Wow...Definitiv die Abgabe, mit der ich die meiste Zeit verbracht, und über die ich auch am meisten nachgedacht habe. Tatsächlich habe ich sogar davon geträumt, und im Traum war mir die Bedeutung auch vollkommen klar ;)
Nun, ein abstrakter Text wie dieser wirft natürlich sehr viel mehr Fragen auf als ein eher konkretes Werk. Die erste Frage, die sich mir hier stellt, ist: Wo ist der Bezug zu Pokémon?
Der Titel, sowie der erste Satz, ließen mich zuerst an Arceus denken. Ein anderer Satz bringt mich aber doch zum Überlegen: "Mein dunkles Ende und mein heller Kopf sinnieren tagtäglich zusammen, ohne sich im Angesicht gegenüberzustehen." Das könnte man durchaus auf Girafarig beziehen. In diesem Zusammenhang erscheint der ganze Text mir plötzlich viel sinnvoller, verständlicher ("Yin und Yang", "mein inneres Tandem"); aber dafür kann ich mir auf den ersten Satz keinen Reim mehr machen.
Auf jeden Fall scheint mir der zweite Teil des Drabbles zugänglicher, vielleicht schon deshalb, weil er weniger Fremdwörter und Neologismen (hehe^^) enthält. Er erinnert mich irgendwie an Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Der Wunsch nach Trennung der "guten" und der "bösen" Seite, damit beide frei sein können, anstatt sich ständig zu bekämpfen und zu behindern...
Der letzte Satz hat mich irgendwie berührt, er lässt den Erzähler, wer auch immer es ist, so unglaublich verletzlich erscheinen. Damit steht er in starkem Kontrast zum ersten Satz, der mich an ein mächtiges, irgendwie...sorgloses, selbstversunkenes Wesen denken lässt, nach der Lektüre des ganzen Textes aber irgendwie seltsam desillusioniert, ernüchtert auf mich wirkt.
Der Satz "Auch der Einfluss der Gesellschaft wirkt auf mich wie ein Freud'scher Versprecher..." mag sich mir immer noch nicht erschließen. Zwar weiß ich, was ein Freud'scher Versprecher ist, in diesem Kontext gelingt es mir allerdings nicht wirklich, den Sinn zu erfassen. Vielleicht auch deshalb, weil "Gesellschaft" für mich ein zutiefst menschliches Konstrukt ist, das ich nicht auf Pokémon beziehe.
Auf jeden Fall hat dieses Drabble am meisten beschäftigt und fasziniert, auch durch den Schreibstil. Schon allein das Wort "Tagtraumtortur" ist ein Kleinod.
Einer meiner Favoriten, allerdings finde ich den Bezug zum Thema "Pokémon" etwas schwer zu erkennen, sonst hätte ich wohl auch noch mehr Punkte gegeben.