Beiträge von AdmiralD

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    Nachdem Isaac sich verabschiedet hatte, plauderte Caelas noch ein wenig mit Geothain, oder auch Inu, wie er sich vorher genannt hatte, (Geothain gefiel dem Schwarzmagier besser, es hörte sich irgendwie altehrwürdiger an, passend zu einem Nu Mou) bevor sich auch der Zeitmagier entschuldigte. Inzwischen war auch Caelas mit seinem Behemothsteak fertig geworden, und so verließ er guter Laune und mit vollem Magen die Schenke. Jetzt war Zeit für ein bisschen Sport… Mit schnellem Schritt begab der Hume sich zum Stadttor von Sprohm, und trat hinaus in das felsige Gebiet der umliegenden Berge. Hier musste er sich keine Sorgen darum machen irgendetwas Wichtiges niederzubrennen, und konnte so seiner Kreativität freien Lauf lassen. Und als kleiner Bonus würden sich die Wachen auf der Stadtmauer, die seine Vorführung bewundern durften, eventuell erkenntlich zeigen… Caelas zog seinen Hut mit einer eleganten Handbewegung, und verbeugte sich halb spöttisch in Richtung Sprohm, bevor er loslegte. Zuerst ein paar leichte „Aufwärmübungen“. Er grinste mal wieder über seinen eigenen Humor, und beschwor dann ein paar kleinere Feuerbälle. Nun war dem Schwarzmagier die Aufmerksamkeit aller Beobachter sicher, und langsam begann er sich zu steigern. Flammenpfeile, Magmakugeln und verschiedene feurige, verschwommene Figuren schossen über die steinige Ebene, und versengten die wenigen Pflanzen, die dort wuchsen. Doch Caelas kümmerte das nicht. Er machte einfach weiter, doch schon bald fühlte er, wie sich seine Kräfte dem Ende näherten. Jetzt musste er den Beobachtern noch etwas Besonderes bieten, das Grande Finale… Er sammelte seine magischen Kräfte, und wirkte einen langen und komplizierten Zauberspruch, bevor er mit dem Zepter in Richtung Himmel deutete. Caelas gab es ungern zu, aber er hatte sich schon wieder von dem roten Dämon inspirieren lassen. Er würde versuchen einen lebensgroßen Feuerdrachen zu erschaffen, genau wie dieser ihm geraten hatte. Immerhin gab es kaum etwas Beeindruckenderes als eine gewaltige, brennende Echse. Da würde die Bangaa-Stadtwache aber staunen… Doch statt eines Drachen schoss nur eine recht große Stichflamme in den Himmel.


    „Hmmpf… Da muss ich wohl noch etwas trainieren“, keuchte der Feuerzauberer erschöpft, bevor er sich auf den verbrannten Boden fallen ließ. Er blickte direkt in die noch relativ hoch stehende Sonne, roch die Asche in der Luft, und fühlte sich gut. So etwas konnte er nur selten machen, seine Kräfte einfach nur zum Spaß nutzen. Es waren normalerweise immer irgendwelche brandschutzversessene Wahnsinnige in der Nähe, die ihm den Spaß verderben mussten, oder er hatte keine Zeit die Auswirkungen des Feuers zu genießen. Ach ja, das Feuer… Caelas liebte die Asche, die Wärme und das zuckende, rötliche Licht, doch was er am meisten liebte, war dass das Feuer alles auslöschte, womit es in Berührung kam. Es war seltsam, aber manchmal schien es ihm so, als wäre es am besten, wenn die ganze Welt verbrennen würde. Keine Ungerechtigkeit, keine Verbrechen, keine Kriege mehr. Aber unglücklicherweise auch keine Behemothsteaks mehr… Und so philosophierte Caelas noch einige Stunden über Feuer, Magie, das Leben und Behemothsteaks, bevor er sich auf den Rückweg zum Clanhauptquartier machte. Er brauchte schon wieder eine ganze Weile, und als er das Haus endlich fand, saßen die anderen schon beim Essen. Erschöpft setzte der Schwarzmagier sich hinzu, und sagte untypischerweise die ganze Zeit kein Wort. Er war zu sehr damit beschäftigt sich zu überlegen ob er seine Ration ankohlen sollte oder nicht, denn einerseits duftete das Stück Fleisch auf seinem Teller unglaublich lecker, und andererseits würde es vermutlich noch viel besser schmecken wenn es etwas schwarz war…


    Nach einiger Zeit ergriff Christian das Wort. Ihre nächste Mission sollte also irgendwas mit Rissen und Göttern zu tun haben. Caelas interessierte das Ganze eher wenig. Er würde einfach da hingehen wo der Rest des Clans hinging, und obwohl er der Erklärung Aurayas folgte, war er sich immer noch nicht ganz sicher was er von der ganzen Sache halten sollte. Götter… War nicht Religion das Hepa-Izonel des Volkes? Der Schwarzmagier beschloss, die Sache einfach beruhigt auf sich zukommen zu lassen, und sein Bestes zu geben. Nachdem sie alle fertig waren, ging auch er zu Bett, beziehungsweise zu seiner Matratze. Ohne weitere Störungen fiel er in einen erholsamen Schlaf.


    OT: Back again. Ich bitte das etwas uninspirierte Ende zu entschuldigen, ich muss erst wieder den Anschluss finden.

    Doria stand etwas geistesabwesend hinter den anderen, und wartete auf einen Gegner, der ihn wenigstens nach allen gültigen Regeln und Formen herausfordern würde. Leider waren sämtliche Piraten auf diesem Schiff viel zu ungehobelt für einen solchen Akt der Kultiviertheit, und so blieb dem Ritter über kurz oder lang nichts anderes mehr übrig als die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und so blickte er sich nach einem geeigneten Kampf um. Die Navigatorin war nichts für ihn, und außerdem war in dieser Richtung gerade ein seltsamer leuchtender Nebel aufgezogen, der Doria nicht ganz geheuer schien. Der Kampf gegen Käptn Nemo war inzwischen buchstäblich zu heiß geworden, und sein Vize hatte schon vier Gegner… Über kurz oder lang viel sein Blick auf einen hochgewachsenen Mann, der gerade dabei war mit einer ihm unbekannte Person (also vermutlich dem Gestaltwandler), geradezu Fangen zu spielen. Der Pirat, wenn Doria sich recht erinnerte der Schiffsarzt, bewegte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit, und sein Gegner hatte keine Chance bekommen ihn zu treffen.


    Also beschloss der Ritter, in diesen doch ziemlich unfairen Kampf einzugreifen. Er trat genau zwischen den Schiffsarzt und das am Boden liegende Crewmitglied, tippte sich zum Gruß mit dem Schwertgriff an den Kopf, und nahm eine defensive Haltung ein. Dorias Schwertspitze lag genau in einer Linie zwischen seinen Augen und dem Piraten, so konnte er jede Bewegung sofort wahrnehmen, und Gegenmaßnahmen einleiten. OK, ruhig Blut. Er mag zwar schnell sein, aber genau wie alle anderen muss auch er einen Rhythmus haben den ich lesen kann. Und solange er keine Waffe hat bin ich mit meinem Schwert in der Defensive im Vorteil… Dorias Gedanken drehten sich etwas im Kreis, denn noch immer standen sie sich gegenüber und sagten kein Wort. Also musste der Ritter seinen Gegner zum Angriff bewegen. Er öffnete seinen Mund: „Willst du da noch ewig rumstehen? Du bist hier von uns beiden derjenige der eine Teufelsfrucht gegessen hat, also lasse ich dir höflicherweise den ersten Angriff.“ Doria war vollkommen auf seinen Gegner fokussiert. Was seine Kameraden gerade trieben interessierte ihn überhaupt nicht. Alle seine Sinne warteten auf den Zug des Schiffsarzts. Der Ritter würde sich nicht überrumpeln lassen. Er musste den Piraten nur ermüden, dann würde ein einziger Schlag genügen um den Sieg davonzutragen.

    Voller Tatendrang schritt Ryan hinter den anderen Mitgliedern der Gruppe her. Immer wieder blieb er stehen, um die seltsame Umgebung und den leuchtenden Sternenhimmel genauer in Augenschein zu nehmen. Endlich gab es etwas Abwechslung! Diese Schiffsreise hatte sämtliche Erwartungen in Punkto Langeweile meilenweit Übertroffen, der junge Söldner wusste schon gar nicht mehr wie oft er angeödet sein Gewehr zerlegt und dann wieder zusammengebaut hatte. Aber jetzt waren sie ja endlich angekommen, und auch Mira übertraf alle Erwartungen die Ryan im Voraus gehabt hatte. Allein diese Farben… Die Insel der Illusionen war so unglaublich anders als alles, was der 19-Jährige zuvor gesehen hatte, das es schon fast wehtat. Kein Vergleich zu seiner Heimatinsel... Aber dafür konnte man in Sadal Suud auch nicht in anderen Dimensionen verloren gehen… Bei dem Gedanken musste Ryan grinsen. So ein kleiner Dimensionssturz würde das geruhsame, langweilige Leben zuhause ordentlich durcheinanderwirbeln… Allein Lord Rodolfos Gesicht… Über diese Vorstellung amüsiert, schritt er schneller aus und hatte die anderen bald eingeholt. Er lief nun hinter Vaan her. Irgendwie war es schon seltsam, das der junge Söldner ausgerechnet seinen alten Freund und Rivalen in Auenue wiedergetroffen hatte… Er war ein bisschen neidisch darauf wie schnell der Elementlose seinen Abschluss an der Akademie gemacht hatte. Theoretisch hätte Ryan also auch schon vor 4 Jahren von dem Dojo abgehen können, aber dafür war er wohl zu schlecht gewesen. Aber jetzt war es ja egal, sie hatten sich getroffen und hingen nun gemeinsam in der Sache drin. Es war schön jemanden zu haben auf den man sich verlassen konnte. Auf einmal hörte er eine wohlbekannte Frauenstimme ein trauriges Lied singen. Ryan rümpfte die Nase. Xia war seit dem Kampf auf dem Marktplatz und den verletzten Bürgern bei ihm WEIT in den Minuspunkten. Es gab nichts, was einen Angriff auf Zivilisten entschuldigte, und obwohl er ihre Geschichte nachvollziehen konnte vertraute er der jungen Frau mit dem Edelstein auf der Stirn nicht. Und das sie so eine Vorliebe für traurige Melodien haben musste… Obwohl der junge Söldner keine so schrecklichen Erlebnisse wie Xia, Dante oder Shadow hinter sich hatte, hatte das Schicksal auch ihn nicht unbedingt mit Rosenhandschuhen angefasst. Es war die beste Lösung für alle Beteiligten Schicksalsschläge mit einem Lächeln zu überspielen und einfach weiterzumachen, zumindest wenn es nach Ryan ging.


    Um das Lied nicht länger hören zu müssen, ließ er sich wieder an das Ende der kleinen Kolonne zurückfallen, um möglichst weit weg von Xia zu sein. Erneut beschäftigte er sich mit der wunderschönen und bizarren Umgebung, als die Gruppe vor ihm plötzlich stoppte. Da Ryan nicht auf dem Weg vor ihm geachtet hatte wäre er beinahe auf Saira aufgelaufen, die sich ebenfalls am Ende der Marschkolonne befand. Neugierig ob der Unterbrechung schlängelte der Braunhaarige nach vorne durch, und wurde Zeuge eines merkwürdigen Schauspiels. Sheewa, die so etwas wie die Anführerin ihrer kleinen Gruppe war unterhielt sich mit einem Riesen in weißer Uniform, der sie plötzlich mit dem Finger gegen die Stirn tippte. Ryan zog scharf die Luft ein. Sowas hätte er sich nie getraut… Die Aura der Autorität, die Sheewa umgab war geradezu greifbar, und irgendwie erinnerte sie ihn an einen Ausbilder der Akademie. Einen Ausbilder von der freche Rekruten zum Frühstück verspeisenden Sorte… Aber anders als der Söldner erwartet hätte lies sie den Riesen, der sich als Nekula vorstellte, noch davon kommen. Er würde die Gruppe zumindest bis zur nächsten Stadt begleiten. Also, mutig war der Riese ja, dass musste man ihm lassen… Er würde ihnen bestimmt nicht zur Last fallen. Nachdem die Truppe so ein weiteres Mitglied gewonnen hatte, setzten sie ihre Reise über die leuchtenden Pfade von Mira fort. Allerdings lief es nicht wie geplant. Nach einiger Zeit trafen sie auf eine Weggabelung, die den „Einheimischen“, Shadow und Saira nicht bekannt war. Erst nachdem sie ein unglaublich seltsames, giftgrünes extradimensionales Wesen trafen, gelangten sie wieder auf den richtigen Weg zurück. Wieder hielt sich Ryan weiter hinten, und dachte über die Kreatur, der sie eben begegnet waren nach. Wie konnte man nur mit einem so gewaltigen Kopf überleben? In einem Kriegsgebiet wäre der sicher ziemlich hinderlich, man würde einen ziemlich tiefen Schützengraben brauchen um mit der Birne in Deckung gehen zu können… Nachdem er das Wesen nach dieser Überlegung zum Zivilisten erklärt hatte, wandte er sich wieder seiner Umgebung zu. Sie war zwar immer noch leuchtend und bunt und so, aber inzwischen begann sie Ryan dann doch zu langweilen. Er sehnte sich nach einem kleinen Szenenwechsel, musste mal seine Augen entspannen…


    Ryans Bitten wurden unglücklicherweise erhört. Am Ende des Weges lag nämlich ein langer Raum, der irgendwie seltsam gespiegelt war, und in dem mehrere blaue und rote Würfel vor sich hinschwebten. Wie Shadow erklärte war dies der mystische Garten Detourne. Warum dieser Ort als mystisch bekannt war, zeigte sich kurz darauf, da sich plötzlich die Schwerkraft umdrehte, und die ganze Gruppe Hals über Kopf in Richtung Decke purzelte. Ryan war auf einen solch plötzlichen Wechsel nicht vorbereitet, und so landete er unerwartet heftig mit dem Kopf voran, und sah erst einmal eine Weile Sterne. Nachdem die Sterne einem roten Würfel gewichen waren, rappelte er sich murrend auf. Seine Begeisterung für Mira war wie weggeblasen. „Was für eine schreckliche Gegend... Zumindest die Schwerkraft könnte normal sein“, fluchte er leise, bevor er den anderen in ein seltsames Labyrinth aus rotem Backstein folgte, den der junge Söldner erst einmal neugierig nach eventuellen Geheimgängen abklopfte, bevor er das Interesse verlor. Glücklicherweise waren sie in dem Labyrinth nicht allein, es wimmelte geradezu vor Gegnern. Obwohl Ryan Xias Kampf demonstrativ den Rücken zu wand, konnte er nichtsdestotrotz einige schöne Bilder von den seltsamen Wesen die im mystischen Garten hausen schießen. Neben einem spektakulären Bild von einer ziemlich schwarz angelaufenen Goldflamme, die das Pech gehabt hatte an Shadow zu geraten, schoss er noch ein verschwommenes Bild einer Teufelskralle, die eben von Nekula und seinem Eiskristalle verschießenden Dreizack (eine äußerst interessante Waffe) erledigt wurde. Aber in seinem Eifer Geld zu machen übertrieb Ryan es ein wenig. Er war so ausführlich damit beschäftigt eine Reihe seiner Meinung nach ausnehmend schicker Backsteine zu fotografieren, das er wieder einmal beinahe den Anschluss an die Gruppe verloren hätte. Also musste der Braunhaarige die Beine in die Hand nehmen um nicht verloren zu gehen. Als er den anderen um eine Wegkreuzung folgte, wäre er beinahe mitten in einem widerlichen, hellgrünen Schleim gelandet, der sich gerade an seine Kollegen anschlich, so gut eine mehrere Meter große Schleimkugel eben schleichen konnte.


    Wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte, ließ Ryan augenblicklich sein Gewehr erscheinen und zog sich feuernd hinter die nächste Gangbiegung zurück. Die weißen Energiestrahlen schnitten durch die formlose Masse der Kreatur wie ein Messer durch Butter, was den Schleim aber nicht sonderlich zu schmerzen schien. Erbost begann er sich auf Ryans Feuerposition zuzubewegen, aus der ihm ein wahres Sperrfeuer entgegenschlug. Der junge Söldner musste nicht einmal zielen, da das Wesen ohnehin beinahe den ganzen Gang ausfüllte, und so riss er nur stumpf den Abzug seines halbautomatischen Gewehrs durch, und konnte so die maximale Feuerrate erreichen. Der Schleim ließ sich zwar nicht aufhalten, aber inzwischen bemerkte Ryan das jeder Treffer die Masse des Wesens zusammenschrumpfen ließ. Die superheißen Energiestrahlen schienen der Essenz des Schleims nicht besonders gut zu tun… Inzwischen war sein Gegner jedoch gefährlich nahe gekommen, und der junge Söldner konnte sich nicht weiter zurückziehen ohne Gefahr zu laufen den Anschluss an die Gruppe zu verlieren. Es war also Zeit dem dreimal verfluchten Wackelpudding mal so richtig einzuheizen. Ryan atmete tief durch, und legte sein Gesicht in konzentrierte Falten. Kurz darauf begann sein Gewehr rot zu leuchten. Noch einmal leitete er sämtliche verfügbare Feuerenergie in die Waffe, bevor er aus der Deckung sprang und den Lauf der inzwischen gleißend roten Peacemaker in Richtung seines Gegners hielt. Inzwischen war das Leuchten so hell geworden, das Ryan die Augen zusammenkneifen musste um überhaupt noch etwas erkennen zu können. Ein gewaltiger Nachteil dieses Spezialangriffs… Aber an dem dicken grünen Ding vor ihm hätte der Söldner nicht einmal sturzbetrunken und mit verbundenen Augen vorbeigeschossen. Mit einem trockenen „Fffump“ löste sich ein rot glühendes Geschoss aus Ryans Gewehrlauf, das sich direkt in den Schleim vor ihm hineinbohrte, bevor es das unglückselige Wesen in einer starken Detonation in Stücke riss. Die Wucht der Explosion warf ihren Urheber zu Boden, der sich gerade daran erinnerte dass die „Feuersaat“ eigentlich nicht unbedingt die beste Attacke war um einen Gegner im Nahkampf zu besiegen. Zumindest entging er so den grünen Schleimbrocken, die in alle Richtungen flogen und Ryan bestimmt die Klamotten versaut hätten wenn er nicht so unelegant am Boden liegen würde…


    Nachdem er sich wieder aufgerappelt hatte, bot sich dem jungen Söldner ein wunderschöner, profitversprechender Anblick. Die hellgrünen Tropfen, die einmal ein Schleim gewesen waren, harmonierten farblich perfekt mit der ziegelroten Labyrinthmauer, an der sie klebten! „Also wenn das mal keine Kohle gibt“, freute sich Ryan, zog seinen Kamera-1-Magus und schoss ein Foto in Nahaufnahme von diesem fast schon surrealistischen Kunstwerk. Allein diese Komplementärfarben! Nachdem er sich noch einmal ausgiebig selbst beglückwünscht hatte, schloss er hastig zu den anderen auf.


    OT: So, mein Einstiegspost. Hat leider etwas länger gedauert als geplant, aber jetzt bleibt nur noch eins zu sagen: Auf frohes Posten!

    Doria war in einer unangenehmen Lage. Die Schläge des alten Piraten waren ausgesprochen stark, und er hatte Schwierigkeiten sie mithilfe seines Gehörs in einen Rhythmus einzuordnen an den er sich halten konnte, da es einfach viel zu viele Seile auf einmal waren, die auf ihn einprasselten. Außerdem wollte es dem jungen Ritter nicht gelingen die Waffe seines Gegners in Stücke zu schneiden, da die Seile wenn er sie treffen konnte nicht gespannt waren, so von seinem Schwert einfach nur zur Seite gedrückt wurden, was dem dürren Piraten wiederrum die Gelegenheit gab sie einzuholen und erneut anzugreifen. Da er so nicht parieren konnte musste Doria sich konstant zurückziehen. Nicht einmal hinter den großen Pumpen des Raumes fand er Schutz, denn der Alte dirigierte seine Knoten mit virtuosem Geschick um die Maschinen herum. Es war wirklich als ob er gegen eine vielköpfige Hydra kämpfen würde… Nachdem sein Gegner den Braunhaarigen so einige Zeit durch den Raum gescheucht hatte sah dieser aus als wäre er gerade aus einer überaus wüsten Kneipenschlägerei gekommen, sein ganzer Körper schmerzte und er sah ein das es so nicht weiter gehen konnte. Da der alte Pirat nun eine Art Verschnaufpause machte, konnte Doria sich eine neue Strategie zurechtlegen. Es sah so aus, als könnte er nur noch auf die kreischende Klinge zurückgreifen… Und gerade diese Technik wollte er nicht einsetzen. Nicht nach diesem Vorfall gestern… Doria konnte sich noch mehr als lebhaft an den Zustand der Stille erinnern, und hatte nicht die geringste Lust diese Tortur nochmal über sich ergehen zu lassen. Um die Kreischende Klinge einzusetzen war es nun mal nötig den geistigen Zustand absoluter Ruhe zu erreichen, und was, wenn er es diesmal nicht wieder „zurück“ schaffen würde? Grimmig packte der junge Ritter sein Schwert fester. Nein. Es musste eine andere Möglichkeit geben… Er würde versuchen den alten Seemann direkt anzugreifen, notfalls mitten durch die Knoten hindurch, ein ebenso dummer wie heroischer Frontalangriff. Wenn er Glück hatte, würde sein Gegner nicht mit einer solchen Verzweiflungstat rechnen, und er konnte zu ihm durchbrechen und einen entscheidenden Treffer landen. Zumindest war das der Plan…


    Doch auf einmal flog die Tür zu dem Pumpenraum krachend auf, und sowohl Doria als auch sein Gegner fuhren verwundert herum, nur um Quella im Türrahmen stehen zu sehen. Erleichtert atmete der Ritter aus, wenigstens hatte sie ihren Kampf gewonnen, er hatte doch gewusst dass er sich keine Sorgen um die Schall-Frau machen musste. Auch Quella sah erleichtert aus, doch sofort änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie rief verärgert: „Du bist ein verdammter Idiot! Weißt du eigentlich, was ich mir für Sorgen um dich gemacht hab?“ Doria war schon mehr als ein bisschen baff, und wie so oft vollkommen sprachlos. War das wie man da wo auch immer Quella herkam verschollene Kameraden begrüßte? Wenn er nicht gerade in einem Kampf stecken würde, würde er jetzt schon ein bisschen schmollen… Auf einmal mischte sich der Alte ein: „Weiber.“, murmelte er, und schenkte dem jungen Ritter einen mitfühlenden Blick, was diesen noch mehr irritierte. Immerhin hatte der alte Mann ihn gerade eben noch nach allen Regeln der Kunst verprügelt. Ein weiteres Mal stellte Doria fest dass die Welt offensichtlich verrückt sein musste… Quella nahm den Kommentar seines Gegners auch nicht besonders gut auf. „Schnauze halten Greis.“, fauchte sie ihn an, und hob dann den Arm um eine Schallwelle abzufeuern. Doria erschrak bei dem Anblick ihrer Hand, die überall rot von Blut war. Hatte der Speerkämpfer die Piratin doch noch erwischt? Er musterte sie genauer, und stellte erst jetzt fest das Quellas Ledermantel an der Seite zerrissen und ebenfalls vollkommen rot war. Entsetzt machte sich der Braunhaarige Vorwürfe. Wenn er aufmerksamer gewesen wäre, wäre seine Kameradin nicht verletzt worden… Inzwischen hatte sich der Alte wieder aufgerappelt „Euch jungen Leuten fehlt der Respekt vor dem Alter. Aber den werde ich euch schon beibringen.“, brüllte er erbost, und griff wieder mit seinen Seilen an. In seiner Wut konzentrierte er sich auf Quella, die große Schwierigkeiten hatte sich der Attacke zu erwehren und so mehrere Treffer einstecken musste. Grimmig packte Doria sein Schwert fester. Er hatte die Schall-Frau in diese Situation gebracht, und er würde nicht zulassen dass der alte Mistkerl sie verwundete, das war er ihr schuldig! Eiserne Entschlossenheit erfüllte den jungen Ritter, als er die Augen schloss, und die kreischende Klinge in Rekordzeit aktivierte.


    Das ohrenbetäubende Schreien der Waffe erfüllte den Raum, als Doria mit erhobenem Schwert zwischen Quella und ihren Gegner trat. Er sah, wie der alte Mann mit entsetztem Blick etwas rief, das er nicht verstehen konnte, doch es interessierte ihn auch nicht. Im Moment war er ganz davon erfüllt die Bedrohung, die der Pirat darstellte auszuschalten, und er widmete sich mit jeder Faser seiner Existenz dieser Aufgabe. Während der Ritter unerbittlich auf seinen Feind zu schritt, schnitt sein Bastardschwert mit Leichtigkeit durch die Seile, die er vorher nicht zerschneiden konnte. Wachsende Panik erfüllte die Augen des Alten, als sämtliche seiner Seile Doria’s Vormarsch nicht aufhalten konnten und eines nach dem anderen zerschnitten wurden. Schließlich stand der junge Ritter genau vor seinem Gegner, und starrte geradewegs in seine Augen, als die vibrierende Klinge wie eine Guillotine herabfiel und ihr Kreischen von dem Blut des Alten gedämpft wurde. Die Waffe schnitt mit geradezu lächerlicher Leichtigkeit durch das Fleisch des Mannes… Der Dämon hatte seine Fänge in sein Opfer geschlagen, und sogar dessen Todesschrei wurde von seinem Heulen geschluckt.


    Angewidert zog Doria kurz darauf sein verstummendes Schwert aus dem Körper seines Gegners. Er hasste es diese Technik einsetzen zu müssen, nicht nur wegen der Stille, sondern weil sie ihren Benutzer irgendwie zu verändern schien… Jedes Mal wenn er die Kreischende Klinge einsetzte kam er sich vor als sei er nicht mehr er selbst, er ließ sämtliche Wert von Ritterlichkeit und Fairness hinter sich und wurde vollkommen unberechenbar. Der Ritter beugte sich zu dem geschlagenen alten Mann hinunter, und schloss ihm mit einer sanften Bewegung die schreckensgeweiteten Augen. „Schlafe gut, alter Mann… Ich hoffe du gehst an einen besseren Ort als diesen hier…“ murmelte er leise, und stand dann auf. Es war Doria klar das seine Worte absolut pathetisch waren und die Stille, die er dorthin geschlagen hatte wo einst eine Stimme erklungen war sich nicht mehr füllen ließ, aber Ehre und Respekt war er den Toten schuldig, und wenn er der einzige war der sich dann besser fühlte. Mit schwerem Schritt und schmerzenden Armen von dem überlangen Einsatz der kreischenden Klinge ging der Braunhaarige zurück zu Quella. Bei ihrem Anblick wich ein wenig der trüben Stimmung von ihm, und er machte sich klar, dass er den alten Mann nicht aus selbstsüchtigen Gründen getötet hatte, sondern um eine Freundin zu schützen. Freundin… Schon seltsam das er Quella schon nach so kurzer Zeit als Freundin betrachtete, obwohl sie sämtliche Dogmen des Ordens, die sein Leben bis hierhin bestimmt hatten, allein durch ihre Existenz wiederlegte… Seine Überlegungen beiseiteschiebend brach er die Stille. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Doria mit einem besorgten Seitenblick auf Quellas blutverschmierten Mantel und fügte schnell hinzu: „Und es tut mir Leid, das ich dich da vorhin alleine gelassen habe… Ich habe keine Entschuldigung dafür…“

    *Streck*


    Ich wäre bereit Ryan weiterzuspielen, und habe mir Gedanken bezüglich einer kleinen Erweiterung von Echards Charasteckbrief gemacht.
    Ich hoffe die Sache geht so in Ordnung, wenn die RPG-Leitung was daran auszusetzen hat einfach klassisch ne PN an mich schicken, ich bin gerne bereit etwas zu ändern:



    Name: Ryan
    Alter: 19
    Herkunft: Sadal Suud; Pherkad
    Eigenschaften:
    Ryan ist ein ziemlich selbstbewusst, und vertraut darauf das er es aufgrund seiner Ausbildung mit jedem aufnehmen kann. Als zukünftiger Elitesoldat und Schüler der besten Militärakademie von Sadal Suud blickt er etwas auf „Zivilisten“ herab, zeigt dies aber seit der Sache mit der alten Frau selten offen. Der 19-Jährige ist ebenfalls etwas aufbrausend und empfindlich, ganz besonders wenn man Witze über ihn macht oder über ihn lästert. Er kombiniert eine gewisse „Gung-Ho“- Mentalität (Enthusiasmus, Leidenschaft, Optimismus) mit der Fähigkeit hart und ausgiebig an sich selbst zu arbeiten und eiserner militärischer Disziplin. Seitdem er bei jenem unglücklichen Zwischenfall eine Unbeteiligte ins Krankenhaus brachte ist er äußerst vorsichtig wenn sich im Falle eines Kampfes Zivilisten in der Nähe befinden. Er ist der Meinung dass in einem Kampf immer zuerst Kollateralschäden vermieden werden sollten, und ist jederzeit bereit seine eigene Haut zu riskieren um andere aus der Schusslinie zu bringen. Obwohl Ryan ein Grundlegendes Verständnis von Strategie und Taktik hat ist er keine sonderliche Leuchte und glänzt in den meisten Fällen eher mit solidem Halbwissen als mit großen philosophischen Erkenntnissen.

    Aussehen:
    bleibt gleich, mir hat es nur den Link zerschossen, also müsst ihr das Bild bei Echard anschauen
    Flügel:
    Ähnlich wie Engelsflüge aber seit dem Zwischenfall mit der alten Frau sind sie an den Rändern leicht geschwärzt, als ob sie dort gebrannt hätten.


    Geschichte:
    Ryan ist der uneheliche Sproß einer Liaison zwischen einem reichen, verheirateten Bauern und seiner armen Magd. Dies wurde von seinen Eltern lange verheimlicht, da Ehebruch in Sadal Suud als Verbrechen gilt und die Frau seines Vaters diesen auf eine sehr hohe Summe Geld hätte verklagen können. So machte seine Mutter dem Jungen weiß das sein Vater ein Söldner gewesen sei, der kurz nach der Geburt seines Sohnes im Kampf mit den Soldaten Alfards starb. Solche Lügen sind auf einem der verschlafenen Höfe um Pherkad herum jedoch sehr schwer aufrechtzuerhalten da jeder jeden kennt, und so schossen die Gerüchte über Ryans Herkunft bald ins Kraut. Um die Gemüter beruhigen und um zu verhindern das der fröhliche und selbstbewusste Junge auf das Geschwätz der Nachbarn aufmerksam wurde schickte sein Vater ihn mit 6 Jahren auf eine angesehene Kampfschule in die nahe Hauptstadt. Nachdem der fleißige Ryan nach einigen Jahren die Grundausbildung im waffenlosen Nahkampf mit recht guten Bewertungen durchlaufen hatte spezialisierte er sich von seinem 11. Lebensjahr an auf Schusswaffen und ganz besonders auf Energiewaffen, deren Gebrauch er in der 8 Jahre andauernden, extrem harten Ausbildung perfektionierte. Die Kraft die ihn beflügelte und dazu inspirierte immer noch härter an sich zu arbeiten zog er dabei aus dem Gedanken an seinen Vater, den angeblichen Kriegshelden. Als er jedoch 16 wurde, starb seine Mutter an einer in ländlichen Gegenden weit verbreiteten Krankheit, und auf dem Sterbebett enthüllte sie ihrem Sohn, der sich für diesen Besuch Urlaub von der Kampfschule genommen hatte, die Wahrheit. Obwohl es Ryan sehr schmerzte behielt er das Geheimnis für sich, da seine Mutter es so gewollt hatte und die Wahrheit nur Unruhe verbreitet hätte. Er hatte jedoch sämtliche Motivation für die Kampfschule verloren, und seine Bewertungen schossen so rapide nach unten das der Leiter der Akademie sich ernsthaft Sorgen um einen seiner bisher besten Schüler zu machen begann. Er konnte nur vermuten dass es mit dem Tod von Ryans Mutter zusammenhing, und so beschloss er den 16-Jährigen mit seinem eigenen Neffen Vaan zusammen trainieren zu lassen, da dieser ebenfalls seine Eltern verloren hatte. Das war die richtige Entscheidung, denn von diesem Tag an wurden die zwei gute Freunde und Rivalen, denn es vertrug sich nicht mit Ryans Stolz das der 4 Jahre jüngere Vaan mit ihm mithalten konnte. So trainierte er wieder härter, bis er mit 19 Jahren kurz vor Vaan von der Akademie graduierte. Da er nicht in der königlichen Wache von Pherkad, die kaum einmal einen echten Kampf zu sehen bekommt, „versauern“ wollte, beschloss er Söldner zu werden. Am Tag bevor er in die Welt aufbrechen wollte ging Ryan noch ein letztes Mal mit seinem Freund Vaan trainieren, doch es ereignete sich ein Vorfall der ihn für die Zukunft prägen sollte. Als sie gerade auf dem Weg zum Übungsplatz, der außerhalb der Stadt lag, waren, beobachteten die zwei wie in einiger Entfernung eine ältere Frau ausgeraubt wurde. Ryan, der sich noch nie durch besondere Rücksicht auf seine Mitmenschen ausgezeichnet hatte, legte trotz der Proteste seines Freundes seine alte Peacemaker an, und versuchte den Straßenräuber zu erschießen. Es war eigentlich ein einfacher Schuss. Ein Energiegewehr hat keinen Rückstoß, und auch Wind ist für einen Lichtstrahl nicht sonderlich von Bedeutung. Aber Ryan war nervös und es war sein erster Schuss mit scharfer Munition auf einen anderen Menschen. Und so kam es wie es kommen musste: Der Kriminelle zog die alte Frau versehentlich in die Schussbahn, und so traf die Waffe sie im Rücken und verletzte sie schwer. Im Nachhinein konnte der junge Söldner froh sein, das er keine Gefängnisstrafe für sein unüberlegtes Handeln erhielt, aber sein Selbstwertgefühl erhielt erhebliche Kratzer. Seitdem reist er durch die Welt und versucht genug Geld zusammenzubekommen um seinem Opfer die horrenden Behandlungskosten erstatten zu können.
    Waffe/n:
    Ein altmodisches Energiegewehr vom Typ Peacemaker Mark I, modifiziert mit schönen Holzmaserungen im Griff und einem im Lauf versteckten schlanken Bajonett. Ebenfalls zur „Sonderausstattung“ gehört eine anmontierbare Schulterstütze sowie ein aufsetzbares Zielfernrohr. Auch wenn dieses Modell von fast allen Armeen der Himmelswelt als überholt angesehen wird und ausgemustert wurde, kann es in den richtigen Händen aufgrund seiner hohen Präzision und großen Durchschlagkraft eine Menge Zerstörung anrichten. Nachteile der Waffe sind eine recht langsame Feuerrate, ein vergleichsweise hoher Energieverbrauch sowie ihr großer Wartungsaufwand. Ryan kümmert sich liebevoll um sein Gewehr, er hält es so gut in Schuss wie er kann obwohl Ersatzteile für die alte Peacemaker sehr schwer aufzutreiben sind.
    Elemente: 60% Licht 40% Feuer
    Besonderheit: -

    Nachdem die Piraten den groben Fehler begangen hatten, Lupus einen Seestein zuzustecken, war es den meisten Mitgliedern der jüngeren Piratenbande gelungen ihrem Kerker zu entkommen. Doria war einer der wenigen, die den Raum noch nicht verlassen hatten. Schon drangen erste Kampfgeräusche in das Verließ, und der Ritter wollte sich gerade daranmachen den anderen beizustehen, als Quella loslegte: „Nun denn, nehmen wir mal diesen Schrotkahn auseinander.“, meinte sie selbstsicher, und sprang mit einer schnellen Bewegung an Dorias Seite. „Na Doria, die anderen sind wohl schon ausgeflogen. Wollen wir nicht auch mal los?“, fragte sie ihn mit unschuldiger Stimme, während ihr Gesicht sich Doria immer weiter annäherte. Ob sie nicht begriff das ein solches Verhalten seine Privatsphäre verletzte oder ob es die Schall-Frau einfach nicht kümmerte, war dem Braunhaarigen vollkommen schleierhaft, und er fühlte zu seiner Schande, wie sich sein Gesicht langsam aber sicher rot verfärbte. Als sie den letzten Satz geradezu säuselte, konnte Doria ausgiebig sämtliche Details in Quellas Gesicht bewundern, und hätte sich vor lauter Scham sicherlich in sein Schwert geworfen, wenn es die Piraten ihm nicht glücklicherweise abgenommen hätten. „Du kommst mit, immerhin brauche ich ja auch einen Nahkämpfer, der mich beschützt.“ Er bezweifelte zwar im Stillen, das die forsche Piratin Hilfe von überhaupt irgendjemandem brauchte, aber der Ritter musste eingestehen dass sie zu zweit besser beraten waren. Also schob er seine Befremdung zur Seite, zumindest solange bis Quella ihn einfach packte und bis zum Waffenraum hinter sich her schleifte. Pikiert stand Doria in dem Lagerraum und zupfte seine Klamotten zurecht, während seine Begleiterin dabei war den Waffenraum in ein unordentliches Schlachtfeld zu verwandeln. Der ordnungsliebende Doria schauderte bei dem Anblick, aber zum Glück würde er dieses Chaos nicht beseitigen müssen… In einer Ecke sah er sein Schwert liegen, und während Quella immer noch nach ihren Sachen suchte, stand er stumm daneben und beobachtete das Treiben. Endlich war sie fertig, und ganz nebenbei hatte die Schall-Frau es dem Feind auch noch völlig unmöglich gemacht sich in diesem Raum neu zu bewaffnen, zumindest nicht ohne eine ganze Kompanie von Aufräumarbeitern…


    Nachdem sie nun beide fertig waren, machte sich Quella davon, und eilte zielstrebig durch die Gänge des Schiffes. Da Doria nichts Besseres zu tun hatte folgte er ihr einfach, jedoch mit etwas Abstand, denn er wollte nicht aufdringlich erscheinen. Plötzlich blieb die Braunhaarige stehen, und während er sich noch wunderte was das sollte kam auf einmal ein großer, finster dreinblickender Pirat aus der nächsten Abzweigung. Als er Quella sah, verharrte er kurz überrascht, doch dann zog er einen grausam aussehenden Speer mit mehreren langen Dornen am oberen Ende. Er schien sich schnell mit der neuen Situation arrangiert zu haben und ging mit gesenktem Speer zum Angriff über. Doria schreckte zusammen: Er würde nicht einfach nur herumstehen wenn seine Kameradin angegriffen wurde! Doch bevor er sich einmischen konnte, hatte Quella den Angriff ihres Gegners schon mit ihren Drähten abgefangen, und es schien nicht so als ob sie seine Hilfe wirklich brauchen würde… Sehr bald erkannte auch der Pirat, dass er kein leichtes Opfer vor sich hatte, und löste sich mit Hilfe einer Rauchbombe von seiner Kontrahentin. Auch wenn Doria nun nichts mehr sehen konnte, musste er lächeln: auf diese Weise würde er Quella ganz bestimmt nicht kriegen. Aber andererseits hielt der Rauchschirm den Ritter davon ab in den Kampf einzugreifen, denn im Gegensatz zu einer gewissen braunhaarigen Piratin er konnte sich nicht ausschließlich mit seinem Gehör orientieren….


    Nachdem er einige Sekunden lang buchstäblich im Nebel gestanden war, hörte Doria Kampfgeräusche, und obwohl er sich sicher war das Quella ihrem Gegner ebenbürtig war, machte er unwillkürlich einen Schritt nach vorne. Er musste sich wohl eingestehen dass er sich schon ein wenig Sorgen um die quirlige Braunhaarige machte. Für einige bange Sekunden stand er noch in dem Rauch, bevor etwas wie ein frischer Wind durch den Gang fegte und die Sichtblockade hinwegfegte. Verwirrenderweise stand Quella auf einmal direkt vor ihm. Seltsam, so weit bin ich doch gar nicht gelaufen!? dachte der junge Ritter perplex, Was für eine Hexerei ist das schon wieder? Aber Doria war nicht der einzige der dumm aus der Wäsche schaute. Auch der Speerkämpfer sah kurz überrascht aus, bevor er sich wieder fing und wieder seine gleichgültige Miene aufsetzte. Als Quella dann auch noch mit leicht überheblichem Ton ein: „Jetzt geht es erst richtig los!“ abließ, schien er genug zu haben, und ging zum Angriff über. Mit gesenktem Speer kam er angestürmt, scheinbar entschlossen, seine Gegnerin aufzuspießen. Noch während er angerauscht kam trat Doria mit gezogenem Schwert neben Quella, bereit den Mistkerl abzufangen. Dieser mochte zwar einen Reichweitenvorteil haben, aber der Ritter musste nur nahe genug herankommen um den Speer quasi nutzlos zu machen, und dank dieser Dornen hatte seine Klinge etwas an dem sie ansetzen konnte um die seltsame Waffe zu stoppen. Ganz abgesehen davon musste er Quella noch beweisen das er mehr draufhatte als er neulich bei diesem pathetischen Übungskampf gezeigt hatte.


    Als der Pirat auf den neuen Gegner aufmerksam wurde, hielt er keineswegs in seinem Angriff inne, sondern schwenkte nur seine Waffe in dessen Richtung, und betätigte einen Mechanismus (dessen Funktionsweise sich Doria entzog) um eine der Dornen des Speers abzuschießen. Doria war vollkommen überrumpelt, nie im Leben hätte er mit einer solchen Fähigkeit der Waffe gerechnet, und die etwa messerlange, gebogene Klinge hätte ihn sicher getroffen, wenn seine Kameradin sie nicht mit ihren Teufelskräften aus der Luft geholt hätte. Doch genau darauf schien der Speerkämpfer spekuliert zu haben, denn er richtete seine Waffe augenblicklich wieder auf Quella, und setzte seinen Ansturm fort. Doch diesmal lies Doria sich nicht mehr reinlegen, schnell sprang er nach vorne, drückte den seltsamen Speer mit seinem Schwert nach unten bis dieser über den Boden des Flurs kratzte, und rammte seinem Gegner die Schulter aus vollem Lauf gegen den Kopf. Dieser taumelte zurück, war jedoch schlau genug seinen Speer in der Hand zu behalten. Es wäre die perfekte Gelegenheit für Doria gewesen nachzusetzten, doch auch ihn hatte der Zusammenprall zerzaust, und seine linke Schulter tat höllisch weh. Was musste der Kerl auch so ein Dickschädel sein… Doch Quella war schneller als er. Mit einem Grinsen im Gesicht, das der junge Ritter nicht zu deuten wusste (galt es vielleicht seiner eher rustikalen Lösung der Situation?) schoss sie mit wirbelnden Drähten nach vorne und fügte dem strauchelnden Speerkämpfer eine Menge Kratzer zu. Immer noch gab er keinen Ton von sich, was Doria langsam aber sicher unheimlich wurde. Schnell trat er neben Quella, um ihr weiterhin Deckung zu geben.


    Nachdem einige Zeit vergangen war, hatten Quella und Doria ihren Gegner fast bis ans Ende des Korridors zurückgedrängt. Obwohl keiner der drei Kontrahenten noch unverletzt war hatte es den Speerkämpfer mit Abstand am Schlimmsten erwischt. Er blutete aus einer ganzen Reihe flacher Schnittwunden, und hatte einige von Quellas Schallwellen abbekommen. Und auch sein Vorrat an Dornen war gewaltig zusammengeschmolzen. Obwohl der Pirat ein starker und schneller Kämpfer war hatte er einfach das Problem das er auf Distanz gegen die Schall-Frau und ihre Schallwellen kein Land sah und er es auch nicht riskieren konnte zu nah heranzukommen, da er ansonsten dem Ritter in die Hände gespielt hätte, denn ein Schwert war auf sehr kurze Reichweite einem Speer einfach überlegen. Seine Bewegungen wurden langsamer, und es war nur eine Frage der Zeit bis entweder Quella oder Doria ihm einen fatalen Schlag versetzen würden. Gerade war es der Braunhaarigen gelungen, den Speer ihres Gegners mit ihren Drähten festzuhalten, und Doria wollte die Gelegenheit ausnutzen um den Gegner zu umgehen und von hinten anzugreifen. Dabei kam er an einem kleinen Treppenaufgang vorbei, dem er keine nähere Beachtung schenkte, bis er auf eine seltsame Platte trat, die er im Eifer des Gefechts übersehen hatte.


    Ein überraschtes „Eh?!“ war das letzte was man von Doria hörte, ehe sich eine Schlinge um seinen Fuß zuzog, und er von dem Seil mit brutaler Geschwindigkeit die Treppe hinuntergerissen wurde. Der junge Ritter zog sich eine Menge blaue Flecken und Prellungen zu, während er die Stufen hinunter rumpelte und äußerst unsanft um die Wendungen der Treppe geschleift wurde. Endlich endete die Tortur, und Doria landete in einem Raum ganz unten im Schiff, in dem mehrere Pumpen sowie ein seltsamer Flaschenzugartiger Apparat standen. Doch der Braunhaarige hatte keine Zeit lange über seine Umgebung zu philosophieren, denn auf einmal stand eben diese Kopf. Das Seil, das noch immer um seinen Fuß geschlungen war lief auf einmal über eine Querverstrebung an der Decke, und konsequenterweise baumelte Doria jetzt kopfüber von diesem Holzbalken. Geistesgegenwärtig schnitt der junge Schwertkämpfer mit seiner Waffe, die er wie durch ein Wunder die ganze Zeit nicht losgelassen hatte, das Seil durch, doch zu seinem Unglück landete er mit voller Wucht auf seiner schon verletzten Schulter, die dies mit einem protestierenden Knacken quittierte. Nachdem er sich benommen aufgerappelt hatte, wurde Dorias Aufmerksamkeit von einem alten, fast schon skelettartigen Piraten beansprucht, der in einer Ecke des Raums saß und sich beinahe krumm lachte. Sein gesamter ausgemergelter Körper schüttelte sich unter dem Lachausbruch, er sah aus als ob sich seine Knochen gleich selbstständig machen würden. Der hagere Seemann wischte sich die Lachtränen aus den Augen, und noch immer mit einem breiten Grinsen im Gesicht sprach er Doria an: „Hehhehe… Junge, wie kann man nur so blöd sein und so ne billige Falle übersehen?“ Dann brach er wieder in brüllendes Gelächter aus. Der junge Ritter wusste nicht so recht wie er reagieren sollte, er hätte alles erwartet, aber nicht einen uralten Piraten der bei seinem Anblick in Lachkrämpfe ausbrechen würde. Dieser hatte sich inzwischen wieder etwas beruhigt, und nahm seinen Gegenüber jetzt genauer in Augenschein. „Hmmm… Was sehen meine alten Augen denn da? Du gehörst doch nicht zur Mannschaft?“ murmelte er, bevor er abrupt aufstand und eine staubige Rolle dünnes Seil vom Boden aufhob. Während er mit großer Geschwindigkeit begann Knoten zu binden (Doria fragte sich was das sollte; dieser Alte war offensichtlich verrückt) fuhr er mehr zu sich selbst fort: „Das heißt das ist einer der Gefangenen… Gut, sehr, sehr gut… Wenn ich ihn verschnüre wie ein Paket und dem Käpt‘n übergebe lässt er mich bestimmt wieder raus hier und zurück auf meinen alten Posten… Ich sei zu alt, haben sie gesagt… Ich soll nach den Pumpen sehen, haben sie gesagt… Aber ich bin besser als die ganzen Grünschnäbel… Ist doch so, Junge?" Der Alte war immer lauter geworden, die letzten Worte hatte er beinahe geschrien. Kurz darauf war er auch mit dem Knoten knüpfen fertig. In der Hand hielt er nun einen dicken mittigen Knoten, von dem aus viele verschieden lange Seile ausgingen die in kleineren, harten Knoten endeten. Noch einmal lachte der Pirat, bevor er mit den Worten „Hehe… Friss das Jungchen: Rope Action: Hydra!“ zum Angriff überging. Er schwang seine seltsame Waffe und plötzlich peitschten die Knoten wie hungrige Tentakel nach Doria. Dieser wich zurück, und schlug mit seinem Schwert nach den Seilen, doch durch die unterschiedlichen Längen der einzelnen Taue flogen erreichten ihn noch einige, und trafen seinen Körper mit der Wucht von Faustschlägen. Der Ritter keuchte überrascht, nie hätte er eine solche Kraft in dem Angriff des alten Mannes vermutet. Wild mit seinem Schwert nach den anfliegenden Seilen schlagend zog er sich weiter zurück. Er sollte nicht den Fehler machen den dürren Piraten zu unterschätzen, denn dieser schien ein Meister im Umgang mit Seilen zu sein.


    OT: Sorry für die lange Abwesenheit, ich hab irgendwie nichts brauchbares zu Papier gebracht... Ich hoffe der Post geht so in Ordnung.

    Kurz nachdem ich das Kanashibari no Jutsu eingesetzt hatte, welches zu meiner Erleichterung eine ganze Menge der Doppelgänger vorübergehend außer Gefecht gesetzt aber mich auch eine Menge Chakra gekostet hatte, stieß ich mit Nakemo zusammen, der sich ebenfalls etwas aus dem Kampfgeschehen zurückgezogen hatte. Aber er machte keine Anstalten sich zurückzuziehen, sondern er schien einen Plan zu haben. Ich folgte seinem Blick, und sah wie sich der Junge mit der Goldhose von seinen gelähmten Gegnern löste und sich davonmachte. Ich wollte ihn gerade zu seiner Entscheidung beglückwünschen, als ich feststellte dass er geradewegs auf den Kampf zwischen Sensei Asuma und Itachi Uchiha zuhielt. Was glaubte der eigentlich, wer er war? Aber wenn er unbedingt in seinen Tod laufen wollte… Ich musste mich um die Doppelgänger kümmern, und darum, dass dem Rest des Teams zumindest eine medizinische Notfallversorgung zur Verfügung stand. Nicht, dass ich ohne das Shosen-Jutsu groß von Nutzen gewesen wäre, vor allem wenn man sich diesen Prügel von einer Waffe des Fischmenschen ansah. Ich wollte gar nicht wissen, was dieses Ding für Wunden schlug… Ich sah mich nach Nakemo um, doch dieser war wieder mitten ins Getümmel gerannt. Da keiner der Anderen auf mich zu hören schien, blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ebenfalls wieder mitzumischen. Ich hoffte dass Nakemo irgendeine brauchbare Idee hatte, denn ansonsten würde uns früher oder später nur ein Rückzug übrigbleiben, der durch die ständig ansteigende Masse der Mizubunshin ganz bestimmt kein Zuckerschlecken sein würde.


    Ich bewegte mich um den Kampfplatz herum, und suchte nach einem unaufmerksamen Gegner, dem ich in den Rücken fallen konnte. Mein Kanashibari wollte ich mir für Notfälle aufheben, da es recht viel Chakra verbrauchte. Glücklicherweise war ein Kisame-Klon, der sich gerade an einen jungen Genin mit einem Strohhut auf dem Kopf anpirschte abgelenkt genug, sodass es ein leichtes war, ihn mit einem präzisen Kunai-Wurf in den Rücken zu erledigen. Erwartungsgemäß standen dann zwei grinsende Fischmenschen vor mir, die versuchten mich mit ihren seltsamen Prügeln zu erschlagen. Ich wich einem vertikalen Schlag des ersten nach hinten aus, zog zwei meiner Skalpelle für den Nahkampf, und leitete Chakra in meine Beine. Der zweite Klon kam mit hocherhobener Waffe auf mich zu, doch ich entlud mein Chakra und katapultierte mich mit seiner Hilfe stark beschleunigt nach vorne, mit beiden Waffen voraus mitten durch den Bauch meines Gegners hindurch. Die Taktik hatte sogar funktioniert, denn kaum hatten meine Klingen in den Bauchraum des Doppelgängers geschnitten als dieser auch schon zu Wasser zerfiel, und ich schoss durch einen dichten Sprühnebel direkt in Richtung eines Itachi-Klons, der mir ein Kunai entgegenwarf. Mir gelang es, die Wurfwaffe abzublocken, doch schon griffen die zwei Kisames die aus meinem letzten Gegner entstanden waren wieder an; ihre zwei Prügel schossen wie Guillotinen auf meine Schultern herab. Erneut konnte ich ausweichen, indem ich einfach in Richtung von Itachi-Bunshin weiterrannte, die drei Kisames dicht auf meinen Fersen. Ein weiteres Kunai kam angeflogen, doch da ich die Wurbewegung des Klons schon im Vorraus gesehen hatte konnte ich leicht ausweichen. Itachi-Bunshin schien das allerdings erwartet zu haben, denn er hielt noch ein Kunai in der Hand, das er weit in meine Richtung gesteckt hatte, sodass ich mich durch meine eigene Geschwindigkeit daran aufspießen würde. Da ich den Kurs nicht mehr rechtzeitig wechseln konnte blieb mir nichts anderes übrig als eines meiner Skalpelle nach dem Doppelgänger zu werfen. Einen sauberen Treffer später standen zwei Itachis vor mir, die mich gemeinsam mit den drei Kisames einkreisten, und auf eine Schwäche meinerseits lauerten.


    Ich war mit der Situation äußerst unzufrieden, wenn uns nicht bald etwas einfiel würden die Doppelgänger uns einfach überrennen. Doch dann sah ich Nakemo, der, während er wie ein Wilder mit den Armen herumfuchtelte rief: "Weglaufen wird nichts bringen! Die Doppelgänger werden durch eigenes Chakra gespeist und verdoppeln sich damit auch! Allerdings können sie das beim Blockieren ihrer Chakrapunkte am Herzen nicht mehr, das heißt, dass..." Er brach ab, als ein gequälter Schrei die Luft zerriss. Ich brauchte mich gar nicht umzublicken um festzustellen wer da gerade geschrien hatte. Ich hatte es ja schon vorher gewusst das es nicht gerade die beste Idee war sich mit Itachi Uchiha anzulegen. Nichtsdestotrotz tat mir der Junge mit der Goldhose jetzt Leid… Ich hätte versucht ihn zu finden, doch das schien sich schon der blondhaarige Nakemo vorgenommen zu haben "Ok", rief er uns zu, "Die Präzisen unter euch beginnen damit, die Kerle kalt zu machen, die Groberen decken sie. Ich hol' Ren!“ Wir mussten die Doppelgänger also im Herzen treffen. Ich wusste zwar genau, wo ich einen Schnitt ansetzen musste um am Herzen zu operieren, meine Skalpelle waren aber nicht lang genug um mit dem ersten Schlag sicher bis an die Chakrapunkte zu kommen. Ich würde mich zurückhalten müssen… Mit meinem Erste-Hilfe-Päckchen und dem Kanashibari no Jutsu konnte ich wenigstens unterstützend eingreifen. Allerdings musste ich dazu erst einmal den fünf Bunshin die mich immer noch umzingelten entkommen…


    Meine Gegner koordinierten ihre Angriffe ausgezeichnet, und es fiel mir immer schwerer nur auszuweichen, da jeder Angriff auf sie die Situation nur noch schlimmer machen würde… Gerade als mich ein Ausweichmanöver direkt vor einen zum Zuschlagen bereiten Kisame Doppelgänger gebracht hatte, rettete mich Kyo aus meiner unangenehmen Lage. Ein einzelner Schwertstich, und sein Katana hatte von hinten das Herz des Bunshin durchbohrt. „Hehe…“ grinste er kalt, „diese Gegner sind keine große Herausforderung mehr, wenn man ihre Schwäche kennt.“ Da die Umklammerung in der ich mich befunden hatte dank des rotäugigen Jungen aufgebrochen worden war, begab ich mich zu den anderen, die sich inzwischen um den Hyuuga-Jungen (und schon wieder ein Kekkai Genkai) versammelt hatten. Er vernichtete die Mizubunshin in Massen, und nur Yisha konnte mit ihm mithalten. Es schien fast als würden die zwei eine Art Wettkampf austragen… Ich und der Genin von vorhin (der sich mir knapp als Ruffy vorstellte) hielten uns etwas zurück, während Kyo sich mit einigen der Kisames anlegte. Damit schien er sich dann doch etwas übernommen zu haben, denn er musste einen leichten Treffer am Arm einstecken. Schnell formte ich das nötige Fingerzeichen, und legte seine Gegner mit Hilfe des Kanashibari no Jutsu lahm, was der Schwertkämpfer ausnutzte um sie einen nach dem anderen zu erledigen. Ich war gerade dabei Kyos Arm zu verbinden, als Nakemo in Begleitung des Goldjüngelchens eintraf, den er vorher Ren genannt hatte. Während Ren sich direkt in den Kampf stürzte kam Nakemo zu mir, und erkundigte sich nach der Lage. "Es werden weniger, aber lang halten das die anderen nicht durch" antwortete ich mit einem besorgten Seitenblick in Richtung des verletzten Kyo. Und das war die Wahrheit. Sogar Yisha und der Hyuuga (dessen Name ich beunruhigenderweise immer noch nicht kannte) wurden inzwischen langsamer… Jetzt war das Risiko einer Verletzung am größten, und es war meine Auf Aufmerksam beobachtete ich die Kämpfe der Anderen, jederzeit bereit mit Hilfe des Kanashibari no Jutsu unterstützend einzugreifen. Eben lähmte ich einen Bunshin, der den Hyuuga von hinten angreifen wollte, als genau hinter mir ein schmerzerfüllter Schrei ertönte. Ich wirbelte herum und sah wie Ruffy zu Boden sank und sich den Brustkorb hielt. Neben ihm stand ein Kisame, sein seltsamer Prügel war voller Blut. Das sah übel aus… Ohne lang nachzudenken stürzte ich auf den Verletzten zu, während Kyo dem Wasserdoppelgänger sein Katana ins Herz rammte.


    Schon als ich Ruffys Schrei gehört hatte war mir klar gewesen das er eine schwere Verwundung erlitten hatte, und als ich das viele Blut sah, das sich langsam mit dem Wasser des zerstörten Doppelgängers vermischte, war mir sofort klar das ich mit meinem Verbandskasten keine Chance haben würde. Also blieb mir nur eins: Shosen. Und das obwohl ich noch nie eine so tiefe Wunde behandelt hate… Aber egal, dieses Mal musste es einfach klappen… Nachdem ich die nötigen Fingerzeichen geformt hatte wurden meine Hände in ein grünes Chakra gehüllt, und ich fühlte, wie das Jutsu meine Reserven aufzuzehren begann. Nicht daran denken… Nur der Erfolg der Operation ist wichtig… Ich legte meine Handflächen auf die Wunde des inzwischen bewusstlosen Ruffy, und ließ mein Chakra durch die Wunde fließen. Erst einmal verschaffte ich mir einen Überblick über die Verletzungen, die der Genin erlitten hatte, und schauderte. Die Waffe des Fischmenschen hatte seine Rippen geradezu durchgesägt, seinen linken Lungenflügel zerschmettert und sogar sein Herz erreicht… Mit Mühe kämpfte ich die Panik nieder, die angesichts einer so verheerenden Diagnose in mir aufstieg. Wo zum Teufel sollte ich bei so viel Zerstörung überhaupt mit dem Heilen anfangen? Ich nahm mich zusammen, und hielt mir vor das es jetzt am wichtigsten war, Ruffys schwach schlagendes Herz zu stabilisieren. Indem ich mein Chakra in die zerstörten Zellen leitete versuchte ich sie wieder aufzubauen, doch es viel mir unglaublich schwer so tief in einem anderen Körper zu operieren. Obwohl ich eine ausgezeichnete Chakrakontrolle hatte kam kaum etwas von dem heilenden Chakra in Ruffys Herzen an, stattdessen begann die Wunde sich von oben zu schließen. Doch indem ich all mein verbleibendes Chakra konzentrierte, gelang es mir Ruffys Herz notdürftig zu heilen. Doch dann setzte es auf einmal aus. Verzweifelt versuchte ich das Herz wieder zum schlagen zu bringen, doch dann viel mir ein, dass das das Organ an sich wieder funktionstüchtig war. Nur hatte der Patient inzwischen viel zu viel Blut verloren, so dass es nichts mehr zu Pumpen hatte… Obwohl ich wusste, das nichts mehr zu retten war, hielt ich das Shosen Jutsu noch eine Weile aufrecht, unfähig, meine Niederlage einzugestehen. Ich hätte doch erkennen müssen dass es genauso wichtig war die Blutung zu unterbrechen wie das Herz zu heilen! Doch selbst wenn du es bemerkt hättest, sagte etwas in meinem Hinterkopf, das verdächtig nach meinem verräterischen Bruder klang, hättest du weder genug Chakra noch genug Kontrolle über es gehabt um ihn zu retten. Das einzige was bleibt, ist die Tatsache dass du schon wieder versagt hast, und dieses Mal auf der ganzen Linie. Kabuto… Ja, er hätte Ruffy retten können… Abrupt beendete ich das Jutsu, und gab mit einem Kopfschütteln den törichten Versuch auf, das Unmögliche möglich zu machen. "Er ist tot!", flüsterte ich leise, und hasste meine Stimme für die Traurigkeit, die in ihr mitschwang. Ich war zu schwach gewesen, ich musste diese Tatsache eingestehen, und stärker werden. Ansonsten wäre dieser Tod nutzlos gewesen…


    Als ich aufsah, hörte ich Itachis Stimme: "Kisame... Wir haben lange genug gespielt! Wenn wir jetzt nicht langsam aufbrechen, werden wir unseren Kontaktmann verpassen..." Der Fischmensch antwortete amüsiert: "Nun dann... Es war ein Vergnügen sie wiederzutreffen!" Dann war Stille. Ich blickte mich um, und sah eine kleine Ewigkeit lang in mehr oder weniger schockierte Minen. Die drei Sensei waren sofort neben mir. Asuma war der Erste, der das Schweigen brach: „Yamato, hilf mir den Jungen wegzubringen, wir können ihn hier nicht liegen lassen.“ Während der Gefragte schweigend eine Holztrage schuf, begab ich mich zurück zu den anderen. Ich hatte jetzt wirklich schlechte Laune und machte ein Gesicht wie 10.000 Jahre Regenwetter, und da war ich nicht allein. Ungeduldig wartete ich auf Anweisungen. Ich wollte irgendwohin wo ich alleine sein konnte, denn das ich Ruffy nicht hatte helfen können nagte gewaltig an mir…

    Caelas war von dem Adligen namens Isaac Randell überaus positiv überrascht. Einen so direkten und ehrlichen Burschen hatte er nicht erwartet. Er war ganz anders als die feigen Mistkerle die seine ganze Familie auf dem Gewissen hatten… Und außerdem hatte er dem Schwarzmagier ein Behemothsteak bestellt und konnte laut Christian auch noch kochen. Der Blauhaarige würde sicherlich eine Bereicherung für ihren Clan darstellen… Nachdem der Schwarzmagier so einen neuen Freund gemacht hatte begann auch Christian wieder zu reden. "Versteh mich nicht falsch Isaac, oder sollte ich Lloyd sagen, aber ich selber hege einen gewissen Grol gegen den Adel. Zurzeit lebe ich für den Moment, bis die Monarchie abgeschafft wird und durch die Demokratie ersetzt wird. Bald und der König wird sich dem Willen des Volkes beugen müssen...Nicht nur ich sage das, sondern auch Lezaford, der einst grösste Hofmagier, mit dem ich zusammenarbeitete, teilt meine Meinung.Der Adelstitel wird später nur noch den Sinn eines Rubins haben: Ein Schmuckstück um sich amit zieren zu können..."
    Das war eine interessante Einstellung. Caelas hätte nicht gedacht das der rote Dämon ein überzeugter Republikaner war. Gerade jetzt kam sein Behemothsteak, und während er es gesittet und mit guten Tischmanieren verspeiste stand Christian auf und fuhr fort: "Mir gefällt die Sache nich, dass er angeblich genausogut ist, wie ich. Das muss ich schleunigst ändern. Das mir jemand die Stirn bietet.Vielleicht Rai vom Conquista-Clan oder Baouen von der Baouen-Sippe, aber kein Ritter." Häh? Ich habe keine Ahnung wovon oder von wem der redet, ich glaub ich hab was verpasst, dachte Caelas verwirrt, während er ein besonders großes Stück Behemothsteak in sich hineinstopfte. Doch plötzlich stand der Unsterbliche auf und verabschiedete sich: "Ab hier kannst du übernehmen Caelas. Ich habe nochwas zu erledigen. Und das ist PRIVAT. Und wenn du dir dieses mal meinen Zorn einfängst, endet es nicht nur mit meinem Spezialtraining, höhö, du wirst n wahren Phönix HAUTNAH spüren dürfen. Da wird nicht nur n bisschen Kleider angesengt...eher abgefackelt..." Caelas schwirrten tausend schlagfertige Antworten im Kopf herum, doch leider war sein Mund voller Fleisch, und so ließ er den roten Dämon von Dannen ziehen. Nachdem er runtergeschluckt hatte, wandte er sich an Isaac, oder Lloyd, wie ihn Christian genannt hatte: „Argh, ich würde zu gerne wissen was der jetzt schon wieder vorhat, aber heute hab ich ihn schon genug gereizt, ich habe keine Lust als angebratenes Schwarzmagiergulasch zu enden…“ Er hielt kurz inne, und wechselte dann ziemlich abrupt das Thema: „Ich nehme an du willst in Clan „Hiryuu“ eintreten, oder zumindest hoffe ich das. Es wäre eine Ehre für mich dich nachher zum Clanhauptquartier zu begleiten, und dich mit den anderen bekannt zu machen.“ Kaum hatte der Schwarzmagier den Mund zugemacht, fiel ihm noch was ein: „Ach ja, und ich will mich noch einmal wegen vorhin entschuldigen, ich habe schon persönlich äußerst schlechte Erfahrungen mit dem ach so feinen Adel von Ivalice gemacht, das kannst du mir glauben. Hier gibt es ein paar richtige Mistkerle, die es verdient hätten wenn man ihnen ihre Paläste über den Köpfen anzünden würde… Aber lass uns zu angenehmeren Themen zurückkommen, wie zum Beispiel diesem ausgezeichneten, und für mich auch noch kostenfreien Behemothsteak…“ Caelas aß weiter, und das Steak wurde schnell weniger, während er Isaacs Antwort zuhörte.

    Caelas schlug im Geiste die Hände vor dem Gesicht zusammen. Wie konnte er nur so blöd sein mit einem Unsterblichen über die Unsterblichkeit zu diskutieren? Da war ja klar dass er den Kürzeren ziehen würde… Nichtsdestotrotz stimmte er dem roten Dämon nicht zu. Er verließ sich lieber auf ein Buch das er vor einigen Jahren in der Privatbibliothek seines unglückseligen Vaters gelesen hatte. In diesem wurde ein Phoenix als eine Verkörperung der reinen Flamme, des heiligen Feuers bezeichnet, die die Form eines brennenden Vogels von unglaublicher Schönheit annehmen konnte. Selbst wenn die körperliche Hülle starb, die Seele, das Feuer würde weiterleben, einen neuen Körper eschaffen und sich weigern in die Dunkelheit zu sinken. Wenn der Schwarzmagier so darüber nachdachte war es eine Ansichtssache: Auch wenn die Seele identisch war, die Vorsehung weiß jedem Wesen seinen eigenen Weg zu… Aber jetzt war nicht die Zeit sich über fundamentale Ansichten zu streiten, immerhin hatte Clan Hiryuu gerade einen glorreichen Sieg eingefahren. Also verkniff sich Caelas eine weitere spitzzüngige Aussage, obwohl sie ihm schon auf der Zunge brannte.


    Gut gelaunt beobachtete er nun wie Christian den Kampf unterbrach und eine kleine Abschlussrede im klassischen „Roter Dämon“- Stil hielt: "SO Jungs und Mädels und Frauen. Ihr habt unsere Kameraden hier schon genug gedemütigt. So langsam reichts. Dem Weissmagier ist sicherlich alles ausgegangen und Engel beherrscht er definitiv nicht auf diesem Level...Somit ist das ein...einseitiger Sieg für den Hiryuu-Clan. Glückwunsch an euch und ich wünsche den Herausforderern viel Erfolg für die Zukunft. Ihr werdets sicherlich noch schaffen euer mickriges...äh ungeschliffenes Potenzial zu was bessern.“ Wie immer nahm der Unsterbliche kein Blatt vor den Mund… "Und nun zu eurem Preis Hiryuu-Clan...Da ICH als euer Mentor sah wie gut ihr wirklich seid - und es mich ehrlich gesagt überrascht in so kurzer Zeit -gebe ich euch diesen Tag frei für allen gutdünken, da ihr ganze 2 Tage geschlaucht worden seid.. Ihr könnt in der Stadt rumspazieren, Verwandte besuchen, sofern ihr hier welche habt oder etwas kleines kaufen, keine Waffen oder so, von eurem eigenen Geld. Nicht vom Clangeld, versteht sich. Das sind für Clanausgaben. Auch ich werde später meinen Tag geniessen...nachdem ich diese Ruine gereinigt habe." Das hörte sich doch schonmal sehr gut an! Caelas plante im Kopf den Tag voraus: Hmmm… Zuerst gehe ich zum Hutmacher, meine Kopfbedeckung hat schon bessere Tage gesehen. Mal sehen ob die da was machen können. Und danach auf in eine Taverne, ein saftiges Behemothsteak wäre jetzt genau das Richtige… Vor guter Laune pfeifend machte er sich auf den Weg, klopfte aber vorher noch Thorfax, der gerade ein Gespräch mit Christian gehabt hatte anerkennend auf die Schulter: „Gratulation Thorfax! Heute hattest du ja nen richtigen Lauf! Fast den ganzen Clan im Alleingang… Nicht schlecht, nicht schlecht…“, Der Schwarzmagier senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern, so das ein gewisser Unsterblicher sie hoffentlich nicht mehr hören konnte: „Wenn das so weiter geht machst du ja demnächst unserem miesepetrigen Mentor Konkurrenz…“


    Nachdem der Bangaa ihm geantwortet hatte schlenderte Caelas zum Marktplatz, von dem aus er die Straßen des benachbarten Handwerkerviertels nach einem Hutmacher durchkämmte. Überall waren Leute, und ein verheißungsvoller Geruch zog durch die Gassen. Der Schwarzmagier fühlte sich gut. Hin und wieder betrat er ein Geschäft oder schaute sich die Auslagen an, kaufte aber nichts. Die Reparatur seines von den Königsphytons beschädigten Schwarzmagierhutes würde wahrscheinlich einen Großteil seiner Finanzen verschlingen, aber er war Mitglied in einem verdammt guten Clan, und irgendwie würde das Geld schon wieder reinkommen. Nach einigen Stunden des halbherzigen Suchens fand Caelas endlich einen Spezialisten, der ihm den Hut abnahm, ihm versprach ihn bis zum Abend wiederherzustellen, und mit dem er sich auf einen vernünftigen Preis einigen konnte. Da inzwischen schon Mittag war, spazierte der rothaarige Hume in Richtung der Taverne von Sprohm, er hatte gehört das es dort ein ausgezeichnetes Behemothsteak zu genießen gab.


    Nachdem er elegant dem (doch ziemlich tief hängenden) Werbeschild der Taverne ausgewichen war betrat er gelassen das schön eingerichtete Gasthaus, in dem es wirklich köstlich duftete. Schnell überblickte er den Raum, und war überrascht, Christian von Branstein gemeinsam mit einem Vermummten an einem Tisch sitzen zu sehen. Caelas war schon immer neugieriger gewesen als gut für ihn war, und der Gedanke an das Essen wurde sofort von wilden Mutmaßungen über die Identität des in Mantel und Kapuze gehüllten Hume verdrängt. In diesem Fall war aber wohl die direkte Herangehensweise die Beste, auch wenn er damit heute schon zum dritten Mal den Zorn des Roten Dämons auf sich ziehen würde. Um ehrlich zu sein, machte es dem Schwarzmagier fast ein wenig Spaß, gegen den Unsterblichen zu sticheln… Also schnappte sich Caelas ohne lang zu fackeln einen Stuhl, und setzte sich zu den zweien an den Tisch. „Guten Tag Christian!“, rief er strahlend, „wie geht’s denn so?“ Der hutlose Zauberer warf einen bedeutungsschwangeren Blick auf das gewaltige, wohl ehemals alkoholgefüllte Trinkhorn auf dem Tisch. „Deine Leber ist wohl auch unsterblich, wie?“ Er grinste über seinen eigenen Witz, und sah sich dann interessiert den Unbekannten an, der gerade hastig ein Behemothsteak verspeiste. Unter dem Umhang sah er sehr teure Kleidung, die Haare sowie die Augen des Hume waren blau. Das genügte Caelas schon. Verdammter Adel… Seit jenem Vorfall konnte er Adlige nicht ausstehen. Seine Laune kühlte etwas ab, und das Grinsen verschwand. Er wandte sich wieder an den Rotäugigen, der ihn mit einem seltsamen Blick musterte. „Wie ich sehe hast du Gesellschaft! Wie sieht‘s aus, willst du uns einander vorstellen?“ Auch wenn ihn die genaue Identität eines piekfeinen Adligen eigentlich nicht interessierte musste er die Sache jetzt durchziehen, wollte er sich nicht vollends zum Affen machen.

    Ein lauter Ruf drang in Dorias benebeltes Bewusstsein: "AFFE!" Der Stimme nach war das Noro gewesen… Mit brummendem Schädel öffnete der Ritter seine Augen und fand sich mit seinen Kameraden sowie zirka 20 Unbekannten gefesselt in einem Raum vor. Man hatte ihn verschnürt wie ein Paket und zu allem Überfluss war sein Anderthalbhänder nirgends zu sehen. Die Leute dieses Käpt’n Nemo hatten wirklich an alles gedacht… Nunja, zumindest waren die anderen nach dem was er hörte gerade dabei einen Fluchtplan auszutüfteln. Das war doch schon mal was. Doria selbst fühlte sich nämlich nicht in der Lage über irgendetwas nachzudenken, geschweige denn sich kreativ in den Entscheidungsprozess einzubringen. Also brachte er sich erst einmal in eine halbwegs bequeme aufrechte Position, um richtig wach zu werden. Dieses Zeug hatte er echt nicht besonders gut vertragen… Als er sich aufsetzte stutzte er, denn an seine Hände schien irgendeiner Art Stein gebunden zu sein. Der braunhaarige Musiker befühlte den etwa faustgroßen Brocken eingehend, und stellte fest das es sich dabei um Seestein handeln musste, mit dem er noch aus seiner Zeit als Novize beim Orden Erfahrung hatte.


    Sofort war er hellwach. Seestein hatte aufgrund seiner besonderen Fähigkeit in der Mythologie des Roten Ordens schon immer eine ganz besondere Rolle eingenommen. Das Material wurde schon fast als heilig verehrt… Das Doria den Stein an seine Hand gebunden hatte gefiel diesem dennoch überhaupt nicht. Entweder ihren Entführern war irgendwie ein kolossaler Fehler unterlaufen oder die Mistkerle glaubten doch tatsächlich er hätte von einer Teufelsfrucht gegessen, was den Stolz des jungen Ordensritters dann doch mehr als leicht ankratzte. „Warum hab ausgerechnet ich einen Seestein am Arm hängen, ich hab doch noch nicht einmal Teufelskräfte“, ärgerte er sich etwas lauter als gewollt. Sogleich schämte er sich ob seiner mangelnden Selbstbeherrschung, vermutlich wären mehr als genug Mitglieder seiner neuen Mannschaft heilfroh wenn sie kein Exemplar des Teufelskräfte unterdrückenden Materials an den Arm gebunden hätten…


    Glücklicherweise wachte gerade jetzt Lupus wieder auf, auf dem gerade sämtliche Hoffnungen der Gruppe ruhten, da er als einziger Teufelsfruchtnutzer keinen Seestein verpasst bekommen hatte. Vielleicht hatten die Mitglieder von Nemos Bande Doria und den Kapitän irgendwie verwechselt, aber das war ja jetzt auch nebensächlich. Wichtig war ob Lupus sich selbst und somit auch die anderen irgendwie befreien konnte. „Wie sieht es aus Kapitän?“ fragte Doria steif wie immer wenn er mit Vorgesetzten sprach, „Versetzen dich deine Kräfte irgendwie in die Lage aus dieser misslichen Lage zu entfliehen?“ Auch an die zwanzig ihm unbekannten Mitgefangenen richtete er ein paar Worte: „Mein Name ist Doria. Ich bin Schwertkämpfer und Musikant an Bord unseres kleinen Schiffes. Ich wünschte wir hätten uns unter, nun ja, weniger unangenehmen Bedingungen kennengelernt.“

    Auf Dorias Anfrage hin antwortete Lupus mit einem leicht resigniert klingenden Unterton: „Das mag schon sein, aber im Moment können wir eigentlich nichts anderes machen. Unser Schiff ist manövrierunfähig, und wenn wir versuchen, es mit dem Rettungsboot hinter uns herzuziehen, sind wir viel zu langsam. Egal ob die Marine oder die Piraten gewinnen, der Sieger hätte uns sehr schnell eingeholt.“ So sehr es den Ritter wurmte, ihm blieb nichts anderes übrig als seinem Kapitän zuzustimmen. In dieser Situation waren sie der Gnade der jeweiligen Sieger hilflos ausgeliefert. Also standen sie jetzt buchstäblich im Nebel. Unruhig lief er auf dem Deck auf und ab, während Yami offenbar immer noch versuchte seinen Nebel undurchdringlicher zu machen als er ohnehin schon war. Solch hoffnungslose Situationen gehörten verboten…


    Nachdem Derek Dorias Platzwunde verbunden hatte, konnte dieser mit ansehen, wie das Marineschiff in einer furchtbar präzise Breitseite der Piraten auseinanderbrach. Die Kanoniere des Schiffes schienen einiges auf dem Kasten zu haben. Sie ließen keinen der Soldaten entkommen. Jedes einzelne Rettungsboot wurde gnadenlos versenkt. Doria musste unwillkürlich die Nase über so viel Brutalität rümpfen, obwohl er wusste, dass er aus mehreren Gründen nicht gerade in der Position war mit dem Finger auf andere zu zeigen. Erstens hatten die Piraten sie gerade vollkommen in der Hand, und zweitens hätte der Orden im Kampf gegen einen oder mehrere Teufelsfruchtbenutzer ganz genauso gehandelt. Wie hieß es noch gleich in einem ihrer zahlreichen Psalme? „Es ist besser, wenn hundert Unschuldige vor unserem gerechten Zorn fallen, als wenn einer vor dem Dämon kniet.“ Erst jetzt erkannte er das Unrecht, das mit einer solchen Einstellung verbunden war. Die Soldaten hatten ohnehin bereits verloren und konnten sich nicht wehren, sei einfach so niederzumetzeln widersprach sämtlichen Prinzipien der Ritterlichkeit und der Menschlichkeit. Doria waren diese Piraten jetzt schon unsympathisch.


    Seltsamerweise ließ sich der Kapitän des siegreichen Schiffes dann per Ruderboot zur „Black Death“ hinüberfahren. Er unterhielt sich dann eine Weile mit Lupus, und lud dann die gesamte Besatzung des pechschwarzen Schiffes zur „Siegesfeier“ auf sein Wasserfahrzeug ein. Wie alle anderen roch auch der Ritter hier eine Falle, aber wie Ares richtig bemerkte wäre es in dieser Situation unklug gewesen so offenkundig unhöflich gegenüber den Piraten zu sein, die sie jeden Augenblick auf den Grund des Meeres schicken konnten. Ganz abgesehen davon hatte die unbekannte Bande ihnen allen gerade das Leben gerettet, und somit war es Dorias Meinung nach eine Frage der Ehre, ihnen ihren Willen zu lassen, und so protestierte er nicht, als die gesamte Bande auf das andere Schiff übersetzte. Der Kapitän, der sich wenig später als „ Käpt‘n Nemo“ vorstellte, erwartete sie bereits.


    Er erwartete offenbar von ihnen, eine Art Cocktail als Begrüßungstrunk einzunehmen, was dann doch verdächtig nach einer klassischen Giftfalle aussah. Aber wenn es auf diesem Schiff so Sitte war, konnte Doria sich nicht vorstellen wie er den Cocktail höflich abweisen konnte und außerdem nahm auch dieser seltsame Nemo etwas von der Flüssigkeit zu sich. Also trat auch der Ritter betont steif an den Tisch mit der Kanne heran, murmelte ein paar Dankesworte, und nahm sich einen Becher gefüllt mit der alkoholfreien Variante des Drinks. Er machte sich zwar nichts aus gemischten Getränken, aber dafür umso mehr aus Höflichkeit, und wenn der Gastgeber es verlangte blieb ihm allein deswegen nichts anderes übrig als davon zu kosten. Das Zeug schmeckte seiner Meinung nach scheußlich. Doria wünschte sich ein Glas Wasser um den Geschmack loszuwerden, es war aber keines in Reichweite. Also stand er etwas unbeteiligt an Deck, und versuchte durch wiederholtes Nippen an der Flüssigkeit den Eindruck zu erwecken das er den Trunk gerade bis zum letzten Tropfen genoss.


    Quella, schamlos wie sie war, blamierte mal wieder sich und die gesamte Mannschaft, indem sie einen Großteil ihres Becherinhalts verschüttete. Die belustigten Blicke, die man ihnen allen nun zuwarf, ließen Doria beinahe in den Boden versinken, und er versuchte verzweifelt und natürlich erfolglos der Schall-Frau mittels Telepathie mitzuteilen dass sie ihr Verhalten mäßigen sollte. Dummerweise unterhielt sie sich dann auch noch halblaut mit Joe über sehr… private Dinge was bei dem verlegenen Ritter mehrere Gesichtsfarbwechsel in wenigen Sekunden hervorrief. Und auch die Alchemistin schien sich überhaupt nicht zu schämen, sondern führte Quellas Werk beinahe nahtlos fort. Wie ein alter Seemann kippte sie einen der Drinks hinunter, den sie zuvor noch verschmäht hatte, und schimpfte danach wie ausführlich und detailliert über den Geschmack der Flüssigkeit. Das konnte ja heiter werden… Der zutiefst pikierte Doria wollte gar nicht wissen was gerade in den Köpfen von Kapitän Nemos Bande vorging…

    Ich verfluchte mich, scheinbar hatte ich schon wieder etwas Falsches gesagt, denn Nakemos freundliches Lächeln schmolz dahin wie ultrahocherhitzte Butter. "Die Mission dient dazu, Dark Fire zurück zu holen... Das ist das Wichtigste." sagte er unsicher, brach ab, grinste dann gequält und sah mich wieder an. Konnte es sein das er einer der Teamkameraden der Überläuferin gewesen war? Wenn ich mich recht erinnerte hatte es geheißen dass war auch sie ein Genin gewesen war… "Zu Akatsuki kann ich nicht viel sagen und was sie hier wollen, weiß ich auch nicht... Da werden wir morgen wohl mehr erfahren." fuhr er fort, und schaute danach wie gehetzt über seine Schulter zurück in den Raum. Erst jetzt bemerkte ich das wir zwei die letzten waren die noch nicht zu Bett gegangen waren. Nakemo setzte ein falsches Lächeln auf, das sogar ich durchschaute, sagte noch: "Naja, ich werd mich dann mal in mein Zimmer begeben, muss noch packen.", und verschwand ein wenig schneller als nötig aus dem Raum. Zurück blieben nur ich und der fade Nachgeschmack, ein weiteres Mal versagt zu haben.


    Übel gelaunt begab ich mich auf mein Zimmer, denn an dem was Nakemo gesagt hatte war etwas Wahres dran, auch ich musste mich noch auf Morgen vorbereiten. Sorgsam ordnete ich meine Ausrüstung und überprüfte den Inhalt meines Erste-Hilfe-Päckchens. Alles wie gehabt. Jetzt war noch etwas Zeit zum Trainieren, und zum Glück war ich allein. Ich zog mein Hemd aus, nahm mein Lieblings-Skalpell zur Hand, und zog es einmal quer über meine eigene Brust. Der Schmerz war wie immer scharf und stechend, aber nichts was ich nicht gewohnt wäre, denn der Schnitt war flacher als üblich, ich konnte bei der morgigen Mission keine Behinderungen gebrauchen. Während ich sorgsam darauf achtete kein Blut im Hotelzimmer zu verteilen, begann ich Fingerzeichen auszuführen. Nachdem ich leise: „Shosen Jutsu“, gemurmelt hatte, begannen meine Handflächen grün zu glühen, ich legte sie vorsichtig auf die blutende Wunde, und begann zu heilen.


    Anderthalb Stunden später war mein Chakra so gut wie erschöpft. Von den flachen Schnitten, die ich mir selbst zugefügt hatte war nun nichts mehr zu sehen. Das war zwar nicht schlecht, aber ein paar Kratzer heilen zu können würde mir und meinen Teamkameraden im Kampf nicht viel bringen… Tiefe Wunden waren weiterhin ein Problem, aber ich konnte es vor einer wichtigen Mission nicht riskieren mir selbst mehr Schaden zuzufügen als ich mir sicher war wieder heilen zu können. Und der Fisch gestern Morgen hatte eindeutig bewiesen dass ich noch nicht bereit war. Und dass obwohl mein Vater mir das Jutsu schon vor knapp zwei Monaten beigebracht hatte (in einem seiner seltenen lichten Momente…). Ich war an diesem verdammten A-Rang Jutsu nach sieben Wochen beinahe verzweifelt, denn mein Vater war nicht lange genug nüchtern gewesen, um mich effektiv zu trainieren, und ich kam einfach nicht voran. Doch dann hatte ich mein eigenes Training entwickelt. Indem ich mir selbst Schmerzen zufügte, konnte ich mich sehr viel besser auf die Wunde konzentrieren, und hatte beim Heilen immer die Motivation, mein eigenes Leiden verschwinden zu lassen. Ich kam zwar seither weit besser voran als in den sieben Wochen zuvor, aber ich musste mein Training vor meiner Familie, und nun wahrscheinlich auch vor meinen Teamkameraden geheim halten. Ich wollte nicht als irgendeine Art Freak dastehen. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht wusste wie das schwache Herz meiner Mutter die ganze Sache verkraften würde… Nachdem ich sämtliche Blutspuren vorsichtig beseitigt hatte, begab ich mich zu Bett.


    Als die Genin am nächsten Morgen schon früh geweckt wurden, machte mir das im Gegensatz zu anderen wenig aus. Ich hatte noch nie viel Schlaf benötigt. Nachdem alle ihre Waffen und Werkzeuge einsatzbereit gemacht hatten, wurden wir in drei Gruppen eingeteilt. Ich war zusammen mit Yisha im Team von Sensei Yamato. Ein Ninja ganz nach meinem Geschmack. Er war still, wirkte verlässlich, und strahlte meiner Meinung nach eine Aura der Ruhe aus, die scheinbar leider nur mich beeinflusste. Yisha sah so aus, als stände sie gerade vor einem Wutausbruch, vor dem sich der Fujiyama vor Scham versteckt hätte. Ich beglückwünschte mich innerlich für meine Menschenkenntnis, und hielt etwas Sicherheitsabstand zu der Kunoichi. Wir wechselten auf unserem Weg nach Osten kaum ein Wort, was mich nicht besonders störte. Ich dachte viel nach, über Akatsuki und die Welt, wie ich mich in einem zu erwartenden Kampf zu verhalten hatte und vor allem, wie ich endlich das verflixte Shosen Jutsu hinbekommen konnte. Gegen Mittag jedoch wurde unsere stille Wanderung dann durch einen Anruf über das Mikro unterbrochen. Scheinbar hatte eines der Teams Hinweise auf den Aufenthaltsort der Akatsuki-Mitglieder ausfindig gemacht.


    Sofort änderten wir die Route. Yamato, der mit einem ausgezeichneten Orientierungssinn gesegnet zu sein schien, führte uns zielsicher zum Osttor von Kirigakure, wo wir dann eine kurze Zeit auf die Gruppe von Sensei Kurenai warteten. Gemeinsam mit diesem Team, das aus dem schon wieder total übertrieben aufgetakelten Ren sowie Kyo Muramasa bestand, machten wir uns mit Höchstgeschwindigkeit auf, um Sensei Asuma, dessen Team in den Feldern vor der Stadt wartete, zu treffen. Der Jonin stand vor einem ziemlich übel zugerichteten Reisfeld, das bestimmt so bald keinen Ertrag mehr abwerfen würde. Er behauptete, dass die gesuchten Verbrecher die Anbaufläche zerstört hatten, was nicht nur mir, sondern auch einigen anderen recht seltsam erschien. Warum auch sollte eine gefährliche Bande aus Nukenin der Kategorie S ein einfaches Reisfeld zerstören?


    Ohne Vorwarnung drehte der Wind, und trug Stimmen heran. Und einen Namen: Itachi. Gottverdammt. Ich fluchte innerlich. Wie jedes Mitglied einer in Konoha ansässigen Familie kannte ich die Geschichten über Uchiha Clan und seine Vernichtung. Dieser Gegner besaß das mächtigste Kekkai Genkai von allen, das sagenumwobene Dojutsu Sharingan. Vermutlich hätten nicht einmal die drei versammelten Jonin gemeinsam eine Chance gegen das letzte Genie des Uchiha Clans… Die Sensei bestimmten lautlos, das wir uns geduckt durch die Reispflanzen an unsere Gegner anschleichen sollten, und ich nutzte die Gelegenheit mich bis an das hinterste Ende unseres Zuges zurückfallen zu lassen. Nicht das ich etwa Angst gehabt hätte, nein, ich hatte meine eigene Person nur deshalb zu beschützen, weil ich der einzige, wenn auch unfertig ausgebildete Medinin im Team war. Ehrlich. Zumindest redete ich mir das ein…


    Auf einmal stand ein großer, schwarzhaariger Mann direkt hinter mir, und begann Fingerzeichen zu formen. Itachi, schoss es mir noch durch den Kopf, doch schon hatte ich mich zur Seite geworfen, um dem riesigen Feuerball, den der Nukenin mit seinem Jutsu heraufbeschworen hatte auszuweichen. Erst dank Nakemo, der sich nicht vom Fleck rührte, fiel mir auf, dass ich es hier mit einem Genjutsu zu tun hatte. Normalerweise hätte ich eine so einfache Täuschung selber erkannt, aber im Angesicht eines solchen Feindes fiel es mir schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren… In jedem Fall rief auch ich jetzt: „Kai!“, um eventuelle ungute Nebeneffekte des Genjutsus abzuschütteln. Nun nahm sich der wahre Itachi Sensei Asuma und Sensei Kurenai vor, während sein Begleiter, ein blauer Mensch mit Kiemen und einem seltsamen einbandagierten Objekt auf dem Rücken, sich Sensei Yamato und den Genin zuwand. Der Fischmensch, der sich Kisame nannte, führte mit geradezu übermenschlich schnellen Bewegungen eine Reihe Fingerzeichen aus, und begann dann aus dem Maul Wasser zu speien, was mich an einen Springbrunnen erinnert hätte, wenn es nicht so unglaublich viel Flüssigkeit auf einmal gewesen wäre. Wie viel Chakra dieser Kerl besitzen musste! Als ich die Flutwelle auf mich zurollen sah dachte ich schon, mein letztes Stündlein hätte geschlagen, doch Sensei Yamato rettete mich und die anderen Genin indem er uns in einen Schutzraum aus lebendem Holz einschloss.


    Ich hatte keine Zeit, über das seltsame Jutsu meines Vorgesetzten nachzudenken (vermutlich schon wieder ein Kekkai Genkai – langsam wunderte mich gar nichts mehr…), denn dieser bedeutete uns über das Tosen der Wassermassen hinweg, nach Auflösung des Holzjutsus umgehend nach oben zu schwimmen, und uns danach in Sicherheit zu bringen. Der Plan klang vernünftig. In einem solch hochklassigen Kampf würden wir den Jonin wahrscheinlich nur im Weg stehen. Ich war zwar kein besonders guter Schwimmer, aber dank Sensei Yamatos Hilfe schaffte ich es gerade noch so an die Oberfläche. Etwas Wasser spuckend zog ich mich mithilfe von Chakra aus dem künstlichen See, und stand bald auf eigenen Füßen, was mir keine großen Schwierigkeiten bereitete. Ich hatte schon immer eine gute Chakrakontrolle, und solange ich diese Übung nicht den restlichen Tag durchhalten musste sollte es eigentlich keine Probleme geben…


    Ich wollte gerade die Gelegenheit nutzen mich an der Seite der anderen in Sicherheit zu bringen, als uns plötzlich einige Wasserdoppelgänger, in Form von entweder Itachi oder Kisame in den Weg stellten. Scheinbar wollten die beiden unsere Auslöschung besonders gründlich betreiben… Während die anderen Genin ihre Gegner vergleichsweise schnell stellten – besonders im Gedächtnis blieb mir die leicht seltsame, wenn auch medizinisch äußerst interessante Gelegenheit zu beobachten wie Yisha sich eine Lanze aus Knochen aus der Schulter zog – drückte ich mich hinten herum, beobachtete, und hielt meine Hände so das ich schnell in der Lage sein würde Fingerzeichen zu formen. Irgendetwas stimmte mit diesen Bunshin nicht… Leider hatte ich nicht die Gelegenheit meine Analyse fortzusetzen, denn einer der Kisame schien ganz versessen danach mich mit dem seltsamen bandagierten Gegenstand in seinen bläulichen Fingern bekannt zu machen. Er löste sich aus den Kämpfenden, und rannte auf mich zu. Er war zu seinem Unglück zu langsam. Schnell und präzise formte ich das nötige Fingerzeichen, und sagte dann leise: „Kanashibari no Jutsu“. Ich hatte das Lähmungsjutsu absichtlich mit außerordentlich wenig Chakra versorgt, einen Bunshin eines so starken Gegners wie Kisame würde es so nicht länger als ein paar Sekunden festhalten können, aber das war auch gar nicht nötig. Der Doppelgänger stoppte seinen Ansturm abrupt, und begann von seinem eigenen nach vorne verlagerten Schwerpunkt aus dem Gleichgewicht gebracht in Richtung Wasseroberfläche zu kippen. Ich zog schnell ein Kunai aus der an meinem Bein befestigten Tasche und warf es in einer flüssigen Bewegung in Richtung meines wehrlosen Gegners. Ich traf ihn sauber im Rücken, und noch bevor sein Gesicht den See berührte hatte sich der Doppelgänger schon aufgelöst. Ich hielt kurz inne. Das war ja fast schon zu einfach gewesen…


    Wie üblich hatte ich mit meinen übelsten Vorahnungen Recht. Die verfliesende Substanz der Imitation formte schnell zwei weitere Kisame, die keine Zeit verloren, und mich fies grinsend erneut angriffen. Ich war überrascht, und so wich ich den nach mir schlagenden Schwertern gerade noch so aus indem ich Chakra in meine Füße leitete und mich mit hoher Geschwindigkeit nach hinten katapultierte. Ich musste etwas Abstand von den zwei Schwertkämpfern gewinnen… Einige Fingerzeichen formend kam ich zum Stehen, und als die Bunshin mich einkreisten, entzog ich mich dem Kampf mithilfe des Shunshin no Jutsu, nur etwas Spritzwasser zurücklassend. Ich stand nun ein Stück von den anderen entfernt, im Rücken der sich vervielfältigenden Doppelgänger. Der Plan war, sich bei nächster Gelegenheit davonzumachen, und mit dem Kanashibari den Rückzug zu decken. Da ich mich leicht unwohl dabei fühlte die anderen alleine zurückzulassen, rief ich ihnen über die Köpfe der Bunshin hinweg laut etwas zu: „Hey Leute, wir haben den Befehl uns davonzumachen! Lasst euch von denen nicht lange im Nahkampf binden, Wasserdoppelgänger können sich nicht allzu weit von ihrem Schöpfer entfernen! Rückzug!“ Ich hatte besseres zu tun als einen langwierigen Kampf gegen scheinbar unbesiegbare Gegner auszufechten, zumal ich mir nicht sicher war ob ich es hier mit echten Doppelgängern oder Illusionen zu tun hatte. In jedem Fall wäre es ratsam etwas Abstand zum Wirker des Jutsus zu bekommen. Ich hoffte dass die anderen auf mich hörten, und formte schonmal vorsorglich mit meiner rechten Hand ein einhändiges Tora. Wenn ich mich konzentrierte konnte ich mit meinem Lähmungsjutsu auch mehrere Gegner auf einmal treffen, und so die Mizu Bunshin von einer Verfolgung abhalten.

    Caelas Gegner war nun wirklich am Ende. Der letzte Feuerball reichte gerade aus, um den feindlichen Schwarzmagier zum Richter zu schicken. Er war wirklich ein würdiger Gegner gewesen. Faktisch hätte er den Kampf auch gewinnen können, wenn er es geschafft hätte noch etwas länger zu überleben, hätte Caelas nicht mehr genug magische Energie gehabt um noch besonders mächtige Angriffszauber hinzulegen. Aber mit dem Suzaku-Imitat habe ich mich selbst übertroffen, dachte der Rothaarige selbstzufrieden, auch wenn es mächtiger aussieht als es eigentlich ist. Man sollte nie den psychologischen Faktor unterschätzen. Mit einigen Blicken verschaffte er sich nun einen Überblick über das Schlachtfeld: Thorfax lag zwar am Boden und sah ziemlich am Ende aus, hatte aber keinen noch stehenden Gegner hinterlassen. Caelas war positiv überrascht. Nach seiner Rechnung hatte der Krieger nun so ziemlich den gesamten feindlichen Clan im Alleingang vernichtet. Er schien heute einen ziemlichen Lauf zu haben. Auraya war schon auf dem Weg, um den am Boden liegenden zu heilen. Kräh und Samthea standen recht belämmert in der Gegend herum, sie hatten sich kaum am Kampf beteiligt, während Kumori gerade den einsamen feindlichen Weißmagier kreuz und quer über das Schlachtfeld hetzte. Caelas Meinung nach konnte dieser bereits aufgeben, als Heiler machte es wenig Sinn, einen heldenhaften letzten Kampf zu wagen. Letzter im Bunde der noch kampffähigen Mitglieder von Clan Hiryuu war Castello, der Clananführer. Mit zufriedenem Ausdruck überblickte dieser den restlichen Clan wie ein Feldherr seine siegreiche Armee.


    Plötzlich hörte der Schwarzmagier ein seltsames, böse klingendes Lachen von der Seitenlinie. Als er nach dessen Ursprung spähte, konnte er Christian ausmachen, der vor Lachen beinahe seinen übriggebliebenen Sake verschüttet hätte. Caelas fragte sich, was denn so lustig war, dass es selbst einen 5000-jährigen Unsterblichen in einen solchen Lachkrampf versetzen konnte. Doch der wie ein Samurai gekleidete Hume kam seiner Frage zuvor, und rief ihm, immer noch kichernd, zu: Hähä...Tut mir Leid. Aber...du liegst komplett falsch meheh...Ein Phönix ist nicht wirklich unsterblich. Was eher zutrifft: Egal wie oft es niedergestreckt wird, es wird immer wieder auferstehen. Wenn ein Phönix stirbt, wird es als ein neues Küken wiedergeboren. Das ist der Zweck meiner Phönixklinge. Egal wie oft mans abwehrt. Mein Phönix wird wieder auferstehen undas Ziel treffen. Entweder beim 2.,3. oder 4. Male."


    Caelas zog eine beleidigte Schnute. Der rote Dämon hatte ein wenig seinen Stolz verletzt. Solche Kleingeistigkeit! Auf die Wirkung kam es an, und nicht auf die Worte mit denen er diese untermalte. Sein Feuerphönix, und dann dieser Satz, dass war einfach ein perfektes Gesamtkunstwerk! Leicht verärgert rief der Schwarzmagier Christian zu: „Erbsenzähler! Wenn er immer wiedergeboren wird, macht das den Phönix nicht quasi unsterblich? Und überhaupt, ist „Unsterblichkeit“ nicht definitionsabhängig?“ Nachdem er so etwas Dampf abgelassen hatte, fuhr er versöhnlicher fort: „Oder wie definierst du unsterblich? Unsterblich im Sinne von: das unsterbliche Wesen kann nicht sterben, egal was ihm zustößt, unsterblich im Sinne von: das unsterbliche Wesen altert nicht, kann aber eines unnatürlichen Todes sterben, oder unsterblich im Sinne von: die Seele des unsterblichen Wesens kann nicht sterben, und wird immer in einem anderen Körper wiedergeboren?“ Nun siegte langsam Caelas Neugier und sein Zorn war fast verraucht. Er fragte den roten Dämon noch etwas: „Daraus ergibt sich noch die Frage, in welchem Sinne bist eigentlich du selbst „unsterblich“?“


    OT: Ich hoffe der Post geht so in Ordnung, da jetzt nach meiner Rechnung nur noch der Weißmagier übrig ist können wir dann hoffentlich bald wieder fortfahren. Ansonsten begrüße ich herzlichst die neuen Clanmitglieder^^ Auf frohes Posten^^

    Doria lieferte sich einen kleinen Schlagabtausch mit Quella, wobei er immer etwas mit angezogener Handbremse kämpfte, um keine gefährlichen Verletzungen zu verursachen. Doch nach einer Weile war er so im Kampf versunken, dass er tatsächlich seine guten Vorsätze etwas vergaß, und begann schneller zu werden. Inzwischen hatte er sich auch an Quellas geschlossene Augen gewöhnt, vermutlich tat sie das nur um sich besser auf ihr Gehör verlassen zu können. Nach einem etwas schnelleren Scharmützel zwischen den beiden meinte Doria eine Lücke in der Abwehr der Schallfrau zu erkennen, und schlug, wenn auch etwas verlangsamt zu. Doch genau damit schien seine Gegnerin gerechnet zu haben. in Windeseile umwickelten ihre Drähte sein Schwert, das somit an Ort und Stelle fixiert wurde. Sie sprang einen Schritt zurück, und rief ihm etwas zu: Also, endlich wachst du auf! Wurde auch langsam langweilig.“ Es schien als hätte er Quella leicht unterschätzt… Die ganze Zeit war sie es gewesen, die den Kampf in der Hand gehabt hatte… Sie fuhr mit einem frechen, für Doria belehrend klingenden Unterton fort: „Merke dir eines: Wer seine Waffe beherrscht, kann damit töten, aber auch verhindern, dass der Gegner verletzt wird. Man weiß einfach, wie man seien Waffe führen muss um keinen großen Schaden anzurichten. Hast du also so wenig Selbstvertrauen oder glaubst du, ich könnte mich nicht verteidigen?“ Volltreffer. Quella hatte den jungen Mann besser durchschaut als er sich selbst. Es war genau diese Mischung aus mangelndem Selbstvertrauen und einem Unwillen die junge Frau zu verletzen gewesen, die ihn so langsam gemacht hatte… Leicht perplex starrte er seine Trainingspartnerin an. Diese lächelte, löste ihre Drähte von Dorias Klinge, und bat ihn enttäuscht: „Kämpfe und zwar richtig. Bitte! Ich möchte wirklich trainieren. Willst du mir denn nicht helfen?“ Nun öffnete sie sogar ihre Augen, um das Ganze mit einem bittenden Blick zu unterstreichen.


    Wenn sie so fragt… dachte der Ritter widerstrebend, wäre es eine Schande für mich und den ganzen Orden, wenn ich nicht mein Bestes gebe… Ich bin zwar immer noch nicht sicher ob ich es wirklich verhindern kann sie zu verletzen, aber Quella hat bewiesen dass sie gut genug ist um einen wirklich schweren Treffer zu vermeiden. Er nahm nun seinen Anderthalbhänder in zwei Hände, und wollte Quella seine Entscheidung gerade mitteilen, als Yami, den er vollkommen vergessen hatte, plötzlich wie aus dem nichts auftauchte, und ein Messer auf ihn warf. Doria hatte Glück das er gerade in die richtige Richtung gesehen hatte, und so konnte er das Wurfgeschoss mit seiner Klinge abblocken. Mit wenigen Schritten war der Anzugträger an Quella und ihn heran, packte sie beide am Arm, und während ein grauer Nebel von seinem Körper auf die beiden hinüberkroch, sagte er mit einem arroganten Grinsen: "Tschuldige, das ich erst jetzt auftrete, aber Analyse ist der halbe Sieg ".


    Als der Nebel Doria berührte, erschallte plötzlich ein diabolisches Kreischen in seinem Kopf, das alle anderen Geräusche übertönte. Überrascht hielt er sich die Ohren zu, was allerdings nichts brachte und blickte dann auf sein Schwert, denn das Geräusch erinnerte ihn dann doch sehr an die „Kreischende Klinge“… Doch der Anderthalbhänder lag friedlich am Boden und rührte sich nicht. Von dem Geräusch gequält, blickte der Ritter zu Quella hinüber, die sich ebenfalls die Ohren zuhielt. Daraus folgte dass auch sie nicht die Quelle des seltsamen Kreischens sein konnte. Noch am Boden sitzend schloss er die Augen und versuchte er das Geräusch wie bei der kreischenden Klinge zu verdrängen, indem er in die Stille in seinem Inneren eintauchte. Doria atmete ruhiger, und suchte meditativ nach der Ruhe hinter allen Tönen, um so dem lähmenden Tohuwabohu aus Klängen in seinem Kopf zu entfliehen. Unvermittelt wie immer fand er sie, und tauchte tiefer in die Stille als jemals zuvor. Es war nicht so dass er das unangenehme Kreischen nicht mehr hörte, es erschien nur insignifikant im Vergleich zu der unendlichen Ruhe, die nun seinen Geist umfing, und in der es unterging wie eine einzelne Sonne in der Schwärze des Raums. Ein Gefühl tiefer Ehrfurcht vor dieser Unendlichkeit umgab Doria, und zum ersten Mal fühlte er sich in diesem seltsamen geistigen Zustand wohl. Für einen Moment hörte er mit unbekannter Klarheit den Regen um und auf seinen Körper herum hernieder prasseln, und all die kleinen Geräusche auf dem Schiff wurden vor der Stille gleich, er konnte sie alle gleichlaut hören. Doch mit der Wucht eines Vorschlaghammers wurde ihm klar dass sein eigener Herzschlag nicht wichtiger war als das Knarzen der Schiffsplanken, und ein namenloses Entsetzen erfüllte ihn. Sein Bewusstsein war nichts mehr als ein einsamer Lichtpunkt, verloren weit unterhalb der anderen Lichtpunkte, die an der Oberfläche der Stille dahintrieben. Allein in der Unendlichkeit, eine Blasphemie gegen die Stille, die jeden Moment verschluckt werden konnte, und dann für immer dazu verdammt war zuzuhören, das Leben mit anzusehen, aber nie wieder ein Teil desselben zu werden.


    Langsam kämpfte sich sein Bewusstsein aus der Lähmung, die ihn umgab heraus, und nach einigen Sekunden, die dem Ritter wie eine Ewigkeit vorkam hatte er die Stille endlich wieder verlassen. Er zitterte am ganzen Körper, und bemerkte, dass er sich aufgrund Yamis Ton noch immer die Ohren zuhielt, obwohl er diesen nur noch am Rande wahrnahm. Trotzdem wäre er bereit gewesen den Kampf fortzusetzen, doch Quella schien die Nase voll zu haben. Sie packte ihn und Yami, der noch kurz die Illusionen auflöste, und schleifte die beiden ins Trockene. Nachdem alle ihre nassen Kleider gewechselt hatten, Doria hatte einfach sein doch schon recht ramponiertes Gewand mit einem kurzen weißen Hemd vertauscht, das er gerne beim Trainieren trug, begaben sie sich nach oben in die Küche zum Abendessen.


    Die anderen schienen irgendwas zu besprechen, doch der Ritter hörte nicht zu, die Stimmen seiner Kameraden erschallten wie aus weiter Ferne, und war damit beschäftigt ausgiebig sein Schwert zu polieren, und über sein seltsames Erlebnis nachzudenken. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Diese Stille… Es war, als wäre sie ihm in die Knochen gekrochen, und er konnte sie einfach nicht mehr abschütteln. Er musste herausfinden, was es mit ihr auf sich hatte. Doria wünschte sich, dass sein Meister noch am Leben wäre, er hätte gewusst, was nun zu tun gewesen wäre… So schnell wie es die Höflichkeit erlaubte, verließ er die Küche, und begab sich als einer der ersten zu Bett. Er konnte trotzdem nicht einschlafen denn die Ruhe im Schiffsbauch war irgendwie bedrohlich. Es war, als würde die Stille den jungen Mann verfolgen, als wollte sie ihr Opfer nicht mehr so einfach hergeben…


    Nachdem Doria die Nacht in einem Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachen endlich herumgebracht hatte, mischte sich plötzlich Kanonendonner die Stille. Obwohl er sicher aussah wie ein Gespenst, und nicht wirklich fit war, begab er sich langsam an Deck, wo es schon heiß herging. Die „Black Death“ stand unter dem Beschuss eines viel größeren Marineschiffes, und hatte bereits den Mast und somit ihre Manövrierfähigkeit größtenteils eingebüßt. Während Joe und Noro sich Mühe gaben zumindest den Anschein eines Feuergefechts zu erwecken, konnten sich die feindlichen Kanoniere in aller Ruhe auf das Piratenschiff einschießen. Doria nahm die kritische Situation irgendwie wie in einem Traum war, er sah zwar was passierte, aber es schien ihn irgendwie nicht zu berühren. In aller Seelenruhe, und nur von einem gelegentlichen Husten unterbrochen, lief er über das Deck in Richtung Lupus, der war immerhin der einzige der etwas zu sagen hatte.


    Plötzlich begann ein dichter Nebel um das Schiff herum aufzuziehen. Das war vermutlich Yamis Werk. Nur schade dass es nichts bringen würde, zumindest nicht, wenn sich die Marine bereits auf ihre Position eingeschossen hatte, gesetzt den Fall, Yami konnte den Nebel überhaupt groß genug machen um das ganze Schiff zu verstecken. Aber egal, wenig Hoffnung war immerhin besser als gar keine Hoffnung. Wenn sie Glück hatten, konnten sie es schaffen. Gelassen stellte der Ritter sich an die Reling, und beobachtete, wie das feindliche Schiff langsam aus seiner Sicht verschwand. Die Mündungsblitze der Kanonen ließen den Nebel gelb aufflackern. Einem plötzlichen Unwohlsein folgend trat er einen Schritt zur Seite, und entging gerade noch so einer Kanonenkugel, die einen Teil der Reling abriss und sich dann tief in das Holz des Deckes bohrte. Die Splitter der Deckplanken flogen nach allen Seiten weg, und Doria, der direkt neben dem Einschlagspunkt der Kugel stand, wurde von einem großen, glücklicherweise stumpfen Holzstück am Kopf getroffen. Der Ritter sah erst einmal schwarz und ging zu Boden.


    Als er nach kurzer Zeit wieder zu sich kam, war es wie ein Erwachen aus einem bösen Traum. Alles war sehr viel bunter, lauter, näher… Die Rufe seiner Kameraden, die geschundenen Planken des Schiffes unter ihm, das alles war unwiderlegbar real… Doria rappelte sich auf, und taumelte noch leicht benommen in die Richtung, in der er Lupus vermutete. Das Feuer war eingestellt worden, und am Horizont konnte er ein anderes Piratenschiff sehen. Offenbar wollte sich die Marine zuerst um die dringendere Bedrohung kümmern. Lupus, der inzwischen aus dem Nebel auftauchte, meinte, dass sie momentan nichts anderes tun konnten, als den Ausgang des Gefechtes abzuwarten.


    „Mit Verlaub“, erhob Doria das Wort, „Ich habe noch nie von Piraten gehört, die wegen Ihresgleichen ein Gefecht mit der Marine riskieren. Wenn es ihnen gelingt die Marine auszuschalten, kommen wir wahrscheinlich nur vom Regen in die Traufe.“ Er wurde wieder von einem leichten Husten unterbrochen. „Wir tun gut daran uns auf ein Entergefecht vorzubereiten, es ist sehr wahrscheinlich dass diese Piraten sich die Chance nicht entgehen lassen sich die leichte Beute die sie in uns sehen werden unter den Nagel zu reißen. Das ist zumindest meine Meinung.“

    Quella war schnell, doch dass Doria sich bei ihrem ersten Angriff vollkommen blamierte und die Schall-Frau spielend leicht hinter ihn gelangte lag mit daran das der junge Ritter sich scheute sein Schwert ohne Rücksicht auf das Leben seiner Trainingspartner einzusetzen. Quella hatte solche Probleme nicht, ihr klingender Wirbelsturm fügte keine tiefen Wunden zu, und Doria fragte sich insgeheim, ob sie sich wirklich anders verhalten würde wenn der Angriff tatsächlich tödlich enden könnte. Als die junge Frau dann ihren Angriff abbrach und ihn und Yami auf einen herannahenden Regenschauer hinwies, war die Demütigung perfekt. Eine derartige Deklassierung verletzte Dorias Stolz. So etwas würde nicht wieder vorkommen! Während Quella sich im Schutze des hereinbrechenden sinnflutartigen Regens zurückzog und nicht mehr gesehen ward, stand er da wie ein nasser, begossener Pudel. Der Ritter konnte Regen nicht ausstehen! Es erinnerte ihn immer an Tränen. Der Himmel weint. Und obendrein konnte er nun seinen Ostinato Bolero Kampfstil nicht mehr einsetzen da es durch das ständige Schallbombardement der prasselnden Regentropfen unmöglich wurde sich vollkommen auf den Rhythmus eines Gegners zu konzentrieren.


    Durch seinen Missmut ob des strömenden Regens hatte Doria nicht nur Quella sondern auch noch Yami aus den Augen verloren… Er fluchte leise. Die Sache gefiel ihm gar nicht. Da seine Sicht nun behindert war und er obendrein nichts mehr hörte kam er sich vor als wäre er gleichzeitig blind und taub. Wie sollte er da kämpfen? Ruhig Blut, ich muss erstmal meine Position verbessern…, dachte der Ritter sich, und kämpfte die Nervosität nieder, die langsam in ihm hochkroch. Langsam bewegte er sich rückwärts auf die Holzwand zu, hinter der sich, wie er wusste, die Vorratskammer des Schiffes befand. Hätte Doria erst einmal seinen Rücken gegen Angriffe abgesichert, war er zuversichtlich, dass er jeden Frontalangriff der anderen Zwei abwehren konnte.


    Doch soweit sollte er nicht kommen. Als Doria gerade den halben Weg zurückgelegt hatte, verspürte er plötzlich einen scharfen Schmerz am linken Oberarm. Jemand musste sich den Sichtschutz durch den Regen zu Nutze gemacht haben um sich von hinten an ihn anzuschleichen! Reflexartig schlug er mit dem Schwert nach links, ohne vorher zu bedenken, dass er damit jemanden tödlich verletzen konnte. Doch er hätte sich keine Sorgen machen müssen, den das einzige was er zerteilte war der Regen. Kurz konnte er aus den Augenwinkeln Quella mit ihren rotierenden Drähten erkennen, sie musste dem Hieb nur um Haaresbreite entkommen sein. Doch jetzt war nicht die Zeit sich Vorwürfe zu machen. Schnell drehte der Ritter seine Waffe um 90 Grad, um Quella mit der flachen Seite der Klinge zu treffen, und führte einen schnellen Schlag von oben auf seine Trainingspartnerin aus. Doch kurz bevor der Angriff sein Ziel traf, sah Doria, das die Schall-Frau ihre Augen vollkommen geschlossen hatte. Die Verwirrung über diesen Anblick verlangsamte seinen Hieb, und so konnte Quella rechtzeitig zurückspringen, und hatte nun die Gelegenheit zu kontern.

    Siegessicher warf Caelas seinen Feuerball in Richtung des verletzten Schwarzmagiers, doch dieser war nicht allein. Sein weißmagisch begabter Kollege warf sich mit einem Schrei in die Flugbahn des magischen Geschoßes, und fing es mit seinem eigenen Körper ab. Ein schadenfrohes Lächeln umspielte die Lippen des rothaarigen Hume, denn jetzt hatte er die Gelegenheit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zu seiner Verblüffung stand der Nu Mou zwar versengt, aber immer noch voll einsatzfähig wieder auf und begann sofort einen Heilzauber zu wirken. Das konnte doch nicht wahr sein! Wütend schickte Caelas gleich einen zweiten Feuerball hinterher, diesmal direkt auf den Weißmagier gezielt. Doch auch diesen Angriff steckte der Nu Mou beinahe unverletzt weg.


    Durch diesen Fehlschlag verunsichert machte der Schwarzmagier erstmal einen Schritt zurück, und verschaffte sich einen besseren Überblick über die Gefechtslage. Beim Richter sah er vier Gestalten liegen, darunter auch Geothain. Es schien als wäre dessen Kampf gegen den Mogry mit einem Unentschieden beendet worden… Caelas machte sich deswegen Vorwürfe. Der Zeitmagier hatte ihn ohne lange zu Zögern vor dem Dolchkämpfer gerettet, aber als sein Kamerad selbst in Gefahr war, hatte er nichts unternommen… Mit neuer Entschlossenheit wandte der Hume sich wieder dem Schwarzmagier, den sein Kollege inzwischen geheilt hatte, zu. Zumindest ihn konnte er aus dem Gefecht heraushalten, sodass sich die Nahkämpfer, Thorfax, Kumori und Kräh zum Beispiel, ungestört die geschwächte Nahkampfabteilung des Gegners vornehmen konnten.


    Caelas eröffnete das magische Duell ganz klassisch mit einem großen Feuerball, einem seiner stärkeren Zaubersprüche. Doch seinem Gegenüber gelang es, ihn wie aus dem Lehrbuch auszukontern, indem er eine kleine Anzahl dünner Eisnadeln heraufbeschwor, die dem feurigen Geschoß entgegen rasten und sich in es hinein bohrten. Zwar besaßen sie nicht genug Kälte um die Flammen vollständig zu löschen, isolierten sie jedoch von der Mitte des Feuerballs, aus dem sie ihre Energie bezogen. Geschwächt flog die Kugel noch ein paar Meter weiter, bevor sie sich zerstreute und von ihrem eigenen Fahrtwind ausgeblasen wurde. Caelas schauderte, er schien die Fähigkeiten dieses Gegners doch leicht unterschätzt zu haben. Die höchste Kunst der Schwarzmagie ist es, mit möglichst wenig eigener Energie einen gegnerischen Zauber der eine Menge Energie besitzt abzuwehren. In anderen Worten Effizienz. Wem dies oft genug gelingt, der wird in einem magischen Duell die Führung übernehmen, da er sich sein Mysth für die entscheidenden späteren Phasen des Kampfes aufsparen kann.


    Den nächsten Zug überließ der rothaarige Hume folgerichtig seinem Gegner. Dieser begann einige Worte der Macht zu sprechen, doch aufgrund der Entfernung konnte Caelas nicht herausfinden um welche Art von Spruch es sich handelte. Eine Schande. So blieb ihm nichts anderes übrig als sein Mysth zu sammeln und zu hoffen dass er den Angriff abwehren konnte. Als er spürte dass der feindliche Schwarzmagier seine Kräfte entfesselte, sprang er rasch zwei-drei Schritte zur Seite, um einen besseren Winkel für seinen Gegenangriff zu haben. Auf einmal roch Caelas den stechenden Gestank von Ozon, und gerade dort wo er sich gerade noch befunden hatte schlug mit einem ohrenbetäubenden Donner ein Blitzkeil aus dem Himmel ein. Der junge Mann schluckte. Er hätte nicht erwartet dass sein Gegner in der Lage war einen indirekten Blitzangriff auszuführen… Das gefährlichste an diesem Zauber war, das er quasi nicht abzuwehren war solange der Gegner nicht in Hörweite war. Gerade hatte ihn nur mehr Glück als Verstand vor der Niederlage bewahrt. Das bedeutete dass er jetzt immer in Bewegung bleiben musste, um kein leichtes Ziel zu bieten…


    Noch im Sprung erschuf Caelas einen kleinen, schwächlichen Feuerpfeil, um den Gegner zu beschäftigen. Dieser nutzte die Gelegenheit und schoß eine sehr große Eisspitze zurück, die den Pfeil einfach zur Seite fegte und den jungen Hume nur um Haaresbreite verfehlte. Damit hatte dieser jedoch gerechnet. Aus kürzester Distanz verwandelte er den Zauber mit einer direkten Hitzeentladung in einen Nebel aus Wasserdampf, bevor er mit seinem Stab einen mächtigen Feuerball durch die Wolke in die Richtung in der er seinen Gegner vermutete zu lenken. Inzwischen hatte der Nebel den beiden Kontrahenten sämtlichen Sichtkontakt zueinander geraubt, und so hetzte Caelas Zaubersprüche murmelnd durch das ihn umgebende Wasser seitlich aus der Sichtblockade heraus. Der feindliche Schwarzmagier würde glauben, er würde versuchen sich im Sichtschutz der Wolke an ihn heranzupirschen, um ihm auf kurze Distanz seiner gefährlichsten Waffe, dem indirekten Blitz, zu berauben. Genau wie Caelas es erwartet hatte, hatte der Feind versucht mehr Distanz zwischen sich und den Nebel zu bringen, und dabei nur die Front der Wolke im Auge behalten.


    „Christian, du passt jetzt besser gut auf“ dachte er als er seine neueste Kreation auf den überraschten Feind losließ: Einen selbst für seine Verhältnisse großen Feuerball in Form eines Vogels, der zwar eher an ein gerupftes Suppenhuhn erinnerte, aber doch ganz eindeutig von dem „Suzaku“ des roten Dämons abgekupfert war. Dieser Feuerzauber, denn nichts anderes war er trotz seines Aussehens und seiner Größe, jagte knapp über den Boden auf den entsetzten feindlichen Magier zu, der sich nicht anders zu helfen wusste als hastig eine riesige Eismauer aus dem Boden erstehen zu lassen. Leider zerschellte auch das Suzaku-Imitat an dieser Barriere, löste sie aber vollständig in kleine Wassertröpfchen auf, die sich in der Luft um den Gegner herum verteilte. Dieser schien nun den Sichtschutz ebenso wie Caelas nutzen zu wollen um sich neu zu positionieren, aber letzterer hatte etwas dagegen.


    Mit einigen wenigen Worten der Macht beschwor er einen eher schwachen Blitz herauf, der von dem Kondenswasser in der Luft gut geleitet wurde, sich in der gesamten Wolke verteilte und so den feindlichen Magier lähmte. Caelas konnte es sich nicht verkneifen noch einen markigen Spruch abzulassen, bevor er einen weiteren Phoenix-Feuerball heraufbeschwor und in die Wolke hinein schleuderte: „Das hättest du wissen müssen. Der Phoenix ist ein unsterbliches Wesen, er kommt immer wieder zurück!“ Die Flammenschwingen des Zaubers verdampften das Wasser in der Luft endgültig und so konnte der pyromanische Hume mit ansehen, wie sein bemitleidenswerter Gegner von einem Flügel der Erscheinung schwer getroffen wurde. Er hielt sich aber immer noch bemerkenswert aufrecht. Und bei Caelas gingen manatechnisch langsam die Lichter aus. Also warf er direkt einen normalen Feuerball hinterher um seinem Gegner keine Zeit zum Reagieren zu geben.

    Nachdem Doria eine Weile gespielt hatte, setzte auf einmal ein anderes Instrument in die Melodie ein. Ein seltsam verträumter, feiner Ton, wie dieser ihn noch nie vernommen hatte. Versonnen spielte er das fröhliche Lied weiter, der fremde Musikant harmonierte ausgezeichnet mit seiner eigenen Spielweise, es schien, als passe er sich dem Lied von selbst an, auch wenn sein Musikinstrument einfach nicht so richtig zur fröhlichen Stimmung des Liedes passte… Der Lautenspieler ließ die Musik langsamer werden, und dann mit einem leichten Decrescendo endgültig verklingen. Es war Zeit sich nach Quella umzusehen.


    Diese Mühe hätte er sich jedoch sparen können, da die Gesuchte ihn nun lächelnd ansprach. Sie war anscheinend die ganze Zeit auf dem Oberdeck gewesen, und hatte ihre Pflichten als Navigatorin erledigt. Vermutlich war sie die andere Musikantin gewesen. Nachdem Doria mit angesehen hatte, wie die junge Frau mit ihren Schallwellen einen Feind beinahe mühelos durch die Luft geschleudert hatte, zweifelte er nicht mehr dass sie mit Tönen machen konnte was immer sie wollte. Eigentlich eine tolle Fähigkeit… Das erste Mal in seinem Leben war der Ritter auf jemanden mit Teufelskräften neidisch. Wenn auch nur ein bisschen. Mit Quellas Fähigkeiten standen ihr Sphären der Musik offen, in die noch nie zuvor ein Mensch vorgedrungen war. Wer weiß, dachte Doria, vielleicht kann ich ihr ja ein bisschen etwas über die Hohe Kunst und die Formen des Musizierens beibringen. Es wäre eine Schande, wenn der Welt ihre Fähigkeiten vorenthalten blieben.


    Während Quella nach dem Kurs des Schiffes schaute, und ihn leicht an die mysteriösen Begebenheiten des Meeres, die Doria wohl nie verstehen würde, anpasste, stand er an die Reling gelehnt da und genoss den kühlen Seewind. In der salzigen Luft lag ein Hauch von diesem schwer zu beschreibenden Seegeruch, der den Braunhaarigen an Freiheit und Weite erinnerte. Ja, es wehte wirklich ein frischer Wind, und Doria schien es, als würde dieser auch in sein Innerstes eindringen, und dort den Moder der sich in seinem Herz eingenistet hatte einfach hinfort fegen. Für einen Moment fühlte er sich von all den Fesseln befreit, die er sich selbst auferlegt hatte, und die ihn an diesen schmutzigen Boden banden. Es schien alles so klar… Er nahm sämtliche Geräusche um ihn herum auf, hörte das leise Knacken der Planken ebensolaut wie das Knattern der Takelage und die Gespräche der anderen. Er war nicht nur er selbst sondern ein Teil des Schiffes…


    Plötzlich erwachte der junge Ritter aus seinem Tagtraum, denn er hörte Quella „Ich wäre dann so weit.“ rufen während sie sich umwandte und ihm ein schwer zu deutendes Grinsen schenkte. „Danke, dass du mir hilfst.“, fuhr sie fort „Wie du ja bei unserem letzten gemeinsamen Kampf gesehen hast, habe ich keine Probleme mit Fernkämpfern. Aber Nahkämpfer und vor allem Schwertkämpfer bereiten mir doch gewisse Schwierigkeiten. Ich musste bei solchen bisher immer meine Schallwellen zur Hilfe nehmen.“ Die junge Frau hatte inzwischen ihre seltsamen Drähte entrollt und ihre Tasche beiseitegeräumt. „Nur dein Schwert und mein tönender Wirbelsturm, okay? Ich glaube mehr würde dem Schiff nicht bekommen. Also keine Schallwellen oder sonstige Angriffe mit meinen Teufelskräften und ohne deine kreischende Klinge.“ Doria glaubte sich verhört zu haben. Er sollte sein Schwert gegen Quella erheben. War ihr eigentlich klar dass ein einziger unglücklicher Treffer seiner gut einen Meter langen Klinge ihr Ende bedeuten konnte? Andererseits konnte die Piratin ganz gut auf sich selbst aufpassen, und sie würde es vielleicht als Beleidigung ansehen, wenn er jetzt einen Rückzieher machen würde.


    Bevor Doria dieses Dilemma bewältigt hatte, sprang Quella voreilig wie immer mit entrollten Drähten auf ihn zu, was ihren unvorbereiteten Sparringspartner zu einem Rückwärtsschritt nötigte. Es überraschte sie nun jedoch beide, dass die junge Frau nun auf einmal in einem Abbild von Yami stand, der nun ebenfalls Interesse an einem Kampf anmeldete. Misstrauisch blickte der Ritter den Dieb an, und war kurz davor ihn harsch anzufahren, bevor er merkte, dass er schon wieder beinahe seinen Vorurteilen erlegen wäre. Ein weiterer Trainingspartner konnte eigentlich nicht schaden, und gegen Yami, der soweit Doria mitbekommen hatte so etwas wie ein Nebelmensch war, brauchte er sich nicht zurückzuhalten, da ihm ein Schwert wohl kaum schaden konnte. Ein Blick in Quellas kampflustiges Gesicht machte ihm klar, dass auch sie kein Problem mit Yamis Angebot hatte, und so ergriff er das Wort: „Also, wegen mir kannst du gerne mitmachen.“ Aufgrund seines Hustens hielt er kurz inne, „Aber wir sollten vorher ein paar Regeln festlegen. Wenn einer am Boden liegt darf er nicht mehr angegriffen werden. Jetzt musterte er den Dieb in dem zerschlissenen Anzug genauer. „Ich glaube zwar dass es unnötig zu erwähnen ist, aber wir sollten allesamt auf Attacken verzichten die das Schiff oder einen der anderen Treffen könnten.“ Nun trat Doria einen weiteren Schritt zurück und zog sein Schwert mit einem feinen Klingen aus der Scheide. „Wenn alle einverstanden sind, können wir dann anfangen. Ich wäre soweit.“

    Sensei Asuma war zunächst etwas perplex, er schien leicht die Orientierung verloren zu haben. Ich schaute ihn erwartungsvoll an. "Öhm. Hallo". Na super. Tolle Antwort. Das konnte ja heiter werden… Ich fragte mich ernsthaft, wie ein Jonin von Konoha eine solch seltsame Attitüde haben konnte... Noch dazu Raucher… Ich hatte mir die Jonin immer wie stolze Helden vorgestellt, die ihr Leben für das Dorf riskierten, und daher ein Musterbild an Würde darstellten, ganz im Gegensatz zu meinem Vater. Aber der erste Schein konnte natürlich auch trügen, rief ich mir ins Gedächtnis. Nur dass er etwas seltsam drauf war musste nicht bedeuten dass er irgendwie ein schlechter Ninja sein könnte. Ich konnte, und musste, sicher eine Menge von ihm lernen…


    Asuma ging dann zu Yisha hinüber, die gerade von einem Jungen in Samuraikleidung angesprochen worden war. Ich meinte ich ihn bereits irgendwo gesehen zu haben, vielleicht in der Ninja Akademie? Ich beeilte mich dem Jonin zu folgen, der nun erklärte dass sie diese Unterredung in seinem eigenen Zimmer fortsetzen würden. Bei dieser Gelegenheit erhaschte ich einen Blick auf die Augen des anderen Genins. Blutrot. Nun war mir klar mit wem ich es zu tun hatte. Kyo mit den Dämonenaugen, ich hatte an der Akademie von ihm gehört. Zwar hatten wir nichts miteinander zutun, eigentlich wollte niemand etwas mit mir zu tun haben, aber ich war immer sehr gut im Zuhören gewesen, und über den Stiefsohn der Muramasas hatte es jede Menge Gerüchte gegeben, sogar mehr als über mich, was mich damals sehr erleichterte. Angeblich war er nach einer Schlacht von seinem Ziehvater gefunden worden. Genau wie Kabuto… Ich wusste zwar, dass Kyo nichts dafür konnte, aber allein dass er mich an IHN erinnerte sorgte schon dafür das ich ihm misstraute. Beschämt wandte ich meinen Blick ab. Ein Ninja sollte seine Gefühle unter Kontrolle haben…


    Als wir an der Rezeption vorbeiliefen, packte Sensei den Goldbehängten Jungen, der wieder mit seiner Schimpftirade eingesetzt hatte, und zerrte ihn an seiner Kette hinter sich her in den Besprechungsraum. Ich war zugleich belustigt als auch entsetzt. Belustigt, weil nun ziemlich genau dass passierte, was ich dem Typen noch vorhin an der Rezeption gewünscht hatte. Entsetzt, weil nun feststand dass Goldjüngelchen auch ein Ninja war, und ich mir nicht vorstellen konnte wie ich mit einer Person wie ihm zusammenarbeiten sollte… Meine Laune war wieder mal ausgesprochen schlecht.


    Nachdem wir im Zimmer der Jonin ankamen, trafen nacheinander noch zwei weitere Genin, sowie die Sensei Yamato und Kurenai ein. Als alle da waren, wurden wir über unsere Mission unterrichtet. "Gut, wir sind nun vollzählig.“, erwähnte Yamato, ein Mann mit wirklich eigenartigen Gesichtszügen, „Noch immer ist unsere Aufgabe das Verfolgen Akatsukis und die Rekrutierung Dark Fires. Wir haben uns inzwischen Informationen zukommen lassen, aus denen hervor geht, dass zwei der Akatsuki sich in der Nähe Kirigakures aufhalten. Wir werden schnellstmöglich aufbrechen und versuchen weitere Informationen von den Mitgliedern Akatsukis selber zu erhalten." Das klang interessant. Ich fragte mich, ob ich solch starken Gegnern wie Akatsuki bereits gewachsen war. Vermutlich nicht, immerhin war dies meine erste Mission. Da blieb mir wohl nichts anderes übrig als mich an die Jonin zu halten. Und eventuell an Yisha, immerhin hatte sie ein Kekkai Genkai.


    Oder vielleicht besser doch nicht. Denn die Kunoichi stellte sich gerade vor, und machte sich gleich größte Mühe sich bei allen, mir eingeschlossen, unbeliebt zu machen: "Ach egal... ich bin Yisha Kaguya, ich bin mir nicht sicher, was ich mag, aber ziemlich was ich nicht mag. Mein Traum... schwer zu sagen. Wenn ihr mich in Ruhe lasst, schlage ich euch nicht. Wenn ihr mich nervt, stelle ich euch meinen Freund Faust vor." Pff…. Seltsam. So abweisend war mir Yisha auf unserer Reise gar nicht vorgekommen. Sicher, sie war etwas wortkarg, und die Sache mit den Banditen würde ich wahrscheinlich nie mehr vergessen, aber so richtig feindselig war sie nicht gewesen. Achselzuckend stand ich auf und sammelte mich um mich selbst vorzustellen. Vielleicht hatte sie gerade schlechte Laune. Davon konnte zumindest ich ein Liedchen singen.


    „Mein Name ist Chiba Yakushi, und ich mag Bücher, Naturwissenschaften und hartes Training. Ich hasse Sake, schlechtes Wetter“ bis hierher hatte ich meine Vorstellung wie auswendig gelernt herunter gerattert, aber nun stockte ich mitten im Satz, und musste mich erst einmal fangen. Aus dem Konzept gebracht fuhr ich fort: „… sowie… ach egal... Ich… Ich möchte einmal ein akzeptabler Iryonin werden… Naja… Was gibt es sonst noch zu sagen? Ähh, lasst uns gut miteinander auskommen.“ Gut gemacht Chiba. Jetzt hielten mich vermutlich alle für einen Idioten. Naja, nichts zu machen. Die Vergangenheit ist nicht zu ändern. Eine weitere Tatsache die mir nur zu gut bekannt war.


    Langsam verließ ein Genin nach dem anderen den Besprechungsraum. Ich blieb noch, denn ich wollte nicht zu früh gehen, das würde einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen. Während ich auf den richtigen Zeitpunkt wartete um mich zu entschuldigen, sinnierte ich über diese Akatsuki-Organisation. Was war ihr Ziel? Wieviele Mitglieder hatte sie? Wer war der Anführer, oder vielleicht noch wichtiger, wie war ihr Anführer? Akatsuki erinnerte mich ein bisschen an die freien Ninjaclans der Vorzeit, deren Hochzeit beendet worden war nachdem der erste Hokage Konoha gegründet hatte. Vielleicht war die Organisation gegen die wir antraten ja ein solch „freier“ Clan. Es würde passen. Immerhin hatte ich gelesen, dass Ninja sich damals mit Söldnerarbeit für jedermann ihr Brot verdient hatten, und genau dasselbe Prinzip war auch bei Akatsuki zu erkennen.


    Als ich mich gerade in mein Zimmer aufmachen wollte, trat ein freundlich lächelnder, blonder Genin an mich heran und begrüßte mich. "Hi Chiba! Mein Name ist Nakemo Miamata, freut mich, dich kennen zu lernen." Ich war erst leicht überrascht denn ich hätte nicht erwartet jetzt schon angesprochen zu werden. Nakemo war wohl einer von der kontaktfreudigen Sorte. Froh, wenigstens einem (bisher) völlig sympathischen Menschen zu begegnen begann ich zurückzulächeln (wenn auch etwas schief). Ich schüttelte seine angebotene Hand und antwortete ihm: „Freut mich auch. Ich hoffe dass wir gut zusammenarbeiten werden.“ Um die Konversation am Laufen zu halten, fragte ich ihn noch etwas: „Und? Was hältst du von der morgigen Mission, und von dieser Akatsuki-Organisation? Schon seltsam die ganze Sache… Was die wohl hier wollen?“ Langsam leerte sich der Raum und die drei Jonin schauten schon mit bedeutsamen Mienen in unsere Richtung. Es schien als sollten wir uns demnächst zu Bette begeben.

    Da Dorias Anwesenheit anscheinend niemand zu stören schien, blieb er einfach sitzen, machte Gebrauch von seinem Eimer, und beobachtete nebenher nachdenklich das bunte Treiben in der Küche. Er hatte kein Problem damit dass Lupus zum Kapitän gewählt worden war, er war auch der Meinung gewesen das der Menschwolf am besten als „Rudelführer“ geeignet war. Was ihn wurmte, war etwas viel grundsätzlicheres. Wollte er sich wirklich einer Piratenbande anschließen? Sicher, die Leute waren ganz in Ordnung, aber Pirat sein? Piraten hatte der Ritter immer als fleischgewordenes Chaos gesehen… Räuber, Mörder, Plünderer; kurz, Verbrecher. Gegen das Gesetz der Weltregierung. Ein hartes, und teilweise ungerechtes Gesetz, aber die einzige Leitlinie auf diesen Meeren. Oder doch nicht die einzige? Zumindest nicht für mich, dachte Doria grimmig, ich habe den Ritterkodex. Ich denke, ich werde solange Teil dieser Bande sein wie ihre Taten meinem Gewissen nicht zuwiderlaufen. Sollte diese lustige Gruppe zu einer Bande von Verbrechern degenerieren, würde er aussteigen, nein, er würde seinen Kodex notfalls auch gegen sie durchsetzen.


    Der Gedanke, nur seinem eigenen Gewissen verpflichtet zu sein, beruhigte den braunhaarigen Jungen. Zu einer weiteren Besserung seiner Laune trug bei, dass das Zeug, dass er hochhustete inzwischen deutlich gesünder aussah, und auch spärlicher kam als am Anfang. Leider ließ der Husten trotzdem noch nicht nach. Also konnte er nur die Pausen zwischen seinen Anfällen dazu nutzen etwas zu sich zu nehmen, was er dann auch tat. Schließlich wurde entschlossen erst einmal zur Schatzinsel weiterzufahren. Doria hatte damit keine Probleme. Er war noch nie auf besagtem Eiland gewesen, und ohnehin war es seiner Meinung nach die Pflicht des Kapitäns zu entscheiden wohin die Reise ging.


    So verbrachte er den Großteil der Besprechung mit einem Wechsel aus Essen und Husten, bevor Quella ihn etwas fragte: „Hey Doria, wenn es dir nachher besser geht, hast du dann Lust ein wenig mit mir zu trainieren?“ Die Schall-Frau stand erwartungsvoll vor ihm, aber da der Ritter gerade noch den Mund voll Brot hatte schwieg er erst, schluckte ordentlich herunter und antwortete dann erst: „Kein Problem, Quella. Solange wir an Deck trainieren.“ Doria musste ein paar Mal Husten, zwang einen größeren Anfall jedoch mit eisernem Willen zurück und fuhr fort: „Wenn du willst können wir gleich loslegen. Husten werde ich zwar noch müssen, aber zumindest das mit dem …äh du weißt schon… ist inzwischen besser geworden.“ Nicht unbedingt das passende Thema für das Gespräch mit einer Dame, dachte sich Doria verlegen, und wurde schon wieder etwas rot um die Wangen. Um sich aus der peinlichen Situation zu retten, fügte er rasch hinzu: „Ich muss nur noch kurz meine Laute holen, die wollte ich dir noch zeigen. Und es geht nichts über etwas Musik nach einem harten Training…“


    Ohne sich Quellas Antwort anzuhören machte er sich frisch ans Werk. Er ging nach unten, nahm sein Instrument und begab sich an Deck. Quella konnte er nicht erkennen, aber dafür einige der anderen, die, mit Ausnahme von Ares, alle an der Reling hingen. Seltsam, dachte der Braunhaarige, da habe ich wohl einen neuen Trend eingeleitet… Dann sah er jedoch, das Joe, die Alchemistin, sich würgend übergab. Er wollte ihr zu Hilfe eilen, doch Ares stand schon neben ihr, und verwickelte sie in ein längeres Gespräch, in dem es offenbar um Joes Träume ging. Peinlich berührt wandte Doria sich ab, und versuchte nicht zuzuhören. Seiner Meinung nach waren Träume etwas Privates, dass ihn solange nichts anging wie ihr Besitzer sie nicht höchstpersönlich mit ihm teilte. Aber zumindest aus der Entfernung wollte helfen, also setzte er sich auf die Treppe zum Achterdeck, nahm seine Laute, und spielte so laut, das es auf dem ganzen Schiffsdeck zu hören war, das Lied „Binks‘ Sake“, in zwei Stimmen, einer Oberstimme und einer Generalbassstimme. Das würde die allgemeine Stimmung hoffentlich etwas heben.

    Der feindliche Ninja entpuppte sich als meine ungeduldige Teamkameradin, die ich bereits früher als erwartet eingeholt hatte. Während eines kurzen Gefechts, das Yisha zu meiner Schande recht eindeutig für sich entschied, konnten wir das Missverständnis zum Glück aufklären, und so setzten wir die Reise von nun an gemeinsam fort. Nur eines ließ mir keine Ruhe: die seltsamen Knochenauswüchse an Yishas Fingern, mit denen sie mir beinahe die Augen ausgestochen hätte, und von denen schon kurz nach dem Kampf nichts mehr zu sehen war. Vermutlich war das ein spezielles, geheimes Clanjutsu, oder gar eine Beschränkung der Blutlinie gewesen, denn immerhin hatte der Hokage große Stücke auf die Kaguya gehalten…


    Diese Gedanken beschäftigten mich noch den gesamten Rest der Reise, so drängend, das ich Yisha schließlich fragte was den so besonders an den Kaguya sei. Sie erwiderte, das ihr Clan das Kekkai Genkai Shikutsumyako besaß, das dem Benutzer erlaubte seine Knochen zu manipulieren. Kekkai Genkai… Eine Fähigkeit, die nur in wenigen, ausgesuchten Familien weitervererbt wird, und dem Benutzer unglaubliche Überlegenheit in einem gewissen Aspekt des Kampfes gewährt. Ich war richtig neidisch. Solche Kräfte müsste man haben… Es würde den Kampf gegen meinen Stiefbruder enorm erleichtern… Aber wie gesagt, diese Fähigkeiten blieben Clanmitgliedern vorbehalten. Irgendetwas in ihren Genen musste verändert sein. Wenn man die Gensequenz eines Menschen nur entschlüsseln könnte… Aber schon diese enorme Leistung zu erbringen wäre nur der Anfang. Der schwierige Teil käme erst danach…


    Am zweiten Abend unserer Reise hatte ich alle mir bekannten Details über Genforschung bestimmt x-Mal ins Gedächtniss gerufen, und war zu dem Ergebniss gekommen, dass das „Übernehmen“ eines Kekkai Genkai im Moment weit, weit, viel zu weit ausserhalb meiner Fähigkeiten lag. Also legte ich das Thema erstmal zu den Akten. Im Moment musste ich mich auf dringendere Dinge konzentrieren.
    Wie zum Beispiel den betrunkenen Drecksack (der Gedanke an meinen Vater versetzte mir einen Stich), der mit eindeutig bösen Absichten auf meine Teamkameradin und mich zugetorkelt kam. Aber bei Yisha war er da an die Falsche geraten! Die Kunoichi trat dem Banditen geschwind das Kunai, aus der Hand, schleifte ihn zu seinem ebenfalls betrunkenen Partner hinüber und schnitt den beiden Pechvögeln ohne viel Federlesens die Hälse durch.


    Ich schüttelte den Kopf über so viel Brutalität. Es hatte keinen Grund gegeben die beiden umzubringen. Es hätte gereicht sie auszuknocken, bei dem Alkoholspiegel hätten sie sich morgen ohnehin an nichts mehr erinnert. Da waren zwei Leichen schon weit auffälliger. Ganz abgesehen davon hätten die Banditen nicht mal im nüchternen Zustand auch nur den Hauch einer Chance gegen zwei Ninja gehabt. Es kam mir irgendwie falsch vor das Leben eines derart Unterlegenen einfach zu beenden… Yisha schien sich für meine Bedenken nicht zu interessieren. Fein säuberlich wischte sie ihr Kunai am Gras der Lichtung, auf der wir uns befanden ab, rief mir ein: „Los, weiter!“ zu und setzte die Reise fort. Eins ist sicher, dachte ich mir, als ich ihr wortlos folgte, das waren ganz bestimmt nicht die ersten Menschen die sie umgebracht hat… Von hinten musterte ich die Kunoichi mit einer Mischung aus Ehrfurcht, Verunsicherung und, ich muss gestehen, auch einem kleinen bisschen Angst. Sie war ziemlich sicher jünger als ich. Was für eine schreckliche Vergangenheit musste Yisha Kaguya hinter sich haben, dass sie so ….hart…. geworden war?


    Am Ende des Tages erreichten wir Kirigakure. Ich erinnerte meine Teamkameradin daran, das dies eine verdeckte Operation war, und so verstauten wir beide unsere Stirnbänder, sodass man uns nicht gleich als Konoha-Nin erkennen konnte. Etwas Sorgen machte mir jedoch mein Hemd, genauer gesagt seine Rückseite. Das Symbol, das stolz auf meinem Rücken prangte, erzählte jedem, der sich etwas mit Konohagakure auskannte zweifelsfrei meine Herkunft aus besagtem Dorf. Wir hatten keine Zeit gehabt, groß Verkleidungen einzukaufen, und so blieb mir nichts anderes übrig als mein Hemd linksherum anzuziehen, was zwar blöd aussah, aber zumindest das Symbol versteckte. So getarnt, betraten wir das Dorf.


    Auch das gesuchte Hotel konnten wir sehr schnell finden, dank Yisha sowie der freundlichen Mithilfe einer recht unvorsichtigen Wache. Es war ein Fehler einen Fremden im Dorf herumwandern zu lassen ohne dessen Absichten zu kennen, aber es schien als hätte dieser Wächter gerade einen sehr guten Tag gehabt. Fröhlich rief er mir noch im abgehen hinterher, das ich mein Hemd falschrum anhabe. Klugscheißer.
    Als wir „Hotel Kiri“ erreicht hatten, ließ sich Yisha erst einmal auf den Boden der Hotellobby nieder, und beauftragte mich nach den drei Jounin, die unsere Ansprechpartner waren zu suchen. Die Gute schien sich etwas überanstrengt zu haben. „Kein Problem“ erwiderte ich freundlich, „aber du solltest mit dem Ausruhen warten bis wir unsere Zimmer bekommen.“ Ich warf dem dunklen Stein aus dem der hiesige Boden bestand einen kritischen Blick zu und fügte hinzu: „diese Steine sehen kalt aus, da kann man sich leicht eine Erkältung holen…“


    Ich wollte die Dame an der Rezeption nach den drei Sensei fragen, kam aber leider nicht dazu, da ein junger, scheinbar schwerreicher Mann, behängt mit Goldketten und anderem Schmuck, gerade in ein recht lautes Gespräch mit der armen Frau verwickelt war. Er war gerade dabei sämtliche Mängel dieser Unterkunft aufzuzählen, vom Essen über die Atmosphäre bis hin zur allgemeinen Unfreundlichkeit des Personals. Nachdem ich mir den Redeschwall zehn Minuten lang angehört hatte wurde ich langsam ungehalten. Yisha saß da hinten auf dem kalten Steinboden, ich stand mir die Beine in den Bauch, und dieser eitle Fatzke hatte nichts besseres zu tun als sich lang und breit über einen Schmutzfleck im Bad seines Zimmers zu beschweren. Ich hielt mich zurück und räusperte mich vernehmlich, was mir allerdings nur einen missbilligenden Blick auf meine Kleidung einbrachte. Ansonsten ließ sich der Junge vor mir nicht stören.


    Glücklicherweise betrat da ein Mann mit einer nicht angezündeten Zigarette in der Hand das Foyer, wohl in der Absicht nach draußen eine rauchen zu gehen. Sensei Asuma. Sein Gesicht sah logischerweise genau so aus wie auf dem Foto, das Yisha mir während unserer Reise gezeigt hatte. Ich begab mich zu ihm und sprach ihn leise an, da ich nicht wollte das der Schnösel an der Rezeption mithörte, denn dieser hatte seine Schimpftirade beim Eintreten des Jounin unterbrochen: „Sensei Asuma? Mein Name ist Chiba Yakushi, und das da hinten ist Yisha Kaguya. Wir sind die versprochene Verstärkung aus Konoha.“ Zum Beweis zog ich meinen Stirnprotektor aus der Tasche, und zeigte ihn dem Jounin, wobei ich natürlich sorgfältig darauf achtete das der Gegenstand von der Rezeption aus nicht gesehen werden konnte. „Erwarten Anweisungen, Sensei.“, fügte ich noch hinzu.


    OT: So, da sind wir^^ Ich hoffe es ist kein Problem das ich The Snobs Chara einbezogen habe^^