Spielzeugschatten-Special
Altersempfehlung: 12Heute gibt es hier ein kleines Spielzeugschatten-Special zu Halloween. Im Angebot habe ich zwei Geschichten und ein Chatgespräch.
Die erste Geschichte, Dimensionsloch, spielt am Tag des ansprechenden München-Treffs mit ansprechendem Titel. An dieser Stelle Hi an @Mieze und @Wollust Luxuria und #shiprekt, ihr seid nun offiziell cool genug, um in einer meiner Geschichten vorzukommen!
Als zweites haben wir mit Geschwätz einen Text der etwas anderen Art, wie man ihn vermutlich nicht so oft sieht. Ein Skypechat unter den Spielzeugschatten-Protagonisten.
Zu guter Letzt die einzige Geschichte des Tages, die als canon gilt: Umkehrung, ein Teil des ersten Kapitels aus einer ungewohnten Perspektive.
Als Anmerkung zum Schluss: Um Dimensionsloch zu verstehen, muss man Spielzeugschatten nicht unbedingt kennen, für Umkehrung wäre zumindest der Prolog und das erste Kapitel von Vorteil, für Geschwätz wäre es ideal, alles zu kennen. Ich spreche an dieser Stelle auch eine Spoilerwarnung aus, sollte man die letzten beiden Texte vor der FF lesen.Taucht ein in die Schatten!
Dimensionsloch
Manchmal nehmen die Charaktere aus einer Geschichte, die man schreibt, ein Eigenleben an. Ich habe das selbst erfahren dürfen, als ich Spielzeugschatten geschrieben habe. Es fing alles als ein Spaß an: Auf einer Internetseite habe ich gelesen, dass man mit seinen Charakteren reden solle. Also, was habe ich getan? Ich habe angefangen, mit Corvin zu reden. Und ich habe sogar eine Antwort bekommen, in genau der dunklen, rauen Stimme, von der ich mir immer vorgestellt hatte, dass seine so klingen könnte. Es hat Spaß gemacht, so mit ihm zu sprechen, doch schon bald blieb es nicht mehr dabei.
Ich begann, ihn vor mir zu sehen. Erst nur verschwommen, doch irgendwann war ich fast schon davon überzeugt, da einen echten Menschen vor mir sitzen zu haben. Anfangs saß er meist nur an meiner Bettkante, das Gesicht von mir abgewendet, und redete mit mir. Es war wirklich unglaublich, was er mir alles über seine Vergangenheit zu erzählen hatte und was ich dadurch erst über ihn erfuhr. Es machte ihn für mich so real, und obwohl ich wusste, dass das alles natürlich nur ein Konstrukt meiner Fantasie war, wurde er für mich echt, so echt, wie kein fiktiver Charakter je sein sollte.
Irgendwann hörte er auf, mir Geschichten von früher zu erzählen. Vermutlich war er der Meinung, dass ich schon genug über ihn wusste. Stattdessen begann er, mir zu erzählen, wie toll er mich doch finde und wie gut ich doch aussehen würde und was er nicht alles am liebsten mit mir anstellen würde. Ich versuchte, ihn und sein dreckiges Grinsen zu ignorieren. Warum nur musste der Finsterkaiser, den ich erschaffen hatte, so ein perverses Flambirex sein?
Doch es hörte nicht auf. "Kirika, du sollst allein mir gehören", sagte er immer wieder. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben, ihm klarzumachen, dass die fiktive Kirika und ich zwei unterschiedliche Personen waren. Vermutlich wollte er mich damit sowieso nur ärgern. "Kirika, sei mein", sagte er und hielt meine Hand. Er berührte mich. Eine seltsame Einbildung, die an meiner Bettkante herumsaß, berührte mich. Doch es fühlte sich nicht echt an. Ich spürte zwar die Wärme, die von ihm ausging, doch ich spürte keine Berührung von Haut auf Haut.
"Corvin, lass mich, du bist nicht echt", sagte ich in einem fruchtlosen Versuch, ihn abzuwimmeln. Natürlich ließ er mich nicht. Er sagte mir nur immer wieder, wie wunderschön ich doch sei und wie sehr er mich doch begehre. Er versuchte, mich festzuhalten, mich zu berühren, er versuchte gar, mich zu küssen. Ich schob ihn von mir, so gut man eine geisterhafte Erscheinung wohl von sich schieben konnte. Dann stand er vor mir, seinen Blick abgewendet, traurig, niedergeschlagen. Es tat mir weh, ihn so zu sehen, er war doch immerhin ein Teil von mir. Ich hatte ihn erschaffen und ich mochte ihn ja auch, nur eben nicht in diesem Ausmaße. Er war immerhin nur eine Erscheinung.
"Wenn du echt wirst, dann bekommst du von mir alles, was du willst", sagte ich schließlich. Kein Moment verging und ich bereute diese Aussage. Es gab nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder er verzweifelte auf der Suche nach einem Weg, in dieser Welt real zu werden, oder er fand diesen. Ich wusste nicht, welche Möglichkeit mir lieber war. Ich sah, wie er mich kurz anlächelte, bevor er verschwand.
Tage vergingen, Wochen vergingen, er tauchte nicht mehr auf. Langsam tat mir die Sache leid. Ich wollte doch nicht, dass er nun auf ewig verzweifelt auf der Suche nach einem Weg in unsere Welt war.
Eines Tages im späten Oktober, ich dachte schon gar nicht mehr so häufig an ihn, machte ich mich auf den Weg nach München, wo ein Forentreffen stattfand. Wie gewohnt ließ ich mich zur Busstation bringen und wartete darauf, dass das hellgrüne Fahrzeug aus Richtung Innenstadt zum Busbahnhof gefahren kam. Als eine der wenigen, die hier einstiegen, schaffte ich es noch, mir den letzten freien Doppelplatz des Busses zu schnappen. So musste ich wenigstens keinen ansprechen, um hinsitzen zu können. Leider währte der Triumph über diesen tollen Platz nicht sehr lange, denn schon Sekunden später fragte mich eine männliche Stimme, ob der Platz neben mir noch frei sei. Ich stellte meinen Rucksack vor mir auf den Boden und deutete dem Mann damit, dass er sich setzen könne.
Ein seltsames Gefühl beschlich mich. Es war, als wäre mir die Stimme bekannt vorgekommen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass er mich anstarrte. Ich sah vorsichtig zur Seite -- und erschrak fast zu Tode. Der Mann neben mir trug seine rabenschwarzen Haare lang und offen, hatte einen Vollbart, dunkle Augen mit dunklen Augenringen und trug einen roten Parka. Er sah genauso aus wie ... Aber das konnte doch nicht sein, das war doch unmöglich! Dieser Corvin, der immer an meiner Bettkante saß, der war doch nichts mehr als Einbildung!
Ich muss den Mann neben mir wohl mit offenem Mund angestarrt haben, denn er fragte mich, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei. Ich sagte nein, es sei alles in Ordnung, er erinnere mich nur an jemanden. Die Antwort schien ihm zu reichen, denn er fragte nicht weiter nach. In meinem Kopf herrschte nun das Chaos. Was, wenn er es wirklich war? Was hatte er vor? Was wollte er von mir? Und woher wusste er, dass ich genau in diesem Moment genau hier sein würde? Ich versuchte, einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen, als ich mein Handy aus der Tasche zog und mich den Wettbewerben unterwegs widmete, der wichtigsten Erfindung, seit es Fanfiction-Wettbewerbe gab. Dennoch hörte seine bloße Anwesenheit und das Gefühl, von ihm angestarrt zu werden, nicht auf, mich nervös zu machen.
Ich war froh, als ich in München endlich aussteigen konnte. So schnell ich konnte, ging ich in Richtung der Toiletten und Anzeigetafeln. Zum Glück war ich schon öfter hier gewesen und kannte mich am Busbahnhof relativ gut aus. Als ich mich noch einmal umdrehte, konnte ich ihn nicht mehr sehen. War er verschwunden? Einfach so?
Das Treffen verlief ohne ein weiteres Aufeinandertreffen mit dem Mann und eigentlich problemlos. Es war ein toller Tag, den ich mit vielen tollen Leuten verbrachte, aber das ist nun eher nebensächlich und nicht weiter wichtig. (Falls ihr das lest: Natürlich seid ihr wichtig. Aber nicht für diese Geschichte. ♡)
Als ich am Ende des Tages zurück zum Busbahnhof wollte, waren alle S-Bahnen und U-Bahnen überfüllt mit Bayernfans. Ich mochte Bayernfans vor diesem Tag schon nicht, aber nach diesem Tag wurde mein Verhältnis zu ihnen ganz klar nicht besser. So kam es also, dass wir Dreiergespann bestehend aus Mieze, Wollust und mir erst zu spät für Miezes Zug waren, sodass die beiden sich durch meine "Ich verlauf mich in dieser großen, bösen Stadt noch"-Mitleidsstrategie dazu überreden ließen, mich zum Bus zu begleiten. Mein Bus fuhr um sieben. Wir kamen um eins nach sieben an der gegenüberliegenden S-Bahn-Haltestelle an. Um zwei nach sieben standen wir vor den Anzeigetafeln, auf denen mein Bus nicht mehr stand. Wir rannten -- das heißt, die beiden rannten, ich kroch irgendwie hinterher, weil ich so viel Bewegung nicht gewohnt war -- den Busbahnhof entlang, doch mein Bus war offensichtlich schon weg.
Ich überlegte mir einen Plan B und ergoogelte mir die nächste Bahnverbindung nach Hause. In zehn Minuten am Hauptbahnhof -- das musste möglich sein! Wir eilten zurück zum Hauptbahnhof und ich stand an den Ticketschalter. Es war keine Schlange, nur eine Frau vor mir. Konnte ja nicht so lange dauern, oder? Falsch gedacht. Die Frau brauchte ewig, um ihr Ticket zu ziehen. Als ich endlich dran kam, beeilte ich mich, so gut ich konnte, bis ich dann endlich mein Bayern-Ticket in Händen hielt. Wir rannten zu dem Gleis, an dem mein Zug fahren sollte ... und dort war keiner. Kein Zug, noch nicht einmal eine Anzeige auf der Anzeigetafel. Dabei waren wir sogar noch pünktlich.
Ich ergoogelte mir die nächste Verbindung, doch diese führte mich nur bis nach Memmingen. Auch egal, den restlichen Weg konnte ich mich von meiner Mutter abholen lassen. Sie würde zwar bestimmt nicht sonderlich gut gelaunt sein dabei, aber dann kam ich wenigstens heim, ohne stundenlang eine halbe Stunde vor dem Ziel herumsitzen zu müssen. Wollust verabschiedete sich inzwischen und Mieze brachte ich zu ihrem Zug, wo wir uns nach einem fünfminütigen Abschiedskuschler schließlich dazu entschieden, getrennte Wege zu gehen. Ich suchte nach dem Bahnsteig, wo mein Zug stand, und tatsächlich war er schon da. Es war zwar noch eine gute halbe Stunde bis zur Abfahrt, aber ich setzte mich schon einmal hinein. Nach und nach füllte sich der Zug, aber ich bekam nicht sehr viel davon mit, weil ich mich schon wieder den Wettbewerben unterwegs hingab. Am nächsten Tag war Deadline und ich musste noch fast die Hälfte davon lesen.
"Ist hier noch frei?" Die Stimme ließ mich zusammenfahren. Er war es. Schon wieder. "Na, so ein Zufall aber auch", sagte er, als er sich neben mich setzte. "Hast du etwa auch den Bus verpasst?"
Ich nickte. "So viele Bayernfans ..." Er lachte.
"Und, bis wohin geht die Reise für dich?", fragte er und sah mich fasziniert an.
"Memmingen", antwortete ich knapp. "Und dann heimwärts."
"Oh, noch mehr Zufälle. Dann können wir ja die ganze Fahrt gemeinsam verbringen."
Ich versuchte erneut, den Mann zu ignorieren. Er machte mich nervös. Ich war mir inzwischen fast sicher, dass er es war, aber ... Wie? Es war unmöglich! Es war schlichtweg unmöglich!
Ich versuchte, mich wieder meinen Wettbewerbsabgaben zu widmen, doch das Gefühl, von dem Mann angestarrt zu werden, machte mich so nervös, dass ich mich auf nichts konzentrieren konnte. Immer, wenn ich einen flüchtigen Blick in seine Richtung warf, sah er mich an, nur um in dem Moment, wenn er merkte, dass ich auch ihn ansah, freundlich zu lächeln.
Ich schätze, ich war noch nie so froh, aus einem Zug aussteigen zu können, wie in dem Moment, als dieser hier endlich an seiner Endstation anhielt. Ich rannte über den Bahnsteig zu meiner Mutter und mit ihr so schnell wie möglich zum Auto. Ich merkte, dass dieser Mann immer zwei Schritte hinter mir war. Als ich in den Wagen einstieg, stand er am Straßenrand und winkte mir hinterher.
Ich erzählte niemandem davon, bestimmt hätte mich sowieso jeder für bescheuert gehalten. Ich ging an diesem Tag relativ früh ins Bett, ich war verdammt müde vom Treffen. Als ich meinen Laptop zuklappte, glaubte ich, in dem nun komplett finsteren Zimmer eine Figur stehen zu sehen, einfach so neben meinem Bett. Ich tat das als Einbildung ab, wenn ich mich zu sehr darauf fixieren würde, könnte ich wieder die halbe Nacht nicht schlafen, das wäre nicht das erste Mal, dass ich wegen dem Gefühl, nachts beobachtet zu werden, nicht schlafen konnte. Ich drehte mich weg von diesem seltsamen Schatten, der vermutlich wirklich nur genau das war -- ein Schatten. Ich kuschelte mich an meinen Plüschaffen und schloss die Augen, als ich eine Stimme vom Rand meines Bettes hören konnte. Eine dunkle, raue Männerstimme.
"Schlaf gut, Kirika."
Geschwätz
Finsterkaiser Corvin hat Das Kirika, Keksilein hinzugefügt
[21:05:17] Keksilein: Huhu!
[21:05:31] Das Kirika: Huhu, Hoothoot!
[21:06:01] Räuberchen: Wat gehtn hier ab, wat wolln die Feinde hier?! D: D: D:
[21:06:26] Finsterkaiser Corvin: Das sind keine Feinde, du Depp.
[21:06:58] Räuberchen: Dat sind Feinde, laber kein Dreck, Boss!!! D: D: D:
[21:07:23] Keksilein: Ich glaube nicht, dass sich Satzzeichen im Rudel merklich wohler fühlen.
[21:07:31] Das Kirika: LOL (fistbump)
[21:07:38] Keksilein: (fistbump)
[21:08:00] Räuberchen: Nicht so frech, Kinders! D: D: D:
[21:08:25] Das Kirika: Was macht eigentlich dieser Depp hier, Corvin? :^)
[21:09:02] Finsterkaiser Corvin: Gute Frage.
Finsterkaiser Corvin hat Räuberchen aus diesem Chat entfernt.
[21:10:10] Sexy Ken: Da will man einmal früh schlafen gehen, und ihr feiert hier ne Party.
[21:10:15] Das Kirika: (party)
[21:10:16] Keksilein: (party)
[21:10:23] Finsterkaiser Corvin: Um diese Zeit geht man auch noch nicht schlafen.
[21:10:46] Keksilein: Wir vielleicht nicht. Weicheier und Feiglinge schon.
[21:10:53] Das Kirika: lol, wollt ich auch gerade schreiben.
[21:10:59] Keksilein: (ninja)
[21:11:24] Sexy Ken: Tse.
[21:11:53] Sexy Ken: Ich achte halt auf meine Haut. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf.
[21:12:02] Das Kirika: Der und Schönheit. (rofl)
[21:12:05] Keksilein: (rofl)
[21:12:26] Finsterkaiser Corvin: Keksilein – Heute 21:12
>(rofl)
Sprach die, die ihn einst anhimmelte.
[21:12:34] Keksilein: Das war früher mal!
[21:12:54] Das Kirika: Ich habs ja nie verstanden.
[21:13:03] Das Kirika: Ich hab ihn in meiner Kontaktliste sogar umbenannt. Kuck:
[21:13:10] Das Kirika: Affektiertes Sodachita – Heute 21:11
>Ich achte halt auf meine Haut. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf.
[21:13:13] Keksilein: (rofl)
[21:13:14] Finsterkaiser Corvin: (rofl)
Sexy Ken hat diese Konversation verlassen
[21:14:00] Das Kirika: lol.
Das Kirika hat diese Konversation in „Nur noch coole Leute da“ umbenannt
[21:14:57] Prinzenrolle: Hi na^^:)
Das Kirika hat diese Konversation in „I was mistaken.“ umbenannt
[21:15:33] Finsterkaiser Corvin: Schluss jetzt.
[21:15:56] Das Kirika: Sorry.
Keksilein hat diese Konversation in „Coole Kekse“ umbenannt
Das Kirika hat diese Konversation in „Coole Kekse können kacken.“ umbenannt
[21:17:15] Keksilein: LOL (rofl)
[21:17:23] Keksilein: Was ist das? xD
[21:17:34] Das Kirika: Eine absolut anmaßende Alliterationskette?
[21:17:43] Finsterkaiser Corvin: |-(
[21:17:49] Das Kirika: Sorry. :x
Finsterkaiser Corvin hat diese Konversation in „Corvins Sklaven“ umbenannt
[21:18:09] Das Kirika: Weil das ja besser ist. xD
[21:18:20] Prinzenrolle: (tumbleweed)(tumbleweed)(tumbleweed)(gottarun)
[21:18:29] Das Kirika: Warum? :^)
[21:18:34] Keksilein: ^
[21:19:04] Prinzenrolle: Der rennt vor dem voll krassen (tumbleweed) weg.
[21:19:45] Das Kirika: Eh ...
[21:19:53] Keksilein: (clap)
[21:20:13] Keksilein: Wundervoll, Bruderherz. Das ist Kunst. Ein Meisterwerk.
[21:20:37] Prinzenrolle: Ich weiß. ^^:D
[21:21:06] Seine Majestät König Nero: Was macht ihr hier noch anschnur, Kinder? Selbst Wir, euer alter Herr, haben Uns schon in die Schlafgemächer begeben.
[21:21:17] Das Kirika: Diese Ausdrucksweisen immer, boah ... (facepalm)
[21:21:21] Keksilein: Aber Vater, es ist noch nicht einmal halb zehn. Um die Zeit kann doch noch kein Groink schlafen.
[21:21:43] Seine Majestät König Nero: Geht jetzt schlafen, Kinder. Es ist spät.
[21:21:49] Das Kirika: Nö.
[21:21:50] Keksilein: Nein.
[21:21:52] Prinzenrolle: Ne. ^^"
[21:21:55] Finsterkaiser Corvin: ...
Finsterkaiser Corvin hat Seine Majestät König Nero aus diesem Chat entfernt.
[21:22:23] Keksilein: Danke. .-.
[21:22:38] Finsterkaiser Corvin: Wie kann man nur so drauf sein? Da wundert mich gar nichts mehr.
[21:22:41] Prinzenrolle: Krass. ^^:)
[21:23:05] Das Kirika: Corvin, ich sags dir viel zu selten, aber ...
[21:23:13] Keksilein: "Ich liebe dich"? (puke)
[21:23:16] Das Kirika: Du bist das kleinere Übel. Definitiv.
[21:23:28] Finsterkaiser Corvin: Ich erröte ob dieses Kompliments.
[21:23:35] Keksilein: (envy)
[21:23:59] Finsterkaiser Corvin: Eifersüchtiges Prinzesschen ist eifersüchtig. :P
[21:24:04] Das Kirika: Warum sollte sie eifersüchtig sein? :^)
[21:24:09] Finsterkaiser Corvin: (facepalm)
Prinzenrolle hat diese Konversation in „Die voll krasse Facepalm-Gang“ umbenannt
[21:24:32] Keksilein: (facepalm)
[21:24:34] Das Kirika: (facepalm)
[21:24:35] Finsterkaiser Corvin: (facepalm)
[21:24:47] Prinzenrolle: Seht ihr, sag ich doch. ^^:DxD
Finsterkaiser Corvin hat Prinzenrolle aus diesem Chat entfernt.
Das Kirika hat diese Konversation in „Flotter Dreier“ umbenannt
Finsterkaiser Corvin hat Das Kirika geknebelt.
[21:26:12] Das Kirika: lol, was laberst du?
[21:26:16] Keksilein: Wehe, du tust meiner Kirika etwas an! >=(
[21:26:27] Das Kirika: Nichts, was ich nicht auch will. (smirk)
[21:26:49] Finsterkaiser Corvin: Und sie lässt sich vieles gefallen. (smirk)
[21:27:00] Das Kirika: Von dir doch immer. (smirk)
[21:27:10] Keksilein: .__.
[21:27:21] Das Kirika: Sorry, sind wir dir zu sexy? :P
[21:27:23] Das Kirika: (monkey)
[21:27:31] Keksilein: ... Nicht doch.
[21:27:33] Das Kirika: (monkey)
[21:27:37] Keksilein: .__.
[21:27:40] Das Kirika: (monkey)
[21:27:43] Finsterkaiser Corvin: Schluss jetzt!
[21:27:51] Das Kirika: :x
[21:30:21] Keksilein: Sagt mal ... Eine Frage brennt mir schon den ganzen Abend unter den Nägeln. Seit wann kann Kirika eigentlich schreiben und lesen?
[21:30:42] Das Kirika: Tja ...
[21:30:46] Finsterkaiser Corvin: Da gibt es nur eine logische Erklärung.
[21:30:53] Das Kirika: Fuck logic, use Magic.
[21:30:55] Finsterkaiser Corvin: Fuck logic, u (ninja)
Umkehrung
Corvin ging vor dem Groudon auf und ab. Was sollte er mit ihm nur anstellen? Es war ohne Zweifel ein starkes Pokémon, trotzdem hatte es gegen den Drachenlord so einfach verloren. Er könnte dem Pokémon mit Sicherheit noch mehr Stärke verleihen. Doch was würde ihm das eigentlich nützen? Es war nicht gesagt, dass Groudon auf ihn hören würde, es gab genügend Pokémon, die sogar nach einer fatalen Niederlage und nach monatelanger Trennung von ihren Besitzern noch so etwas wie Loyalität zeigten. Und so lange konnte er einfach nicht warten. Er musste bald handeln. Möglichst sehr bald.
Sollte er das Pokémon also einfach noch länger hier einsperren, genau wie seine Besitzerin? Es war vermutlich die einzige wirklich sinnvolle Möglichkeit. Dies war zwar keineswegs artgerecht, es war ein enger, kalter Kellerraum und das Groudon saß in einem noch engeren Käfig fest. Irgendwie tat das Pokémon ihm leid. Aber es musste sein, er durfte nichts riskieren.
Er hatte selbst noch nie ein Groudon besessen, dieses hier würde bestimmt ein gutes Testobjekt abgeben. Es war ein Prachtexemplar, seine Haut leuchtete, es war stark, hatte mächtige Attacken und ein hohes Level. Anscheinend besaß es sogar das Potenzial zur Protomorphose. Aus Neugier löste er diese aus, indem er dem Pokémon auf künstliche Weise das Gefühl gab, in den Kampf geschickt zu werden. Es leuchtete rot und stieß eine unglaublich mächtige Energiewelle aus, die einige metallische Gegenstände im Nebenraum umfallen ließ. Er war beeindruckt. Dies war also die Macht der Protomorphose ... Fasziniert sah er das Pokémon an. Das wollte er weiter studieren, vielleicht könnte er es irgendwann für sich nutzen.
Ein weiteres lautes Geräusch erklang aus den Gängen. Er ging zur Tür und sah hinaus. Dies konnte unmöglich eine Nachwirkung von Groudons Protomorphose kommen, nein, dazu kam das Geräusch aus der falschen Richtung. Es kam aus der Richtung der Gänge, an deren anderem Ende die Zelle seiner Gefangenen war. Diese Hof-Abenteurerin hatte doch nicht etwa einen Fluchtweg gefunden? Und wenn doch, woher wusste sie, dass sie in diese Richtung kommen musste, um Groudon zu finden?
Er konnte nichts riskieren, er musste nachsehen. Langsam schritt er aus dem kleinen Raum hinaus und in die Richtung, die er für den Ursprung des Geräuschs hielt. Seine Augen brauchten etwas Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, aber dort, an die Wand gelehnt, da stand eine Gestalt. Ja, das war ganz klar die Hof-Abenteurerin. Er konnte nicht anders, als bei dieser Erkenntnis zu lächeln. Sie war wohl noch härter als erwartet, auch, wenn man das dem zitternden, schwächelnden Wesen in diesem Gang kaum zutrauen konnte.
Er kam ihr näher, bis er schließlich vor ihr stand. "Na, wen haben wir denn da?", fragte er und grinste sie an, als er sich ihr noch um ein paar Schritte mehr näherte. "Was machst du denn hier so allein? Hast du nicht Angst, dich zu verlaufen?" Er fixierte sie an. Ihrem Zustand nach zu urteilen, konnte sie sich kaum noch aufrecht halten, und doch schien sie für ihr Ziel alles zu geben und alles auf eine Karte zu setzen.
Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck blickte sie ihm direkt in die Augen. "Ich habe keine Angst. Vor nichts und niemandem", keuchte sie.
Corvin lachte kurz. Sie gab sich so stark, obwohl ihr ihre Schwäche so deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Natürlich hatte sie Angst vor ihm, das sah er in ihren pupitarblauen Augen. "Ich muss sagen, ich bin überrascht, dass du es aus deiner Zelle geschafft hast", sagte er mit einer süßen Stimme und sah die Hof-Abenteurerin weiterhin von Kopf bis Fuß an. Zerrissene Kleidung, Schmutz, Schweiß. Kein sonderlich schöner Anblick, doch irgendwie extrem faszinierend. Er bemerkte den deformierten Kopfschmuck, den sie trug. "Aha, daher weht also der Wind. Ganz schön clever, muss man schon sagen." Er machte eine kurze Pause. Das war wirklich clever. Er wusste, dass sie nicht zu unterschätzen war, doch dies überraschte selbst ihn. "Und was hattest du hier vor, wenn ich fragen darf? So ganz allein, ohne Pokémon, ohne irgendjemanden, der dir helfen könnte?"
Sie atmete schwer, vermutlich stand sie jeden Moment davor, zusammenzubrechen. Dennoch schien sie sich immer noch Mühe zu geben, ihren entschlossenen Gesichtsausdruck beizubehalten. "Ich wollte Groudon suchen", keuchte sie, "ihn befreien und mit ihm fliehen." Sie musste husten. Von einem Moment auf den anderen schien alles, was in ihr noch an Kraft vorhanden war, aus ihrem Körper zu weichen. "Und dann wollte ich den Drachenlord besiegen, die Hofstadt befreien und dir --" Sie zeigte Corvin, der nur einen Schritt von ihr entfernt stand, mit dem Finger ins Gesicht. "Dir wollte ich in den Arsch treten, so, wie du es verdient hast!"
Er kam ihr noch näher, sodass sich ihre Körper fast berührten. Was war das nur für eine Faszination, die er auf einmal für diese Hof-Abenteurerin empfand? Sie war so schwach und gab doch alles, um ihr nichts anmerken zu lassen. Er legte eine Hand an ihre Wange. Er spürte, wie sie leicht zusammenzuckte, er spürte ein leichtes Zittern. "Und das in dieser Verfassung?", fragte er. "Heh. Du bist noch hartnäckiger, als ich dachte. Aber du weißt anscheinend nicht, wo deine Grenzen sind."
Mit einer schnellen Bewegung packte er sie am Rücken, wo er ihre schlimmste Verletzung vermutete, sodass sie laut aufschrie und Tränen begannen, sich einen Weg über ihr Gesicht zu bahnen. "So viel dazu", sagte er und presste seinen ganzen Körper gegen ihren. Das würde ihr einmal klar machen, mit wem sie sich hier anlegte, das würde ihr zeigen, dass auch sie Grenzen hatte. Das würde ihr zeigen, dass sie keine Chance hatte. Es war hoffnungslos für sie. Er spürte, wie ihre Beine nachgaben und sie in seinen Armen zusammensank.
"Du ...", wisperte sie mit ihrer letzten Kraft, "du ... hast ... noch lange ... nicht ... gewonnen." Sie wurde schwer in seinen Armen, als sie ihre Augen schloss und bewusstlos wurde. Er sah sie noch einmal an. Sie schien in seinen Armen geradezu friedlich zu schlafen. Sie sah fast aus wie ein kleiner Engel, unschuldig, schwach ... vielleicht etwas zu schmutzig. Doch diese Entschlossenheit, die sie bis zur letzten Sekunde gezeigt hatte, sie war so überwältigend, so faszinierend. Wenn er sie irgendwie auf seine Seite bekommen könnte, wenn sie für ihn ebenfalls mit diesem Einsatz, mit dieser Hingabe kämpfen würde ...
Er hob ihren schlaffen Körper hoch. Es gab nur eine Möglichkeit, ein Mii mit all seiner Entschlossenheit auf seine Seite zu bekommen. Vermutlich war es höchst riskant, doch er musste es versuchen. Wenn er sie dazu bringen konnte, für ihn zu kämpfen, dann wäre der Triumph so gut wie sein. Er musste es einfach riskieren.
Er trug sie hinauf in seine Bibliothek und legte sie dort auf das Bett, das er sich eingerichtet hatte, falls er wieder einmal eine Nacht oder auch mehr dort verbringen wollte. Er sah sie an, wie sie dort vor ihm lag. Zerrissene, schmutzige Kleidung ... Das sah doch schrecklich aus. Vorsichtig zog er ihr ihren Mantel aus. Als er sie umdrehte, wurde ihm erst das Ausmaß ihrer Verletzungen bewusst: Dort am Rücken hatte sie eine riesige, klaffende Wunde. Schnell holte er Lichttau und Verbandsmaterial, um sich darum zu kümmern. So eine Wunde konnte leicht gefährlich werden und wenn sie wirklich auf seiner Seite kämpfen sollte, dann wäre das wohl eher von Nachteil. Außerdem machte es immer einen guten Eindruck, wenn man sich so nett gab, dass man sich sogar um seine Feinde zu kümmern schien.
Nun lag sie fast nackt vor ihm, sie hatte nur noch ihre Unterwäsche an. Immer noch höchst fasziniert sah er die junge Frau an. Irgendetwas an ihr war besonders, sie war nicht so wie die anderen. Irgendetwas an ihr hörte nicht auf, ihn zu begeistern. Es war nicht deswegen, weil sie besonders hübsch aussah, es war etwas anderes, etwas, was für ihn nicht greifbar war. Sie hatte eine Ausstrahlung, die nicht normal war. Er musste sich fast dazu zwingen, aufzuhören, sie anzustarren, um einem seiner Diener den Auftrag zu geben, ihr neue Kleidung zu fertigen. Diese alten Lumpen konnten sich nicht mehr sehen lassen.
Er musste es einfach schaffen, sie auf seine Seite zu bekommen. Es ging ihm nicht mehr nur um ihre Kampfkraft und ihre Entschlossenheit, die er auf seiner Seite wissen wollte. Es war viel mehr. Sie auf ewig gefangen zu halten oder gar zu vernichten, wäre Verschwendung gewesen. Corvin erinnerte sich, in einem seiner alten Bücher einmal einen Liebeszauber gesehen zu haben. Er hatte ihn immer für wertlos gehalten, seit damals wollte er von der Liebe nichts mehr wissen. Aber wenn er es damit schaffen konnte, diese Hof-Abenteurerin -- nein, wenn er es schaffen konnte, Kirika auf seine Seite zu bekommen, dann musste er es versuchen.