OT: In Zusammenarbeit mit Sheewa entstanden.
Nekula folgte Gibari und lief dabei etwas versetzt zu Sheewa. Als ihr Reiseführer die Gruppe darauf hinwies aufzupassen und sie scherzhaft als Kinder bezeichnete, bemerkte der Weißhaarige eine kurze Anspannung in den Gesichtszügen der Soldatin. "Lass dich nicht provozieren. Das ist halt seine Art und eigentlich ist er echt in Ordnung.", meinte er daraufhin grinsend.
„Du hast gut reden. In Alfard würden die Leute es nicht mal wagen solche respektlosen Äußerungen von sich zu geben, egal wem gegenüber.“, zischte sie angespannt und ließ den Blick über die braune Brühe gleiten, die leider verdammt nahe an die Beine der Krieger heranreichte, als diese sich ihren Weg über das nasse und somit rutschige Gestein am Rand des Flusses suchten. „Ich habe noch nie so viel Wasser an einem Ort gesehen.“, gestand sie dem weißhaarigen Riesen zögerlich, aber ohne große Begeisterung, woraus man schließen konnte, dass sie diese Erfahrung ihrer Meinung nach auch nicht nötig gehabt hätte.
Nekula nickte „Als hauptsächliche Feuernutzerin, ist deine Reaktion verständlich“ Er überlegte kurz, ehe ihm eine Idee kam. „Wenn das Wasser es zulässt kann ich auf dem Wasser um die Steine vielleicht eine Eisschicht erschaffen. Durch den Halt der Steine wird sie vielleicht nicht direkt abgetrieben. Was meinst du dazu?“
„Ist Eis nicht in der Regel rutschiger, wie Nässe?“, erkundigte sich die Soldatin ironisch, „Auch wenn ich aus einer Wüste komme, eis gibt es dort auch mein Freund, es wächst entlang der Großen Lavabecken in den Mienen von Azha.“ Sie schüttelte den Kopf, dass ihre roten Haare Flogen und ihr langer Schopf, der ihr ja ohnehin ständig in die Augen hin, nach hinten geschleudert wurde. „Ich verlasse mich lieber auf meine eigenen Beine oder meine Flügel, wenn es nicht anders geht. Dieser Ort ist mir schon kühl genug.“ Tatsächlich fröstelte es die Wüstenbewohnerin, da es schon ein ordentliches Stück kälter war, wie auf dem tropischen Anuenue oder dem vollkommen wettertechnisch neutralen Mira.
Nekula zuckte mit den Schultern „Meinetwegen… War ja nur ein Vorschlag. Du musst wissen wie du am besten klar kommst.“ Er wollte gerade etwas sagen, als etwas im Wasser direkt auf ihn zuhielt. Er konnte nicht erkennen um was es sich handelte, sondern nur das es etwas Großes war. Instinktiv griff er nach seinem Dreizack.
Mit einem gewaltigen Platschen zeigte das unbekannte Wesen sein Gesicht. Es handelte sich um den kleinen Wal den Nekula in Mira erhalten hatte. Der Weißhaarige atmete erleichtert auf „Ach, du bist es nur kleiner Kerl…“
Er sah von seinem Begleiter wieder zu Sheewa „Darf ich vorstellen? Der schreckliche Cetus!“ Während er dies sagte, schaute das gutmütige Wesen friedlich aus dem Wasser.
„Danke, wir kennen uns bereits, vergiss nicht, dass dein Freund hier schon seit Mira auf unserm Schiff ist. Aber findest du diesen Namen nicht etwas unpassend, für einen Polywal?“, erkundigte sich Sheewa, die vorsorglich etwas zurückgetreten war. Die Nähe des Wasser machte sie sichtlich nervös, was bei der disziplinierten Soldatin sehr selten vorkam. Und offensichtlich hatte es zumindest Nekula schon bemerkt, auch wenn er glücklicherweise die falschen Schlüsse gezogen hatte.
Beinahe unbewusst strich die Rothaarige über ihre stählerne Armschiene. Natürlich hatte sich hier, wo sie ihre Heißblütigkeit ausnahmsweise einmal gebrauchen konnte, diese nicht aktiviert. Ein platschen seitlich hinter ihr, ließ sie herumfahren, gerade rechtzeitig, um ein etwa kopfgroßes Geschoss aus Wasser auf sich zurasen zu sehen. Sofort schnellten ihre Klingen aus den Armschienen und wurden auch augenblicklich von ihrer flammenden Magie umschlossen. Die Wasserkugel zischte laut, als Sheewa sie mit einem flammenverstärkten Hieb aus der Flugbahn warf und sie dabei fast vollständig verdampfen ließ. Zu ihrem Glück waren Feuer und Wasser Gegensätze, die gegen jeweils stark auf das Gegenstück waren und auch zur Verteidigung gegeneinander verwendet werden konnten.
Der Übeltäter, ein kleiner, blau-violetter Pul-Puk kroch unbeeindruckt aus dem Wasser an Land, aber leider war er nicht allein, zwei andere der kleinen Amphibien folgten ihn an Land und auch ein Rananit war bei der kleinen Gruppe, die wohl Streit suchte.
Der Weißhaarige kam gar nicht dazu eine Antwort zu geben, als die Wasserkugel an ihm vorbei zischte. Auch er blickte zu den Plagegeistern und seufzte genervt „Hmm, war ja klar dass diese Dinger nicht lange auf sich warten ließen…“ Er zückte seinen Dreizack und machte sich kampfbereit, ehe er Sheewa zunickte. „So wird es wenigstens nicht langweilig“
Und unmittelbar darauf schoss der Weißhaarige einige Eisprojektile auf die Feinde.
Gar nicht bemüht auszuweichen konterte der Rananit den Angriff mit dem Vorderarm, während einer der Pul-Puks zwar getroffen wurde, aber nicht besonders viel Schaden davon trug. Allerdings ließen es sich die Amphibien nicht nehmen nun zum Gegenangriff überzugehen und im nächsten Moment schossen einige Wassergeschosse auf den Weißhaarigen, aber auch auf Sheewa zu. Offenbar wollte der Trupp sich ernsthaft mit beiden anlegen.
Diese entfaltete geschwind ihre großen Schwingen und sprang kräftig vom Boden ab. Kaum in der Luft, brachte sie sich mit Hilfe perfekter Körperspannung in die Waagrechte und ließ die Flammen um ihre Klingen heißer lodern. Diese erwärmten binnen Sekunden die Luft um sie und trugen die Soldatin wie ein großes Kissen aus heißer Luft, einige Meter in die Höhe, wodurch sie den Geschossen entging. „Lästiges Ungeziefer.“, kommentierte Sheewa von ihrem erhöhten Standpunkt und ging sofort in einen steilen Sturzflug über, als die kleinen Frösche sie erneut unter Beschuss nahmen. Ihre Klingen vor dem Körper schlug die Soldatin mit voller Wucht zwischen den Gegnern ein, die sich alle gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Dank ihres Stahlpanzers trug sie selbst nicht einen Kratzer davon und kaum hatte sie sich mit einem Satz wieder auf die Beine geschwungen, die Flügel waren bei dem Aufprall schon wieder verschwunden, stürzte sie sich auf den Rananiten, der ihr am nächsten stand und zwang ihn mit einer Serie aus Tritten und Hieben ihrer Klingen in den Nahkampf.
Sehr zu ihrer Überraschung versuchte das glitschige, aber langsame Wesen erst gar nicht, ihr auszuweichen, sondern schlug mit weitausholenden Bewegungen, welche durch seine Wassermagie verstärkt waren, nach seiner Gegnerin, die allerdings mit ihrer Geschwindigkeit einen alles andere als geringen Vorteil hatte und bevor das glitschige Vieh ihr ernsthaft schaden konnte, hatte sie es schon mit einem kräftigen Hieb zu Boden geschickt. Die kleinen Pul-Puk schienen das aber nicht zulassen zu wollen und griffen nun wieder die Soldatin mit ihrer Wassermagie an.
Dies ließ Nekula jedoch nicht zu, der sich dem Wasserschwall in den Weg stellte und eine Barriere aus Eis errichtete, die den Wasserangriff abfing. „Na wartet ihr Mistviecher!“, fluchte der Weißhaarige und gab einen Luftstoß ab, der einen Pul-Puk zurück stieß. Die anderen konzentrierten sich wieder auf Sheewa, fast als könnten sie ihre Wasseranfälligkeit spüren und starteten weitere Attacken, die Nekula erneut durch Eis vereiteln konnte. Er versperrte den kleinen Amphibien nun den direkten Weg zur Soldatin und begann seinen Arm kreisen zu lassen. Nach vier Umdrehungen sprintete er los um einen der Froschähnlichen Wesen zu zermalmen. Diese waren allerdings nicht so blöd wie sie aussahen und begaben sich ins Wasser, ehe der Schlag sie erwischen konnte. Nekula löste den gebündelten Wind und gab ihn in Richtung des Rananiten frei, ehe er auf Cetus Rücken sprang um den kleinen Biestern gehörig einzuheizen…mit Eis.
Überrascht wich die Feuerkriegerin zurück, als Eis um sie herum wuchs, aber als sei bemerkte, dass es nur Nekula war, warf sie ihm ein Lächeln zu. Sie nutzte auch gleich die Gelegenheit, um mit dem Kameramagnus ein Foto des Rananiten zu schießen, wie er von dem Windschlag ihres Kameraden umgerissen wurde. Aber sofort war sie wieder bei der Sache und sprintete auf den großen Frosch zu. Dieser hatte sich gerade wieder aufgerichtet, als ihn eine flammenumhülte Klinge der Soldatin traf und seinen schleimigen Körper durchteilte. Aber sie achtete Schon nicht mehr auf das Monster, sondern wandte sich dem Wasser zu, wo Nekula auf seinem Polywal die lilanen Hüpfer verfolgte. Wieder aktivierte sie ihre Flügel, allerdings nicht zum Fliegen. Schnell strich sie mit den Finger am Rücken über ihre Schwingen des Herzens und löste zwei ihrer durchscheinenden Federn daraus, deren Verlust man nicht im Geringsten sah, ehe sie diese mit ihrer Chronosmagie in gut zwanzig Zentimeter lange Kristallsplitter verwandelte. Einen warf sie sofort nach einem Pul-Puk, der gerade versucht hatte, aus der Entfernung Nekula unter Beschuss zu nehmen. Viel Schaden konnte sie zwar mit ihrer Zeitmagie nicht anrichten, aber zur Ablenkung reichte es allemal.
Nekula blickte nochmal zur Soldatin um sicher zu gehen, das alles klar war, als diese gerade auf den Rananiten zustürmte. Er nutzte die Gelegenheit gerade noch rechtzeitig um dem Kameramagnus hervor zu zaubern und ein Bild zu machen, bevor Kermit das Zeitliche segnete. Diesen Augenblick nutzte ein Pul-Puk und schoss aus dem Wasser heraus eine Wasserkugel auf den Weißhaarigen zu, dem es in letzter Sekunde gelang auszuweichen und ebenfalls ein Foto von den kleineren Amphibien zu machen. Allerdings posierten sie nicht für das Bild, sondern nutzten die Auszeit des Soldaten für einen weiteren Angriff, der ihn sicherlich vom Wal gehauen hätte, wenn Sheewa nicht gewesen wäre. Der Kristallsplitter traf den Pul-Puk der zwar trotzdem eine Wasserkugel abschoss, diese allerdings völlig danebenschoss. „Genug gespielt…“, meinte Nekula nun und ließ den Magnus wieder verschwinden und mit einem Wink fokussierte er das Wasser um die kleinen Monster und Eis bildete sich um ihre Körper. Nach nur einem kurzen Augenblick befanden sich die drei Amphibien in einem massiven Eisgefängnis aus dem es für sie kein Entrinnen mehr geben sollte.
Sheewa nutzte diese Gelegenheit um in aller Ruhe ein Foto von den gefangenen Plagegeistern zu machen ehe sie sich erneut in die Luft schwang, zum Sturzflug ansetzte und dem Eiskristall beim Aufprall einen mit Feuermagie aufgeladenen Treffer ihrer Armklinge verpasste und ihn so in seine Einzelteile zerlegte, zusammen mit den unfreiwilligen Gefangenen, deren Bruchstücke vom Himmelstrom mitgerissen wurden. Die Soldatin dagegen ließ sich von dem Treffer zurückfedern und landete gekonnt wieder auf einem der Steine. „Beeindruckende Darbietung“, lobte Nekula grinsend, der nun auf dem Rücken von Cetus, für sich entschied lieber seine Kräfte zu sparen und per Wal weiter zu reisen, zumindest so lange es möglich war.