Plötzlich erschien Itachi hinter uns, formte ein paar Fingerzeichen und spie eine gewaltige Feuerkugel. Ich, als Genjutsu-Experte, erkannte sie sofort als solches und löste die Illusion. Als ich mich umblickte, merkte ich, dass Nakemo ebenfalls die Falle erkannt und die Täuschung gelöst hatte, was mir ganz und gar missfiel. Doch bevor ich zu einem Kommentar dazu ansetzen konnte, hob der wahre Itachi auch schon an zu sprechen: „Kisame, ich kümmer mich um Sensei Asuma und Sensei Kurenai, du darfst den restlichen Müll haben, aber pass auf das du nicht soviel zerstörst!“ Mit diesen Worten nahmen die Augen des letzten Uchiha einen gefährlich roten Ton an. Das war also das berühmte Sharingan. Natürlich nichts gegen das Genjutsu der Akis, aber trotzdem beeindruckend…
Doch bevor ich das Dojutsu des Gegners auch nur ansatzweise versuchen konnte zu analysieren, wurde ich unterbrochen, da Sensei Yamato alle Genin mit seinem Mokuton umschlang und das keine Sekunde zu spät. Nur der gewaltige Lärm lies erahnen, welche Wassermassen, beschworen vom Fischmensch, auf das Mokuton-Versteck krachten. Eine Weile lang verstand keiner
irgendetwas, doch nach einem etwas längerem Moment lies das Getöse nach.
Sensei Yamato rief uns zu: „Ich werde gleich das Holzversteck auflösen, ihr müsst so schnell es geht nach oben schwimmen! Danach werde ich mich Kisame gegenüberstellen… und ihr werdet nichts Dummes anstellen! Habt ihr gehört? Versucht euch in Sicherheit zu bringen!“
Diese Strategie passte mir überhaupt nicht. Nicht umsonst gehörte ich zu der fast schon legendär zu nennenden Aka-Familie! Ich war etwas Besonderes! Niemand hatte einem Aki zu sagen, wann dieser zu fliehen hatte und wann nicht! Und noch nie war ein Mitglied meines Clans geflüchtet, da wollte ich nicht der Erste sein, der diese Familientradition brach.
Im Gedanken, dass mein Vater es gutheißen würde, protestierte ich: „Ich will auch kämpfen! Wir Akis sind noch nie vor einem Kampf davongelaufen…“ Doch ich wurde vom Sensei unterbrochen.
„Wenn du von deiner ersten Mission als Toter zurückkehren willst, bitte, ich kann dich nur nicht beschützen, denn Kisame Hoshigaki ist ein Nuke-Nin der Kategorie S“
Ich schluckte. Bei der ersten Mission zu sterben, entsprach auch nicht der Familientradition. Kein Aki war auf einer Mission gefallen… und der Aki, der es als erstes tun würde, wäre vermutlich aus der Geschichte des Clans verbannt. Aber trotzdem… Ich war das absolute Wunderkind meiner Familie, warum sollte ich gegen einen Nuke-Nin verlieren? Aber ich wollte nicht mit meinen Sensei streiten und willigte deshalb, wenn auch widerstrebend, ein.
Nachdem das Holzversteck aufgelöst war, hatte ich einige Schwierigkeiten zur Wasseroberfläche zu gelangen, da mich meine Goldhose nach unten zog. Zu allem Überfluss verlor ich auch noch meine Krone, welche äußerst teuer gewesen war. Meine Laune verschlechterte sich drastisch. „Diese Hose werde ich nach diesem unfreiwilligen Bad nicht mehr anziehen können! Sie rostet!“, dachte ich erzürnt. Normalerweise rostete Gold natürlich nicht, aber die Goldpaletten, aus denen die Hose bestand, waren eigentlich aus irgendeinem Metall, das mit Gold überzogen war…Eine Katastrophe!
Irgendwann hatte ich es dann, mit Hilfe von Sensei Yamato, doch geschafft die Oberfläche des inzwischen recht ausladenden Wassergebietes zu erreichen und stand auf einmal zwei Kisames und einem Itachi gegenüber. Der Gegner hatte offenbar Wasserdoppelgänger geschaffen, die mir jetzt auf die Pelle rückten.
Ich fluchte und fragte mich, wie viel Chakra diesem dummen Fischtypen zur Verfügung stand. Das Dumme an den Doppelgängern war, dass ich sie nicht mit meinen Genjutsu bekämpfen konnte. Es wäre Nichts als Chakraverschwendung und ich brauchte alles, was ich besaß für meine Clanjutsu. Schon allein das Laufen auf dem Wasser war die reinste Vergeudung des kostbaren Chakra.
Da ich keine Zeit hatte, nachprüfen, ob ich noch irgendwelche Ninjutsu im Kopf hatte, die ich vielleicht hätte einsetzen können – Taijustu kam gar nicht erst in Frage – bearbeitete ich die Doppelgänger mit meinen Shuriken, Kunais und Senbons. Ganz besonders das Senbon-Werfen bereitete mir Freude, da ich es tatsächlich schaffte den Itachi-Doppelgänger an mehreren tödlichen Punkten zu treffen.
Zu meinem Entsetzen musste ich aber feststellen, dass sich, nachdem man einen von den Kopien besiegt hatte, zwei neue bildeten. Meine Laune verschlechterte und mein Waffenvorrat verkleinerte sich. Diese Konfrontation führte ins nichts beziehungsweise zu der Niederlage meinerseits.
Auch die anderen schienen so ihre Probleme mit den sich vervielfältigen Doppelgängern zu haben. Plötzlich rief der hagere Junge, dessen Name mir entfallen war: „Hey Leute, wir haben den Befehl uns davonzumachen! Lasst euch von denen nicht lange im Nahkampf binden, Wasserdoppelgänger können sich nicht allzu weit von ihrem Schöpfer entfernen! Rückzug!“
Dies war eine gute Idee, aber nicht vereinbar mit meiner Clanwürde! Ich wollte Chiba – der Name war mir soeben wieder eingefallen – eine herablassende Antwort entgegen schleudern, als dieser auch schon sein Jutsu aktivierte: Das Lähmungsjutsu „Kanashibari no Justu“
Die Doppelgänger in seiner Nähe erstarrten, auch ein paar meiner Gegner hatte er erwischt. Da ich weder Lust noch Zeit hatte, es weiter mit den Kopien des Fischmenschen aufzunehmen, schlug ich ebenfalls einen Weg des Rückzugs ein. Allerdings entfernte ich mich nicht vom Kampf, sondern machte mich zum Kampf von Itachi, Kurenai und Asuma auf. Ich hatte den genialen Plan das Genie der Uchihas herauszufordern. Schließlich war ich das Wunderkind der Akis, es wäre gut für den Clan, gut für mich und gut für meinen Vater. Ich wähnte mich schon im Sieg und Triumph. Der Siegeszug der Akis durch Konoha zog an meinem Auge vorbei. Ich würde mit Auszeichnungen und Ehrungen überschüttet werden, die Akis würden in aller Munde sein und endlich würden wir die Aufmerksamkeit besitzen, die uns zustand. Doch noch ein Gedanke schlich sich in meine Vorstellungen: Mein Vater nahm den Platz des Hokage ein und die Akis herrschten über Konoha…
Aber bevor ich diese Illusion weiterverfolgen konnte, richtete sich meine Aufmerksamkeit auf den nun vor mir stehenden Sensei Asuma. Offenbar war er in einem Genjutsu gefangen, denn er bewegte sich kaum noch und schien Qualen zu leiden. Eigentlich hätte ich ihn auch im Genjutsu lassen können, da es meine Chancen, Itachi anzugreifen während dieser abgelenkt war, vergrößert hätte, aber da ich einige Pluspunkte beim Sensei sammeln wollte, spurtete ich zu ihm und befreite ihn mit einem leisen „Kai“ vom Genjutsu.
„Sensei?“, fragte ich umsichtig, „sind Sie in Ordnung?“ Der Sensei verspürte offenbar, trotz gelöstem Genjutsu, Schmerzen, da er das Gesicht verzerrt hatte und schwer atmete. „Ren!“, keuchte er, „was machst du hier?! Du solltest dich doch mit anderen zurückziehen!“ Ich setzte ein kaltes Lächeln auf und meinte: „Um das zu erklären,müsste ich Zeit in Anspruch nehmen, die ich nicht habe! Wichtig ist nur, dass wir aufgehalten wurden und ich mich um meinen Sensei gesorgt habe!“
Kitschig, aber soll’s? Bei meinem schauspielerischen Talent fällt er sicher darauf herein.
Der Sensei schien aufstehen zu wollen, doch nach einem fruchtlosen Versuch, fiel er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf den Boden zurück. „Sie dürfen sich jetzt nicht überanstrengen, Sensei Asuma!“, meinte ich, den ganz und gar besorgten Schüler mimend, „lassen Sie mich den Kampf gegen Itachi übernehmen, während die Sie sich erholen!“
„Das kommt gar nicht in Frage!“, meinte der Sensei entrüstet und versuchte abermals aufzustehen. „Du bist ein Genin, Ren und noch keinem S-Ninja gewachsen!“
Mein Lächeln wurde noch kälter, aber breiter. „In ihrem jetzigen Zustand sind Sie ihm auch nicht gewachsen, Sensei! Lassen sie mich das machen! Ich bin von der Aki-Familie!“
„Das ist trotzdem keine Erlaubnis…!“ Doch ich unterbrach den Sensei: „Wenn wir ihn nicht aufhalten, wird er uns töten und mit seinem Partner flüchten… unsere Chancen, Dark Fire zurückzuholen, wären zu Nichte gemacht und die Mission fehlgeschlagen! Wollen Sie das, Sensei?“
„Nein, natürlich nicht, aber…“
„Dann lassen mich Itachi übernehmen… nur bis Kurenai oder jemand anderes eintrifft…“
„Nun… aber… na gut“, willigte der Sensei schließlich widerstrebend ein, „aber geh kein Risiko ein, hörst du? Du musst ihn nur hier halten, bis ich wieder auf den Beinen bin!“
„Natürlich Sensei!“, versprach ich scheinheilig und widmete meine Aufmerksamkeit nun dem Gegner.
Ich ging auf Itachi zu. Sein schwarzes Haar schien auf einem Luftstoss zu reiten, während ich von seinen roten Augen taxiert wurde. Mir war etwas mulmig, aber ich machte Mut. Ich war ein Aki, die Akis waren dazu bestimmt, jeden anderen zu übertreffen.
„Sie sind also der berühmte Itachi Uchiha. Aber vielleicht sollte ich mich vorstellen: Ich bin Ren Aki vom legendären Aki-Clan! Dies wird sicher ein interessanter Kampf! Das letzte Genie der Uchihas gegen das Wunderkind der Akis!“
„Du redest zuviel!“, sagte eine Stimme hinter mir. Ich war intelligent genug, zu erkennen, dass das ein Genjutsu war! So formte ich schnell meine Fingerzeichen und flüsterte: „Genjutsu: Kagami“ Dies war ein Jutsu, das mir zu genau so einem Zweck beigebracht worden war.
Sofort löste sich meine Gestalt in mehrere Blütenblätter auf, die Itachi umschlangen und ihm de Eindruck geben sollten, zu ersticken. Während dieses Genjutsu noch seine Arbeit erfüllte, bereitete ich bereits mein zweites vor, ein Clan-Jutsu, da Itachi sich nicht durch so ein Lappalien-Genjutsu wie das Kagami aus der Fassung bringen lassen würde. Und tatsächlich zerstoben die Blütenblätter nur wenige Sekunden später. Doch nun aktivierte ich mein Clanjutsu.
Die Blüten, die davor noch ziellos in der Luft geflogen waren, verformten sich nun zu spitzen Senbons, die alle auf Itachi zuschossen. Ich lachte innerlich, dieses Jutsu würde er nicht so schnell lösen können. Ich schloss für einen kurzen Moment die Augen.
Ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Körper. Ich schrie und schlug die Augen auf. In meinem Körper waren die Senbons gebohrt, während Itachi immer noch da stand und mich mit seinen stechenden Augen beobachte.
„Was?“, keuchte ich, „W-wie…wie konntest du… mein Genjutsu so schnell umleiten?“
„Dein Genjutsu…“, meinte er kalt, „…ist nichts gegen meine Augen!“ Und mit diesen Worten löste er sich in mehrere Krähen auf, die mich umkreisten und dann plötzlich als Shuriken auf mich herabschossen. Das ist ein Genjutsu!, dachte ich panisch, „Du weist wie man Genjutsu auflöst! Du bist ein Wunderkind!“
Ich begann meinen Chakrafluss zu stoppen um das Genjutsu aufzulösen. Eigentlich eine Routine für mich, aber Itachis Jutsu war mächtig… sehr mächtig… Ich hatte ihn unterschätzt.
„Du bist geschickt im Genjutsu…“, schallte seine kühle Stimme durch meinen Kopf, „…aber mir bist du nicht gewachsen!"
Mir wurde schwarz vor Augen und mir war klar… Ich war besiegt worden… Schon wieder…
OT: Farbfunktion funkt bei mir nicht ._.