Name: Ruval Ta-Pfutsch (nach seinem Ur-Ur-Großvater Taling benannt, über den nicht viel mehr bekannt ist, als dass seine angeborene Magie ständig Leute und Gegenstände verschwinden ließ, und zwar schneller als man überrascht „Taling“ stottern konnte.)
Alter: 18
Geschlecht: männlich
Aussehen: Nimmt man sich die Zeit, Ruval genauer zu betrachten, fällt einem wohl als erstes die unbändige Lockenpracht, die sich Haare schimpft, auf seinem Kopf auf. Von Mutter Natur als Haselnussbraun erdacht, erscheint es unter Lichteinwirkung wesentlich heller. Je nachdem, wie es mit der Beleuchtung der Umgebung aussieht, variiert seine Haarfarbe auch gerne zwischen sämtlichen Brauntönen und jeder Befragte wird etwas anderes verkünden. Fragt man Ruval, erzählt er einem mit einem verschmitzten Grinsen, seine Haare wären kupferfarben. Praktischerweise lassen sich seine Segelohren trotz aller Wildnis auf dem Kopf klar erkennen, gleiches gilt für die gelb-braunen Augen des jungen Mannes.
Interessant ist jedoch die Kleidung des achtzehn-jährigen, denn er trägt ausschließlich Outfits, die er aus Kleidungsstücken aller möglichen Regionen zusammengewürfelt hat. So gesellen sich zu einem dunkelgrünen, langärmligem Oberteil aus Wattefarn mit V-förmigem Ausschnitt ein ärmelloser Pullover aus Bärkziegenwolle und eine abgetragene, braune Hose aus Wattefarn. Zudem ist Ruval eine richtige Frostbeule und trägt aus diesem Grund bevorzugt wärmere Schuhe und ein paar schwarzer Handschuhe, die allerdings schon einiges mitgemacht haben und mehrere Löcher aufweisen. Seine Habseligkeiten inklusive eines improvisierten Erste-Hilfe-Kastens verstaut der Junge in einem kleinen Rucksack, seinen Geldbeutel versteckt er unter seinem Pullover; das Taschenmesser trägt er, inklusive eines Beutels mit Pflanzenteilen griffbereit an seinem, mit dem Familienwappen besetzten Gürtel.
Ruvals Haut musste trotz seines Standes häufig viel Sonnenlicht ertragen und ist auch dementsprechend gebräunt, seine Statur ist zwar nicht übertrieben muskulös, dank einer Reihe Gelegenheitsjobs besitzt er eine vergleichsweise recht stark ausgeprägte Oberarm-, sowie Oberschenkelmuskulatur. Mit 1, 74 m muss man sich ja irgendwie durchsetzen, mit der Größe kommt man da nicht weit. Auch wenn er eher einen schlaksigen Eindruck macht. Ist ja nicht Ruvals Schuld, dass an ihm alles Haut, Knochen und Muskel ist.
Eigenschaften: Ruval gehört zu der Sorte Menschen, die viel darüber reden, was für ein besserer Ort die Welt doch werden könnte, jedoch keinen Finger krümmen um dies auch zu erreichen. So ist der junge Mann durchaus selbstbewusst und geigt dem gruseligen Typen in der schäbigen Kneipe gerne seine Meinung – bis dieser sein Schwert zieht, dann ist Ruval plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und macht einen Rückzieher. Am liebsten, in dem er seinen Gegner mit seiner Magie ablenkt und bloßstellt, spricht man ihn aber später darauf an, ist er der letzte, seine Tat zuzugeben.
Dennoch würde Ruval gerne ein Zeichen setzen – ganz ehrlich – er ist ein netter und fröhlicher Geselle und besitzt auch durchaus Mitgefühl für sympathische Menschen. Dafür, dass die Welt in der er lebt so gefährlich ist, hat der Junge noch eine relativ optimistische Einstellung ihr gegenüber. Aber kann man das Weltretten nicht lieber den weißen Rittern überlassen? Und wenn man genau darüber nachdenkt, sind die Zustände doch nun wirklich noch gar nicht so schlimm, es könnte doch auch noch schlimmer sein, und genau das wird es auch, wenn jemand wie Ruval plötzlich versucht die Welt zu retten... Nein, er bleibt lieber hier und nervt ein paar gemeine Typen mit kleinen Streichen. Das reicht ihm schon, und es sieht so unheimlich witzig aus, wenn die großen bösen Jungs plötzlich aufs Maul fallen!
Doch nicht nur sein etwas eigensinniger Humor ist unverkennbar, Ruval kann auch sehr kreativ und neugierig sein. So beschäftigt er sich durchaus gerne mit philosophischen Fragen, solange man ihn nur aus den Überlegungen rauslässt. Diese Haltung spiegelt sich auch in seinen Konversationen mit anderen Menschen wieder. Alles ist gut solange es bei Smalltalk und Witzen bleibt, aber geht um Verantwortung oder Veränderungen – denen Ruval dann doch irgendwie skeptisch gegenüber steht – könnte dies gerne das letzte Wort sein, dass man mit dem Jungen gewechselt hat. Seine politische Meinung äußert er auch lieber, wenn niemand hinhören kann – und überhaupt, was geht es ihn an, was die großen Reichen und Adeligen beschließen? Ist ja nicht so, als wenn er mitbestimmen könnte.
Es lässt sich also durchaus sagen, dass Ruval Konflikten um alles in der Welt aus dem Weg gehen will – dies gilt jedoch nicht für die Opfer selbiger. Wenn er also einen Verletzten auf der Straße findet wird ihm durchaus geholfen, der achtzehn-jährige hat durchaus ein Herz und genug medizinisches Fachwissen dafür.
Geschichte: Seit Generationen handelt es sich bei der Familie Ta-Pfutsch um eine Händlerfamilie, die auf der ganzen Welt Kleider und Stoffe verschiedenster Beschaffung für gutes Geld vermittelt. Das Geschäft begann bereits mit Ruvals Urgroßvater, wurde jedoch erst von dessen Sohn richtig ausgebaut . Schließlich verfrachtete Ruvals Vater, Henry Ta-Pfutsch, der älteste Sohn und damit Träger des Familienerbes, Frau und Maus komplett auf das Schiff und besegelt nun die Welt mit seinen Waren. Gerade, als das Geschäft besonders gut lief, entschied sich Henry, dass es Zeit für einen Erben wurde und bekam einen Sohn, dem das Schiff versprochen wurde, bevor er einen Namen bekam. Lavur Ta-Pfutsch ist Ruvals drei Jahre älterer Bruder, der vom Beginn seines Lebens an wohlbehütet und geliebt aufwuchs, während er bereits früh allgemein und im Handelsfachwerk gebildet wurde.
Ruval hatte dabei nicht ganz so viel Glück. Geboren in der Nähe der schwebenden Inseln, wurde er durchaus von seinen Eltern geliebt, doch sein Stand innerhalb der Familie war merklich geringer. Der Junge versuchte deshalb oft, die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu erlangen, meist durch gefährliche Vorhaben oder waghalsige, dumme Streiche. Bis es seinen Eltern zu dumm wurde und sie den sechs-jährigen ans Festland an seinen Onkel Roland abschoben.
Bei dem hatte Ruval die schönste Zeit seines Lebens, denn Roland verstand die Situation in der sich der Junge befand und gab ihm durchaus Aufmerksamkeit, wobei er den Jungen gleichzeitig erzog und ihm beibrachte, Verantwortung für seine Taten zu übernehmen. Das bedeutete also, dass er dafür geradezustehen hatte, wenn einer seiner Streiche nicht so gut ankam (und natürlich kamen diese beim Opfer NIE gut an). Auch lernte Ruval mit seiner angeborenen Magie umzugehen, auch wenn er diese meist für Schabernack ausnutzte. Ferner übernahm er auch Rolands philosophische Tendenzen, sodass der Mann ihm gelegentlich versuchte das Lesen beizubringen.
Da Roland auch der amtierende Dorfheiler war, ging der Händlerssohn quasi bei ihm in die Lehre. Zwar konnte er keine heilende Magie wirken, dennoch wurde ihn viel über das Heilen von Wunden und Krankheiten mit gewöhnlichen Methoden beigebracht.
So gingen die Jahre ins Land, Ruval half im Haushalt und in der provisorischen Praxis aus, freundete sich sogar mit einem Mädchen im Dorf an. Seine Familie besuchte ihn gelegentlich, doch er blieb lieber bei seinem alten Onkel Roland, der so etwas wie ein Vater für ihn geworden war.
Doch es kam wie es kommen musste: Das Dorf, in dem die beiden wohnten, lag an der nordwestlichen Küste von Aomizu. So ereignete es sich eines Tages, dass Soldaten das Dorf besuchten und einige von ihnen es sich nicht nahmen, die Bewohner zu schikanieren. Als Roland bemerkte, wie mehrere Soldaten einem seiner besten Freunde das Leben schwermachten, fasste er sich ein Herz und griff ein – um seinerseits Opfer der Soldaten zu werden, die allmählich sauer wurden. Die Fronten provozierten sich gegenseitig immer weiter, während das Dorf in einem Ring darum herum zusah. Doch obwohl Roland defensiv blieb und nur das Wohl seines Freundes im Sinn hatte, wurde er bald von den Soldaten vor den Augen des ganzen Dorfes zu Tode geprügelt und seine Leiche als Beispiel liegen gelassen. Ruval musste dieses Schauspiel mit den bloßen Augen eines zwölfjährigen ertragen, flehte die umstehenden Bewohner an, zu helfen, flehte die Soldaten an, aufzuhören, doch seine Bitten blieben unerhört.
Zwar blieb der Junge noch zwei Jahre im Dorf, trauerte und versuchte die Praxis weiterzuleiten. Besonders seine Freundin half ihm sehr in dieser schweren Zeit, doch eines Tages beschloss Ruval, weiterzureisen und zu sehen, ob er Opfern von Tyrannei tatsächlich helfen könnte und ob er nicht irgendwo einen weiteren Heillehrmeister finden könnte.
Durch eine Reihe seltsamer Umstände gelangte Ruval im nächsten Dorf aber nicht zum Heiler, sondern beobachtete, wie ein Kind an einem Gemüsestand fälschlicherweise Buße für den Diebstahl eines halbfaulen Nahrungsmittels zahlen musste. Zwar unternahm er nichts gegen das falsche Urteil, ließ es sich jedoch nicht nehmen, sich mit einem Streich bei dem Beschuldiger zu revanchieren. Dies erinnerte ihn an seine Kindheit und er fragte sich, warum er mit den Streichen aufgehört hatte – nur um mit eben jenen wieder anzufangen, und sei es, um dem Kind eine Freude zu machen, selbst verdiente er ja gerade genug, um sich nicht dem Diebstahl oder der Jagd hingeben zu müssen.
Etwas später reiste Ruval auch noch in entferntere Gegenden und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten jeder Art und als reisender Heiler über Wasser. Es verging über ein Jahr bis er zufällig auf seinen Bruder Lavur traf, der nun allein mit einem neuen Schiff handelte. Die beiden versuchten halbwegs wärmer miteinander zu werden, die Distanz zwischen ihnen konnten sie jedoch nicht überwinden. Lavur versorgte Ruval schließlich mit Kleidung und ließ ihn ziehen.
Magie: Mithilfe seines durchschnittlich großen Magiekerns ist Ruval dazu in der Lage, magische Barrieren zu erschaffen. Diese erreichen meist die Größe einer durchschnittlichen Tür und können zwar verschiedene Formen annehmen, allerdings nicht „verbogen“ werden, um eine Kuppel o.ä. Zu erschaffen. Eine Barriere sieht aus wie durchsichtiges Glas, könnte aber bei genauem Hinschauen durch die Lichtbrechung ausgemacht werden. Ruval könnte auch mehrere kleinere Barrieren erschaffen, dies kostet ihn allerdings auch entsprechend mehr Energie. Dies gilt auch für die Stabilität der Wände, da sie sicherlich nicht unzerstörbar sind. Hierbei gilt ebenfalls: Je mehr die Barriere aushalten muss, umso mehr Energie verbraucht Ruval auch, sodass es ihm unmöglich ist, eine magie- und waffenfeste 12 Quadratmeter große Barriere länger als wenige Sekunden aufrecht zu erhalten.
Wird eine Barriere jedoch zerstört, benimmt sie sich ebenfalls wie Glas, sodass sie einen Schlag durchaus abbremsen kann, dann aber zerscheppert und verpufft.
Die Barrieren nutzt Ruval neben Streichen oder dem einfachem „Kopf gegen die Wand“- Effekt auch gerne als kleine Plattformen, so erschafft er mehrere kleinere Barrieren vor sich, um auf diesen springen zu können, was für das ungeübte Auge wie Sprünge durch die Luft aussehen könnte.
Waffen: Ein kleines, aufklappbares Taschenmesser (mit metallenem Zahnstocher auf der anderen Seite des Griffs, der mehr Verwendung findet).
Kampferfahrung: Die Beine in die Hand nehmen und weglaufen. Was will man auch sonst machen, wenn man von gigantischen Bestien angegriffen wird? Nungut, auf Bäume klettern oder sonst geschwind ausweichen dürfte wohl unter Kampferfahrung fallen, aber mehr als etwas flink und wendig ist Ruval jetzt auch nicht. Körperlich sicher kein Schwächling, gewöhnliche Gelegenheitsarbeit stellt dies sicher, von Kampfsporterfahrung kann man hier allerdings nicht sprechen.
OT: Jetzt sollte alles passen...