Zera begann begeistert nach der Rede zu applaudieren. Der einzelne Ton hörte sich seltsam in der Stille an, dann fielen nach und nach die anderen mit ein. Normalerweise hielt sie nichts davon, sich wie die anderen zu verhalten. Wie ein dummes Schaf in der Menge. Diesmal jedoch wurde sie von der Begeisterung der anderen mitgezogen und klatschte dennoch verhaltener mit. Sky erweckte sogar den Anschein, als ob er von dem Applaus gerührt war. Das fand Sam gut, denn Emotionen zu zeigen, hieß nicht gleichzeitig, Schwäche zu zeigen.
Aufgrund ihres durch langwieriges trainiertes Gehör, vernahm sie, dass sich ihr jemand mit einem festen Schritt von hinten nähert. Dennoch zuckte sie zusammen, als derjenige sie sacht am Rücken antippte. Das ärgerte sie ein bisschen, aber es war nun mal geschehen. Während sie für sich Besserung gelobte, drehte sie sich um und sie erblickte mit wenig Überraschung, dass Andreas vor ihr stand und sie fragend ansah.
Jetzt im Tageslicht sah der Krieger mit den verstrubbelten roten Haaren mit seiner Montur durchaus beeindruckend aus. Das bestritt die Magierin nicht. Er lächelte freundlich und seine Augen die eine seltene rot orangene Farbe besaßen. So ganz konnte sie ihn noch nicht einschätzen, aber das wird schon irgendwie.
Sie fragte:“ Nochmal einen guten Morgen. Was kann ich für dich tun?“ "Was ich dich noch fragen wollte: Gestern Abend, da hat dich doch irgendwas verschreckt. Was war das eigentlich?" Ihre blauen Augen musterten ihn. Sie dachte:“ Wie es aussieht, hat ihn mein aufschrecken doch länger beschäftigt, als gedacht. Sollte sie es wagen?" Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie ihm nicht ein bisschen was erzählen konnte. Die Magierin sah kurz nach links und nach rechts, denn sie wollte nicht, dass eventuell Panik aufkam. Sie antwortete ihm:“ Nicht hier. Lass uns in eine abgelegene Ecke gehen und dort miteinander sprechen.“ Andreas nickte und ging voraus. „Er stellte zum Glück keine dummen Fragen.“ dachte sie wieder und folgte ihm. Zum Glück ging die Menge auseinander, so dass Sam und Andreas nicht auffielen. Hinter einem der Schlafzelte, befand kleine Lichtung die durch angrenzende Büsche vor den Blicken anderer geschützt war.
Sie holte tief Luft und sagte ihm leise:“ Hier sind wir ungestörter, denn ich will nicht dass vielleicht unnötige Panik aufkommt. Bitte behalte es für dich. Gut. Du weißt ja, dass ich eine Magierin bin. Ich bin in der Lage, alle möglichen magischen Elemente in meiner Umgebung aufzuspüren und meistens zu bestimmen. Gestern Abend nachdem sich Sky bei uns nochmal hatte blicken lassen, erschien wie aus dem Nichts eine unglaublich starke, böse Aura über dem Lager und war gleich daraufhin verschwunden. Ich kann sie nirgendwo einordnen und sie hat bei mir deswegen Angstzustände ausgelöst. Es tut mir leid, falls ich dich erschreckt haben sollte.“ Aufmerksam beobachtete sie seine Reaktion, denn falls er alles als lächerlich abtat oder sonstwie komisch reagierte, konnte sie immer noch sein Gedächtnis löschen, was sie äußerst ungern tat. Zu ihrer Erleichterung erwiderte Andreas:“ Ich verstehe jetzt warum du so zurückhaltend reagiert hast. Wollen wir hoffen, dass diese Aura nicht von den Militär kommt.“ „Das glaube ich nicht. Soweit ich gehört habe, gibt es dort keinen so starken Magier oder Hexer, der das bewirken könnte. Mach dir deswegen keine Sorgen.“ Wieder nickte Andreas. Er hatte es begriffen und sagte:“ Ich behalte das für mich.“ Sie nickte nur.
Nachdenklich sah die junge Magierin in die Ferne, von der aus immer noch dunkle Wolken in ihre Richtung schweben. Irgendwo weiter entfernt, befand sich das Lager der Division. Andreas sagte:“ Der Zeitpunkt der Schlacht rückt näher und mit dem Sieg wird unser aller Schicksal entschieden.“ Erstaunt sah sie ihn an. Nicht weil er noch da war, sondern wegen seinen tiefsinnigen Worten. „ Da hast du recht, trotzdem wäre es gut, wenn wir gewinnen würden und die Welt ein wenig friedlicher machen würden.“ stimmte sie ihm zu.
Er fragte dann:“ In welcher Position kämpfst du eigentlich nachher?“ „Warum fragst du?“ Er lächelte und erwiderte:“ Mich interessiert es einfach. Ich selber beherrsche sowohl Distanz als auch Nahkampffähigkeiten.“ Sie selber antwortete:“ Als Magierin greife ich nur aus der Ferne an. Rein körperlich gesehen, bin ich nicht die stärkste. Das mache ich mit meinen Fähigkeiten wieder wett. Beim Nahkampf habe ich nur meinen Stab und meine an sich ein bisschen besser ausgebildeten Reflexe zur Verfügung. Ansonsten bin ich für uns nutzlos.“
Für Sam war es ein bisschen unangenehm ihre Schwäche jemand fremdes mitzuteilen. Andreas lachte nicht sondern er nickte nur und dachte nach. Er fragte:“ Ich biete dir einen Deal an. Nur ganz selten habe ich andere Magier, während meiner Reise getroffen und ehrlich gesagt, du bist die bisher einzigste Magierin, die je mit mir gesprochen hat. Alle anderen haben mich auf eine arrogante Weise ignoriert. Kannst du mir mehr über die dein magische Heimat oder so erzählen? Als Gegenzug, kann ich dir ein paar einfache Grundgriffe in Sachen Nahkampf zeigen, wenn du möchtest.“
Sie dachte nach und sagte:“ Kann ich machen, obwohl ich dich vorwarnen muss. Leider bin sehr untalentiert. Du musst Geduld mit mir haben.“ Insgeheim fragte sie sich, worauf sie sich da eingelassen hatte.
OT: Fireblade, hoffentlich war das in Ordnung