Im Krankenhaus angekommen brachte die Krankenschwester aus der Nachtwache meinen geliebten Lucario in die Notaufnahme und schaute, dass sie die Wunden verband. Ich lief im Wartezimmer aufgeregt auf und ab, kurze Zeit später war es mir gestattet, zu Lucario ins Zimmer zu gehen, um bei ihm zu sein. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass er meine Anwesenheit gar nicht bemerkte. Er war ja nicht bei Bewusstsein, aber durch unser starkes Band der Liebe glaubte ich, dass er mich vielleicht doch unterbewusst bemerkte.
Ich ging näher zu ihm, gab ihm einen zärtlichen Kuss, flüsterte "ich liebe dich"
zu ihm und ging, aber nicht, ohne ihm zu versprechen, am nächsten Tag nach der
Arbeit wieder zu kommen. Am Tag darauf machte ich erst meine Arbeit zu Ende und dann
machte ich mich geschwind auf, um ins Krankenhaus zu Lucario zu kommen. Im Krankenhaus angekommen sah ich, dass Britta auch da war, zumindest auf dem Parkplatz saß sie, in ihrem silbernen Transporter. Sie musste mir
gefolgt sein. Ich versuchte, so leise wie möglich an ihr vorbei zu schleichen, es gelang mir auch.
Auf der Station erklärte man mir, dass Lucario aufgewacht sei und man ihm erzählt habe, dass
seine Frau unterwegs zu ihm sei. Ich musste aufklären, dass ich nicht seine Frau, sondern nur seine Freundin war, aber es mich ehrte, als seine Frau zu gelten. Ich lief zu Lucario's Zimmer. Dort angekommen öffnete ich die Tür und sah, dass mein Lucario dort in dem Bett lag und schlummerte. Am Fenster, das auf Kipp geöffnet war, stand ein Topf mit Alpenveilchen und die weiße Gardine verdeckte es etwas, aber nicht vollständig. In diesem Zimmer gab es auch einen kleinen Tisch, der an Lucario's Bett stand. Auf diesem fand sich eine Tasse mit Pfefferminztee, sie war fast leer. Ich schaute und ging zu Lucario. Ich rüttelte an ihm und sagte seinen Namen und endlich, das Pokemon öffnete die Augen und sah mich an. Ich sagte ihm, dass er sich aufsetzen solle, damit er besser gucken könne. Er machte, wie ich es ihm sagte, und nun konnte er mich endlich wieder erkennen, sein Blick sagte mehr als tausend Worte: ,,Ich hab dich so vermisst, keine Ahnung, warum ich überhaupt hier bin, aber Hauptsache, du bist jetzt bei mir, Schatz."
Ich wurde von riesigen Wellen des Glückes durchspült: ,,Du lebst, ich hatte solche Angst, dass du es nicht schaffen würdest, aber du lebst und bald bist du wieder gesund. Dann können wir endlich eine richtige Familie werden.", sprudelte es aus mir heraus. Ich erklärte ihm, dass ich nun ginge, aber morgen wiederkäme und ihm paar Sachen brächte. ,,Ja, danke Hannah, das finde ich gut, ich freue mich." Nach einer schlaflosen Nacht wachte ich auf und fuhr statt zur Arbeit direkt zum Krankenhaus, um Lucario abzuholen. Ich freute mich riesig darauf, ihn wieder mit nach Hause zu nehmen; mein süßes Kampf-Stahl Pokemon wieder in den Arm zu nehmen war doch alle Strapazen wert für mich.
Im Krankenhaus angekommen marschierte ich direkt zum Zimmer von Lucario, als eine Schwester mit verwirrtem Blick aus der Tür glitt und mich anschaute, während sie mir sagte ,, Junge Dame, es tut mir leid, aber wir wissen nicht genau, was passiert ist aber..." Diese Ungewissheit war schrecklich für mich ,,Nein, sagen Sie nicht, dass etwas mit Lucario ist." Die Schwester schaute mich irritiert an, als sie langsam erklärte: ,,Ihr Freund Lucario ist in der vergangenen Nacht abgehauen, wir wissen auch nicht, wie das passieren konnte." Mir stockte der Atem, die Nachricht, dass Lucario einfach abgehauen sein sollte,
war unverständlich für mich. Ich versuchte, ihn sobald ich das Krankenhaus verlassen hatte,
auf seinem Mobiltelefon zu erreichen, aber es ging nur die Mailbox dran. Ich nahm den nächsten öffentlichen Bus und fuhr erstmal nach Hause, konnte ja sein, dass er dorthin gesaust war.
Zuhause angekommen saß Lucario leicht verkühlt auf dem kleinen grauen Stein vor der Tür,
er war sichtlich froh, mich zu sehen. Wir gingen wortlos ins Haus, die cremefarbenen Treppen
hoch und in meine Wohnung herein. Als ich die hölzerne Tür schloss, fiel mir eine kleine Spinne an der eben genannten Tür auf. Ich ließ sie auf meine Hand krabbeln und beförderte sie auf den Balkon.
Währendessen ging Lucario in die Küche und kochte sich einen Pfefferminztee.
Anschließend legten wir uns eng aneinander in mein smaragdgrünes Bett, wir flüsterten uns immer wieder zu, wie sehr wir uns liebten und uns nichts und niemand mehr trennen könne. ,,Lucario, ich werde dich lieben bis zu meinem Tod und auch noch darüber hinaus. Eines Tages will ich deine Frau werden, das wäre mein größter Wunsch." Lucario schaute mich sehr zärtlich an, ehe er mich erneut küsste und wir einschliefen.
Es war bereits 5:10 Uhr, als es auf einmal an der Tür klingelte
Ich schlief sehr fest und bekam nichts mit, Jedoch Mein Schlaf wurde beendet, als ich Lucario nicht mehr neben mir spürte. Auch hatte er mir,
weil er hinten seinen Schlafplatz hatte, beim Aufstehen versehentlich mit seinem Fuß gegen den Rücken getreten. Ich setzte mich auf
und hörte, wie Lucario die Tür öffnete. Ich hoffte nicht, dass er diese Person hereinließ, ich wollte so früh niemanden außer Lucario bei mir haben. Ich hörte, wie er versuchte, die Tür zu zu machen, aber ein Geräusch wie von einem Stöckelschuh steckte zwischen Tür und Rahmen. Ich hörte, wie er noch was sagen wollte. Plötzlich ein Schrei. Von diesem wurde ich aufgeschreckt und lief hin. Ich sah wie ein Messer in Lucario's Brust steckte
und lief hin
es bot sich mir ein schreckliches Bild
Da stand Britta, blutverschmiert, mit einem langen Messer, dessen klinge in Lucario's Brust
endete. Ich wusste nicht, was ich in diesem Moment hätte denken oder gar fühlen sollen.
Britta sah mich, grinste hämisch und verschwand mit den Worten:,,Jetzt kannst du dir einen
Menschen suchen, denn das Pokemon ist tot."
Da flog die Tür auch schon ins Schloss,
ich schaute schnell zu Lucario. Es floss eine riesige Menge Blut
aus seiner Brust in der das Messer steckte, das Messer zog ich vorsichtig aus seiner Brust und legte es direkt daneben.
Ich versuchte alles, um seine Wunde zu verschließen, das Blut irgentwie zu stoppen,
aber leider konnte ich vor Tränen kaum noch etwas sehen.
Ich flüsterte fast unhörbar: ,,Lucario? Bitte, bitte, du darfst nicht sterben, bitte nicht,
bitte bleib bei mir, ich brauche dich doch."
Ich bekam kaum noch ein richtiges Wort heraus, meine Kehle war wie zugeschnürt
und mein Herz raste so schnell, dass es weh tat. Ich fühlte seinen Puls, aber er schlug nicht
mehr; ich schaute nach seiner Atmung, auch sie schwieg; ich sah in seine Augen, aber sie
waren leer. Kein liebevoller, sanfter Blick mehr, und seine Aurazipfel hingen tot und traurig herunter. Ich war beinahe starr vor Schreck und mein Herz verwandelte sich immer mehr
in einen schweren Bleiklotz, der mir in die Füße rutschte.
Ich zog Lucario ins Schlafzimmer und legte ihn aufs smaragdgrüne Bett,
bedeckte ihn bis zum Hals mit seiner wunderbar duftenden, roten Lieblingskuscheldecke.
Ich bewegte mich anschließend voller Trauer, Pein und Schmerz zu meinem Badezimmer,
holte die schonmal benutzte Rasierklinge aus dem Schrank, lief zur Küche, machte die Schublade auf und holte meine Schlaftabletten heraus.
Anschließend ging ich wieder zurück ins gemeinsame Schlafgemach und holte seinen Arm unter der Decke hervor, schaltete auf der Stereoanlage das Lied "Like you" von Evanescence an, nahm mir seine Tasse mit dem Tee, öffnete die Tablettendose und schluckte mit Hilfe des Tees, den Lucario noch übrig gelassen hatte, die kompletten Tabletten herunter. Es dauerte nicht lange, da wurde
mir etwas schwummrig. Ich stellte die Tasse wieder hin, ob ich den Tisch oder daneben traf,
wusste ich nicht. Ich drehte die Anlage
fast so laut auf, dass ich mein eigenes Denken nicht mehr verstand, setzte mich zu Lucario, so, dass, wenn mein Kopf fiel, mein Hals direkt in seinem Arm landete. Dann nahm ich die sehr scharfe Klinge in die eine Hand und schnitt mir mit all meiner Kraft, mit jedem Gedanken
an meinen geliebten Lucario meinen linken Unterarm komplett auf. Es war eine Heidensauerei,
aber nach einer Weile verlor ich aufgrund des massenhaften Blutaustritts und den vielen Tabletten das Bewusstsein ,,Ich werde dich auf
ewig lieben, Lucario." war das Letzte, was ich noch vermochte aus meinem Mund zu pressen, bevor
ich mein Bewusstsein aufgrund des gewaltigen Blutverlustes und den vielen Schlaftabletten verlor.Mein Kopf landete direkt neben dem Kopf von Lucario, in seinem Arm.
Langsam wurde das Bett von Blut durchtränkt, aber das bekam keiner von uns beiden mehr mit...
Wer wahre, wenn auch seltsame Liebe trennt,
muss damit rechnen, zwei Seelen ins Verderben zu stürzen.
Auch nach dem Tod bleibt die Liebe der beiden bestehen,
denn es ist eine Liebe bis zum Tod.