Beiträge von Rajani

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Da die Fortsetzung 'Pokémon Quest' schon sehr lange online ist, werde ich diese FF schnell online bringen!


    7. Kapitel


    Gefangen


    Haruka betrat selbstbewusst das Stadion und nahm ihre Position ein. Ihr Gegner war ein Junge gleichen Alters. Er hatte kurze, schwarze Haare und genauso schwarze Augen. Sein Name war Chiaki und hatte in der letzten Runde seine enorme Schlagfertigkeit bewiesen.
    „Der erste Kampf der zweiten Runde beginnt… JETZT!“, brüllte Lilian und die Zuschauer waren begeistert. „Die Regeln sind, wie in der ersten Runde; ihr setzt zwei Pokémon aus, wenn beide Pokémon K.O. sind, ist der Kampf beendet.“
    Haruka und Chiaki nickten und zückten bereits ihre Pokébälle. „Und nun! Wählt eure Pokémon!“
    „Zwirrklop! Stollos! Ihr seid dran – los!!“, rief Chiaki. „Zwirr-klop!“ „Stollos!!“, brüllte das große drachenartige Pokémon.
    „Psiana, Lohgock, on Stage!!“, erwiderte Haruka. Ihr Lohgock und Psiana erschienen aus ihren Pokébällen.
    „Und nun beginnt den Kampf!“, sagte Lilian mit lauter Stimme.
    „Stollos, Metallklaue auf Psiana! Zwirrklop, Nachtnebel!“, sagte Chiaki ruhig. Stollos spreizte seine Klauen und rannte auf Psiana zu. Zwirrklop schoss einen schwarzen Strahl auf Lohgock.
    „Lohgock, spring und benutze Feuerfeger! Und du Psiana, Psystrahl!“
    Das Feuer Pokémon sprang hoch empor und es glich, als würde Lohgock fliegen, dann flammte sein rechter Fuß auf und es raste auf Zwirrklop zu. Der Feuerfeger traf Zwirrklop mitten ins Gesicht.
    Psiana schoss einen siebenfarbigen Strahl aus dem Juwel, welches sich auf der Stirn des Pokémons befand. Allerdings wirkte diese Attacke auf Stollos nicht besonders und Psiana wurde von der Metallklaue voll getroffen.
    „Gut gemacht, Stollos, weiter angreifen mit Metallklaue!“ Stollos’ Klauen glühten weiterhin auf und versuchten Psiana zu treffen, doch das Pokémon war flink genug um jeden Angriff auszuweichen. „Psiana, Spukball! Lohgock, Megakick!“
    Psiana sammelte einen schwarzen Schattenball vor sich im Maul und schoss diesen wenige Sekunden später auf Zwirrklop ab. Das Geist Pokémon schlitterte beim Aufprall wenige Meter zurück. Dann sprang Lohgock auf Stollos zu und verpasste ihm einen heftigen tritt in die Magengegend. Die dicke Stahlhaut des Pokémon federte allerdings den Megakick ab. „Zwirrklop, Finsterfaust und Stollos Bodycheck!“, konterte Chiaki.
    Zwirrklop hielt seine rechte Faust in die Luft und eine Geisterhand erschien, die Lohgock zurück warf. Währenddessen sprang Psiana über Stollos hinweg, als das große Pokémon versuchte es mit Bodycheck zu rammen.
    „Lohgock, Feuerwirbel!“, befahl Haruka. Lohgock spie einen flammenden Wirbel, der auf Zwirrklop und Stollos zu raste. „Und jetzt Psychokinese!“
    Psianas Psychokinese fing den Feuerwirbel ab, jedoch brauste dieser mit doppelter Stärke auf die gegnerischen Pokémon zu und verfehlte das Ziel auch nicht.
    „Nein! Stollos! Zwirrklop!“ Zwirrklop stand nicht mehr auf, jedoch erhob sich Stollos wieder, obwohl es sehr geschwächt war.
    „Beende es mit Feuerfeger, Lohgock!“ Lohgock sprang auf das Stahl Pokémon mit seinem flammenden Fuß zu.
    „Benutz schnell Schutzschild!“ Stollos erschuf einen grünen Schutzschild, der Lohgock zurück warf. „Und jetzt Donner!“
    Stollos glühte gelb und schoss einen heftigen Donner auf Harukas Team Kameraden. Beide schwankten leicht, als die Energie nachließ.
    ‚Lange durchhalten werden sie nicht mehr…’, dachte Haruka. „Feuerwirbel, Lohgock!“
    Lohgocks Feuerwirbel schloss Stollos in die Flammen ein. „Psiana, Psychokinese!“
    Ein weiteres Mal verdoppelte sich die Stärke des Feuerwirbels und Stollos ging zu Boden.
    Chiaki gab sich geschlagen und so gewann Haruka ihren zweiten Kampf beinahe mühelos.
    „Und der Sieg geht an Haruka und ihr Team!“, applaudierte Lilian mit dem Mikrofon in der Hand.
    Haruka und ihre Pokémon verbeugten sich, dann verließen sie die Arena in Richtung zum Vorbereitungsraum.


    Im nächsten Kampf trat Harley gegen seine Gegnerin an. Er setzte Noktuska und Banette gegen Guardevoir und Heiteira ein. Harley gewann den Kampf mit Leichtigkeit und zog ebenfalls ins Halbfinale.
    Ebenso wie Saori; sie gewann ihren Kampf binnen von zwei Minuten, indem sie Lahmus und Tauboss in den Kampf schickte. Sie griff mit kraftvollen Kombinationsattacken an, die ihre Gegner ausschalteten.
    Der letzte Kampf des Tages war Shuu gegen Ken. Mit kühler Miene trat der Grünhaarige dem Schwindler gegenüber.
    Kurz davor hatten die beiden Jungen ein Wortgefecht ausgetragen, welches Haruka natürlich mitbekam und nun wieder mal sauer auf Shuu war. Allerdings wusste sie nicht, dass sie Shuu zu Unrecht beschuldigte.
    „Der letzte Kampf des heutiges Tages werden Shuu und Ken austragen!“, rief Lilian. „Los geht’s!“
    „Sichlor! Hundemon! Ihr seid dran!“, rief Ken gelassen und warf die Pokébälle seiner Pokémon auf den Boden, die schließlich in einem hellen Lichtschein erschienen.
    „Nachtara und Smettbo, los!“
    „Lasst den Kampf beginnen!!“, schrie Lilian aufgeregt.
    „Hundemon, Flammenwurf und Sichlor, Verfolgung!“, eröffnete Ken den Kampf. Hundemon mobilisierte in seinem Maul einen gewaltigen Flammenwurf und Sichlor raste mit hoher Geschwindigkeit auf Smettbo zu.
    „Greif Sichlor mit Ruckzuckhieb an, Nachtara und Smettbo, Konfusion!“, erwiderte Shuu. Hundemons Flammenwurf stoppte mitten in der Luft und kehrte zu dessen Anwender zurück. Nachtara lief geschwind auf Sichlor zu und stoppte dessen Attacke.
    Shuu grinste. „Wohl doch nicht dein Glückstag, was?“, sagte er. Ken lachte nur. „Warte es ab.“, antwortete dieser. „Hundemon, Feuersturm!“
    Das Hunde Pokémon öffnete sein Maul und formte ein gewaltiges Kreuz aus Flammen.
    Der Feuersturm raste mit hoher Schnelligkeit auf Shuu Team zu.
    „Smettbo, Schutzschild, schnell!“ Das Pokémon baute um sich und Nachtara einen grünlichen Schutzschild auf, der den Feuersturm verpuffen ließ.
    Ken grinste nur diabolisch. „Sichlor, Durchbruch!“
    Das Käfer Pokémon schnellte auf den Schutzschild zu und zersäbelte diesen mit seinen Sicheln mit Leichtigkeit. Dessen Insassen wurden schwer getroffen.
    „Verdammt!“, fluchte Shuu und sah zu den Splittern des Schutzschildes hinauf. Dabei schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Smettbo, benutze Windstoß!“
    Die Scherben des Schutzschildes wurden durch die Luft gewirbelt und prasselten auf das gegnerische Team nieder.
    „Nachtara, Eisenschweif auf Sichlor, los!“ Nachtara lief auf das angeschlagene Sichlor zu, dann sprang das Unlicht Pokémon im letzten Moment in die Luft und raste mit dem weiß glühenden Schweif auf das Käfer Pokémon zu. Sichlor wurde von der Wucht gegen die Wand geschleudert, allerdings stand es gleich darauf wieder auf.
    „Du musst schon andere Attacken benutzen, wenn du mich besiegen willst.“, spottete Ken. Der Grünhaarige ließ sich dadurch nicht sonderlich beeindrucken. „Smettbo, Psystrahl!“
    Smettbo schoss einen Strahl, der in hellen Farben leuchtete auf Sichlor ab. Dieses blockte die Attacke mit den Sicheln ab, wurde allerdings stark zurück gedrängt.
    „Und jetzt Spukball, Nachtara!“ Das Pokémon formte einen dunklen schwarzen Ball im Maul und schleuderte diesen mit gewaltiger Wucht auf Sichlor, das es hart auf den Boden aufschlug.
    Ken war außer sich vor Wut. „Sichlor, steh auf!“ Das Pokémon gehorchte. Nur schwer fand es seine alte Position wieder. „Hundemon, Feuersturm und Sichlor, Hyperstrahl – LOS!“
    Shuu war zunächst Bewegungsunfähig, als sich die Pokémon bereit machten für eine Attacke. „Smettbo, Psystrahl und Nachtara, ebenfalls Hyperstrahl!“
    Shuus und Kens Pokémon mobilisierten dermaßen Energie, das man wahrhaftig die Spannung der Pokémon wahrnehmen konnte. Sie gaben wirklich alles für ihre Trainer.
    Dann schossen sie gleichzeitig ihre Attacken ab; die Angriffe kollidierten bei Berührung und verursachten eine wahnsinnige Explosion, die das ganze Stadion in dichten Rauch bedeckte.
    Shuu spürte, wie ihn die leichte Panik befiel. Er konnte weder sehen, noch etwas hören.
    Nur langsam lichtete sich der dichte, schwarze Rauch und Shuu wurde mit jeder Sekunde nervöser. Seine Augen brannten, da der Rauch ihm in die Augen gestiegen war. Nur noch plötzliche Erschöpfung verspürte er.
    Die tosenden Zuschauer rissen ihm aus dem Dämmerschlaf heraus. Die klatschten Beifall, jubelten und jaulten vor Freude. Hatte er nun verloren? Nein, wieso würden dann das Publikum ihm zu jubeln?
    „Und der Gewinner des Kampfes ist… SHUU!!“, brüllte Lilian ins Mikrofon, das einem die wehtaten.
    Shuu hob träge den Kopf. Nachtara und Smettbo waren in einem jämmerlichen Zustand, sie standen kurz davor zusammen zu brechen. Und im welchem Zustand war er nun? Er fühlte sich auch nicht besser…
    Es war keine gute Leistung gewesen; Shuu hatte seine Pokémon zur völligen Verausgabung gebracht.
    Nur knapp verbeugte er sich vor dem Publikum, bevor er aus der Arena taumelte…


    Der Grünhaarige wurde von Saori, Kasumi und Satoshi bereits erwartet, nur Haruka hielt sich einwenig im Hintergrund und beobachtete Shuu besorgt aus wenigen Metern Abstand.
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu, wandte dann allerdings nach wenigen Sekunden wieder ab. Was hatte es gebracht? Er hatte immer noch nicht bewiesen, dass Ken ein falsches Spiel trieb. Noch mehr verletzte ihn, dass Haruka einem Fremden glaubte, den sie gerade mal ein paar Tage kannte und nicht ihm!
    „Ich muss mich ausruhen…“, sagte er mit heiserer Stimme und schob sich an den Freunden vorbei.
    Der Blick der Braunhaarige schweifte Shuu hinterher und Kasumi sah ihr an, dass etwas nicht stimmte. Sie stieß Haruka mit dem Ellenbogen an, was das Mädchen unwillkürlich zusammenzucken ließ. „Geh ihm nach.“, flüsterte Kasumi ihm zu. Haruka guckte ihre Freundin nur trübsinnig an. „Aber…“ Kasumi schüttelte den Kopf. „Kein aber.“
    Haruka schluckte, drehte sich dann schließlich weg und folgte ihm.


    „Shuu!“
    Der Angesprochene blieb stehen und wandte sich zu Haruka um. „Was ist?“, fragte er, ohne jegliche Gefühlsregung. Haruka verstummte kurz. „Nun?“ Er starrte sie mit seinen grünen Augen an. „Shuu… Ich…“ Sie neigte den Kopf zu Boden, dann hob Haruka wieder den Kopf. „Ich wollte fragen, wie es dir geht.“
    Shuus Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln. „Mir geht’s gut.“, antwortete er knapp, dann wandte er sich von ihr ab. „Wir sehen uns später.“
    Haruka blieb wie versteinert stehen. In ihr regte sich kein Muskel, sie sog nur die Luft ein um sie dann stoßweise wieder auszuatmen.
    Nun ging auch sie in die Eingangshalle und gab ihre Pokémon ab, abgesehen von Psiana, erkundigte sich etwas bei ihren Eltern nach ihrem Wohlstand, dann verließ auch sie das Pokémon Center.
    Die Luft war drückend schwül geworden. Die Sonne schien zwar, allerdings wurde diese von grauen Wolken verdeckt. Die Schatten der Bäume spendeten allerdings einwenig Kühlung, so ging Haruka am Waldrand spazieren. Das Mädchen war in Gedanken versunken und dachte über die Ereignisse der letzten Tage gründlich nach. Besonders über Shuu. Sagte er die Wahrheit? Und was, wenn ja? Würde er ihr jemals verzeihen können?
    Sie mochte nicht daran denken, was passieren würde, wenn Shuu ihr nicht verzeihen konnte… Ob er wieder so werden würde, wie früher, als sie sich zum ersten Mal trafen? Haruka dachte an diesen Tag zurück… Es war zur Beginn ihrer Reise gewesen…


    ~*~ FLASH BACK BEGIN ~*~


    Es war ein warmer Sommertag in Graphitport City gewesen. Satoshi, Takeshi, Masato und Haruka waren am Strand. Haruka wollte ihre erste Performance für ihren Wettbewerb zu trainieren. Ihre ersten Versuche gingen so ziemlich daneben. Doch Mal zu Mal wurde sie besser.
    „Papinella! Benutz Windstoß!“ Dann warf sie drei Frisbee Scheiben in die Luft. Ihr Papinella ließ einen schneidenden Wirbelwind entstehen und katapultierte diese zu Haruka zurück.
    Das Mädchen fing allerdings nur zwei Scheiben und die Dritte, die letzte Frisbee Scheibe schoss auf einen Jungen zu. Dieser schnappte die Frisbee Scheibe aus der Luft auf. „Du machst doch nicht beim Pokémon Wettbewerb mit?“, fragte er arrogant, während er die Scheibe auf den Fingerspitzen balancierte und sie schließlich vor Harukas Füßen warf.
    Verwirrt, aber gleichzeitig gereizt, schaute sie den Grünhaarigen an, der inzwischen ihr gegenüber getreten war.
    „Du hast keine Kondition zu einem Koordinator!“ Haruka platzte natürlich sofort vor Ärger. „Hey! Wer bist der, der so was zu mir sagen kann?!“
    Der Junge hob eine Hand und hielt diese Haruka ins Gesicht. „Wenn du es wissen willst. Ich bin Shuu, ein Pokémon Koordinator!“
    Haruka brodelte vor Zorn. „Genau, wie du!“, versuchte Takeshi zu beruhigen. Doch Shuu widersprach: „Das ist doch kein Vergleich!“ Er wandte sich mit dem Oberkörper zu Haruka und Papinella um. „Schau, du und dein Pokémon haben keinen Stil!“
    Wieder ging die Braunhaarige hoch, wie eine Bombe. „Hey! Du kannst mich beleidigen, aber NICHT mein Pokémon!“ Wieder hielt Shuu ihr die Handfläche ins Gesicht. „Wow, komm runter, kleines Mädchen!“
    „Haruka, hör nicht auf ihn!“, Masato versuchte seine große Schwester zu beruhigen. Satoshi trat einen Schritt auf Shuu zu. „Zeig uns doch dein ‚ach so gutes’ Pokémon!“ Es war eine Aufforderung, als auch eine Drohung, jedoch ließ sich Shuu davon nicht beeindrucken. „Wieso sollte ich? Das hier ist ein Privatstrand für Leute, wie mich!“, kam es sofort von Shuu zurück, dabei deutete er auf ein Gebäude hinter sich.
    Haruka blies die Wangen wütend auf und starrte, wie ein aggressives Tier auf ihr Opfer, das Shuu darstellte. „Wir sollten gehen.“, meinte Satoshi ernst. Die Freunde wandten sich zum Gehen. Haruka drehte sich noch einmal um. „Ich nehme an, du machst ebenfalls beim Wettbewerb mit?“ Shuu lachte kurz. „Brilliante Feststellung, Kleine.“
    Dabei starrten sie sich eine Weile an, bis Haruka nun ihren Freunden hinterher ging.


    ~*~ FLASH BACK END ~*~


    Haruka musste zugeben, dass ihr erstes aufeinander treffen ihre Rivalität, Freundschaft oder Beziehung, wie auch immer es man nennen mag, sehr geprägt hatte. Über die verschiedenen Zusammenkünfte auf Wettbewerben wurde aus der kühlen Abneigung einander, eine rivalisierende Freundschaft.
    Plötzlich hörte das Mädchen Stimmen und der Kopf schoss hinauf. Sie fand sich auf einer Lichtung im Wald wieder. Ihre Augen erspähten Umrisse eines Mensches, die ihr bekannt vor kamen. Schnell huschte sie lautlos über den leicht feuchten Waldboden. Die Stimmen drangen nun lauter ins Ohr.
    „E-Es tut mir Leid! Wirklich. Er war einfach zu stark!“, wisperte die eine Stimme.
    Haruka zuckte zusammen. Kens Stimme! Vorsichtig lugte sie aus ihrem Versteck heraus. Tatsächlich! Es war Ken und neben Ken war… Ihr Atem stockte. Sie glaubte, ihr Herz würde aussetzen! HARLEY!!
    „Du hattest den Auftrag Haruka und ihren kleinen Freund Shuu aus dem Weg zu räumen. Und was hast du geschafft?! Gar nichts! Du bist unnütz!“, keifte der Lilahaarige.
    Haruka schüttelte den Kopf. „Nein! Das kann nicht wahr sein!“, murmelte sie. „Shuu hatte Recht!“ Dabei ging sie einen Schritt zurück und trat auf einen Zweig, der sofort knackend zerbrach.
    Die Köpfe der beiden jungen Männer schossen zu Haruka herum. Harleys Gesicht verzog sich zu einem bösen Grinsen. „Sieh an, sieh an! Hat man dir nicht beigebracht anderen Leuten nicht zu belauschen?“
    Haruka schnappte nach Luft. Sie musste hier weg! Und das tat sie auch, so schnell es ihre Beine erlaubten.
    „Schnapp sie dir.“, befahl Harley kalt. Ken nickte und verfolgte Haruka.
    Sie rannte, sie rannte um ihr Leben. Ihr Herz pochte ihr bis zum Hals. Die Umgebung schien zu verschmelzen um sie herum. Haruka nahm nichts mehr wahr, nur noch ihr rasendes Herz und ihr Gedanke wegzulaufen.
    Doch plötzlich tauchte vor ihr Ken auf, der lachend sich vor ihr aufbaute und sie niederschlug.
    Haruka glitt ohne einen Laut zu Boden und verlor das Bewusstsein.
    „Das ging einfacher, als ich gedacht hatte.“, lachte Ken und legte Harukas schlaffen Körper über seine Schultern.


    Haruka hatte höllische Kopfschmerzen, als sie wieder zu Bewusstsein kam. Ihr Kopf dröhnte schrecklich und ihre Augen waren getrübt. Die Umgebung, wo sie sich befand war dunkel. Nur einzelne Sonnenstrahlen drangen durch die hölzerne Wand.
    „W-Wo bin ich?“, kam es von ihr. Ihre Stimme klang erschreckend schwach. Sie erkannte ihre eigene Stimme nicht wieder! Und sie fühlte sich so seltsam müde an…
    Ein Lachen drang an ihre Ohren. Ein scheußlich böses Lachen. „Du bist endlich aufgewacht.“, meinte Ken, der auf sie zuging. „Wurde ja auch mal Zeit.“
    Haruka hob schläfrig den Kopf. „Ken!“ Nun erinnerte sie sich wieder. Ken arbeitete insgeheim für Harley und sie war prompt auf ihn herein gefallen! „Du verlogene Schlange!“, zischte sie. Dieser zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. „Ich habe nur das getan, was mir aufgetragen wurde: Dein Vertrauen zu gewinnen und wie leichtgläubig du bist, bist du auf unsere Falle hereingefallen.“ Wieder erklang ein scheußliches Lachen, das Haruka die Kälte über den Rücken lief. Nun beugte sich Ken zu ihr hinab und zog ihr Kinn nach oben, bis es nah an seinem war. Haruka zitterte am ganzen Leib. Ihre Hände krampften sich unter die Wolldecke unter sich.
    Die Lippen Kens berührten fast Harukas, jedoch stieß diese im letzten Moment den jungen Mann von sich fort. „Fass mich nicht an!“, keifte sie, wie eine wütende Katze.
    Ken warf seinen Kopf in den Nacken und kicherte bösartig. „Gut, wenn das so ist, dann musst du halt hier verrotten.“ Wieder brach Ken in schallendes Gelächter aus bis es allmählich verklang, als er die Hütte verließ. Ein leises ‚Klicken’ verriet, dass die Tür abgeschlossen wurde.
    Sie war alleine in einer gottverdammten Hütte, die weit entfernt von menschlicher Zivilation war.
    Haruka verweilte zunächst einen Moment auf ihrem unbequemen Lager. Dann erst wagte sie sich in der Hütte einwenig umzusehen.
    Die Hütte war alt und sehr verstaubt. Die Möbel wirkten sehr spröde und zerbrechlich. Nur eine Lampe erleuchtete die dunkle Hütte spärlich.
    Die Fenster der Waldhütte waren mit Holzplatten verbarikaddiert, sodass kein Sonnenlicht herein dringen konnte.
    Nun überkam Haruka ein Gefühl der Ausweglosigkeit. Sie ließ sich wieder auf die harte Matratze unter sich fallen. ‚Wie komm ich nur hier raus?’, sie war verzweifelt. Ein leichter Hoffnungsschimmer durchkam sie. „Meine Pokémon!“, sie fasste sich an den Gürtel, doch es waren keine Pokébälle daran befestigt. ‚Verdammt. Ich hab sie im Pokémon Center gelassen! Aber moment mal…’ Haruka schaute sich um. „Psiana?! Wo bist du?“
    Sie hatte Psiana mitgenommen, davon war sie überzeugt. Doch wo war sie nun? Hatten Harley und Ken ihrem Pokémon etwas angetan?
    Plötzlich vernahm sie ein leises Rascheln aus einer Ecke ihrer Bleibe und gleich darauf sprang Psiana hervor. „Psiana! Gott sei Dank, du bist entkommen!“ Sie fuhr Psiana über den Kopf. „Wie hast du hier reingefunden?“
    „Psi Psiana!“ Das flinke Pokémon deutete auf einen schmalen Spalt an der Wand, der halb von Regentonne verdeckt wurde. Haruka hatte gehofft, dass sie auch flüchten konnte, jedoch war der Spalt so schmal, dass nur ein Pokémon, wie Psiana hindurch schlüpfen konnte.
    „Verdammt.“, kam es flüsternd von ihr, als sie sich wieder auf die harte Matratze setzte. Sie neigte den Kopf zu Psiana, die sie fragend ansah. „Du musst Hilfe holen, Psiana.“
    Psiana schaute ihr eine Weile tief in die Augen, dann schlüpfte sie durch den schmalen Spalt ins Freie und lief davon.
    Haruka wusste, dass Psiana sie verstanden hatte. Sie lehnte sich an die kalte Wand. Nach wenigen Sekunden war sie eingeschlafen…

    Danke für die schnelle Antwort!
    Da ich momentan am falschen PC hocke, kannst du es erst heute Abend machen. Hab all meine persönlichen Daten meiner Homepage auf meinem PC gespeichert. *sitzt am PC ihres Bruders*
    Ich schreibe dir dann eine PN.

    Für meine Page brauch ich ein sicherePasswortabfrage. Benutze nur die von Java-Script, und die sind leicht zu umgehen (einfach Java-Script ausschalten).
    PHP kanns auch sein, wenn es leicht verständlich ist, da ich kein PHP beherrsche und nur HTML sehr gut kann. ^^"
    Wäre sehr nett, wenn mir jemand helfen könnte. ^^ Sollte nichts kompliziertes sein, nur um bestimmte Bereiche nicht zugänglich zu machen. Ansehen könnt ihr es auf der Page selbst, klickt euch dazu in mein Profil oder halt Sig. ^^"
    Unter 'Welt' dann und eine der späteren Städte anklicken.

    Finde diese Folge klasse, weil ich ein riesiger Fan vom Contestshipping bin. <3


    + Postkarte von Shigeru (Gary)
    + Harukas und Satoshis Depression
    + Treffen mit Shuu
    + Shuus aufbauende Worte zu Haruka
    + der Kampf zwischen Haruka und Shuu
    + das Gespräch nach dem Kampf zwischen Haruka und Shuu
    + Harleys Auftauchen und Harukas Versuch den Verdacht abzustreiten XD
    + Haruka und Shuu wollen nach Johto


    - finde es gleichzeitig schade, dass Haruka beschließt die Serie zu verlassen, mochte sie sehr!

    Vorallem mag ich keine Käfer, die sind einfach nur schwach, abgesehen von Sichlor und Scherox. Die sind cool. <3 Außerdem find ich diese anfänglichen Standards nervig, vorallem Rattfratz und Bidiza!
    Aber auch Tentacha/Tentoxa mag ich nicht sehr gerne, ich mag einfach keine Quallen. XD Und Kaprador... Einfach nutzlos. Obwohl Garados sehr stark ist.

    In Smaragd ist Hunduster nach Erhalt des Nationaldexes in der Safari Zone fangbar, soweit ich weiß. ^^ Es werden dann neue Gebiete 'freigeschaltet'. Sie sind aber auch leider selten. Werde mal sehen im welchem Gebiet, dann schreibe ich dir eine PN.

    Ich würde gerne ein Hundemon sein, weil ich halt Hundemon sehr mag und auch wolfsähnliche Pokémon sehr gern habe. Aber ich hab eigentlich viele Lieblingspokémon... Neben Hundemon würde ich auch gerne ein Arkani, Glurak, Tornupto, Despotar, Brutalanda, Lugia, oder ein Nidoqueen sein...
    Was ich als Pokémon dann gerne machen würde? Kämpfen? Stark sein? Öh~~. Schwere Frage...

    Woah! Am meisten nervt mich Verwirrung und Vergiftung! >< Wenn ich die Gegner verwirre, dann greifen die eigentlich immer an. Und wenn mein Pokémon verwirrt ist, dann greif ich NIE an. XD~ Das is so unfair. :/ Und Vergiftung nervt mich ebenfalls.
    Besonders nervt mich aber auch die Wirkung von Anziehung und Charmbolzen. x_x

    Noch mehr Typen? Nyo. Ansichtssache. Fände es auch gut, wenn es noch einen Typ 'Licht' gäbe, wenn es schon Unlicht gibt. xD Aber ich denke Psycho repräsentiert Licht... :/


    Dreier Typen w#re auch genial. Dann hätte Glurak erstmal dn Typ Feuer/DRache/Flug, Lugia Psycho/Wasser/Flug und Garados Wasser/Drache/Flug, wobei ich sowieso nicht verstehe warum Garados zu den Flugpokémon gehört. XD


    Neue Kombinationen wie Eis/Drache fände ich super oder Feuer/Drache, Gift/Drache und so weiter. xD Aber Typen, die keine Schwächen haben fände ich nicht besonders gut. Es ist schon unheimlich schwer gegen Pokémon zu kämpfen, die durch ihre Typkombination keine Schwäche haben (Zobiris und Kryppuk)

    6. Kapitel


    Offenbarung (Teil II)


    Aufgeregt wartete Haruka im Vorbereitungsraum der Koordinatoren. Im nächsten Kampf sollte sie kämpfen. Ihre Finger fühlten sich leicht klamm an. „I-Ich muss noch mal weg!“, sagte sie zu Saori, die neben ihr saß. Hastig stand die Braunhaarige auf und verließ den Raum.
    Der Flur war leer. Sie hörte nur, wie das Publikum toste im Stadion. Haruka kannte zwar die Situation eines so großen Festivals, doch ihre Gedanken waren aufgewühlt.
    Shuu, der ihr besorgt gefolgt war, schloss leise die Tür hinter sich. Haruka hatte ihn nicht bemerkt, da sie mit dem Rücken zu ihm stand. Leise trat der Grünhaarige an die heran. Er sog ihren Duft ein, bevor er sprach: „Du bist sehr aufgeregt?“
    Haruka erschreckte sich fast zu Tode und wirbelte herum. „Shuu! Erschreck’ mich nicht noch mal!“ In ihrer Stimme flog Ärger, Spott und Verwirrung mit. Shuu lächelte nur schwach. „Ich muss mit dir reden.“, sagte er ohne auf sie einzugehen.
    Haruka baute sich vor ihm auf und schaute ihn erwartungsvoll an. „Ach ja?“ Shuu erwiderte starr ihren Blick. „Hüte dich vor diesem Ken. Er hat einen Auftrag von Harley dich zu sabotieren.“
    Haruka nahm seine Aussage anders auf, als er erwartet hatte. Verärgert giftete sie ihn an: „Woher willst du das wissen?“
    Shuu seufzte. „Ich habe sie belauscht.“ Wütend schnappte Haruka nach Luft, doch mit einer Handbewegung Shuus, schwieg sie. „Ich habe keine Beweise, aber ich möchte dich warnen.“
    Haruka überwand es nicht, ihm zu glauben und flüchtete sich tief in ihren Innern um sich vor ihren Gefühlen zu verstecken. „Denk’ nicht daran, dass ich dir jetzt glaube!“
    Shuu lachte kurz auf und funkelte sie an. Ehe sie sich versah, drückte Shuu sie gegen die Wand. Ihre Hände presste er gegen die kalte Wand und hielt seinen Kopf gefährlich nahe an ihren. „Das verlange ich auch gar nicht von dir.“, flüsterte er. Haruka pöbelte ihn mit schwachen Beleidigungen an, doch sie verstummte jäh, als Shuu seine Lippen auf Ihre presste. Ein leichter Rotschimmer erschien um ihrer Nase und sie gab ihren Widerstand bedingungslos auf. Shuu schlang seine Arme um ihre Hüfte und zog sie eng an sich.
    Seine Lippen fühlten sich warm und sanft an. Die Zeit schien für sie beinahe still zu stehen. Nur die tosenden Zuschauer zeigten das Gegenteil.
    Haruka löste sich von ihm und sah in seine sanften grünen Augen. „Shuu… Ich…“ Doch Shuu legte ihr den Zeigefinger auf die Lippe und brachte sie zum Schweigen. Haruka entzog sich seiner Umarmung vollständig und verschränkte die Arme vor der Brust. Wieder waren ihre Gefühle aufgewühlt, wie am heutigen Morgen.
    Shuu beugte sich zu ihr und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. „Ich wünsche dir viel Glück, Haruka-chan.“, sagte er leise, bevor er ging.


    Dann war es endlich soweit. Haruka zog in den Kampf. Ihr Gegner war ein Mädchen, das ungefähr zwei Jahre jünger war, als sie selbst. Sie hieß Nana und ihre Performance war alles andere als schlecht. Haruka hatte also eine harte Nuss vor sich. Doch sie spürte, dass derjenige, der ihr Kraft gab, zusah – Shuu. Sie war ihm nicht mehr sauer. Wie denn auch? Jedoch brachte eine Sache sie zum Nachdenken; war Ken wirklich in Harley Auftrag unterwegs? Versuchte er ihren Traum zu zerstören? Nein! In diesem Punkt glaubte sie Shuu nicht. Jetzt erregte jedoch der bevorstehende Kampf ihre Aufmerksamkeit.
    Die Zuschauer jubelten, als sie das Stadion betrat und auf ihrer Gegenseite erschien Harukas Gegnerin, Nana. Das Mädchen hatte lange, braune Haare und smaragdgrüne Augen, die aufmerksam ihre Umgebung in Augenschein nahmen. Sie hatte einen dünnen, weißen Rock, und oberhalb hatte sie ein trägerloses rotes Oberteil an. Alles in einem sah diese Person eher schwächlich, aber Haruka hatte gelernt, sich nicht vom Aussehen täuschen zu lassen.
    „Es ist Zeit für einen Wettbewerbskampf! Was sagt ihr?“, rief Lilian feierlich. Zur Antwort jaulten die Zuschauer auf. „In unserem ersten Kampf werden Haruka und Nana gegeneinander kämpfen! Dieser Kampf wird als Doppelkampf ausgetragen. Wenn beide Pokémon des Gegners K.O. sind, ist der Kampf gewonnen!“, stellte Lilian die Regeln vor. „Und nun! Wählt eure Pokémon.“
    Harukas Gegnerin zog zwei Pokébälle hervor. „Sniebel und Azumarill, auf in den Kampf!“, rief Nana. Im Lichtschein der sich öffnenden Pokémon erschienen ein Sniebel und ein Azumarill. Beide waren gut trainiert.
    Haruka sog die Luft in ihre Lungen. „Enekoro! Ampharos! Auf die Bühne mit euch!“
    Mit einem Klick-Ton öffneten sich beide rot-weißen Pokébälle und zum Vorschein erschienen Enekoro und Ampharos. Enekoro machte sich kampfbereit und um Ampharos zuckten leichte Blitze. „Ampha-ros!“ „Ene-Ene koro!“
    „Sniebel, Ruckzuckhieb!“, befahl das junge Mädchen. „Azumarill, Walzer!“ Sniebel und Azumarill eröffneten den Kampf mit zwei rasanten Attacken. Haruka blieb jedoch gelassen und war davon unbeeindruckt.
    „Ampharos, Donnerschlag! Enekoro, Finte!“, konterte sie.
    Ampharos Faust leuchtete gelb glühend auf und Blitze sammelten sich. Enekoro lief Azumarill entgegen und stoppte dessen Walzer Attacke so gut es ging.
    „Azumarill, weiter Walzer und Sniebel, benutz jetzt den Eishieb!“, schrie das langhaarige Mädchen.
    „Was für ein Kampf! Beide Kontrahenten schenken sich nichts!“, tönte Lilian, doch Haruka nahm dies nur nebensächlich wahr.
    Beide Attacken, der Eishieb und der Donnerschlag kollidierten, als sie aufeinander trafen und eine Explosion verursachten. Ampharos und Sniebel wurden zurückgeschleudert, allerdings war Ampharos schwerer und fand schneller in seine Position wieder.
    Enekoro dagegen hatte mehr Probleme. Sie wurde von Azumarills Walzer schwer zugesetzt. „Ampharos, hilf Enekoro!“
    Wieder griff Ampharos mit einem mächtigen Donnerschlag an und stoppte die Walzer Attacke effektiv. „Sniebel; Eissplitter!“, rief Nana.
    Sniebel formte zwischen seinen Klauen einen großen Splitter Eis und bombardierte mit diesen Ampharos und Enekoro.
    „Und nun! Wasser-Eis Kombination! Eissturm und Blubbstrahl!“ Sniebel holte tief Luft und spie einen eisigen Wind hervor. Azumarill spuckte währenddessen Wasserblasen hervor, die bei Berührung des Eissturms zu Eiskristallen gefroren und auf Harukas Team niederprasselten.
    Ampharos und Enekoro wirkten sehr mitgenommen und erschöpft.
    „Was für eine wirkungsvolle Kombination zwischen Wasser und Eis!“, kreischte Lilian in ihr Mikrofon.


    Shuu saß mit Saori, Kasumi und Satoshi zwischen den Zuschauern und fieberten eifrig mit Haruka mit.
    Shuus Hände waren vor Aufregung feucht geworden. Haruka war nicht mehr das Mädchen, welches er in Graphiport City kennen gelernt hatte bei ihrem ersten Wettbewerb. Damals war Haruka noch eine Anfängerin gewesen, doch jetzt war das Mädchen eine großartige Pokémon Trainerin geworden.
    „Glaubt ihr, sie schafft es noch?“, flüsterte Kasumi. Satoshi, der neben ihr saß, nickte nur und wandte sich wieder dem Kampfgeschehen zu.


    „Ampharos, Ladevorgang.“, befahl Haruka und biss sich auf die Lippen. „Gib Ampharos Deckung!“
    Enekoro sprang vor Ampharos, während dieses Energie sammelte.
    „Dumm.“, lachte Nana kurz. „Noch mal Eissturm und Blubbstrahl!“ Nanas Pokémon starteten zum zweiten Mal ihre gemeinsame, vernichtende Kombination.
    Haruka grinste nur. „Ampharos! Donner! Und Enekoro Zuschuss!“
    Nana war geschockt. „Donner?! Aber Ampharos ist total erledigt…“ Nana jedoch lag falsch; Ampharos sprühte nur vor neu gewonnener Energie.
    Enekoro sprang in die Luft und spie einen gewaltigen Flammenwurf, der auf Sniebel und Azumarill zu raste. „Am-Ampharooooos!“ Das Elektro Pokémon entlud seine ganze Kraft mit einer heftigen Donnerattacke, die sich mit Enekoros Flammenwurf zu einer heftigen Kombinationsattacke verband und Nanas Team mit einem Schlag außer Gefecht setzte.
    „Ein brillanter Sieg für Haruka und ihre Pokémon Ampharos und Enekoro! Herzlichen Glückwunsch Haruka, du ziehst in die zweite Runde!“
    Haruka und ihre Pokémon verneigten sich vor den Zuschauer, die sie für ihren Sieg glorreich bejubelten.


    In den nächsten Kämpfen traten weitere Koordinatoren an, die es in die Endrunden geschafft hatten. Darunter auch Harley und Saori.
    Beide kämpften hervorragend gegen ihre Gegner. Harley eröffnete den Kampf mit Octillery und Knuddeluff. Dank seinem listigen Kampfstil gewann er schnell die Oberhand in dem Kampf und brachte seinen Gegner in den Wahnsinn.
    Saori kämpfte mit Lapras und Tauboss, was ihr einen schnellen Sieg einbrachte. Sie war eine exzellente Trainerin und wusste, wie sie die Fähigkeiten ihrer Pokémon einsetzen musste.
    Und nun stand Shuus Kampf bevor. Sein Gegner war eine hübsche junge Frau mit blonden Haaren. Ihr Name war Aika und war eine sehr talentierte Pokémon Trainerin.
    Shuu fuhr sich ruhig durch die Haare, als er das Stadion betrat. „Du kannst gleich aufgeben!“, drohte Aika grinsend.
    Der Grünhaarige blieb ruhig und erwiderte darauf nichts.
    „Und in unserem letzten Kampf der ersten Runde tritt nun Shuu gegen Aika an!“, brüllte Lilian gegen die Zuschauer an. „Und jetzt geht’s los!“
    „Libelldra, Roselia! Los!“, rief Shuu und warf die Pokébälle in die Luft. Aika lächelte schwach. „Tornupto und Seedraking! Ihr seid an der Reihe!“
    Zum Vorschein kamen im grellen Licht die Pokémon der Trainer zum Vorschein. Shuus Libelldra und Roselia waren in sehr guter Verfassung. Er kümmerte sich stets sorgfältig um seine Pokémon.
    Um Tornupto flimmerte die Luft und brachte diese zum Glühen. Seedraking war genauso gut trainiert und sprühte nur vor Kampflust.
    „Beginnt!“, rief Lilian.
    „Roselia, Blättertanz auf Seedraking, Libelldra, Feuerodem auf Tornupto!“, befahl Shuu.
    Seine Pokémon gehorchten bedingungslos und griffen sofort an; Roselia drehte sich um sich selbst und feuerte zahlreiche kleine, rosafarbene Blüten auf Seedraking und Libelldra spie einen weißen, feurigen Atem auf Tornupto.
    „Tornupto, schütze Seedraking!“ Tornupto sprang vor Seedraking und sein flammender Hitzeschild verbrannte Roselias Blättertanz. Der Feuerodem verfehlte sein Ziel allerdings nicht und drängte Tornupto zurück. Die Attacke machte dem kräftigen Feuer Pokémon nichts aus.
    Shuu biss sich auf die Lippen. Er hatte ein hartes Stück Arbeit vor sich. „Roselia, spring auf Libelldras Rücken!“ Das Pokémon sprang auf den Rücken des Drachens. „Libelldra! Erdbeben!“
    Libelldra landete mit gewaltiger Kraft auf den Boden und löste ein heftiges Beben aus, welches Tornupto und Seedraking schwer zu setzte.
    „Seedraking, benutze Drachenpuls!“, rief Aika. Shuu schreckte kurz zurück. Das musste eine neue Attacke sein!
    Seedraking erschuf einen Energieball und schoss ihn gleich darauf auf Roselia und Libelldra. „Ausweichen, schnell!“
    Seinem Drachen Pokémon gelang das Manöver, doch die Attacke traf Roselia schwer. „Roselia!“, rief Shuu entsetzt. Er spürte, dass er die Kontrolle über diesen Kampf langsam verlor.
    Roselia rappelte sich schweratmig wieder auf. „Ros Roselia Ros!“
    Aika grinste überheblich. „Tornupto, Sonnentag!“, schrie das blonde Mädchen. Grelles Sonnenlicht schien ins Stadion herab.


    Haruka hatte sich zu ihren Freunden gesetzt. Nun starrte sie mit angehaltenem Atem hinunter ins Stadion. Noch nie hatte sie Shuu dermaßen in die Ecke gedrängt gesehen!
    „Das sieht schlecht aus für ihn. Wenn er nicht gleich etwas unternimmt, wird er verlieren.“, sagte Saori. Haruka starrte die junge Frau geschockt an über diese Erkenntnis. Er durfte nicht verlieren!! ‚Was ist mit unserem Versprechen, Shuu? Hast du es schon etwa vergessen?’, dachte Haruka, während sie ihre Fingernägel in ihre Haut bohrte vor Aufregung.


    Shuu spürte auf magische Weise Harukas ausdrücklichen Wunsch und sein Blick suchte kurz nach ihrem Gesicht. Er schloss kurz die Augen um neue Kraft zu schöpfen, dann öffnete Shuu diese wieder und war entschlossener als zuvor. ‚Ich darf nicht verlieren! Niemals!’, dachte er.
    „Seedraking, wieder Drachenpuls und Tornupto Flammenwurf!“, rief Aika. Tornupto spie einen Flammenwurf der um einiges stärker war, als gewöhnlich und Seedraking schleuderte einen weißen Energieball auf Shuus Team.
    Shuu lachte nur kurz. „Danke für das Sonnenlicht.“, sagte er. „Roselia! Solarstrahl, los!!“
    Dank des Sonnenlichts konnte Roselia einiges schneller Energie für den Solarstrahl sammeln und feuerte einen gewaltigen Strahl, der in sieben verschiedenen Farben schillerte, auf Tornuptos Flammenwurf und Seedrakings Drachenpuls und pulverisierte die Attacken. Anschließend traf der Strahl aus reinem Licht dessen Anwender und katapultierte sie auf den Boden.
    Tornupto war reichlich geschwächt und Seedraking erging es kaum besser. Das Blatt änderte sich zugunsten von Shuu. „Libelldra, Feuerodem auf Seedraking!“
    Libelldra tat wie geheißen und spie einen Feuerodem auf Seedraking. Das Resultat dieser Attacke war, dass das Pokémon gelähmt war und nicht mehr in der Lage war, sich zu bewegen. „Und jetzt Zauberblatt, Roselia!“
    Die Attacke, die von Roselia ausging, gab Seedraking den Rest – es ging K.O. „Zurück Seedraking, du hast gut gekämpft.“, lobte die Blondhaarige ihr Pokémon. „Tornupto, Feuersturm!!“
    Tornuptos Augen glühten rötlich auf, bevor es in seinem Maul ein gewaltiges Flammenkreuz beschwor und Roselia mit einem Schlag außer Gefecht setzte.
    Shuu biss sich auf die Lippen und hob die Hand mit Roselias Pokéball. „Gut gemacht, Roselia. Ruh dich aus.“ Der rote Lichtstrahl sog Roselia zurück in seinen Ball.
    „Dunkelklaue, Tornupto!“ Die Krallen des Feuer Pokémons glühten schwarz und nun sprang Tornupto auf Libelldra zu.
    „Schnell Drachenklaue!“, befahl Shuu von neuem. Die Krallen des Drachen Pokémons glühten auf und verpasste Tornupto einen heftigen Schlag, bevor dessen Attacke traf.
    Tornupto versuchte sich auf den Beinen zu halten, jedoch brach es entkräftet zusammen.
    „Und der Gewinner dieses Kampfes ist Shuu mit seinem Libelldra! Ein grandioser Sieg!“
    Shuu und Libelldra verbeugten sich vor dem Publikum.


    Shuu war gerade auf den Weg in den Vorbereitungsraum, als ihm Haruka entgegen lief.
    „Shuu!“, rief sie von weitem. Auf seinem Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln, als er ihre Stimme erkannte. Er drehte sich zu ihr um, allerdings verbarg er immer noch seine Anspannung von seinem letzten Kampf.
    „Wie geht es Roselia?“, fragte sie leise, während das Mädchen den Blick senkte. „Ihm geht es gut. Es muss sich nur ausruhen.“, antwortete er. Haruka hob den Kopf und sah ihn sein Gesicht. Obwohl Shuu versuchte seine Anspannung vor ihr zu verbergen, spürte sie es. „Und wie geht’s dir…?“ Shuu lächelte sie kurz an. „Mir geht es gut, keine Sorge.“ Haruka musterte ihn noch einen Augenblick. „Dein nächster Gegner wird Ken sein.“, erzählte ihm nebenbei. Shuus Blick verfinsterte sich, als der Name fiel. „Und? Glaubst du mir?“, sagte er mit tonloser Stimme. Haruka wich seinem Blick aus. „Gut, dass ist auch eine Antwort.“, antwortete er. Dann wandte er sich ab und ließ Haruka alleine stehen.
    Diese hätte sich für ihre Reaktion ohrfeigen können. Jedoch war die Pause zwischen der ersten und der beginnenden zweiten Runde zu Ende… Die nächsten Kämpfe standen bevor…

    6. Kapitel (Teil I)


    Offenbarung


    Der Himmel war leicht bedeckt, aber einige warme Sonnestrahlen drangen hindurch und fielen als helle Lichtkegel auf Harukas Gesicht.
    Das Mädchen regte sich leicht. Sie spürte Wärme, allerdings ging sie nicht von ihr aus, sondern von jemand anderen. Sie konnte den Körper nicht klar erkennen, da er sie umarmte und sie immer noch sehr müde war. Außerdem spürte sie immer noch die Wirkung des Alkohols.
    Zögernd setzte sich Haruka auf und blinzelte in die helle Sonne. Sie neigte den Kopf zur Seite und erstarrte vor Schreck.
    Nun war sie endgültig wach. Nur wenige Sekunden später durchschnitt ein schriller Schrei die friedliche Stille des Zimmers.
    Sie rückte immer mehr in die Richtung der Bettkante und tastete sich soweit, dass sie nicht drohte hinunterzukippen. Ihr fehlten die Worte. Sie zitterte am ganzen Leib, da sie nun unerbitterte Kälte auf ihrer Haut spürte.
    Vor ihr lag kein anderer, als ihr Rivale Shuu, der vor einigen Sekunden noch friedlich geschlafen hatte und nun träge den Kopf hob. Allerdings begriff er schnell die Situation. „Wa-Was machst du hier?“, fragte er, während er sich aufsetzte und seinen nackten Oberkörper in die Decke wickelte. Er sah sie nun mit seinen grünen Augen funkelnd an. „I-Ich w-weiß es nicht…“, antwortete sie und senkte den Blick. Shuu wandte sich ab. „Dann mach nicht so einen Aufstand.“ In seiner Stimme war ein kühler Unterton zu hören.
    Er war so ruhig, dass sich Haruka noch mehr aufregte. „Shuu! Vielleicht… Vielleicht haben wir etwas…“ Shuus strenger Blick brachte sie zum Schweigen. „Wenn du meinst das wir es getan haben, muss ich dich enttäuschen, denn ich nehme an, dass du okay bist? Du würdest dich erschöpft und schlapp fühlen…“ Er machte eine kurze Pause, als ob er plötzlich selbst unsicher war über seine Worte. „Und außerdem hättest du Schmerzen.“
    Haruka drehte sich halb von ihm weg. Ja, sie war okay – von ihren höllischen Kopfschmerzen abgesehen. „Na, du musst es wissen!“, sagte sie mit einem bitteren Unterton in ihrer Stimme. „Tse, sogar du, müsstest es wissen, wo du noch Jungfrau bist…“ Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und starrte in Harukas wütendes Gesicht. Ihr schoss das Blut in den Kopf. „Wer sagt, dass ich noch Jungfrau bin?“, fuhr sie ihn gekränkt an. „Du musst es ja wissen, wenn du schon Erfahrung hast…“ In ihrer Stimme machte sich ein leichter spöttischer Unterton breit. Shuu grinste breit und blieb so locker, wie immer. „Tse. Wer würde schon mit dir etwas anfangen?“
    Das war zuviel. Haruka stand ruckartig auf, drehte sich zu Shuu und holte mit der Hand aus und PATSCH! „DU DRECKSKERL!!“, schrie sie ihn an. In ihren Augenwinkeln sammelten sich Tränen.
    Shuu war von Harukas Ohrfeige so geschockt, dass er zunächst nicht wusste, was geschehen war. Seine Wange brannte und pochte, wie wild. Noch nie hatte ein Mädchen ihn geschlagen. Doch er hasste es Haruka weinen zu sehen und bereute seine Aussage; er sprang hastig auf um sie aufzuhalten.
    Shuu versuchte ihr Handgelenk zu packen, doch sie zog es weg. „Lass mich!“, fauchte sie und rannte zur Tür. „Haruka!“ Shuu lief zur Tür, blieb aber im Türrahmen stehen, da er nur seine Boxershorts anhatte.
    Er schlug mit der Faust gegen den Türrahmen, dass ihm die Knöchel schmerzten und aufplatzten. Leise fluchte er und lehnte seine Stirn gegen den kühlen Metallrahmen. Er spürte nicht, wie warmes Blut über seinen Handrücken lief.


    Haruka war aus Shuus Zimmer hinaus gelaufen. Sie wollte nur weg – weg von ihm. Die Flure waren noch leer und Haruka schlüpfte lautlos in ihr Zimmer, als Shuu wieder die Türe schloss.
    Kasumi schlief fest. Sie murmelte etwas Undeutliches im Schlaf und schlang ihre Arme fester um das Kissen. „Bleib hier…“, murmelte sie im Schlaf und Haruka zuckte zusammen. Sie vergewisserte sich, dass Kasumi nicht aufgewacht war und zog ihre normale Kleidung wieder an. Das Unterkleid und das Abendkleid warf sie auf ihr Bett. Dann ging sie zum Spiegel und bürstete sich die Haare.
    ‚Was fällt Shuu eigentlich ein? Warum ist er immer so… so… gemein zu mir?’ Haruka stand den Tränen nahe, allerdings biss sie mit den Zähnen auf die Lippe um diese zu vermeiden. Schließlich legte sie die Bürste weg und schaute mit einem ausdruckslosen Gesichtsausdruck in den Spiegel. „Ich werde mich nicht mehr von ihm bloßstellen!“, beschloss sie.
    „Von wem bloßstellen?“, fragte Kasumi, die wach geworden war. Unwillkürlich schrak Haruka zusammen, und drehte ihrer Freundin das Gesicht zu, sagte allerdings nichts.
    „Und wo warst du eigentlich die ganze?“
    Haruka schluckte. Sie konnte Kasumi nicht sagen, dass sie die ganze Nacht bei Shuu verbracht hatte. Was würde sie dann denken? Das sie miteinander geschlafen haben? Trotz Shuus verletzlicher Bemerkung dazu, verdrängte Haruka diese Möglichkeit nicht aus ihrem Kopf. Haruka sagte kein Wort und wich Kasumis Blick aus. Sie war aufgebracht und sehr nervös, aber gleichzeitig auch gereizt.
    Diese jedoch folgte der Bewegung ihrer Freundin. „Haruka, irgendetwas ist doch vorgefallen.“
    Haruka schüttelte aber den Kopf. „Nein, es… es ist schon gut…“, sagte sie. Kasumi sah Haruka eine Weile an, dann wandte sie sich ab.
    Das braunhaarige Mädchen ging schweigend an Kasumi vorbei und schloss die Tür hinter sich. Sie lehnte sich an die geschlossene Tür und atmete auf. Ihr fiel es schwer Kasumi so im Unwissenden zu lassen, geschweige denn anzulügen.
    „Ich muss mich auf die Endrunden konzentrieren.“, murmelte sie leise. „Ich hab dafür so hart gearbeitet, dass ich es jetzt nicht vermasseln darf…“
    Sie stieß sich von der Tür ab und ging in die Eingangshalle des Pokémon Centers. Dort traf sie auf Ken, ein Gutaussehender Pokémon Koordinator. „Guten Morgen, Haruka!“, begrüßte er sie. Die Angesprochene hob den Kopf. „Morgen.“, antwortete sie knapp. Sie hatte nicht besonders Lust auf eine längere Unterhaltung. Doch dies blieb Ken verborgen. „Wo warst du gestern Abend?“, fragte er. „Du wolltest doch wiederkommen.“
    Stimmt, Haruka hatte ihn total vergessen, da sie nach Shuu gesucht hatte und auch gefunden hatte. Allerdings… Was war passiert? Ihr fehlten jegliche Erinnerungen ab dem Zeitpunkt, als Shuu und sie ins Pokémon Center zurückgekehrt waren. Nachdenklich schaute sie auf den Boden und grübelte darüber nach.
    „Haruka?! Hörst du mir eigentlich zu?“, fragte der Junge. Haruka nickte. „J-Ja, na-natürlich.“, log sie. Sie schaute Ken an und wartete auf eine Antwort von ihm ab. „Ich war müde.“, fügte sie noch hastig hinzu.
    Ken lächelte. „Okay.“ Er trat an Haruka heran und legte einen Arm um sie. Haruka wusste nicht was geschah und wehrte sich nicht dagegen. Doch Shuu kam in diesem Augenblick und sofort verharrte. Das Herz in seiner Brust zog sich schmerzhaft zusammen und die Eifersucht keimte in ihm auf. Der Grünhaarige unterdrückte den Impuls Haruka von diesem Typen wegzureißen und ihn zu verprügeln. Er hasste sich für diese derartigen Gefühle. Shuu drehte sich schnell weg und ging fluchtartig weg.
    Haruka schaute ihm nach. Sie wäre am liebsten zu ihm gegangen und hätte sich für die saftige Ohrfeige entschuldigt, doch ihr Stolz verbat es ihr wieder einmal. Sie stieß Kens Arm von ihrer Schulter herunter und sagte: „Tut mir Leid, aber ich muss mich vorbereiten.“ Ken nickte verständnisvoll. „Natürlich. Wir sehen uns dann später.“
    Haruka nickte nur, hob die Hand zum Abschied und ging dann schließlich mit leerem Magen aus dem Pokémon Center.
    Ken grinste diabolisch, als Haruka ihr den Rücken gekehrt hatte. Shuu, der sich an die Wand gelehnt hatte, blieb es allerdings nicht verborgen. Seine Vermutung wurde bestätigt: Ken versuchte Harukas Vertrauen zu erschleichen. Doch für wen? Und was wollte er damit bezwecken?
    Ken schaute sich um und vergewisserte sich, dass niemand ihm folgte. Dann verschwand er im Flur, der in die Lagerhalle des Pokémon Centers führte.
    Shuu huschte dem Verräter lautlos hinterher. Die schwere Eisentür der Lagerhalle war ein Spalt breit offen und konnte einen vorsichtigen Blick dort rein werfen. Doch durch die Dunkelheit in der Halle konnte sie nur die Umrisse von Ken erkennen.
    „…wie du gesagt hast, sie ist wirklich noch ein naives Kind.“, sagte Ken mit einem unheilvollen Grinsen. „Sie fällt tatsächlich auf unseren Plan herein.“
    Shuu ballte die Faust und konnte kaum glauben, was er hörte. Ken spielte ein falsches Spiel! Er versuchte tatsächlich ihr Vertrauen zu gewinnen.
    „Gut gemacht, Ken. Das war auch unser Plan. Jetzt wird es einfacher sein Haruka Stück für Stück aus dem Festival zu schmeißen.“, sagte die andere Stimme gehässig.
    Shuu stockte der Atem. Harley! Es war Harleys Stimme. Ken hinterging Haruka in Harleys Auftrag!
    Er hatte genug gehört und ging mit raschen Schritten davon.
    „Da war jemand!“, zischte Harley. „Ist dir einer gefolgt?“ Ken schüttelte den Kopf. „Ich bin mir sicher, dass mir niemand gefolgt ist!“
    Doch Harley stieß ihn wütend weg und starrte in den Flur. Es war niemand dort. Shuu war noch rechtzeitig entkommen, bevor sie ihn entdeckt hatten.
    Shuu konnte kaum glauben, was er soeben gehört hatte. Er mochte Ken von Anfang an nicht leiden – auch weil er sich an Haruka herangemacht hatte, doch jetzt war es etwas ganz anderes. Ihm wurde klar, dass er Haruka vor einer großen Dummheit bewahren musste. Doch wie? Es war offenkundig, dass sie verletzt war und das wegen ihm.
    Gerade als Shuu das Pokémon Center verlassen wollte, kam Saori herein. „Hallo Shuu!“, begrüßte sie ihren Freund aus Kindertagen.
    Shuu hob den Kopf. „Hallo Saori-san.“, antwortete er knapp. „Wo willst du so schnell hin? Die Paarungen der Endrunden werden bald bekannt gegeben.“ Shuu schaute sie an. „Ich muss noch kurz etwas erledigen.“, sagte der Grünhaarige und wollte gerade gehen, als er wieder stoppte. „Hast du Haruka gesehen?“
    Die junge Frau war überrascht über Shuus Interesse an Haruka neuerdings. Sie wusste zwar, dass er sie sehr schätzte, doch hatte Shuu dem Mädchen es nie gezeigt und hatte sie stets über sie lustig gemacht.
    Ein Grinsen schlich sich auf Saoris Gesicht, welches Shuu allerdings nicht bemerkte. „Sie ist noch mit Kasumi und Satoshi am See, wollten aber bald nachkommen.“
    Shuu neigte den Kopf weg. Jetzt hatte er die Möglichkeit mit Haruka zu reden! „Danke, Saori-san!“, bedankte sich der Grünhaarige. Diese stutzte für einen Augenblick. „Wir wollten uns im Restaurant treffen. Kommst du mit?“
    Diese Einladung ließ sich Shuu nicht entgehen und willigte nickend ein. Dann folgte er Saori ins Restaurant.


    Wenige Minuten später betraten Kasumi und Satoshi das Restaurant und hinter ihnen folgte ihnen Haruka mit Abstand. In ihrem Kopf herrschte reines Chaos und das nur wegen einer Person – Shuu. Sie blieb stehen. Warum war er nur immer so gemein zu ihr? Warum musste er immer so auf sie herum hacken?
    Sie war so in Gedanken, dass sie die Umgebung um sich herum völlig vergaß. „Alles in Ordnung, Haruka-chan?“, fragte Saori. Haruka schreckte hoch und schaute in das Gesicht der jungen Frau, dann schweifte ihr Blick zu Shuu, der aufgestanden war.
    Die beiden Jugendlichen starrten sich einen Augenblick in die Augen. Dann wandte Haruka ihren Blick ab. „Ich glaube, ich gehe wieder…“, murmelte Haruka leise. Kasumi und Saori tauschten kurze Blicke. Ihnen wurde schnell klar, was zwischen Shuu und Haruka war. Der einzige, der nichts davon merkte, war Satoshi. Er kümmerte sich wenig über solche Angelegenheiten und ganz besonders nicht, wenn es nicht seine Eigenen waren.
    Der Grünhaarige packte Harukas Handgelenk. „Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte Shuu beinahe tonlos und sah die beiden Mädchen und Satoshi eindringlich an.
    Saori und Kasumi zogen Satoshi sanft mit sich um sie ungestört reden zu lassen. Zwar waren sie in der Nähe, aber konnten kaum hören was sie sagten.
    Haruka schaute Shuu nur kühl an. Ihre schroffe Art erschrak Shuu, denn er hatte Haruka als eine aufgeschlossene und freundliche Person kennen gelernt. Doch nun war sie das komplette Gegenteil; sie strahlte eine gewisse Kälte aus, die Shuu unangenehm war.
    „Haruka…“ Er holte tief Luft. „Es tut mir Leid.“ Für einen Moment breitete sich ein Funke Freude auf Harukas Gesicht aus, doch dann fragte sie kühl: „Meinst du damit ist alles geklärt, hä? Ich kann darauf verzichten, Shuu!“
    Der Grünhaarige schwieg. Er wusste er würde Haruka nur noch mehr gegen sich aufbringen, wenn er etwas Falsches sagte – und im Moment war es sowieso das Beste den Mund zu halten.
    Auch das Mädchen sagte nichts. Sie schauten sich schweigend an bis Haruka den Kopf abwandte. „Willst du noch etwas?“
    Shuu sog die Luft ein um sich mental auf das vorzubereiten, was auf ihm zu kommen würde. „Haruka… Ich…“
    Doch im selben Augenblick wurde Shuu von Ken, der gerade lässig zu ihnen ging, unterbrochen. „Haruka, da bist du ja.“
    Haruka, die anscheinend sichtlich erleichtert war über diese Ablenkung, neigte den Kopf zu Ken. Shuu hingegen begegnete Ken mit Misstrauen.
    „Was ist?“, fragte Haruka leicht angespannt. Kens Blick schweifte kurz zu Shuu und sah ihn missbilligend an. „Die Kampfpaarungen stehen fest.“
    Haruka und Shuu wurden auf einem Mal nervös. Was wenn sie schon in der ersten Runde gegeneinander antreten mussten?
    „Danke, dass du mir…“ Sie sah kurz zu Shuu. „Ich meine, uns gesagt hast…“ Ken lächelte. „Kein Problem, Haruka-chan.“ Er wandte sich umzugehen. „Wir sehen uns.“ Dabei warf er Shuu einen gehässigen Blick zu.
    Shuu ballte die Faust. Er hatte die Wut auf diesen Mistkerl nur schwer unterdrücken können. Als Haruka sich ihm wieder zuwandte, und er eine kurze Berührung an seiner Hand spürte, schoss sein Blick zu Haruka. „Wir sehen uns später.“, sagte er hastig, da ihm der Mut verließ und verschwand schnell.
    Haruka sah ihm nach und spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Kasumi legte eine Hand auf die Schulter ihrer Freundin. Haruka zuckte kurz zusammen. „Und?“ Sie starrte in die Augen der Braunhaarigen. Dann schweifte ihr Blick auf den Nacken Harukas. „Was ist das?“ Sie deutete auf einen dunkelroten Fleck an ihrem Hals, der allerdings halb verdeckt wurde. Haruka lief knallrot an und verdeckte instinktiv den kuriosen Fleck. „Ein Knutschfleck, was?“, grinste Kasumi sie an. Haruka wurde noch röter, als sie ohnehin schon war. „Wie kommst du darauf?“, keifte sie gereizt.
    Kasumi jedoch zwinkerte ihr nur zu. „Du brauchst gar nicht so zu tun, als wäre zwischen dir und Shuu nichts vorgefallen.“ Haruka gab sich geschlagen. Sie hatte ja Recht! „Letzte Nacht… Letzte Nacht…“ Sie rang mit den Worten um die Geschehnisse so wiederzugeben, wie sie es empfand. Dann fuhr sie mit gedämpfter Stimme fort: „Letzte Nacht habe ich bei Shuu geschlafen… neben ihm im Bett…“
    Kasumi, die mit allem gerechnet hatte, aber nicht mit dieser Tatsache, verschlug es glatt die Sprache. „Was wenn ihr… du weißt schon.“ Haruka schüttelte den Kopf. „Nein, haben wir nicht… Sagt er zumindest.“, erwiderte die Braunhaarige. Kasumis Blick ruhte immer noch auf Haruka. „Und? Glaubst du ihm es?“ Überrascht hob Haruka den Kopf. „Ich… Ich weiß nicht…“ Bekümmert ließ sie wieder den Kopf hängen. „Habt ihr euch deswegen gestritten?“, schlussfolgerte Kasumi erfolgreich. Schweigend nickte Haruka.
    „Das bekommt ihr schon wieder hin.“, lächelte Kasumi. „Ja.“, nuschelte Haruka nur zur Antwort. Dann war das Thema auch schon wieder beendet.

    5. Kapitel


    Unverhoffte Ereignisse


    Haruka war sichtlich erleichtert, dass sie in den Endrunden des Festivals war. Sie saß mit Saori und Shuu an einem Tisch im Restaurant und feierten ihren bisherigen Sieg. Allerdings fiel Haruka langsam auf, dass sie Kasumi bis jetzt noch nicht gesehen hatte. Auch nicht im Publikum.
    Kaum hatte sie an ihre Freundin gedacht, kam diese schon ins Restaurant. Allerdings mit Begleitung, was sie nicht ahnte.
    „Schmeckt’s?“, fragte eine Stimme, die nur zu Satoshi gehören konnte. Ihr fiel vor Schreck fast die Gabel aus den Händen. „Satoshi! Was machst du hier?“, fragte sie geschockt. Dieser lächelte. „Ich werde wohl meiner Freundin im Festival beistehen dürfen.“, antwortete er unbeirrt. „Pi-Pika chuu!“ Das kleine gelbe Pokémon sprang auf Satoshis Schulter umher.
    Shuu und Saori schauten auf. „Keine Sorge, wir wollten euch nicht lange stören!“, sagte Kasumi hastig. „Ich habe gerade gehört, dass eine Feier stattfinden wird und alle Koordinatoren sind eingeladen.“ Shuu sah sie ungläubig an. „Jetzt? Der Ball ist doch immer hinterher.“ Er zog die Stirn in Falten. Kasumi zuckte nur mit den Schultern. „Mhm… Ich werde mich dann fertig machen.“, meinte Haruka und stand auf. Shuu sah ihr verblüfft nach. Sie hatte es plötzlich ganz schön eilig. Eine leise Vorahnung beschlich den Grünhaarigen. „Und? Wirst du auf das Fest gehen?“, stieß Saori ihren alten Kindesfreund an, der unwillkürlich zusammen zuckte. „I-Ich we-weiß.“, stammelte er. Saori sah ihn schulternzuckend an, und seufzte. „Deine Entscheidung.“, sagte sie und erhob sich ebenfalls. „Ich zu meinem Teil werde mich jetzt ebenso umziehen.“
    Kasumi, Satoshi und Shuu schauten der jungen Frau kurz nach, dann wandte sich Satoshi zu Kasumi herum, die ungeduldig durch ihre Haare fuhr. „Meinst du nicht auch, ich sollte mir vorher noch mal die Haare waschen?“ Nun wirkte Satoshi bedrückt und bevor er etwas sagen konnte, war das Mädchen auch schon verschwunden. „Bis später, Shuu!“, sagte der junge Trainer und lief Kasumi nach.
    Shuu, der nun alleine da saß, rührte in seinem Cocktail. „Weiber!“, zischte er spöttisch, und nippte am Strohhalm.


    Die Luft war warm, trotz des fortgeschrittenen Abends. Der Park des Pokémon Centers war erhellt und geschmückt. Allerdings etwas spärlicher, als auf dem Ball, der den Sieger des Festivals krönen sollte.
    Es waren schon einige Koordinatoren versammelt; auch diejenigen, die bereits ausgeschieden waren.
    Auch Shuu war letztendlich auf die kleine Eröffnungsfeier gekommen. Saori hatte ihn dazu gedrängt, darum gab er schließlich nach und begleitete sie.
    An einem Stehtisch unterhielt sich die kleine Gruppe. Kasumi und Saori schienen sich gut anzufreunden, dagegen waren die Jungs eher schweigsamer. Shuu konnte schon immer Satoshi nicht wirklich leiden, darum gab es keinen Anlass es jetzt zu tun.
    „Wo ist eigentlich Haruka?“, knurrte Satoshi verdrossen. „Sie wollte schon vor 10 Minuten hier sein.“ Er checkte die Uhrzeit auf seinem Pokétch (Kay, hab keine Ahnung, ob er das Ding in den D/P Folgen hat, aber wayne…).
    Gerade als er den Satz vollendet hatte, erschien auch schon das gesuchte Mädchen im Garten. „Was regst du dich so auf?“, zischte Kasumi. „Da ist sie doch!“ Ihre Augen blitzten auf.
    Shuu hob den Blick. Ihr Anblick raubte ihm den Atem. Noch nie hatte er dieses Mädchen in einem Kleid gesehen. Das Gewand schimmerte dunkelblau und ging ihr bis zu den Knien. An ihrer Taille prangte ein schwarzer Gürtel, der mit kristallähnlichen Nieten versehen war. Die Haare waren hochgesteckt und nur einzelne Strähnen hingen aus der Frisur.
    Sie sah so vollkommen verändert aus, dass Shuu kein Wort herausbrachte. Auch als ihn Haruka kurz begrüßte, blieb er sprachlos.
    Das Mädchen fand sein Schweigen sehr amüsant. „Shuu?” Sie legte ihm die Hand auf die Schulter, wodurch er zusammenschrak und wieder in sein altes arrogantes Verhalten zurückfiel. „Warum hast du dich so aufgemotzt? Soweit ich weiß geht es im diesem Wettbewerb um die Pokémon, nicht um die Koordinatoren.“, meinte er spöttisch. Verärgert über seine Bemerkung blähte Haruka die Wangen auf. „Shuu! Du bist ein Idiot!“, fauchte sie.
    Okay, er war zu weit gegangen… Sie sah alles andere, als hässlich aus, aber sein Stolz weigerte sich ein Kompliment ihr auszusprechen.
    Giftig funkelte Haruka den Jungen an; sie wollte sich gerade wegdrehen, als er sie von neuem am Handgelenk packte und sie zu sich zog, damit seine Lippen nah genug an ihrem linken Ohr war. „Du siehst toll aus.“, flüsterte er so leise, dass nur sie es verstehen konnte.
    Verblüfft schaute sie den Grünhaarigen an. Noch nie hatte sie so was aus seinem Munde gehört. „Shuu…“, flüsterte sie leise. Dieser jedoch legte ihr einen Finger auf die Lippe und brachte sie zum Schweigen. Dann wandte er ihr den Rücken zu.
    Die Anderen hatten die kurze Szene mit einer fragenden Miene beobachtet, allerdings verstanden nur Kasumi und Saori was wirklich zwischen Haruka und Shuu ablief. So zogen sich die beiden Mädchen unmerklich zurück ohne die Aufmerksamkeit von Satoshi oder Shuu zu wecken…


    Haruka stand mit einem Sektglas am Geländer und starrte versonnen auf den Garten herunter. Ihr wollten einfach nicht Shuus Worten aus dem Kopf gehen. Sie ließ das Glas in ihren Fingern leicht kreisen. ‚Was ist nur los? Er benimmt sich irgendwie seltsam. Aber…’ Sie richtete ihren Blick zum klaren Nachthimmel. ‚Aber was ist mit mir…?’
    „Weißt du wo Kasumi steckt?“ Plötzlich tauchte Satoshi neben ihr auf. Haruka erschrak fürchterlich. „Sa-Satoshi!“ Dieser sah Haruka verwirrt an. „Hast du jemand anderen erwartet?“ Haruka senkte den Kopf. Sie konnte unmöglich sagen, dass sie Shuu erwartet hatte. Sie schüttelte zaghaft den Kopf. „Nein, habe ich nicht…“ Die beiden Jugendlichen machten eine kurze Pause. „Was wolltest du?“ Satoshi verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ob du Kasumi vielleicht gesehen hast?“ Wieder schüttelte Haruka den Kopf. „Ich habe sie eine ganze Weile nicht gesehen.“
    Satoshi verzog den Mund. „Trotzdem danke.“, und schon war der Junge auch schon wieder verschwunden.
    Haruka seufzte schwer. Sie konnte sich denken, warum er sie suchte, denn die Tanzfläche wurde nun eröffnet. „Ich werde wohl diesen Abend keinen Tanzpartner finden…“, sagte sie leicht bedauernd. „Das wirst du hoffentlich nicht bleiben…“ Haruka fuhr herum. Die fremdartige Stimme erschrak sie, jedoch beruhigte sie sich im gleichen Moment wieder. Es war ein Koordinator, der es ebenfalls in die Endrunden geschafft hatte. „Entschuldige bitte, wenn ich dich erschreckt haben sollte…“, sagte dieser förmlich. „Mein Name ist übrigens Ken.“ Die höfliche Geste von Ken erstaunte Haruka. Noch nie hatte sie einen Gentleman, wie ihn getroffen. Er hatte ein schwarzes Anzug an; die Haare dagegen waren eher struppig. Haruka schätzte sein Alter auf 17 oder 18 Jahre. „Schön dich kennen zu lernen! Mein Name ist Haruka!“ Sie reichte Ken die Hand. „Ganz meinerseits.“ Das Mädchen wandte sich halb wieder weg. „Darf ich zu einem Tanz bitten?“, fragte Ken und bot ihr wieder seine Hand dar. Haruka drehte ihren Oberkörper Ken nun ganz zu. „Gerne!“ Sie strahlte über das ganze Gesicht und nahm Kens Angebot dankend an.
    Dieser machte höflich einen Knicks und führte Haruka auf die Tanzfläche hinab. In diesem Moment kam Shuu über die Veranda und beobachtete Haruka und den Fremden. Seine Hand schloss sich fester um sein Sektglas und es drohte zu zerspringen. In ihm brodelte Eifersucht auf. Doch bevor er zu ihnen stürmen konnte, tauchten Kasumi und Saori hinter ihm auf. „Shuu! Da bist du ja!“, sagte Saori. Der Angesprochene drehte seinen Kopf zu Saori. „Habt ihr mich gesucht?“ Kasumi nickte. „Ja.“, antwortete sie knapp und sah sich suchend um. „Wo ist Haruka?“ Shuu deutete hinter sich auf die Tanzfläche. „Dort.“, brummte er.
    „Wer ist das?“, fragte Saori ihn. Shuus Geduldsfaden schien nun endgültig zu reißen. „Woher soll ich das wissen?“, keifte er und flüchtete aus deren Nähe.
    Saori schaute Kasumi fragend an. „Was ist denn mit ihm los?“ Kasumi zuckte die Schultern. „Ich hab keine Ahnung…“, meinte sie, aber sie hatte eine Vorahnung…


    Shuu flüchtete in die Eingangshalle des Pokémon Centers, die ebenfalls zum Fest geschmückt war. Der Grünhaarige erhoffte sich, dass er einwenig Ruhe bekam, doch er täuschte sich.
    Er sah, wie der Fremdling gerade hinfort eilte, und Haruka alleine ließ. Diese jedoch schien sich zu amüsieren. Shuu ging auf sie zu. „Scheinst dich ja zu amüsieren.“, meinte er mit einem seltsamen Unterton. Haruka schien verblüfft zu sein. „Shuu!“ Sie war überrascht ihn zu sehen. „Tu nicht so überrascht.“, antwortete er. „Was willst du eigentlich von dem Typen?“ Haruka begriff, worum es ging. „Er ist charmant und nett.“ Die Antwort traf Shuu. War er nicht auch nett? Haruka war aufgebracht. „Was mischst du dich überhaupt ein?“
    In diesem Moment kam Ken zurück mit zwei Champagnern in den Händen. Er bekam nur noch die letzten Worte von ihrem Wortgefecht mit. „Haruka, ist das dein Freund?“
    Haruka und Shuu sahen sich kurz an. Die Röte stieg ihnen ins Gesicht und sie riefen gleichzeitig: „NEIN!!“ Ken war aber allerdings diese Dinge nicht überzeugt.
    Shuu warf einen kurzen, spöttischen Blick auf Haruka, bevor er verschwand. Seine Gefühle waren aufgewühlt, verletzt und er war enttäuscht.
    Auch Haruka fühlte sich so, allerdings war sie zu stur um es einzusehen. Schnell wandte sie sich wieder an Ken. „Bist du sicher, dass du ihm nicht nach willst?“ Haruka schüttelte den Kopf. „Nein.“, sagte sie trocken und ertränkte ihren Kummer an ihrem Champagner Glas. „Shuu ist ein Idiot und wird es immer bleiben.“
    Nach wenigen Gläsern Champagner machte sich allerdings in Haruka das schlechte Gewissen breit. Doch sie konnte nun nicht mehr weg, nachdem sie Ken klar gemacht hatte, dass Shuu für sie uninteressant war. Aber machte sie sich da nicht etwas vor? Verleugnete sie nicht ihre Gefühle?
    Plötzlich fiel ihr eine Lösung für dieses Problem ein! Sie wandte sich an Ken: „Ken? Ich muss mal eben kurz weg.“ Dieser neigte fragend den Kopf zu ihr. „Wohin?“ Mit dieser Gegenfrage hatte sie gerechnet. „Zu meinen Freunden.“, sagte sie hastig. „Hm, okay. Ich warte hier.“
    Haruka nickte stürmisch und raffte ihr Kleid, bevor sie davon eilte. Ihr Herz raste vor Aufregung. Ihr erster Weg führte tatsächlich zu Satoshi und den jungen Frauen, in der Hoffnung, dass Shuu bei ihnen war. Als sie jedoch sah, dass die Hoffnung vergebens war, verlangsamte sie ihren raschen Schritt.
    „Haruka-chan!“, begrüßte Saori sie. Diese erwiderte den Gruß nur halbherzig. „W-Wo i-ist Shuu?“, fragte sie leicht stotternd.
    Kasumi zuckte die Schulter. „Keine Ahnung…“ Sie wirkte bedrückt. „Er war sehr aufgebracht nach eurem Streit…“, fügte Saori hinzu.
    „Er hat euch davon erzählt?“ Kasumi und Saori nickten. Haruka schaute benommen zu Boden. „Shuu war vorhin kurz hier. Er war sehr aufgewühlt. Zuerst wollte er davon nichts erzählen.“
    Nun war sicher, dass sie – nein, sie beide – zu weit gegangen waren. „Tut mir Leid, aber ich muss wieder.“, sagte sie schnell und war im selben Moment auch schon wieder weg.


    Shuu saß alleine auf einer Parkbank, die weit genug vom Fest weg war. Seine Gedanken waren aufgewühlt. Vor ihm glaubte er Haruka zu sehen, die ihn vorwurfsvoll ansah, aber mit einem Blick, den er überraschenderweise an Haruka so mochte. Ihm wurde klar, dass er zu weit gegangen war, und das sie jetzt wohl wusste, wie es in ihm aussieht.
    ‚Verdammt, ich bin ein Idiot.’, knurrte Shuu und hielt seine Hände vor dem Gesicht. Ein träger Geschmack lag ihm auf der Zunge und er betrachtete die Weinflasche neben ihm. Als er sie vom Büffet geschnappt hatte, war sie noch übe die Hälfte voll gewesen – jetzt war nur noch ein viertel davon übrig.
    Angewidert wandte er den Blick ab und starrte in den klaren Nachthimmel – und plötzlich zeichnete sich eine Gestalt in der Finsternis ab. Müde hob er den Kopf. Die Gestalt rannte nun auf ihn zu und er erkannte diese Person sofort. „Ha-Haruka?“
    Diese blieb vor ihm stehen. „Was machst du hier?“ Shuu versuchte sich aufzuraffen, doch seine Beine gaben nach und er blieb auf der Bank sitzen. „Ich will alleine sein – das ist alles.“ Harukas Blick fiel auf die Weinflasche. „Bist du betrunken?“ Shuu schüttelte den Blick. „So ein bisschen Wein haut mich nicht um.“ Er grinste höhnisch.
    Wieder schaute Haruka Shuu giftig an. Toll, jetzt war sie hier um sich zu entschuldigen, aber er ließ keine Gelegenheit aus, auf ihr rumzuhacken.
    „Gut, dann gehe ich halt wieder.“, sagte Haruka eingeschnappt. Shuu packte sie am Arm, als sie sich gerade wegdrehen wollte und zog sie zu sich. „Tut mir Leid… Haruka…“ Ihre Gesichter waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten, aber Haruka schubste ihn verlegen zurück. Dieser fiel unsanft auf den Boden und machte Bekanntschaft mit dem Dreck auf der Erde. „Shuu! Was machst du denn da unten?“, fragte Haruka, während sie sich ein Lachen verkniff. Brummend stand er wieder auf und würdigte Haruka keines Blickes. Er nahm die Flasche in die Hand und wollte gerade zum Schluck ansetzen, als Haruka ihm die Flasche aus der Hand nahm. „Ey!“, er guckte sie protestierend an.
    „Du hast schon genug getrunken.“, fauchte sie und drehte sich in die Richtung aus der sie gekommen war. Taumelnd folgte Shuu ihr. ‚Von wegen er ist nicht betrunken.’, dachte sie grinsend und legte einen Arm um Shuu um ihn sicher zum Pokémon Center zurückzubringen.
    Haruka merkte jedoch ebenfalls nach der Hälfte des Weges, das sie selbst müde und leicht angetrunken war. Shuus Verstand war noch soweit klar, dass er ihre Müdigkeit bemerkte. „Alles in Ordnung?“ Er sah sie forschend an, jedoch schüttelte sie vehement den Kopf. „Geht schon.“
    Besorgt schaute Shuu sie an, doch ehe er etwas unternehmen konnte, waren Haruka und Shuu wieder im Gelände des Festes.
    Kasumi, Satoshi und Saori kamen zu ihnen gelaufen. „Ist was passiert?“, fragte Saori, aber Shuu schüttelte den Kopf. „Nein, alles in Ordnung.“ Er stemmte sich von Haruka weg, ging zu einem Stuhl und setzte sich hin.
    Auch Haruka fühlte sich seltsam. In Kopf tat höllisch weh, als ob jemand mit Gewalt gegen ihren Kopf hämmern würde. Sie torkelte leicht unbemerkt zur Seite und fasste sich dann an die Stirn. „I-Ich geh i-ins Bett.“ Sie fühlte sich sehr erschöpft.
    In Shuus Augen flackerte Besorgnis auf, jedoch war Haruka schon sehr schnell weg. Er entschied sich ihr nachzulaufen.


    Haruka schwankte zur Seite. Plötzlich wurde ihr speiübel und sie presste ihre Handfläche auf den Mund. Sie wollte nur noch ins Bett und zwar schnellst möglich.
    Doch das Schwanken war zu stark und sie musste sich eine kurze Verschnaufpause gönnen. Kaum hatte sie sich gegen die kühle Wand gelehnt, kam Shuu um die Ecke. Allerdings stand er ebenfalls unter dem Einfluss des Alkohols und war, dank diesem, auch müde. Shuu war aber noch in der Lage klar zudenken und wusste, dass mit Haruka etwas nichts stimmte und lief zu ihr – obwohl er Schwierigkeiten die Balance zu halten.
    Gerade als beide an den Türen ihrer Zimmer war, kippte Haruka vor Müdigkeit um und Shuu konnte sie gerade rechtzeitig vor einem schlimmeren Sturz bewahren.
    „Haruka? Haruka!“ Er versuchte sich wachzurütteln – ohne Erfolg.
    Seufzend öffnete er die Tür seines Zimmers, nun schlang er seinen Arm um ihre Hüfte und zog sie so gut es ging in den Raum. Die Tür fiel hinter ihnen klickend ins Schloss.
    Haruka wurde durch diese unbequeme Tortur wieder leicht wach, und merkte kaum, wie Shuu den Reißverschluss öffnete. Darunter hatte sie Gott sei Dank ein dünnes Unterkleid.
    Shuu, der jetzt nicht mehr klar denken konnte, vergrub sein Gesicht in Harukas Haaren und seine Lippen fuhren über ihren Hals.
    Das Mädchen gab einen wolligen Laut von sich. Anschließend legte Shuu Haruka sanft ins Bett, die sich sofort in die weiche Decke kuschelt. Hinterher ließ sich der Grünhaarige ebenfalls neben ihr ins Bett sinken.
    Als sich Shuu zu ihr drehte, schaute Haruka in seine verführerischen Augen. Sie zuckte kurz zusammen, als Shuu mit den Fingern über ihre Wange strich.
    Shuu beugte sich zu ihr und verschloss ihre Lippen mit seinen. Haruka war müde und erwiderte seinen Kuss. Dabei legte er seine Arme um sie und zog Haruka mehr zu sich. Kurz hielt er inne und schaute auf ihr fragendes Gesicht. Nun fuhr er über mit seinen Lippen über den Hals und saugte an einer Stelle.
    Wieder gab Haruka ein wolliges Stöhnen von sich, bevor sie ihre Augen schloss und einschlief.
    Auch Shuu war zu müde und gab ihr einen letzten Kuss auf die Stirn. Dann folgte er ihr ins Traumland...


    Doch was war mit Haruka geschehen?

    4. Kapitel


    Das Versprechen


    Haruka wachte früh morgens schon auf. Sie konnte einfach nicht mehr schlafen. An diesem Tag sollte das große Festival eröffnet werden. Ihre Gedanken waren schon auf beim Festival – auf der Bühne.
    Leise schob sie die Bettdecke zur Seite und stieg aus dem warmen Bett. Genauso lautlos zog sich das Mädchen an und verließ das Zimmer.
    Im Center war es still, keine Menschenseele traf sie auf dem Flur, und auch nicht auf der Straße. ‚Kein Wunder, es ist ja auch gerade mal zehn vor sieben.’, dachte sich das Mädchen belustigt, als sie einen Blick auf ihre PokéCom warf.
    Die frische Morgenluft war klar, keine einzige Wolke war am Himmel. Ein Zeichen, das das Wetter schön werden sollte. Jedoch war dies eine Tatsache, die Haruka nur nebenbei bemerkte, denn ihre Gedanken waren weit, weit weg. Ihr Blick war seltsam leer, und ihre Augen ruhten auf den endlosen Horizont.
    Haruka lief eine Weile rastlos durch die Stadt um sich die Zeit zu vertreiben. Doch die Zeit verging für sie, wie in Zeitlupe.
    Die Straße füllte sich schon einwenig, jedoch schwärmten nur die aus, die schon früh zur Arbeit gingen.
    Ohne zu merken, fand sich Haruka an dem See wieder, an dem sie vor zwei Tagen Shuu getroffen hatte. Die Oberfläche lag ruhig da, nur ein Windstoß ließ das Wasser leicht kräuseln. Das Mädchen hob den Kopf, als sie das Spiegelbild von zwei spielenden Pokémon sah – zwei Azurill. Sie waren noch sehr jung, aber als sie Haruka entdeckten erstarrten sie und verschwanden dann hastig in einem nah gelegenen Busch.
    Haruka hatte viel über das Verhalten der Pokémon gelernt; sie aus einer gewissen Entfernung zu beobachten ohne sie zu verschrecken. Doch Azurill waren von Natur aus scheue Pokémon und sie lebten vorzugsweise nah an Gewässern.
    Sie genoss die Stille des Sees und der Umgebung. Ab und an streckten Pokémon ihren Kopf durch die Wasseroberfläche und betrachteten den Menschen, verschwanden jedoch schleunigst, als sich Haruka kurz regte und den Kopf zum Himmel empor hob.
    Sie starrte versonnen in den Himmel, der so blau strahlten, dass ihr nach kurzer Zeit die Augen wehtaten.
    Sie bemerkte noch nicht mal die Anwesenheit von Saori, die hinter ihr stand. „Guten Morgen, Haruka.“, begrüßte sie und das Mädchen erwachte jäh aus ihrer Trance. Sie wandte den Blick zu Saori, die in Begleitung von Shuu war, der sich allerdings einwenig zurückhielt. „Morgen.“, antwortete Haruka hastig, als sie ihren kurzen Schreck überwand. Sie betrachtete Shuus Kehrseite, was dieser nicht bemerkte. „Konntest du nicht mehr schlafen?“, fragte Saori lächelnd. Harukas Blick schoss wieder zu Saori. Sie nickte. „Du hast es erfasst.“ Shuu wandte sich nun zu den beiden Frauen und trat neben Saori. „So geht es uns auch.“, meinte er und schob sich eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht. Haruka lächelte. Sie wusste zwar nicht warum, aber sie war froh über einwenig Gesellschaft – auch wenn es ihre Rivalen waren, die bei ihr waren.
    Es dauerte nicht lange, als auch Harley, Harukas schlimmster Widersacher, auftauchte. Mit erhobener Hand kam er auf das Trio zu gerannt. Allerdings war niemand sonderlich begeistert davon, besonders Haruka. „Hallo Leute!“, rief er schon vom Weitem und kam dann schließlich zum Stehen. Haruka versuchte nicht durch seine bloße Anwesenheit in Zorn zu schwelgen, und ballte nur wütend die Faust. Shuu warf Haruka einen kurzen Blick zu und erkannte, dass sie durch Harleys Anwesenheit nervös wurde. Nun wandte sich Shuu wieder zu Harley und sah in mit ausdrucksloser Miene an.
    Dieser bemerkte schnell, dass er nicht erwünscht war und meinte kühl: „Tse. Seid ihr heute mit den falschen Fuß aufgestanden?“
    Shuu sah ihn kalt an. „Wir sind doch alle Koordinatoren! Wir sollten einwenig freundlicher sein zueinander und fair im Wettbewerb kämpfen“, während er sprach, gestikulierte er wild mit den Armen in der Luft herum. „Du und fair kämpfen?“, platzte es plötzlich aus Haruka heraus. „Das einzige was du kannst, ist betrügen!“ Ihr stieg die Zornesröte ins Gesicht; ballte aber nur die Faust um sich im Zaum zu halten. Sie hatte Schwierigkeiten ihn nicht weiter anzubrüllen.
    Harley schaute mit unverholender Miene auf das Mädchen herab, dass er so sehr hasste, weil sie unzählige Male ihn in einem Wettbewerbskampf geschlagen hatte – und in jedem Kampf hatte er nichts unversucht gelassen sie mit trügerischen Tricks zu besiegen. Der lilahaarige Junge schwieg, verzog aber nur sein Gesicht zu einem fiesen Grinsen. „Oh, Haruka, sind wir unter die mutigen kleinen Mädchen gegangen?“ Bevor Haruka etwas zurückgeben konnte auf diese beleidigende Aussage, kam ihr Saori zuvor: „Es ist wohl besser, wenn du gehen würdest.“ Ihre Gesichtszüge waren ohne jegliche Regung. Jedoch hatte Harley nicht die Absicht die junge Frau auch noch zu seiner Feindin zu machen, bevor überhaupt das Festival begonnen hatte. Ohne ein Wort zu sagen, kehrte Harley dem Trio den Rücken zu und ging wieder. Saori neigte den Kopf zu Haruka. „Du solltest dich vor ihm in Acht nehmen.“, meinte sie. Haruka senkte den Kopf. Shuu hatte ihr sicher erzählt, dass sie am Vortag fast auf ihn reingefallen wäre, allerdings machte sie keine Anstalten, dass sie von diesem Vorfall etwas wusste, weil sie kein Wort davon erwähnte. Darum antwortete sie mit gesenkter Stimme: „Ich weiß. Er hat schon zuviel angerichtet.“ Saori nickte bloß, wandte sich dann an Shuu und Haruka. „Ich werde mich jetzt auf das Festival vorbereiten. Wir sehen uns später.“ Sie hob nur kurz die rechte Hand zum Abschied, bevor sie dann schließlich verschwand.
    Hilflos stand Haruka nun alleine da; nur wenige Meter von Shuu entfernt. Allerdings beobachtete er, wie Saori auf das Stadion zusteuerte, ohne sich noch einmal nach ihren Freunden umzudrehen. Nun wandte sich der Grünhaarige an Haruka. „Ich habe ihr nichts von Harleys Versuch dich wieder zu hintergehen, erzählt.“, sagte er ruhig und schaute in ihre dunkelblauen Augen. Ihr stockte der Atem, als sie für einen Moment seinen sanften Ausdruck in den Augen las, der jedoch gleich daraufhin wieder erlosch. „Danke.“, murmelte sie leise und senkte den Blick ein weiteres Mal um ihn nicht in die Augen sehen zu müssen. Shuu, der emotionslos auf sie herab schaute, hob die Hand und im selben Moment umfasste seine warme Handfläche Harukas Handgelenk. Sanft zog er sie mit sich. „Wir sollten uns vorbereiten, findest du nicht auch?“ Seine grünen Augen erhaschten einen kurzen Blick auf Harukas verwirrten Gesichtsausdruck. Als er begriff, welche viel sagende Annäherung getan hatte, ließ er Harukas Handgelenk hastig los. Er drehte sich halb von ihr weg, aber nach einem kurzen Moment des Schweigens, sah er sie an. „Versprichst du mir etwas?“ Die Angesprochene fuhr aus ihren Gedanken hoch. „Heh?“ Shuu holte tief Luft. „Wirst du im Festival dein Bestes geben? Versprichst du mir das?“ Haruka schaute Shuu beirrt an, schließlich öffnete sie ihre Lippen um etwas zu erwidern. „Natürlich. Ich verspreche es dir, Shuu.“ Beide besiegelten ihr gegenseitiges Versprechen mit einem Handschlag. Auf dem Gesicht des Mädchens spiegelte sich ihre glückliche Miene wider, was Shuu zu einem Lächeln brachte.


    Im Stadion war Hochstimmung. Überall war es voll, bis auf dem letzten Platz. Der Jubel der Zuschauer dröhnte ihr in die Ohren. Es war das, was Haruka so an Wettbewerben liebte: jubelnde Zuschauer, die sie zur Höchstleistung brachten. Sie ließ die Augen über die Zuschauertribünen gleiten und hob die Hand um ihren Jubelrufen zu erwidern. Nun tosten die Zuschauer auf, obwohl sie noch gar nicht mit ihrer Kür begonnen hatte. Wie jedes Mal fühlte sich Haruka vor einer solchen Zuschauermenge, wie betäubt, allerdings war sie solches Publikum schon gewohnt.
    „Psiana! On Stage!!“, rief sie und warf den rot/weißen Pokéball in die Höhe. In einem grellen Lichtschein kam schließlich Psiana, das sehr gut gepflegt war.
    Psiana rollte sich in der Luft zusammen, bevor das Pokémon elegant auf den Boden landete. „Psiana, Sternschauer!“
    Psiana öffnete das Maul und schoss einen Hagel aus Sternen in die Luft, die in der Sonne glänzte. „Und jetzt Psycho-Plus!“
    Der Juwel auf der Stirn leuchtete auf und die Sterne tanzten anmutig in der Luft, die schließlich einen Tunnel aus Sternen bildeten. „Beende es!“
    Psiana tat, wie befohlen; sprang in den kreisförmigen Tunnel hinein und drehte sich um sich selbst bis es schließlich wieder elegant auf dem Boden landete. Die Sterne lösten sich auf und feiner Sternenstaub regnete auf Psiana und die Zuschauer hinunter.
    Anschließend verbeugten sich Haruka und Psiana synchron. Das Publikum jaulte auf und spendete ihr einen Sturm aus lauter Jubelrufen. Haruka war stolz, stolz auf sich und ihr Pokémon. Auch die Juroren applaudierten. „Eine perfekte zusammen Arbeit von Pokémon und Trainer.“, lobten sie. Haruka bekam für ihre Vorführung 93 Punkte. Bei ihrer vorherigen Vorführung hatten sie und Lohgock 87 Punkte erreicht. Jedoch verlor sie darüber keinen Gedanken und verspürte nur Fröhlichkeit.
    Nun wandte sie dem Publikum den Rücken zu und verließ die Bühne. Die Jubelrufe verebbten, nachdem sie sich abgewandt hatte um dem nächsten Teilnehmer die Bühne freizugeben.
    Im Sammlungsraum der Koordinatoren wurde sie von Saori bereits erwartet. Shuu hielt sich im Hintergrund. Er hatte wie gebannt zum Monitor geschaut und Harukas Vorführung mit angehaltenem Atem beobachtet.
    „Klasse Vorstellung, Haruka!“, lobte die junge Frau. Haruka sah hoch. „Danke.“ Sie lächelte fröhlich. Shuu neigte den Kopf zu dem Mädchen. „Du bist sehr viel besser geworden, als im letzten Jahr.“, bemerkte Saori weiter. Haruka nickte zustimmend. „Ich habe viel gelernt.“, antwortete sie knapp und lächelte schwach.
    Nun jubelte das Publikum wieder Mals. Harley hatte ebenfalls eine sehr gute Vorführung geschafft. Haruka wunderte sich nicht darüber, denn Harley war wohl oder übel ein guter Koordinator.
    Vor ihnen lagen noch einige Trainer, die ihr Können beweisen mussten – zwei davon waren Shuu und Saori.
    Nach drei Teilnehmern war es endlich soweit. Saori war der Reihe und trat siegessicher auf die Bühne. „Lapras! Raus mit dir!“
    Aus dem Pokéball kam ein imposantes Wasser Pokémon, das auf graziös auf der Wasseroberfläche landete. „Whirpool!“, befahl Saori und Lapras verursachte einen Wirbelsturm aus Wasser. Dieser drohte auf die Zuschauer zuzurasen, allerdings hatte Saori alles unter Kontrolle. „Eiseskälte!“
    Blitzartig gefror der Wirbelsturm zu einer anmutigen Wasserstatue, die gleichzeitig wild und wunderschön war. Das Publikum war begeistert und Saori lächelte dankbar.
    Nun war Shuu an der Reihe. Er war relaxt, wie immer und zeigte keine Spur von Nervosität. „Los Roselia!“ Er warf den Pokéball und Roselia kam zum Vorschein. Roselia war sehr graziös und hatte schon einige Wettbewerbe gewonnen. „Blättertanz, los!“ Roselia startete mit einem wunderschönen Blättertanz und ließ rosafarbene Blätter herabregnen. „Und jetzt Zauberblatt!“ Roselia drehte sich geschwind im Kreis und feuerte eine Salve aus grünlich schimmernden Blättern auf seine vorherige Attacke und zerfetzte somit die einzelnen rosa Blätter. Feiner Staub nieselte herab und Roselia und Shuu verbeugten sich.
    Die Vorrunden waren nach Shuus exzellenter Vorführung beendet. Diese hatten beinahe den ganzen Tag gekostet. Weltweit hatten über 200 Trainer sich für das Festival qualifiziert, jedoch konnten nur 16 Koordinatoren die Endrunden bestreiten.
    Shuu und Saori hatten bei ihrer Kür eine makellose Vorführung hingelegt. Von den Juroren hatten beide eine hohe Punktzahl bekommen. Haruka bezweifelte, dass sie jemals besser werden konnte, als Saori oder Shuu.
    „Gleich erfahren wir, wer weiterkommt.“, meinte Harley und sah gehässig zu Haruka. Diese allerdings ignorierte ihn, was ihn fast auf die Palme brachte.
    Kaum hatte er es ausgesprochen, wurden die Koordinatoren auf die Bühne gebeten, die eine gute Kür geboten hatten. Es herrschte allgemeine Aufregung, sowohl unter den Zuschauern, als auch unter den Koordinatoren, denn die 16 Koordinatoren wurden endlich bekannt gegeben.
    „Und nun geben wir die 16 Koordinatoren bekannt, die durch ihr können bewiesen haben in diesem grandiosen Festival!“, brüllte Lilian, die Moderatorin in ihr Mikrofon. Sie führte eine Handbewegung aus, die zum Monitor deutete.
    Dort erschienen die 16 Teilnehmer, die es tatsächlich geschafft haben, in den ernsthaften Runden des Festivals anzutreten. Darunter waren Shuu und Saori, dahinter mit Abstand Harley und auch Haruka, was sie sehr freute.
    Shuu wandte sich zu ihr. „Nun, jetzt haben wir es beide geschafft.“, sagte er. Haruka lächelte ihn an. „Ja! Und ich werde mein Versprechen nicht brechen, Shuu!“

    3. Kapitel


    Mehr Freund, als Rivale?


    Haruka beschäftigte sich noch eine zeitlang mit ihren Pokémon. Entweder frischte sie die Attacken ihrer Begleiter auf oder Haruka pflegte sie mit großer Sorgfalt. Sie hatte sich viel mit der Aufzucht und Pflege der Pokémon beschäftigt, da sie stets alleine gereist war und auf sich selbst gestellt war.
    Schließlich gegen Mittag entschied sich Haruka zum Pokémon Center zurückzukehren, weil sie allmählich leichten Hunger verspürte.
    Kaum war sie in der Sichtweite des Centers, verlangsamte sie unmerklich ihre Schritte. Bisher hatte sie versucht die Gedanken an ihn zu verdrängen, aber sie kehrten, wie ein dunkler Schatten, zurück. Ihr wollte einfach nicht dieser Gedanke an ihre gemeinsame Nähe vergessen. Doch sie hatte Angst, Angst vor Enttäuschungen, Angst vor den Gefühlen, Angst vor sich selbst, dass er sie ablehnen würde.
    Shuu war sicher im Pokémon Center, da sie ihm bislang nicht wieder über den Weg gelaufen war. Kaum hatte sie das Pokémon Center betreten, vernahm sie aufgebrachtes Gekreische von Mädchen und neigte den Kopf schließlich leicht nach links. Eine Mädchenmenge hatte sich angesammelt und in deren Mitte stand niemand anders als Shuu, der sich soeben mit den Fingern durch die grüne Haarpracht fuhr und seine Fan Girls Autogramme vergab. Als sich ihre Blicke für einen Moment trafen, verharrten beide, jedoch wandte sich Haruka schmerzlich ab und ging ihre Wege.
    Shuu sah ihr nach und vergaß völlig seine Fan Girls um ihn herum. Er seufzte nur und hätte sich am liebsten selbst gestraft, doch die Mädchen um ihn, brachten ihn wieder zurück in die Wirklichkeit. „Shuu!“, kreischte ein aufgebrachtes Mädchen. „Was ist los?“ Ein anderes Mädchen rief: „Bekomme ich jetzt ein Autogramm?“ Shuu zuckte zusammen und wollte nur hier verschwinden. Ihm gingen die Mädchen ziemlich auf die Nerven, aber er riss sich zusammen und verdrängte Haruka aus seinen Gedanken.


    Haruka ging ins Restaurant des Pokémon Centers und setzte sich ans Fenster, von wo sie auf die belebte Straße sehen konnte. Sie starrte eine ganze Weile ins Leere. Im Unterbewusstsein nahm sie wahr, dass einige Geschäftsleute mit handyartigen Geräten an ihr vorbei gingen, auch Eltern mit ihren Kinder, und ebenfalls Trainer mit ihren Pokémon, liefen am Fenster vorbei.
    Auch als schon längst das bestellte Essen auf den Tisch gestellt wurde, träumte sie noch eine ganze Weile.
    „Das sieht dir gar nicht ähnlich das Essen stehen zu lassen.“, riss eine vertraute Stimme, die fraulich klang, aus ihrem Tagtraum. Harukas Blick schnellte hoch und als sie niemand anders, als ein Mädchen mit orangenfarbenen Haaren vor sich sah, breitete sich in Haruka Freude aus. „Kasumi! Was machst du hier?“, fragte Haruka aufgeregt, aber freudig zugleich. Diese lächelte. „Ist hier noch ein Platz frei?“ Haruka nickte und ihre Freundin setzte sich Haruka gegenüber. „Und nun? Was machst du nun hier?“, stocherte die Braunhaarige. „Ich war hier in der Nähe unterwegs.“, antwortete Kasumi trocken und sie erkannte, dass sich auf Harukas Gesicht Enttäuschung ausbreitete. „Scherz!“, lachte sie. „Ich habe im Fernsehen eine Reportage über das diesjährige Festival angesehen und ich hab mir gedacht, ich feuere dich an.“
    Erleichterung zeichnete sich auf Harukas Gesicht aus. „Arigatou, Kasumi.“, bedankte sie sich. Wieder lächelte Kasumi. „Keine Ursache, und jetzt iss etwas.“
    Gesagt, getan. Haruka stürzte sich nun auf ihr Mittagessen – auch wenn es schon lauwarm war…


    Später, am Nachmittag, als die Sonne wieder schwächer wurde, streiften die beiden Mädchen durch die Stadt. Die Luft war schon deutlich kühler geworden und war weitaus angenehmer, als am Mittag gewesen.
    Haruka und Kasumi schwiegen eine ganze Weile bis dann Kasumi sich an Haruka wandte. „Wer macht noch alles beim Festival mit?“, wollte sie nach einer langen Pause wissen. Die Angesprochene neigte den Kopf zu Kasumi. „Harley macht mit und… Shuu…“ Sie wandte den Blick ab, als sein Name über ihre Lippen kam. Kasumi spürte sofort, dass etwas mit ihrer Freundin nicht stimmte. Eine leichte Vorahnung überkam sie, schwieg jedoch. „Bist du schon sehr aufgeregt, wegen dem Festival?“ Haruka blieb stehen. „Einwenig, aber mehr beschäftigt mich, welche Trainer daran teilnehmen…“, antwortete sie. „Versteh ich. Ich wäre genauso aufgeregt, wie du.“ Kasumi lachte Haruka freundlich an. „Ach ja… Hast du eigentlich etwas von Satoshi gehört?“, fragte das Mädchen, doch Kasumi schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht.“ Ein leicht betrübter Ausdruck erschien in ihren Augen.
    Haruka wusste, dass Kasumi Satoshi sehr mochte. Er war der einzige, der Kasumi so richtig zum austicken bringen konnte. Allerdings sprach sie nie mit ihr über die Gefühle zu Satoshi, daher wusste Haruka auch nicht, ob er dasselbe fühlte.
    Kasumi wusste jedoch genauso wenig, was Haruka wirklich für Shuu empfand. Ja, sie waren Rivalen, aber seit dem letzten Jahr war die Sehnsucht nach ihm stärker geworden. Sie hatte seine Arroganz, seine Überheblichkeit und die Auseinandersetzungen mit ihm vermisst. Bei jedem Wettbewerb hatte sie gehofft, ihn anzutreffen, aber die Enttäuschung war immer groß gewesen, als er nicht aufgetaucht war. Sie wusste zwar, dass es unsinnig war, da Shuu immer auf ihr rumgehackt hatte und sie nie wirklich richtig anerkannt hatte, aber nach seiner Niederlage in Kanto hatte er allerdings eingesehen, dass Haruka in Wirklichkeit sehr stark war und, dass es nicht so einfach war, sie zu besiegen.
    Haruka war in Gedanken versunken. Sie dachte an Shuu. „Heh, Haru-chan! Träumst du?“, stieß Kasumi sie an. Sofort blickte die Angesprochene auf. „Hast du was gesagt?“ Kasumi schüttelte den Kopf. „Nein, aber du bist so schweigsam.“, meinte sie. Haruka schaute weg. „Ist alles okay bei dir?“, fragte Kasumi besorgt. „Ja, klar! Es ist alles in Ordnung.“, log Haruka. Ihre Stimme klang nicht überzeugend, aber Kasumi schien dies nicht zu bemerken. „Hast du dich eigentlich bereits eingeschrieben?“, fragte Kasumi und neigte den Kopf wieder zu Haruka, die nun die Hand vor den Mund schlug. „Verdammt, dass hätte ich jetzt total vergessen!“


    Nachdem sich Haruka eingeschrieben hatte im Festival, gingen sie noch eine Weile durch die Stadt. Da die Sonne schon längst verschwunden, war es schon recht kühl geworden, darum entschieden sich Haruka und Kasumi ins Pokémon Center zurückzukehren. „Ich hoffe Schwester Joy hat noch ein Zimmer frei.“, hoffte Kasumi. Haruka schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht. Gestern Abend habe ich das letzte Zimmer bekommen, aber du kannst bei mir schlafen. Hab noch drei Betten frei.“, sagte Haruka. Kasumi lächelte. „Gut!“
    Die beiden Mädchen gingen hinein ins Warme. Im Pokémon Center hielten sich einige Trainer auf, die ebenfalls vor der abendlichen Kälte Schutz suchten. Haruka und Kasumi war das Restaurant zu überfüllt, so entschieden sie sich noch eine Weile zu warten.
    Haruka schloss die Tür auf und knipste das Licht an. „Mach’s dir gemütlich.“, meinte sie, schmiss ihre Hüfttasche und ihr rotes Tuch auf das Bett. Kasumi setzte sich auf das Bett, welches gegenüber von Harukas sich befand. Haruka ging an den Schreibtisch. Sie hatte am Vorabend zwei Flaschen Wasser gekauft. Doch sie fand die Flaschen leer auf. „Mist.“, fluchte sie. „Ich hab sie ja schon ausgetrunken.“ Kasumi schaute auf. „Huh?“ Haruka wandte sich ab und ging zur Tür. „Was machst du?“ Haruka neigte ihren Kopf zu ihrer Freundin. „Etwas zu trinken holen, sonst sitzen wir auf dem Trockenen.“ Mit diesen Worten verschwand Haruka schon aus dem Zimmer.
    Das Mädchen ging in die Eingangshalle, die hell beleuchtet war. Einige Trainer pflegten ihre Pokémon, andere saßen vor dem Behandlungsraum und wirkten sehr bedrückt. Dieses Gefühl kannte Haruka, die Besorgtheit, wegen ihren Pokémon. Schnell wandte sie sich ab und setzte ihren Weg ins Restaurant mit schnellen Schritten fort. Es war immer noch sehr voll, alle Tische waren besetzt bis auf den letzten Platz. ‚Bis wir einen Platz haben, können wir noch lange warten.’, dachte Haruka und seufzte. Sie ging an den Tresen, aber selbst die Kellner beachteten sie nicht, weil sie sehr viel zutun hatten. Geduldig wartete Haruka, aber jeder Kellner vertröstete sie. „Tut mir Leid, wir haben gerade sehr viel zutun. Du musst dich einwenig gedulden!“, sagten die meisten. Haruka nickte stets nur, aber mit jeder Minute die verstrich, wurde sie ungeduldiger.
    In einer Ecke des Restaurants hob eine rothaarige junge Frau den Kopf. „Shuu, ist das nicht Haruka?“ Der Grünhaarige schaute auf und verzog das Gesicht. Er nickte schweigend. Saori erhob sich und ging auf Haruka zu, die gelangweilt den Kopf auf die Hand gestützt hatte. „Hallo Haruka! Schön dich zu sehen.“, begrüßte die junge Frau sie. Die Angesprochene drehte den Kopf zu Saori. Sie war überrascht. „Saori-san! Du bist auch hier?“ Sie nickte. „Ja, ich mache auch an diesem Festival mit.“ Harukas Gesicht verfinsterte sich. Noch eine harte Rivalin in diesem Wettbewerb. Im Finale des Kanto Festivals hatte Haruka gegen Saori verloren und war sehr enttäuscht darüber gewesen. Sie wusste damals nicht, ob sie enttäuscht war, wegen sich oder ihren Pokémon.
    „Komm! Setz dich zu uns.“, lud sie Haruka ein. „Uns?“ Haruka schaute verwirrt. Wieder nickte Saori und zeigte den Tisch, wo sie zuvor saß. Shuu hatte sich mit seinem Oberkörper zu ihnen gewandt und lauschte dem Gespräch, so gut es ging. Haruka wurde rot, als er die Hand hob und ihr knapp zu winkte. „Und? Setzt du dich einwenig zu uns?“, fragte Saori nach. Haruka wich Saoris Blick aus. Sie fühlte sich unwohl bei der Sache sich zu ihr und Shuu zu setzen. „Ähm… Eigentlich…“, sie schaute kurz zu Shuu und sie glaubte, ihr Herz würde ihr in die Knie rutschen. „…Eigentlich wollte ich nur etwas zu trinken holen…“ Saori fasste Haruka am Handgelenk. „Na komm, warum so scheu?“ Haruka wurde wieder leicht rot, versteckte es aber vor ihr. ‚Wenn sie wüsste!’, dachte Haruka nur, aber ließ dann locker und wurde von Saori mitgeschleift.
    Die Braunhaarige holte tief Luft. „Hallo Shuu.“, sagte sie leise. Shuu zwang sich ein schwaches Lächeln auf die Lippen. „Haruka.“, er nickte ihr kurz zur Begrüßung zu. Schüchtern setzte sich Haruka Shuu gegenüber. „Nun, was willst du trinken?“, fragte Saori. Sie deutete auf eine Flasche Orangensaft, die neben ihnen standen. Haruka neigte den Kopf zum Orangensaft. „Eigentlich kann ich gar nicht so lange bleiben. Eine Freundin wartet auf mich in meinem Zimmer.“, antwortete Haruka.
    Kaum hatte sie es ausgesprochen, stand schon Kasumi vor dem Tisch. „Da bist du ja! Hat ziemlich lange gedauert.“ Haruka wandte den Blick zu Kasumi. „Entschuldige, ich wollte dich holen kommen.“ Saori lächelte freundlich. „Bist du nicht die Arenaleiterin von Azuria City?“, fragte sie. Kasumi bejahte die Frage mit einem Kopfnicken. „Ja, ich leite die Arena mit meinen Schwestern zusammen.“ Saori schaute das Mädchen interessiert an. „Setz dich doch zu uns.“ Dies tat Kasumi auch. „Danke.“
    Haruka warf einen kurzen Blick auf Shuu und lächelte schwach. Shuu blieb nicht verborgen, dass sie ihn ansah und erwiderte ihren Blick. Das Kerzenlicht fing sich in ihren Augen, und für einen kurzen Moment blieb im der Atem weg, fuhr sich aber rasch durch die Haare um diesen Moment zu überspielen. „Was glotzt du so?“, fragte er und grinste hämisch. „Häh?“ Sein Grinsen wurde breiter. „Du kannst wohl den Blick nicht von mir wenden, was?“ Haruka wurde knallrot. „Shuu!“, fauchte sie. „Was fällt dir ein?“ Saori und Kasumi beobachteten die angehende Auseinandersetzung zwischen Shuu und Haruka gelassen. Das kannten sie schon zu gut von den Beiden.
    Shuu blieb ruhig. „Es ist nur die Wahrheit, Haruka.“ Er verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. Ja, dass war Shuu - ihr Shuu. Sie lächelte erleichtert. „Idiot.“, zischte sie nur als Antwort. Shuu lehnte sich zurück und genoss seinen Triumph. Haruka wandte sich beleidigt ab und spielte mit einer Haarsträhne herum.
    Für den Rest des Abends herrschte zwischen Shuu und Haruka Funkstille. Beide hörten Saori und Kasumi aufmerksam zu, mal sagten sie ihre Meinung, dann schweigen sie wieder und warfen sich scheue Blicke zu.
    Das Restaurant leerte sich schnell bei den anbrechenden Abendstunden. Haruka spürte langsam, wie die anfängliche Müdigkeit langsam in ihren Körper kroch. „Ich bin müde. Ich geh jetzt langsam schlafen.“, kündigte sie an und trank mit einem Schluck ihren Orangensaft aus, schließlich erhob sie sich und rückte den Stuhl an den Tisch. Kasumi lächelte. „Gute Nacht, ich komm bald nach.“ Träge nickte Haruka nur und wandte sich dann ab. Shuu sah ihr nach und folgte ihr nach wenigen Minuten mit der Entschuldigung, dass er ebenfalls erschöpft war.


    Haruka ließ die Tür ins Schloss fallen, nachdem sie ihr Zimmer betreten hatte und tief durchatmete. Es hatte mehr Anstrengung gekostet, als sie erwartet hatte in Shuus gegenwärtiger Gesellschaft zu sein. Wie in Zeitlupe bewegte sich Haruka zum Schreibtisch, und legte ihre Hüfttasche und ihr Tuch auf den Tisch. Das Mädchen nahm die lilafarbene Jacke Shuus in die Hand und drückte sie an sich. Eine Weile blieb sie stehen. Der Mond schien ins Zimmer. Sie bemerkte nicht, dass es an der Tür klopfte und sich wenig später Shuu herein schob. Er lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete sie eine Weile stumm. Dann schließlich holte er Luft und sprach sie an: „Haruka!“ Seine Stimme klang leise und sanft. Die Angesprochene zuckte erschrocken zusammen und wirbelte herum. „Sh-Shuu!“ Sie war sehr überrascht ihn zu sehen.
    Seine Augen ruhten weiterhin auf dem Mädchen. Nun fiel sein Blick auf seine Jacke, die Haruka in den Händen hielt. „Ich wollte meine Jacke eben abholen.“ Er blieb immer noch regungslos an seinem Standort stehen und wartete ab, wie Haruka reagierte. Haruka hob den Kopf. „Ich wollte sie dir gerade bringen.“, antwortete sie knapp und warf sie ihm nun schweigend zu. Shuu fing sie aus der Luft ab. „Danke.“, sagte er, warf Haruka einen kurzen Blick zu und wandte sich dann um. „Schlaf gut.“
    Shuu verschwand aus der Tür und Haruka atmete erleichtert auf. Sie war vor Schreck beinahe stumm geworden. Das Mädchen erholte sich schnell vom Schreck und ließ sich dann erschöpft ins Bett nieder.

    2. Kapitel


    Erwacht!


    Haruka war schon am frühen Morgen auf den Beinen. Sie konnte einfach nicht mehr schlafen, und beschloss darum, früher aufzustehen, als sie es eigentlich geplant hatte. Doch das gab ihr eine gute Gelegenheit die Attacken ihrer Pokémon aufzufrischen und sich auf die Vorrunden vorzubereiten, die morgen stattfanden.
    Haruka beugte sich über das Waschbecken und warf sich das frische, kalte Wasser ins Gesicht. Dann hob sie den Kopf und betrachtete ihr Spiegelbild. ‚Ich bin wirklich einiges erwachsener geworden…’ Sie war schon lange kein kleines Kind mehr. Aus Harukas Gesicht war der Babyspeck verschwunden, denn sie vor einem Jahr noch besaß. Auch so war sie reifer geworden.
    Nun band sie ihr rotes Kopftuch um und schnallte sich ihre Tasche um die Hüfte. Dann verließ sie das Zimmer.
    Auf dem Flur prallte Haruka mit Shuu zusammen, der ebenfalls gerade sein Zimmer verlassen hatte. „Was für ein Zufall, dass wir unsere Zimmer nebeneinander haben, Haruka.“, meinte er mit leichtem Sarkasmus. Haruka war rot geworden und schaute kurz weg. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit ihm. „Ja…“, sagte sie leise. Shuu strich sich mit einem Finger durch die Haare. „Wir sehen uns, Haruka.“ Mit diesen Worten wandte sich der Grünhaarige von ihr ab und verschwand.
    Haruka seufzte erleichtert. „Verdammt war das wieder peinlich…“, murmelte das Mädchen vor sich hin und ging ins Restaurant um etwas zu Frühstücken.


    Später, am Vormittag suchte sich Haruka ein schattiges Plätzchen außerhalb der Stadt. Sie hatte nach dem Frühstück ihre Pokémon abgeholt und wollte nun einwenig trainieren.
    „Kommt alle raus!“, rief Haruka. Im hellen Lichtschein erschienen fünf Pokémon. Auf ihrer Reise in Johto hatte sie zwei neue Pokémon gefangen und trainiert, ein Voltilamm hatte sie sich nahe Azalea City gefangen und war nun zu einem Ampharos geworden und das andere war ein Ponita. Allerdings war das Pokémon sehr scheu, da sie von Wilderer misshandelt wurde. Allmählich hatte Ponita angefangen Haruka zu vertrauen und beide waren ein gutes Team geworden.
    Haruka wandte sich an ihre Pokémon. „So Leute, wir haben es bis hierhin geschafft! Warum sollten wir es nicht bis ins Finale schaffen, heh?“ Als Antwort hörte sie die Stimmen ihrer Pokémon. Sie lächelte glücklich.
    „Haruka, Haruka… Du bist also auch hier...“, vernahm sie eine bekannte Stimme, die nur zu Harley gehören konnte. Haruka drehte sich um. Sie wünschte sich, dass sie sich verhört hatte, aber leider erfüllte sich dieser Wunsch nicht.
    Harley war ein hinterlistiger und fieser Koordinator, der auf Harukas bisheriger Laufbahn ihr nur schaden wollte. Immer wieder versuchte er mit unfairen Mitteln aus Wettbewerben zu kicken. Doch Haruka schaffte es immer wieder Harley daran zu hindern.
    Als der Lilahaarige bei Haruka ankam, wich Haruka misstrauisch zurück. Er hatte schon zu viel Schaden angerichtet, als das sie ihm jetzt bedingungslos vertraute. „Ahh, wie ich sehe, hast du neue Pokémon!“, bemerkte er und betrachtete sie. Haruka holte tief Luft um nicht ihre Angespanntheit durch ihre Stimme wiederzugeben. „Hallo Harley…“ Sie wandte ihren Blick zu ihren Pokémon. „Wo hast du diese prachtvollen Pokémon her?“, fragte Harley übertrieben. Wieder musste Haruka auf ihre Selbstbeherrschung achten, allerdings hatte sie Schwierigkeiten Ruhe zu bewahren. Sie spürte, dass Harley nichts Gutes im Schilde führte, aber nur was?
    Harley war nicht dumm. Er merkte, dass Haruka ihm misstraute. Ein gehässiges Grinsen schlich sich auf seine Lippen, aber Haruka bemerkte dies nicht. Sie war damit beschäftigt ihre immer mehr aufkommende Unruhe zu verbergen. Schließlich sagte sie, mit leicht zittriger Stimme: „I-In Johto habe ich sie… gefangen…“
    Sie war nervös, dass merkte Harley nach kurzer Zeit. Er überlegte, wie er ihre Nervosität sich zu nutze machen sollte. „Haruka…“, fing er schließlich an. „Kannst du mir jemals verzeihen?“ „Heh?“ Das Mädchen schaute verwirrt auf, aber sie erwiderte nichts auf seine Frage. Sie dachte nach, ob er ihr Vertrauen überhaupt wert war. Als sie schließlich antworten wollte, wurde sie abrupt von Shuu unterbrochen. „Haruka! Vertrau ihm nicht!“ Sie zuckte zusammen, als sie Shuus Hand auf ihrer Schulter spürte.
    Harleys setzte eine unschuldbewusste Miene auf und wusste natürlich nicht, worauf Shuu herauswollte. „Shuu! Was denkst du von mir?“, säuselte er. Shuus Gesichtszüge blieben ernst. Er traute diesem Koordinator nicht über den Weg. Shuu ignorierte Harley und wandte sich an Haruka. „Willst du ihm wieder vertrauen? Erinnere dich, was er beim Festival in Hoenn und Kanto tun wollte!“ Seine Stimme klang hart und streng. Dieser Ton verletzte Haruka, aber es war auch mehr als ein Funken Wahrheit dahinter, was Shuu ihr vorhielt. Sie wich seinem Blick aus und schwieg.
    Harley entschied sich, seine vorgespielte Fassade nicht mehr aufrecht zu erhalten um sein wahres Gesicht zu zeigen. Mit einem verstohlenen Blick wandte sich der Lilahaarige an das Mädchen. „Tja. Meine Tarnung ist wohl aufgeflogen…“, seufzte er und warf einen grimmigen Blick Shuu und Haruka zu. Haruka verzog beschämt das Gesicht. Sie wäre wieder auf ihn hereingefallen, wenn Shuu ihr nicht zuvor gekommen wäre! Sie holte tief Luft und fragte, mit unterdrücktem Zorn allerdings: „Was hattest du vor? Willst du mich mit deinen miesen Tricks aus dem Festival kicken?“ Harley lachte auf. „Was denkst du denn? Ich werde mich wohl kaum mit fairen Mitteln gegen dich antreten.“, meinte er und grinste fies. Haruka konnte nun ihre Wut auf diesen Fiesling nicht mehr unterdrücken und schrie: „Harley! Du bist mies! Warum kannst du nicht mit fair bleiben?“ Harley drehte sich um, machte eine abweisende Handbewegung und über seine Lippen kam nur ein arrogantes „Tse“, bevor er verschwand und Haruka davor noch einen kräftigen Stoß versetzte. Diese fing sich allerdings im letzten Moment mit dem linken Bein ab und verhinderte, dass sie zu Boden fiel.
    Wütend schaute sie Harley hinterher und war von sich selbst enttäuscht, dass sie – ohne Shuu – wieder auf ihn reingefallen wäre. Erst jetzt spürte sie Shuus durchdringenden Blick, der auf ihr haftete. „Ich hätte nicht gedacht, dass du wieder auf ihn hereinfällst.“, spottete der Grünhaarige. Haruka senkte den Blick und wich so seinen grünen Augen aus. Sie wusste noch nicht mal selber, ob sie ihm verziehen hätte oder nicht.
    Erwartungsvoll sah Shuu das Mädchen an. „Ich… Ich wollte ihm nicht vertrauen, aber…“, sie brach ab und blieb wieder zunächst schweigsam. Shuu fuhr sich wieder mit den Fingern durch die grünen Haare. Haruka dachte, dass Shuu sich, wie üblich, nun von sich abwandte und ging, doch er blieb bei ihr, was sie sehr überraschte. Allerdings fühlte sie sich in seiner Nähe wohl und lockerte ihre angespannte Körperhaltung.
    Shuu hob seinen Arm und legte ihn um Harukas Schulter. Die Nähe von ihm, raubte ihr glatt den Verstand und auf ihrem Gesicht erschien ein leichter roter Schimmer. Die Zeit schien für beide still zu stehen und nach einer Weile legte Haruka unbewusst den Kopf auf seine Schulter. Beide wurden aber jäh durch das Schnauben von Harukas Ponita aus ihrer Trance gerissen und wandten sich hastig den Rücken zu. Der Grünhaarige starrte in den blauen Himmel und Haruka klopfte Ponita den Hals. Sie schwiegen. Keiner sprach ein Wort zu den Anderen bis sich Haruka sich dazu durchrang: „D-Deine Jacke i-ist noch i-in meinem Zimmer…“, stammelte sie. Nervös fuhr sich Shuu wieder durch die Haare und erwiderte nur ein „Aha“. Am liebsten hätte er mehr Zuneigung für das braunhaarige Mädchen gezeigt, aber was versicherte ihm, dass sie genauso fühlte, wie er? Nein, sein Stolz verbot es ihm!
    Harukas Gefühle spielten ebenfalls verrückt und sie wusste nicht, wie die damit umgehen sollte. ‚Verdammt! Ich bin so blöd.’, dachte sie verzweifelnd.
    Nun wandte sich Shuu von ihr ab, warf aber noch einen schmerzvollen Blick auf Haruka, die ihren Kopf zu Boden neigte.
    Sie wollte ihn aufhalten und bitten bei ihr zu bleiben, aber ihre Stimme versagte kläglich.
    Haruka fühlte sich, als ob ein Dolch sich in ihr Herz bohrte. Schmerzvoll und ohne Gnade. Warme Tränen liefen ihr über die leicht geröteten Wangen. Sie sah, als Shuu aus ihrem Blickfeld verschwand. Haruka wünschte sich so sehr, in seiner Nähe zu sein, aber dann wurde ihr bewusst, dass sie Rivalen waren – nichts weiter.
    Trübsinnig wandte sie sich ihren Pokémon wieder zu und trainierte mit ihnen weiter, wie sie es auch geplant hatte.


    Nachdem Shuu sich von dem Mädchen abgewandt hatte und aus ihrer Nähe geflüchtet war, machte er Halt. Sein Atem ging rasch, da er dir letzten Meter gelaufen war. Erschöpft lehnte sich der Grünhaarige gegen einen Baum und warf den Kopf in den Nacken. Seine Augen wanderten zum wolkenlosen Himmel hinauf, dann schloss er die Augenlider.
    Noch nie hatte er angenommen, dass er für ein Mädchen solche Gefühle entwickelte, egal ob sie seine Rivalin war oder nicht.
    Haruka war jetzt nicht mehr das ahnungslose, ängstliche Mädchen von damals, sie war jetzt um einiges älter und reifer geworden – nicht nur vom Körper her. Doch sie blieb sie für ihn immer noch das temperamentvolle Mädchen von damals.
    Nun öffnete er seine Augen wieder. Er sah alles in einem leicht bläulichen Ton, aber diese Tatsache bemerkte er nur am Rande.
    Shuu schwor sich nun noch härter in diesem Wettkampf zu arbeiten – um jeden Preis, auch wenn er gegen sie antreten muss, denn jetzt war es etwas ganz anderes, als es im letzten Jahr in Kanto war. Damals waren Haruka und Shuu große Rivalen, die es zu übertrumpfen galt. Sie hatten im Festival im letzten Jahr sehr miteinander konkurriert. Er erinnerte sich an eine Zeit, in der Shuu Haruka stark unterschätzt hatte. Jedoch war sie mit der Zeit zu einer starken Rivalin geworden, die er letztendlich auch sehr ernst genommen hatte. Ihm wurde bewusst, dass er sich im letzten Jahr sehr zurückgezogen hatte vor der Öffentlichkeit und hatte Haruka selten zu Gesicht bekommen – außer im Fernsehen. In diesem Jahr hatte sich so viel verändert und Shuu wurde klar, dass er das Mädchen wirklich vermisst hatte, die ihn zu größeren Anstrengungen getrieben hatte.
    Shuu hatte viel an sich und seinen Pokémon gearbeitet im vergangenen Jahr für dieses Festival. Er war viel herumgekommen und hatte viele neue Bekanntschaften geschlossen, sowohl auch neuartige Pokémon, die ihm bisher fremd waren.
    Doch eines überraschte ihn sehr:
    Die neuartigen Gefühle, die er für dieses Mädchen empfand, die einst seine Rivalin war… Aber war sie es nicht noch immer?

    1. Kapitel


    Das Wiedersehen


    Es war ein Jahr vergangen, nachdem Haruka ihren eigenen Weg ging und nach Johto reiste. Damals, entschieden sich Satoshi und Takeshi nach Shinou zu reisen. Haruka dagegen wollte weiterhin an Wettbewerben teilnehmen um die beste Top-Koordinatorin zu werden. Um an dieses Ziel zu gelangen, blieb ihr nichts anderes übrig, als nach Johto zu reisen, denn dort sollte das nächste große Festival stattfinden.
    Das große Festival war der größte Traum für junge Koordinatoren. Viele schwärmten daran teilzunehmen, doch nur die besten hatten das Privileg daran teilzunehmen. Man benötigte fünf Bänder, die man in verschiedenen Wettbewerben gewonnen hatte.
    Haruka hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte fünf Bänder der Johto Region erkämpft und durfte am großen Festival teilnehmen. Darauf freute sich die junge Trainerin sehr.


    Haruka passierte zwei große Steinsäulen auf denen mächtige Staturen von zwei Dragoran thronten. Ebenholz City war bekannt für die Drachen, das wusste sie, aber dass die Stadt so umwerfend war, hatte sie nicht gerechnet.
    Überall standen weitere Staturen von Drachen Pokémon, allerdings kleinere, als am Eingang.
    Die Straßen der Stadt waren belebt. Sie sah einige Trainer, die mit ihren Pokémon trainierten. Eine Weile beobachtete sie die Traineransammlung.
    ‚Wenn die Trainer beim großen Festival mitmachen, werde ich mich wohl anstrengen müssen…’, dachte sich Haruka im Stillen.
    Als sie den Blick schließlich abwandte und ihren Weg weiter fortsetzte, erblickte sie das rote Dach des Pokémon Centers. Beim Anblick des Gebäudes beschleunigte Haruka ihre Schritte, denn sie war müde und hungrig von der langen Reise nach Ebenholz City. Die automatische Tür des Centers öffnete sich, als sie hinein trat. Das Pokémon Center war um einiges größer, als sie es sonst kannte. Kein Wunder, es war auch eine größere Stadt, die wegen der Verehrung von Drachen Pokémon berühmt geworden war.
    Haruka ging an den Tresen und legte vier identische Pokébälle auf eine Unterlage. „Schwester Joy? Könnten sie meine Pokémon durchchecken?“, fragte sie höflich. Schwester Joy nickte freundlich. Sie hatte bewusst ein Pokémon bei sich behalten. „Natürlich! Du kannst sie morgen früh wieder abholen.“ Haruka willigte ein, und überlegte was sie nun tun sollte, doch ihre Überlegungen wurden vom lauten Knurren ihres Magens unterbrochen. ‚Okay! Mein Magen hat wohl anders entschieden.’, brummte sie im Stillen und betrat das Restaurant des Centers.
    Als sie sah, wie voll das Restaurant war, entschied sich Haruka doch woanders etwas zu gehen, denn unter diesen Umständen hätte es einige Zeit gekostet auf das Essen zu warten. So verließ sie das Center schleunigst wieder und hatte nicht gesehen, dass eine Person, die lilane Haare hatte, sie ausspionierte.


    Haruka seufzte. Wo sie auch hinging, waren die Restaurants überfüllt, dank des nahenden Festivals, das übermorgen beginnen sollte. So entschied sich das Braunhaarige Mädchen einwenig in der Stadt umzusehen - wenn auch ohne etwas im Magen.
    Obwohl der Abend schon angebrochen war, waren viele Menschen noch unterwegs. Ihr begegneten einige Trainer der Stadt, die in Besitz von Drachen Pokémon waren. Die Schönheit dieser Pokémon faszinierte Haruka. Auf einmal wurde ihr klar, dass es so viele Pokémon gab, die sie noch nicht kannte.
    Außerhalb der Stadt befand sich ein kleiner See, der sie fast magisch anzog. Das rötliche Sonnenlicht spiegelte sich darin und ließ die Wasseroberfläche in verschiedensten Rottönen erstrahlen.
    Haruka entschied sich ans Ufer des Sees zu setzen und schaute verträumt auf die Oberfläche. Plötzlich vernahm sie ein ‚Klicken’ und Psiana stand neben ihrer Trainerin. „Psi-Psia Psiana!” Das Pokémon schmiegte sich zärtlich an den Arm ihrer Trainerin. Haruka schaute lächelnd auf Psiana herunter und kraulte sie.
    Das Mädchen starrte nachdenklich auf das Wasser. Sie dachte an ihre bisherige Laufbahn als Koordinatorin. Beim letzten Festival in Kanto war sie bis ins Finale gekommen, hatte aber leider verloren. Damals war sie sehr niedergeschlagen gewesen, doch jetzt belächelte sie diese Niederlage. Nun schweiften ihre Gedanken zu jemand ganz anderem. Sie hatte ihn seit längerem nicht wieder gesehen. Ob er überhaupt bei diesem Festival mit macht? Bei dem Gedanken, dass er bei diesem Wettbewerb nicht mitmachen würde, machte sich schon trübselig. Irgendwie vermisste sie sein arrogantes Getue.
    „Hallo Haruka!“, ertönte hinter ihr eine bekannte Stimme. Sie seufzte. ‚Jetzt höre ich sogar schon seine Stimme…’, dachte sie traurig. ‚Aber… Moment mal…’ Haruka wandte ihren Oberkörper um und schaute in die lieblichen grünen Augen, die sie gerade eben noch vermisst hatte. Amüsiert über ihren Gesichtsausdruck, fuhr sich Shuu durch die Haare und grinste. „Wa-Was machst du hier?“, stotterte Haruka leicht. Das Grinsen wurde breiter. „Na was wohl?“, fragte er arrogant. „Ich werde am Festival teilnehmen.“ Verwirrt sah Haruka ihn an. Typisch, Shuu machte sich mal wieder lustig über sie – und ihr fehlten leider die gescheiten Widersprüche, die sie Shuu entgegen setzen konnte.
    Verlegen drehte sie sich wieder zum See. Unaufgefordert setzte sich Shuu neben sie. „Schön dich wieder zusehen, Haruka.“ Seine Stimme wurde weicher, beinahe zärtlicher. Die Sanftheit in seiner Aussage verwirrte Haruka noch mehr, als sie ohnehin schon war. Sie starrte ihn schweigend an. Doch plötzlich knurrte wieder mal laut ihr Magen. Haruka wurde augenblicklich rot, wie eine Tomate. Shuu grinste belustigt und fuhr sich durch die grüne Haarpracht. ‚Verdammt ist das peinlich!’, dachte Haruka verzweifelt.
    Shuus Gesichtszüge wurden für das braunhaarige Mädchen unergründlich, als er sie anlächelte. „Hunger? Ich lade dich ein.“ Haruka wusste nicht, ob sie das gerade richtig verstanden hatte. Shuu lädt sie zum Essen ein?! Ein Moment blieb sie stumm, nickte aber dann schließlich. Der Hunger hatte gesiegt. „Meinetwegen…“, antwortete sie und wich seinem Blick aus.
    Der Junge erhob sich und neigte den Kopf zu Haruka herab. „Kommst du jetzt?“ Haruka schaute hoch. „J-Ja, na-natürlich…“ Das Mädchen sprang rasch auf und ihm schweigend.
    Shuu war sich nicht im Klaren, warum er Haruka, ausgerechnet seine Rivalin, zum Essen einlud. Was war in ihn gefahren? War er lebensmüde? Egal, er konnte jetzt nichts mehr daran ändern, aber… sie war süß, dass musste er zugeben, wohl oder übel.
    Haruka war gespannt darauf, wohin Shuu sie führte. Bis jetzt hatte er davon kaum ein Wort darüber verloren.
    Schließlich blieb Shuu vor einem edlen Restaurant stehen und deutete auf das kleine Haus. „Da essen wir?“, harkte Haruka nach. Sie hatte bewusst dieses Restaurant ausgelassen, denn die Preise waren für einen normalen Menschen viel zu hoch. Shuu nickte unbeirrt. „Hier essen wir.“, versicherte er ihr. Bevor Haruka wieder etwas sagen konnte, fügte er hastig hinzu. „Es war ein Geheimtipp. Koordinatoren bekommen einen Sonderpreis.“ Das hatte Haruka nicht gewusst, darum ließ sie sich darauf ein, ohne etwas zu sagen. Sie war zu verlegen um etwas zu erwidern.
    Trotz des restlichen Tageslichts, was draußen noch war, war es im Restaurant dunkel. Nur die Kerzenlichter, die auf den belegten Tischen brannten, verrieten die Anwesenheit anderer Gäste. Haruka holte tief Luft. „Welchen Platz?“ Shuu zuckte mit den Schultern. „Wähle nach Belieben.“, sagte er ruhig.
    ‚Nun gut. Wenn er schon mir die Wahl überlässt, dann muss er sich mit meiner Entscheidung zufrieden geben.’, dachte sich das Mädchen und wählte einen Tisch am Fenster, von dem man gute Sicht auf die Straße hatte. Schweigend verzog Shuu das Gesicht, als ihm erneut die Erkenntnis überfiel, dass er mit seiner Rivalin Essen ging und das in einem edlen Restaurant, wie dieses. Mit einem „Hm“ erklärte sich Shuu bereit den Platz anzunehmen und nahm schließlich, genau wie Haruka, Platz.
    Sofort eilte ein Kellner zu ihnen und reichte ihnen zwei Karten. „Wollen Sie schon etwas zu trinken haben?“, fragte der Kellner stocksteif. Harukas Kopf schnellte hoch. „Eine Cola!“ Der Kellner sah sie überrascht an, nickte dann er schließlich. Shuu dachte noch einen Augenblick nach. „Ebenfalls eine Cola.“
    Der Kellner verbeugte sich kurz und verschwand. Haruka beugte sich leicht vor. „Kennen die hier keine Cola oder warum hat der mich so verpeilt angeschaut?“, fragte sie. Shuu grinste, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und antwortete: „Hier kommen nur reiche Leute hin, Haruka. Denkst du die bestellen eine einfache Cola?“ Er schaute sie amüsiert an.
    Stimmt, darauf hätte sie auch alleine kommen können. Shuu grinste sie wieder frech an. Schon wieder, Shuu machte sich über sie lustig. Haruka ignorierte jedoch diese Tatsache und studierte die Karte. Die Preise allerdings überlas sie allerdings bewusst (XD). Es gab so viele gute Sachen, dass sie gar nicht wusste, was sie nehmen sollte. ‚Verdammt! Was soll ich nehmen?’ Haruka schaute über den Rand der Karte hinweg und sah, dass Shuu bereits gewählt hatte und sie ungeduldig anschaute. „Hast du jetzt bald mal?“, fragte er, unterdrückte aber seine Ungeduld. Daraufhin sagte Haruka nichts und steckte wiederum die Nase in die Menü Karte. Ihr Blick blieb auf der Nummer 65 haften. ‚Gebratene Nudeln mit Bambusstreifen in Currysauce… Hört sich gut an. Dann nehme ich noch einen Salat.’ Nun legte auch sie die Karte weg. Da eilte auch wieder der Kellner zu ihnen. „Haben Sie gewählt?“, fragte er wieder höflich, wie man es von ihm verlangte. „Als Vorspeise hätte ich einen einfachen Salat und die Nummer 65.“, machte Haruka ihre Bestellung. Shuu schaute sie interessiert an, dann wandte er sich zum Kellner. „Für mich ebenfalls die 65, allerdings ohne Vorspeise.“ Der Kellner warf ihnen einen viel sagenden Blick zu, drehte sich aber nickend weg und verschwand.
    Shuu stützte sich auf seine Ellenbogen und beugte seinen Oberkörper leicht vor. „Ist das Zufall, dass du das Gleiche, wie ich bestelle, Haruka?“ Die Angesprochene sah auf. Sie wurde wieder rot. „Ähh… Ja… E-Es ist Zufall…“, stammelte sie. Wieder verzog Shuu seine Lippen zu einem Grinsen. Beleidigt, dass sich Shuu schon wieder über sie lustig machte, wandte sie ihren Kopf ab und spielte verlegen mit ihren Haaren.
    Shuu nippte an seiner Cola und schaute triumphierend zu Haruka. Er schaffte es immer wieder!
    Wenig später kam dann auch schon Harukas Vorspeise, ihr Salat. Ihr Magen hing ihr schon dermaßen in den Kniekehlen, das sie sich richtig freute etwas zu essen – auch wenn es nur ein einfacher Salat war.
    Shuu beobachtete das Braunhaarige Mädchen stumm, während sie aß. Doch sie bemerkte seine Blicke nicht.


    Nachdem der Hauptgang beendet war, und sowohl Haruka, als auch Shuu satt waren, war es bereits schon spät. Sie hatten schon längst bezahlt, unterhielten sich aber noch eine Weile über die Pokémon, die sie in Johto gesehen hatten.
    Doch dann bemerkte Haruka allmählich ihre Müdigkeit und gähnte herzhaft. Shuu blieb es nicht verborgen. „Na komm, ich bring dich noch ins Pokémon Center.“, sagte er und erhob sich. Haruka tat es ihm nach.
    Die kühle Abendluft fröstelte Haruka, und verschränkte deshalb die Arme vor der Brust um sich warm zuhalten. Shuu schälte sich aus seiner grünen Jacke und legte sie Haruka um die Schultern. „Danke.“, murmelte sie, aber Shuu lächelte nur leicht.
    Schweigend gingen sie die stillen Straßen entlang. Hin- und wieder begegneten ihnen Pokémon, die nachts aktiv wurden, waren aber so scheu, dass sie sofort wieder wegliefen.
    Zum Pokémon Center war es nicht weit gewesen. Sie standen schon wieder am Eingang und gingen zusammen hinein. Beide hielten inne. Shuu neigte den Kopf zu Haruka und sagte leise: „Gute Nacht, Haruka.“ Die Angesprochene blickte zunächst verwirrt, lächelte aber dann. „Dir auch, Shuu.“ Somit wandte Shuu dem Mädchen den Rücken zu, und ging. Haruka sah ihm nach bis er hinter einer Ecke verschwand. Dann drehte sich auch Haruka um zum Gehen, doch ihr fiel ein, dass sie gar kein Zimmer gemietet hatte. Innerlich fluchte sie und hoffte, dass Schwester Joy noch ein Zimmer für sie frei hatte… Hastig ging sie zum Tresen. Schwester Joy versorgte soeben ein Knofensa, welches kurz bevor Haruka und Shuu herein gekommen waren, eingeliefert worden war. Geduldig wartete bis Joy die Verletzungen rechtmäßig versorgt hatte. Schließlich wandte sie sich zu Haruka. „Entschuldigen sie, Schwester Joy… haben sie noch ein Zimmer frei?“ Schwester Joy dachte kurz nach. „Ich schaue mal nach.“ Sie lächelte und schaute an die Wand, an dem sonst einige Schlüssel hangen. Alle waren leer, bis auf einem. „Du hast Glück. Es ist noch einer da.“, somit übergab sie Haruka einen kleinen silbernen Schlüssel, an dem eine Plakette, die die Nummer 33 trug. „Zimmer 33. Direkt um die Ecke. Du wirst es nicht verfehlen.“ Eilig verbeugte sich Haruka dankend. „Arigatou, Schwester Joy.“, ging nun den Flur entlang und bog um die Ecke.
    Nur wenige Türen lag Zimmer 33. Sie drückte die Tür leicht auf und ging dann schließlich ins Zimmer.
    Der Raum war gut durchlüftet. und das Bett frisch bezogen. Haruka merkte erst jetzt, wie müde sie war und warf sich mit Klamotten auf das Bett. Sie dachte an den heutigen Abend – mit Shuu. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen schlief die Braunhaarige ein.

    Thema: Pokémon
    Genre: Romantik
    Rating: P6
    Status: 12 Kapitel // abgeschlossen
    Pairings:
    Shuu x Haruka (Shuuka) / vl Satoshi x Kasumi (Satumi)


    Legende:
    "…" = Jemand spricht
    '…' = Jemand denkt
    (…) = Kommentare meinerseits


    Inhalt:
    Haruka hat alle fünf Bänder der Johto Region gewonnen! Nun sind für sie die Tore zum großen Festival geöffnet. Doch in Ebenholz City, der Stadt der Drachen, warten Überraschungen auf sie, die sie nicht erwartet hatte...


    Charakter-Steckbriefe:


    Haruka
    Alter: 15 Jahre
    Herkunft: Blütenburg City (Hoenn)
    Charakter: nett, hilfsbereit, selbstbewusst, leicht verletzlich
    Mag: ihre Familie, Freunde und Pokémon, leckeres Essen, Shuu, Wettbewerbe
    Mag nicht: Niederlagen, gegen Shuu verlieren, wenn Shuu sie aufzieht
    Ihre Pokémon: Lohgock, Psiana, Enekoro, Ponita, Ampharos
    Rivale(n): Shuu, Harley
    Traum: Top-Koordinatorin
    Heimlich verliebt: vielleicht Shuu? <33
    dt. Name: Maike


    Über sie:
    Haruka hat sich von ihren Freunden getrennt und ist im Alleingang nach Johto gegangen um am großen Festival, das dort stattfinden sollte, teilzunehmen. Auf ihrer Reise hat sie einige neue Freunde kennen gelernt und auch neue Pokémon gefangen.
    Als sie nun endlich ihr Ziel zum Greifen nahe hat, trifft sie ausgerechnet auf Shuu...


    Shuu
    Alter: 15 Jahre
    Herkunft: LaRousse City (Hoenn - Nähe Baumhausen City)
    Charakter: arrogant, selbstbewusst, frech, von sich überzeugt, manchmal freundlich und nett
    Mag: Wettbewerbe, seine Pokémon, Haruka
    Mag nicht: Niederlagen, weiteres unbekannt
    Seine Pokémon: Roselia, Nachtara, Libelldra, Absol, Smettbo
    Rivale(n): Haruka, Harley, usw.
    Traum: Top-Koordinator
    Heimlich verliebt: Haruka?!
    dt. Name: Drew


    Über ihn:
    Er ist ebenfalls nach Johto gegangen um am großen Festival teilzunehmen. Aber seine wahre Absicht war, ob Haruka wieder am Festival teilnehmen würde. Als er sie schließlich trifft, verändert sich seine Einstellung ihr gegenüber...


    Satoshi
    Alter: 16
    Herkunft: Alabastia (Kanto)
    Charakter: überheblich. selbstsicher, stur, freundlich, nett
    Mag: Seine Familie, Freunde und Pokémon, leckeres Essen, Kämpfe, Kasumi
    Mag nicht: Niederlagen, Team Rocket,
    Seine Pokémon: Pikachu, Naetle, Mukubird, Griffel
    Rivale(n): Shigeru, Morrison, Tyson (kenn ihre jap. Namen nicht...)
    Traum: Pokémon Meister
    Heimlich verliebt: Kasumi?
    dt. Name: Ash


    Über ihn:
    Satoshi ist nach Shinou gegangen um dort weitere Orden zu sammeln. Als er allerdings erfährt, dass seine frühere Kameradin Haruka am Johto Festival teilnimmt, entscheidet er sich zum Festival zu kommen, allerdings trifft er dort auf eine alte Bekannte...


    Kasumi
    Alter: 16
    Herkunft: Azuria City (Kanto)
    Charakter: freundlich, nett, aufbrausend, intelligent
    Mag: Ihre Familie, Freunde und Pokémon, Satoshi
    Mag nicht: Satoshis Faulheit (XD)
    Ihre Pokémon: Garados, Liebiskus, Enton, Azurill, Sterndu
    Traum: Beste Wasser-Pokémon Trainerin
    Heimlich verliebt in: Satoshi-kun <333
    dt. Name: Misty


    Über sie:
    Kasumi liebt Wasser-Pokémon über alles und ist die Arenaleiterin von Azuria City. Als sie erfährt, dass Haruka am Festival teilnimmt, entscheidet sie sich ihrer Freundin bei Seite zu stehen, während des Festivals.


    Harley
    Alter: 16 Jahre
    Herkunft: unbekannt
    Charakter: gemein, hinterhältig, durchtrieben, fies
    Mag: Intrigen gegen Haruka
    Mag nicht: Haruka, Shuu
    Seine Pokémon: Noktuska, Banette, Ariados, Knuddeluf, Octillery
    Rivale(n): Haruka, Shuu
    Traum: Top-Koordinator, Haruka besiegen
    Heimlich verliebt: niemanden
    dt. Name: Harley


    Über ihn:
    Harley ist ein sehr guter Koordinator, der es allerdings hasst gegen Haruka zu verlieren. Ihm sind dafür alle Mittel recht! Er wird ebenfalls am Johto Festival teilnehmen und Haruka das Leben schwer machen...

    Saori
    Alter: ca. 18 Jahre
    Herkunft: Marmoria City (Kanto)
    Charakter: freundlich, nett, hilfsbereit, willensstark, ehrlich
    Mag: ihre Pokémon, Freunde und Wettbewerbe
    Mag nicht: unbekannt
    Ihre Pokémon: Lapras, Lahmus, Tauboss, Smettbo
    Traum: Top-Koordinatorin
    Heimlich verliebt in: niemanden
    dt. Name: Solidad


    Über sie:
    Saori nahm am großen Festival in Kanto teil und wurde der Champion der Kanto Region. Sie lernte Shuu in einem Wettbewerb kennen und ist seitdem mit ihm befreundet. Oft spricht Saori mit ihm über andere Koordinatoren.
    Auch im Johto Festival ist sie wieder dabei und hilft hin- und wieder...