Hallo <3
Hey, there
Danke für den Kommentar, ich freue mich wirklich immer sehr, wenn ich sehe, dass du kommentierst. Ich versuche mal eine andere Form der @s, weil mir das ständige Copypasten zu aufwendig wurde.
ZitatZwar finde ich persönlich ein mittelschweres Erdbeben ein klein wenig übertrieben, erst recht wenn sich die Umgebung um eine alte Ruine/ einen alten Grab oder whatever handelt, aber was solls.
Nunja, ich weiß gerade nicht, ob ich die Formulierung "mittelschweres Erdbeben" benutzt habe, aber selbst wenn, darf man nicht vergessen, dass das Maries Empfindung ist. Natrlich wäre es recht unvorteilhaft, wenn Cerberus bei jedem Schritt die halbe Höhle einstürzen lassen würde xD
Wie dem auch sei, bin ich erstmal sehr geschmeichelt, dass dir die Kampfbeschreibungen gefallen haben und ich finde jetzt in der Retroperspektive auch, dass der Kampf zu kurz war und vor allem der zweite Angriff von Cerberus zu schnell vonstatten ging, wie du ja schon gesagt hast. Hoffentlich wird das mit den folgenden Kapiteln besser.
ZitatIch weiß, das du lieber mehr aus der Sicht von Marie schreibst, aber in diesem Fall wäre es auch nicht verkehrt gewesen, wenn wir mehr von Damian hätten, schließlich war er an vorderster Front und seine Gedankengänge o. Ä. würden mich interessieren bzw. seine Sicht der Dinge.
Das werde ich in den nächsten Kämpfen berücksichtigen, danke für den Hinweis. Vor allem da Marie in dieser Zeit vor allem mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sein wird.
Um nochmal auf deine Fragen einzugehen: Ja, der zweite Schutzwall war bei Weitem stärker als der Erste, denn zuvor hatte Damian nicht mit einer solchen Stärke gerechnet. Gewöhnliche Höllenhunde beherrschen nämlich nicht Feuer des schwarzen Zirkels. Zur zweiten Anmerkung: Die Höhle an sich ist tatsächlich ziehmlich dunkel, aber Damians Flammen waren hell genug, um den Großteil zu erleuchten und auch die schwarzen Flammen haben Helligkeit gespendet, auch wenn es anders war, als das von normalem Licht.
Nachdem ich vorletzte Woche mit einem Kapitel ausgesetzt hatte (Schule), will ich nun versuchen, die nächsten 3 Wochen jeweils ein Kapitel hervorzubringen. Mal sehen, ob ich das hinkriege. Starten tut das Ganze mit einem weiteren "Expositionskapitel" im Stil von Unschuld. Hoffentlich gefällt es euch.
Melodie
Leises Plätschern erfüllte die Dunkelheit, eine feine Melodie des Wassers, die in der Stille wie ein zartes Lied wiederhallte und die Finsternis weniger bedrohlich wirken ließ, ohne dabei in irgendeiner Weise aufdringlich zu wirken. Sie war beruhigend, friedlich und verlieh dem düsteren Ort eine geheimnisvolle, märchenhafte Note. Stetig hörte man das Tropfen und Rauschen, das Flüstern der Meere, Seen und Flüsse. Wie eine weiche Sonate, welche Lauschende sanft vor sich hin trieb, fesselte sie den Zuhörer in ihrem linden Spiel und konnte ihn doch trotzdem gleichzeitig mit ihrer inne liegenden Ruhe lösen. Der Geist, der sie vernahm, entkrampfte sich und blickte klarer.
Ein kleines Feuer, noch schwach und zögernd, flackerte plötzlich auf und erhellte den Raum ein wenig, jedoch war es zu fragil, um viel Licht zu spenden. Fast wie ein zierlicher Stern, der kurzzeitig erlosch, um dann erneut zu erstrahlen. Ein stetiges Auf und Ab, weich wie die Musik, die den Raum erfüllte. Jedoch gewann das feine Flackern bald an Kraft und die tiefrote Flamme erleuchtete den Raum mehr und mehr. Je stärker und kraftvoller das Feuer wuchs, desto mehr wurde der geheimnisvolle Ort erhellt und die in Schatten getauchten Silhouetten dem majestätischem Licht unterworfen. Bald schon wurde die ganze Würde des Raumes gezeigt.
Eine hohe Halle, weitaus beeindruckender als alles, was man sonst unter Schwarzstadt finden konnte, gab nun ihre gesamte Hoheit preis, wie man sie zuvor noch nicht gesehen hatte. Gräulich-weiße, edle Marmorplatten, durchzogen von grünen Schlieren, führten als Pfad durch die Grotte, vorbei an merkwürdigen und teilweise auch grotesken Figuren. Da waren steinerne Frauen, mitten im Gang erstarrt, Krieger, die das Schwert erhoben hatten und nun nie wieder senken würden, Kinder, die jetzt auf ewig mit ihren kühlen, unbeweglichen Augen ins Leere starren würden und viele Wesen von denen man eigentlich nur gedacht hatte, man könnte sie einzig im Märchen wiederfinden. Satyrn, Faun, Dryaden, viele der alten Geister und Erzählungen hatten sich in diesem Saal zusammengefunden, um wie Wachen bis zum Ende des Pfades hin aufgestellt zu werden. Dort, am Kopfende der Höhle, vollendete ein gewaltiger Thron die Vollständigkeit der Szenerie und dominierte, auf einer erhöhten Plattform stehend, den Saal. Er war aus dem ebengleichen Gestein gemacht wie die Platten und wirkte kalt und abweisend, seine Armlehnen und waren als zubeißende Schlangen gestaltet worden und ganz oben krönte der Kopf einer Frau die einschüchternde Aura des Sessels. Es war jedoch nicht nur irgendein gewöhnliches Frauenhaupt, sondern der einer Gorgone, einer verhängnisvollen Dame, deren Haare wie Schlangen waren und die mit einem einzigen Blick, jeden in Stein verwandeln konnte.
Auf dem Sitz selbst, der nicht unweit des Wassers platziert worden war, hatte jemand nicht Unbekanntes Platz genommen. Das rabenschwarze lange Haar hing ihm in die Stirn und wurden kaum durch seine Narrenkappe zurückgehalten, während die orangeroten Augen wie immer undurchschaubar waren, wie verborgen hinter einem Schleier aus Gedanken. Sein feuerrotes Narrenkostüm wirkte matt und unordentlich, doch Piero schien dies nicht zu interessieren. Er sah eher danach aus, als sei er viel zu sehr in sich gekehrt, um irgendetwas zu bemerken. Seinen Kopf hatte er auf eine Hand gestützt, während er mit müde wirkendem Blick einen unbestimmten Punkt an der Wand fixierte, ohne ihn jedoch wirklich zu betrachten. Er schien viel zu sehr seinen Gedanken nachzuhängen, um überhaupt von der Außenwelt Notiz zu nehmen.
„Piero“, erklang eine besorgte Stimme plötzlich und Salome, die Bauchtänzerin und Assistentin des Narren, trat aus den Schatten. Sie trug immer noch ihr rotgoldenes Tänzerinnenkostüm, auch wenn es in der Höhle weitaus kälter war als unter der Sonne. Ihre goldenen Augen wirkten besorgt, während sie zu ihrem Herrn eilte und sich dabei eine graue Haarsträhne aus dem Gesicht wischte. Ihre orientalisch anmutenden Schuhe erzeugten kaum Geräusche auf dem Steinboden, sodass sie sich auch wie manch andere Dienerin an ihren Meister hätte heranschleichen können. Jedoch schien ihr nicht nach Scherzen zu Mute zu sein, ihre Miene war eher ernst und beunruhigt.
Piero tat so als hätte er sie gar nicht bemerkt, sondern lauschte weiter auf das Rauschen des Wassers, während er offenbar weiterhin in seinem Strom der Ideen schwelgte und sich von seinen Erinnerungen mitreißen ließ. Sein typisches, ewigabwesendes Lächeln fehlte, stattdessen sah sein Gesicht nachdenklich, ja sogar ein wenig melancholisch aus, während er in eine Ferne blickte, die nur für ihn existierte, an einen Ort, zu dem nur er Zugang hatte. Die Realität war für ihn offenbar nicht von Bedeutung.
„Piero“, wiederholte Salome nun noch einmal, diesmal energischer, um die Aufmerksamkeit des jungen Mannes auf sich zu ziehen. Eine leichte Falte hatte sich zwischen ihren Augenbrauen gebildet und ihr Blick wirkte ein wenig sorgenvoller als zuvor. Ihre goldenen Augen fixierten nun das Ohr ihres Herrn, während sie ihn sanft an der Schulter berührte, offenbar, um ihn aus seiner Trance zu befreien. „Geht es Euch nicht gut, Piero?“
„Es ist nichts, Salome“, kam die Antwort des Narren und er drehte ihr nun endlich den Kopf zu, um ihr zu zeigen, dass sein allzeitpräsentes Lächeln zurückgekehrt war. Seine Stimme war so ruhig und verträumt wie immer, doch irgendetwas an ihm schien nicht ganz richtig zu sein. Auch Salome konnte dies offensichtlich erkennen, denn die Sorgenfalte in ihrem Gesicht vertiefte sich und ihr Blick bohrte sich nun in den des Narren. Sie wusste, wann er sie anlog.
„Nichts“, wiederholte Piero als hätte er die Gedanken seiner Assistentin gelesen, während er wieder verträumt ins Leere starrte und weiterhin dem Wasser lauschte. Seine Augen waren verschlossen, unlesbar für jeden, der nicht schon einmal hinter die Fassade des Clowns hatte blicken können. Doch Salome konnte sich zu jenen zählen und sie wusste am besten, was ihr Meister gerade fühlte. Eine seltsame Empfindung stieg in der Grauhaarigen auf, eine Mischung aus Zorn, Trauer und Mitleid. Wie sollte sie nur…? „Piero…“, begann sie und ihre Stimme war sanft. Sie wollte diese brennende Eifersucht endlich aus ihrem Herzen verbannen, sie ersehnte nicht länger in Wasser unterzugehen und mit anzusehen wie die Flamme, das Feuer was ihrem Leben Licht gebracht hatte, davon trieb und langsam erlosch. „Wenn ich irgendetwas…“
„Nichts“, kam es ein drittes Mal von dem Narren und seine Stimme war so ruhig und selbstvergessen wie sonst, doch trotzdem war sie stark genug, um die Bauchtänzerin zu unterbrechen und wieder zum Schweigen zu zwingen. Die Furchen auf ihrer Stirn vertieften sich abermals und ihr Gesicht zeigte, dass sie verletzt war. Die Tränen und die Wut, die in ihr tobten, vermochte man jetzt zu erkennen und auch die Enttäuschung, die sie fühlte und sie kleiner und weniger eindrucksvoll wirken ließ. Der junge Mann war dadurch jedoch nicht beirrt, sondern fragte nur kurz: „Hat es Damian geschafft bis nach Tartaros vorzudringen?“
„Ja“, erwiderte Salome kurzangebunden, um ihre offensichtliche Trauer zu verstecken, jedoch ohne viel Erfolg. Sie richtete sich wieder auf und trat nun einige Schritte zurück, um vor dem Thron niederzuknien „Die Gruppe rund um Adens Schüler hat es geschafft, die versteckte Tür zu finden, die Ihr für sie offenbart habt…“
„Und Cerberus?“, unterbrach der Narr sie, monoton und geistesabwesend wie immer. „Sind sie auch an ihm vorbeigekommen?“
„Ja“, folgte die kühle Antwort Salomes. Ihr Gesicht verriet nun abermals keine Regung, ebenso wenig wie das ihres Herrn, doch während er geradezu desinteressiert wirkte, konnte man trotzdem noch merken, dass sie zuvor aufgewühlt gewesen war, auch wenn sie es hinter einer emotionslosen Maske zu verstecken versuchte. „Allerdings bestanden auch, nachdem Ihr den Hund bereits zuvor einem Großteil seiner Kraft beraubt hattet, noch starke Schwierigkeiten von Seiten der Gruppe, ihn zu bezwingen.“
„Aha?“, fragte der Narr, schien jedoch nicht wirklich an der Information interessiert zu sein. Seine immer noch traumverlorenen Augen verrieten, dass er mit diesem Ergebnis schon von vornherein gerechnet hatte. Die Grauhaarige warf ihm einen missmutigen Blick zu. Sie wusste nicht genau wie sie ihre Gedanken ausdrücken sollte, schließlich kamen die Befehle von ganz oben, aber…
„Du hast etwas dazu zu sagen?“, meinte Piero, weiterhin vollkommen selbstvergessen wie zwischen den Himmeln schwebend, Salome für dennoch fast unmerklich zusammen. Es wirkte so, als hätte er geraten, doch die Tänzerin wusste, dass dem nicht so war. Manchmal kam es ihr schon fast so vor als könnte ihr Meister Gedanken lesen und vermutlich war dies auch der Fall, weshalb ihr in seiner Anwesenheit oftmals mulmig zu Mute war. Sie hatte vieles, was sie ihm nicht gern offenbaren würde und von dem sie wusste, dass es nie für ihn bestimmt war. Gleichwohl gab sie sich aber endlich einen Ruck und traute sie sich nun ihr Bedenken offen zu äußern.
„Ich frage mich…“, begann sie emotionslos wie ihr Herr doch mit einem nicht leicht zu kategorisierenden Unterton in der Stimme, „…wieso wir diesen Jungen weiterhin beobachten sollten. Er besitzt nicht das Potenzial, das ihm zugeschrieben wird und obwohl er als Schüler des Feuermeisters durchaus geschickt mit der Flammenmanipulation umzugehen weiß, ist er doch nichts Besonderes.“
Piero antwortete nicht. Stattdessen blickte er verträumt auf die Lehne seines Stuhl als würde er die Kunstfertigkeit der Bildhauerei studieren und fast wirkte es, als hätte nicht auf das gehört, was Salome ihm gesagt hatte. Jene wusste jedoch, dass er sehr genau gelauscht hatte und erwartete nun gespannt seine Antwort. Ihr war klar, dass der Narr sich direkten Befehlen nicht widersetzen konnte, aber dennoch war sie sich auch darüber bewusst, dass Piero ihre Meinung schätzte und sie hielt diesen Jungen für unwürdig und allerhöchstens mittelmäßig. Dass er tatsächlich etwas Spezielles war, bezweifelte sie nicht, sonst wären sie nicht auf ihn angesetzt worden, obgleich erschien er ihr durch und durch normal zu sein.
Eine Weile lang herrschte Stille, in denen der junge Mann seinen Gedanken nachhing und Salome wartete. Dann kam nach einer kurzen Weile endlich seine Antwort. Der orangerote Blick des Narren richtete sich nun auf Salome und sie erschauerte. Diese Intensität war immer noch dieselbe, immer noch genauso Einschüchternd wie damals und doch im selben Atemzug faszinierend und lockend. Sein Blick war wie ein Strudel, in dem man versank bis man gänzlich gefangen war. Seit ihrer ersten Begegnung war die junge Frau von ihm verschlungen worden, hatte sich in der Schönheit seiner Augen verloren und war letzten Endes seinem Ruf gefolgt. „Salome…“, begann er nun, die Stimme so freundlich und ruhig wie eh und je. „Das er dich bis jetzt nicht überzeugen konnte, ist unglücklich, aber dennoch nicht zu ändern. Superbia hat uns klare Anweisungen gegeben, denen wir folgen müssen, somit steht die Wichtigkeit der Beschattung Damians außer Frage. Dessen ungeachtet…“, fuhr er fort und sein weltfremdes Lächeln wurde wieder breiter, „…bin auch ich an ihm interessiert. Wer weiß, vielleicht wird er selbst dich noch einnehmen. Außerdem habe ich bereits drei kleine Hindernisse aufgestellt, die zeigen sollten, ob er den Aufwand wirklich wert ist“
Er stoppte seine Ausführungen und stand langsam auf. Salome blieb vor ihm knien, nicht sicher, ob sie das Recht hatte ihm wieder gegenüber zu treten. Bedächtig, aber so träumerisch wie immer, tänzelte er nun vom Thron fort und an seiner Assistentin vorbei, ohne ihr auch nur einen weiteren Blick zu schenken. Seine Augen waren geschlossen und sein Lächeln so undurchschaubar wie zu aller Zeit, als ob eine Maske ihn verbergen und von der Welt abschotten würde. „Wir sollten uns auf den Weg machen…“, meinte er nun, ohne die junge Frau dabei anzusehen. Stattdessen schien es fast, als würde er sich mit der Statur eines Minotaurus, der zornig eine Keule erhoben hatte und im Todesschlag erstarrt war, unterhalten. Salomes Mundwinkel zuckten und ihre Stirn war wieder in Falten gelegt, während sie mit den Augen angestrengt den Boden anstarrte. Sie hatte es wieder geschafft ihn zu verstimmen. Warum nur musste sie immer wieder solche Fehler machen? Was konnte sie nur tun, um auch endlich…?
„Piero!“, rief sie plötzlich aus und sie stand auf, um ihrem Meister ins Gesicht sehen zu können. Sie wusste nicht, was sie tat, aber irgendwie schien das, was sich schon lange in ihr gesammelt hatte, nun endlich aus ihr herauszubrechen. Der Narr schaute ihr immer noch nicht in die Augen, sondern tat weiterhin so, als würde er mit dem steinernen Stiermenschen reden.
„Wir…wir können wegrennen, nur wir beide!“, meinte die Tänzerin zittrig und tat einen unsicheren Schritt auf ihn zu. Warum fühlte sie sich auf einmal wieder so klein und schwach? Wieso war da dieses Gefühl, dass ihr sagte, sie sollte jetzt stoppen, bevor alles noch schlimmer wurde? Doch sie fuhr fort, egal was ihr Unterbewusstsein auch flüsterte, jetzt, da sie endlich begonnen hatte, zu reden, musste sie auch ihre Gedanken beenden. „Nur du und ich. Warum sollte uns Superbia… irgendjemand verfolgen? Gemeinsam könnten wir…“ Doch sie unterbrach sich.
Piero hatte jetzt sein Gesicht zu ihr gedreht und einen Finger auf die Lippen gelegt, um zu signalisieren, dass sie aufhören sollte. Sie befolgte seinen Befehl unmittelbar und ohne genau zu wissen warum. Seine Augen hatten nun den Schleier fallen gelassen und obwohl er immer noch lächelte, war es diesmal anders. Salome wusste nicht wie sie das, was sie fühlte, beschreiben sollte, ebenso wenig wie das, was sie sah. Dieser feurige Ozean, der sie umgab, spülte alle Gedanken hinfort, die ihr zuvor noch im Kopf herumgeschwirrt waren. Es war nur noch dieses große Gefühl da, welches sie nicht zu erklären vermochte und ihren gesamten Geist nun erfüllte.
„Lausche“, flüsterte der Narr sanft und schloss kurz die Augen, fast als würde er durch Wolken schweben und wieder einen Traum durchleben. Das Wasser flüsterte und Salome hörte es wieder plätschern und singen, eine Musik anstimmen, die alles übertönen konnte. „Es spielt ein Requiem…“, hauchte der junge Mann und seine Augen waren erfüllt von Traurigkeit. „Ein Requiem für mich und mein Wunderland, das schon so lange leer und einsam ist. Wie ich dir bereits erzählte, als du deinem Dienst entsagt hast und meine Schülerin wurdest: Auch du kannst diese Leere nicht füllen. Nur das Requiem des Wasser weiß, wie man Schmerzen lindert…“ Und mit diesen Worten löste er sich in feinen Rauch auf und war verschwunden.
Das Wasser spielte weiter. Für Salome war es jedoch kein Requiem sondern nur die trübsinnige Melodie der Trauer.
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14. Kapitel mit 2300 Wörtern