Interessant zu sehen, wie jeder hier Mobbing gleich auf irgendwelche Aktionen innerhalb einer Schulklassengemeinschaft münzt. Natürlich habe ich mir nicht alle 15 Seiten durchgelesen, aber ich gehe mal stark davon aus, dass das Thema Mobbing bisher nicht in Bezug auf das Leben nach der Schule gesetzt wurde.
Und das hat seine Gründe.
Mobbing, so wie es hier hauptsächlich beschrieben wird, ist ein infantiles Phänomen der Gruppendynamik. In einer Gruppe (unter Kindern) kann es keine gleichwertigen Mitglieder geben. Das funktioniert einfach nicht, weil Kinder niemals auf die Idee kommen, Entscheidungen im Konsensverfahren zu treffen^^ Das ist absurd. Also sagt einer an (der vermeintlich "stärkste" der Gruppe) und die Mitläufer gehen hinterher. Schon entsteht ein Machtgradient in der Gemeinschaft, welcher zu eben diesem "Mobbing" führt.
Die weitreichenden Konsequenzen sind dabei zumeist gar nicht erfasst!
Und hier sehe ich den großen Unterschied und auch den Fehler darin, dieses Verhalten, welches zu der Entwicklung von Kindern quasi dazu gehört, als Mobbing zu bezeichnen. Erst ab Klasse 7 oder 8 würde ich anfangen, den Kindern eine gewisse Weitsicht vorzuwerfen, mit welcher sie darüber Urteilen können, welche Auswirkungen besagtes Verhalten auf die Opferperson haben könnte. Und erst dann fängt es langsam an, Sinn zu machen, von Mobbing zu sprechen.
Um das einmal auf den Punkt zu bringen:
Als Mobbing bezeichne ich organisiertes, böswilliges Verhalten einer Gruppe gegenüber einer Person, zum Zwecke der gezielten Zerstörung des Selbstbewusstseins des Opfers und in der Konsquenz auch der Existez des Opfers innerhalb einer Gemeinschaft (wie Schulklasse oder einer Abteilung auf der Arbeit).
Als Mobbing an der Schule würde ich es also genau dann bezeichnen, wenn eine Gruppe sich dazu entschließt, einer Person kontinuierlich durch Falschaussagen Schaden in Form von Sanktionen durch die Lehrkräfte - bis hin zum Schulverweis - zuzufügen, obwohl diese sich nichts zu schulden kommen lässt. Simple Hänseleien gehören demnach nicht dazu! Denn der eigentlichen Tätigkeit an einer Schule, kann die gemobbte Person in den meisten fällen immernoch unbehindert nachkommen.
Die Frage war ja auch, ob das gut zu finden sei...
Die Sache ist eindeutig: vereinzelte Handlungen, die zu Mobbing führen, sind Straftatbestände, aber ansonsten ist Mobbing als solches nicht strafbar. Soweit die Rechtslage. Wenn man am Arbeitsplatz gemobbt wird, ist also die beste Chance, die man hat, die Leute zum Gespräch an den Tisch zu beten. Sollte so etwas nicht zu Stande kommen, hat man keine Chance. Traurig, aber wahr. Selbst wenn man es schafft, sich durchzusetzen, wird eine Zusammenarbeit unmöglich sein. Der Arbeitsplatz ist somit zu verlassen. Auch hier wieder der Unterschied zum "Schulmobbing": zu solchen Ausschreitungen kommt es zumeist gar nicht.
Lösungsvorschlag?
Die Aufgabe der Lehrkräfte in der Grundschule sollte es sein, eine Klassengemeinschaft zu stärken und den Geist des Teamworks zu fördern. Dann schwindet die Gefahr, des "Mobbings" zu einem erheblichen Anteil. Das zieht sich dann durch die Entwicklung bis in's Erwachsenenalter durch und bestärkt Teamfähigkeit, Kompromissbereitscheift, etc.