Ich kann zwar nicht mit Hundertprozentiger Sicherheit sagen, wie ich in einer solchen Situation handeln würde, da so etwas bei mir gottseidank noch nicht vorgekommen ist (Und hoffentlich auch niemals vorkommen wird), allerdings nehme ich an, dass ich das Kind abtreiben würde, ganz egal, was meine Eltern, Freunde, Kinderschützer oder Anti-Abtreibungsfanatiker dazu sagen würden. Mit persönlich wäre es einfach lieber, das Unheil (Das wäre das ungeborene Leben für mich in diesem Augenblick vermutlich) bereits aus dem Weg zu schaffen, bevor es für alle Beteiligten – In diesem Falle also für mich, den Vater und das Kind selbst – zu einer unschönen Situation wird. Lieber lebe ich mit dem Wissen, das Leben eines Ungeborenen beendet zu haben, als drei Leben mehr oder weniger vollkommen zu zerstören; immerhin nehme ich nicht an, dass ein Kind es bei einer Sechzehnjährigen Mutter, die nebenbei noch zur Schule gehen möchte und deren Eltern nicht bereit sind, sie zu unterstützen, wirklich gut haben kann. Das soll nicht heißen, das ausnahmslos alle Kinder von minderjährigen Müttern zu asozialen Drecksbalgen werden, wenn sie älter sind, aber ein Großteil von ihnen wächst nicht so gut auf wie Kinder, die in eine glückliche Beziehung mit ausreichenden, finanziellen Mitteln hineingeboren werden. Ein Kind, ganz egal welchen Alters, kann schließlich nicht von Luft und Liebe leben – Es braucht Nahrung, Windeln, Spielzeug, aufopfernde und liebevolle Eltern und viele weitere Dinge, die sich nicht ausschließlich vom Kindergeld finanzieren lassen. Eine minderjährige Mutter, die ohne eine Ausbildung, eigenes Geld, einen Freund/Ehemann und Unterstützung ihrer Eltern dasteht, kann ihr Kind, meiner Meinung nach, nicht zu einem vernünftigen Menschen machen.
Außerdem sollte man auch darüber nachdenken, was das Beste für das Kind selbst ist. Ich nehme nicht an, dass es den leblosen Zellhaufen, der in einem warmen, matschigen Organ dahinvegetiert, groß interessiert, ob er stirbt oder nicht; das mag kaltherzig klingen, aber für mich ist das Kind nicht viel mehr als das, solange sein Herz nicht schlägt (Daher würde ich persönlich mein Kind auch nur dann entfernen lassen, wenn es wirklich noch völlig leblos ist! Einen Fötus mit funktionierendem Herzen würde ich niemals abtreiben lassen, es sei denn, das Kind ist krank und/oder für mich besteht Lebensgefahr). Sobald das Kind einmal älter ist, wird es bemerken, dass andere Kinder in besseren Familien aufwachsen als es selbst und es wird sich fragen, wieso das so ist; das wird auch der Fall sein, wenn die noch immer alleinstehende Mutter ohne wirklich lukrativen Beruf von ihrem Kind gefragt wird, ob sie ihm ein spezielles, teures und in ihren Augen völlig unnötiges Spielzeug kaufen kann, dass das kleine Wesen wirklich liebend gerne hätte. Ich weiß dank einer Freundin genau, dass solche Situationen für beide Parteien nicht unbedingt angenehm sind; aber im Endeffekt leidet vor Allem das Kind darunter, dass seine Mutter es nicht abgetrieben und das armselige Leben verhindert hat, das es nun führen muss. Natürlich trifft auch dies nicht auf ausnahmslos jedes Kind zu, aber leider auf viele – Und da stelle ich mir natürlich die Frage, was ich lieber tun würde. Abtreiben und das Kind somit indirekt töten, aber ein weiteres, armseliges Leben und seelische Qualen verhindern? Oder es behalten und zusehen, wie es unter seiner Situation leidet und im schlimmsten Falle sogar daran zu Grunde geht? Ich würde mich vermutlich immer für ersteres entscheiden.