So und hier kommt dann mal gleich Kapitel 12
Wie euch vielleicht schon aufgefallen ist, habe ich den Startpost überarbeitet. Damit das Ganze übersichtlicher wird, habe ich das erste Kapitel direkt über das zweite verschoben. Außerdem habe ich noch die Kapitel selber farblich ein wenig aufgepeppt. Ich hoffe, es gefällt euch^^ Falls noch was im Startpost fehlen sollte, einfach ne PN an mich oder ins Kommentar schreiben (wobei mich zweiteres natürlich mehr freuen würde ;) ).
So, nach diesem ungewohnt langen Einführungspost wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen^^
-=- Kapitel 12: Zurück zur Basis -=-
Die Zwei warteten noch bis es vollständig dunkel war, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzten. Sie wollten es nicht riskieren, von einem anderen Ranger der Basis aufgehalten zu werden. Als sie es endlich geschafft hatten, sich aus dem Gebäude zu schleichen, ließen sie sich erst einmal erleichtert ins Moos sinken. "Bevor ich es vergesse..." Der Junge lehnte sich an einen mächtigen Baumstamm und blickte gen Himmel. "Ich glaube, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, oder? Also, ich bin Keno und das ist Plaudagei." Verwirrt legte Kim ein wenig den Kopf schief. Das war ja wirklich ein passender Moment für solche Höflichkeitsfloskeln. Aber irgendwie passte es zu ihm. "Stimmt. Ich bin Kim und das Vulnona da heißt Kuna. Luna kennst du ja schon." Sie blieben noch eine Weile schweigend sitzen, bevor Keno wieder aufstand. "Komm schon, wir wollen hier doch nicht die ganze Nacht rumsitzen, oder?" Er half Kim auf die Beine und ging dann voran. "Hast du überhaupt eine Ahnung, wo wir langgehen müssen?", fragte Kim leicht belustigt. Keno blieb mitten in der Bewegung stehen. Mit einem Grinsen im Gesicht drehte er sich zu ihr um. "Überhaupt keine!" Kim schüttelte den Kopf.
Keno führte sie erst einmal zu der Stelle, an der er Kim heute Mittag aufgegabelt hatte. Von dort aus gingen sie dann den Weg, den Kim vorher gegangen war. Hierbei war ihnen Shadow mit seiner feinen Nase wieder einmal der Retter in der Not. Mit der Nase am Boden ging er voraus, die Rute hoch erhoben. Es dauerte nicht lang, und sie erreichten die Lichtung, an der sie die letzte Nacht verbracht hatten. Hier gönnten sie sich eine kurze Rast. Es war tiefste Nacht und Kim war hundemüde. Auch Keno konnte einen Gähner nicht unterdrücken. Doch sie hielten sich wacker auf den Beinen. Keno verteilte eine portion Hallo-Wach-Beeren, die er im Wald gefunden hatte. Es war also doch ganz nützlich, wenn man sich gut in der Natur auskannte.
Nach der kleinen Rast brachen sie mit neuen Kräften wieder auf. Kim wusste noch vom Vortag, wie lange sie durch den Wald gelaufen waren und ihrer Schätzung nach würden sie mindestens bis zur Dämmerung laufen. Hoffentlich war das nicht schon zu spät. Sie wollten möglichst in das Labor einbrechen, wenn alle schliefen. Andererseits wusste Kim von ihrem letzten "Besuch", dass dort kaum einer auf den Gängen rumlief, von daher würde es hoffentlich irgendwie gehen. Sie brauchten noch öfter die Wachhalt-Beeren, um nicht vor Müdigkeit einfach umzufallen. Aber für eine Übernachtung im Freien hatten sie weder eine Ausrüstung, noch die Zeit. Da half nur Augen zu und durch (bzw. Augen auf).
Kims Einschätzung war vollkommen richtig. Die Sonne war bereits aufgegangen und hatte bereits den großteil des morgendlichen Nebels vertrieben, als sie endlich das gesuchte Gebäude erreichten. Kim und Keno beobachteten die Basis vorsichtig vom Waldrand aus auf irgendwelche Lebenszeichen, doch da das Gebäude ja keine Fenster hatte, war das schwierig. Jetzt, wo sie endlich davor standen, wusste Kim nicht mehr so recht, ob sie wirklich da rein wollte. Sie war nur mit Glück da raus gekommen und jetzt sollte sie da wieder rein gehen. Auch Luna konnte man ihre Zweifel deutlich ansehen. Die Rute war zwischen die Beine geklemmt und die Ohren nach hinten angelegt. Kim war sich nicht so sicher, ob sie die Wölfin da rein bekamen. Es dauerte eine ganze Weile, bis Keno endlich zum Aufbruch animierte: "Okay, dann lass uns mal starten. Du sagst, du kennst dich da drinne aus?" Kim nickte lebhaft. "Ja, wir kennen zumindest die Anordnung der Gänge. Hoffentlich hat sich da bis jetzt nichts geändert."
Geändert hatte sich zum Glück nichts. Weder die Tatsache, dass kaum Leute auf den Gängen rumliefen, noch die Anordnung der Gänge (wie auch?). Sie kamen (wie sie zumindest hofften) unbemerkt in das Gebäude und Kim führte sie zielstrebig ins Untergeschoss, wo ja bekannterweiße das Labor lag. Wie das letzte mal lag hier der Geruch von Desinfektionsmitteln und Chemie in der Luft. Leider kamen sie nicht so schnell voran wie gedacht. Luna musste mühselig zu jedem Schritt in diesem Gebäude überredet werden. Die Wölfin hatte panische Angst vor den Laborräumen und Kim konnte das gut verstehen. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, mit was für Experimenten sie das arme Tier gequält haben, bevor Kim sie rettete. Und nun musste sie zu ihrem Leidensort zurück. Einzig Kuna schien der Wöfin durch gutes Zureden helfen zu können.
Mitten im Gang blieb Kim schließlich stehen. "So, hier unten ist das Labor. Leider habe ich keine Ahnung, wo sich dieses Tor befinden soll." Keno zog einen Flunsch. "Ich dachte, du kennst dich hier aus", murmelte er. Das Mädchen stemmte die Hände in die Hüften. "Ich hab gesagt, ich kenne mich in den Gängen aus. Wo genau dieses Gerät sein soll mit dem man die Tore erschaffen kann, weiß ich nicht." Ihre Stimme wurde dabei unbewusst immer lauter. Kuna stupste ihr warnend gegen die Hüfte und Kim beruhigte sich wieder ein wenig. Was war nur los mit ihr? Das lag bestimmt an ihrer schlaflosen Nacht. Sonst wäre sie nie so schnell ausgeflippt. "Okay, dann müssen wir die Maschine halt suchen", schlug Keno vor. Da ihnen nichts anderes übrig blieb, stimmte Kim dem Vorschlag zu.
"Keno, ich hab was gefunden", flüsterte Kim so laut sie konnte. Sie stand vor einer schlichten Labortür mit einem kleinen Runden Fenster auf Augenhöhe. Dort schien reges Treiben zu herrschen, denn mindestens 10 Leute in weißen Kitteln wuselten durch den Raum, in dessen Zentrum eine große Maschine mit einem Loch in der Mitte stand. Kim hatte sich leicht geduckt und spähte durch das Fenster. Keine Sekunde später war auch Keno bei ihr und lugte ebenfalls durch das Glas. "Das scheint ein Volltreffer zu sein", flüsterte er, "Aber wie sollen wie da reinkommen?" Stille. Diese Frage schien durchaus berechtigt, da keiner wusste, ob die Laboranten irgendwelche Pokemon dabei hatten. "Was hällst du davon, den Raum einfach zu stürmen?", schlug Kim zaghaft vor. Bei Luna hatte es ja immerhin auch geklappt. "Genial, der Vorschlag hätte von mir kommen können." Keno grinste. "Na dann pass mal auf", riet er und stand auf.
Mit einem kräftigen Tritt wurde die Tür mindestens 10 Meter durch den Raum geschleudert. Kim schlug sich die Hand gegen die Stirn. SO hatte sie das nun auch nicht gemeint! "So, alle mal herhören! Wir wollen nur dieses Wölfchen hier zurück nach Hause bringen, dannach sind wir ganz schnell wieder weg. Das Vulnona hier versteht keinen Spaß, also tut lieber, was ich sage." Kuna schaute zwar zuerst ein wenig irritiert, aber nach einem kurzen Nicken von Kim fletschte es knurrend die Zähne und versenkte einem Forscher mit Glut das Hinterteil. Nun kam Bewegung in die Mannschaft. Allerdings keine, die Kim besonders gut gefiel. Auf einmal hatten alle Pokebälle in der Hand und blickten ganz und gar nicht kooperativ. "Ich glaube, das war doch keine so gute Idee", raunte Kim, doch Keno winkte ab. "Lass mich nur machen", meinte er mit einem Augenzwinkern. Die Pokebälle flogen durch die Luft und gaben 10 recht wütend dreinblickende Smogmogs frei.
"Pass mal auf", rief Keno mit einem Grinsen und zückte das Gerät an seinem Gürtel, das ein wenig wie ein Funkgerät aussah. Er drückte auf einen Knopf und mit einen "Klick" sprang ein kleiner roter Kreisel aus dem Gerät. Es bestand kein Zweifel, das musste ein Fangkom sein! Der Kreisel bewegte sich genau auf die Pokemon zu und zog dabei eine feine gelbe Linie hinter sich her. Keno bewegte nun das Handgerät immer im Kreis und der Kreisel tat es ihm nach. Immer schneller drehte er sich um die Smogmog. Doch die schienen andere Pläne zu haben, denn sie zerstörten die gelbe Linie immer wieder mit Tackle-Attacken. "Plaudagei, hilf mir mal", rief Keno über den Lärm der Attacken hinweg und das Pokemon flog von seinen Schultern zu den wütenden Pokemon. Es schlug ein paar mal kräftig mit den Flügeln und erzeugte so mehrere Mini-Tornados, die die Smogmog erfassten und durch die Luft wirbelte. Unfähig sich zu bewegen waren sie nun leichte Beute für den Kreisel, der in einem wahnsinns Tempo mehrmals um die Smogmog raste. Die Linie begann zu leuchten und verschwand dann ganz plötzlich. Mit einem Lächeln drückte Keno auf einen anderen Knopf seines Handgeräts und der Kreisel hüpfte mit einem klicken zurück in das Gerät. "So, das wars", erklärte er freudestrahlend.
Die Pokemon schienen die Welt nicht mehr zu verstehen. Sie blickten ein wenig orientierungslos durch die Gegend und wurden von den murrenden Forschern zurück in die Bälle befördert. "Noch Fragen?", fragte Keno mit einem Grinsen. Endlich kam Bewegung die die Laboranten. Einer stellte sich vor ein großes Schaltpult gegenüber der Maschine. Die restlichen Laboranten wuselten an dem Gerät herum und verbanden verschiedene Schläuche und Kabel miteinander. "Was ist hier los?" Kim rutschte das Herz in die Hose. Diese Stimme! Die Tür auf der anderen Seite des Labor war weit geöffnet und der Mann im schwarzen Anzug stand dort, einen Pokeball in der Hand. "Das darf doch nicht wahr sein", murmelte Kim. Der Mann hatte wieder sein böses Lächeln aufgesetzt, das Kim so an ihm hasste. "Schön, dass du deine Meinung geändert hast und uns doch die Wölfin vorbeibringst." Keno hatte ein großes Fragezeichen im Gesicht, doch das war Kim jetzt erst mal egal. "Im Gegenteil, ich bin hier, um Luna nach Hause zu bringen!", rief sie wütend. Der Mann lächelte nur. "Ich werde ihr helfen."
Entgeistert drehte Kim sich um. Hinter ihr stand ihr Vater! "Was tust du hier, verschwinde!", raunte sie ihm zu. Sie wollte ihn nicht sehen. Er war doch für das alles hier verantwortlich! Was fiel ihm eigentlich ein? Ihr Vater jedoch kümmerte sich nicht um ihre Worte, sondern ging an ihr vorbei direkt auf das Schaltpult zu. "Geh da weg!", schnauzte er den dort stehenden Mann an und betätigte einige Hebel und Schalter. "Professor Harks, ich muss sagen, ich bin enttäuscht von Ihnen. Doch da kann man wohl nichts machen. Los, Despotar." Der Pokeball flog durch die Luft und gab ein riesiges, grünes Pokemon frei. In Kims Hirn fing es an zu rattern. Despotar, Despotar, was war das noch für ein Pokemon? Endlich klickte es in ihrem Kopf und sie erbleichte. Typ Gestein und Unlicht. Kuna hätte keine Chance. "Okay Fairy, zeigs ihm!", rief Kim und warf den Pokeball des Schmetterlings. Hoffentlich war Fairy stark genug.