Wenn man sie bitten würde, den Tag in einem Wort zusammenzufassen, würde Aleena ihn wohl als bescheiden bezeichnen. Nur wahrscheinlich etwas stärker ausgedrückt. Eigentlich hatte sie ja nach der Wiederankunft im Hafenstädtchen vorgehabt, sich ihren ersten Orden zu erringen, in der Zeit die noch übrig blieb bis zur geplanten Abreise. Versucht hatte sie es ja auch – nur geklappt hatte es absolut nicht. Mit den Gedanken woanders, und ohne sich konzentrieren zu können, war der Kampf ein Debakel an dass sie sich lieber nicht zurückerinnern wollte. So schlimm, dass sie nach nur einem ausgeknockten Pokémon – Helian war heiß darauf gewesen sich beweisen zu können – den Kampf abbroch und aufgab. Recht viel Zeit blieb anschließend auch nicht mehr, bevor es wieder zur Überfahrt Richtung Festland ging – zumindest nicht genug um das Besiegte Pokémon auch noch voll aufpäppeln zu lassen. Der mysteriöse Klang einer Glocke vertrieb die trüben Gedanken allerdings – ersetzt nicht durch unbedingt positive Gefühle, sondern durch Apathie – was aber immer noch besser war als der Zustand zuvor. Außerdem hatte sie das Gefühl, ihren Pokémon ging es dabei nicht anders.
Die Sachen waren ja ohnehin schon gepackt, womit das auch wegfiel und sie sich direkt der Gruppe auf der Rückfahrt endgültig anschließen konnte. Den Entschluss hatte sie ja schon vorher gefasst, zumindest für ein paar Tage mit Gesellschaft herumzutraben, und Anemonia wollte sie so schnell ohnehin nicht mehr sehen. Also ging es auch mit ihr auf die Fähre, die ohnehin die nächstbeste Reisegelegenheit darstellte.
Natürlich konnte die Überfahrt nicht glatt laufen, das wäre ja zu einfach für diesen Tag. Aber immerhin war das jetzt ein Problem das nur sie betraf. Unüblicherweise – eigentlich kam Allie sowohl mit Schiffen, Flugzeugen als auch mit Autos auf kurvigen Straßen gut klar – wurde ihr leicht Übel sobald sie in See gestochen waren. Nicht so viel dass sie sich übergeben müsste, aber genug um den Großteil der Fahrt mit geschlossenen Augen an der Reling zu lehnen. Sollte ja helfen, genauso wie tief durchatmen. Entsprechend zaghaft und langsam gestaltete sich danach natürlich auch das Verlassen der Fähre und der Weg in die Innenstadt von Oliviana. Natürlich war ihr erster Weg zum Center, damit sich Joy um Helian und Marron kümmern konnte. Vielleicht auch Fubuki, je nachdem wie angeschlagen diese war. Außerdem würde sie das Gepäck auch gerne loswerden. Mit eleganter Verspätung fand sie sich dann also auch im Center ein, das im Moment wohl relativ unterbesetzt war. Aber gut, das würde schon seine Gründe haben, und das Prozedere dafür wusste sie ohnehin auch schon. Oder eher noch. Gehörte zu diesen Dingen über die man zufällig einmal stolperte, und sich einfach merkte. Also Schritt sie zum Tresen, übergab ihre Pokémon – zumindest diejenigen die sich nicht unter dem Equipment verstecken würden – den Heiteiras und lies sich noch den Spind zeigen, um ihren Rucksack loswerden zu können. Sobald der sicher verstaut und von ihren Schultern runter war, verbrachte sie erst einmal ein wenig Zeit damit, wieder Gefühl in eben diese zu bekommen, bevor auch sie das Center wieder verließ. Zu viele Sorgen machte sie sich nicht um ihre Pokémon – die waren in guten Händen, und sie war ohnehin nicht in der Lage sie aktuell halbwegs kompetent zu kommandieren. Also machte sie sich lieber auf in die Innenstadt, um etwas zu Essen zu finden. Vielleicht half das ja gegen die Restübelkeit.
Wie einen guten Teil der Gruppe verschlug es sie hierfür zur Promenade – aber auch nur weil sie schon an einem Supermarkt gescheitert war. Aber ehrlich, selber Schuld wenn die kein frisches Gebäck mehr da hatten. Auf der Promenade selbst wurde sie dann aber auch fündig – zwischen Pommes, Zuckerwatte und (gefühlt) frittiertem Fett, sowie den anderen Verbrechen gegen die Gürtellinie die man sich so erwarten würde, hatte sie einen kleinen Verkaufswagen gefunden, wo auch Brezen verkauft wurden. Die erschienen ihr wie eine recht vernünftige Wahl, also wurden direkt welche gekauft und im Gehen noch mit dem Verzehr begonnen. Dafür musste sie sich nun auch nicht wieder extra einen Platz suchen. Stattdessen schlenderte sie ein wenig die Promenade entlang, wobei sie sich nach ein paar Minuten auch tatsächlich besser fühlte – wenn auch nur wegen der Übelkeit, welche sich verflüchtigt hatte. Allerdings war sie dabei auch nicht alleine. Zwar nichts ungewöhnliches in der Großstadt, aber die Trainerin erkannte zumindest Kyle als eine der zwei Personen im Gespräch wieder. Das Mädchen hingegen war ihr nicht bekannt, auf der anderen Seite war sie in den letzten Stunden nicht unbedingt die Aufmerksamste gewesen. Schlussendlich trat sie dann aber doch an die Bank heran, um die herum sie sich aufhielten. Ein kurzes Räuspern, das wohl mehr im Umgebungslärm unterging, um die Anderen zumindest nicht ganz so zu erschrecken, ging ihrem Kommentar voraus: "Schöne Aussicht die ihr euch da ausgesucht habt. Stör ich?"
OT: Entgegen aller Erwartungen lebe ich noch. Damit bekommen Destiny Moon und Cy-Res jetzt auch noch Waffel dazu :P
Wenn nicht gewünscht einfach sagen, Allie kann auch wieder weg, aber fand das würde am Besten passen so