„Wann kommen die endlich?“ Sarah klammerte sich fest an das bröcklige Gestein. Ihre Fingerknöchel verfärbten sich rötlich während sich ihre Fingernägel in die Steinschicht hineingruben. Sie traute sich nach unten zu sehen denn wenn sie es tun würde, dann hätte sie verloren. Sie hatte auch keine Zeit ihre Dummheit zu verteufeln. Die Botanikerin musste unbedingt die Ruhe bewahren, sonst hatte sie verloren.
Nach einer gefühlten Ewigkeit vernahm sie die besorgten Stimmen von Claire und Cloe. Sie konnte es kaum glauben? War das auch keine Illusion? Waren sie das wirklich? Claire leuchtete mit der Taschenlampe rein redete ihr Mut zu. Ihr Herz schlug wider Erwarten schneller. Das war zu niedlich. Sie vergaß für einige Sekunden die Situation in der sie steckte.
Sarah fasste neuen Mut und besonders als Chloe ihr Dartiri bat sie hochzuziehen. Der kleine Vogel flatterte zu ihr hin und zog an ihrer Kleidung. Leider war es zu schwach und es konnte sogar sein dass das Pokémon schuld daran war dass sie umso rascher abstürzte. Die Verzweiflung schien den kleinen Vogel derart anzustacheln, dass es sich zu einem größeren Pokémon entwickelte. Es packte mit seinen Krallen an ihrer Kleidung und es gelang ihm nun besser sie hoch zu ziehen. Sarah versuchte mitzuhelfen um das Pokémon nicht völlig mit seiner Hilfe alleine zu lassen. Sie war zwar nicht übergewichtig aber sie spürte dennoch dass es für den Vogel belastend war.
Irgendwie gelang es den beiden sich wieder an die rettende Kante zu retten. So dass Claire sie beruhigt hochziehen konnte. In dem Moment brauchte sich ein Teil ihre Glückes auf, denn aufgrund der höheren Belastung zeigten sich die schon minimalen Zick Zack Spuren von einer Sekunde auf die andere und zogen sich durch den Boden. Quasi eine Sekunde später brach alles zusammen. Es war als ob es auch der Rest der Truppe betrifft. Sarah konnte es kaum erfassen was nun geschah. Sie versuchte sich irgendwo festzuhalten aber es war schwierig da ihr auch vieles entglitt. Was sie sie wusste war, dass sie nach unten stürzte und egal an was oder wem sie sich festhielt, sie stürzte nach unten.
Die Botanikerin verlor sämtliches Zeitgefühl. War nun alles verloren? War sie schuld daran? Was wenn sie alle hier in der Höhle jämmerlich verendeten? Würden die anderen vielleicht Hilfe holen? Haben sich die anderen noch retten können? Alles schien wie im Zeitlupentempo an ihr vorbei zu ziehen. Das war doch immer so. Obwohl sie hatte wenig bis gar keine Erfahrung mit sowas. Doch das alles erschien ihr doch langsamer. Es war als ob sie was bremsen würde. Als ob sie schweben würde. War das normal? Sie sah nach unten und in der Tat kam der Untergrund ihnen langsamer entgegen.
In dem Moment klang eine männliche Stimme von unten herauf: „ Ganz ruhig. Euch wird nichts passieren. Habt keine Angst. Wir werden versuchen euch so sicher wie möglich landen zu lassen. Also atmet ruhig und zappelt nicht so wild herum.“ Die Stimme klang beruhigend und Sarah gehorchte instinktiv. Sie landete neben den zugespitzten Felsspitzen und wie es aussah erging es den anderen ähnlich.
Die Brünette war zutiefst erleichtert dass alles so glimpflich abgelaufen war. Sie spürte im Moment keine Schmerzen. Was aber auch nur dem Schock zugeschrieben war. Sarah fragte: „Geht es euch gut? Braucht ihr Hilfe?“ Sie klang besorgt und dann fügte sie lauter hinzu: „ Danke wer auch immer du bist, dass du uns gerettet hast.“ Sie sah sich um, was in dem dunklen Raum gar nicht so einfach war. Was sie erkennen konnte nachdem sich ihre Augen an die Umgebung hatten, waren scheinbar Gänge die irgendwo hin führen, hohe Mauern und überall auf dem Boden Gesteinsreste. Letzteres stammte von oben. Es schien auch wärmere Luft zu herrschen.
„Gern geschehen. Ich konnte euch doch nicht in euer Verderben stürzen lassen, obwohl es schon gefährlich war sich auf dem bröckligen Pfad da oben zu begeben.“ Sarah errötete verlegen. Sie wollte was entgegnen, doch der junge Mann der mit einer Taschenlampe in der Hand auf sie zuging fuhr fort: „Daran war sicherlich der Hilfeschrei schuld oder? Ich hatte ihn auch gehört und wollte dem nachgehen. Zum Glück tat ich das. Ansonsten wäre das Ende unglücklich verlaufen. Braucht ihr Hilfe?“ Sarah nickte nur und musterte den jungen Mann mit seinem silbrig grauen Haaren die unter einem orangefarbenen Helm hervorschauten und den strahlenden bernsteinfarbenen Augen. Er schien so als alt wie sie zu sein und die Besorgnis stand ihm ins Gesicht geschrieben. Der junge Mann trug robuste Kleidung und sagte: „ Oh Mann, du hast recht. Wir müssen uns noch vorstellen. Das ist Metang und es hat dafür gesorgt dass ihr gut gelandet seid. Mein Name ist Troy Trumm. Freut mich eure Bekanntschaft zu machen. Wer seid ihr?" Er legte seinen Kopf schief und strahlte eine angenehme Aura aus. Das Metang nickte und befand sich rechts neben Troy.
Sarah war sich unsicher ob es klug war ihm ihre Namen zu sagen aber auf der anderen Seite hatten ihre Gegner sicherlich schon ihre Klarnamen herausgefunden. Troy machte einen netten Eindruck. Auch sein Stahlpokémon schien erhaben neben ihm zu schweben. Sie beschloss es darauf ankommen zu lassen und erwiderte:“ Danke und es freut mich auch euch beide kennen zu lernen. Mein Name ist Sarah. Wir sind auf Erkundung und was machst du hier?“ „Welch ein Zufall. Wir auch. Ich suche nach seltenen Steinen und vergesse oft die Zeit hier unten. Oh braucht ihr vielleicht Tränke oder so für euch und eure Pokémon? Ich habe immer viel zu viel dabei. Ihr könnt es gerne haben wenn ihr mögt.“ Er wandte sich an sein Metang und rief: „Bring bitte meine Reisetasche per Konfusion herbei.“ „Metang.“ Die Augen des Stahlpokémon leuchteten auf und hinter ihm schwebte eine grauorangene Reisetasche herbei und setzte diese vor die Füße von Troy. „Danke mein großer.“ Er zückte sein Ball und fragte: „Oder braucht ihr seine Hilfe?“
OT: Alles gute kommt von unten ^^ So heißt es doch oder? Wie auch immer. Ich hoffe uns allen ist nicht allzu schlimmes passiert und wir haben nun die Ehre einen Bekannten zu treffen. Ich denke wir haben nur gutes zu erwarten. Gewissermaßen ist die Rettung ja geglückt nur auf eine andere Weise hihi.