/Kapitel 1/
____________Der erste Zug seit Jahren_____________
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3.Januar
„Ich hab eine Sünde begangen. So kann ich einfach nicht weiter leben...ich-“ „Chris! Sag mir doch nun endlich was dein Problem ist. Ich mochte dir helfen.“, sprach das blonde Mädchen. Doch der Junge wendete den Kopf ab. Er Schlug zweimal mit seinen Engelsflügeln, bis er sich dann im dunklen Nachthimmel erhob. Ein klingeln ertönte und Emi wachte erschrocken auf. Als sie richtig wach war, wurde sie wütend und schlug mit den Fäusten gegen ihre Matratze. „Warum sagt mir dieser Idiot nicht endlich was los ist!“ , schrie die Mittelschülerin. Seit einem Monat träumt sie von diesem einem Jungen. Von dem weißem Engel mit den schwarzen Augen. Er ist ihr in diesem Monat so wichtig geworden, obwohl er nur ein Wesen ihrer Fantasie war. Oder war er real? Emi schüttelte den Kopf, so als ob sie diesen verrückten Gedanken einfach wegschmeißen konnte. Sie schaute auf die Uhr, um zu sehen ob es sich überhaupt lohnte zu Frühstücken. „Kurz nach Acht. Ich kann mir ja ein Toast auf den Weg mitnehmen.“, dachte sie und schlug ihre Bettdecke zur Seite. Mit einem Satz sprang sie aus dem Bett und ging in Richtung ihres Kleiderschrankes.
Ihr Zimmer war groß und gemütlich, denn sie hatte es ja selbst eingerichtet. Die Zimmerwand war grün und auf dem Boden war Laminat aus echtem Kirschbaum ausgelegt. Ein großes weißes Fenster erfüllt den Raum mit Sonnenlicht, das von rosanen fast durchsichtigen Vorhängen gedampft wurde. Auf ihrer großen Marmorfensterbank lag eine pinke kuschelige Decke. Auf der grüne Kissen mit Wellenmuster lagen. Ihr weißes Bett stand gegenüber der Tür. Pinke Bettwäsche lag ungemacht auf dem Bett drauf und ein Kissen war sogar in der Nacht runter gefallen. Emi stand vor dem weißem Kleiderschrank, der die ganze Wand einnahm, und suchte ihre saubere Schuluniform raus. In einer Schublade suchte sie sich ihre Unterwäsche raus und in der darunterliegenden ihren BH.
Daraufhin ging sie ins Bad und duschte sich. Das heiße Wasser prasselte auf ihre nackte Haut und sie wollte da einfach nicht mehr weg. Es war ein beruhigendes Gefühl und sie vergaß ihren Traum langsam.
Sie stieg aus der Dusche auf ihr beiges Badehandtuch, das auf den schwarzen Marmorfliesen lag. Die Dusche war passend zum Boden aus dem gleichem Material gemacht. Ein weißes Waschbecken hing dicht neben der Tür, sodass Emi die Tür abschließen musste, damit sie niemand mit der Tür “erschlug“. Sie kämmte sich vor dem rundem Spiegel die Haare, der über dem Waschbecken hing, nachdem sie sich getrocknet hatte. Danach föhnte sie sich die Haare mit einem silbernem Föhn. Ihre blonden Haare flatterten und wurden langsam trocken. Sie zog sich ihre Unterwäsche und danach ihre hellgelbe Schuluniform, die nach dem Aussehen eines Matrosenanzuges angefertigt worden war. Mit einer Haarspange befestigte sie ein paar Haarsträhnen am Hinterkopf. Sie ging zurück in ihr Zimmer und griff nach ihrem schwarzen Haarreifen, das auf einem ihrer Nachttische lag. Bevor sie aus dem Zimmer ging, griff Emi nach ihrer schwarzen Ledertasche und schloss die Tür hinter ihr. Das Mädchen ging die dunkle Wendeltreppe aus Holz runter und betrat das Wohnzimmer, indem ihr Vater auf dem dunkelrot-grün kariertem Sofa seine Morgenzeitung las. Das Wohnzimmer mochte Emi überhaupt nicht, dass ihr Vater nach dem Tod ihrer Mutter so dunkel eingerichtet hatte, das man es gar nicht aushielt. Es war kein typisch Japanisches Wohnzimmer, es war eher europäisch. Die Wand war dunkelrot und der Fußboden war passend dunkel gehalten. Vor dem Sofa stand ein schwarzer viereckiger Kaffeetisch, auf dem eine Zeitung lag. Ein großes quadratisches Bücherregal, das gegenüber dem Tisch stand,ersetzte den Fernseher. Ihr Vater schaute nie Fernsehen, er meinte die wichtigsten Sachen konnte man nachlesen.
„Bekomme ich denn kein „Guten Morgen“ zu hören, Emi?“, fragte der Braunhaarige ohne seine Tochter anzuschauen. Sie begrüßte ihren Vater und rannte in die Küche. Auf der Kucheninsel aus weißem Buchenholz lag ein Teller für sie bereit. Zwei Scheiben vom getoastetem und gebutterten Toast, daneben zwei Käse- und Salamischeiben. Neben dem Teller stand ihre rote Bentobox mit Kirschblütenmuster. Die Bentobox packte sie in ihre Ledertasche, den einen Toast stopfte sie sich in den Mund und den anderen hielt sie in der Hand als sie sich ihre schwarzen Ballerinas anzog und durch die Eingangstür auf die Straße trat. Es war zwanzig vor neun und Emi brauchte ungefähr eine halbe Stunde bis zur Schule. Das hieß für sie: rennen. Sie hielt ihre Tasche unter ihrem linkem Arm und mit der rechten Hand hielt sie sie unten Fest.
Mit einer Geschwindigkeit einer trainierten Sportlerin raste sie an Häusern und Laden vorbei. Fast ware sie gegen jemanden gestoßen, die blonde Mittelschülerin konnte jedoch im letzten Moment ausweichen.
Sie hatte dreiviertel des Weges hinter sich gelassen und vor ihr wartete nun ein Fünfminutenweg, den sie überwinden musste.
Die Schulglocke lautete gerade, als Emi das Klassenzimmer betrat. In den ersten Sekunden waren alle Augen ihrer Klassenkameraden auf sie gerichtet, doch sie unterhielten oder machten ihren Blödsinn weiter, als sie sahen das es nur Emi war. Einer, jedoch schaute sie immer noch an, als sie es bemerkte rollte sie nur mit den Augen. Schon seit ein paar Jahren ist es so. Der Schulschwarm Kaito beobachtet sie, ist oft in ihrer Nahe und sie wurde sich nicht wundern, wenn er sie bis nach Hause verfolgt. Nur den Grund versteht sie nicht. Die Mittelschülerin kommt einfach nicht darauf, warum sich ihr Klassenkamerad so benimmt. Es interessiert sie seit langem nicht allzu sehr. Sie hatte sich daran gewohnt.
Emi setzte sich ganz nach hinten auf ihren Platz und schaute aus dem Fenster. Die Klassenlehrerin kam ein paar Minuten danach in den Klassenraum und brachte die anderen dazu leise zu sein und sich auf ihren Platz zu setzten.
Erst als Emi ihren Namen ein paar Mal horte, schaute sie nach vorne. Die Klassenlehrerin bat sie nach vorne, da sie dabei war die Platzte für das letzte Halbjahr aus zulosen. Das Mädchen ging nach vorne und fischte einen kleinen weißen Zettel aus einer Tute. Sie faltete ihn auf und las leise was draufstand. „Schon wieder hinten.“, dachte sie. In den letzten Jahren war es ihr Stammplatz geworden. Jedes Halbjahr saß sie da. Als jeder seinen Zettel hatte setzten sie sich um und als ob es nicht schlimmer kommen konnte, saß genau neben ihr, ihr Verfolger Kaito. Sie holte ihre Sachen für den Englischunterricht raus und schaute wie gebannt auf die Tafel. Fur keine einzige Sekunde wendete sie ihren Blick ab, bis ein Zettelchen auf ihren Tisch landete. Emi schaute zu Kaito, der mit hochrotem Kopf sein Heft anstarrte. Langsam griff sie nach dem Zettel und machte ihn auf. „Können wir uns nach der Schule treffen.“, stand drauf.
In dem Moment wurde ihr klar, warum der Blauhaarige sich so benahm. Er war verliebt in sie. Sie dachte nach wie sie es ihm sagen sollte und der einfachste und verständlichste Weg war es ihm direkt zu sagen. „Ich hab keine Interesse an dir, Kaito.“, sagte sie, sodass es jeder hören konnte.