Beiträge von Alaiya

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    Und diejenigen Polizisten mit Gewissen und Gerechtigkeitssinn überleben in dieser Institution nicht lange. Ich kenne z.b. einen Fall, da hat einer gegen seine Kollegen in einem strafrechtlich relevanten Fall ausgesagt. Ergebnis: die Arbeiten weiter, er wurde rausgemobbt, hat 20kg zugenommen und musste in Therapie. Selbst wenn du in diesem Beruf ein Gewissen hast, überlegst du dir zwei mal, ob du den Mund aufmachst, weil die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass du fertig gemacht wirst.

    Genau das ist der Punkt, ja.


    Polizei hat als Institution bereits das Problem, dass sie als Institution eher rechts-lehnende Personen anzieht, aka Personen, die glauben dass Hierarchien die Welt besser machen und sich selbst gerne höher in der Hierarchie sehen würden. Das kann sogar durchaus ursprünglich aus "guten" Gründen sein ("Wenn ich die Macht hätte, ich würde Leute beschützen!"), aber dadurch, dass sie eben so viele der Art auf einer Stelle haben, ist das Problem halt quasi überall, dass sich häufig die Polizisten selbst radikalisieren. Ich möchte es das "Slytherin-Problem" nennen, aka: Wenn du alle Leute, die irgendwo nur eine leicht rechte Neigung haben auf denselben haufen setzt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich eben radikalisieren.


    Und dann kommt genau das was du sagst dabei raus: Die, die sich nicht radikalisieren, und die, die was sagen, wenn etwas ist, die müssen sich häufig mit Mobbing auseinandersetzen, wenn nicht sogar (das Problem ist in Amerika sehr groß) mit Morddrohungen. Es gibt ja doch diesen halbwegs bekannten Fall in New York damals, wo der ehrliche Cop, der tatsächlich Leute verteidigen wollte, am Ende von der italienischen Mafia beschützt wurde. Was in meinen Augen so viel darüber sagt...


    Und wenn du halt eben diese also recht engen, radikalisierten Gruppen hast, dann sind die wahrscheinlichkeiten groß, dass dann doch irgendwer mal gewaltsam gegen marginalisierte Menschen vorgeht. Und dass durch die Enge der Gruppe, und der "wir gegen die" Dynamik, die sich entwickelt, eben die Neigung da ist, einander zu schützen.


    Klar, wie stark die Ausprägung dafür ist, ist eben von diversen Sachen abhängig. Wie viele marginalisierte Leute es gibt im Land, wie gut die Polizei bewaffnet ist, und wie gut halt noch andere rechtsinstitutionen da was abfangen können. Aber das Problem ist überall da.


    Und natürlich ist es so, dass wir häufig von den Sachen nichts mitbekommen. Weil unsere Medien in der Regel über Deutschland, die USA und dann noch eventuell über Frankreich und die UK berichten. Aber selbst von unseren anderen Nachbarstaaten kriegen wir nicht mit, wenn es da mal wieder einen gewaltsamen Polizeiübergriff gab. Zur Hölle, wir bekommen viele, viele Übergriffe der Art nicht mit, die in unserem Land selbst passieren, weil die Medien einfach nicht darüber berichten, wenn es nicht gleich einen Toten gab. Und die Tote in Polen, den Niederlanden oder den Skandinavischen Ländern kriegen wir nicht mit.


    Den Fall in Frankreich hätten wir auch nicht mitbekommen, wenn es danach nicht die großen Proteste gegeben hätte.

    Es ist nicht in jedem Land so, dass Polizisten einen Freifahrtschein haben um Verbrechen/Morde zu begehen, und auch wenn es Fälle gab wo nicht/nicht ausreichend ermittelt wurde, ist es nicht so dass es überhaupt nicht zu Verurteilungen kommt oder besagte Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

    Dann nenn mir doch bitte auch nur ein Land, in dem das nicht so ist. Denn es ist in jedem Europäischen Land so, es ist in Amerika so, in Kanada ist es so, in Japan ist es so, in diverse Afrikanischen Ländern ist es so, in Neuseeland und Australien definitiv auch. Der einzige Unterschied den es gibt, ist dass Länder, in denen Polizisten nicht bewaffnet sind (wie die UK) weniger tödliche Vorfälle haben. Aber die Vorfälle gibt es überall, und auch wenn mal einzelne Fälle verfolgt werden, ist das in so ziemlich jedem Land die Ausnahme, nicht die Regel.

    Antoine Ombombe Du zeigst mit deiner Antwort nur, dass du keine Ahnung hast, was Anarchismus ist. Anarchismus ist letzten Endes Demokratie auf Stereoiden - aber eben ohne einen Regierungsapparat.


    Anarchie ist auch nicht die Abschaffung von Regeln - Anarchie ist die Abschaffung von Hierarchien. Das ist alles, worum es geht. Es geht darum Hierarchien abzuschaffen. Alle Menschen unter Anarchismus sollen gleich sein. Was auch bedeutet, dass Anarchie eben mit Kapitalismus nicht vereinbar ist, da Kapitalismus stark auf Hierarchien aufbaut.


    Und Anarchismus hat eine Verteidigung gegen einen Hitler - indem es eben keine Personen gibt, die irgendwie mehr Macht als alle anderen haben.

    Und welchen Anreiz haben wir in der Gesellschaft, dass wir uns einfach gegenseitig umeinander kümmern? Es gibt immer Leute, die da einfach nicht mitmachen wollen oder können. Das führt über kurz oder lang zu Unmut, wenn das ungeregelt ist.

    Das ist recht einfach, aus der Human Biologie heraus zu beantworten: Wir, als die Affen des Genus Homo, die wir nun einmal sind, streben halt eigentlich auf ein soziales Zusammenleben hin. Genau deswegen ist es so, dass es uns eigentlich Freude bereitet, wenn wir zusammenarbeiten und andere Leute unterstützen, da dies eben in unserem Gehirn den Belohnungsmechanismus auslöst. Gleichzeitig ist es eben so, dass sich Gruppen ohne große Gewalt dahingehend selbst regulieren.


    Das ist löblich - aber was genau haben diese Titel mit Rechtsgeschichte zu tun? Ich habe mehrere Vorlesungen zur Rechtsgeschichte gehört und weiß vor allem, dass es ironischerweise sehr wenig Literatur zur Rechtsgeschichte gibt. Also wird uns das zumindest wenig weiterhelfen. Daher kann ich deine pauschale Aussage "Recht = eigentlich Unrecht" nicht verstehen.

    Also du bist an dieser Stelle die erste Person die "Rechtsgeschichte" anspricht. Ich spreche vom aktuell geltenden Recht und der Entwicklung in den letzten 50 Jahren, die nun wirklich sehr gut dokumentiert ist. Und natürlich ein wenig darüber spreche ich auch über die Entwicklung von Königreichen und Imperien zu den aktuellen Nationalstaaten, die aber erneut kaum 100 Jahre zurückreicht und damit sehr deutlich und ausgiebig dokumentiert wurde. Wenn wir jetzt über die Schockdoktrin reden, dann reden wir darüber wie die Chicago School of Economics erst an wenigen Stellen in den USA, aber dann immer weitreichender massives Unrecht in die lokalen Gesetze eingebracht hat, was nicht nur die USA, sondern auch diverse andere Länder betroffen hat.


    Darüber hinaus muss man sich eben vor ein paar Tatsachen stellen:


    1) Ein System, in dem ein verhungernder Mensch dafür bestraft wird, dass er sich Essen klaut, ist kein Rechtssystem.


    2) Ein System, in dem ein Milliardär teilweise geringere Strafen für den Hinterzug von Millionenbeträgen an Steuern erhält, als Otto Mustermann, weil er Kuckucksuhren selbst baut und Steuerfrei für 1200€ im Jahr verkauft, ist auch kein Rechtssystem.


    3) Ein System, in dem nachgewiesenermaßen bestimmte Personengruppen harscher und schneller verurteilt werden, als andere Personengruppen, ist kein Rechtssystem.


    4) Ein System, das einen ganzen Zweig beeinhaltet, der oftmals ohne Folgen morden darf, kann auch kein Rechtssystem sein.


    5) Ein System, das die Freiheit von Personen darüber, wen sie heiraten, oder in welchem Körper sie leben wollen, einschränkt, kann ebenso kein Rechtssystem sein.


    6) Und auch ein System, in dem Leute, die vor Krieg fliehen, als menschen zweiter Klasse behandelt werden, kann kein Rechtssystem sein.


    7) Oh, und bevor ich es vergesse, auch ein System, das weiterhin einen Genozid unterstützt, kann kein Rechtssystem sein.




    Ja und nicht nur die. Deswegen ja "verschiedene Interessen". Dazu gehören ganz unterschiedliche Gruppen.

    Nur dass, wie eben die Studien zeigen, die Interessen der Bevölkerung nicht (in den USA) oder kaum (in Deutschland) berücksichtigt werden. Es gab so eine Studie auch für Deutschland, finde sie nru gerade auf anhieb nicht. Aber effektiv landete diese dabei, dass die Meinung der Bevölkerung etwa 30% Einfluss in Deutschland hatte.


    Pauschal zu sagen, "das System und die Polizei und die Ausbeute" etc. ist Schuld an allem, hilft nicht weiter. Und eine Aussage, die nicht weiterhilft, kann auch nicht richtig sein, weil sie viel zu pauschal ist, um eine korrekte Erklärung zu sein. Das hat leider nur Verschwörungscharakter, weil es "richtig wirkt" aber es nicht ist.

    Die Sache ist, dass ich ja nicht nur das sage, sondern sehr konkret argumentiere - anders als du. Erneut. Es ist gerade in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung etwa so umstritten, wie der Klimawandel, was die Wissenschaft angeht.


    Ich habe von dir bisher kein einziges Argument gehört, außer vage aussagen und "Nein, finde ich nicht so". Keinerlei Quellen. Kein gar nichts.

    Wie das praktisch umgesetzt werden soll seh ich halt immer noch nicht. Und der Verweis auf irgendwelche Sachbücher von Philologen/Autoren/Philosophen (die einen beiden haben lt. Wikipedia was in die Richtung studiert und nicht Politik oder Wirtschaftswissenschaften) die jetzt plötzlich alle die Wahrheit für sich gepachtet haben sollen, nur weil sich die Bücher mal verkauften oder nen Literaturpreis für die gute Schreibe an sich gewonnen haben sollen ... ist auch nicht wirklich hilfreich.

    Wenn du die Bücher lesen würdest, dann wüsstest du, dass diese tatsächlich auch weitergehende Quellen aus der Wissenschaft nennen und mit sehr viel Recherchearbeit gemacht wurden - weshalb sie eben auch so weitgehend anerkannt und ausgezeichnet wurden.


    Ich möchte an der Stelle anmerken, dass du - wie Sirius auch - keinerlei Quellen genannt hast, und ich lehne mich an dieser Stelle auf der Basis deines fehlenden Grundwissens über die Geschichte von sowohl Kapitalismus, als auch unseren Staatssystemen, auch noch nie ein Buch zu dem Thema in der hand gehalten, geschweige denn konsumiert hast.


    Deine ganze Argumentation baut darauf auf, was sich für dich "richtig anfühlt". Aber um an dieser Stelle mal so einen rechten Talking Point zu geben: "Facts don't care about your feelings." (Okay, der punkt ist aus wissenschaftlicher Sicht an sich auch falsch, aber der ich denke man weiß, was gemeint ist).


    Und praktisch umgesetzt wird es eben so: Leute, die von etwas betroffen sind, stimmen über diese Dinge ab. Wenn Leute lokal von etwas betroffen sind, dann wird lokal abgestimmt. Wenn es darum geht, wie wir als Weltbevölkerung mit Klimawandel umgehen, dann stimmen wir gegebenfalls weltweit ab. Es gibt unter anderem unter Anarchisten auch das Konzept der Expertenbeauftragten. Sprich: Statt eine Regierung zu haben, wird bei bestimmten Fachgebieten beschlossen, dass Experten über etwas entscheiden sollten - aber die experten werden dann aus einer Gruppe Experten gewählt und diese bestimmen nur über das eine Gebiet, statt über alles.


    Da hätte ich es schon gern direkt mit wissenschaftlichen Studien (da ist dann meist auch ein Summary dabei in Studien - damit man nicht auf gut Glück ein ganzes Buch kaufe muss von irgendwelchen Linken) wo man irgendwo mal Leute aussetzte und guckte wie die sich ohne Regierung verhielten so komplett allein. Wo dann belegt wird, dass das funktionierte und besser war - und dass die auch nich wieder von sich aus danach strebten Regierungen zu bilden. Und auch nich irgendwas mit "abstimmen". (Abstimmung ist doch immer dann Richtung Demokratie.)

    Ja, sorry, wenn du von Studien nur die Summaries liest, weil du zu lesefaul bist für ein Buch, dann kann ich dir auch nicht helfen.


    Bandenmitglieder könnten auch Leute töten - obwohl sie es nicht dürfen/sollen. Und ohne Polizei gäb es niemanden der dagegen vorgeht. (Außer Leute gründen dann ne Bürgerwehr und das ist wieder so ähnlich wie ne Polizei.)

    Dummerweise bringt die Polizie genau gar nichts gegen Bandenkriminalität und geht auch sehr selten gegen diese vor. Weil eben Bandenkriminalität meistens zu gut organisiert ist, und die Polizei lieber hinter Leuten her ist, die sich nicht gegen sie wehren können.


    Und das ist ohne darauf einzugehen, dass die Polizei an sich auch eine kriminelle Bande ist. Da wir ständig hören, wie die Polizei Leute ermordet, verletzt, vergewaltigt und bestiehlt, dafür aber selten bis gar nicht rechtliche Folgen zu spüren bekommt.


    Der Hass gegenüber Geld an sich ist auch ziemlich extrem links, diese Ansichten. Dieses Geld = böse. Geld bringt und sehr viel Nutzen. Da muss man keine Wirtschaftswissenschaften studieren um das zu begreifen.

    Ich habe aber dummerweise Wirtschaftswissenschaften im Master studiert und kann dir sagen, dass du leider Unrecht hast. Geld ist vor allem ein Mittel um Macht zu erhalten, und die ausgegrenzten Gruppen zu kontrollieren.


    Die Problematik mit den Reichen die immer reicher werden ist ja nicht rein Sache des Geldes. Hätte sich genauso auch ohne Geld entwickeln können. Nur dass es etwas umständlicher gewesen wäre. (Und halt alle andern Sachen die man privat so mit Geld heut macht - dann auch umständlicher geworden wären.)

    Doch, das ist eine Sache des Geldes.


    Das Wirtschaftssystem, wie wir es jetzt kennen, wurde um genau zu sein von britischen Royalisten erschaffen, die bereits sahen, dass das Adelssystem zerfallen würde, und versucht haben, ein System zu erschaffen, in dem der bisherige Adel verdeckt seine Macht behalten kann. Es hat einen guten Grund, warum das meiste Reichtum seit hunderten Jahren in wenigen Familien geblieben ist.


    Imo ist das mit dem Anarchiekram mehr ein Gedankenexperiment von extemeren Linken (und ungepflegt wirkenden Punks - aber die sind ja auch links) die einfach gegen Polizei sind, weil die Polizei und die jetzigen Regeln nicht deren Lebensansichten entspricht. (Wären die Regeln da anders würden viele sich vermutlich gar nich daran stören. Und wenn die Polizei gegen Rechte vorgeht finden es viele doch noch okay.)

    Das liegt daran, dass du in deinem ganzen Leben kein einziges Buch über Politikwissenschaft in der Hand gehalten hast, selbst deutlich privilegiert bist, und noch nie wirklich hinterfragt hast, was passiert. Lies mal Bücher. Über Politik. Über Anarchismus. Über die Geschichte von Kapitalismus. Über Demokratie.


    Und noch mal. Die Polizei ermordet regelmäßig Menschen. Wie kann das korrekt und gut sein?


    Dass die Gefahr eines Hitlers auf Weltebene besteht sehe ich übrigens nicht. Wenn man gewisse Schutzmechanismen einbaut. (Die wir schon im Grundgesetz haben teilweise.) Aber eben auch nicht alles nach oben dirigiert und Staaten noch eigene Regelungen treffen können.

    Die Weimarer Republik hatte Schutzmechanismen. Hat nicht geklappt.

    Die USA hatte Schutzmechanismen. Und dennoch Trump.

    Italien hatte Schutzmechanismen, und guck, wie es da jetzt aussieht.


    Es braucht nur die richtigen Anreize und ein paar schwarze Schafe, die zusammenarbeiten.

    Was war eigentlich zuerst da - der Kapitalismus? Oder die als schlecht empfundenen Regierungsformen? Die Demokratie kam sicherlich erst später - wenn davor im Mittelalter schon Handel getrieben wurde und das irgendwo auch kapitalistisch war. (Wobei da dann natürlich auch schon so als schlecht empfundene Regierungsformen existierten - die Monarchien.)

    Okay, Frage: Warum googelst du das nicht einmal? Die Frage wäre damit leicht beantwortet gewesen.


    Die Entwicklung des Kapitalismus war so: Erst kam der Feudalismus des Mittelalters, dann der Merkantilismus des Kolonialismus, und schließlich der Kapitalismus der sich aus dem Merkantilismus heraus entwickelte.


    Da die meisten aktuellen Staaten und Regierungsformen nicht einmal in ihrer jetzigen Version hundert Jahre alt sind, ist der Kapitalismus älter. Was eben auch zu dem Problem geführt hat, dass die Regierungsformen auf eine Art gegründet wurden, die den Kapitalismus unterstützen und verteidigen sollten. Und genau deswegen sind sie eben schlecht.


    Und Handel im Mittelalter war übrigens null mit dem Handel heute zu vergleichen.


    Bei den Minderheiten würde ich auch nicht automatisch davon ausgehen, dass jegliche Minderheit unterdrückt wird. Aber eine Machtabwägung und Vorteils/Nachteilsabwägung (Risiken) - wird sicher stattfinden. Wenn die zwei halbstarken neben dem Nachbarn wohnen der schwächlicher ist und allein lebt - könnten die dem schon was wegnehmen. Wenn der aber ne Familie hat die ihn rächen könnte - dann sieht das schon wieder anders aus. (Da besteht dann ein Risiko.) Genauso bestehen natürlich die Risiken, dass diverse Gruppierungen einfach Bandenkriege anfangen und sich da eher Strukturen herausbilden.

    Natürlich ist nicht zahlenmäßig jede Minderhiet unterdrückt. Technisch gesehen sind cishetero, ablebodied, weiße Männer auch eine Minderheit - global gesehen. Sie machen weniger als 4% der Gesamtbevölkerung aus. Deswegen ist an sich der Begriff "marginalisierung" sinnvoller, weil es eben darum geht, welche Gruppe marginalisiert ist.


    Wenn wir uns bspw. Apartheit Südafrika anschauen, so waren die weißen Menschen die Minderheit - dennoch waren die Schwarzen Menschen Südafrikas die marginalisierte Gruppe.


    Und genau da kommen wir eben zum springenden Punkt: Das aktuelle System der Staaten existiert eben um die Herrschaft einer Minderheit über alle anderen zu stützen.


    Ich frage mich halt wie man praktisch es umsetzen will, dass die ganze Menschheit zur Anarchie übergeht - theoretisch müsste man quasi den Brexit als einen Schritt in die Richtung sehen. Mit Deutschland auch aus der EU raus. Langsam dahin gehen, dass die Bundesländer total unabhängig sind. (In UK dann auf Wales, Schottland, etc. alle aufteilen, Schottland will ja schon unabhängig werden.) Dann runter bis man vielleicht den Fall hat, dass jedes Dorf sein eigenes Strafrecht, etc. hat und die dann abstimmen über Strafen (statt Gerichte mit nur wenigen Richtern). Dorfversammlung. Das vielleicht dann auch noch abschaffen.

    Na ja, das Problem ist, dass so gesehen Deutschland aus der EU raus am Ende nur zu einer stärkeren Verstaatlichung innerhalb Deutschlands führen wird - wie wir in England gesehen haben. (An dieser Stelle die Erinnerung: England wollte aus der EU raus, nicht der Rest Britanniens.) Aber hier ist die Sache: Unter dem Anarchismus gibt es keine Strafen, weil Anarchismus als Ideologie erkennt, dass Strafen nicht zielführend sind.


    Da find ich dje jetzigen Errungenschaften der aktuellen Demokratien - zumindest in Europa - doch schon besser. Man sollte eher statt Abschaffung auf ein Weltregierung hinarbeiten. Aber geht halt nicht über Nacht. Und auch nicht mit "Vereinen" wie der UN oder Nato. Man sollte das Konzept der EU nach oben tragen. Die USA sind für sich genommen schon recht groß. Eigentlich wäre es praktisch pro Kontinent eine Organisation zu haben die wie die EU ist und darüber nochmal ne Organisation in der die Kontinentalorganisationen drin sind. Dann diverse Sachen gemeinam entscheiden. Nicht alles.

    Und dann geht etwas schief und wir haben Hitler auf globaler Ebene. Klingt großartig. Perfekt.


    Unb ob es so sinnvoll ist die Polizisten generell zu beschuldigen bzw. verächtlich zu machen? Wenn man auf der andern Seite davon redet, dass alle Menschen so toll und sozial sind und die bösartigen sich nur herausbilden wegen diverser Umstände? Dann ist die Polizei ja erst mal nich böse.

    Weil die Polizei als Institution schlecht ist. Die Polizei als Institution hat eben die Macht Leute einfach hinzurichten. Klar, offiziell dürfen sie das nicht, aber praktisch gesehen kommt es sehr selten zu Strafen, wenn es eben doch passiert. Und die Polizei an sich ist einer dieser Umstände, die Leute schlecht macht. Denn wer der Polizei beitritt, selbst wenn die Person vorher kein Rassist war (was an sich schon selten ist), der wird eben durch diese Macht und die Kollegen selbst auf diesen weg gelenkt.


    (Offtopic: Dein Tonfall hinterlässt einen sehr abfälligen Eindruck auf mich. Ob er es objektiv gesehen ist, kann ich nicht beurteilen, aber mir ist diese Diskussion jedenfalls wegen diesem Empfinden unangenehm.)

    Was daran liegen mag, dass hier menschenfeindliche Dinge gesagt werden, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Und ja, die Aussage "Manche Menschen sind halt einfach Böse von Natur aus" ist sowohl menschenfeindlich, als auch wissenschaftlich nicht haltbar. Denn genau diese Art der Argumentation wurde seit jeher genutzt um bestimmte gesellschaftliche Institutionen - wie die Sklaverei - aufrecht erhalten. Die vermeintliche Aussage, dass es "natürlich" sei und dass es die Natur etwaiger Leute sei, als Sklaven zu leben.


    Deine Aussage wird hier nicht getätigt auf der Basis einer fundierten Meinung, die nach Konsum von etwaiger Fachliteratur getroffen wurde, sondern nach Bauchgefühl.


    Ich derweil konsumiere gerade Fachliteratur und eine Vorlesungsreihe zum Thema. Und ja, doch, man wird schon leicht aggro, wenn man sich selbst mit etwas auseinander gesetzt hat, und dann Leute ankommen und: "Na ja, mein Bauchgefühl sagt mir, dass ist aber so." Eben umso mehr, wenn es darum geht menschenfeindliche Dinge zu verbreiten.


    Der Gedanke, es wäre immer die Umgebung selber auch mit schuld, ist angenehmer. Dadurch hat man immer eine Möglichkeit, als Aussenstehender etwas daran ändern zu können. Ich stimme dir zu, dass eine andere Umgebung bei vielen Menschen wahre Wunder gewirkt hätte, aber definitiv nicht mit allen.

    Das hat nichts mit "angenehmer" zu tun. Es hat mit wissenschaft zu tun. Das ist der aktuelle Konsens der Neuroendokrinologie.


    Unsere aktuelle Gesellschaft mag schlechte Umgebungen begünstigen (da viel ausgebeutet wird und auf Individualismus gepocht wird), aber ich bin mir sicher, dass es schlechte Umgebungen auch weiterhin in einem sonst perfekten System geben würde, da es Menschen gibt, die für Bedürfnisbefriedigung auf Kosten anderer keine natürliche Hemmschwelle haben.

    Aber in einem anderen System würde eben mehr auf Gemeinschaftlichkeit geachtet - das der Gesellschaft erlauben würde, Kinder aus solchen Situationen leichter zu entfernen, statt auf bürokratische Vorgänge zu bauen.

    Klar - und Heiler haben auch nie etwas dafür bekommen?

    Meistens nicht wirklich, nein. Weil Gesellschaften vor der weiten Einführung des Geldes nicht so funktioniert haben. Stattdessen hatte man sich einfach innerhalb der etwaigen Gesellschaften (also bspw. im Dorf/Klan) gegenseitig umeinander gekümmert. Ich empfehle David Graebers Buch: Dept - The First 5000 Years. Das Buch geht sehr tief in das Thema, wie Gesellschaften vor Geld funktioniert haben.


    Und Erinnerung an dieser Stelle: Auch im Mittelalter und der Antike, wo es zwar Münzen gab, war Handel mit Geld nicht die Regel.


    Teilweise ja.

    Nicht teilweise. Unsere moderne Technologie baut zumindest auf Ressourcen, wie seltenen Erden auf, die unter ausbäuterischen Bedingungen zutage gefördert wurden.


    Das stimmt tatsächlich nicht. Recht ist nicht Unrecht minus zwei Buchstaben. Aber wenn du da iwie verschwörungsmäßig abgedriftet bist, lohnt sich wohl keine Argumentation.

    Nein, anders als du lese ich nur Bücher zum Thema. Und damit meine ich keine seltsamen kleinen Bücher, sondern so Sachen wie Naomi Kleins "The Shock Doctrine" und Mark Fischers "Capitalist Realism". International anerkannte Bücher, die diverse Auszeichnungen bekommen haben. Naomi Klein, die auch ansonsten mit diversen Preisen ausgezeichnet wurde für ihren Journalismus, hat sich allgemein sehr viel mit diesem Thema auseinandergesetzt, wie Recht eben schnell zu Unrecht werden kann.


    Würde dir einfach empfehlen, statt nach Bauchgefühl zu gehen, Anerkannte Autor*innen zum Thema zu lesen.


    Das gilt aber nur für Städte.

    Was? Das gilt nicht nur für Städte. Wie zur Hölle kommst du darauf?


    Dafür gibt es ja extra Sachverständige, die vor Gericht sogar Fragerecht haben. Ob es nun gut ist oder nicht, dass auf die nicht gehört werden muss, darüber kann man streiten. Meistens aber wird auf die gehört. Nur müssen gerade Politiker eben verschiedene Interessen im Blick haben.

    Du meinst die Interessen der Lobbyisten, nicht? Weil das ist ebenfalls etwas, das nachgewiesen ist. Dazu gibt es eine Reihe von Studien. Für Amerika unter anderem die Princeton Study von Page und Gilens Testing Theories of American Politics: Elites, Interest Groups, and Average Citizens. Und in Deutschland hat selbst die Bundeszentrale für Politische Bildung die Enge Verbindung der Politik zur Automobilindustrie kritisiert.


    Und da wird es sicher am besten sein, diesen Menschen die staatlichen Maßnahmen zu entziehen, damit sie direkt wieder in solche Umgebungen kommen können, weil wir ja soziale Wesen sind und Oma kümmert sich schon... :smalleyes: I'm sorry. Aber es macht keinen Sinn Staat so zu verteufeln.

    Es ist nur dummerweise genau das Gegenteil der Fall. Diverse dieser Kinder werden aktuell vom Staat in diese Situationen gesetzt. Denn in den allermeisten der Fälle, wurde in diesen Fällen die Behörden auf den etwaigen Kindesmissbrauch aufmerksam gemacht - und es wurde sich entschieden die Kinder dort zu lassen. Wenn sie nicht sogar von den Behörden in diese Situationen gesetzt wurden, nachdem sie ihren Eltern weggenommen wurden.

    Wir sehen aber auch, dass die Welt wesentlich komplexer geworden ist. Ich persönlich möchte nicht unbedingt so leben, wie die Menschen vor 100 Jahren. Die Verdienste in der Gesundheit, Technologie, Recht und vieles mehr sind auch ein Resultat von Verwaltung, also etwas gemeinsam aus den Händen geben und andere darüber verwalten lassen, um wiederum selbst davon zu profitieren.

    Nur dass es immer schon Medizin gab - natürlich nicht soweit entwickelt wie heute, aber das gab es schon immer. Und früher... Wurde einfach versorgt, wer es brauchte, weil es keine kapitalistischen Konzerne gab, die versucht haben aus dem Leid anderer Geld zu machen.


    Was Technologie angeht, so baut diese auch weiterhin auf der Ausbeutung des globalen Südens auf.


    Und das Recht, was wir haben, dient in erster Linie dazu, Ungerechtigkeiten aufrecht zu erhalten. Sprich, es ist eher ein Unrecht.


    Fänd es ganz gut, wenn wir diese nicht straffrei töten würden, weil das "sozial" so entschieden würde (wie es früher ja durchaus der Fall war) oder aus der Freiheit heraus einfach frei herumlaufen lassen würden

    Du bist dir dessen bewusst, dass das früher nicht "sozial" so entschieden wurde, sondern in erster Linie von jenen entschieden wurde, die die Macht hatten, bspw. Adel oder Könige, ja?


    Da ist doch Verwaltung und Regelung ganz angenehm. Wir geben sie in die Hände von Menschen, die sich damit besser auskennen als wir.

    Nur dass die Leute, die entscheidungen treffen, sich nicht besser auskennen als diverse andere Leute. Denn viele Leute, die diese Regelungen treffen, sind eben nicht in dem Bereich, wo sie Entscheiden, ausgebildet, noch dazu verpflichtet auf Leute, die entsprechend ausgebildet sind, zu hören.


    Seien es nun Politiker, die meistens aus einer Politiker-Klasse kommen, oder seien es Richter, die vielleicht Jura studiert haben, aber lange keine Ahnung von Psychologie und Medizin deswegen haben.


    Es gibt aber auch manipulative Menschen, sadistische Menschen, die einfach schon von klein auf grundlos Gefallen daran haben, andere leiden zu lassen.

    Die werden ohne Polizei und dergleichen nicht plötzlich hilfsbereit, durchschaubarer und lieb, weil manche Eigenschaften schlichtweg in der Natur von jemandem liegen.

    Nein. Einfach nur Nein.

    Ja, es gibt natürliche Veranlagungen, und etwaige neuronale Ausprägungen, die Leuten es schwerer machen Empathie zu entwickeln. Doch grundlegend ist asoziales Verhalten immer eine Folge der Umgebung. Fast alle Menschen, die massive Gewalttaten begangen haben, kommen aus einem vorbelasteten Hintergrund, der spezifisch durch etwaige Eigenschaften unserer aktuellen Gesellschaft zustande gekommen ist.


    Und danke, ich höre gerade eine Vorlesung zum Thema der Neuroendokrinologie des Bewusstseins.

    Okay. Dann halt abschaffen - und das Recht des Stärkeren einführen. Totale Anarchie. Keine Polizei (da gilt ja "ACAB" unter den Anarchisten). Keine Ordnung.

    Studie um Studie belegt, dass Menschen in Situationen, wo es keine Polizei und dergleichen gibt, sich sozialer und hilfsbereiter verhalten. Wir sind Gruppentiere. Wir sind soziale Wesen, die von unserer biologischen Natur aus darauf programmiert sind, einander zu helfen und in höchst komplexen sozialen Gruppen zu leben.


    Und auch Gruppen ohne Staat haben Regeln. Glaubst du, Leute haben bevor es Staaten gab (was, wie ich erinnern möchte, in einigen Teilen der Welt gerade mal 100 Jahre zurückliegt) im Chaos gelebt?


    Selbst Tiere, die in Sozialgruppen leben, haben innerhalb dieser Sozialgruppen Regeln.


    Und ja, duh, ACAB. Weil die Polizei für mehr Gewalt verantwortlich ist, als dass sie verhindert.

    Weiß ich nich - was daran so gut sein soll, an Anarchie. Die Staaten/Nationen haben sich ja irgendwie auch in der Vergangenheit mal gebildet und davor gab es sie nicht. Wie garantiert man, dass die Menschen nicht einfach wieder von sich aus bestimmte Regierungsformen oder Staatsformen sich erschaffen dann - wenn sie plötzlich komplett alles selber entscheiden können?

    Sie haben sich nicht "irgendwie" gebildet. Die meisten Staaten auf diesem Planeten wurden vom Westen erschaffen im Rahmen des Kolonialismus. Während der Westen hat derweil seine Staaten in Folge der Monarchien gebildet - wobei gesichert wurde, dass die Leute, die unter den Monarchien die Macht hatten, weiterhin eine Menge Macht behalten konnten.


    Und man hätte ja dann keinen garantierten Schutz für Minderheiten mehr, wie er z. B. in der Verfassung festschreibbar ist. Wenn jeder machen darf, was er will

    Plot Twist: Weit mehr Staaten unterdrücken Minderheiten, als dass sie diese schützen. In den allermeisten Staaten, ist beispielsweise Abtreibung Strafbar. Auch knapp die Hälfte aller Staaten auf der Welt haben Strafen für Homosexualität. Diverse Staaten verhindern auch noch immer Scheidungen. Und auch Religion ist in diversen Staaten gesetzlich geregelt.


    Die allermeiste Gewalt, die aktuell in der Welt passiert, geht von Staaten und staatlichen Institutionen aus - nicht von Einzelpersonen.


    Nicht zu vergessen, dass es eben das Staatssystem ist, was eben dafür sorgt, das die einen Staaten die anderen Unterdrücken und ausnutzen können, was eben dazu führt, dass wir die genannten Flüchtlinge haben, die dann vor der Instabilität, die andere Staaten in ihrer Heimat erschaffen haben, fliehen. Und die dann hierher kommen, um durch staatliche Gewalt weiterhin unterdrückt zu werden.

    Ich denke nicht, dass man so einfach Kapitalismus abschaffen kann. Kommunismus hat ja auch nicht so gut funktioniert, in der Vergangenheit. Sozialstaatliche Eingriffe in eine Wirtschaft die so frei wie möglich ist - mit Eingriffen nur so häufig wie nötig - das ist doch die beste Option, glaube ich.

    Wieso muss ich es eigentlich immer wieder erklären? a) Wir hatten nie einen kommunistischen Staat, weil der Sozialismus immer die zwischenstufe zum Kommunismus ist und weil b) der Westen und vor allem die USA alles daran gesetzt haben, etwaige Staaten daran zu hindern, sich je aus der Phase des Sozialismus heraus zu bewegen, bspw. durch Handelsembargos, aber auch durch gewaltsame Coups.


    Stellt euch an dieser Stelle immer wieder die folgende Frage: Wenn Kommunismus wirklihc nicht funktionieren kann, warum unterstützen die USA dann Coups oder organisieren selbst Auftragsmorde, um Kommunismus im globalen Süden zu verhindern? Warum wurde Nelson Mandela vor die Wahl gestellt: "Entweder du unterstützt ab jetzt Kapitalismus, oder wir unterstützen den Fortbestand der Apartheit"? Denn wir müssen ja nun einmal sagen, da die USA an dieser Stelle in diversen Ländern (wie Chile oder aber auch Afghanistan) Diktatoren und Terror-Regimes an die Macht gebracht hat, ging es ihnen eindeutig nicht darum den Leuten in den Ländern irgendwie zu helfen.


    Wenn Sozialismus und Kommunismus nicht funktionieren können, gäbe es keinen Grund diese gewaltsam zu verhindern, denn dann würden die demokratisch gewählten sozialistischen Regierungen ja praktisch automatisch innerhalb weniger Jahre scheitern.


    Davon abgesehen ist es nachgewiesen, dass unter Sozialismus der technische Fortschritt innerhalb eines Landes tatsächlich massiv schneller ist, sowie auch die Gesundheit der Leute im Land profitiert. Nicht zu vergessen, dass sozialistische Staaten, bevor sie zerstört wurden, meistens mehr gleiche Rechte für Frauen und oftmals auch andere Minderheiten hatten.


    Kapitalismus ist im Alleingang für den Klimawandel verantwortlich. Kapitalismus tötet in jedem Jahr Millionen von Menschen weltweit. Kapitalismus ist für sämtliche Faschistische Regimes verantwortlich.


    So ziemlich alles wäre besser als Kapitalismus.


    Die ganze Welt unter eine Regierung bringen ist halt nicht so leicht.

    Nein, nicht die ganze Welt unter eine Regierung. Einfach keine Regierung. Anarchismus bedeutet, dass alle Leute über all das, was sie selbst betrifft, abstimmen. Ohne Regierung. Weil sobald man eine Regierung - also Menschen mit mehr Macht hat - öffnet man die Pforten für Korruption.

    Also ja, ich hätte 100x mehr Sympathie wenn sich für ein wirkliches Umdenken hin zu einem System, das kleine Höfe mehr belohnt die umweltverträglich wirtschaften und im ländlichen Raum (wo die Populationen aussterben) Arbeitsplätze schaffen eingesetzt werden würde. Das ist bloß nicht der Fall und deine besagten "armen protestierenden Bauern" sind bestenfalls Instrumentalisierte.

    Und genau hier kommen wir zu dem Problem, das du hier hast: Du hast wahrscheinlich nie jemanden aus der Gruppe der Protestierenden Bauern mal wirklich darüber reden gehört. Wenn überhaupt vielleicht eine große Rede auf einer Protestbühne, aber recht sicher nicht irgendwo, wo einzelne Bauern über die Probleme reden.


    Weißt du, vor zwei Jahren hätte ich das auch so gedacht - aber ich habe halt zugehört und ja, ich verstehe die Punkte, die sie eben machen. Und ja, die Bauern kritisieren absolut auch die CDU/CSU und haben übrigens auch schon unter der CDU/CSU demonstriert. Vor 10 Jahren sind die Bauern auch schon auf die Straße gegangen, aus ähnlichen Gründen wie heute. Weil die Politik die Bauern halt schon lange recht allein lässt mit ihren Problemen.


    Um genau zu sein auch wegen den Sachen, die du da nennst. Dass durch Automatisierung Jobs zerstört werden. Aber auch dass bspw. Bauern an diverse Sachen so schlecht angebunden sind.


    Es ist unter Medizinern immer wieder der running gag, dass "Bauern halt anders" seien. Weil sie häufig auf seltsame Weisen ihre Wunden selbst versorgen - oder es versuchen, ehe der Krankenwagen gerufen wird. Aber nur wenige reden darüber, dass es halt einfach deswegen ist, weil ihr Workload so heftig ist, dass sie nicht einfach krank sein können - und dass sie eben auch teilweise misstrauen gegen das medizinische System haben, weil sie an dieses nicht angebunden sind.


    Viele Bauern leiden unter psychischen Problemen und häufig auch Alkoholabhängigkeit (gerade auch wegen Selbstmedikation zu den psychischen Problemen, weil sie halt keine Anbindung an psychiatrische Versorgung haben).

    Ich halte diese Ansichten zu radikal. Gerade die Abschaffung des Kapitalismus ist reine Utopie. Die Abschaffung von Nationalstaaten ist strebenswert, aber es wird immer die nationale Staaten geben nur halt mit wenigeren Befugnissen. Ich könnte mir eine Olympia oder WM ohne Nationalstaaten nicht vorstellen.

    Kapitalismus abschaffen ist nicht radikal, es ist notwendig. Wir können unter Kapitalismus den Klimawandel nicht aufhalten, weil die Endziele von Kapitalismus und die Endziele des Klimaschutzes sich fundermental widersprechen. Genau so wie Kapitalismus auf Neokolonialismus angewiesen ist, um zu funktionieren, und immer wieder zu Faschismus führen wird. Wir werden Faschismus nicht loswerden, solange wir am Kapitalismus festhalten.


    Und genau so sollte die Olympiade nicht der Grund sein, an Nationalstaaten festzuhalten - die in ihrer Natur halt nun einmal auch immer dafür sorgen werden, Leute zu othern.


    Also im Vergleich zu Afghanistan steht der Osten sehr gut da und ich verstehe nicht wieso Ungarn und so garkeine Flüchtlinge aufnehmen. Eigentlich müssten doch gerade diese Länder am Stärksten von Fachkräftemangel leiden.

    Natürlich will Ungarn keine Flüchtlinge aufnehmen, weil Orban halt ein Faschist ist. Dennoch bleibt es eben dabei: Die Länder, die im Fall von Afghanistan die Destabilisierung des Landes verursacht haben, sollten auch - wenigstens finanziell - für die Flüchtlinge verantwortlich sein. Und das war nicht Ungarn.


    Also will die Ampel Regierung Flüchtlinge abwerten? Die führt es ja ein.

    Die FDP? Absolut. Die FDP sind letzten Endes auch nur rechts.

    Es gibt kaum eine Gruppe mit deren Proteste ich weniger sympathisieren kann als die von Bauern in westeuropäischen EU-Ländern. Bauern aus diesen Ländern (nicht nur Deutschland, deren Bauern gerade Grüne für Dinge verantwortlich machen, für die sie nicht verantwortlich sind, sondern CDU, SPD & FDP und diese zur Teufelsgestalt machen) wurden Jahrzehnte lang spoiled mit Haufen Subventionen (außer für Klimaschutzmaßnahmen), die Bauern in Deutschland hatten 2023 einen Umsatzplus von 100% sowie Rekordgewinne und schwimmen klar gegen den deutschen wirtschaftlichen Gesamttrend und machen nun einen Haufen rechtsradikale Umsturzproteste und gröhlen wie sehr sie die AFD an der Macht haben wollen. Und dann sind dann noch französische Bauern, die sogar schon gröhlen Paris verhungern lassen zu wollen und einen Umsturz wollen damit wohl Marine Le Pen an die Macht kommt. Sorry, einfach 0 Sympathie und für mich sinnbildlich dafür, wie weit wir von "Wehret den Anfängen" hinaus sind.

    Hier muss ich tatsächlich einfach wiedersprechen. Denn die eigentlichen Bauern, die halt nun demonstrieren, die machen kaum Umsätze und sind für die Arbeit, die sie machen, häufig nahe an der Armut. Was einer der Gründe ist, warum es immer und immer weniger Bauern gibt. Diejenigen, die die Gewinne machen, sind größere Firmen, die entweder mehrere Farmen verwalten, und natürlich die Firmen, die eben die rohen Agrarproduktionen weiter aufarbeiten.

    Ich sehe halt nicht, wie Nintendo damit geschadet wird.

    Es geht darum, wie der Spieleszene als gesamtes geschadet wird. Wie andere schon herausgestellt haben, das nächste Spiel was Pocket Pair machen will, ist effektiv ein Rip-Off von Hollow Knight, ein Indie Spiel. Und Nintendo hat im Vergleich weitaus mehr Möglichkeit da was zu machen.

    Das Stehlen von Assets und Designs ist am Ende immer scheiße, aus der Perspektive von Künstlern. Egal ob diese von großen Konzernen geklaut werden - oder von Indie Studios. Und die großen Konzerne haben mehr Möglichkeit dagegen vorzugehen. Insofern ist das hier sehr willkommen.

    Aber die Flüchtlinge kommen ja außerhalb der EU und hier müsste es auch Lösungen geben. Am liebsten wäre mir sowas wie die EU, aber für die ganze Welt.

    Was du da sagst, ist was wir Anarchisten schon lange fordern: Reparationen und Abschaffung der Nationalstaaten. (Und Abschaffung des Kapitalismus, duh. Der halt zentral durch den Kolonialismus geschaffen wurde)


    Weil von Afghanistan aus zum Beispiel liegen dutzende Länder dazwischen, Deutschland liegt nicht an Afghanistan. Trotzdem flüchten so viele hierher, weil kein anderes Land sie aufnimmt? Das kann doch nicht so weitergehen, das ist doch keine Weltgemeinschaft.

    Da ist nur so ein kleines Problem: Welche Länder dazwischen sind. Denn die Länder, die in erster Linie durch den Kolonialismus sich bereichert haben, dass sind die Westeuropäischen Ländern. Der osten Europas wurde zu nicht unerheblichen Teilen ebenfalls ausgebeutet, beziehungsweise im Nachgang zerstört (indem die Sovietunion zerstört wurde).


    Durch den Kolonialismus - dessen Folgen es sind, die effektiv die Fluchtgründe sind - haben sich vor allem Spanien, Portugal, Deutschland, die Niederlande, Frankreich und England bereichert. Also sollte es eigentlich nur fair sein, dass es eben auch diese Länder sind - vor allem eben Deutschland, Niederlande, Frankreich und England, die bis heute finanziell davon profitieren - die eben Flüchtlinge aufnehmen und für die Rechnung aufkommen.


    Das mit der Schlepperkriminilalität, ich würde erstmal abwarten, ob nach Einführung überhaupt was geändert hat. Falls nicht, dann könnte man es wieder rückgängig machen.

    Da ist nur das Problem: Denen, die es einführen, geht es ja gar nicht um die Schlepperkriminalität, sondern darum, die Flüchtlinge abzuwerten

    Ich hole das Thema mal hoch, wegen der Sache, die nun beim Hugu Award gerade passiert.


    Zur Erklärung: Die Hugu Awards gehören zu den größten internationalen Awards im Bereich Fantasy und SciFi. Und was nun gerade passiert ist, ist dass diverse Autor*innen, vor allem Chinese American Autor*innen, von der Finalistenliste ausgeschlossen wurden, weil sie sich nicht qualifizieren würden, obwohl sie genug Stimmen bekommen haben.


    Was wohl die Ursache zu sein scheint ist, dass diese Autor*innen speziell die Chinesische Regierung im Umgang mit den Uyghur kritisiert haben und gemeinsam einen Offenen Brief zum Thema geschrieben haben.


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    Palworld ist voll mit Content, wo für jeden was dabei ist, dabei gehts mir nicht um die Art des Inhalts (auch wenn man theoretisch auch bei Pokemon über Formen von Gewalt und Tierschutz diskutieren könnte, ich erinnere an die Peta, die öfters Pokemon kritisiert hat) sondern darum, dass Inhalte, die von der Community gefeiert wurden, im nächsten Spiel nicht mehr verfügbar waren, externe Hardware, teilweise teuer hinzugekauft ist in der nächsten Spieleversion auf der gleichen (!!!) Konsole obsolet und nutzlos, siehe Pokewalker aus HG/SS, Wireless Adapter (zugegeben, der wurde bis Smaragd, was die letzte Version für den GBA war noch unterstützt).

    Ein weiteres Beispiel, welches mich persönlich hart getroffen und was ich Nintendo übel nehme, war ein Interview mit den Verantwortlichen für OR/AS und auf die Frage, warum die Kampfzone nicht kam, wurde das damit begründet, dass die Leute da ja eh keinen Bock drauf haben und das deswegen nicht drin war. Der Dexcut wurde mit heuchlerischen Argumenten, dass es ja technisch aufgrund der verbesserten grafischen Qualität nicht möglich war, alle Pokemon umzusetzen - nachgereicht wurden sie, trotz Kostenpflichtigem DLC teilweise immer noch nicht.

    Komm, sehen wir es wie es ist: Palworld is nicht erfolgreich, weil es guten Content hat oder sonst etwas, sondern weil die meisten Leute so sind: "lol, Pokémon with guns". Die Sache ist, dass das Spiel in erster Linie über Steam verkauft wird, und viele Leute werden es selbst anspielen und nie fertig spielen - weil das so mit Spielen auf Steam ist.


    Und du musst bei Pokémon eine wichtige Sache bedenken: Während klar, die ganzen Sachen wie die Turniere und so in erster Linie von Langzeitfans besucht werden, sind diese erwachsenen Landzeitfans, die eben auch die Hauptgruppe der Leute die in Foren und so aktiv sind, eine Minderheit der Zielgruppe darstellen. Um genau zu sein nicht einmal die Hauptzielgruppe ist.


    Es kann absolut sein, dass diese kleine Gruppe sehr traurig über die Sachen wie Kampfzone und Co ist, aber sie sind eben nicht die Hauptzielgruppe an der sich Nintendo orientiert.


    Ich finde es auch doof, dass diverse lieblingspokémon von mir nicht mehr auftauchen und so. Und ich bin super genervt, dass diverse Mobile Spiele sind in erster Linie auf die doofen First Gen Pokémon konzentrieren. Aber ich muss eben auch immer daran denken, wer von jeweiligen Spiel die Hauptzielgruppe ist und so.

    Lieblingssystem ist ein wenig schwer zu beantworten.


    Also aktuell spiele ich mit Abstand DnD am liebsten. Ohne Frage. Weil es ein sehr, sehr leichtes System ist, das nicht so viel Würfeln erfordert und recht viele Sachen einfach... vereinfacht. Jedenfalls so aus der Perspektive von jemanden, der soweit sehr viel WoD und Shadowrun auch gespielt hat.


    Bei WoD muss ich ehrlich sagen, ich finde das System furchtbar. Ich mag zwar die Idee von Urban Fantasy und so recht gerne, aber das System finde ich in so viellerlei hinsicht echt nicht gut gemacht - und das Worldbuilding ist auch doof. Ich habe zwar sehr viel WoD gespielt - und es ist das System, das ich am häufigsten gemeistert habe - aber wenn dann halt doch immer mit massiv viel Homebrew. So viel Homebrew, dass es fast schon ein eigenes Spiel war.


    Shadowrun mag ich vom Setting her sehr gerne. ABER die Regeln sind auch echt zu verklausuliert. Also so gut funktioniert das auch nicht, wenn wir ehrlich sind.


    Ich habe natürlich auch mal DSA gespielt, aber das war das furchtbarste P&P Erlebnis meines lebens. Wenn ich P&P Spielen will, dann nichts, was Excel erfordert, danke.


    Ansonsten auch diverse Indie Systeme gespielt. Da waren ein paar gute dabei, aber die meisten Sachen waren sehr spezifisch.


    Insofern... DnD mag ich schon ganz gerne. So im Vergleich.

    Palworld juckt mich tatsächlich gar nicht, aber alles was Nintendo im Bezug auf Pokemon die Suppe versalzt, kann ich nur unterstützen. Seit Generation 7 wurde Pokemon rapide schlechter und seit HG/SS gings mmn nur noch bergab. Vielleicht ist Palworld ja endlich mal der Weckruf, den Nintendo (ich beziehe Gamefreak etc. unter "Nintendo" hier mit ein) dringend braucht.

    Was ist denn deiner Meinung nach die Lektion die Nintendo daraus lernen sollte? Das Pokémon mehr Gewalt braucht? Das Pokémon sich auf ein älteres Publikum konzentrieren sollte?


    Weil ich sehe nicht wirklich, was Pokémon daraus lernen sollte - also vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass Pokémon sich dennoch noch besser verkauft.