Ich glaube, diese Art von Ziel funktioniert für mich gut. Ich mag gerne Challenges, aber bei den meisten solcher Aktionen "muss" man jeden Tag etwas machen und das ist nichts für mich. Ein paar Tage bin ich voller Motivation dabei, aber meistens dauert es nicht lange, bis ich mich dazu zwingen muss, und dann nur lieblos irgendwas dahinklatsche, um es endlich erledigt zu haben. Der Spaß bleibt dabei irgendwie auf der Strecke. Früher oder später kommt auch immer ein Tag, wo ich es nicht schaffe, etwas zu machen. Und logisch ist mir dann zwar klar, dass z.B. 29 Bilder in einem Monat immer noch eine tolle Leistung sind, aber trotzdem denke ich dann nur, dass ich gescheitert bin, und verliere jegliche Motivation, weiterzumachen.
Wenn man aber ein Gesamtziel für den Monat hat, ist es okay, an manchen Tagen nichts zu machen. Außerdem ist eine Wortzahl ein sehr klares Ziel. Da bin ich sicher, mein Ziel zu erreichen, wenn ich es nur schaffe, mich lang genug damit zu beschäftigen. Bei Zielen wie "eine vernünftige Geschichte schreiben" (oder überhaupt eine fertige Geschichte) ist es dagegen möglich, dass ich trotz aller Mühe einfach nichts zustandebringe.
Vielleicht kann mir diese Erfahrung auch bei anderen Dingen helfen, bessere Ziele zu setzen und sie zu erreichen.
Allgemein hilft es mir übrigens auch, an verschiedenen Projekten zeitgleich bzw. abwechselnd zu arbeiten. Für manche Leute ist es vielleicht gut, eine Sache nach der anderen zu machen, aber für mich nicht. Ich kann sehr, sehr schlecht mit Druck umgehen (naja, unter extremem Stress kann ich manchmal sehr viel schaffen, aber gesund ist das nicht). Sobald ich das Gefühl habe, etwas zu müssen, will ich es nicht mehr tun. Seit ich mir erlaube, zwischen Projekten zu springen, geht es mir damit besser. Als ich beim NaNoWriMo prokrastiniert habe, habe ich stattdessen gespritet oder Adventskalender-Bildchen gemacht. Auch wenn ich an diesen Tagen nicht das gemacht habe, was ich mir vorgenommen hatte, konnte ich trotzdem kreativ sein. Hätte ich mich darauf verbissen, unbedingt schreiben zu müssen, hätte ich wahrscheinlich gar nichts gemacht.
Chaotisches Arbeiten ftw ~