Es tut mir leid, dass ich neuerdings so lange für die einzelnen Kapitel brauche...
Aber ich habe es ja dann doch noch geschafft, dieses Kapitel hier fertigzustellen :)
Ich hoffe das es euch gefällt und hoffe nicht, dass ich euch mit diesem Kapitel enttäusche...
Kapitel 13:
Ein Hauch von Schicksal
Die Sonne stand bereits tief am Nachmittagshimmel und schien auf Paul und Lucia herab, welche draußen zu tun hatten. Das Mädchen war neu eingekleidet, nicht mehr mit der Abendgarderobe, sondern mit einem einfachen Jeans-Look.
"Nochmals danke für deine Hilfe, Lucia. Mit dir geht das ganze viel einfacher.", meinte der Junge und lächelte die Blauhaarige an.
"Ich sehe dich so selten lächeln, dabei steht es dir so gut, wenn du fröhlich bist.", meinte Lucia nur und grinste ihn an, während sie Paul´s Pokémon fütterte.
"Ich bin eben kein besonders fröhlicher Mensch, wie du sicherlich noch weißt. Aber wenn es dich glücklich macht mich lächeln zu sehen, kann ich versuchen fröhlicher zu werden.", schlug der Junge vor und grinste nun mit einem weichen Blick dem Mädchen entgegen.
"So sieht das schon deutlich besser aus.", lachte Lucia und ging nun wieder zu Paul hin.
"Ich muss mich noch einmal bei dir bedanken, dafür dass du mich da weggeholt hast und noch dazu was passendes zum Anziehen auftreiben konntest.", meinte das Mädchen und lehnte sich an einen der Gatterbalken an, welcher eine Herde Pokémon zusammenhielt. "Das ist doch kein Problem. Du bist eine Freundin und Freunden hilft man, wann immer man kann.", erwiderte der Junge nur, gesellte sich zu dem Mädchen und betrachtete die Gegend mit ihr. "Du hast es hier sagenhaft schön, Paul.", sagte Lucia leise und tastete mit ihrer Hand nach der des Jungen. "Danke. Aber bei dir ist es auch schön...", entgegnete Paul im Flüsterton. Seine Hand lag an dem Zaun angelegt und als Lucia sie berührte blieb er ganz ruhig. Langsam umschloss das Mädchen seine Hand und Paul drehte sich zu ihr um. "Sei ehrlich zu mir, Paul. Was bin ich für dich? Eine gute Freundin? Eine einfache Freundin? Oder doch etwas mehr?", fragte sie frei heraus und lächelte ihn freundlich an. Der Blick war aber nicht das was Paul zu schaffen machte, sondern die Tatsache, dass er ihr gerade direkt in die Augen sah. "Du warst für mich immer viel mehr als eine einfache Freundin. Du bist... atemberaubend schön... deine Stimme ist wie sanfte Musik...", flüsterte der Junge und langsam führte er seine freie Hand an Lucias Wange. "Erzähl weiter...", meinte das Mädchen und lächelte sanft und man merkte ihr an, dass ihr gefiel was sie hörte. Sie wurde rosa um ihre Wangen und ihr Blick wurde mit jedem Wort weicher. "... deine Art ist... freundlich... du bist süß und auch etwas... eigen mit deiner Meinung, aber das ist genau das... was mich an dir so fasziniert. Du bist eine andere Art Mensch als all die anderen in dieser Welt...", hauchte der Junge und unterbrach sich immer selbst um die passenden Worte zu finden, was ihm sichtlich schwer fiel. Mit jedem mal wurde er konzentrierter und leiser. Seine Hand streichelte Lucias Wange und er fuhr ihr sanft durch ihr Haar. Nun nahm das Mädchen auch die zweite Hand des Jungen. "Du bist nicht nur gutaussehend sondern auch sagenhaft süß, Paul... Deine Worte sind wie... als wären sie schon immer in mir gewesen und du hättest sie ausgesprochen... Denn du musst wissen...", fing das Mädchen an, doch sie unterbrach sich. Paul machte sich eine Hand frei, führte sie an Lucias Wange und zog sie sanft an sein Gesicht heran. "Lucia... ich habe mich in dich verliebt, an dem Tag an dem wir uns zum ersten Mal begegnet sind... doch war nie mutig genug es zu sagen...", hauchte der Junge und nun reagierte Lucia. Sie zog ihre Hände weg und Paul wich zurück. Doch das war nicht die Absicht des Mädchens gewesen. Sie legte ihre Arme um Paul und küsste ihn einfach. Paul war überrascht, doch erwiderte den Kuss sofort. Als sie sich von ihm löste, musste sie ihm etwas sagen. "Du brauchst dir nichts zu denken... Hab einfach Mut Paul... Denn du bist nicht der einzige, der verliebt ist... Ich bin auch verliebt... aber habe es verdrängt...", flüsterte sie ihm ins Ohr und hielt ihn einfach nur fest. "Lucia...", hauchte er nur und legte seine Hände an. Mit einem schnellen Griff hatte er sie hochgehoben und trug sie ins Haus zurück. Der Abend war am Anbrechen und die Abendröte der Sonne warf ein traumhaftes Licht auf die Landschaft. Gemeinsam saßen die Beiden im Fenster des Gästezimmers, in welchem Lucia auch die folgende Nacht verbrinden würde. "Es ist einfach nur schön... jemanden zu haben, der einen umsorgt und liebt wie er oder sie ist... genau so etwas habe ich gesucht... du bist mein wahrgewordener Traum, Paul...", flüsterte Lucia und lehnte sich an ihren neuen festen Freund. Dieser kicherte und streichelte seiner Freundin über den Rücken. Mit der anderen zog er sein Handy raus und wählte schnell eine Nummer. "Wen rufst du da an?", fragte das Mädchen und lächelte nach wie vor. "Deine Mutter. Eigentlich wollte ich dich zum Abendessen zurückgebracht haben.", meinte Paul nur und lächelte das Mädchen an. "Hallo?", fragte eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
"Hallo Johanna, hier ist Paul.", sagte der Junge mit einer deutlich heitereren Stimmlage als sonst.
"Guten Abend Paul. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Wo seid ihr denn? Ich hatte euch schon vor längerem erwartet.", meinte die Mutter etwas verärgert.
"Es tut mir leid, ich wollte schon früher anrufen und bescheid geben, aber ich bin nicht dazu gekommen. Lucia bleibt heute noch über Nacht, wenn das in Ordnung ist.", sagte der Junge und war die ganze Zeit über einfach nur glücklich.
"Was? Warum das denn?", fragte Johanna überrascht und besorgt zugleich.
"Einen Moment...", sagte Paul nun etwas nervös und wandte sich an Lucia.
"Sagst du es ihr oder ich?", fragte der Junge schnell und seine Freundin deutete ihm, ihr das Handy zu geben.
"Hallo Mama, ich bin´s, Lucia.", sagte sie glücklich und lächelte ununterbrochen.
"Mein Schatz, wie geht es dir? Möchtest du wirklich noch bei Paul bleiben?", fragte Johanna sofort drauf los und Lucia verdrehte lächelnd die Augen.
"Mir geht es wunderbar, mach dir keine Sorgen. Ich weiß, du machst dir immer richtig Sor-gen wenn ich das sage, aber ich habe ja Paul an meiner Seite.", meinte Lucia und kicherte am Ende.
"Wie meinst du das an deiner Seite?", fragte Johanna nun schon misstrauisch.
"Ich bin in Paul verliebt und er ist in mich verliebt. Wir sind seit heute Nachmittag ein Paar! Ist das nicht toll?", sagte Lucia voller Freude.
"Du... und Paul... ein Paar? Ah!", fragte die Frau erst nochmals langsam und man konnte hören, wie bei Johanna etwas auf den Boden fiel und zerbrach.
"Hey, Ash... gib mir sofort...!", sagte die Mutter sauer, doch der Junge schien nicht auf sie zu hören.
"Ash?", fragte Lucia etwas vorsichtig und zitterte leicht.
"Wiederhol das... ich will es von dir hören...", sagte der Junge entgeistert und Lucia konnte sich sein Gesicht vorstellen.
"Ich bin mit Paul zusammen...", sagte das Mädchen leise. Man konnte nur ein Schweigen hören.
"Ash, wo willst du hin?", rief Johanna dem Jungen offenbar hinterher, als man hörte, wie die Eingangstür zuflog. "Lucia, bist du noch dran?", fragte ihre Mutter und das Mädchen hatte Angst zu antworten. Stattdessen übernahm Paul wieder das Telefonat.
"Sie ist etwas... erschrocken. Was ist passiert?", fragte der Junge und stellte auf Lautspre-cher.
"Ash ist einfach abgehauen... Keine Ahnung was er vorhat...", meinte die Mutter nur und Paul versprach nochmals anzurufen, aber erst später. Als er aufgelegt hatte, nahm er Lu-cia in den Arm. Sie hielt ihn wieder fest und begann stumm zu weinen. "Was habe ich da nur angerichtet...?", fragte sie leise und Paul streichelte ihr den Rücken. "Du hast nichts angestellt. Du kannst nichts dafür, dass er Gefühle für dich hat, du aber nicht für ihn. Er ist dir wichtig, ja. Und du bist ihm wichtig. Aber wenn du ihm so wichtig wärst, dann wäre er damit einverstanden, dass du glücklich bist und würde es dabei belassen. Aber ich glaube das er es dir nicht vergönnt...", meinte der Junge flüsternd und Lucia beruhigte sich langsam. "Ich glaube das er es mir vergönnt... aber dir nicht...", meinte sie mit einem Schluchzen. "Du bist sein ewiger Rivale gewesen und erst am Ende unserer Reise hast du Frieden mit ihm geschlossen... Ich glaube, dass er dich wieder als Gegner ansieht und bin mir sicher das er schon bald hier herkommen wird um das mit dir zu klären...", flüsterte das Mädchen in Paul´s Schulter und der Junge fuhr nun sanft mit seiner Hand über die tränennasse Wange des Mädchens. "Wenn er herkommt und es mit mir klären will, wird er das. Und ich werde auf ihn warten. Vertrau mir, ich kann das regeln und es wird alles gut werden.", versicherte er und Lucia atmete tief durch. "Nun gut... Darf ich dabei sein?", fragte sie nun wieder vollständig gefasst. "Er wird verlangen das du dabei bist... wird aus deinem Mund hören und in deinen Augen sehen wollen was tatsächlich Sache ist.", meinte Paul nun und wieder kamen dem Mädchen Ängste in den Sinn. "Was wenn er sauer wird? Was wenn er dich angreift? Für sowas will ich nicht der Auslöser sein!", sagte Lucia schnell und schaute ihren Freund mit wieder aufgelöstem Blick an. Dieser schüttelte den Kopf und umarmte das Mädchen nochmals einfühlsam. "Ich habe dir gesagt, ich regle das. Und wenn ich etwas verspreche, dann halte ich es immer. Vertrau mir.", wiederholte der Junge und wieder zeigten die Worte fast sofort Wirkung. "Danke... Du bist wirklich wunderbar... nicht nur so freundlich, herzlich und nett... sondern auch einfühlsam... Du bist der Junge den ich vergeblich gesucht habe...", hauchte das Mädchen und küsste ihren Freund leidenschaftlich. "Du bist das Licht meines Tages, Lucia. Ich werde um dich kämpfen und wenn es das letzte ist was ich tue.", sagte der Junge nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. "Du bist mein Feuer im ewigen Eis und wirst es ewig sein. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie es für mich war, immer nur dabei zu stehen und nicht mit dir sein zu können. Aber das ist nun vergangen. Wir sind zusammen und wir werden alles miteinander durchstehen, habe ich nicht recht?", fragte der Junge wieder und Lucia antwortete nun fröhlich. "Natürlich! Mit jemandem wie dir brauche ich keinerlei Angst vor irgendwas zu haben! Ich liebe dich Paul. Von ganzem Herzen.", äußerte das Mädchen nun deutlich und zog Paul mit nach drinnen. Schnell waren sie im Gästezimmer angekommen und Lucia zog den Jungen nach wie vor mit sich. "Was hast du vor?", fragte Paul nur und schaute die Blauhaarige überrascht an. Diese warf sich auf das große Doppelbett und ohne weiteres folgte ihr der Junge. "Ich möchte dich neben mir liegen haben, mehr nicht. Und solange Ash nicht hier ist möchte ich die Zeit noch genießen, denn wenn er da ist, wird hier einiges anders laufen...", meinte sie und kuschelte sich an den Jungen heran. "Da hast du allerdings recht...", erwiderte er nur und nahm sie in den Arm. "Versprich mir, dass du für immer bei mir bleiben wirst...", flüsterte das Mädchen und schloss die Augen. Paul schmunzelte und strich sanft die Haare von ihren Ohren. "Hiermit verspreche ich, Paul, dass ich dich, Lucia, niemals verlassen und immer für dich da sein werde.", schwor er mit einer tiefen Ehrlichkeit die man deutlich heraushören konnte. Lucia kicherte und hielt die Hand ihres Freundes. "Du bist wirklich der beste...", hauchte sie und glitt langsam wieder in das Reich der Träume. "Schlafe gut und träume süß...", flüsterte der Junge und küsste die Blauhaarige auf die Wange. So gut er konnte löste er sich von ihr ohne sie zu bewegen und ging lautlos nach draußen. Und wie er es erwartet hatte, wurde er selbst bereits erwartet. "Du bist also tatsächlich hier. Ich bin ehrlich gesagt überrascht. Sag ehrlich, Ash. Was bedeutet dir Lucia wirklich?", fragte der Junge leicht provokant. "Das Gleiche kann ich dich auch fragen, Schlauberger.", sagte der Junge nur gereizt. "Sie ist für mich ein Teil meines Lebens. Sie ist die Person, die die Leere in mir auffüllt. Was ist sie für dich?", fragte Paul nun und Ash war überrascht. "Das ist sie für dich?", fragte er ungläubig und der Junge mit lila Haaren nickte. "Sie ist genau das für mich. Für dich wird sie eher etwas wie eine Trophäe sein, so wie diese Blondine da.", provozierte Paul nun direkt und Ash´s Mine verfinsterte sich. "Du willst einen Kampf? Den kannst du bekommen...", knurrte der Junge mit zusammengebissenen Zähnen und geballten Fäusten. "Willst du das wirklich? Glaubst du Lucia würde es wollen...", fing Paul an doch er kam nicht mehr weiter. Ash war auf ihn zugestürmt und hatte ihm einen Kinnhacken verpasst. Am Boden liegend lachte Paul aber nur. "Ein sauberer Schlag. Eins muss ich dir lassen, du hast ordentlich-", lobte der Junge, doch Ash schlug gleich noch einmal zu, diesmal in den Magen. "Das reicht.", sagte der Verletzte nun entschieden und holte selbst aus. Mit einem harten Schlag in den Bauch brachte der Junge Ash dazu, zurückzuweichen. "Bleib ihr fern.", sagte er nur und drehte sich um. "Du hast mir nichts zu befehlen. Das war ein Fehler, Paul. Du wirst schon sehen was du davon hast!", rief ihm Ash hinterher, doch der Junge war schon wieder im Haus, ehe Ash seinen Satz zu Ende gesprochen hatte. "Der wird sich noch anschauen...", flüsterte der Schwarzhaarige nur und verschwand mit langsamen Schritten und einem langen, im Flüsterton gesprochenen Selbstgespräch von Pauls Grundstück. Paul hatte einen Fehler gemacht, das ist wahr... doch wie groß war dieser Fehler? Man kann es nur erahnen...