So, auf ein Neues. Hoffe mein Lappy stürzt nicht schon wieder ab, denn ich schreib wieder nicht vor..
Joa, ich will mir mal Zeit nehmen, und dein neustes Werk kommentieren. Hab die Entstehung und die Einleitung nicht gelesen um mich nicht beeinflussen zu lassen. Falls ich also mit meiner Interpretation komplett daneben lieg, weisste bescheid :D
Ok, zum Gedicht.
Zuerst einmal gehe ich davon aus, dass dieses Buch von dem die Rede ist, sowas wie das Buch des Lebens des lyrischen Dus ist. So ein dicker Wälzer, wo das komplette Leben bis ins kleinste Detail aufgeschrieben ist. Dieses Buch ist "dick und schwer", das lässt darauf schliessen, dass das lyr. Du evtl ein langes, bewegtes Leben hatte. Es fängt also an, in dem Buch zu blättern, geht sein Leben nochmal durch, schaut sich seine Vergangenheit an. Dabei fallen ihm negative Dinge auf, eventuelle Fehler, verpasste Chance etc. Irgendwas, was es nicht sehen will zumindest. Und ihm wird bewusst, dass es Selbst "Schuld" an solchen Situationen war, denn das Werk stammt "aus seiner Feder". Nicht die Mitmenschen oder die Umstände warn schuld an Fehlern, sondern das lyrische Du selbst.
In dem Buch findet es eine Haarsträhne. Ich dachte spontan an ein Mädchen, das dem lyrischen Du mal etwas bedeutet hat. Doch die Geschichte mit dem Mädchen nahm wohl kein gutes Ende, denn "das Glück war jäh verblüht". Anscheinend war das lyr. Du zu egoistisch, hat nur auf den eignen Vorteil geachtet und evtl die Gefühle des Mädchens das er eigentlich mochte, verletzt.
Nun in der 3. Strophe bzw im "Refrain" (kA wie das bei Gedichten heisst) gibt es einige Veränderungen. Zuerst fällt natürlich auf, dass sie nur 4 Zeilen hat und nicht wie die ersten beiden 8. Allein schon dadurch werden diese Zeilen deutlich hervorgehoben. Ausserdem appelliert das lyrische Ich in den letzten beiden Zeilen diese Strophe sehr direkt an das lyrische Du. Es fordert es auf, die Seiten herauszureissen.
In der nächsten Strophe erfahren wir, dass die nächste Etappe im Leben des lyr. Dus von Kälte und Eis geprägt war. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe, aber es gab wohl einen Briefwechsel zwischen dem lyr. Du und seiner Angebeteten. Beim Anblick dieser Briefe kommen beim lyr. Du wieder jede Menge Gefühle hoch. Wir erfahren noch, dass die Geschichte mit dem Mädchen wohl schon einige Zeit her ist, denn die Schrift ist verblasst und die Briefe ham schon angefangen zu schimmeln.
Dann kommt etwas, was viele von uns sicher kennen. Davon bin ich keine Ausnahme. Die Realität ist beschissen, man kommt mit schlimmen Ereignissen, Verlusten, Sehnsucht etc nicht mehr klar und flüchtet sich in seine eigne Traumwelt. Immer weiter taucht man in diese Welt ab, die genauso ist wie man sie sich wünscht. Wo man selbst die Regie führen kann und so sein kann wie man ist. Auch dem lyrischen Du geht es wohl so. Im Buch seines Lebens findet es Bilder von seiner Traumwelt, in die es vielleicht gerne geflüchtet wäre. Dann muss ich zugeben, dass ich die zweite Hälfte dieser Strophe irgendwie nicht verstehe, sie hört sich wunderschön an mit Sternen die ins Meer fallen ud Ozean und so, aber ich weiss ehrlich gesagt nichts damit anzufangen^^' Brett vorm Kopf oder so. Ähm naja weiter im Text :D
Dann kommt wieder dieser "Refrain". Dieses mal fühlt das lyr. Du Schmerz beim Anblick der letzten Seiten, und bekommt wieder den Rat diese rauszureissen.
Wir erfahren dann, dass die ersten Seiten dieses Buches sehr reich gefüllt waren. Es sind viele Erinnerungen übrig geblieben, wenn auch manche nicht so schön waren. Die letzten Seiten jedoch sind "bleich". Das lyr. Du kann nicht beschreiben, was genau in diesen Zeiten im Leben passiert ist. Irgendwie wird es grad voll schwer, die nächsten Strophen zu interpretieren merk ich grad :D Also wenn ich Blödsinn schreib, nicht böse sein :S
Es folgen "Verurteilungen" über das lyrische Du. Es wird als "Träumer" bezeichnet, der es nicht auf die Reihe bekommt, sein Leben in die Hand zu nehmen und überhaupt irgendwas zu tun damit es weitergeht.
Auf der letzten Seite steht dann sein Name und zwar in Blut. Vielleicht könnte man es so interpretieren, dass das lyrische Du nach seinem Tod (Name in Blut=Tot) Einblick in das Buch seines Lebens gewährt bekommt. Es durchblättert die Seiten, durchlebt ein Stück weit die traurigen Situationen nochmal, und ärgert sich, dass es irgendwann in seine Traumwelt abgetaucht ist und nicht mehr richtig gelebt hat.
Dadurch dreht das lyrische Ich irgendwie durch. Es fühlt sich plötzlich eingeengt und denkt an Selbstmord. Es muss "der Wahrheit ins Gesicht schauen" und erkennen, dass es aktiv werden muss, étwas ändern muss bzw überhaupt irgendwas tun. Und das tut es dann auch, indem es die Seiten aus dem Buch reisst.
Also. wie gesagt, ich fands gegen Ende hin sehr schwer deine Zeilen zu interpretieren, liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich auf extremen Gta Entzug bin momentan etwas verpeilt bin. Insgesamt aber ein sehr schönes Gedicht, das sich sehr gut lesen lässt. Auch die Idee mit dem Buch des Lebens find ich sehr gut.