Ich selber habe Erfahrung damit, da ich mich geritzt habe/selbst ritze und das nicht das Einzige ist, was ich tu, um mich zu verletzen.
Selbstverletzung hat nichts damit zu tun, dass man ein Emo ist. Nein, nicht jeder Emo ritzt sich und nein, man ist kein Emo, weil man sich ritzt, lol.
Ich selber leide schon jahrelang an Depressionen, einer Essstörung und Suizidalität. Für mich ist Selbstverletzung einfach eine Möglichkeit, gewissen schlimmen Sachen "zu entkommen". Manchmal fühle ich mich so taub, dass ich einfach nur etwas fühlen will. Der Schmerz erinnert mich oft daran, dass ich noch am Leben bin. Auch sehe ich Selbstverletzung für mich als Selbstbestrafung an, wenn Dinge in meinem Leben schief laufen, wenn ich etwas nicht hinbekomme oder Sonstiges. Natürlich ist mir bewusst, dass Ritzen, Verbrennen, Schlagen oder sonst etwas in dieser Art keine Lösung für meine Probleme ist. Doch es ist schwer, damit aufzuhören. Ich mache seit Monaten eine Therapie und es ist sehr schwer. Bis es einem besser geht, vergeht sehr viel Zeit und man muss hart an sich arbeiten.
Ich bin mir sicher, dass es vielen Leuten mit psychischen Krankheiten so geht wie mir.
Ritzen hat meiner Meinung nach auch in erster Linie nichts mit Aufmerksamkeit zu tun. Klar gibt es leider Menschen, die es wirklich tun, um 'cool' zu sein und Aufmerksamkeit kriegen (zum Beispiel Fans, die sich ritzen, damit ihre Idole sie bemerken... ehm!?), aber viele tun es eben aus den Gründen, die ich vorhin erwähnt habe. Außerdem ist Aufmerksamkeit wollen im Grunde nichts Schlechtes oder Schlimmes. Ich denke, dass Selbstverletzung auch für viele Leute eine Art Hilferuf ist, wenn sie alleine nicht mehr klarkommen.