Als Taiga zu ihr sagte, dass diese auf sie aufpassen würde, machte sie das mehr als nur glücklich. Sie strahlte ihre Freundin an. Beinahe vergessen oder sagen wir ihre Sorgen wurden mit diesem Satz sehr gedämpft und sie wusste dass sie sich auf sie verlassen konnte. Danach stimmte Taiga ihr zu, in dem sie meinte dass sie verschwinden sollten. Lila nickte. Hier war es nicht mehr sicher. Wer weiß was sonst noch hier unten lauerte? Mit Schaudern dachte sie an den Vorfall mit der Tür damals zurück. Was auch immer da passiert war, sie würde es für sich behalten. Zudem musste sie auch an den Gesundheitszustand von Taiga denken. Diese war geschwächt und somit blieb nur sie selber übrig um für sie beide aufzupassen. Dieser Gedankengang erfüllte sie mit Stolz aber auch große Angst. Dafür war aber keine Zeit. Etwas sagte Lila dass es besser war wenn sie den anderen folgen würden. Schließlich war doch die Rede davon gewesen diese zu befreien oder nicht? Es konnte nicht schaden. Wenn es zu gefährlich werden würde dann könnten sie sich immer noch verdrücken. Was außerdem noch eine Rolle spielte, war dass das Schäfchen sehr gerne sich mit den neuen Wesen anfreunden wollte. Sie nahm dann vorsichtig die Hand von Taiga in die ihre und sagte zu ihr: "Es wäre das Beste wenn wir ihnen folgen. Vielleicht begegnen wir noch einem Schatz oder so. Da du noch geschwächt bist, ist es besser wenn wir nicht alleine herumstreunen. Zu mehreren ist das besser." Mit diesen mutig klingenden Worten, zumindest hoffte sie dass sie es waren, machte sie sich auf den Weg. Ihr Herz klopfte wie wild dabei, doch sie ließ die Hand nicht los. Sie wollte Taiga auf keinen Fall verlieren. Zudem hatte sie dabei noch die Sicherheit, die das Katzenmädchen ihr bot. Das Schäfchen achtete darauf dass sie genügend Abstand zur Truppe hielten, denn diese waren ihr noch nicht ganz geheuer und zudem war es ungewiss ob sie sich ihnen anschließen würden.
Dann war es soweit und sie waren wieder an Deck angekommen. Doch zuvor waren sie von einem Beben heimgesucht worden. Lila hatte den Schock ihres Lebens bekommen und sich an die Schiffswände gedrückt dass sie nicht wie ein Wattebausch inmitten eines Sturmes herumgeschleudert worden war. Natürlich suchte sie dabei auch die Nähe von Taiga und versuchte diese auch davon zu bewahren dass diese nicht zu arg zu Schaden kam. Das Beben rascher vorbei als gedacht. Lila verschwendete dabei nicht ihren Gedanken an das wie was und warum. Sie konnte sich sowieso keinen Reim darauf machen. Dem Schäfchen war froh das sie heil davon gekommen war. Naja wie auch immer, nun waren sie wieder auf der Oberfläche ganz oben auf dem Schiff angelangt.
Schutzsuchend drückte sich Lila hilfesuchend an Taiga und sah sich mit großen Augen um. Wo um des Traumes Willen waren die bösen Wesen hin? Was war los? Was war passiert? Lila konnte sich das alles nicht erklären. Die ganze Situation kam ihr seltsam vor. Sie entdeckte wie zwei der Lumaridrachen auf einem wahrlich furchterregenden weiteren Lumari herum sich wanden. Kämpften die mit ihm? Nein, denn wenn man einen genaueren Blick darauf warf, konnte man erkennen, dass es eine Art freundschaftliches Gerangel gab. Dies freute Lila auch wenn sie dem lebendigen Gerüst nicht wirklich traute. Sie sah weiterhin wie einige von der Gruppe sich noch nicht wieder aufgerappelt hatten und sich noch auf dem Boden befanden. Kam das noch von dem Beben her? Sie würde ihnen zu gerne aufhelfen, aber sie war von all den Ereignissen zu überwältigt. Es gab so vieles zu sehen, was sie nicht annähernd begriff, was zugegebenermaßen fast alles umriss. Besonders faszinierte sie dieses hölzerne Wesen das mit dieser netten Pflanzenfrau zu sprechen schien. Leider war Lila zu weit weg um mehr zu verstehen. Oder überhaupt was. Sie wollte sich gerade in deren Nähe begeben um damit auch zu reden oder zu spielen, doch dann zog was anderes ein wenig oberhalb ihres Blickfeldes ihre Aufmerksamkeit auf sich. Eines dieser Nicht Lumari befand sich oben auf dem Mast. Misstrauisch beäugte es das Schäfchen und musterte ihrerseits diese Pfosten. Keine Ahnung was so interessant sein sollte. Am besten fragte sie um Rat. Deshalb wandte sie sich an Taiga und fragte sie: "Du, weißt du was das ist? Was macht das da oben? Es scheint interessant zu sein auch wenn ich nicht weiß warum. Entdecken kann ich nichts. Aber ich hoffe es fällt da nicht runter. Meinst du dass du helfen kannst?" Sie sah ihre Freundin mit großen Augen an. Sie war sich sicher, dass diese garantiert Rat wusste.
Lila übernahm die Führung auf dem Weg zurück zum Deck. Nicht wirklich das was Taiga wollte, schließlich könnten noch Gefahren auf sie lauern, aber das Schiffsinneren war unerwartet ruhig, daher sollte es wohl kein Problem sein. Taigas Vermutung schien sich zu bewahrheiten. Zuvor waren schon kaum Piraten unter Deck, nun aber trafen sie auf keinen einzigen und der Weg zurück zum Deck war ereignislos, mit Ausnahme einer etwas komischen Bewegung des Schiffs als ob es für einen Moment in einem gigantischen Sturm geraten wäre. Nichts allzu besorgniserregendes, zumal sie sich im Schiff befanden. Irgendjemanden, vermutlich ein Wesen dass auf dem Deck gewesen war, hatte höchstwahrscheinlich nicht so viel Glück und musste über Bord gegangen sein, zumindest nahm dass die Piratin an, nach dem sie den Schrei gehört hatte. Danach verstummten die gedämpften Kampfgeräusche und die Frage war, wer gewonnen hatte. Die Retter hatten zwar ein große Anzahl an Kämpfern, allerdings kamen Taiga die anderen Piraten wesentlich besser organisiert vor und ihre Stärke war unbekannt. Nach dem aber offenbar niemand nach dem Schäfchen und der Katze suchte, standen die Chancen gut, dass die chaotischen Retter überlebt hatten. In jedem Fall lief ihr Schutzschild voraus. Nicht dass sie es verwenden wollte, aber besser als nichts.
Auf dem Deck angekommen bewahrheitete sich schließlich Taigas Vermutung. Nur noch die Geretteten und einige Retter waren auf dem Schiff. Zumindest soweit sie es beurteilen konnte. Warum offenbar niemand nach versteckten Piraten suchte und eine eher entspannte Stimmung herrschte war der Piratin zwar nicht klar, aber sie hatten vermutlich ihre Gründe. Vielleicht konnte jemand die Umgebung nach Feinden absuchen oder etwas in dieser Richtung. Nach dem jedoch die Kämpfe vorbei waren und die ursprünglichen Besitzer des Schiffs verschwunden waren, konnte sich Taiga wieder ihrem eigentlichen Ziel widmen: Die Schätze auf diesem Schiff und das Schiff selbst.
Bevor sich sich allerdings darum kümmern konnte, kam eine Frage von Lila. Die Piratin hatte zwar mitbekommen dass sich jemand am Segel zu schaffen machte, nichts ungewöhnliches auf einem Schiff, aber erst jetzt wurde ihr bewusst dass er alleine war und, nach einem Blick auf das Steuer am hinteren Hochdeck, offenbar derjenige vorhatte das Schiff allein zu steuern. Bei der Größe nicht unbedingt eine schlaue Idee.
Zugegeben, sie selbst hätte das Schiff wohl zu zweit oder im schlimmsten Fall auch allein übernommen, was ebenfalls keine sonderlich gute Idee gewesen wäre, zumal sie sich mit diesem Schiff noch nicht so gut auskannte, aber wenigstens wusste sie, wie man segelt und navigiert, im Gegensatz zu den meisten anderen hier.
"Vermutlich will er die Segel setzen, damit wir von hier weg kommen, sieht mir allerdings nicht danach aus, als ob er mit so was schon Erfahrung hätte und bei der Größe des Schiffes ist es nichts, was man allein machen könnte..." Meinte Taiga nur. Allerdings konnte sie die aktuelle Situation auch zu ihrem Vorteil nutzen. "Komm mit."
Zuerst wollte sie die Kapitänskajüte finden. Die Piraten waren weg, und sie musste nicht augenblicklich das Steuer übernehmen. Daher waren ihre erste Ziele die Karten und Navigationswerkzeuge. Hatte sie diese wäre es noch unwahrscheinlicher, dass jemand anderes ihre Position streitig machte. Wo genau die Kapitänskajüte lag konnte sie zwar nur annehmen, aber die meisten Schiffe auf denen sie schon gewesen war, sei es als ihr Fortbewegungsmittel oder als Ziel eines Überfalls, hatten diesbezüglich einen recht ähnlichen Aufbau. Insofern betrat sie zuerst den Raum unterhalb des Steuers. Zwar war der dort auf sie wartende fensterlose Aufenthaltsraum mit einigen Tischen und Bänken nicht die erwartete Kapitänskajüte nach den Gerüchen zu urteilen, allerdings ließ die Anzahl der Türen im Raum darauf schließen, dass es zumindest einen weiteren dahinter geben musste. Und dort hatte sie schon mehr Glück. Aus dem nach Alkohol und Rauch riechenden - ein jeder andere hätte es wohl als Gestank bezeichnet - Raum gelangte sie schließlich in ein muffiges für ein Schiff großes Zimmer mit ebenfalls großen Fenstern, die allerdings von dunkelroten Vorhängen verdeckt waren. Einzig der an den Seiten und durch sie dringende spärlich zu erkennende Mondschein ließ die dahinter liegende von Glas oder etwas vergleichbarem bedeckte Öffnung vermuten. Definitiv ein Raum für einen Kapitän. Insbesondere ein größerer Schreibtisch unterhalb der verdeckten Fenster fiel ins Auge, auf dem sich drei Karten und ein Sextant befanden. Zwei davon, eine Sternenkarte und einen Seekarte sollten zu Fengrad gehören, die dritte konnte sie auf die schnelle nicht zuordnen, nahm sie aber trotzdem mit. Gern hätte sie noch weiter im Raum gestöbert, aber das verschob sie lieber auf später. Als Kapitän würde das hier eh ihre Kabine sein, daher gab es kein Grund die Dinge zu übereilen. Zufrieden mit ihrer schnellen Ausbeute machte sich die Katze wieder auf den Weg zurück zum Deck und von dort aus zum Steuer.
Mit "Halt das mal" drückte sie dort ihrer Begleiterin die Karten in die Hand, bevor sie nun mit recht lauter Stimme, von der sie schon fast vergessen hatte, dass sie sie besaß, von ihrer Position am Steuer über das Schiff brüllte, in der Hoffnung, dass etwas Ordnung in die Landratten kam. "Hey! Wollt ihr hier ewig fest sitzen? Setzt die Segel! Denkt ihr, drei Leute können das Schiff allein für euch Steuern?! Das ist hier keine Vergnügungsfahrt! Jeder der nicht mithilft kann sich für zwei Tage sein Essen im Ozean suchen!" In wie fern sie die Drohung wahr werden lassen konnte, oder es überhaupt noch Essen an Bord gab, konnte sie zwar noch nicht abschätzen, aber hoffentlich zeigte es trotzdem Wirkung.
OT: 2. Teil des Coop-Posts mit @Destiny Moon. Nun auch mit Aufgaben an andere Spieler.
Die beiden Räume unterhalb des Steuers (Kapitänskajüte und Aufenthaltsraum) sind mit @Sheewa abgeklärt worden, ebenfalls die Karten und der Sextant