Beiträge von Leandy

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    Jah, Leute, nehmt mir die Worte aus dem Mund, damit ich mich nur noch wiederholen kann :> An den schnellen, vielen Kommis sieht man auf den ersten Blick schon, dass ihr eine Menge Menschen bewegt habt, dieser Geschichte Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen. Ich kann versichern, jede Zeile ist das wert.
    Die Prologe habe ich euch gegenüber ja schon gelobt, jetzt kann ich das auch offiziell tun. Sehr schön :> Ein wundervoller Ausblick auf die kommenden Erfolge. Bei nem Wettstreit um den Profibereich würde ich auf euch setzen.
    Aus Zeitgründen und da alle Leute schon genau das zu den Prologen gesagt haben, was ich auch sagen würde, lass ich das einfach.


    Kommen wir also zu Noxa's erstem Kapitel.


    Ernsthafterweise muss ich zugeben, dass ich es nicht über's Herz bringe, das Kapitel mehr als zwei mal zu lesen. So. Jetzt habt ihr es erfahren. Ich fand es großartig, aber hier geht mein Mitfühlvermögen mit mir durch. Verzeiht mir also, dass ich euch keine Rechtschreibfehler korrigieren kann. Was aber wahrscheinlich ohnehin erfolglos wäre. Mir ist kein einziger aufgefallen, was ungewöhnlich ist. Sonst stößt mein Näschen mich immer drauf. Wahrscheinlich bin ich einfach so vom text gefesselt gewesen, dass meine Sinne ausgesetzt haben.
    Was ja auch kein Wunder ist. Zum ersten Mal habe ich Noxas Schreibstil in einem wirklich langen Text gelesen, ich kannte ihn ja bisher nur von Gedichten und dem Prolog. Es ist... Huch. Ich wüsste bei diesem Schreibstil ernsthaft nichts zu kritisieren. Bleib so experimentfreudig, wie du bist, nutz deine stilistischen Fähigkeiten und bleib bei der geilen Atmosphäre, die du erzeugen kannst. Dein Charakter ist jetzt schon so vielschichtig, dass ich mich frage, wie ihr ihn noch entwickeln wollt. Ich verstehe, warum er sich nicht wehrt, und... Eigentlich wäre es eine Gnade für ihn, wenn ihn jemand töten würde, denke ich. Ich hoffe, wenn ihr ein Bad End macht, stirbt er. Bitte bitte ._.
    Und deine Beschreibungen. Grausam gut. Ich freue mich schon regelrecht auf die ersten Kämpfe, auf alle Situationen, die noch kommen mögen. Ich freue mich auch auf Lynns Teil und bin gespannt, wie ihr beide so zusammenarbeitet. Wie die Fäden zusammenlaufen werden. Ob Wunder geschehen können.


    Doch ich bezweifle es. Die Welt, die ihr beschreibt, scheint sehr lebensfeindlich, einsam und düster zu sein. Was auch immer diese Kristallwesen verbindet, es könnte sie sicher auch in den Abgrund stürzen. Und Shela ist ebenfalls sehr interessant. Entweder gibt es sowohl freundliche als auch bösartige Kristallwesen oder sie kehrt sich noch zur anderen Seite. Was bei ihrem äußeren Erscheinen recht unwahrscheinlich ist. Oder sie ist so, wie jede Katze ist... Wankelmütig und sich über ihre Ziele im Unklaren. Sadistisch :>


    Gut. Das wär's dann von mir, ich hätte sehr gern eine PN-Benachrichtigung. Ich kann nicht versprechen, jedes Kapitel zu kommentieren, aber ich kann versprechen, dass ich dranbleiben werde.


    Liebe Grüße,
    Leandy

    Etwas ganz kurzes, wieder für jemanden... Ganz schlicht und kurz... Ich hoffe, jemand versteht die Bedeutung


    For Someone II



    In the Shadows down the street
    we can't deny our misery


    In the abyss of our life
    let's find something to survive


    In the overcoming night
    try to find a lonely light


    In the shadows down the street
    we can't see our own both feet


    In the shadows of my mind
    there's nothing I could find


    In the dark november's rain
    I will lay in your cold chain
    ~

    Vorwort: Bei dieser Geschichte habe ich mir wirklich sehr viel Mühe gegeben... Umso glücklicher bin ich auch, dass er den zweiten Platz erreicht hat <3


    Spiegelbild des Nachthimmels


    [Blockierte Grafik: http://img651.imageshack.us/img651/8681/musicburningbyhallucina.jpg]
    Quelle


    Dunkelheit hatte sich über die Welt gelegt, vereinzelt blickten Sterne kalt durch die Wolken auf die kleinen Städte hinab, die wie Lichterketten in der Landschaft verteilt waren. Sie zerfraßen die wohltuende Finsternis und warfen scharfe Schatten in die Hügel der Umgebung.
    Ein leichtes Zittern ging durch den Untergrund. Lucian drehte sich im Schlaf auf die andere Seite und zog seine Bettdecke eng an sich. Ein angespannter Zug bildete sich um seine Mundwinkel.
    Das Rattern fuhr fort, wurde zu einem immer lauteren, eindringlicheren Geräusch. Ein scharfes Quietschen wie von heißgelaufenen Reifen schloss sich an, das metallisch und allzu vertraut klang. Die Erde erbebte immer mehr, unregelmäßig. Als ob man in einem fahrenden Auto sitzen würde.


    Lucian schreckte auf. Das Licht war angegangen, ein kaltes, neonfarbenes Licht. Nicht das Licht in seinem Zimmer. Kälte drang ihm durch die Haut. Die Luft schmeckte abgestanden und nach Plastik.
    Mit einem schmerzhaften Herzschlag überwand er sich und öffnete die Augen. Konnte es wahr sein?
    Er befand sich in einem weißen, schlicht eingerichteten Zugabteil. Niemand war zu sehen, weder in der Kabine noch draußen. Doch er war hier noch nie jemandem begegnet. Diese Welt war völlig ohne Leben.
    Keine Koffer auf den Ablagen, kein Kaugummi unter den Sitzen... die ganze Umgebung war wie ausgestorben. Lucians Körper verkrampfte sich. Er wusste, was jetzt kam, doch er hatte keinen Einfluss darauf. Mechanisch drehte er seinen Kopf nach rechts und starrte aus dem von Raureif überzogenen Fenster, wissend, dass ihm nur noch einige Sekunden der Ruhe vergönnt waren, bis ihn endgültig der Traum in seinen Fingern hätte.
    Blutunterlaufene, gerötete Augen mit einem grauen Schimmer starrten ihm gefühlslos entgegen, und Lucian erschrak. Ja, das war er selbst. Wie hatte es dazu kommen können? Wie lange hatte er schon nicht mehr traumlos geschlafen?
    Und es war oft ein und derselbe Traum. Dieser Zug... in jeder Einzelheit hatte er sich ihm eingeprägt. Das Hahnentrittmuster der grünen Sitze, die Aluminiumstäbe vor den immer vereisten Fenstern, das unrhythmische und sich doch wiederholende Rattern...
    Lucian lehnte den Kopf an den makellosen Sitz und starrte nach draußen. Eine tote Landschaft zog an den Fenstern vorbei, Grau - und Sepiatöne waren das einzige, das er durch die Scheiben erkennen und in der Dunkelheit ausmachen konnte. Unwillkürlich rückte er näher an die Fensterscheiben heran, und sein rotes Haar in der Spiegelung bildete bald den einzigen Farbklecks in seiner Sichtweite.
    Was bedeutete dieser Zug? War er in dem Traum überhaupt real? Und die Endstation - was würde diesmal dort auf ihn lauern? Welchen Stolperstein hatte ihm sein Unterbewusstsein wohl noch in den Weg zu stellen, den er noch nicht kannte? ,Meine Vergangenheit bietet jedenfalls genügend Material‘, dachte er bitter. ‚Siebzehn Jahre voller schlechter Erinnerungen.‘ Er schloss seine rechte Hand zur Faust. Gegen diese Gedanken musste er ankämpfen.


    Der Zug passierte zwei verlassene Bahnhöfe, nur unmerklich langsamer werdend. Die Radscheiben sirrten unheilverkündend und sprühten Funken. Vielleicht würden sie irgendwann nachgeben und er müsste diesen Traum nicht mehr alle paar Nächte durchwandern. Welch kalte Welt es hinter den Fensterscheiben gab, wollte er gar nicht wissen.
    Je länger er sich in die Landschaft draußen hineinvertiefte, desto unschärfer schien das Abteil zu werden. Sein eigenes Spiegelbild wachte mit misstrauischen Augen über ihn.
    Unbemerkt von Lucian färbte sich der gesamte Augapfel langsam rot, und das Abbild verblasste allmählich, bis nur noch ein Schatten von ihm an der Fensterscheibe zu sehen war. Genau, wie sein Leben verblasst war in den letzten Monaten... oder waren es sogar schon Jahre? Als alle, die er kannte, sich langsam von ihm abgewandt und nur noch ihn in der Leere der kalten Welt zurückgelassen hatten...
    Lucian schauderte. Falsche Gedanken, die zu nichts führten. Sein Bruder hätte ihm alles verzeihen können, doch so, wie es jetzt stand, gab es niemanden mehr, der das tun würde.
    'Was hab ich bloß getan?', wollte er in die Stille hinausschreien, doch seine Stimme versagte. Er blickte auf die spiegelbildlose Fensterscheibe, die ihm nun wie der Knotenpunkt der Finsternis vorkam. Vielleicht brauchte es so gar kein Spiegelbild mehr, um ihm zu zeigen, was sein Leben war.


    Schwarze Wellen der Erschöpfung überkamen ihn. Wie gern er sein Leben beendet hätte... aber es war ihm nicht möglich an dem Ort, an den seine Schuld ihn gekettet hatte. Wie dieser Zug fuhr auch er auch stets geradeaus und würde an der Endstation in den Abhang stürzen, so, wie es bisher immer gewesen war. Egal, wie schlimm dieser Traum auch immer war, aus ihm gab es ein Entkommen. Aus den Ketten seines Lebens nicht.


    Lucian spürte eine Bewegung hinter sich, und wusste, was nun kommen würde. Angst befiel ihn; er wollte sich nicht umdrehen, und ahnte doch, dass es keine andere Möglichkeit gab. Vielleicht musste er es dieses Mal noch mit offenen Augen überstehen.
    Wie von einer fremden Hand gelenkt warf er einen Blick hinter sich.
    Ein dunkles Wesen stand nur drei Zentimeter entfernt von ihm, das rote Haar fiel ihm über die Augen. Brandnarben zogen sich über sein gesamtes Gesicht, und ein diabolisches Grinsen wuchs von einer Seite zur anderen, spitze Zähne offenbarend. Es ließ die Schultern hängen und hatte einen Buckel, als trüge es eine schwere Last, und sein Kopf mit den alles verbrennenden Augen war gesenkt. Seine Füße gingen mit schwarzen Schlieren in den Boden über, und Ketten hingen von seinen ausgemergelten Armen herab.
    Lucian erschrak sich nicht mehr. Das Wesen war ihm vertraut und mit den nächtlichen Träumen ein Teil seines Selbst geworden. Vielleicht war es sogar sein Selbst.
    Er streckte die Hand aus und strich vorsichtig mit dem Zeigefinger über eine der Narben. Das Geschöpf ließ es geschehen. Nein, das war nicht er, er hatte keine Narben. Sein Bruder schon, doch der zeigte sein Gesicht nicht länger der kalten Welt.
    "Komm mit mir", flüsterte etwas in seinen Gedanken, und Lucian streckte die Hand aus. Kalte, leblose Finger umgriffen sie, doch es fühlte sich nicht bedrohlich an. Eher wie die Begrüßung eines alten Freundes. Das Wesen hob langsam den Kopf und schaute ihm in die Augen. Sein Grinsen erstarb, und alles Bedrohliche fiel von ihm ab. Jetzt war es nur noch ein kleiner, verängstigter Junge mit roten, katzenhaften Augen und ebensolchem Haar und Brandnarben im Gesicht, die ihn für immer entstellen würden.
    "Komm mit mir, Bruder", flüsterte der Kleine, und zog an seiner Hand. Sein Griff war erstaunlich kräftig, und so ließ sich Lucian von dem Jungen, der sich wie durch tiefes Wasser bewegte, zur Abteiltür führen. Der Zug ruckelte heftiger, und die Neonleuchten erzitterten. Lucian atmete die kalte Luft ein, die ihm entgegenschlug, als er auf den Flur hinaustrat, und erschauderte.
    Sein Bruder war verschwunden.


    Angstvoll krallte er sich an der Tür fest, und wusste doch, dass er nicht mehr zurückkehren konnte. Mechanisch wanderte er den Flur entlang, setzte schwankend einen Schritt vor den anderen, stolperte, stürzte aber nicht. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich an die kalte Wand, wusste, dass sein Ziel bald erreicht wäre. Nur noch ein paar Schritte, und er würde in die Ketten seines Lebens zurückkehren. Er hörte schon in der Weite seiner Gedanken das Klirren des kalten Metalls.


    Lucian kam an eine Tür, eine Tür, die offen stand. Für ihn. Sie führte in das Fahrerhäuschen hinein, doch noch stand er unschlüssig davor. Die Klinke war weiß und aus Kunststoff, unpersönlich und ohne Spuren früherer Benutzung. Wie oft er sie schon mit angstvoll verkrampften Herzen heruntergedrückt hatte?
    Diesmal wollte er es um keinen Preis tun. Wollte nicht mit Panoramaaussicht aus dem Vorderfenster sehen, wie der Zug seines Lebens in den Abgrund stürzte, der sein Leben war.
    Zitternd sank er zu Boden und grub die Fingernägel in das Fleisch seiner Handfläche. Er spürte keinen Schmerz. Rote Blutstropfen rannen an seinem Arm entlang, träufelten auf den weißen Boden und versanken darin.
    Er spürte das angenehm vertraute Rattern des Bodens, hörte das Quietschen der Bremsen, als der Zug bemerkte, dass er auf sein Ende zusteuerte. Funken stoben von den Schienen unter ihm auf.
    Und er stürzte in den Abgrund hinein, der sein Leben war und immer sein würde.

    Muhahaha, ich muss schon sagen... Das lesen hat mir ernsthaft Spaß gemacht... Hab jeden einzelnen Post mitgelesen, aber ich hätt mir nicht vorstellen können, dass das ernst gemeint war, da ich ein paar der beteiligten kenne und nicht glaube, dass die sowas abziehen würden :DD wär dennoch geil gewesen und würde die stimmung in manchen bereichen *niemanden anspricht:D* gar nicht mal schlecht widerspiegeln (natürlich übertrieben).
    Gratulationen, Fatum. Wer hätte das auch erwartet? ^^''
    Lg

    @ Noxa-sama: Danke für das Kommi und die Glückwünsche :'D Das mit dem Urheberrecht habe ich bisher öfter vergessen... bis auf die Photos und Bilder, die meine sind, wie gesagt. Schön, dass dir meine Texte so gut gefallen - im Moment spüre ich aber, dass sich mein Stil irgendwie auf dieses "kalte" versteift, muss sehen, dass ich da wieder rauskomme. Zu dem Gedicht: Nun, es ist einfach extremst schwer für mich, ein Gedicht zu schreiben, und ich habe die Zeit auch hochkonzentriert drangesessen im Unterricht. Abschließen konnte ich es leider nicht mehr, weil das Komitee ja die Beschränkung von 6 Strophen festgelegt hatte, ich aber nicht die Zweizeiler zu den anderen packen wollte. Hätte so gequetscht ausgesehen.
    Richtig gedankt hab ich dir ja schon per Skype :> Jedenfalls werd ich die Fehler noch suchen gehen und versuchen, meinen einen Leser (!!!) nicht zu enttäuschen mit den nächsten Sachen. In nächster Zeit werden jedoch ziemlich viele Sachen kommen - weniger Klausuren! *freu*


    Hier ist jedenfalls ein Gedicht, das heute wegen Langeweile in Physik entstanden ist. Es ist für jemanden in meiner Parallelklasse, und auch nur derjenige wird die darin enthaltenen Anspielungen auf ihn verstehen :'D Es hat ein wenig Handlung, aber es ist sowohl metrum- als auch reimfrei. Hab nur drauf geachtet, ob es einigermaßen flüssig ist - ist es nicht. Derjenige mochte es aber trotzdem :'D Ansonsten ist es eher ein sehr metaphorisch zu betrachtendes Gedicht, vieles ist nicht wörtlich in eine sinnvolle Bedeutung "übersetzbar". Waren auch verschiedene Erinnerungen und Eindrücke im Spiel. Und nein, der Typ ist nicht mein Freund :'D


    [Blockierte Grafik: http://img848.imageshack.us/img848/2264/wings.jpg]
    Quelle


    Unter weißen Flügeln

    Am stillen See
    Im tiefen Wasser
    wächst verborg'nes Leben


    In hohen Lüften
    versteckt in Wolken
    wartet der Verrat


    Am schwarzen Meeresgrund
    zwischen den Vulkanen
    Lauert die Gefahr


    In der Seele der Menschheit
    im Abgrund des Herzens
    ruhen uns're Ängste


    Im Funken des Zweifels
    Im Gift der Worte
    offenbart sich das Ende


    Unter blauem Himmel
    dicht am Sternenzelt
    nimmt die Zeit ihren Lauf


    In rotem Feuer
    In flamm'der Hitze
    werden wir zu Staub


    Leben. Verrat. Gefahr. Ängste. Ende. Lauf. Staub.

    Zitat

    Die Kurzgeschichte muss nicht den typischen Aufbau einer KG haben, es darf auch eine "kurze Geschichte" sein. Es gibt allerding die Einschränkung, dass eure Geschichte nur maximal 1500 Wörter haben darf.


    Nein. Eurer Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, ihr könnt also auch direkt mit der Handlung anfangen. Kommt darauf an, was eurem Schreibstil am besten liegt.
    Liebe Grüße,
    Leandy

    Hallo, Lemon!
    Ich hab mich mal wieder entschlossen, ein wenig Zeit freizuschaufeln - Latein muss ich nicht lernen, das kann ich schon ^_^ Dass auch dein neuestes Werk profibereich-würdig ist, habe ich schon gleich gesehen, als ich mir das Thema angeschaut und einmal drübergelesen habe. Alle Strophen zu interpretieren, würde zu weit gehen, daher bekommst du von mir nur ein bisschen Kritik, okay? Hilft dir wahrscheinlich mehr als meine Ruminterpretiererei...


    Inhalt:

    Mich hat ehrlich gesagt überrascht, dass du gleich mit der eventuell eigentlichen Botschaft des Gedichts anfängst: "Leben ist leben." Eigentlich könnte das auch eher als Fazit stehen, aber in der Verknüpfung mit "Leben ist sterben" ganz am Ende passt dies wunderbar, die Botschaft schließt das Gedicht ein wie ein rotes Band, das sich quer hindurch zieht.
    Was mir auch aufgefallen ist, wovon ich mal annehme, dass du das mit Absicht so gemacht hast, ist eine inhaltliche Steigerung zum Schlechten von Anfang bis Ende. Von Staunen über Lieben zu Leiden und Kämpfen. Sehr passend gewählt, und das entkräftet meinen Einwand vom Anfang noch mal. Wenn das Absicht war, was ich annehme, hättest du eventuell noch kämpfen nach stolpern und vor leiden stellen können, da aus kämpfen ja oft auch Leid entsteht. Dann wäre die Kette vielleicht noch ein wenig perfekter gewesen.
    Besonders positiv ist mir die Wiederholung von "Tausende" aufgefallen - ein interessantes Stilmittel, welches du da gewählt hast. Sicher gibt es im Leben Momente, die nicht wiederkommen, aber das, was du genannt hast, sind ja sozusagen die "Grundlagen", auf die sich alles immer wieder aufbaut und so allgemein gehalten, dass man von "Tausenden" sprechen kann.


    Stil:


    Am auffälligsten ist hier auch die sehr parallel angelegte Struktur des Gedichts. Obwohl du keine Reime verwendest, scheint das Gedicht sehr... wie soll ich sagen... in sich geschlossen zu sein. Ich glaube kaum, dass du eine der Strophen hättest weglassen können, ohne dass sich der Sinn verändern würde. Hier ist noch einmal diese interessante Wandlung von Leben zu Tod zu bemerken, da du wirklich auf jeden einzelnen Schritt eingegangen bist, der - auch für mich - in dieser Abfolge vorkommen würde.
    Die Wiederholungen machen sich sehr gut - eigentlich könnte man ohne diese Veränderung in der Stimmung sagen, dass es zu viele Wiederholungen sind, aber so passt es perfekt. Du hast keine Rechtschreibfehler, die mir spontan aufgefallen sind... Sehr schön. Außerdem ist es trotz der fehlenden Reime noch extrem flüssig, dir scheint die Übung gutzutun. Ich hoffe, dass ich noch mehr in der Richtung von dir zu lesen bekomme! Das Thema hast du wunderbar durch diese Wiederholungstechnik vertieft. Ich kann eigentlich gar nicht mehr zu deinem Stil sagen... durch die Verkürzung von Zeilen kommst du jedenfalls nicht aus deinem Rhythmus raus... was soll ich sagen? Es ist perfekt o.o Jedenfalls für mich. Bestimmt finden andere noch ein paar mehr Kritikpunkte.


    Liebe Grüße,
    Leandy

    Diesen Wettbewerb habe ich überraschend gewonnen, was bei meiner minimalen Übung beim Gedichteschreiben echt unglaublich war. Ich danke allen, die für mich gevotet haben.
    Leider kann ich nicht ebenso leicht dem Misstrauen begegnen, der mir als Leiterin des von mir gewonnenen Wettbewerbes teils entgegen gebracht wird, doch an dieser Stelle sei noch einmal versichert, dass es durch den engen Zeitrahmen gar nicht in meinen Möglichkeiten stand, einen Vorteil herauszubilden. Was ebenfalls sicher nicht so einen großen Unterschied bewirkt hätte. Ich habe gewonnen, wie es der Zufall so will, und ich wäre auch bereit gewesen, die Punkte wieder abzutreten. Das Gedicht ist nicht aus Ehrgeiz entstanden.


    [Blockierte Grafik: http://th09.deviantart.net/fs71/PRE/f/2010/358/e/a/ea606d58718268b24a434d312d528c74-d35kaba.jpg]



    Unser Lied in der Nacht


    Goldener Mond, vergängliche Pracht,
    unser Lied hallt durch die Nacht.


    Wir sind Blutrot und Himmelblau,
    vereinen uns mit zartem Band -
    Flammend' Feuer und eisig' Tau
    tropft vom fernen Himmelsrand.


    Immerwährend einsame Wacht,
    unser Lied hallt durch die Nacht.


    Wir treten aus dem Dunkeln,
    weise Hüter dieser Welt -
    seht mit uns das Funkeln
    am ewig schönen Sternenzelt.


    Geschwisterlich geteilte Macht,
    unser Lied hallt durch die Nacht.


    Wir entflohen in die Leere,
    gleich Laub umspielt vom Wind -
    überquerten stille Meere,
    waren gemeinsam wieder Kind.

    Ergebnisse
    Wettbewerb Nr. 04: Bildimpuls-Gedicht
    Information|Vote



    [tabmenu]
    [tab=1. Platz]
    Leandy


    Unser Lied in der Nacht


    Goldener Mond, vergängliche Pracht,
    unser Lied hallt durch die Nacht.


    Wir sind Blutrot und Himmelblau,
    vereinen uns mit zartem Band -
    Flammend' Feuer und eisig' Tau
    tropft vom fernen Himmelsrand.


    Immerwährend einsame Wacht,
    unser Lied hallt durch die Nacht.


    Wir treten aus dem Dunkeln,
    weise Hüter dieser Welt -
    seht mit uns das Funkeln
    am ewig schönen Sternenzelt.


    Geschwisterlich geteilte Macht,
    unser Lied hallt durch die Nacht.


    Wir entflohen in die Leere,
    gleich Laub umspielt vom Wind -
    überquerten stille Meere,
    waren gemeinsam wieder Kind.

    erreichte 23 Punkte von insgesamt 72 vergebenen



    [tab=2. Platz]
    Stormclaw


    Silbersternensee


    Im Winter vom vergangenen Jahr,
    an einem wunderschönen See es war.
    Vom ewigem Eis und Kälte umgeben,
    im wilden, weißem Flockenregen,
    auf dem Silbersternensee.


    Tanzten Zwei Gestalten im Wind,
    ein blaues und ein Rotes Kind.
    Unbeschwerte Zeit, so schön,
    wie gern’ würde ich sie wiederseh’n,
    am Silbersternensee.


    Hab es ihr sofort gesagt,
    das Geheimnis, was da vor mir lag,
    hab ihr vertraut, sie eingeweiht
    bewahrt hat sie es lange Zeit,
    für den Silbersternensee.


    Jedes mal zur Winterzeit,
    wenn es weiche Flocken schneit.
    Am ersten Tag vom vollen Mond,
    sieht man sie im Winde schon,
    über’m Silbersternensee.


    Bis zu dem Tag, wo sie es verriet,
    und es kein Geheimnis mehr blieb.
    Da kamen die Menschen um die Kinder zu fangen,
    und in den rotweißen Ball zu bannen,
    die Kinder des Silbersternensees.


    Warum hast du ihnen das angetan?
    Wo sie doch damals nur Kinder warn?
    Warum hast du diese Idylle zerstört?
    Hast du meine Bitte nicht gehört?
    Du wusstest genau, das würde geschehen,
    wenn sie wüssten von dem See, vom Silbersternensee..

    erreichte 10 Punkte von insgesamt 72 vergebenen


    [tab=3. Platz]
    Scissorhand


    Ein Ort für das ganze Leben



    „Komm mit mir in die kalte Welt,
    wir tun nur das, was uns gefällt.
    Latias, ich weiss, dir wird’s gefallen
    der Ort, wo Eissplitter in Flocken fallen.“


    „Latios, ja, ich komm mit dir
    an den Ort, weit weg von hier
    wo wir gemeinsam leben werden
    am schönsten Orte hier auf Erden.“


    „Latias, nun, hier sind wir schon!
    Unsrer langen Reise Lohn
    ist dieser Ort hier, kalt und weiss
    Mit Schneetürmen aus Luft und Eis.“


    „Latios, sieh, ich tanz‘ im Schnee!
    Und dort drüben, der gefror’ne See…
    Hach, hier ist es wunderbar!
    Und der Himmel sternenklar.“


    „Latias, hier bleiben wir nun,
    werden spielen, werden ruh‘n
    Hier am Ort aus unsren Träumen
    wird unsre Zukunft langsam keimen.“


    „Latios, hier werden wir alt
    am See neben dem grossen Wald
    Für immer werden wir glücklich sein
    Und niemals sind wir mehr allein.“

    erreichte 9 Punkte von insgesamt 72 vergebenen


    [tab=4. Platz]
    Feuerdrache

    Auf dem See



    Klirrende Kälte, es schneit recht sacht.
    Zwei Pokémon auf einem zugefror’nen See
    unterhalten sich trotz Eis und Schnee
    bei Vollmond in der Winternacht.


    „Latios, hilf mir und gib Acht,
    das du nicht ausrutschst auf dem Eis
    oder einbrichst still und leis’
    bei Vollmond in der Winternacht.“


    „Aber nein, das verhindern wir mit uns’rer Macht“,
    antwortet das Latios verschmitzt und leis’,
    „Ich schwebe knapp über dem dünnen Eis
    bei Vollmond in der Winternacht.“


    „Du hast Recht“, sagt das Latias und lacht,
    „So hat du dem Eis die Gefahr genommen.
    Darauf bin ich selbst noch nicht gekommen,
    bei Vollmond in der Winternacht.“


    Klirrende Kälte, es schneit recht sacht.
    Zwei Pokémon auf einem zugefror’nen See
    unterhalten sich trotz Eis und Schnee
    bei Vollmond in der Winternacht.

    erreichte 8 Punkte von insgesamt 72 vergebenen


    [tab=5. Platz]
    Bobbycarkind


    Drachenpuls


    "Nur einen Herzschlag lang,
    so scheint es einen Augenblick,
    endet ihr Alleingang,
    verbunden mit diesem Blick.


    Das Herz schlägt lauter,
    der Spiegel zeigt die Wahrheit,
    denn selbst der Mond er sieht's mit Klarheit,
    dieser Moment ist ein schicksalhafter.


    Vereint und doch sind Sie ohne Ziel,
    Der Wind er trägt ihre Schwingen weiter,
    Latias, es folgt diesem lieblichen Spiel,
    Latios macht es vor, mit einem Blick der oh-so-heiter.


    Umgarnt vom silbernen Licht,
    wie eine weiße Kerze, die für Sie brennt,
    verzagen werden die beiden nicht,
    werden Sie auch wieder voneinander getrennt."

    erreichte 6 Punkte von insgesamt 72 vergebenen


    Noxa


    Verkommenes Glück


    Es ist dieser eine Tag,
    an den ich mich noch genau zu erinnern vermag.
    Mit dir unter dem Glanz des Mondes Schein,
    glaubte ich, niemals allein zu sein.
    Denn auch als du mir gabst, sanft deine Hand,
    spürte ich etwas, was uns verband.


    Und ab diesem Zeitpunkt es ward mir klar,
    dass ich ohne dich nur ein halbes war.
    Du warst, was meinem Leben fehlte,
    und so warst du es, den ich als mein Eigen wählte.
    So erträumte ich mir in dieser Nacht,
    dass sie niemals möge verlieren ihre Pracht.


    Allein dieser Glanz, der dich zu dieser Zeit umgab,
    war nichts, was man hätte je zu übertreffen gewagt.
    Dein Lächeln strahlte heller als die Sterne,
    und ich mochte dein Angesicht leidenschaftlich gerne.
    In dieser Nacht, auf diesem See…
    ach was tut mir heut‘ diese Erinnerung weh.


    Doch einst dieser Wind kam auf, nahm den Lauf der Zeit,
    der mir heute noch bescheret all dies Leid.
    Latios, heute gelten meine Gedanken nur dir,
    und ich, Latios, wünschte du wärst jetzt hier.

    erreichte 6 Punkte von insgesamt 72 vergebenen


    [tab=6. Platz]
    Darksaphira

    Mondscheintanz


    Still liegt der See im Mondenschein
    Fein glitzert Schnee wie Sternenglanz
    Friedlich ruhen Mensch und Pokemon
    In dieser Nacht zusammen
    Vergessen sind der Alltag und seine Probleme


    Und auch diese zwei in blau und rot
    Sonst ohne Rast oder kurze Ruh
    Ewig nur auf der Welt Frieden bedacht
    Sind nun, in Zweisamkeit,
    Und stillem Frieden wohl vereint


    So schweben sie in einem Tanz
    Von zauberhafter Eleganz
    Ungesehen von der Welt
    Versteckt im Schutze dieser Nacht
    Unter dem unendlich Sternenzelt


    So hoffen sie das diese Nacht
    Auf ewig bleiben möge
    Und das ihr Frieden werde nie gestört
    Und sie für immer eng umschlungen
    Dicht über Eis und Schnee her schweben können


    Doch ach schon zeigt der Sonnen Glanz
    Seine ersten Strahlen am Horizont
    Der Tag bricht an und heißt den beiden,
    Dass nun ein Abschied droht -
    Auf lange Zeit.

    erreichte 5 Punkte von insgesamt 72 vergebenen





    [tab=8. Platz]
    Misana


    Augenblick der Ewigkeit


    Dunkelheit, Wald bei Nacht,
    mich hat der Wind gebracht.
    Mondenschein, sanft fällt Schnee
    auf den geheimnissvollen See.
    Ich sehe sie dort draußen schweben;
    ein junges Leben.


    Geschwisterliebe, Einigkeit,
    Vertraun die ganze Zeit,
    Hilfe, ob bei Tag, bei Nacht,
    zeigt diese Berührung sacht.
    Sie sind ein legendäres Paar;
    wie wunderbar.


    Blau und Rot vor Schwarz und Grau;
    man sieht sie ganz genau.
    Sie wissen, was der and´re fühlt,
    ob er grad´ ist aufgewühlt,
    doch ich kann nur Liebe sehen;
    wird nie vergehen.


    Sie fliegen in des Mondes Schein,
    sind immer noch zu zwein
    und brechen nun das weiche Licht,
    jetzt hat man eine and´re Sicht.
    Und dann sind sie nicht mehr da;
    unsichtbar.


    So ist es passiert.
    Ich bin gerührt.
    Nun reise ich ja immer durch die Zeit,
    seh´ aber diesen Augenblick der Ewigkeit.

    erreichte 4 Punkte von insgesamt 72 vergebenen


    [/tabmenu]

    Und wieder geht ein Vote zu Ende... Vielen Dank, dass ihr auch diesmal trotz des schwierigen Themas euer Bestes gegeben habt. Habt Spaß bei den folgenden Wettbewerben!


    Die Treppchenplätze:



    1. Platz: Leandy mit "Unser Lied in der Nacht": 23 Votes und 12 Punkte! (ohmanohman, ich bin überwältigt)
    Der glorreiche 2. Platz: Stormclaw mit "Silbersternsee": 10 Votes und 10 Punkte, herzlichen Glückwunsch!
    Die Bronzemedaille und damit den 3. Platz hat sich verdient: Scissorhand mit "Ein Ort für das ganze Leben": 9 Votes und 8 Punkte!
    Einen kräftigen Applaus für diese Herrschaften bitte!


    Ganz knapp am Treppchen vorbei:
    Der vierte Platz geht an Feuerdrache mit "Auf dem See": 7 Votes, 1 Votepunkt und 7 Punkte!


    5. Plätze: Bobbycarkind mit "Drachenpuls": 6 Votes und 6 Punkte, und Noxa mit "Verkommenes Glück": 5 Votes, 1 Votepunkt und 6 Punkte!
    7. Platz: Darksaphira mit "Mondscheintanz": 5 Votes und 4 Punkte!
    Der achte Platz geht an Misana, mit "Augenblick der Ewigkeit": 3 Votes, 1 Votepunkt und 3 Punkte!


    Ein Punkt für die Teilnahme geht an
    Silverkind mit "Hopeful": 2 Votes
    Pika! mit "Sommerengel": 2 Votes
    und weinschnecke mit "AN DICH": 0 Votes, 1 Votepunkt
    Vielen Dank für die Teilnahme und seid nächstes Mal auch wieder dabei!


    Fehler könnt ihr mir direkt per PN melden, falls mein nur eingeschränkt mathematisch begabtes Gehirn meinen Taschenrechner falsch bedient haben sollte ^^''
    Liebe Grüße,
    Leandy

    @ Noxa: Noxaaaaa *___* Ein Kommi, juchu! Und ein Vorschlag für den Profibereich - meine verehrten Kollegen diskutieren schon. Danke für die Komplimente, Leute ;> Danke an dich, Noxa, dass du einer der wenigen bist, die hier mal vorbeischaut. Freut mich sehr. Auch ist schön, dass dir mein Gedicht gut gefällt ^^ dein Kommi war hilfreich, und ich werd nächstes Mal versuchen, mich an die Vorschläge zu halten. Dieses Gedicht lag mir auch wirklich am Herzen, und ich hoffe, dieser Someone versteht es so, wie ich es gemeint habe. Es ist alles andere als perfekt, aber der Inhalt hat für mich gezählt.


    Hier ist jedenfalls ENDLICH MAL WIEDER eine Story, die es geschafft hat, auf dem ersten Platz zu landen (herzlichen Dank an alle Voter und auch die, die mir eine kleine Kritik dazu geschrieben, aber keine Punkte gegeben haben. Ich persönlich bin mit dem Text nicht soo zufrieden, es ist einfach zu KURZ. Aber naja, eigentlich mag ich ihn schon. Die Idee habe ich von Flying Sea, die mir unfreiwillig und ohne es zu wissen ganz schön geholfen hat ^^ Danke hierfür <3, und außerdem haben mich mehrere Sachen inspiriert: Mein Volleyball, die anstehenden Klausuren, welche der Grund waren, dass ich dies hier geschrieben habe, und das Lied "The Voice" von Celtic Woman. Aber ich will gar nicht mehr viel labern, sondern einfach loslegen. Hier ist:


    Nur ein Spiel

    [Blockierte Grafik: http://img3.imageshack.us/img3/250/thechoiceangelvsdevilby.jpg]


    Es fiel dichter Regen an dem Tag, der mein Leben verändern und in den Abgrund stürzen sollte. Der Wind fuhr über die Ebene und spielte mit den Ästen der dürren Kiefern, die in einiger Entfernung einen kleinen Hain bildeten. Das dunkelgrüne Gras wurde von den unerbittlichen Böen gebogen, sodass die freie Fläche wie ein wogendes Meer wirkte. Finstere Wolken bedeckten den Himmel, sodass kein Sonnenstrahl hindurchgelangte, während der eisige Regen wie Messer in die Haut der Umstehenden stach.
    Eine Menge aus blicklosen Gesichtern schaute auf mich herab. Mindestens fünfhundert Besucher hatte es an diesem grauen Nachmittag zum Finale der Festspiele verschlagen, und sie musterten uns beide, die Konkurrenten um den Sieg in den Schönen Künsten. Nie hätten sie gedacht, dass einer von uns mit seinem Schicksal haderte.
    Die hölzernen Ränge, die mehr schlecht als recht um das Feld gezogen worden waren, schwankten und knarrten im Sturm. Die Erde zu meinen Füßen war aufgewühlt und dunkel vor Feuchtigkeit wie die zerfetzten Eingeweide eines Toten, Spuren des Kampfes, der nun beinahe an seinem Ende angelangt war und dennoch einer Fortsetzung bedurfte. Noch war es nicht vorbei.
    Dieser Gedanke versetzte meinem Herzen einen tiefen Stich. Wir waren an einem Punkt angekommen, an dem es kein Zurück mehr gab. Ich hatte die falsche Entscheidung getroffen, als ich angetreten war.
    Saiyuri. Was war nur geschehen? Warum mussten wir uns hier wiedersehen, hier, am Ende dieses letzten Turniertages, am Ende meines Weges? Grimmig dachte ich, dass ich keine andere Wahl hatte, als sie zu besiegen. Als ich quer über das Kampffeld in Saiyukis Augen schaute, die mich wie ein Fuchs beobachtete, wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst, was sie mir bedeutet hatte, ob wir nun zusammen waren oder nicht. Und dennoch durfte ich nicht ihretwegen aufgeben. Wie gern ich das getan und mich dem allgemeinen Spott preisgegeben hätte!
    Stattdessen hatte ich meine Verantwortung gegenüber meiner Familie zu erfüllen. Seit unzähligen Jahrzehnten lebten wir als Nomaden in der Wüste Hoenns, und seit drei Monaten war kein Regen mehr gefallen. Die tausend Pokèdublonen, die den Sieger erwarteten, wäre nicht nur für meine Familie, sondern auch für die der anderen Nomaden eine lang erwartete Rettung.
    Ihre leuchtend roten, lockigen Haare wurden vom Wind verwirbelt und bildeten einen nassen Kranz um ihr sommersprossiges Gesicht. Ihr schweres, wollenes Kleid war durchnässt vom peitschenden Regen und klebte an ihrer Haut. Der Anblick erinnerte mich an fröhlichere Zeiten, die jedoch schon lange vergangen waren. Alles in mir sträubte sich dagegen, diesen furchtbaren Kampf fortzusetzen, denn ich ahnte, dass es für einen von uns das Ende bedeuten würde.
    Nie würde ich meine eigenen Begehren über das Wohl meiner Familie stellen, so sehr sich mein Herz bei dem Gedanken zusammenzog. Und es war schon viel zu viel Zeit verstrichen.


    Altaria und Libelldra schwebten noch einige Meter höher und ließen einander nicht aus den Augen. Die Köpfe des Publikums folgten ihnen. Mit einem erstickenden Gefühl im Hals starrte ich zu meinem Partner hinauf und wusste, dass ich es hinter mich bringen musste. Ich hatte nie gedacht, dass es jemals so weit kommen würde, und auch jetzt noch war nichts als hilflose Wut in mir, während ich meine zur Faust geschlossene Hand betrachtete und fühlte, wie mich eine Welle dunkler Erinnerungen überflutete. Für einen Moment ließ ich es zu.
    Der Verlust war so nah und lag dennoch schon so lange zurück. "Libelldra", rief ich dem eleganten grünen Drachen zu, "wir müssen es beenden." Jedes Wort ging mir schwerer über die Lippen, und ich ahnte, dass ich den Satz bald beenden müsste, da sonst meine Stimme versagte. "Feuerodem und Drachenklaue, schnell."
    Seine rot schimmernden, feurigen Augen fixierten das ruhig dahinschwebende Altaria mit einem Blick, der Steine durchbrechen konnte, doch in den eisblauen Augen seines Gegenübers fand er nur tiefstes Bedauern. Der grüne Drache wand sich elegant wie eine Schlange und flatterte mit den kurzen, aber muskulösen Flügeln, während ich mir wünschte, dass ich den Befehl zum Angriff nie gegeben hatte, aber wahrscheinlich war es besser so. Es würde alles einfacher machen.
    Libelldra stieß ein heiseres Brüllen aus und verharrte mitten in der Luft wie ein Kolibri, indem es schnell mit den Flügeln flatterte. Sein Maul öffnete sich, zeigte mehrere Reihen gebogener weißer Zähne. Ein Funken blitzte auf, und ein helles Sirren vibrierte in der regennassen Luft. Eine zuerst kleine, aber sich ständig ausbreitende Flammenzunge zischte aus seinem Maul hervor und schlängelte sich wie ein grünes Band in den Himmel. Smaragdenes Feuer erleuchtete den Kampfplatz, und vom Boden stieg dichter, olivfarbener Nebel auf. Ein Rauschen ertönte, dann tauchte der anmutige Drache in ihm ein. Das Feuer züngelte zu Altaria hinauf und leckte an ihren Flügeln, während sich der blaue Vogel schnell in Sicherheit zu bringen versuchte.
    "Schutzschild und Eisstrahl! Libelldra kommt von unten!" Saiyuris klare, weibliche Stimme hallte über das Feld. Die sich gelbgrün verfärbenden Flammenzungen erreichten Altaria nicht mehr. Sie hatte die Augen geschlossen, der kleine anmutige Schnabel war leicht geöffnet, als wollte sie schlafen, und um sie herum hatte sich eine hellblau funkelnde Membran gebildet. Der Vogel stieß einen hellen Schrei aus, und die Flammen um Altaria herum verloschen. Ein blauer Funkenregen ging auf den khakifarbenen Nebel nieder, der nun das ganze Feld bedeckte, während am Horizont weißliche Blitze zuckten. Der Sturm wurde heftiger, die Kiefern bogen sich in seinen Böen. Schaudernd zog ich meinen abgetragenen Mantel um mich. Mit beiden Füßen stand ich tief im Morast.
    Saiyuris Altaria legte die Flügel zusammen und ließ sich wie ein Stein fallen, während Libelldra nach oben schoss. Ein Keuchen ging durch die Reihen der Zuschauer, als der Nebel knisternd an dem Schutzschild des blauen Vogels entlangfuhr und Funken stieb. Er drehte sich in einer grazilen Bewegung zu Libelldra um, öffnete den schmalen Schnabel und erschuf in ein paar Sekundenbruchteilen eine kleine, eisblaue Kugel vor sich, in dem sich das diffuse Licht, das aus dem Nebel aufstieg, brach. Libelldra drehte eine Pirouette, um sich weiter emporzuschrauben. Ein eiskalter Luftzug schoss an dem rechten Flügel des Drachen vorbei und es zuckte zusammen, doch Altaria hatte nicht getroffen. Ein Schleier aus Eiskristallen ging vor seiner Schnauze nieder, als sich der Eisstrahl auflöste, und der Drache legte sich in die Kurve, wobei die glitzernden Teilchen überall verstreut wurden.
    Als er mit Blutgier in den Augen nach Altaria Ausschau hielt und die Zähne bleckte, sah er plötzlich, dass sich der blaue Vogel viel zu tief hatte fallen lassen und nun kaum einen Ausweg mehr hatte. Ein Schauder der Erregung ging durch den schlanken Körper des Libelldra, als es den nahen Sieg witterte und seine restlichen Kräfte zusammen nahm.


    Mit Tränen in den Augen sah ich zu, wie sich der grüne Drache vom Himmel auf sein Opfer stürzte, sah die Angst in Saiyuris Gesicht, und wusste, dass sie mir niemals würde vergeben können. Und ich wusste, dass ich diese Entscheidung mein Leben lang bereuen würde.
    Der Regen lief meine Wangen herab, der Wind zerrte an meinem Mantel. Meine Fäuste waren fest geschlossen, als ich sah, wie Libelldra seinen Sieg vollendete, hörte mit schmerzendem Herzen den Jubel des Publikums, sah, wie sich Saiyuri mit sorgenverzerrtem Gesicht über ihr Altaria beugte, sah in Libelldras Augen, das unsicher zurückgeflogen kam und neben mir landete. Ich streckte eine zitternde Hand aus und berührte seinen schuppigen, starken Rücken, der mich viele Male hinaus in die Freiheit getragen hatte... Ich hätte es wissen sollen. Der Schmerz, der sich nun meiner bemächtigte, war viel tiefer als alles, da sich je zuvor gefühlt hatte. Ich sah in Saiyuris wundervolle grüne Augen, die tränenerfüllt waren wie die meinen, und mir sagten, dass es kein Zurück gab.
    Ihr Arm lag auf der Schulter ihres bewusstlosen Partners, ich sah die langen Striemen, die Libelldras elegante Drachenklaue darauf hinterlassen hatte, und war mir sicher, dass ich weniger als die geforderten drei Minuten für den Sieg gebraucht hatte. Ein bitterer Sieg. Das Blut des verletzten Vogels benetzte den dunklen Boden, und es schien mir, als bliebe es an meinen Händen haften. Ich bewegte mich keinen Schritt von Libelldras Seite, als die Menge zu toben anfing. Die Jury hatte keine Wahl. Hier war nicht die Anmut der Attacken entscheidend gewesen, sondern der Wille.
    Der Wille, dachte ich, und schauderte. Hatte mich das blutige Spektakel nicht auch mitgerissen? Aber dann erinnerte ich mich an das Leuchten von Saiyuris Augen, als sie mich vor ein paar Jahren aufgefordert hatte, meinen Stamm zu verlassen und bei ihr zu leben. Mit ihr. Mein Herz verkrampfte sich. Längst vergessen, doch warum dachte ich daran? Warum dachte ich an ihre weiße Haut, an ihre schmalen Züge? Es war alles verloren. Ich blickte zu Boden, Wasser tropfte aus meinen Haaren. Ich hatte meine Strafe erfahren.

    Herzlich willkommen im Votetopic zum 4. Wettbewerb in der Saison '11!
    ([Information] Wettbewerb Nr.4: Bildimpuls-Gedicht)


    Mit dem neuen Jahr kamen auch einige Veränderungen. Besonders das Votesystem hat sich gewandelt. So ist es nun nicht mehr möglich nur einen Punkt an einen Text zu vergeben, sondern beliebig viele. Nähere Informationen findet ihr in folgendem Topic:
    Regeln, Informationen und Punkteliste der Saison '11
    Wir bitten euch, besonders den Punkt "Die Votes" durchzulesen.


    Bitte verteilt den Großteil eurer Punkte nicht nur auf einen Text, sondern teilt sie mindestens zwischen drei Texten auf!
    Außerdem schreibt zu jedem Vote eine Begründung! 1-2 Sätze genügen!


    Votes, die nicht alle verfügbaren Punkte ausnutzen werden als ungültig erklärt!



    Die Deadline des Votes ist am Samstag, dem 12.03.11, um 23:59 Uhr.


    Da wir 11 Abgaben erhalten haben, habt ihr die Möglichkeit, 8 Punkte zu verteilen!













    Viel Erfolg & Spaß beim Lesen!

    Nun, prinzipiell würde es passen, aber es klingt langweilig.
    Wie wär es mit einem ausgefallenen Titel, der seine Bedeutung nicht so schnell verrät?
    Ich nehme mal an, dass du englische Titel bevorzugst, da dein erster Vorschlag ja ebenfalls englisch war.
    Möglich wären auch Sachen wie "Night of Silence", "Whispering in the dark" oder "Endless shadows". Hm. Bin jetzt noch nicht wirklich zufrieden. Auf Deutsch wär ein abstrakter Vorschlag "Die Metamorphose der Nacht" oder einfach nur "Die Metamorphose", weil sich die harmlose Wette ja in eine Horrornacht verwandelt und auch das Haus sein Erscheinungsbild ändert.
    Wenn du Französisch magst, wäre "La nuit de la terreur" (Die Nacht des Schreckens/Terrornacht) auch ganz hübsch ;> Oder halt de l'horreur (Grauen) statt Terror. Hm. Oder, falls du den Schrecken wie eine aufgehende Blume betrachtest, dann vielleicht La fleur de l'obscurité, die Blume der Dunkelheit.


    Hmm. Sag, ob dir eins davon in Ansätzen gefällt, dann reden wir weiter. Vielleicht habe ich die Bedeutung der Geschichte ja auch falsch verstanden und du willst mit dem Titel was ganz anderes ausdrücken.
    Liebe Grüße,
    Lia

    "I'm gonna tell you a story with no happy ending."


    For Someone


    [Blockierte Grafik: http://img534.imageshack.us/img534/6204/lifecyclebyekbs.jpg]


    I'm gonna tell you a story with no happy ending,
    because there's no happy ending in life.
    Everything's gonna end in the dark,
    and there'll be no life without death.


    But Life is more worth than anything else,
    It's a spark in the shadows,
    It's a firework in the dark,
    It's a candle in the rain,
    It's a voice against your fate,
    It's a thing which's never too late,
    It's a song in the silence,
    It's a fight without power,
    It's a star which forever will shine,
    It's a cross all over the time.


    It's a poem without any words.


    There's nothing you know
    but the lonely way you go.


    Your soul is broken
    like splittered glass.


    There are no wounds healing
    without any scars left,
    just stand like a rock
    and watch your heart bleeding.


    I'll tell you a story with no happy ending,
    'cause life doesn't know how to be fair.


    It's a poem which doesn't need words.

    ~°Prolog°~


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    Es gleitet dahin.
    Von einer weiten Steppe umgeben, auf welcher nur ein paar dürre Bäume stehen und der Wind über den Boden peitscht.
    Es fliegt hinweg.
    Die gnadenlose Sonne schickt ihre verbrennenden Strahlen auf die trostlose Erde.
    Es kann sich nicht retten.
    Der Wind hat es in einen Ast gejagt, hinein in einen der knochigen Bäume, welcher nun tief in die Seele schneidet.
    Es wird zum Spielball des Windes.
    Dunkel dräuen zerfaserte Wolken am Horizont und verschlucken das brennende Licht für einen Augenblick.


    Es ist in Gefahr.
    Ein kleines Wesen setzt sich zu ihm, hinauf auf einen anderen Ast und schaut es einige Sekunden an, bevor seine Federn sich vor Glück aufstellen und der keine Vogel näher an es heranrückt.
    Es ergibt sich in seinem Schicksal, hat seinen Lebensmut verloren.
    Runde, funkelnde Knopfaugen begutachten es von oben bis unten, ein gebogener gelber Schnabel will auf es hinabstoßen.
    Es ist bereit…
    Doch… der Wind, welcher es in die totbringende Umarmung des Astes getragen hatte, befreit es, als der kleine gelbe Schnabel eine falsche Bewegung verübt.
    Es seufzt innerlich.
    Und der Wind trägt es davon, hinfort von dem gelben Schnabel, der Totenumarmung des Baumes – einfach hinfort zu einem neuen Ort.


    Es beginnt eine neue Reise.
    Die karge Landschaft unter ihm fliegt dahin, nur selten durchbrechen magere Büsche die Trostlosigkeit der trockenen, roten Ebene.
    Es blickt sich entspannt um.
    Nichts scheint so, als wolle es ihm etwas tun.
    Es schaut nach unten.
    Ein harscher Windzug wirbelt es wieder in die Tiefe.
    Es zittert leicht auf.
    Doch der Wind ist erbarmungslos und schleudert es in Richtung der rotorangen Klippenwand.
    Es windet sich in den Luftzügen. Unter ihm sitzt ein elegantes Wesen mit roten, erbarmungslos funkelnden Augen.
    Es starrt auf das Wesen.
    Die roten Augen fixieren es, das Wesen holt aus – es will es schlagen.
    Es begegnet dem starrenden Blick.
    Weiße, makellose Krallen blitzen in der aufgehenden Sonne auf.


    Es blickt gen Himmel und fällt weiter.
    Da schlägt eine Pranke nach ihm, will es in der Luft zerfetzen.
    Es schreit stumm.
    Doch sie verfehlt ihr Ziel um Haaresbreite und das katzenartige Wesen mustert es bedrückt, bevor es fast seinen Halt verliert und in die Tiefe stürzt.
    Es starrt in den Abgrund.
    Felsbröckchen lösen sich von dem Vorsprung, in den sich das rotbraune, kleine Geschöpf krallt, und ein weiterer Windstoß lässt es endgültig das Gleichgewicht verlieren, während es mit seiner anderen Tatze nach ihm schlägt.
    Es zuckte zusammen.
    Die Böe packt es, weht es davon, und wieder verfehlt ein Schlag sein Ziel, drückt es in den Wind weiter hinein.
    Es taumelt davon.
    Das unglückliche Wesen stürzt in den dunklen Abgrund, die grausamen Kräfte der Gravitation zerren an ihm.
    Es starrt hinab.
    Die Dunkelheit des Schlundes unter ihm scheint es in sich aufnehmen zu wollen.
    Es wendet seinen Blick kurz noch einmal nach oben.
    Das Wesen fällt, fällt hinab in den Schlund, da es das Gleichgewicht verloren hat – sich nicht mehr fangen konnte.
    Es sieht, wie das Raubtier von der Finsternis verschluckt wird, und schaudert.
    Sollte es das gleiche Schicksal ereilen?
    Es gleitet weiter hinab.
    Das Raubtier rudert noch mit seinen Pfoten, als es schlussendlich von der Finsternis verschlugt wird.
    Es wirbelt herum.
    Ein letztes Mal soll der Wind seinen Auftrag noch erfüllen, und rettet es vor dem Nichts unter ihm, indem er es aus der Schlucht hinausträgt.


    Es sah Neues.
    Der Wind trieb es in eine andere Gegend, die fast nur aus Wasser und Pflanzen zu bestehen scheint.
    Es fällt hinab.
    Der Wind hat eine andere Beschäftigung gefunden. Unter ihm in der zunehmenden Dunkelheit lauert ein tückischer Sumpf.
    Es wirbelt herum.
    Die Dunkelheit um es herum greift mit schwarzen Fingern nach ihm, bevor es sanft in dem Moder landet.
    Es schwimmt auf der Oberfläche.
    Langsam umschließt das Wasser es mit seinen unsichtbaren Fingern und die Schilfhalme strecken sich gen Himmel empor.
    Es spürt, wie seine Fasern mit dreckigem Schlamm getränkt werden.
    Furchtsam merkt es, wie das Moor endgültig von ihm Besitz zu nehmen droht.
    Es schreit wieder, schreit nach dem Wind – seiner Rettung?
    Kein Lüftchen weht, doch still und unbewegt ist das Wasser nicht, denn ein Frosch springt in das Nass hinein und kleine Wellen überrollen die glatte Oberfläche des Moors.
    Es bäumt sich gegen das Unvermeidliche auf.
    Das Schicksal sollte also seinen Preis fordern, denkt es, während sein Bewusstsein zu entschwinden
    droht.


    Es scheint zu weinen.
    Wo bleibt die Rettung, der Wind der ihn doch immer wieder rette?
    Es gibt auf.
    Etwas hebt es an, trägt es zum Ufer, springt hinaus, trägt es mit sich und verliert es auf dem trockenen Boden – der Frosch verschwindet hüpfend.
    Es wagt nicht zu atmen.
    Ist dort noch etwas anderes, hinter dem struppigen Busch, oder gar verborgen in den schlammigen Tiefen des Moores?
    Es scheint eine Ewigkeit zu warten.
    Die Umgebung bleibt still und langsam glätten sich seine Falten.
    Es zittert im kalten Luftzug.
    Alle Feuchtigkeit wird aus seinem Körper gezogen und versinkt in der Erde.


    Es hebt wieder vom Boden ab.
    Leicht trägt der Wind es über das bedrohliche Gestrüpp, fort vom Tümpel.
    Es lässt sich ergeben von dem Wind tragen.
    Sich über die Baumkronen erhebend, blickt es gen Himmel und staunt über die allumfassende Dunkelheit um sich herum.
    Es segelt auf und ab.
    Sein Flug nähert sich doch nun stetiger der Erde denn je – der Wind scheint müde zu werden.
    Es überschlägt sich in einer plötzlichen Böe, die es nach unten drückt.
    Ein Lagerfeuer auf der Ebene lässt seine inneren Alarmglocken läuten.
    Es versucht verzweifelt wieder an Höhe zugewinnen.
    Der goldgelbe Schein der Flammen erleuchtet einen winzigen Fleck der Umgebung, doch reicht, es um es zu verschrecken.
    Es windet sich panisch.
    In letzter Sekunde schafft es noch, weit genug vom Feuer entfernt gen Erde zu gleiten - doch unsanft schließt sich eine Hand um es.
    Es zittert vor Angst.
    Beinahe glaubt es zu fühlen, wie sich die kalten Finger unbarmherzig um es schließen und es zerquetschen.
    Es wird auf das Feuer zubewegt.
    Die Finger lassen es über den kleinen Flammen fallen, welche sich an dünnen Ästen laben, um am Leben erhalten zu werden.
    Es starrt in die rote Hölle im Herzen des Feuers…
    Die Zweige knacken unheilvoll und ein leiser Schrei scheint aus den Flammen zu ertönen. Das Feuer greift mit seinen dürren Armen nach seiner Beute. Die letzten Worte die aus dem lodernden Schlund erscheinen sind… und sie lebten glücklich und zufrieden, bis ans Ende ihrer Tage.‘
    Und mit diesen niedergeschriebenen Zeilen verabschiedet sich das Pergamentblatt von seinem Leben auf Erden und tritt ein in das Reich der Ewigkeit.