Beiträge von Raisin

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    Ich habe nicht irgendwie vergessen den Text abzuschicken oder so, obwohl wir permanent geschrieben haben. Eh, ja.
    Egal. Herzlichen Glückwunsch dusseliges Radieschen, ich werde es mir trotzdem nicht nehmen, dir ständig auf die Nase zu binden, wer von uns hier der/die erwachsenere ist. *zwinkersmiley ist ein Rudeltier* ;) ;) ;)
    Im Ernst jetzt, alles Gute, lass dich feiern und reich beschenken und mach dir einen schöneren Tag, als ich es getan habe :D Bleib gesund, lass das Jojo schwingen, verpass die Heute-show nicht... Ja, hoffen wir mal, dass deine Wünsche alle in Erfüllung gehen, ne? :D

    Nachdem sie in der Seitengasse angekommen waren, schaffte es Seraphine ihrem „Aufpasser“ zu signalisieren, dass sie da waren. Die Funkelhaut der Kleinen war wenigstens hier nützlich. Katarina lehnte sich an die Hauswand zu ihrer Rechten und wartete ab. Sie hatte beschlossen, als eine der Letzten zu gehen. Nach einem kurzen Blick zur Seite, bei dem sie bemerkte, dass der Schlangenmensch einen anderen von Sera wegstieß, richtete sie ihren Blick wieder geradeaus und seufzte. An manchen Tagen wünschte man sich einfach, man wäre im Bett geblieben. Obwohl diese Redewendung hier eher unpassend war, denn wenn dem so wäre, wäre die Rothaarige erst recht tot. Aber trotzdem hätte der Tag besser laufen können. Wenn sich Aomizu nur den Tag danach zum Angreifen ausgesucht hätte, wäre sie schon wieder auf dem Weg zum nächsten Auftrag. Mit einer funktionstüchtigen Armschiene und ohne Loch im Arm. Grummelnd blickte sie auf ihre Wunde und entfernte vorsichtig das Rüstungsteil. „Das wird ich nicht mehr benutzen können….“, stellte sie leicht wehleidig fest und warf einen genaueren Blick auf die Verletzung. Der Soldat hatte sie nur oberflächlich erwischt, aber das konnte trotzdem noch hässlich werden, falls das Katzenmädchen keine Behandlung bekäme. Sie stieß sich wieder von der Wand ab und ließ ihren Blick kurz suchend durch die übrig gebliebenen Individuen schweifen, bis sie nach kurzer Suche ihr „Ziel“ fand. Vollkommen ruhig ging sie die wenigen Schritte zu Ruval und sprach ihn an: „Wahrscheinlich hast du eh keinen da, aber fragen schadet nicht. Hast du zufällig hochprozentigen Alkohol da?“ Zwar sah der Junge nicht gerade so aus, als würde er Alkohol mit sich rumschleppen, aber was war in dieser Welt schon wie es aussah?


    Mit allem, was sich innerhalb der letzten Stunden so ereignet hatte, war Ruval mit einem Mal ganz froh, wenigstens für einige Minuten aufatmen zu können, als erfolgreich und ohne große Umschweife die Mauer niedergebrannt und der Rest der "Funkel"-truppe vom Marktplatz versammelt wurde. Während Rac, etwas abseits von Ruval, von einem sicheren Plan aus der Stadt erzählte und dafür "Krieger" benötigte. Ruval schaute sich um und begutachtete vereinzelt Leute aus der Gruppe vom Marktplatz, von denen die auffälligste mal wieder Seraphine war. Sie als Krieger anzuheuern erschien ihm als mehr als eine dumme Idee, zumal es dem Mädchen sicher auch nicht entsprechen würde.
    Ruval fand, dass er sie mehr als gut verstehen konnte. Er selbst war im direkten Kampf gegen Magier auch nicht gerade die beste Wahl. Wenn er also heile aus der Stadt kommen wollte, musste er wohl bei den anderen bleiben. Der Junge seufzte und fuhr sich durch seine, durch Schweiß, Staub und Gebäudeteile verklebten Locken. Es würde dauern, die wieder sauber und entfilzt zu bekommen.
    'Hoffentlich sieht Katarina mich so nicht...' schoss es ihm durch den Kopf, bevor er sich stoppen konnte. Das hatte er nicht wirklich gedacht, oder?
    Als hätte er sie herbeigewünscht, tauchte das Katzenmädchen plötzlich neben ihm auf. Statt ihm ein keckes Grinsen oder eine Portion Fell zu schenken, schaute sie jedoch ähnlich müde drein wie der Junge aus Aomizu. Und anstatt ihrer Armschiene zierte nun ein Loch ihren Unterarm.
    Katarina weinte oder jammerte nicht, sie fragte Ruval nur mit leicht angekratzter Stimme nach etwas Alkohol. Der Junge hatte das kleine Fläschchen schon aus seinem Rucksack gezogen, bevor die Assassine den Satz beenden konnte. Mit einem Kopfnicken bedeutete er ihr, sich zu setzen und streckte seine Hand nach ihrem Arm aus, um die Verletzung genauer zu begutachten, wobei er ihren Gesichtsausdruck ignorierte.


    Ruvals Verfassung war nicht gerade die Beste. Seine Locken waren verfilzt und verklebt mit Staub und Gebäudeteilen. Aber Katarinas Mähne machte auch nicht gerade einen besseren Eindruck, auch ihre Haare hatten sich verfilzt und waren dreckig. Vom Schweif erst gar nicht zu reden, denn der sah noch schlimmer aus. Später würde sie sich eindeutig einige Stunden lang der Fellpflege widmen müssen. Zu ihrer Überraschung hatte der Junge Alkohol mit und hielt das Fläschchen schon in der Hand, ehe die Assassinin ihren Satz beenden konnte. Sie folgte seiner stummen Aufforderung, sich zu setzen und streckte ihm ihren Unterarm zum Verarzten hin. Begleitet von einem Seufzen meinte sie dann: „Das wird ein ‚schöner‘ Denkzettel“, woraufhin sie kurz gezwungen lachte. Das würde sie sicher nicht vergessen. Und sie beschloss, sich bei Gelegenheit Metallplatten in die Arm- und Beinschienen einarbeiten zu lassen. Als der Braunhaarige dann den Alkohol auf die Wunde träufelte, um sie zu desinfizieren, brannte das wie die Hölle. Die Hölle, in der sie lebten. Das Katzenmädchen sog kurz scharf Luft ein, verzog sonst aber keine Miene als er sie verarztete. Nachdem er fertig war betrachtete sie kurz den Verband, fuchtelte kurz herum um zu sehen, ob der Verband hielt und stand dann wieder auf. „Danke…“, wandte sie sich mit leicht gesenkter Stimme wieder an den Jungen. „Ich denke, wir sollten den anderen nachgehen. Nicht dass wir hier drinnen noch verrecken“, schlug sie vor und deutete mit dem Schweif auf das Loch in der Wand, durch das gerade die letzten Individuen verschwanden.


    Ruval zog bei Katarinas Auflachen kurz die Augenbraue hoch, kommentierte es jedoch nicht weiter. Stattdessen konzentrierte er sich übermäßig darauf, den Verband ja auch ordentlich anzubringen und korrigierte ihn auch zweimal, obwohl dies nicht wirklich von Nöten gewesen wäre. Katarina schien dies glücklicherweise nicht aufzufallen, sodass Ruval sich Zwang, das Prozedere zu beenden und sich wieder der Realität zu widmen.
    Die Worte des Katzenmädchens überraschten ihn etwas. Er war sich nicht ganz sicher, was sie mit "hier drinnen" meinte, ignorierte die Anmerkung jedoch und schenkte seine Aufmerksamkeit dem Rest der Gesellschaft - war die Truppe um Sera herum tatsächlich so groß gewesen? - und dem Loch in der Wand. Es handelte sich dabei um keinesfalls ein unauffälliges Loch, sondern um einen enormen Durchgang, durch den immer mehr Menschen verschwanden. "Was ist denn heute nur los mit mir, dass ich DAS übersehen habe?" Unsicher, was genau er denn jetzt tun solle, wandte er sich wieder seiner Begleiterin zu. "Ich lasse der Dame den Vortritt.", sagte er galant und hoffte, dass sie die Aufmerksamkeit der Rebellen und Reisenden und - wirklich jedem - auf sich ziehen würde, und er sich ungeschoren im Hintergrund aufhalten könnte, während die Flucht, von der Rac gesprochen hatte, von statten ging. Ruval hatte seiner Meinung nach heute bereits mehr als genug erlebt.
    Und noch nicht mal zu Mittag gegessen.



    OT: Der laaang ueberfaellige GP von Isqzark und mir, um auf den aktuellen Stand der Dinge zu kommen^^ Teil 1.

    Zitat

    Ich fand die Souleaterprotas als total gleichwertig, ähm, ich hab absolut keinen Plan, warum du Maka da außen vor siehst.


    Ähm, nein?
    Man hat an vielen Stellen, zumindest im Manga gemerkt wie der Autor einige Charaktere teilweise extrem favorisiert hat. Paradebeispiel sei hier wohl das Kapitel, wo sie die Gruppenresonanz lernen sollten und es nicht geschafft haben, weil Black Star bockig war. Maka hat sich da bei Stein beschwert und er wollte stattdessen sie außen vor lassen, da Black Star ja der offensichtlich stärkere der beiden ist. Die Moral der Geschichte für Maka war dann glaub ich, dass sie auch mal nachgeben muss oder so (länger her), aber ich weiß noch, dass ziemlich viele Fans sich einig waren, dass sie recht hatte :D An sich ist Black Star ja auch nie wirklich mit seiner Nummer auf die Nase gefallen oder musste irgendwas an seiner Attitüde ändern, es gab vielleicht ein oder zwei Kapitel, wo gesagt wurde, er sei zu versessen auf Stärke, aber das Problem hat sich später auch in Luft aufgelöst und er schien sich nicht wirklich verändert zu haben. Und so übertrieben stark wie er später wird (bzw, wie schon am Anfang der Serie jed Charakter immer nur betonte, wie stark BS doch sei)... Sue much? Ich meine, allein, als er diesen fliegenden Wahl fertig gemacht hat... Und viel von Tsubaki wurde auch nie wieder gesehen, sie blieb im letzten Arc so extrem außen vor, dass so manch einer vergessen hat, dass sie überhaupt noch da war.
    Jedenfalls, worauf ich hinaus wollte ist, dass ich ebenfalls finde, dass Maka sich völlig normal und verständlich verhält und den ganzen Hass nicht verdient, ich fand ihre Arcs eh immer ganz schön zu lesen. Aber es wird eben immer wieder in der Serie herausgestellt, dass Maka nicht so stark wie Kid und Black Star ist, dass aber mit der "Macht der Freundschaft" (ergo, mit Soul als Team) halbwegs wieder wettmacht...
    Es wurde auf Dauer nur recht frustrierend, sich das immer wieder anhören zu müssen, denn die anderen Mädels (Tsubaki, Liz und Patty) wurden bei den Vergleichen später immer öfter völlig außen vor gelassen...

    Ruval hatte nicht erwartet, eine dermaßen ausführliche Antwort auf seine Frage zu erhalten, die meisten Menschen, denen er auf seinen Reisen begegnet war, scherrten sich nicht viel um derlei Dinge. Dennoch brauchte er einige Momente, um Lupus Erklärung zu folgen und zu verarbeiten. Er sprach von Teufelsfrüchten und anderen Welten, und so langsam dämmerte es auch Ruval, dass dieser Ort - wo auch immer sie waren - nicht der Wald aus Eis sein konnte. Im Nachhinein schien dies sogar offensichtlich.
    Nicht ganz so offensichtlich schien allerdings das System der Teufelsfrüchte und Kräfte. Ruval fand es zutiefst beeindruckend, dass er tatsächlich mit einem Wolf sprach, dennoch wirkte es mehr als wirkürlich, dass die einzige Nebenwirkung der Teufelskräfte der Verlust der Fähigkeit war, zu schwimmen, schließlich konnte man ja ohnehin nicht im Lavameer schwimmen - oder doch?
    "Das heißt, Wesen ohne Teufelskräfte können im Lavameer schwimmen?!", fragte Ruval entgeistert, "Wie macht ihr das denn?" Doch Lupus fuhr bereits mit seinen eigenen Fragen fort, sodass Ruval sich gezwungen sah, seine eigene Verwunderung zurückzustellen. Immerhin lockerte das Gespräch mit dem Wolf den Jungen etwas auf und er begann endlich sich zu entspannen und seine weinenden Muskeln und Lungen wahrzunehmen.
    Trotz allem, begann er zu erklären. "Ein Magiekern ist ein Teils des Gehirns, der Magie aus der Umgebung absorbiert. Das ist sowas wie Energie, die eben überall vorhanden ist. Man kann erlernen, Magie in einer bestimmten Art zu nutzen, aber nur in dem Rahmen, wie dein Magiekern es zu lässt. Das heißt im Prinzip, dass die Größe des Magiekerns bestimmt, wie stark die Magie am Ende ist. Magietraining ist hart und dauert recht lange, eine bestimmte Magie zu lernen, deswegen gibt es sowas wie Heilmagie oder Illusionsmagie Ausbildungen, allerdings kann es sein, dass der eigene Magiekern garnicht mit der erlernten Magie kompatibel ist, nämlich wenn er zu klein ist... Oder so, Ehrlich gesagt weiß ich über die Lernmethoden auch nicht so genau Bescheid, meine magische Fähigkeit ist angeboren. Ist das der Fall, muss man die Fähigkeit im Prinzip nur 'entdecken' - nur kann man eben nichts anderes mehr lernen." Ruval zog eine Grimasse, es wies sich als mehr als schwierig heraus, jemandem, der anscheinend noch nie von Magie gehört hatte, eben jene zu erklären. Er hoffte nur, dass er die Neugier des Wolfes immerhin ansatzweise tilgen konnte.
    "Jedenfalls besitzt jedes lebnde Wesen einen Magiekern, deswegen gibt es zum Beispiel auch so etwas wie Lavatiger", er deutete mit dem Finger auf Kerr und seinen Begleiter, bevor er sich wieder Lupus zuwandte, "nur sind Menschen die bisher einzig bekannten Lebewesen, deren Magie nicht immer angeboren ist, sondern die sie eben lernen müssen. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verwirrend... So etwas wie Teufelsfrüchte oder Kräfte haben wir auf jeden Fall nicht." schloss Ruval, etwas außer Atem, da der Rauch ihm teilweise noch in den Lungen saß. Dies hindere ihn jedoch nicht daran, Lupus entschuldigend anzulächeln.


    OT: Feuerdrache: Ruval wird nicht mit 'e' geschrieben, du hast dich ein paar mal vertippt^^
    @Rest: Frohes Neues!

    Leicht nervös ging Ruval neben Katarina in die Hocke, noch nicht gewillt, seinen Schutz komplett aufzugeben. Aus ihrem Gemurmel nach dem "Sadistenschwein von Autor" wurde er leider überhaupt nicht schlau, was ihn leicht beunruhigte. Hatte sie eben jemand in den Schnee geschubst? Vermutlich derjenige, der Verantwortlich für dieses Treffen war? Bevor er das Katzenmädchen jedoch fragen konnte, gesellte sich bereits eine weitere Gestalt zu den beiden. Beim Vernehmen eines hündischen Lautes war Ruval vor Schreck glatt wieder hochgefahren, und beim Anblick des Neuankömmlings fiel ihm beinahe die Kinnlade herunter. Vor ihm stand eine Bizarre Kombination aus Mensch und Wolf, und auch wenn er so einiges an seltsamen Wesen kennenlernen durfte, noch nie hatte er einen Wolfmenschen mit einer derartigen Gestaltwandlerischen Fähigkeit gesehen. "Wow", stieß er hervor, "wirklich beeindruckende Magie."
    Katarina schien das nicht sonderich zu interessieren, sie lud den neuankömmling einfach dazu ein, sich zu setzen, als hätte sie keine Sorge in der Welt.
    "Bin ich denn hier der einzige, der sich darum scherrt, was hier los ist?"
    Keine Sekunde später platzte auch schon der Nächste in den Raum und bewegte sich ebenso richtung Kamin, ein maskierter Mann mit schwarzem Umhang, der Ruval unheimlich bekannt vorkam, den er im ersten Moment allerdings nicht einordnen konnte. Hinter ihm tauchte auch sofort ein Typ im weißen Hemd auf, der - sogar relativ normal schien und wie Ruval einfach nur die Grundfragen stellte. Die Antwort des maskierten beruhigte ruval etwas. Nicht nur hatte er den Schnee korrekt zugeordnet, selbst der recht bedrohlich wirkende Mann schien keine Ahnung zu haben, was vor sich ging.
    Ruvals Aufmerksamkeit wurde schließlich jedoch von einem ihm sehr bekannten Geruch gefangen, den er immer noch in seiner Kleidung hatte. An den Überresten der Tür waren Lavatiger samt offensichtlichen Besitzer, dem rothaarigen vom Marktplatz, eingetreten. Vom Sessel aus entbrannte auch noch eine Diskussion über Nahrungsmittel und wer wen Fressen würde, in die sich selbst Katarina einmischte. Das war auch, was das klassische Fass zum überlaufen brachte und Ruval dazu veranlasste, sich einfach neben das Feuer plumpsen zu lassen und abzuwarten, er hatte weder die Kraft noch den Nerv noch die Lust dazu, sich weiterhin um alles zu sorgen, während alle anderen über Essen diskutierten - ihm selbst war der Appetit nach dem Brand und dn Kämpfen von eben gehörig vergangen. Als anscheinend einziger normaler Mensch im Raum würde er den wilden Haufen ohnehin nicht bändigen können. Erschlagen ließ der achtzehnjährige den Kopf hängen und blendete seine Umgebung aus. Himmel, er brauchte Schlaf.


    Erst eine Ansprache des Wolfmenschen ließ ihn wieder aufhorchen. "Endlich. Er da", Ruval gestikulierte zu Lupus, "er sagt sinnvolle Dinge. Danke, Lupus." Und, da seine Neugier geweckt war, wendete er sich nun vollends dem Wolfsmenschen zu, "Hallo, ich bin Ruval. Was genau ist eine Menschenfrucht? Heißt das, du bist ein sehr intelligenter Wolf, oder wie darf ich das verstehen? Ich wusste nicht, dass es Früchte gibt, die den Magiekern eines Menschen in diesem Ausmaße beeinflussen." Wenn er schon hier war, konnte er auch gleich ein freundliches Gesrpäch beginnen und etwas vernünftiges Lernen, oder nicht?


    OT: uuund, Ruval wird zum straight guy :D

    Es gab keine Explosion, keinen Wirbelwind, kein "Schwupp".
    In einem Augenblick stand Ruval neben einem brennenden Tiger und sah dabei zu, wie die äußere Stadtmauer Morisekis niederbrannte, seine recht ausgeprägten Muskel noch vom vielen Laufen und Kämpfen angespannt. Im nächsten Moment war die Temperatur der Umgebung schlagartig gefroren, der Rauch des Brandes verpufft und der Lärm der Menschenmenge im Keim erstickt.
    Ruval erschrack so sehr, beinahe wäre er auf seinen vier Buchstaben gelandet. Aber nur beinahe. Aufgeregt wandte der Junge sich in alle richtugen, entdeckte einige menschliche, ebenso verwirrte Gestalten in seiner Umgebung, eine einsame Holzhüte, wilde Tiere, die ihn überraschenderweise ignorierten - er wusste nicht, was er mit den Informationen anfangen sollte. Sein Gehirn schien - wie so oft in den letzten Stunden - abzuschalten und glich dem weiß der Landschaft, in der er sich befand. Er war nur in der Nähe des Waldes aus Eis gewesen, nie direkt darin, so konnte er nur schätzen, dass es sich bei dem herunterfallenden Punkten tatsächlich um Schnee handelte. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass er knöcheltief im selbigen Stand, seine warmen Stiefel leisteten ganze Arbeit.
    Er verbrachte noch einige Augenblicke damit, die Schneeflocken zu beobachten, selbige aus seinen dichten Locken zu wuscheln und verwundert seine Fußstampfen zu inspizieren, als ein ihm wohlbekannter Schrei erklang.
    Ruval konnte gerade noch erkennen, wie etwas rotes in der Holzhütte verschwand.
    Oh weh.
    Ohne lange zu fackeln sprintete Ruval in die Holzhütte - und tatsächlich, zusammengemurmelt an einem Kamin lag das wilde Kätzchen, als wäre es so eben einem wilden Rudel hungriger Hunde begegnet. Erst jetzt begann er, seine Umgebung wahrzunehmen, auch wenn er den anderen beiden Menschen im Raum nicht mehr als einen abwegeden Blick schenkte. Ruval musste zugeben, dass seine braun-grün gehaltene warme Kleidung perfekt in die Umgebung passen würde, wären nicht wieder seine zwirbelnden braunen Locken und die Segelohren, die sowieso jeden Eindruck zunichte machten.
    Vorsichtig näherte er sich Katarina, die Sorge in seiner Stimme automatisch vertreten. "Katarina? Alles in Ordnung?" und, weil es ihn erst jetzt wieder traf, dass die beiden weiß der Kaiser sonst wo gestrandet waren, fügte er hinzu, "Und was ist hier eigentlich los?"


    OT: Wünsche ein erfreuliches Spiel :) Waffel, bin mal auf das Angebot eingegangen^^

    Katarina war so aus der Fassung, dass sie fast den Hechtsprung versaute und auf die Dachkante hüpfte. So gerade eben fing sie sich noch und zog sich auf den Giebel. „WAS? Ich hätte dich höchstens auf 16 geschätzt! Naja, jetzt bin ich mit 21 die Älteste hier“, meinte sie und setzte den Dauerlauf fort. Während sie über die Dächer hechtete und lief, lauschte sie nebenbei Seraphines Ausführungen. Wie sie Umbral kennengelernt hatte war auch interessant. „Ich wollte eigentlich auch schonmal in die Stadt der Magie…. Wer weiß, vielleicht komm ich ja noch hin“, dachte sie sich und setzte ihren Weg fort. Sie lauschte genau und prägte sich Seraphines gesamte Lebensgeschichte ein. Das Mädchen hatte ordentlich was durchmachen müssen! Als sie geendet hatte und die anderen ihre Aufmunterungen losgeworden waren, erhob die Rothaarige ihre Stimme: „Erstmal: Respekt Sera! Wenn ich mich an deiner Stelle befunden hätte, wäre ich wahrscheinlich bei der erstbesten Möglichkeit aus dem Fenster gesprungen. Und wie die beiden hier schon gesagt haben, wird dir sowas auf keinen Fall nochmal passieren. Das schwöre ich bei meiner Ehre“ Während des gesamtem Gesprochenen war die Asassinin rückwärts gelaufen und hatte sich mit Rückwärtssalti über die Abgründe befördert. Nun also drehte sie sich wieder um und überbrückte die letzten Meter zur Mauer. Am letzten Giebel vor dem kolossalen Bauwerk legte sie sich flach auf den Bauch, um nicht von Soldaten gesehen zu werden. „So Leute, wir sind da. Ich nehme an, ihr wisst, wie wir dort rüberkommen…“, sprach sie mit gesenkter Stimme zu den anderen und wartete auf eine Reaktion der anderen.


    Ruval hatte sich so auf das Gespräch zwischen Krähe und Seraphine fokussiert, dass er Katarina für einige Augenblicke völlig vergessen hatte. Es irritierte ihn also leicht, als die Gruppe stehen blieb und die Rothaarige ihren Teil zur Aufmunterung Seras beitrug. Er hatte sie von seiner Position schräg hinter Krähe und ihrem verschwommenen Rücken zwar nur schwer erkennen können, ärgerte sich jedoch ein wenig, in einer Situation wie diesen so Unaufmerksam zu sein und den Grund für den ganzen Schlamassel unbeabsichtigt aus den Augen zu verlieren.
    Immerhin hatten beide Frauen auf ihre Weise versucht, das zierliche Mädchen aufzuheitern, was Ruval langsam dazu bewegte, sich in der Gesellschaft der anderen sicherer zu fühlen.
    Schließlich gelangten sie kurz vor dem beachtlichen Mauerwerk an und Ruval legte sich neben Katarina auf den Bauch. Auf ihre Frage hin schenkte der Lockenkopf ihr nur einen fragenden Blick. „Sicher nicht, ich bin mir nichtmal sicher, wen wir hier genau suchen. Ich dachte, ihr hättet schon einen Plan.“, gab er zu, und schaute zu Krähe auf. Die Truppe war jawohl nicht wirklich ohne Plan losgezogen, oder?


    Seraphine senkte den Kopf als sie die Beteuerungen der anderen vernahm, sagte aber nichts dazu. Was hätte sie auch sagen sollen? Und die drei darauf hinweisen, welche niedere Stellwert sie hatte, würde sie unter Umständen wütend machen, was die Kleine auf keinen Fall wollte. Jemand wie sie hatte keinen Schutz zu erwarten, von niemanden. Bei der erneuten Berührung ihres Kopfes durch Krähe, zuckte sie kurz zusammen und blickte dann, als sie die leise Erklärung der anderen vernahm, auf. Eine Frage lag ihr auf der Zunge, doch sie sprach diese nicht aus, sondern senkte nur wieder still den Kopf. Sie konnte einfach nichts sagen.


    Nun hatten sie die Mauer erreicht und die Weißhaarige blickte eingeschüchtert an dem Bauwerk hinauf. Wie sollten sei nur dort hochkommen? Und selbst, wenn Krähe alleine es wohl geschafft hätte, mit ihr, Seraphine auf dem Rücken erschien es der Kleinen ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.


    Das Kristallmädchen hatte ihr eine Frage stellen wollen, da war sich Krähe sicher, sie hatte es in seinen Augen gesehen, ehe es den Kopf wieder senkte. Leider kam sie nicht dazu, Seraphine darauf anzusprechen, denn in diesem Moment erreichte das Grüppchen die innere Mauer, welche die Gedanken Krähes auf sich lenkte.
    Das könnte schwierig werden, vor allem mit nur einer Hand, aber ich werde es versuchen!
    Krähe ging zur Mauer und legte eine Hand darauf, um die Beschaffenheit nicht nur sehen, sondern auch spüren zu können. Sie bestand aus groben Steinen, es war also durchaus möglich, die Mauer hinaufzuklettern, selbst mit nur einer Hand, aber es erforderte eine Menge Konzentration, Kraft und Geschicklichkeit.
    "Seraphine, schaffst du es, dich ohne meine Stütze auf meinem Rücken festzuhalten?"
    Sie schaffte es vielleicht auch ohne ihre zweite Hand, doch mit ihr wäre es definitiv leichter.


    Katarina verdrehte die Augen, als Ruval meinte, er wüsste den Plan nicht. „Wirklich? Der Plan war einfach über die Mauer zu klettern und zu hoffen, dass uns niemand sieht. Falls das doch passieren sollte, haben wir ja dich“, erklärte sie ihm mit einem leicht spöttischen Unterton und streckte ihm dabei die Zunge raus. „Ich weiß, der Plan ist nicht gerade der Beste, aber wir haben im Moment einfach keine andere Möglichkeit…“, fügte sie jetzt etwas niedergeschlagen hinzu. Ihr wäre ein anderer Weg auch lieber gewesen, vor allem einer der nicht so risikoreich war. Die Rothaarige bemerkte, dass Krähe und Seraphine noch kurz etwas zu besprechen hatte und wartete auf die beiden. Als die zwei geendet hatten, gab die Assassinin das Startsignal: „Alle fertig? Dann rauf da!“ Sofort nachdem sie das gesagt hatte, stieß sie sich vom Dach ab und landete wie geplant knapp einen halben Meter weiter oben auf der Kante eines der riesigen Steine, mit denen das Bollwerk errichtet war, und krallte sich daran fest. Mit Hilfe von einem ihrer beiden Dolche, den sie als Steigeisen missbrauchte, gelang ihr schon relativ schnell und als Erste der Aufstieg zur Brüstung. Dort zog die Söldnerin sich auf die Brüstung und ließ sich sofort wieder fallen, landete jedoch in der Hocke auf dem Wehrgang. Mit einem schnellen Blick zu beiden Seiten stellte sie überraschenderweise fest, dass der Wehrgang menschenverlassen war. Jetzt beugte sie sich wieder über die Brüstung und bedeutete den anderen, dass sie heraufkommen konnten und gab ihnen dabei Hilfestellung.


    Auf Krähes Frage hin nickte Seraphine und fügte ein zittriges „Ich glaube schon“ an. Tatsächlich war es dem zarten Mädchen bisher, bis auf einige ruckartigere Bewegungen, nicht sonderlich schwer gefallen, sich zu halten, auch, wenn die Hand der Schwarzhaarigen sie natürlich gestützt und ihr zusätzlich Halt gegeben hatte. Nun atmete sie tief durch und versuchte sich noch einmal in Gedanken leicht zu machen und verstärkte mit ihren Beinen den Druck auf die Seiten der anderen, dabei bedacht, möglichst nicht zu Klammern. Aber sie drückte sich eng an Krähes Rücken um deren Schwerpunkt nicht unnötig nach hinten zu verschieben, wodurch sie beide hätten abstürzen können. Dass sie selbst allerdings viel zu wenig Kraft und Gewicht hatte, um die andere ernsthaft zu behindern, war ihr in diesem Moment nicht bewusst.


    Ruval wusste nicht, was er erwartet hatte. Einen gut ausgklügelten Plan, in dem jeder seinen Part spielte und der todsicherer nicht sein konnte? Wem wollte er etwas vormachen. Das, was Katarina einen Plan nannte, stellte unter normalen Umständen das Ende von allen Machenschaften dar, die Ruval so zu schmieden pflegte. Waren diese Vollbracht, verdünisierte man sich.
    Immerhin schien die Mauer kein sonderlich großes Hindernis darzustellen, Katarina schoss wie gewohnt flink nach oben und überprüfte, ob die Luft rein war. Auch Krähe war darauf und dran, mit Seraphine auf den Rücken das Bollwerk zu erklimmen. Ruval bezweifelte garnicht, dass die Frau es schaffen würde, Seraphine und drei Bären über die Mauer zu tragen. Dennoch wollte er sich nicht einfach nur nutzlos daneben stellen, immerhin gab es durchaus angenehmere Wege, über die Mauer zu kommen, und wenn er noch länger ansehen musste, wie sich Sera an Krähes Rücken festklammerte, würde er wohl selbst vor Anspannung zusammenklappen. Katarina kannte seine Fähigkeit ohnehin schon, es lohnte sich nicht länger, sie geheim zu halten.
    Entschieden, die Situation für alle zu vereinfachen - wenn er schon mal hier war, konnte er auch nett sein, so - trat Ruval neben Krähe an die Mauer und bedeutete ihr, einzuhalten. "Warum einhändig klettern, wenn man auch die Treppe nehmen kann?", fragte er, freundlich grinsend. Ehe sie antworten konnte, fügte er hinzu: "Passt auf, ich laufe vor, und ihr lauft mir einfach nach, in Ordnung?" Dabei ließ er eine seiner Barrieren neben der Mauer erscheinen, die die erste Treppenstufe bildete. Ruval positionierte sich auf dieser und grinste gleich etwas breiter, als er feststellte, dass er Krähe nun um gut einen Kopf überragte. Er erschuf eine weitere Barriere und nahm noch einen Schritt von den beiden weg und in die Höhe, ehe er sich wieder zu ihnen umdrehte und lächelte. "Seht ihr, ganz einfach."


    Krähe hatte schon die Position eingenommen, um den Aufstieg zu beginnen, da bedeutete Ruval ihr zu warten. Er sagte etwas von einer Treppe und wies sie an, ihm zu folgen, doch ehe sie sich darüber wundern konnte, tauchte etwas vor der Mauer auf, das aussah wie eine glatte Scheibe.
    Der junge Mann musste sie beschworen haben, denn unmittelbar nach deren Erscheinen stellte er sich darauf, grinste die Frau an und materialisierte eine weitere Scheibe in der Luft, die er wie eine Treppe erklomm.
    Jetzt verstand Krähe, was Ruval mit der Treppe gemeint hatte, nahm mit den Worten "Nun musst du dich doch nicht alleine festhalten." wieder die Seraphine stützende Haltung ein, dann folgte sie dem Mann rasch die Stufen hinauf.
    Als sie zu ihm aufgeschlossen hatte, grinste sie ihn schelmisch an. "Danke!"


    Alle waren noch in ganzen Stücken auf der Mauer angekommen und niemand hatte sie entdeckt. Also war der doch sehr riskante Plan besser gelaufen als erwartet. Auch wenn Katarina jetzt etwas neidisch auf Ruval und Krähe war, die einfach über Ruvals Barrieren wie über eine Treppe gelaufen waren, während sie diese Möglichkeit nicht gehabt hatte. Jedoch schluckte sie ihre Bemerkung hinunter und machte sich wieder an den Abstieg. Dieser war natürlich schwieriger als der Aufstieg und als die anderen abermals den Weg mit der Barrierentreppe nahmen, stieß die Rothaarige sich kurzerhand von der Wand ab, hängte sich an eine Barriere, sammelte Schwung und sprang mit einem eleganten Salto auf das nächste Hausdach. Dort ging sie sofort wieder in Bauchlage, um nicht entdeckt zu werden. Falls das nicht ohnehin schon passiert war. Kurz nach ihr trafen auch die anderen ein und die Assassinin bedeutete ihnen, auf das Pflaster einer kleinen Nebengasse zu kommen. Dort vergewisserte sie sich kurz, dass niemand in ihrer Nähe war und wandte sich dann an Seraphine: „Also, wo ist dieser oder diese Freyr jetzt?“ Dabei wählte sie einen ruhigen Tonfall, um das Kristallmädchen nicht zu verschrecken.


    Der Gang über die Mauer, dank Ruval wortwörtlich, verlief gänzlich anders, als Seraphine es sich vorgestellt hatte, doch sie wollte nicht klagen, immerhin war sie so der Schwarzhaarigen deutlich weniger hinderlich. Auch, wenn sie Angst hatte, nutzte sie doch Tapfer den Blick aus dieser erhöhten Position, um das Gebiet hinter der Mauer mit ihren Erinnerungen abzugleichen. Als sie alle endlich wieder auf dem Boden standen, klärten sich Seraphines Umrisse wie von selbst, als diese sich ein wenig entspannte und die Unschärfe verschwand. Vorsichtig tippte sie Krähe auf die Schulter und bedeutete ihr leise, dass sie nun selbst laufen könnte. Diese ließ sie auch tatsächlich zu Boden gleiten, wo das Kristallmädchen sich erst einmal streckte und schüttelte, ehe sie ein entschuldigendes Lächeln aufsetzte. Die Schwarzhaarige hatte sie bestimmt nicht zu fest angepackt, aber sie hatte sich einfach viel zu sehr aus Angst verkrampft gehabt, dass sie nun ihre Muskeln lockern musste.
    „Freyr ist in einem Hinterhof, der von einer schwer einzusehenden Gasse zwischen mehreren Häusern hindurch zu erreichen ist und direkt an die Mauer angrenzt. Und zum Teil von einem kleinen Dach überspannt wird. Kerr wollte nicht, dass sein Kätzchen von der Mauer aus gesehen wird, da das Ärger hätte geben können. Die Wache am Tor zur inneren Mauer hat ja schon richtig Stress gemacht und sich geweigert, Freyr durchzulassen, weswegen wir ihn hier draußen zurücklassen mussten“, erklärte sie schüchtern, „Als wir gerade da oben waren, hab ich mich umgeschaut und ich glaube, ich habe diesen Hinterhof gesehen. Wenn ich richtig liege, ist er gar nicht weit weg und liegt in diese Richtung.“ Sie deutete in die Richtung die links von ihnen entlang der Mauer lag.


    Nachdem sie ohne bedenkliche Zwischenfälle die Mauer, erneut mit Ruvals Hilfe, auf der anderen Seite hinabgestiegen waren bat das Kristallmädchen - nun wieder sichtbar - Krähe, es von ihrem Rücken hinabzulassen. Sofort ließ sie es sanft hinabgleiten, woraufhin Seraphine sich streckte und sie anlächelte.
    Sie erklärte, wo sich Freyr - sie bezeichnete es als Kätzchen - ungefähr befand und zeigte links die Mauer entlang.
    "Dann würde ich vorschlagen, wieder den Weg über die Dächer zu nehmen, so siehst du den Hinterhof bzw. Freyr leichter. Komm wieder auf meinen Rücken."
    Nachdem Seraphine ihrer Aufforderung gefolgt war, kletterte Krähe wieder einhändig eine Wand hinauf und lief über die Dächer in die gezeigte Richtung - dicht gefolgt vom Rest der Gruppe.
    "Sag einfach, sobald du Freyr entdeckst oder glaubst, den Hinterhof gefunden zu haben."


    Schon seit geraumer Zeit beobachtete Rac eine kleine Gruppe von zum Teil stark aussehenden menschlicher und nicht so ganz menschlicher Kreaturen, die offensichtlich keine Lust hatten von den Soldaten auf dem Platz fest gehalten zu werden. Für sein Unterfangen waren solche Krieger genau das was ihm noch gefehlt hatte. Zwar wäre es vielleicht auch so gelungen, jedoch war die Kampfkraft seiner Mitstreiter doch etwas begrenzt und er mochte Risiken nicht, wo sie sich vermeiden ließen. Also beobachtete er weiter.
    Einige andere Menschen versuchten direkt bei den Soldaten durchzubrechen, andere hingegen ihre Freunde und Verwandte oder gar jemand anderen aus den Trümmern des eingestürzten Gefängnisturmes zu befreien. Jedoch waren diese Versuche nur selten von Erfolg gekrönt und immer endeten Fluchtversuche durch die Tore mit dem Tod des oder der Flüchtenden.


    Zurück zu der Gruppe, die zuerst seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Offensichtlich hatten sie einen Plan und eine kleinere Gruppe hatte sich abgesetzt und war dabei die Mauer zu erklimmen. An sich keine schlechte Idee, auch wenn dem Rebellen noch schleierhaft war, wie diese Aktion, den auf dem Boden gebliebenen helfen sollte, aber gern ließ er sich überraschen. Auf der anderen Seite schließlich angekommen, begaben sie sich auf die Dächer und schienen nach etwas suchend in eine zuvor gezeigte Richtung zu laufen.
    Für Rac war klar, dass hier die Gruppe einen Fehler begangen hatte. Auch wenn sie zuvor schon einiges an Glück hatten, noch nicht gesehen oder zumindest nicht direkt angegriffen worden zu sein, wurde es immer Wahrscheinlicher, desto länger sie sich auf einer eher freie Fläche wie den Dächern auf hielten. Nicht selten wurde den Schützen in Aomizu eine Magie beigebracht, die gewisse Ähnlichkeiten mit seiner eigenen Magie besaß und ihnen erlaubte auch uneinsichtige Plätze ohne eine direkte Anwesenheit zu überprüfen. Bei der Anzahl an Soldaten, die sich in der Stadt aufhielten, war es also nur eine Frage der Zeit, bis sie vor die unsichtbaren, magischen Augen eines solchen Magiers kamen.
    Es kam wie es kommen musste und nach dem die Gruppe wenige Häuser überquert hatte, tauchten 5 Soldaten auf, einer ohne wirkliche Verteidigung, dafür aber mit einem Bogen, er ließ sich auf dem Dach eines nahe gelegenen Hauses nieder und nahm auch sofort die Ziele ins Visier. Während der Schütze sich noch für ein Ziel entschied, versperrten die 4 anderen und deutlich besser geschützten Soldaten, die 4 Fluchtwege. Alle bewaffnet mit Schwertern, trugen zwei immer noch zivile Kleidung, jedoch mit einem Kettenhemd darüber und einem kleinen Schild, einen Buckler, in der linken Hand, die anderen beiden hingegen die übliche Uniform und dazu einen metallenen Brustpanzer.


    Entgegen ihrer ursprünglichen Erwartung, von einem freudigen Ruf Seraphines aus der Eintönigkeit des Laufens befreit zu werden, holte etwas deutlich Unerfreulicheres Krähe aus der Eintönigkeit.
    Auf die hätte ich gut verzichten können, aber war ja irgendwie klar, dass wir nicht ohne unsanfte Begegnungen auskommen würden. Unsere Aktion verlief bisher viel zu reibungslos.
    Sofort hielt sie an und stellte ihre Sinne und ihr ganzes Denken völlig auf Kampf um. Sie ließ Seraphine von ihrem Rücken gleiten und ohne sich auch nur einen Moment von den Soldaten abzuwenden, die vor ihnen aufgetaucht waren, befahl sie Ruval, Seraphine mit seinen Barrieren zu beschützen und sich im Hintergrund zu halten.
    "Katarina, hör mir genau zu. Du musst den Schützen unschädlich machen, egal wie, dann haben wir eine Chance. Ich werde versuchen, die Aufmerksamkeit der Schwertkämpfer auf mich zu lenken, um es dir etwas leichter zu machen, aber ich fürchte, dass ich ihnen nicht lange standhalten kann." Krähe streifte den lilanen Mantel von ihren Schultern und zog das Messer aus ihrem Stiefel, das sie dort versteckt hatte. "Ich zähle auf dich!"
    Unmittelbar danach sprintete sie an der linken Seite des Daches entlang auf die Soldaten zu, den Blick ihres übrigen Auges ständig auf den Schützen fixiert, um einen herannahenden Schuss frühzeitig wahrzunehmen und ihm so vielleicht noch ausweichen zu können, auch wenn die Chancen schlecht standen.


    Nachdem Seraphine den ungefähren Ort und die Richtung, in der sich Freyr befand, mitgeteilt hatte, wurde sie wieder von Krähe auf den Rücken genommen und sie setzten den Weg über die Dächer fort. Katarina selbst erklomm das Dach abermals mithilfe der gegenüberliegenden Hausmauer und hatte schon sehr bald zu Krähe aufgeschlossen. Nach relativ kurzer Zeit wurden sie jedoch schon gestört, als Soldaten vor ihnen auftauchten. " Wieso kann nicht einmal was reibungslos laufen...", meinte sie an sich gewandt und zog ihre beiden Dolche. Mit dem tödlichen, schwarz glänzenden Metall begab sie sich in Kampfstellung, als ihre Kollegin meinte, sie müsse zuerst den Schützen ausschalten. " Schon erledigt!", meinte sie, konzentrierte sich kurz und raubte dem Schützen vorübergehend das Augenlicht. Der würde keine Probleme mehr machen. Zumindest nicht, bis ihre Magiereserven aufgebraucht waren.


    So ignorierte sie den Fernkämpfer einfach und wandte sich den anderen zu, immer darauf konzentriert, ihre Magie aufrecht zu erhalten. Als Ziel suchte sich die Rothaarige einen der beiden in den Blechbüchsen aus, der sicher nicht so beweglich war. Und in der Hinsicht erst recht nicht mit ihr mithalten konnte. Ihr Ziel war währenddessen auf Krähe konzentriert und "rannte" auf sie zu, was doch etwas dauerte. Die Assassinin ging in den vollen Sprint und hatte schnell aufgeschlossen und war nun extrem nah bei ihm. Die letzte Distanz überbrückte sie mit einem Sprung und stieß dem Typen mit voller Wucht den Dolchheft gegen den Helm. Das sollte ihr zumindest seine Aufmerksamkeit bescheren, was auch passierte. Die wandelnde Blechbüchse wandte sich nun ihr zu und wirkte nicht gerade erfreut. Der Soldat holte mit seinem Schwert zum Schlag aus und versuchte Katarina in der ungeschützten Bauchregion zu treffen. Diese sprang jedoch über den Hieb hinweg und verpasste ihm sofort nachdem sie wieder gelandet war einen Tritt ins Gesicht. Ihr Kontrahent taumelte etwas zurück und war sichtlich überrascht, denn mit so einem Konter hatte er nicht gerechnet. Das Katzenmädchen gab ihm aber keine Zeit sich wieder zu fangen, sondern setzte einen Tritt nach dem anderen in Richtung Gesicht, bis die Nase schließlich als erstes nachgab und mit einem hässlichen Knacken brach. Der heftige Schmerz war aber anscheinend genau das was der Typ brauchte, denn jetzt blockte er den Hieb der Söldnerin, der ihm den sicheren Tod beschert hätte, ab und konterte. Dem Schlag konnte die Rothaarige zwar mehr schlecht als recht ausweichen, musste dafür aber den Hieb mit einer ihrer Armschienen abblocken. Und das hatte Spuren hinterlassen. Das Schwert hatte ihre Armschiene durchschlagen und jetzt tropfte langsam Blut aus der entstandenen Schnittwunde, die zum Glück aber nicht sehr tief war. Jetzt holte der Soldat abermals aus und wollte die du-Côteau anscheinend mit brachialer Gewalt in der Mitte wie einen Baumstamm spalten. Diesem Hieb wich sie gerade noch aus, wirbelte herum und schaffte es, dem Soldaten, der gerade nochmals ausholte, das Schwert aus der Hand zu schlagen, welches nun scheppernd auf den Boden rutschte. Das schien den Typen allerdings nicht sonderlich zu beeindrucken, denn der drosch jetzt einfach mit den Fäusten auf Katarina ein. Durch die Überraschung kurzzeitig gelähmt traf der erste Hieb Katarina, welche jedoch dem Schicksal des Soldaten entging, denn ihre Nase hielt stand, da sie nicht frontal getroffen wurde. Trotzdem lief ihr jetzt ein kleines Rinnsal aus Blut über das Gesicht und auch im Mund hatte sie den metallischen Geschmack des Lebenssaftes. Den folgenden Schlägen konnte die Söldnerin zwar ausweichen, jedoch verlor sie an Boden und nun stand sie am Giebel des Hauses mit dem Rücken zum Abgrund. Als er ausholte, hatte ihr Kontrahent wahrscheinlich ein hämisches Grinsen im Gesicht. Innerlich hatte die die Verletzte schon mit dem Leben abgeschlossen, als ihr die zündende Idee kam. Der Soldat schlug zu, aber als die Faust in Reichweite war packte sie diese, nutzte den Schwung und das Gewicht ihres Gegenübers gegen ihn und hebelte den Mistkerl über ihren Rücken durch ihre nun gebückte Haltung in den Abgrund. " Bleiben noch vier...", meinte die Rothaarige, spuckte einmal Blut und visierte nun den leichter gepanzerten Soldaten an, der auf sie zustürmte.


    OT: Teil 3~

    Ich bin hier ja glücklicherweise nicht der einzige "Weihnachtsmuffel" : D
    Ich war zwar noch nie der allergrößte Weihnachtsfan, die Adventszeit gefiel mir bis dato aber immer ganz gut. Mein Problem mit Weihnachten war eigentlich schon immer meine Familie, da meine Mutter sich immer sehr viel Stress macht und ein "perfektes" Weihnachtsfest haben will, woraufhin es eh spätestens Heiligabendmorgen zum riesen Krach wegen irgendwelcher Kleinigkeiten kommt, und sich demnach jeder beim Abendessen meistens auch nur angeschweigt, bis man sich irgendwann mit seinen Geschenken verzieht. Was mich in letzter Zeit auch noch etwas stört ist die Tatsache, dass ich dann auch über die ganzen Feiertage in die Kirche geschleppt werde. Ostern ist es zwar noch dramatischer, stören tuts mich dann aber doch, dass ich eben zum Weihnachtenfeiern und damit "Christus anbeten" gezwungen werde, obwohl ich da absolut keine Lust zu hab. Gut, es ist eine unheimliche Verbesserung zu meiner bisherigen Situation (meine Eltern haben es nicht gern gehabt, dass ich ihnen erzählt habe, ich würde nicht an Gott glauben, was eine ganze Zeit lang in Streitigkeiten an jedem Sonntagmorgen resultierte, mittlerweile gehts aber und ich soll nur den Advent durch und eben an Weihnachten mitkommen, ihnen zuliebe). Bisher habe ich ja auch immer brav mitgespielt, aber Spaß macht mir dieser ganze religiöse Aspekt an Weihnachten sicher nicht. (Und die Gospel-Lieder im Chor klingen einfach nicht schön und gehen mir mittlerweile echt tierisch auf den Geist, was allerdings nicht nur am armseligen Inhalt liegt xD)
    Die ganze Adventszeit ist da noch einbisschen was anderes, ich bin ein großer Fan der ganzen Vereinstreffen, die man in der Zeit macht und auch diese gemütliche Stimmung mag ich an sich - außer dieses Jahr.
    Denn seit einigen Monaten wohnt meine Cousine bei uns, und die ist der größte Weihnachtsfreak überhaupt. Überall verbricht sie Weihnachtsdeko, plätzchen, trällert Last Christmas und seine Freunde rauf und runter. Ansich ja kein Problem, aber das läuft seit Ende September so, und ich kann einfach nicht mehr. (ö.o)

    OT: Ich übernehme für Draco. Oh, und die Lavine rollt weiter~


    Als einige kleine Trümmer der Turmes an Zero vorbeiflogen, erinnerte er sich wieder, das er dem Kristallmädchen schon einmal in der Stadt der Magie begegnet ist. Er faste sich jetzt ein Herz und begab sich nun mit großen Schritten auf die Gruppe zu, die vor ihm einige Meter entfernt stand. Er begab sich auch mit dem Ziel dort hin um mit dem Mädchen zu sprechen ob sie sich an ihm erinnert, doch bevor er es ansprechen konnte, erkannte er das sie von einem anderem Mädchen getröstet wird, das kniete. Als dann darauf, auf einmal ein Mann erschien, der sich die Maske von dem Gesicht nahm und dann sich plötzlich Schlangen von seinem Körper lösten, sah Zero seine Chance mit dem Kristallmädchen zu reden, vertstrichen. Zero machte erstmal nichts, da er noch nie jemanden begegnet ist der seinen Körper in Schlangen verwandeln kann und war daher erstmal erstaunt. Doch bevor er weiter staunen konnte, bekam Zero mit, das die beste Möglichkeit von hier zu verschwinden ist, der Weg über die Dächer und Mauer ist. Auch vernahm er wie der Schlangenmann, erwähnte das jeder der etwas Hilfreiches beisteuern kann, sich melden soll. Bevor er sich meldete, ging er noch einmal in sich und meldete sich dann. "Ich kann für ein paar Sekunden ein oder zwei Schilde beschwören, falls ihr vorhabt die Mauer zu sprengen, um uns so vor Trümmer zu schützen oder uns einfach so zu schützen. "Ich kann sie auch direkt vor den Gegner beschwören, was dann deren Angriff einschränkt. Desweiteren kann ich auch mit meinen zwei Kodachis schnell kämpfen, insbesonders auf engem Raum". Als Zero fertig mit seiner Meldung war, wartete er ab und war nun auf die Reaktion der anderen gespannt, weswegen er jetzt ruhig bei der Gruppe steht.

    Ruvals Aufforderung schien an Katarina vorbeizuflattern wie die Turmtrümmer eben an ihren Köpfen. Erst einige Momente später zückte sie ihre Dolche und wandte sich dem Rest ihrer Gruppe zu, um die panischen Laute des Braunhaarigen anscheinend etwas ausführlicher wiederzugeben.
    Doch wieder gab es keine weiteren großen emotionalen Ausbrüche. Diesmal hatte Ruval sie jedoch auch nicht erwartet, stattdessen konzentrierte er sich für einen Augenblick darauf, seinen Atem wieder zu beruhigen. Wenn die meisten Anwesenden so ruhig bleiben konnten, war die Situation vielleicht ja doch nicht so verzweifelt wie Ruval dachte. Immerhin schien der Fluchtweg über die Dächer wenigstens für ihn machbar zu sein, er würde das schon schaffen.
    'Reiß dich zusammen!', beschwor er sich innerlich – als ein Mann im schwarzen Mantel und gruseliger Maske seine Hand in Schlangen verwandelte.
    Ruval drehte sich prompt auf dem Absatz um und schlich unauffällig einige Schritte weg von der Gruppe, während die Panik abermals in ihm hochkochte.
    Schlangen.
    Ein Mensch aus Schlangen.
    Wo war er da nur hineingeraten?
    'Neinneinnein, ich bin ja sowas von weg hier.' Er würde einfach den Weg über die Dächer nehmen, das war um einiges sicherer als bei Katarina und ihrem Trupp Mörder-Schlangen zu bleiben. Zwar hatte Ruval ein paar Kräuter in seiner Tasche, die bestimmte Giftarten wenigstens leicht lindern würden, aber er dachte nicht einmal daran, einen Schlangenbiss auf einem Marktplatz zu riskieren. Ob Katarina nun sympathisch war oder nicht, mit Katzen konnte er sich ja noch anfreunden, Füchse auch, aber Schlangen? Was für Tiere schleppten dann die anderen mit sich herum? Killer-Bakterien? Nein danke.

    Was ist?
    'Der Turm an der Spitze des Marktplatzes regnet explosionsartig auf eine panische Menschenmenge, man kann die Hand vor den Augen kaum erkennen, geschweige denn ein klares Wort verstehen während wahrscheinlich schon ein gutes dutzend Leichen begraben wurden, und Katarina fragt Was ist?'
    Ruval war von den Worten der Katzenfrau so schockiert, ihm blieb der Sarkasmus im Hals stecken. Der junge Mann schien nicht einmal zu registrieren, dass seine Kumpanin ihm beinahe das Ohr dicht gebrüllt hätte. Inmitten all des Chaos und der Panik und Angst und Schreie und – Himmel, Ruval hatte schon einige seltsame oder gefährliche Situationen miterlebt, aber Katarinas Reaktion warf ihn völlig aus der Bahn ( - und was pfiff da neben seinem Ohr? - ). Andere Menschen wurden panisch und versuchten zu fliehen, Katarina schien das nicht sonderlich zu stören. Und jetzt, wo er die Gruppe hinter ihr etwas näher betrachtete, machte, bis auf einige Ausnahmen, auch diese keinen allzu verstörten Eindruck. Die beiden rothaarigen Männer hinter Katarina könnte man ja als geradezu gelangweilt bezeichnen.
    Ruval kannte diese Art Menschen, denen die Leben anderer Menschen egal waren. Die meinten, in einer selbstsüchtigen Welt würde man nur als ebenso selbstsüchtige Persönlichkeit überleben. Ruval kannte solche Menschen, und es gab Gründe, warum er ihnen aus den Weg ging – solche Leute waren die typisierten Bösewichte in Kindergeschichten. Böse, hartherzige Zauberer, mörderische Rebellen, listige Assassine...
    Ruval unterbrach seine Gedanken abermals, hatte er doch lange genug schwer atmend Löcher in die Luft gestarrt.
    Er packte Katarina ohne darüber nachzudenken an den Schultern und schüttelte sie leicht, was aber eher an seinen zitternden Händen lag. „Das ist los! Wir müssen hier sofort weg! Schnapp' dir deine Geschwister und bloß weg hier!“ Nun gestikulierte er abwechselnd zu der Gruppe und über die Dächer und wenn man meinte, Eile und Panik in Ruvals Gesicht zu erkennen – nun, dann lag man goldrichtig.

    "Na klar, und ich bin Aquex Aomizu höchstpersönlich", verkündete Katarina nach Ruvals Herausforderung, was sein Grinsen jedoch nur vergrößerte. "Verzeiht meine Ignoranz, Majestät, nur hatte ich eine etwas vornehmere Persönlichkeit hinter diesem Namen erwartet", sagte der Lockenkopf und verbeugte sich theatralisch. Seine rothaarige Kumpanen war jedoch gerade im Begriff, sich umzudrehen, weshalb er beim aufschauen eine volle Ladung Fell in den Mund bekam. Erschrocken spuckte er die Haare wieder aus und rieb sich - möglicherweise übertrieben, aber das war Ruval in diesem Moment egal, er hatte schließlich Fell einer im unbekannten Spezies Frau im Mund - die Mundwinkel, ebenso wie die Zunge, um ja jedes einzelne Häarchen loszuwerden. Katarina lachte indies über sein Verhalten - vielleicht war Fell im Mund für sie normal, reinigte sie ihren Schweif mit einer Bürste, Wasser, oder mit der Zunge? Oder etwa garnicht? - Ruvals Mundwinkel verzogen sich abermals bei dem Gedanken, was Katarina nur lauter lachen ließ. Ihr Lachen wirkte irgendwie ansteckend und auch er musste etwas über die lächerliche Situation kichern - weshalb Ruval sich prompt an einem Häarchen verschluckte, welches ihm am Gaumen kleben geblieben war.
    Er würgte und hustete nun intensiver, bald stütze er sich auf seinen Oberschenkel ab und rang nach Luft, während er Katarina mit einer Handgeste versuchte zu signalisieren, dass er das nicht böse meinte und er sich nur verschluckt hatte und sie ihm bitte helfen möge. Nach einem finalen Keucher blickte Ruval auf und entdeckte, dass Katarina - mal wieder - davongehüpft war. Diesmal anscheinend in richtung Menschenmenge, die ein leuchtendes Mädchen bestaunte, von dem sich Ruval fragte wie er sie nur hätte übersehen können, da sie freilich hell im Sonnenlicht glänzte.


    Ruval sah gerade noch dabei zu, wie Katarina zwei verdächtig aussehnde Typen vermöbelte und musste innerlich mit jedem Schlag winseln. Ein falscher Schritt, und es wäre er gewesen, der die Kampfwut der Katze zu spüren bekommen hätte. Im Nachhinein fand er es interessant, dass sie ihm nicht sofort ein blaues Auge verpasst hatte, als er auf sie draufgefallen war, immerhin hätte man das ja durchaus falsch interpretieren können. Und es war schlimmer gewesen, als die Typen, die anscheinend nur in die Nähe des leuchtenden Mädchens gekommen waren. Oder war das Mädchen eine bekannte Katarinas? Vielleicht hatten sie ja sowas wie einen Verein der seltsamen Frauen am laufen. Wer weiß, wer weiß.
    Ruval beobachtete vom Dach aus, in Gedanken vertieft, wie Katarina sich an das Mädchen wandte, während ein weiterer tothaariger Typ auf die beiden zukam und etwas sagte. Hinter dem Typen lauerte anscheinend noch eine seltsame Gestalt, doch bevor er diese weiter begutachten konnte, riss ein Schrei in aus seiner Starre.
    Auf einem Dach nur ein Haus weiter, war jemand hingefallen.
    Und jetzt, wo es Ruval auffiel, es schienen sich auch eine Menge seltsamer Typen auf den Dächern herumzutreiben, denn dem Hilfesuchenden kam auch gleich jemand zu Hilfe - oder er war von vorneherein da gewesen nur Ruval hatte ihn nicht bemerkt, bedachte man, wie plötzlich er aufgetaucht war.


    Wie auch immer. Ruval begab seine Aufmerksamkeit zurück zum Marktplatz, wo der Henker übrigens immernoch nicht zu sehen war, und bestaunte die Personen um Katarina herum. Ein großer, rothaariger Mann, ein kleines, seltsam leuchtendes Mädchen und jetzt konnte er sogar das Mädchen - oder war es eine Frau? Ruval tat sich immer recht schwer mit solchen Einschätzungen - etwas weiter vom Hauptgeschehen entfernt erkennen. Sie stand immernoch Nahe genug an seinem Aussichtspunkt, dass er ihre Fuchsattribute klar erkennen konnte.
    Oh, das war so dermaßen ein Familientreffen der de Coteaus.
    Oder der Assassinengilde, Ruval war sich unsicher, was er schimmer finden sollte.
    Ruval war sich generell unsicher, was er jetzt tun sollte. Immerhin hätte er sich gerne von Katarina verabschiedet und eventuell auch die mysteriösen Menschen auf dem Platz näher kennenlernen wollen, andererseits nicht sein Leben aufs Spiel setzen oder mitten in den Club der seltsam gutsaussehenden Assassinen geraten.


    Man könnte meinen, hätte die Explosion Ruval die Entscheidung nicht abgenommen, er hätte den ganzen Tag auf dem Dach weiterüberlegt.
    Stattdessen wurde der Junge aus seinen Gedanken geschreckt und der lächerliche Entscheidungsprozess gelähmt, während Ruval nur mit großen Augen die große Staubwolke aufwirbeln sah. Es dauerte einige Augenblicke bis auch der Rest seines Körpers Begriff - Ja, da ist gerade etwas in die Luft geflogen - und er wusste nicht, ob es an ihm lag oder ob die Erde wirklich bebte. Doch was Ruval von seiner Position auf dem Dach klar erkennen konnte, war erstens: Wie der Turm sich gefährlich zum Marktplatz neigte und zweitens: Ein schwarzer Schatten mit einer gigantischen weißen Sense, in der Luft über dem herabsenkenden Turm.
    Alles weitere passierte in Bruchteil von Sekunden. Ruval beobachtete, wie der Turm laut krachend zu Boden ging und sch ein großes Stück aus dem Mauerwerk löste. Besagtes Geröll schien direkt auf die Gruppe um Katarina zuzusteuern. Ruval reagierte reflexartig. Er machte einen großen Satz nach vorne, mitten in die Menge hinein, schrieh "Vorsicht!" ohne es wirklich zu bemerken und beschwörte eine schräge Barriere einige Meter von der Gruppe entfernt in der Luft. An dieser prallte der Stein ab und ging zu Boden, gottseidank hatten alle Menschen an genau dieser Stelle das Weite gesucht, als der Fels auf sie zugeflogen gekommen war.
    Die Konsequenz dieser Kette aus Ereignissen lautete wie folgt: Ruval landete unbeholfen zwischen einigen anderen Menschen, die Barriere verschwand sofort wieder, Katarina und ihre Freunde waren - hoffentlich - unverletzt, und Ruval verpasste die gesamte Exekution des Königspaares und die Blitzeinschläge. Bis der Junge sich aufgerapelt hatte erkannte er nurnoch Staub, Wolken, Menschen, und panische Schreihe. Versucht, auf den Beinen zu bleiben, fügte Ruval seine eigene Stimme zum panischen Lärm hinzu. "Katarina? Katarina? Wo bist du? Alles okay?"


    OT: Unter der Annahme, die Gruppe stand nicht direkt da, wo der Turm hätte landen sollen, da mittlerweile etwas unklar ist, wer wo genau auf dem Marktplatz steht wenn er nicht gerade zur Dachwache gehört. Hoffe, alles passt^^

    Zankyou no Terror
    Normalerweise verfolge ich die Anime-seasons nicht, unter anderem weil ich zu faul dazu bin, ständig mit den neuen Episoden mitzuhalten oder eine Woche auf etwas neues zu warten, bis dahin vergesse ich doch, was letztes Mal passiert ist. Nene, da schau ich Anime doch lieber in einem Rutsch durch und gut ist.
    Schön wärs, denn nachdem mir zufällig der Trailer ein paar Monate vor'm Release über den Weg gelaufen ist, wollte ich diesen Anime unbedingt sehen. Also suchte ich seit der Premiere jede Folge sofort weg. Und dann noch einmal, um sie genauer zu analysieren, weil Shinichiro Watanabe auf subtiles Show-don't-Tell setzt und einem soviel durch die Lappen gehen kann, während man auf die Untertitel fokussiert ist.
    Aber man, der Anime hats in sich! Die Episoden mögen etwas schematisch aufgebaut sein, aber mit dem Auftauchen unserer Hauptantagonistin wird mit dem Schema gespielt und die Charaktere hübsch aus der Bahn geworfen. Achja: Es geht um die beiden Terroristen Nine und Twelve, die als Kinder einem seltsamen Institute für Genies (?) entkommen sind und nun reihenweise Gebäude in Tokyo in die Luft jagen. (Dass vorallem die ersten zwei Episoden schwer an 9/11 erinenrn ist gewollt, dass die zehnte Folge am 11. September ausgestrahlt wird ist wahrscheinlich auch kein Zufall.) Die Polizei, vorallem Detective Shibazaki, kommen ihnen langsam aber sicher auf die Spur, während Lisa Mishima, Opfer der stätigen Schikanen ihrer Mitschüler, ausversehen deren Komplizin wird.
    Werfen wir noch ein paar Over-the-top amerikanische Agenten rein, Rätsel zum Thema griechische Mythologie und einige Katz-und-Maus-Spielchen im Death Note-Style - tadaa, Zankyou no Terror.
    Und ja, der Anime ist natürlich nicht fehlerfrei, vorallem was die Animation von Schach betrifft *hust*, aber momentan ist mir das herzlich egal ;) Kritik kommt, wenns vorbei ist. (Oh, eine Sache, das ganze Foreshadowing geht mir zZ etwas auf die Nerven, ich darf seit drei Episoden davon ausgehen, dass mein Lieblingscharakter demnächst ins Gras beißt ._.)


    Gatchaman Crowds - Rewatch
    Bald kommt ja Staffel zwei, und da ich irgendwie wieder Lust auf den Anime habe, rewatche ich ihn, während ich auf die neuen Folgen ZnT warte.
    GC ist von 2013 und wurde irgendwie kaum geschaut. Mir ist der Anime auch nicht sonderlich aufgefallen, hab ihn nach der ersten Folge gleich erstmal wieder abgebrochen, lol. Auf eine Empfehlung hin hab ich mich doch dazu durchgerungen weiterzuschauen - und viola, rewatche es sogar. Der Anime ist anscheinend ein Remake von einer beliebten Power Rangers-artigen Serie von 1991 (oder so) und naja, das sprach jetzt nicht gerade für die Serie, wo ich doch so ein großer PR-Fan bin, haha.
    Was mir trotzdem daran gefällt ist eben das ganze Hinterfragen. Die quirlige Hauptperson Hajime sieht überhaupt nicht ein, im geheimen Aliens zu bekämpfen, viel lieber würde sie sich der Öffentlichkeit vorstellen - und hey, warum nicht gleich mit den Aliens anfreunden, die ständig auf die Erde kommen? Die restlichen Gatchaman - eine recht demotivierte Truppe Wanna-Be-Superhelden die sich in fesche Kampfroboter-Anzüge verwandeln um die Menschheit zu beschützen - dürfen jetzt also mit ihr und dem wahnsinnigen Alien Berg-Katze klarkommen. Der Villain heißt Berg-Katze, sieht aus wie Grell aus Kuroshitsuji, benimmt sich noch abgedrehter und wird von Mamoru Miyano gesprochen - spätestens da hatte mich der Anime xD
    Oh, und das Panda-Maskottchen hat ein ernsthaftes Alkoholproblem und darf mitkämpfen! Dann haben wir noch einen Crossdresser und einen homosexuellen Charakter, der mal nicht für Fanservice oder überdramatisches Bromance-Zeug missbraucht wird. Plus kunterbunte Action-szenen, super Sound und tiefgründige Message über Social Networks, die Gesellschaft an sich und "Superhelden". Ich liebe den Anime einfach <3

    Ruvals Kinnlade klappte herunter und blieb dort für einige Augenblicke stecken, während seine Denkprozesse vor eine Wand fuhren.
    Katarina wirkte nicht wie eine Attentäterin, sie wirkte freundlich, ausgestattet mit blutrotem Haar, katzen-ähnlichen Attributen, einer Bärkziegenlederrüstung... Nungut, Ruval konnte ein Muster erkennen.
    Er schluckte, atmete tief durch und nickte bedacht.
    "Verstanden. Ich schweige wie ein Grab." Doch bevor er noch etwas anderes sagen konnte, wechselte sie wieder das Thema und sprach, als sei nichts vorgefallen. Dieser plötzliche Wechsel in der Atmosphäre ließ ihn hohl auflachen. "Oh man, du bist echt etwas besonderes, oder?", murmelte er, während er sich die Haare aus dem Gesicht strich, "Ich bin eigentlich nur auf der Durchreise. Ein zielloser Wanderer, wenn man so will." Er bemühte sich zu lächeln, es wirkte jedoch etwas nervös.


    Als Ruvals Mund offen blieb, konnte sie nicht anders und kommentierte mit: "Mund zu, sonst nisten sich noch Vögel ein!" Mit ihrer Aussage hatte sie ihn anscheinend ziemlich aus der Bahn geworfen. Wenigstens versprach er, nichts zu sagen. "Kann man so sagen", kommentierte sie seine nächste Aussage, lächelte dabei und beobachtete, wie er sich die Haare aus dem Gesicht strich. Sie machte zufälligerweise genau das Gleiche, nur benutzte sie dafür ihren Schweif anstatt der Hände.
    Bei seiner nächsten Aussage wurde sie misstrauisch. Es wäre schon ein großer Zufall, wenn man als Zielloser Wanderer genau am Tag der Hinrichtung des Mörders des Prinzen in Moriseki auftauchte. "Nur ein zielloser Wanderer, hm? Keinerlei Absichten hinter dem Besuch. Keine Familie, keine Freunde, keine Rebellen?", fügte sie scheinbar nebensächlich hinzu, man merkte aber, dass sie jetzt in höchster Alarmbereitschaft war. Ihre Katzenohren fingen jeden Laut aus ihrer Umgebung auf, der Schweif peitschte unruhig hin und her und die Hände hatte sie schon an den Griffen der Dolche.


    Anscheinend hatte Ruval etwas falsches gesagt, die plötzlichen Wechsel in der Atmosphäre machten dies mehr als kenntlich. Mehr noch, Katarina wirkte angespannt und über alle Maße misstrauisch, was sie ihm auch gleich durch ihre nächste Frage mitteilte. Und zwar lag noch der Rest eines Lächelns auf Ruvals Lippen, seine wachsende Nervösität konnte er aber nichtmehr so leicht überspielen. Der Braunhaarige hob abwehrend die Hände, um Katarina zu zeigen, dass er absolut nichts böses im Schilde führte, wodurch er leider auch ihren festen Griff um die Dolche bemerkte. 'Ohjemine, was hab ich mir da nur wieder eingebrockt...'
    "Neinnein, es ist nicht so, wie du denkst", er lachte wieder nervös und wollte sich für seine wundervolle Angewohnheit, in nervösen Situationen wie ein Belämmerter zu Grinsen, selbst eine Schelle verpassen, "Ich habe absolut nichts mit den Rebellen am Hut oder so, bin gestern hier angekommen und wollte eigentlich direkt heute morgen wieder verschwinden, als ich von der Hinrichtung gehört habe... Ich bin sowieso absolut nutzlos im Kampf, keine Sorge!" Er hoffte, Katarina zu verstehen gegeben zu haben, dass es absolut keinen Grund gab, ihn als Bedrohung anzusehen und aus den Weg zu räumen... Man, dabei hatte er gerade angefangen, sie zu mögen...


    Anscheinend hatte Ruval ihre Anspannung vollkommen missverstanden. Er dachte anscheinend, sie wollte ihn angreifen, weil sie dachte, er würde den Rebellen angehören. "Flipp nicht so aus. Ich wollte dich nicht angreifen. Man muss nur immer vorsichtig sein, wenn man über die Rebellen spricht. Selbst hier", klärte sie ihn auf. "Schade eigentlich, dass du nicht den Rebellen angehörst. Dann muss ich jemand anders finden, der weiß, wie man sich anschließen kann", sagte sie und als sie sich sicher war, dass niemand gelauscht hatte. Entspannte sie sich wieder und nahm ihre lockere Haltung ein. "Wenn du mitkommst, könnten wir das mit dem kämpfen noch ändern. Zumindest Muskelaufbautraining brauchst du keines mehr", schlug sie ihm vor und fuhr dabei mit dem Schweif seinen Oberarm herunter, wobei sie die meisten Muskeln spüren konnte.


    "Oh, achso? Ehehehe." Ruval atmete seine ganze Anspannung mit einem tiefen Seufzer aus und entspannte sich wieder halbwegs. "Du hast mich eben echt erschreckt", lachte er schon wieder freundlich, woraufhin Katarina ihm anbot, sich ebenfalls den Rebellen anzuschließen. 'Warte, was?' Er zuckte zusammen, als er den Schweif an seinem Arm bemerkte und starrte diesen einige Augenblicke fasziniert an, nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
    "Ähm, ich... Danke aber... Ich denke, es wäre besser, wenn ich mich von den Rebellen fernhalte, es ist eben... Uhm..." Ruval schaute auf, blickte Katarina direkt in die Augen und fiel aus allen Wolken "Jetzt habe ich den Faden verloren...", murmelte er, bevor er hinzufügte, "Warum willst du dich denn den Rebellen anschließen?"


    Wenigstens ergriff Ruval nicht die Flucht, holte die Wachen oder brachte sie sonst irgendwie in Schwierigkeiten. Als er meinte, sie hätte ihn erschreckt, entschuldigte Katarina sich erstmal. So war das nicht geplant gewesen. Sie merkte, wie er ihren Schweif anstarrte und sichtlich fasziniert war. Dann fing er an zu stottern und meinte, dass er sich von den Rebellen fernhalten sollte. "Wieso solltest du dich fernhalten?", hakte sie nach. Die nächste Frage stimmte sie nachdenklich. Sie wollte den Rebellen beitreten. Aber warum genau? Darüber hatte sie sich noch nie wirklich Gedanken gemacht. Nach kurzem Überlegen fand sie zwei plausible Gründe: "Warum ich beitreten will? Erstens habe ich gehört, dass Jobs für die Rebellen ziemlich gut bezahlt werden. Und zweitens, wenn die Zustände vor Aomizu wiederhergestellt werden, gibt es höchstwahrscheinlich eine höhere Nachfrage an Attentätern und damit höhere Preise"


    Katarinas Entschuldigung stellte für Ruval eine Bestätigung dar, dass sie ihm nichts böses wollte. Dennoch wusste er nicht ganz, wie er auf die ganze Sache mit den Rebellen reagieren sollte. Einfach weglaufen konnte er auch nicht - und überhaupt, wollte er auch garnicht. Katarina war ihm durchaus sympathisch, er würde sich gerne länger mit ihr unterhalten. Nur nach Möglichkeit nicht über Leichen und Rebellen. Den Gedanken, dass er sowieso wahrscheinlich ein Messer im Rücken stecken haben würde, wenn er jetzt versuchte, die Biege zu machen, ignorierte Ruval entschieden. Auch wenn er weiterhin in seinem Hinterkopf nagte.
    "Ich-", er seufzte, "Ich bin kein Kämpfer. Das bedeutet auch, dass ich nicht kämpfen will. Mit meinem Leben bin ich soweit ganz zufrieden, ich möchte es nicht gerne aufs Spiel setzen, zumal das eh nur unnötig Blutvergießen gibt.", erklärte er schließlich und wunderte sich innerlich, wie seine Stimme so ruhig bleiben konnte.
    Katarinas Beweggründe hatte er beinahe erwartet, wenn auch nicht erhofft. "Toll. Noch mehr Leichen. Spaaaß", er lachte leise auf, fing sich jedoch wieder schnell ein, um Katarina nicht zu beleidigen, "Ich meine, es ist dein Beruf, da kann ich deine Gründe irgendwo schon verstehen... Aber, ich frage mich dann, ob es das wirklich wert wäre...", er schluckte. Frieden in Aomizu würde sicher den meisten Menschen zu gute kommen, selbst die Zahl der Attentate wäre wohl nicht sehr viel höher als sie es nun war. Ruval warf einen kurzen Blick richtung Marktplatz, eher er sich wieder Katarina zuwandte. Was für ein Dilemma.


    Bei Ruvals Erklärung verzog sich Katarinas Miene. Allerdings nur innerlich, denn sie behielt immer noch ihr Lächeln. Sie verstand solche Menschen, die nicht kämpfen wollten, einfach nicht. In dieser Welt war man ja förmlich dazu gezwungen zu kämpfen. "Nicht kämpfen wollen ist auch nicht gerade der beste Weg. Manchmal ist der Kampf besser als die Flucht. Und soweit ich weiß sterben die meisten Pazifisten früh", kommentierte sie zu der Aussage des Braunhaarigen und beim letzten Satz verwandelte sich ihr Lächeln in ein Grinsen, das aber genau so schnell wieder verschwand wie es gekommen war. Die Reaktion hatte von Ruval auf ihre Beweggründe hatte sie beinahe erwartet, jedoch eher ohne das Lachen. Auf seinen letzten Satz antwortete sie: "Es ist gut fürs Geschäft. Und recht viel anderes kann ich sowieso nicht machen, weil ich es entweder nicht kann oder es mich anekelt" Mit dem letzten Teil meinte sie Prostituierte. Sie verabscheute zwar nicht die Menschen an sich, aber ihren Beruf, den sie meist hatten, weil sie keine andere Wahl hatten. In dem Moment schlugen die drei Turmuhren in der Innenstadt die Mittgasstunde. Katharina blickte auf und erkannte wie spät es war. "Tut mir leid, aber zu der Hinrichtung will ich schon gehen", sagte sie zu ihrem Gesprächspartner, ging die fünf Schritte zum nächsten Haus, sprang hoch, bekam die Dachkante zu fassen und zog sich hoch. Einen Sprung später stand sie auf dem hölzernen Dachbalken des Hauses. "Oder willst du jetzt doch mitkommen?", fragte sie Ruval und grinste zu ihm hinunter.


    Dieses Grinsen.
    Es war schneller verschwunden als es gekommen war, aber beim Anblick von Katarinas Grinsen lief ein kalter Schauer über Ruvals Rücken.
    Der Kampf sollte besser sein als die Flucht? Ein gewisses Ereignis in seiner Kindheit hatte Ruval aber etwas anderes gelehrt. Wenn es nichts gab, wofür es sich zu kämpfen lohnte, dann -
    Noch ehe Ruval seine Gedanken zu Ende bringen konnte, holte ihn die Stimme der Attentäterin wieder zurück auf die Erde. Sie könne doch nichts anderes als töten, es gäbe gar keine andere Möglichkeit. "Es gibt viele Alternativen zum Töten. Und ich will nicht glauben, dass du sonst nichts kannst. Man kann immer etwas neues dazulernen, es gibt so viele andere Dinge auf der Welt, die man tun kann..." Deswegen war Ruval auch auf Reisen, ohne festen Arbeitsplatz oder Haus oder Familie oder Freunde und öfter kurz vorm Verhungern, wenn er es nicht schaffte, schnell einen Job zu finden. Ja, sehr überzeugend.
    Die Mittagsstunde wurde angeläutet und ehe Ruval sich versah, hatte Katarina sich gelenkig aufs Dach manövriert, wodurch der Junge kurz eine Aussicht erhaschte, die ihn abermals leicht rot werden und zu Boden schauen ließ.
    Katarina wollte gehen, und fragte ihn, ob er mitkommen wollte. Ruval biss sich auf die Unterlippe und überlegte.
    Er würde sich nur noch etwas länger mit Katarina unterhalten. Ein kurzes Gespräch während ein Kopf rollte, dann würden sich ihre Wege trennen und er würde sie nie wieder sehen. "In Ordnung", seufzte er und schaute wieder zu ihr auf, grinsend, "Aber nur zu der Hinrichtung."
    Und weil er sich jetzt nicht wieder durch die Menschenmenge zurückkämpfen wollte, bestieg er die unsichtbaren Stufen, die er mit seiner Magie erzeugte hatte, bis er neben Katarina auf dem Dachbalken stand.


    Katarina freute sich, als Ruval mitkam. Sie fand ihn richtig sympathisch. Schade, dass sie sich wahrscheinlich nie wieder sehen würden. Dementsprechend freute sich die Rothaarige auch, als er zustimmte, mitzukommen. Zu seinem Weg aufs Dach stieß sie nur einen anerkennenden Pfiff aus. "Interessante Magie", kommentierte sie das ganze: "Ich kann nur das. Halt dich am besten irgendwo fest." Als er das tat, vernebelte sie seine Sicht, so dass er nichts mehr sehen konnte. Den Nebel ließ sie aber kurz darauf wieder verschwinden. Als sie sich versichert hatte, dass ihr Gegenüber wieder sehen konnte, forderte sie ihn kurzerhand zu einem Wettrennen heraus und bevor er etwas sagen konnte, war Katarina schon ein Dach weiter vorne. Sie ließ sich bewusst keine Zeit, denn die meisten Bewohner sahen so etwas nicht gerne. Dementsprechend hüpfte sie in Rekordtempo von Dach zu Dach und hängte Ruval dabei so gut wie ab. Auf dem letzten Dach vor dem Marktplatz blieb sie stehen und lehnte sich an den Giebel. Als "Gegner" dann ebenfalls ankam, kommentierte sie das nur mit einem "Erster". Dann schaute sie über den Giebel auf den Marktplatz. "Hm? Eigentlich sollte der Scharfrichter doch schon da sein?", meinte sie und blickte den Braunhaarigen dabei etwas ratlos an.


    Nach Katarinas Warnung, sich irgendwo festzuhalten, hatte der Junge alles erwartet. Vielleicht würde sie sich teleportieren, das Haus abreißen, die Erde erbeben lassen oder ihm die Hose telekinetisch runterziehen. Also schaute Ruval sie gespannt wie ein kleines Kind mit der Aussicht auf Süßes an, als er - plötzlich garnichts mehr sehen konnte. Einen Laut der Verwunderung ausstoßend ließ er beinahe den Balken los, fing sich jedoch und versuchte stattdessen, den Nebel wegzuwedeln, um Katarina erkennen zu können. Oder war es das, was sie ihm zeigen wollte? Konnte sie Nebel heraufbeschwören? Urplötzlich, wie er aufgetaucht war, verschwand der Nebel jedoch, was Ruval dazu veranlasste sich die Augen beinahe theatralisch zu reiben. Er hörte nurnoch, wie Katarina ihn zu einen Wettrennen herausforderte - und prompt ein Dach weiter gehechtet war, bis er überhaupt wieder aufgeschaut hatte.
    "Hey, nicht fair!", rief Ruval ihr nach und wollte folgen, stolperte jedoch ersteinmal beinahe vom Dach. Es dauerte noch einige weitere Momente, bis er seine Orientierung wiederhergestellt hatte, wonach er Katarina längst nurnoch als Strich in der Landschaft erkennen konnte.
    Natürlich setzte der Braunhaarige ihr nach, hatte aber absolut keine Chance sie noch irgendwie einzuholen, bevor sie den Marktplatz erreichen würde. 'Man, die ist echt schnell.' dachte er sich dabei.
    Schließlich kam er, etwas schneller atmend, bei ihr an und lehnte sich auf der Suche nach Gleichgewicht gegen den Giebel. Er streckte Katarina die Zunge heraus und grinste herrausfordernd. "Runde eins mag an dich gehen, aber nächstes Mal krieg ich dich!"
    Doch ihre Aufmerksamkeit lag bereits bei den Geschehnissen, oder eher, bei dem Mangel an Geschehnissen auf den Marktplatz. Zur Abwesenheit des Scharfrichters konnte Ruval nur mit den Schultern zucken, mit Hinrichtungen kannte er sich schließlich nicht aus.

    OT: Und Teil 2 des Gemeinschaftsposts mit Isqzark

    Für ein Land, dessen Größe mit einer Pfütze zu beschreiben war, wenn man es mit dem See namens Aomizu verglich, beherbergte die Hauptstadt Fe'irs erstaunlich viele Menschen. Während der äußerste Bezirk Ruval noch flüchtig an sein trautes Heim erinnert hatte, kam ihm der innerste Ring vor wie ein chaotischer Sturm. Ein chaotischer Sturm Menschen, die alle Richtung Marktplatz drängten, in dessen Mitte der Junge versuchte, gegen den Strom zu schwimmen. Er hatte die Nacht in einer kleineren Herberge , die praktisch direkt am Zentrum lag, verbracht und wäre so schnell wie möglich verduftet, nachdem er von der anstehenden Exekution erfahren hatte. Stattdessen war in der Kneipe neben der Herberge ein Streit ausgebrochen, denn irgendwer hatte irgendwen anders um ordentlich viel Geld übers Ohr gehauen. Was darin resultierte, dass irgendwer anders irgendwen anders mächtig übers Ohr haute – und zwar wörtlich und mit einem Stuhl. Es ereignete sich noch eine Reihe weiterer Verletzungen, nicht zuletzt wurde die Maid mit einem Bierkrug abgeworfen, sodass Ruval wohl oder übel den Heiler spielen musste und die Opfer notdürftig verarztete. Ernsthaften Schaden hatten letztendlich nur die Maid, der Typ mit dem Stuhl hinterm Ohr und ein besoffener, alter Mann davongetragen: Die Hand der Maid wurde verbunden, die Platzwunde am Kopf des Typen genäht und der alte Mann auf dem Hinterhof bestattet. Ruval kassierte etwas Taschengeld und ein Freigetränk, und ehe er sich versah herrschte auf der Straße so ein Tumult, dass es dem Jungen unmöglich wurde, sich fortzubewegen ohne mindestens drei Menschen anzurempeln und den vierten mit zu Boden zu reißen.


    „Himmel nochmal...“, fluchte er leise, während er sich wieder aufrappelte und bei der Frau entschuldigte, die mit zu Boden gegangen war. Sie nickte kurz und lief weiter, ehe er noch ein weiteres Wort sprechen konnte. Es konnten doch nicht alle so wild auf ein Ereignis sein, bei dem jemandem der Kopf abgeschlagen wird. Normalerweise wendeten sich die Schaulustigen doch ganz schnell ab, wenn jemand zu Schaden gekommen war. Also wollten sie sich alle nur das Vorspiel der Hinrichtung ansehen und beim eigentlich Köpfe-rollen wegsehen? Das klang nicht sehr sinnvoll, auch nicht in Ruvals Ohren. Oder waren alle so scharf auf die Exekution, weil man sie nicht zur Verantwortung ziehen konnte und weil ein böser krimineller endlich sein verdientes Urteil erhielt? Es konnte doch nicht allen ernstes alle Anwesen wurmen, dass der Prinz tot war. Natürlich war dies ein tragisches Ereignis, aber für den alten Mann in der Kneipe hatte sich doch auch keiner interessiert. Und wenn Ruval eines fürs Leben gelernt hatte, dann war es, dass politische Meinungen ein Privileg der Rebellen war. Nach dem zu urteilen, was sein Onkel ihm mal erzählt hatte, stand es nicht einmal, oder vorallem nicht dem Adel zu, eine Meinung zu haben. Aber wahrscheinlich war die politische Situation in Fe'ir noch einmal ganz anders einzuschätzen als in Aomizu.
    Aber all dies ließ Ruval immernoch mit dem allgegenwärtigen Problem der aufgebrachten Menschenmenge vor und
    hinter ihm, die ihn einfach. nicht. vorbeiließ.
    Mit einem frustrierten Seufzer machte Ruval einen Satz in die Luft und aktivierte seine Magie, sodass knapp über den Köpfen der Menschen kleinere Barrieren auftauchten, über die Ruval nun problemlos über die Massen hinweghüpfte. Nun wieder gut gelaunt quitterte der Junge die verwunderten oder aufgebrachten Blicke mit einem kecken Grinsen, während er sich selbst ansagte und wie ein Seiltänzer über die Köpfe der Menschen hinweg tänzelte. Leider übersah er dabei eine besonders großgewachsene Gestalt, die just im falschen Moment nach seinem Fuß griff und ihn galant gegen jemanden fallen ließ, besagte
    Person unter sich begrabend. Ruval hörte nur noch ein widerwärtiges Kichern des Saboteurs seiner wundervollen Einlage, ehe
    dieser in der Menge verschwand. Grummelnd wandte er sich der Person unter ihm zu.
    „Tut mir Leid, alles in Ordnung?“


    OT: Wer sich angesprochen fühlt, darf antworten :)

    Hm, interessantes Thema, da will ich doch auch meine 3 Groschen einwerfen~


    Und bevor der wütende Mobb hier die Mistgabeln auspackt und mich bei lebendigem Leibe verbrennt, lasst mich ausreden, es gibt Gründe, warum ich sage, dass Attack on Titan verdammt Overrated ist.
    Attack on Titan ist okay. Punkt. Okay, also ganz gut. Das heißt, ich geb es zu, die Animationen und der Soundtrack des Anime sind sensationell. Aber Story- und charaktertechnisch ist er eben "nur okay". Auf jeden Fall sicher nicht so besonders, dass er einen eigenen Werbeferrari (und all diese anderen Gimmicks) oder einen dermaßen extremen Hype verdient. Ich meine, das ganze Internet ist verrückt geworden, als der Anime erschien, wirklich verrückt. AoT hier, "bester Anime eva" da. Beim Manga ist es ähnlich. Und der sieht nichtmal so toll aus wie der Anime. Ich sage ja nicht, dass Attack on Titan schlecht ist, aber die Story ist weder sonderlich tiefgründig noch innovativ - okay, dieser technische Kram mit dem Rumflieg-Gear fand ich beeindruckend - aber das Setup? Die Charaktere? Himmel, nicht nur dass ich die Massen an Nebencharakteren nie wirklich auseinanderhalten konnte (oder sie neben Sasha, Conny und Annie auch nur ansatzweise herausstechende Merkmale besaßen), ich fand die Hauptcharaktere unausstehlich XD Armin geht ja noch, aber Mikasa und Eren? Die sind total over the top, für die konnte ich gerade mal in den ersten Folgen Sympathien empfinden, danach gingen sie mir nurnoch auf den Wecker.
    Den Anime hab ich auch nach 12 Folgen abgebrochen, weil mir dieser Battle um Trost(?) einfach viel zu lange dauerte, lol. Nach einer ganzen Folge(!), in der nichts weiter passiert als das Armin rumschreit hatte ich einfach keine Lust mehr XD


    Zum Punkte Underrated fällt mir gerade nur Pandora Hearts ein, aber da gibt es ja noch viele andere.
    Und damit meine ich nicht den miesen Anime, ich spreche von dem Manga, der, nach den ersten paar Kapiteln "Joa, der ist irgendwie cool!" von vielen Fans kaum noch erwähnt wurde. Klar, es gibt eine Fanbase die zwar recht abgenommen hat, sich aber noch ganz solide hält, aber der Manga erreichte nie die Popularität, die ich von einem Kuroshitsuji-Reverser erwartet hätte XD Dabei wird alles nur besser, je länger der Manga läuft: Der Zeichenstil verbessert sich ungemein, die Charaktere werden dreidimensionaler und legen die überzogenen Comedy-Quirks ab, es gibt Themen zum nachdenken, tausend Theorien zum aufstellen, die Story ist einfach nur super durchdacht und es macht unheimlich Spaß, alle Mysterien nacheinander aufzudecken,... Und vor kurzem erschien ein Kapitel, was eigentlich alle Fans hätte ausrasten lassen sollen, doch mitausnahme von zwei Blogs, die sich hin und wieder mit dem Manga beschäftigen, hab ich da seeehr wenig von mitbekommen (oder beweg ich mich in den falschen Communitys?). Es geht aufs Finale zu, aber die Resonanz ist recht mickrig für einen langlaufenden GFantasy Manga voller Bishonen...


    Oh, und wo bleibt der Zankyou no Terror Hype? Im Ernst, statt SAO mal in Ruhe zu lassen und sich was gutes anzusehen...