So, es geht endlich weiter^^
Eine gefühlte Ewigkeit wanderten die tapfere Gruppe nun schon durch die rotgepflasterten Straßen des Mystischen Gartens und doch schien kein Ende in Sicht. Eine Kreatur nach der anderen erschien, die von den einzelnen, in Kämpfen hervorragenden Akteuren einer nach dem anderen ausgeschaltet worden. Und für die Leistung verdienten sie wirklich Respekt, schließlich ist die Anzahl derer, die Detourne lebend wieder verlassen haben nur mehr klein, weswegen die vielen Geheimnisse, die diesen Garten umgarnen noch unerforscht sind. Doch nun – nach einer langen und schier endlosen Wanderung erblickten sie endlich eine Treppe, die in einen anderen Raum zu führen schien. „Wo die wohl hinführt?“, fragte sich Tomy verwundert. „Hoffentlich raus!“, gab ein anderer der Gruppe als Vermutung. „Bezweifel ich. Immerhin war der Ausgang dort, wo wir hergekommen sind. Aber wenn wir Glück haben befindet sich dort diese ominöse Wage…!“, gab die imperiale Soldaten Sheewa als Antwort. Wenige Sekunden später liefen sie die schmale Treppe hinab. Doch was sie im anschließenden Raum sahen konnten sie kaum fassen.
Die Gegend schien in einen Kreis geschnitten und hatte einen Durchmesser von etwa 20 Metern. An den Rändern entlang verlief ein buntes Blumenbeet rings um den Raum herum und schloss beim tieferen Vordringen auf einen gepflasterten, grauen Weg an, der in seiner Mitte einen ebenfalls kreisförmigen Bach hatte, in der sich eine überdimensionale, fast 3 Meter große Wage befand, die genau in der Mitte des Raumes platziert war und sowohl einen roten sowie einen blaue Würfel neben jeder Waagschale hatte. Erst beim zweiten Hinsehen bemerkte die Gruppe die Kuppel oberhalb des Ganzen, wodurch verdeutlicht wurde, dass sie nach wie vor nicht im Freien waren. Langsam aber sicher traten sie näher in den Raum hinein. „Da sind wir, bei der Wag…!“, wollte Shadow den anderen gerade erzählen, als er plötzlich von einem enormen Druck erfasst wurde, der ihn schier von den Beinen zu reisen schien. Oder besser gesagt: die Kuppel über ihn zog ihn fast wie ein Magnet an. Auch die anderen blieben davon keineswegs unbetroffen. Trotz intensivster Anstrengungen erlitten sie der enormen Kraft. Während Sheewa, Shadow, Dante, Saira, Vaan und Nekula in den Himmel gerissen wurden und wie ein Pappe an die Wand klebten, riss es Xia, Ryan, Tomy, Shial und Stefan so auf den Boden, dass sie ziemlich geplättet wirkten. Jedoch hatten sie das Glück, dass sie sich wenigstens mit den Knien abstützen konnten. „Das…ist die Schwerkraft!“, erklärte Shadow, „Seht ihr die beiden Würfel dort vorne? Die sind für die Schwerkraft zuständig und momentan ist die Wage im Gleichgewicht, weswegen sie hier komplett verrücktspielt.“ Scheinbar war es sogar so, dass sie zufällig einige in Richtung Decke und einige in Richtung Boden zerrte.
Kaum ausgesprochen erschien auch schon das nächste Unglück. Quasi aus dem Nichts tauchte eine widerwärtige Teufelshand auf, die durch ein Reiben ihrer Finger deutlich machte, dass die Gruppe ihr beim Mittagessen Gesellschaft leisten sollte. Dummerweise waren die anderen in dem Zustand kaum fähig sich zu verteidigen, so sehr sie sich auch anstrengten, die Schwerkraft schien sie festzunageln. „Ich…versuch’s…!“, meinte Saira, als sie mit Mühen versuchte einen Pfeil hervorzuholen und auf die Teufelshand abzuschießen, doch auch ihre Hände gehorchten ihr nicht mehr ausreichend. Mit leisen Schritten bewegte sich die Teufelshand auf Shial zu und starrte ihn hungrig an. Doch gerade als sie zubeißen wollte kam dem Soldaten ein Wunder zur Hilfe und die Schwerkraft veränderte sich so zu seinen Gunsten, dass auch er an die Decke katapultiert wurde. Erleichtert seufzte er durch, jedoch erkannten alle die Gefahr der Teufelshand, die am Boden einen schrillen Ton ausstieß. Da Shial als Futter nicht geklappt hatte, wandte er sich nun Tomy zu. „Geh weg du hässliches Ding!“, schimpfte er, konnte sich jedoch nicht gegen die Schwerkraft wehren. Das wiederlichte Biest fletschte bereits die Zähne, als man plötzlich ein lautes Zischen hinter ihm vernahm. Tomy – für den die Zeit in dem Moment stillgestanden zu sein schien – blickte nach oben und schaute in die gräulichen Augen, die unter der offenen Handfläche der Teufelshand lag, ehe sie jeglichen Lebenssaft verloren und die Hand in zwei spiegelgleiche Teile auseinander flog und in einer blutenden Masse auf dem Boden landete, bevor sie ins Nichts verschwand.
Zögerlich wandte Tomy seinen Blick weiter und auch die anderen schauten gespannt auf die Person, die hinter dem Ungeheuer erschienen war und ein meterlanges, scharfes und exzellent gefeiltes Schwert von sich hielt. Er hatte ein ovales Gesicht, mit einem spitzen Kinn und messerscharfen Augen, die seltsam blau zu leuchten schienen, seine Haut war sehr hell und besaß bereits einige Narben, obwohl das Alter vom jungen Mann erst auf höchstens 20 geschätzt werden konnte. Seine Frisur war glatt nach unten gehend, hatte kurz unterhalb vom Kinn jedoch noch einige zackige Haarsträhnen. Gäbe es dieses menschlichte Gesicht nicht hätte man ihn eher für einen Schatten als für ein Wesen aus dem Diesseits halten können: sein ganzer Körper schien in schwarz getaucht, so trug er einen schwarzen Kamfanzug, der über einem etwas helleren Kleidungsstück lag, das bis zu den Händen hin den restlichen Körper bedeckte. Um seine Taille ging ein weißer Gürtel und seine Schuhe bestanden aus Feuerschuhen, wie sie nur im Imperium hergestellt wurden, die genauso schwarz wie sein Umhang waren, um den er sich vollständig hüllen konnte und ihm fast bis zum Knie reichte. Trotz allem sah sein Anzug recht leicht und geschmeidig aus. Um das ganze hatte er zudem noch ein grünes Kraut gewickelt, was die Kämpfer bereits am Anfang des Gartens zu Gesicht bekommen hatten. Mit einer rasanten Handbewegung ließ die neuaufgetauchte Person sein blutverschmiertes Schwert in die Schneide rechts von seinem Körper schnellen und schnaufte kurz durch, ehe er die Gruppenmitglieder, die auf dem Boden festgenagelt waren, anschaute. Sein Blick hatte etwas freundliches und zutrauliches, aber zugleich auch einen merkwürdigen Nebel darin. Die anderen, die auf der Decke klebten schien er gar nicht wahrzunehmen.
„Geht es euch gut?“, fragte der junge Mann nach, „Ich habe einige Stimmen gehört und dachte ich schau mal nach. Wie seid ihr nur in diese Gegend geraten? Von allen der Welt ist Detourne wirklich die Letzte die man besuchen sollte!“ „Das…erklären wir dir gleich…!“, gab Stefan von sich, „Könntest du vielleicht erst einmal…die Wage…!“ Auf einer merkwürdigen Art und Weiße schien der gerade erst aufgetauchten Person die Schwerkraft kein Stück zu stören. „Ach so! Verzeiht, ich helfe euch sofort!“, versprach er, als er mit einem Hops zur Wage sprang und eine Karte hervorholte, die er gegen Himmel streckte. Im nächsten Moment leuchtete der Magnus auf und enthüllte eine Wassermasse, die auf die Waagschale, welche zum blauen Würfen hin orientiert war, einschlug und sie ein gutes Stück nach unten zog. Nur wenige Sekunden später ließ die extreme Belastung nach und die Kämpfer konnten sich wieder normal bewegen. Erleichtert schüttelte Tomy mit seinen Gelenken. Die auf der Decke hingegen erlitten einen harten Aufprall. Nur Sheewa hatte Glück. Sie landete weich im nahegelegenen Blumenbeet. Nun erkannte die seltsame Person auch die anderen von der Gruppe. „Wow ihr seid ja richtig viele.!“, merkte sie.
„Ja…vielen Dank für die Rettung!“, meinte Saira. „Ja…vor allem ich muss mich bedanken!“, bekräftigte Tomy. „Ach kein Problem! Hab ich gern getan.“, gab der junge Mann zurück, „Mein Name ist Nischara. Doch nun sagt, was führt euch an so einen Ort?“ Er wirkte selbstsicher und gelassen in seiner Stimme. „Nischara…ein außergewöhnlicher Name…!“, erkannte Tomy, ehe er spritzig zu erzählen begann, „Nun ja, wir wollten ursprünglich nach Balancoire, doch von uns kannte keiner den Weg, der hat sich verändert. Unterwegs trafen wir dann ein Wesen, das wie eine Aufziehpuppe aussah und die riet uns hier lang zu gehen, dann…!“ „Wie Bitte? Ihr habt einem Reverencer vertraut?“, gab Nischara ein wenig verwundert zurück, „Na das kann ja auch nicht gut ausgehen. Wenn einer von denen nur „Guten Morgen“ oder „Wie geht es dir?“ in ihren Worten formulieren müssen sich unsere besten Philosophen treffen um die Bedeutung auszudiskutieren. Einem solchen dürft ihr niemals vertrauen!“ „Ja, das weiß ich nun auch!“, setzte Tomy fort, „Jedenfalls gerieten wir dann in dieses Labyrinth und wurden sofort an die Decke gedrückt. Deswegen haben wir hier die Waage gesucht, die wir ja jetzt gefunden haben…!“ „In der Tat. Der Weg dürfte zwar jetzt kein Problem mehr sein, dennoch werde ich euch den Weg raus zeigen. Folgt mir einfach, ich führ euch hier raus.“ „Oh…vielen Dank!“, gab Tomy zurück. Auch die anderen schienen sich zu freuen. Sheewa hingegen hatte sich wieder aufgerappelt und klopfte sich zuerst den Staub von ihren Kleidern. „Mit einem etwas verärgerten „Danke, dass ihr mir aufgeholfen habt!“ trat auch sie zu Nischara vor, „Danke, dass du uns hilfst. Das finde ich ehrlich freundlich von dir!“ Doch kaum war Nischaras Blick über den Körper Sheewa gefahren, wandelte sich sein Blick plötzlich in bittere Ernsthaftigkeit und sein Gemüt verdunkelte sich. Blitzschnell zog er das Schwert aus seiner Schneide und hielt es Sheewa vor die Nase.
„Hey! Was soll das!?!“, rief sie entsetzt. „Du! Du bist von der imperialen Armee!“, brüllte Nischara aufgebracht, „Du gehörst zu diesen imperialen Bastarden. Ich fass es nicht…und dir hab ich geholfen?“ Sheewa ihrerseits knurrte und machte sich mental bereit ihre Klingen auszufahren. „Ja und? Du glaubst ich sei genauso ein Charakterschwein wie viele andere? Da irrst du dich, sie…!“, wollte sie erzählen, doch Nischara ließ sie nicht ausreden, sondern konterte sofort: „Ihr seid alles miese Schweine! Euch ist kein Opfer zu heilig um an euer Ziel zu kommen, keine Leiche zu kostbar und kein Mittel Unrecht! Ihr seid die Verkörperung des Bösen!“ Sheewa fauchte kurz in sich rein, ehe sie versuchte Nischara aufgrund der Handlungen ihrer Kollegen ein wenig zu verstehen.
„Hör zu…ja du hast recht, was viele im Imperium abziehen ist absolut ekelhaft, aber das alles tun sie nur, weil dieses Monster Geldoblame sie befehligt! Und es gibt einige, die gegen ihn sind, ob du es glaubst oder nicht aber ich bin keiner vom Imperium, ich…!“
„Was bist du? Willst du etwa behaupten du seist einer der für Dreck verkauften Azhaner, die Tag und Nacht ihre Seele dafür schuften müssen, dass ihr in euren verdammten Goldhäusern leben könnt?!?“
„Ja…genau, das bin ich, eine Azhani!“, stellte Sheewa klar.
„Dass ich nicht lache! Deine Kleidung…sie verrät alles über dich, das ist imperiale Dienstkleidung, du bist einer von ihrer ausführenden Gewalt! Sollst du doch verrecken, so etwas wie euch hat die Welt weißgott nicht verdient!“ Nach diesem Ausspruch wandte er sich zu den anderen: „Tut mir leid! Aber unter diesen Umständen kann ich euch unmöglich hier rausführen! In wenigen Stunden müsste die Wage wieder mittig sein, ob ihr bis dahin den Ausgang findet…?“
Von Zorn und Vorurteilen getrieben wandte sich Nischara ab, das grüne Kraut nach wie vor um seine Schulter gespannt. „So ein Enkel!“, schimpfte Sheewa. Andere fürchteten hingegen, dass sie es ohne Nischara nicht aus Detourne raus schaffen würden. So sehr er sich auch mit Sheewa angelegt hatte – er war gegen die Schwerkraft immun und wirkte zudem mit seinem Wissen über Mira sehr sicher und präzise. „Stopp!“, traute sich schließlich Tomy zu rufen, „Bitte, helf uns!“ „Nicht mit einem Imperialen als euer Begleiter!“, entgegnete Nischara ernst, während er mit leichten Schritten weiterlief. „Aber…aber…!“, meinte Xia, welche sich schnell was auszudenken versuchte, „Sie ist gar nicht unsere Begleiterin…sie ist unsere Gefangene!“ Ein kurzer Moment der Stille trat ein. Zuerst schauten alle Xia nach und nach an und danach Sheewa, die den Blick einer Katze hatte, die gleich fauchend auf Xia springen und sie zerreißen wollte. Langsam wandte sich auch Nischara um und blickte die anderen fragend an. „Eure Gefangene?“, wiederholte er leise. „Ja…ja genau, da hat sie recht!“, verdeutlichte Tomy, „Während Nischara ein wenig verwundert zu Tomy blickte, hatte Sheewa ihre Fäuste geballt und schien jeden Moment durchzudrehen. Diese Demütigung machte sie rasend vor Wut. Doch bevor schlimmeres passieren konnte, sprangen drei männliche Begleiter auf sie drauf und hielten sie fest. „Beruhig dich, spiel einfach mit, das ist unsere einzige Chance hier rauszukommen, es ist ja auch nur bis wir dann draußen sind!“, flüsterte einer von ihnen ihr zu, so dass Nischara es nicht mitbekam. Sheewas Wut hatte nun solche Dimensionen angenommen, dass man sogar vereinzelten Rauch von ihrem Körper aufsteigen sehen konnte. Nach ein paar Sekunden beruhigte sie sich aber und entschloss sich absolut sauer mitzuspielen. „Ja das ist sie!“, erzählte Tomy erneut, „Deswegen wollen wir nach Balancoire, dort wollen wir sie Herzog Calbren ausliefern!“
„Ja, wieso habt ihr das denn nicht gleich gesagt?“, fragte Nischara verwundert nach, „Und wieso läuft sie frei rum? So ist sie doch viel zu gefährlich!“
„Nun ja wir…wir haben kein Seil!“, verdeutlichte Tomy.
„Ich habe aber eins!“, meinte Nischara, bevor er erneut einen Magnus hervorholte und ein langes, braunes Seil daraus entstehen ließ.
„Oh!“, meinte Tomy mit gespieltem Lachen. Kurz darauf bewegte sich Nischara hinter Sheewa, zog ihre Hände hinter ihren Rücken und band sie zu. „Oh nein…DAS NICHT!“, fauchte Sheewa innerlich, bevor ihre beiden Klingen aus ihrer Hand schellten und das Seil gerade durch zerteilten. Im letzten Moment konnte Nischara gerade noch seine Hände wegziehen. „Du…siehst das Problem!“, merkte Tomy.
„Oh, na da hat aber jemand mächtig Schwein gehabt!“, erkannte Nischara, „Aber gut, ich denke dann ist es umso mehr ein Grund euch aus dem Garten rauszuführen. Schließlich kann sie euch jederzeit in den Rücken fallen. Also folgt mir einfach!“ Nischara ging voran, während die anderen ihm folgten. Sheewa nutze sofort die Gelegenheit um sich neben Xia zu schleichen und ihr was ins Ohr zu flüstern. Was es auch war, es hörte sich sehr bedrohlich an. Da die Situation sich nun einigermaßen beruhigt hatte traute sich Nekula endlich was zu fragen. „Öhm, verzeih. Aber wie sieht es mit den Essensmöglichkeiten hier aus?“ „Oh euch scheint der Magen zu knurren!“, merkte Nischara, „Ich habe einen paar Fische dabei! Die können wir uns braten!“ Doch kaum hatte sich Nekula gefreut, stimmte ihn der nächste Satz Nischaras schon wieder missmutiger. „Aber erst draußen. Die Waage und damit die Schwerkraft stört nicht lange, zudem muss man hier immer Angst haben von irgend einem widerwärtigen Vieh hinterrücks aufgefressen zu werden!“ Nun wandte er sich aber auch den anderen der Gruppe zu. „Nun erzählt vielleicht mal was von euch. Das heißt, falls ihr wollt!“, meinte er selbstsicher, „Ich führe schließlich komplett fremde Leute mit einer Imperialen als Gefangene durch die Gegend.
Ich hoffe ich habe eure Charakter würdig getroffen. Verzeiht, dass ich sie mir ab und zu ausgeborgt habe, aber bei dem Handlungsschritt war es einfach schwierig mit bloßer Textbeschreibung. Falls ich einen Charakter nicht gut getroffen haben sollte, so bitte eine PN an mich und ich änder es ab.
Was ihr nun machen könnt ist dass ihr die Situation aus der Sicht eures Charas schildert und ein wenig mit Nischara plaudert, schließlich habt ihr bestimmt einige Fragen an ihn^^. ach ja un beruhigt sheewa^^ Ansonsten kann ich euch nur ein gutes RPG wünschen, schließlich hab ich nun selbst endlich auch einen aktiven Charakter^^