In dieser Nacht war nichts wie zuvor. Draußen hingen so dichte Nebelschwaden, dass man nicht mal den weißen Sand sehen konnte, der teils auf dem rabenschwarzen Boden verstreut war. Es war so fürchterlich still und eiskalt wie schon lange nicht mehr, das bekam auch Lea zu spüren, deren braune Haare leicht im Winde flatterten, da das Fenster offen stand. Das Mädchen sah bedrückt aus. Irgendetwas musste ihr auf dem Herzen liegen.
Sie stöhnte. Plötzlich durchbrach sie die Stille mit einem leisen Schrei. Etwas hatte sie an ihrem Rücken gekitzelt.
Schnell drehte sie sich um und sah in die Augen eines süßen, kleinen Wesens. Bei diesem Blick strich ihr wieder ein Lächeln übers Gesicht. Sanft nahm sie es hoch und setzte es sanft vor sich auf die Fensterbank.
Das Wesen, das natürlich ein Pokemon war, legte sich ruhig hin, gähnte noch einmal genüsslich und schaute dann nach draußen, in den endlos wirkenden Nebel.
Das Mädchen strich ihm sanft über sein wuschliges, rotes Fell. Sie konnte seinen leisen Atem hören und fühlte sich dadurch schon um einiges wohler.
Doch nun blickte sie wieder bedrückt nach draußen, was sie da sah, machte sie nicht glücklich. Ein dunkler Schein blickte durch den Nebel hin durch, der immer noch über dem Boden hing. Dann schloss sie langsam die Augen.
Sie legte ihre rechte Hand auf den Rücken ihres kleinen Freundes. Daraufhin begann ihre Hand violett zu leuchten.
Das Zimmer wurde dadurch hell erleuchtet und man konnte die Größe des Raumes nun genau erkennen, da sie nicht mehr von der Dunkelheit verschluckt wurde. Von draußen her hörte man ein leises Knacksen, bei dem das rote Pokemon die Ohren spitze. Das Violette licht verschwand wieder und der Raum tauchte wieder in die Dunkelheit, wie zuvor.
Auch draußen war das wunderschöne Licht zu sehen, doch es verschwand dann auch wieder, wodurch sich der Nebel lichtete und die Umgebung wieder klar und rein wurde.
Lea seufzte, als ihr Blick auf einen Kristall fiel, der nun draußen, wo vorher das Licht war, lag.
Noch einmal strich sie ihrem Freund über den Rücken und murmelte dabei leise etwas.
“Ach Mila, wenn das weiter so geht, ist es bald soweit. Ich weiß nicht, wie ich das machen soll.”