliches Gesicht auf. Nicht nur, dass Haruka wusste, wie sie ihn rum kriegte, jetzt machte sie ihm sogar Vorschriften, was er zu tun hatte. Doch diese simple Möglichkeit sparte ihnen nicht nur Geld, sondern auch vor allem Zeit. Zwar war der Weg weit, doch ihre Pokémon konnten diese Entfernung mühelos zurückkehren.
    „Wenn das so ist, sollten wir uns Vorräte kaufen.“, der Grünhaarige gab sich nun endgültig geschlagen. Haruka fühlte sich in ihrem Element, Einkaufen war das Größte für sie. Kaum hatte Shuu ihr den Rücken zu gewandt, war das Mädchen schon aus dem Zimmer gestürmt; Shuu gleich hinterher, als er den Verlust seiner Freundin bemerkt hatte.
    Shuu und Haruka kauften stets das Nötigste ein, wie Wasser, Suppentüten und anderen Fertigmischungen, die leicht zu kochen waren. So schnell sie alles nötige eingekauft hatten, waren sie auch wieder schnell aus dem Supermarkt und standen vor dem Pokémon Center.
    Haruka und Shuu nahmen die Bälle ihrer Pokémon zwischen die Finger und vergrößerten sie augenblicklich. „Gallopa!“ „Libelldra!“
    Die Schatten eines Pferdes und eines Drachen erschienen im Lichtschein der sich öffnenden Pokébälle. Unruhig scharte Harukas Gallopa auf dem Boden. An ihrem Kopf war eine Trense und auf ihrem Rücken war ein leichter Sattel mit Taschen angebracht. Darin verstaute Haruka die Vorräte rasch. Shuu stand neben seinem grünen Drachen und tätschelte ihm den Hals.
    Haruka war in der Zwischenzeit auf ihr Pokémon gestiegen und ritt einmal um Shuu herum, der auf Libelldras Rücken kletterte, welches kurz darauf in die Luft abhob.
    Das Mädchen warf einen kurzen Blick zu Shuu hinauf, der ihr zu nickte und voraus flog. Haruka trieb Gallopa zu einem leichten Trab an.
    Am anderen Ende der Stadt schwebte Libelldra und wartete. „Ich warte auf der anderen Seite.“, erklärte er und stieg mit seinem Pokémon wieder in die Lüfte.
    Haruka ritt langsam und vorsichtig durch den Eispfad, den der Boden war an einigen Stellen mit Eis überzogen.
    Nach wenigen Stunden hatte sie das Ende des Tunnels erreicht und wurde gleich von Shuu empfanden.
    Nun konnte die Reise endlich losgehen. Gallopa flog in einem schnell Galopp über die Felder, Wiesen und steinigen Boden nur dahin und Libelldra hatte Schwierigkeiten mit dem Pokémon mitzuhalten. Doch die Geschwindigkeit ihres Pokémon spornte Shuu und sein Pokémon an, und dadurch wurde die kurze Reise zu einer Art Wettbewerb. Keiner der beiden Jugendlichen wollte verlieren und diese Tatsache erinnerte sie an ihre damaligen Kämpfe zurück. Früher hatten sich Shuu und Haruka gegenseitig angetrieben.
    Gegen Abend machten sie Rast an einem See, nahe Teak City. Nach dem Essen schlugen sie ihr Lager auf und übernachteten in einem Zelt. Früh morgens machten sich Shuu und Haruka wieder auf dem Weg nach Olivania City.
    Der Rest des Weges war nicht sehr beschwerlich. In Teak City ließen beide ihre Pokémon untersuchen und bekamen die eine oder andere Neuigkeit mit. Zum Beispiel erfuhren sie, dass am morgigen Mittag eine Fähre nach Hoenn übersetzen sollte und so beschlossen Shuu und Haruka schnell weiter zu reiten beziehungsweise zu fliegen.
    Die Pokémon hielten tapfer durch, obwohl ihre Trainer viel von ihnen verlangten. Am letzten Tag jedoch wurden sie allmählich kraftloser und darum entschieden sich Shuu und Haruka den letzten Rest zur Stadt zu Fuß zu gehen um ihren Pokémon eine Pause zu gönnen.
    Ihnen schlug schon bald die kühle Seeluft entgegen. „Es ist nicht mehr weit.“, kündete Shuu an. Sie trafen bereits auf einige Menschen, die ihrer Arbeit nach gingen oder auf Trainer mit ihren Pokémon. Lange jedoch hielten sich die Beiden nie auf, darum erreichten sie am Vormittag noch die lebhafte Hafenstadt Olivania City.
    Nachdem sie dem örtlichen Pokémon Center einen Besuch abstatteten, führte ihr Weg nun zur Fähre, die am Hafen bereits schon ankerte.
    „Und jetzt geht’s nach Hause!“, rief Haruka und streckte sich. Entspannt ging sie auf Deck und drehte sich zu Shuu um, der unschlüssig vor der Fähre stand. „Shuu! Kommst du?!“ Harukas Stimme ließ den Jungen wieder in die Realität zurückkehren. „Na klar, Haruka. Ich lass dich doch nicht alleine fahren, Dummerchen!“ Sein Blick wanderte zum Horizont, während seine Arme sich um Harukas Hüfte schlang. Was wohl auf sie zu kommen würde in der vertrauten Umgebung? Nun, dass sollte das frisch verliebte Pärchen schon bald herausfinden…

    THE END


    ...but a journey never ends!

    Also... Mein Senf dazu... Ich bin zwar schon lange kein Naruto Fan mehr durch die ganze Hysterie, das Naruto so toll ist und vorallem Sasuke... Aber Sasuke wird später so ein richtes Arsc****, das ich nun auch nicht mehr leiden kann. ôo


    Find aber beeindruckend, wie all die Charaktere erwachsen geworden sind. Besonders Sakura ist einfach nur genial. Wush~. Mit einem Faustschlag macht se alles putt. Schon genial. ^^
    Aber auch Naruto ist unheimlich gewachsen und ist auch stärker geworden, obwohl er nur ein 'Genin' ist.


    Außerdem... Diese Pairings sind, nach meiner Meinung, reine Erfindungen von Fans. Davon wird keines Wahrheit werden, denke ich. Aber man soll ja nicht den tag vor dem Abend loben. <3

    Jeder hat seine Ansichten. Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung gut, achte aber weniger darauf in Chats und so. Ich trenne mein reales Leben von meinem Internetaktivitäten.
    Und wie Impergator bereits gesagt hat, entweder ist man von Anfang an blöd oder halt nicht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, somit auch für seine eigene Intelligenz. <3

    Welche Daten brauchst du denn? Das Funpic Hauptpasswort und das MySQL-Passwort, oder? Habe es leider gestern vergessen dir die Daten zu schicken. Werde es heute Nachmittag direkt tun! *hat's sich aufgeschrieben* xD
    Sorry. x_x

    @all
    Letztes Kapitel wird morgen online gestellt. Die ersten beiden Kapitel der Fortsetzung werden morgen online gebracht.


    11. Kapitel


    Zeit des Abschieds


    Haruka konnte es immer noch nicht glauben. Sie hatte tatsächlich gewonnen, auch wenn es nur ein unentschieden war, durfte sie mit ihrem geliebten Ex-Rivalen auf das Podest gehen. Sie hatte sich eine kurze Erholungsphase gegönnt, nach der Siegerehrung und diversen Interviews. Shuu war noch nicht da. Sehr wahrscheinlich hielten seine Fan Girls ihn auf. Haruka seufzte. Er war einfach zu beliebt und sie? Sie hatte weder irgendwelche männlichen Fan Boys, die ihr an den Versen klebten. Darüber war sie erleichtert.
    Nun ließ Shuu die Tür ins Schloss fallen und verriegelte diese. Auch Shuu seufzte. „Die lassen nicht locker.“, meinte er mit einem säuerlichen Grinsen auf dem Gesicht. Das Mädchen neigte den Kopf und setzte ein fieses Grinsen auf. „Tja, Beliebtheit hat eben seinen Preis – und dir gefällt es ja.“ Shuu schaute erschrocken Haruka an. Aufmerksam nahm er das Mädchen in Augenschein. „Du bist eifersüchtig.“, schlussfolgerte der Grünhaarige. Haruka wich ihm aus und vermied jeglichen Blickkontakt. Shuu packte Haruka am Handgelenk und zog sie mit einem kräftigen Ruck an seinen Körper heran. „Haruka, das einzige, was ich begehre, bist du. Ich liebe dich.“
    Das Mädchen starrte in die grünen Augen, die sie wissend durchbohrten. Sie sog tief die Luft in die Lungen. „Shuu…“, wisperte Haruka leise. Noch immer sah der Grünäugige sie tiefgründig an, dabei schlang er seine Arme um ihre schmale Hüfte. Shuu wollte mit seinen Lippen ein leises Flüstern formen, jedoch legte Haruka den Zeigefinger auf seine Lippen. In ihren Mundwinkeln war ein schwachen Lächeln erkennen. Shuu schaute zu ihr hinab. „Dummkopf.“, sagte er zärtlich, dann spürte er, wie das Mädchen ihn umarmte und im selben Augenblick Haruka seine Lippen berührte. Shuu strich ihr unwillkürlich über die Wangen und erwiderte ihren Kuss.
    Plötzlich klopfte es an der Tür und Kasumis Stimme drang durch das Holz. „Haruka? Bist du da?“
    Shuu wandte den Blick zur Tür, dann wandte er Haruka seinen Kopf zu, die ihn aufmunternd zu nickte. Nun erhob sich Shuu und drehte den Schlüssel im Schloss nach links, sodass die Tür aufsprang.
    Kasumi betrat den sonnigen Raum, in dem sich Haruka und Shuu aufhielten. Der Grünhaarige stellte sich hinter Haruka und stützte die Hände auf die Lehne des Stuhls. Harukas Freundin musterte Shuu aufmerksam, anschließend Haruka. Die Orangehaarige grinste amüsiert, sagte nun schließlich: „Herzlichen Glückwunsch für euren gemeinsamen Sieg, Haruka-chan und Shuu-kun.“
    Shuu nickte dankend. „Danke Kasumi“ Haruka bedankte sich ebenfalls für die Gratulation.
    Haruka ließ nun, da sowohl Shuu, als auch Kasumi verstummten, die Augen umher schweifen. „Wo ist Satoshi?“, wollte die Braunhaarige wissen.
    Kasumis Freude verblasste jäh. „Er telefoniert mit Takeshi.“ Haruka verstand, was Kasumi betrübte. „Er will wieder zurück zu Takeshi und Hikari, weil Satoshi sie nicht länger warten lassen will.“
    Haruka schaute ihre Freundin traurig an, doch diese verdrängte schnell die Tatsache, das Satoshi nach Shinou zurückkehren wollte. „Ihr kommt doch heute auf den Ball, oder?“ Haruka sah zunächst Shuu fragend an, der ihr nickte und schließlich das Wort ergriff: „Natürlich kommen wir.“
    Nickend eriwderte Kasumi: „Na dann, bis später, Leute!“ Mit diesen Worten verschwand die Arenaleiterin der Azuria Arena auch schon wieder.
    Haruka erhob sich vom Stuhl und ging nebenan ins Badezimmer. Shuu ließ sich nun auf nieder. „Kasumi mag Satoshi sehr, oder?“ Erst nach einigen Sekunden ertönte aus dem Nebenraum Harukas Antwort. „Ja, sie mögen sich beide sehr gerne und ich denke, dass sie auch zusammen sind.“ Das Mädchen hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt. Shuu schaute Haruka tief in die Augen. „Es fällt ihr schwer Satoshi gehen zu lassen.“, fügte das Mädchen noch hinzu. „Kasumi möchte seinen Traum nicht im Wege stehen.“
    Shuu lachte kurz auf. „Ich verstehe… Und was ist mit uns?“ Haruka sah den Grünhaarigen überrascht an und schwieg Shuu strich ruhig durch die Haare, stand dann jedoch auf und ließ Haruka alleine im Raum zurück.


    Kurze Zeit später traf sich Haruka mit Kasumi alleine im Einkaufszentrum der Stadt. Allerdings war dieses kleiner, als das riesige Shoppingcenter in Dukatia City. Doch den Mädchen reichte es zum wohltuenden Kummerbekämpfung. Haruka merkte schnell, dass ihre Idee Kasumi auf andere Gedanken brachte. Kein Wort fiel über ihre männlichen Liebhaber – sie widmeten sich ganz den verschiedenen Boutiquen.
    „Hast du eigentlich ein Kleid?“, wollte Kasumi wissen. „Wofür ein Kleid?“ Haruka schaute Kasumi verwirrt an. „Ein Kleid für den Ball natürlich!“ Die Braunhaarige legte einen Rock, der von weinroter Farbe war, ab. „Wieso? Vorher bin ich auch immer so gegangen.“ Kasumi lachte amüsiert. „Tja, das Festival Komitee hat eben die Vorschriften geändert. Darum muss man jetzt ein Ballkleid oder einen Anzug anziehen. Letzteres betrifft dich ja nicht.“
    Widerstandslos ließ sich Haruka nun von Geschäft zu Geschäft ziehen bis sie eine Boutique auffindbar machten, die ein großes Sortiment mit edlen Kleidern. Kasumi ließ Haruka sich erstmal alleine umher gucken und machte sich selber auf die Suche nach einem passenden Kleid.
    Schnell stapelten sich die Kleider, die sich die beiden Mädchen ausgesucht hatten. Zuerst war es Kasumi, die ihre Kleidungsstücke anprobierte und vorführte.
    Viele Kriterien beeinflusste die Wahl der Mädchen, und so zog sich der Shopping Ausflug einwenig in die Länge. Schließlich fand Kasumi das Kleid ihrer Wahl. Es war von meeresblauer Farbe und war auf Brusthöhe mit Glitzersteinen besetzt, die hellblau bis weiß funkelten.
    „Das Kleid steht dir sehr gut, Kasumi.“, meinte Haruka. Kasumi schaute ihre Freundin erschöpft an. „Findest du?“ Wieder nickte das Mädchen.
    Nun war schließlich Haruka an der Reihe. Sie fand schnell das Kleid ihrer Wahl und war mit ihrer Entscheidung sehr zufrieden.
    Mit neuem Elan und mit einem erleichterten Geldbeutel setzten Haruka und Kasumi ihren Ausflug bis zum Abend fort.


    Shuu dachte nach. Er tauchte regelrecht in seine Gedankenflut ein und ließ den Geschehnissen der letzten Tage und Wochen Revue passieren. Besonders dachte Shuu über sich und Haruka nach. Wie sollte es nun weitergehen? Der Grünhaarige erinnerte sich daran, als Haruka sagte, dass ihr alter Freund Satoshi einen Traum hat. Hatte sie nicht auch einen Traum? Und was würde es bedeuten für sie dieses Ziel zu verfolgen? Musste sie dafür die Beziehung, die sich die beiden Jugendlichen in der kurzen Zeit aufgebaut hatten, vorzeitig trennen oder gar beenden? Shuu konnte sich an den Gedanken von Haruka getrennt zu sein nicht ertragen. Ja, in der Vergangenheit hatte er unschöne Dinge zu ihr gesagt, doch die Zeiten hatten sich geändert, ganz besonders für ihn. Er liebte Haruka und diese Tatsache konnte ihm niemand nehmen. Selbst der Tod nicht.
    Als es plötzlich an der Tür pochte, zuckte Shuu unwillkürlich zusammen. Der Junge neigte den Kopf in die Richtung aus der das Klopfen kam.
    Saori öffnete die Tür. „Hallo Shuu.“, begrüßte sie ihn und musterte den Jungen. „Du siehst müde aus.“ Shuu lachte kurz über die Schlussfolgerung. „Ich sehe nicht müde aus, ich bin es auch!“
    Saori lächelte. „Dann musst du aber einwenig durchhalten. In einer Stunde beginnt der Ball.“ Shuu wandte den Blick ab. „Ich werde nicht hingehen.“, meinte er Shuu kühl. Saori war über diese Entscheidung sehr überrascht. „Wieso…? Hast du Streit mit Haruka? Wo ist sie überhaupt?“
    Shuu schwieg, doch Saori durchbohrte ihn mit ihren Blicken bis er zu sprechen begann: „Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll, denn ich könnte mir vorstellen, dass Haruka ihren Traum weiter verfolgen will.“
    Saori legte ihm die Hand auf die Schulter. „Glaubst du, sie würde dich im Stich lassen und einfach ihren Traum verfolgen? Sie liebt dich und das Schlimmste, du vertraust ihr noch nicht mal.“
    Shuu traf diese Wahrheit, wie ein Schlag. Saori hatte Recht, er vertraute ihr nicht genug. „Sprich mit ihr darüber.“, riet Saori ihn. Der Grünhaarige schüttelte den Kopf. „Nein… Jetzt noch nicht.“ Die junge Frau zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst.“ Sie wandte sich von ihm ab. „Ich hoffe, wir treffen uns auf dem Ball.“ Dann verschwand sie aus Shuus Blickfeld. Saori hatte ihm genug Stoff gegeben um nachzudenken. Ja, er musste mit ihr reden, doch jetzt noch nicht – ihre Beziehung war zu frisch um über Pläne zu reden. Das Einzige, was Shuu wollte, war mit ihr einwenig Zeit zu verbringen.
    Langsam erhob sich der Grünäugige sich und suchte seinen dunkelblauen Anzug heraus. Eigentlich wollte Shuu nicht auf den Ball, doch er wusste, dass Haruka dort sein würde. Er hatte sie einfach so stehen gelassen – ohne Erklärung und nun wollte Shuu zu ihr. Hastig verschwand der Grünhaarige im Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Nach zehn Minuten stieg Shuu wieder aus der wohltuenden Dusche und bereitete sich auf den Ball vor.


    Die Zeit war, wie im Fluge vergangen und Shuu musste sich beeilen um noch rechtzeitig zum Ball zu kommen. Es war bereits Einlass und einige Teilnehmer strömten in den festlich geschmückten Saal des Pokémon Centers.
    Doch weit und breit war keine Spur von Haruka oder einen ihrer Freunde. Bekümmert ließ Shuu den Kopf hängen, so bemerkte er nicht, dass Saori, Satoshi und Kasumi neben ihm auftauchte. „Wie ich sehe, bist du doch gekommen.“, lächelte Saori freundlich. Shuu erschrak. „Saori!“ Diese nickte ihm zur Begrüßung kurz zu. „Wo ist Haruka?“, fragte Satoshi. Kasumi hob den Zeigefinger. „Da kommt sie doch!“
    Shuu drehte sich um und wieder verschlug ihr Anblick ihm glatt die Sprache. Das Ballkleid, was sie trug, war weinrot und war mit einem goldenen Pflanzenmuster bestickt, welches sich am Saum und auf Brusthöhe entlang zog. Ihre Haare waren am Hinterkopf hochgesteckt und nur einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht.
    Ein dicker Kloß befand sich in Shuus Hals und verhinderte, dass jegliche Geräusche aus seinem Mund entkamen. Kasumi stieß ihn mit dem Ellenbogen an, als Haruka vor ihm stand. Hastig bat er Haruka seinen Arm dar. Das Mädchen harkte sich lächelnd ein. Shuu dagegen war überhaupt erleichtert, dass sie mit ihm auf den Ball gehen wollte.
    Es dauerte nur eine kurze Zeit bis der Ball mit der Rede von Mr. Contesta und den anderen Juroren des Wettbewerbs. Dann folgte der Höhepunkt der Rede: Shuu und Haruka sollten das Fest mit einem Tanz eröffnen.
    Haruka war regelrecht geschockt, doch Shuu beruhigte sie mit leisem Flüstern: „Keine Sorge, das schaffen wir.“
    Musik erklang auch schon und Shuu fasste Haruka an der Hüfte. Sanft zog er sie auf die Tanzfläche und wirbelte mit ihr über den geputzten Boden. Es bildete sich ein Kreis um das tanzende Paar und klatschten. Schließlich streuten immer mehr Tanzende auf die Fläche, darunter auch Satoshi und Kasumi.
    Als die Musik verklang, lösten sich die Pärchen und verbeugten sich. Die kleine Menschenmenge strömte nun aus und verteilte sich. Nur Shuu und Haruka blieben zurück. Ernst schaute das Mädchen Shuu an. „Das was ich dich vorhin gefragt habe, ist nicht wichtig. Ich hatte Angst, das du, wie Satoshi, deinen Traum verwirklichen willst.“ Der Ernst entwich Harukas Gesicht und verwandelte sich zu einem schwachen Lächeln. „Oh Shuu…“ Das Mädchen umarmte den Grünhaarigen fest, der sein Gesicht an ihrem Hals vergrub.
    Kasumi und Satoshi kamen heran geschlendert. „Das frisch verliebte Pärchen!“, rief Satoshi gegen die Musik an. Shuu und Haruka sahen auf und wurden glatt rot. „Aber du!“, knurrte Shuu.
    Kasumi klammerte sich, wie ein kleines Kind an Satoshis Arm fest. Nun war es Satoshi der rot vor Scham wurde. „Übrigens… Ihr müsst unbedingt das Buffet probieren.“, empfahl Satoshi. „Es schmeckt sehr gut.“ Doch im selben Moment wurde der Schwarzhaarige von Kasumi weggezogen. „Ähh… Wir sehen uns später! Tschau!“
    Shuu und Haruka kicherten. „Kasumi wird bestimmt der Chef in dieser Beziehung.“, meinte Shuu mit einem Grinsen.
    Haruka schmiegte sich an Shuu. „Und bei uns?“ Shuu sah Haruka tief in die Augen. „Ich.“, flüsterte er. Haruka gab ihm einen leichten Faustschlag auf den Oberarm. „Von wegen!“, kicherte sie.
    Shuu zog das Mädchen mit sich zum Buffet und schauten sich dieses an. Es roch tatsächlich verlockend, doch Shuus Aufmerksamkeit galt einem lilahaarigen jungen Mann. „Guck mal, wer da ist.“, sagte Shuu mit gedämpfter Stimme und deutete auf Harleys Richtung. Haruka zuckte zusammen. Ihr Rivale war noch immer in Ebenholz City und er war in Begleitung von Ken.
    Nun wandten sich die jungen Männer in Harukas und Shuus Richtung um und kamen auf sie zu. „Herzlichen Glückwunsch, Haruka. Du hast tatsächlich geschafft den Bänder Cup zu gewinnen. Dir gilt natürlich das Gleiche, Shuu-kun!“, brabbelte Harley los. Allerdings hielten sich die beiden Gewinner dezent zurück und waren misstrauisch.
    Schnell bemerkten Ken und Harley diese Tatsache. „Warum so misstrauisch?“, wollte Ken wissen. Shuu sah ihn gehässig an. Er hatte immer noch die Vorstellung im Kopf, wie Ken Haruka vergewaltigen wollte.
    „Haruka, wir gehen. Komm.“, entschied sich der Grünhaarige und das Mädchen ließ sich bedingungslos mitziehen.
    Harley stampfte wütend auf den Boden. „Diese arroganten Gören!“, fluchte er. „Wie ich sie hasse! Beide!“ Zornig verschwand der Lilahaarige mit Ken an den Fersen.
    Der Abend schritt immer weiter voran und Haruka genoss den Abend mit ihren Freunden und mit Shuu an ihrer Seite.
    Ausgelassen tanzten und lachten sie gemeinsam. Doch der Abend ging viel zu schnell um und die Tatsache, das Satoshi bald abreisen würde, legte sich, wie ein dunkler Schleier um die Freunde. Kasumis Freude wich ein weiteres Mal und Satoshi merkte es schnell. Auch Haruka war traurig darüber, dass ihr ehemaliger Reisebegleiter sie bald verlassen würde.
    Doch die Freunde machten Satoshi eine Freude, indem sie bei ihm waren und so neigte sich der Abend seinem Ende.


    Der Tag von Satoshis Abreise war gekommen. Schon am frühen Morgen war er in Aufbruchstimmung, aber es schmerzte ihn, Kasumi alleine zu lassen. Auch das Mädchen war sehr traurig und umarmte Satoshi fest. „Pass auf dich auf, ja?“ Der Junge nickte. „Natürlich. Ich rufe dich an.“ Kasumi lächelte leicht. „Sei nicht immer noch übermütig und gib auf dich Acht.“ Wieder nickte Satoshi und wandte sich an Haruka und Shuu, die ihre Arme umeinander geschlungen hatten.
    „Shuu.“, begann der Schwarzhaarige. „Achte auf Haruka und auf dich.“ Er klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Und du ich nehme an, dass du auf Shuu und Kasumi achtest, Haruka.“ Die Braunhaarige bejahte die Feststellung mit einem leichten Nicken. „Nun mach schon, Satoshi. Sonst verpasst du die Fähre!“, tadelte ihn Kasumi.
    Der Junge schulterte seinen Rucksack, und gab Kasumi einen kurzen Kuss. „Bis bald, Freunde!“
    Mit diesen Worten wandte er Kasumi, Satoshi und Shuu den Rücken zu. Kasumi drehte sich zu Shuu und Haruka. „Ich muss dann auch wieder zurück.“, meinte das Mädchen. „Bis bald!“
    Und so trennten sich die Wege der Freunde. Nur Shuu und Haruka blieben in Ebenholz City zurück.