Auch die anderen hatten seine drei Pokémon nicht gesehen, und so begann Nathaniel langsam, sich Sorgen zu machen. Was ist, wenn hier die Freaks noch rumliefen? Oder ihnen etwas anderes passiert war? "Beruhige dich erstmal", dachte er, "sie können schon auf sich selbst aufpassen. Also, ordne erstmal deine Gedanken und überlege, wo sie sein könnten." Und während er anfing nachzudenken, wo Nincada sein könnte, fing er unmerklich an zu laufen. Bald hatte er seine Antwort: Das Nincada war garantiert dort, wo es Futter gab. Aber wo in Weideburg gab es Pokémonfutter? Er stoppte und sah sich um. Im Pokémon Supermarkt garantiert nicht - dort war das Futter fest hinter Glastüren. Er sah sich weiter um, bis er auf ein Schild stieß: "Weideburg - Haus des Beerenmeisters". Nathaniel setzte sich in Bewegung, und kaum hatte er die Eingangstür hinter sich gebracht, sah er, dass er richtig lag: Nincada hockte auf dem Tisch und mampfte einige Beeren. Der Mann, der es unablässig mit Beeren versorgte, meinte: "Gehört dieses Pokémon dir? Es frisst mir die Haare vom Kopf!" "Ja, ja," meinte Nathaniel, "ich ersetze Ihnen den Schaden." Kurz darauf war der braunhaarige Trainer seine letzten paar Ersparnisse los - und Nincada sicher in den Pokéball verbracht. Trotzdem ließ Nathaniel es noch einmal kurz raus und fragte: "Warum futterst du eigentlich so viel?" Die Antwort kam prompt, doch wie immer wusste Nathaniel nichts damit anzufangen: "Nincada! Cada, cada!" Sofort kam Nincada wieder zurück in den Pokéball, und Nathaniel dachte sich: "Ach egal. Das ist Teil seiner Persönlichkeit, dagegen kann ich nichts machen." Nun, wo ein Pokémon wieder da war, fragte er sich, wo Gala sein könnte. "Gala ist unheimlich intelligent und kennt sich gut in der Pokémonwelt aus. Jedoch ist es auch frech und neigt zur Selbstüberschätzung..." Und da wusste Nathaniel, wo sein Trasla war. Nur wenige Minuten später holte er es aus der Pokémon Arena heraus, die es im Alleingang zu stürmen versucht hatte. Nachdem es sich ausgeschimpft hatte, kam das Trasla allerdings freiwillig wieder zurück in seinen Premierball. Mit seinem dritten Pokémon war allerdings um Längen schwieriger: Er wusste so gut wie garnichts über Tanhel, außer, dass es gern schlief und sich von anderen Pokémon abkapselte. Die zuerst unlösbar scheinende Aufgabe, wo sich Tanhel verstecken könnte, wurde allerdings gleich gelöst, als er sich den Pokémon Supermarkt genauer ansah: Hinter dem Markt war ein schattiger Bereich, wo sich kaum jemand hin verirrte: Ideal für Tanhel. Und als er dahinter sah, konnte er deutlich einen blauen, unförmigen Leib ausmachen, der, im Schlaf gestört, leise brummelte: "Beldum." Obwohl ihm Nathaniel diese Ruhepause nach dem gestrigen Fest gönnte, kam Tanhel trotzdem zurück in den Ball. Kaum war das geschehen, ließ sein Pokénav ein dumpfes Brummen hören. Seufzend öffnete er ihn und sagte gelangweilt: "Hier ist Nathaniel Core." Sekunden später hellte sich sein Gesicht auf, und er sprach in den Teil seines Pokénavs, der als Aufnahmegerät fungierte: "Oh, hallo Mama! Was? Ja, ja! Hab schon verstanden." Er klappte den Pokénav zu und ging zurück zum Pokémon Center, wo fast alle seiner Bekanntschaften versammelt standen. Laut rief er: "Könnt ihr mich bis nach Herzhofen mitnehmen?"
Ich hoffe, das ist OK. Ich glaube nämlich nicht, dass Nathaniels Mutter ein "questrelevanter NPC" ist.