Ich würde auch hauptsächlich davon abraten, Fächer abzuschaffen. Alles kann interessant und hilfreich sein, es liegt zum einen an Lehrern, zum anderen an den Schülern selbst und zu guter Letzt an unserem Schulsystem, ob vermitteltes Wissen ankommt und für das Leben erfüllend sein kann.
Mir hat so etwas zum Glück zwar noch nie Nachteile in Bezug auf Noten gebracht, aber es ist eine Schande wie viele Leute hauptsächlich deshalb Lehrer werden (laut der Mutter meines besten Freundes, die ziemlich viel Erfahrung im Erziehungsbereich gesammelt hat und unglaublich gerne mit Bälgern Kindern arbeitet), weil ihnen die Aussicht auf lange Ferien gefällt und sie sich einbilden, sie könnten die Schüler einfach so selbständig im Buch dahinrackern lassen und nebenbei an etwas für sie persönlich wirklich Wichtigem arbeiten. Oder diese Lehrer, die alles geben, um bei Schülern möglichst beliebt zu sein und einem praktisch nichts beibringen, weil man bei ihnen nur Spiele spielen oder herumblödeln darf. (Einige meiner Ex-Mitschüler hatten wegen meinem damaligen Englischprofessor große Probleme bei der Matura...) Aber ich denke, am schlimmsten sind die Lehrer, die die Noten nach Symphatie verteilen, was mir zwar bisher nie geschadet hat, da ich mit Authoritäten besser zurechtkomme, als mit meinen Kollegen, aber eigentlich sollten Lehrer ja möglichst objektiv an die Sache herangehen können und den Schülern helfen, statt ihnen das Leben schwer zu machen. Ja natürlich gibt es viele Schüler, die es verdienen für ihr unmögliches Betragen möglichst bald zu fliegen, aber ich meine hier eher Fälle, in denen vielleicht ein paar Missverständnisse vorliegen, oder der Lehrer tatsächlich nur, sagen wir mal "zum Spaß" unfair handelt.
Es bringt aber der beste Lehrmeister nichts, wenn sich der Schüler sträubt, irgendwas zu lernen. Es wäre sicher eine Lüge zu behaupten, es läge an den Menschen von heute, dass es so übermäßig viele verblödete Personen gibt... Menschen sind seltsam. Irgendwie wollen sie ja Wissen erlangen, aber dass es oft so unnötiges sein muss, ist eigentlich schade. Ich meine, heutzutage hat man sogar im Selbststudium so viel Auswahl an Lernmaterial, wie es sich die alten Griechen zum Beispiel nie erträumt hätten! Vielleicht ist Wissen ja deswegen so "out"? Weil man zu leicht drankommt? Ich persönlich konnte sehr, sehr vielem was mir in der Schule beigebracht wurde, etwas abgewinnen, selbst Dingen, die man "nie brauchen wird", Wissen ist Wissen und Wissen ist Macht. XD
Es wäre schön, wenn Wissen so sehr in Mode käme, dass die Leutchen freiwillig lernen würden anstatt Mist zu bauen... ._.
Naja, wenn ich wirklich ein Fach abschaffen müsste, dann auf jeden Fall Religion. Ich denke, das ist Privatsache und nervt die meisten Leute nur noch. In der Schule ist es meist nur ein lahmes Fach, das keinen interessiert und aus dem niemand etwas mitnimmt. Wenn sich jemand sehr dafür interessiert, wäre ein Freigegenstand oder eine AG viel nützlicher, dann wären wohl auch (hoffentlich) nur wahre "Gläubige" dabei und die ganze Gruppe würde mehr davon profitieren. Ersetzen würde ich es am ehesten durch Ethik, es schadet gewiss nicht, junge Menschen ab und an dazu anzuregen, über tiefgründige Dinge nachzudenken. Ich persönlich hätte mich sehr für dieses Fach interessiert. Ansonsten wäre aber intensiverer Informatikunterricht angebracht, da man auf den meisten Schulen nichts wirklich neues lernt, das meiste kennt Ottonormalschüler schon von zuhause. (War zumindest in meiner Gegend immer so.) Auf jeden Fall wäre es aber ebenfalls toll, wenn unser System mehr in Richtung Talent-/ Interessensförderung arbeiten würde und dieses Allgemeingedudel nicht so im Vordergrund stünde.