Doppelpost zur Season-Halbzeit!
Die One-Cour Serien feiern "Bergfest" wie man so schön im Volksmund sagt und das heißt für mich, dass die Animes aus dem "Es wird noch besser"-Welpenschutz rauskommen und ich härter mit Ihnen ins Gericht gehen kann.
Auch die paar 2-Cour Serien, die zurzeit laufen, haben doch recht schnell Tempo aufgegriffen. Aber kommen wir zu den Animes, die ich besonders ins Augenmerk nehmen möchte:
Akame ga Kill - Der Anime bleibt seiner Vorlage weiterhin sehr getreu. Die Animationen sind echt in Ordnung, auch wenn das Budget eindeutig in einige bestimmte Kampfszenen fließt. So war Episode 6 deutlich besser animiert als 4 und 5 zuvor. Apropos Episode 6: Seryus verdrehte Form der Gerechtigkeit und all die psychotischen Gesichtszüge für die sie viele Manga-Leser hassen wurden ziemlich originalgetreu umgesetzt. Das Animationsteam schafft es ziemlich gut den Zeichenstil von Tashiro Tetsuya einzufangen. Der Soundtrack gefällt mir bisher recht gut und ist ziemlich stimmig, aber nichts wirklich überaus lohnenswertes. Seltsamerweise schafft es der Anime bei mir Sympathien für Charaktere aufzubauen, die mir im Manga scheißegal waren. So zum Beispiel Sheele. Die dramatischen Momente von Folge 6 waren gut genug umgesetzt, um mich tatsächlich mitzureißen. Wenn sie das jetzt auch noch bei Charakteren machen, die ich tatsächlich mag, könnte in ein paar Folgen ein ziemlicher tearjerker-Moment kommen. Aber erstmal gibt's Esdeath-Screentime :D
Ao Haru Ride - Ich mag die Serie nachwievor. Auch wenn Episode 6 einen ziemlichen Dämpfer des Gesamteindrucks hinterlässt. Die Szene am Bahnhof war zugegeben echt clever inszeniert, aber für meinen Geschmack ein wenig zu viel teasing. Allgemein war die Folge selbst für die Verhältnisse einer Shoujo-Serie verdammt cheesy. Die Animationsqualität und der Zeichenstil sind echt schwer zu bewerten. Es reicht definitiv um darzustellen, was die Serie zeigen will und da ich die Vorlage nicht kenne, weiß ich nicht wirklich wie originalgetreu der Zeichenstil ist, aber mir gefällt's. Es ist dem Genre und der ezrählten Geschichtenangemessen. Der Soundtrack könnte aber versuchen ein wenig vielseitiger zu werden. Mir kommt's langsam so vor als hätte die Serie nur 3 Soundtracks. Einen je emotionaler Lage des Hauptcharakters. Futaba ist eigentlich ein emotional unglaublich diverser und interessanter Charakter, aber die Art und Weise wie die Serie es oft repräsentiert, lässt sie selbstmitleidiger wirken als sie eigentlich ist. Uchida Maaya als ihr Seyuu lindert den Eindruck leider nicht wirklich. Aber das bin ich von ihr ja schon aus Kokoro Connect und Sanka Rea gewöhnt. Ansonsten mag' ich Yuuri mehr als ich gedacht hätte. Wie Futaba so schön erkannt hat; Yuuri is cute when she's in love.
An der männlichen Front ist Kou bisher leider der einzige wirklich nennenswerte Charakter, dafür aber ein recht starker Lead für einen Shoujo-Serie. Der Autor schafft es recht gut an klassischen Bishounen-Archetypen vorbeizuschrammen und den Charakter rau und abweisend wirken zu lassen, ohne dass er als "Jerk" dasteht. Ich bin definitiv positiv von der Serie überrascht. Aber machen wir uns nichts vor. Ao Haru Ride ist kein Skip;Beat im Punkte Charaktere, kein Golden Time in Punkto Comedy und nichts von beidem in Hinsicht auf die Romance. Aber das muss es auch nicht sein, um auf seine Weise herauszustechen. Zumal es ausnahmsweise mal ganz nett anzusehen ist, wenn die Protagonisten einen gezielten Love Interest hat.
Barakamon - Ich verstehe den Hype um die Serie nicht wirklich. Ja, Barakamon ist nicht schlecht. Ja, Barakamon ist seit langem mal wieder eine Serie, die mehr Wert auf Slice-of-Life als auf Comedy legt ... manchmal zumindest, aber.... Sie tritt auf der Stelle. Handa wäre ein extrem starker Lead, wenn er sich tatsächlich weiterentwickeln würde. Aber mir kommt es so vor als trete er seit Episode 2 auf der Stelle. Teilweise finde ich seine exzentrische Art ungemein nervtötend und in jeder Folge aufs neue beginnt er relativ Hilfs- und Inspirationslos, nur um durch die Dorfbewohner aufgebaut und inspiriert zu werden. Ziemlich simples, episodisches Konzept. Leider aber auch eine ziemlich simple, episodische Figur. Außerdem sind die einzelnen Folgen ziemlich hit-or-miss. Während die eine etwas realistischer ist und sich mit alltäglichen Problemen auseinandersetzt, ist die nächste wieder so verdammt over-the-top, dass ich mir nicht sicher bin ob ich nicht doch gerade eine Folge Excel Saga laufen habe. Ich meine... die komplette Folge rund um Tamako war einfach mal unglaublich schlechtes Fujoshi-Pandering. Wenn ich schon auf andere Charaktere zu sprechen komme: Es ist schön und gut, wenn eine Serie eine große Cast hat und versucht den Alltag in einer ländlichen Gegend darzustellen. Es ist aber schlecht, wenn die Mehrheit der Figuren so unglaublich generisch ist, dass ich mir nichtmal ihre Namen oder familiären Zusammenhänge merken kann. Der Höhepunkt der Serie sind eindeutig Naru und Miwa, die beide durch ihre energetische und lebensfrohe Art gewisse Frische in die Cast der Serie bringen und auch mir als Zuschauer das Gefühl geben das Innere Kind mal wieder rauslassen zu wollen. Vielleicht ist das auch einfach der Charme der Serie. Jedenfalls sind die Animationen echt gut, fast schon zu gut für eine so bodenständige Serie. Der Soundtrack ist wirklich angenehm und untermalt die Situationen in aller Regel ziemlich gut. Nachwievor sehenswert, aber definitiv weniger Eindrucksvoll als die ersten beiden Folgen waren.
Bishoujo Senshi Sailor Moon Crystal: Meh. Einfach nur meh. Folge 3 war wieder besser als Folge 2, aber die Serie hat jetzt schon so unendlich viele logische Lücken wie der Background von NGE. An den Zeichenstil hab ich mich mitlerweile gewöhnt, aber Reis Transformation war ein echter turnoff. Seit Jahren kein so schlecht animiertes Feuer mehr gesehen. Da hätte man sich ne Scheibe von Fairy Tail abschneiden können. Da sind die Kämpfe zwar auch beschissen animiert, aber Natsus Feuer hat doch einiges an Detail. Ich hege immernoch die naive Hoffnung, dass das Pacing ein Wenig Fahrtwind aufnimmt, wenn die Inner Senshis erstmal versammelt sind. Aber ich wage skeptisch zu sein. Animationen sind meh, Soundtrack ist ganz okay, aber nix herausragendes. Kann man sich aus Nostalgiegründen angucken, aber jenseits dessen würde ich den Anime nach den ersten 3 Folgen niemandem guten Herzens empfehlen.
Fate/kaleid liner Prisma☆Illya 2wei! - So hat ne Magical Girl-Serie mit gutem Pacing auszusehen. Der existienzielle Konflikt zwischen Kuro und Ilya entfacht immer weiter. Miyu beginnt an ihrer Loyalität zu zweifeln und unsere allseits geliebte Miss Von Einzbern hat ziemlich dumme Dinge von sich gegeben. Die Serie brilliert weiterhin mit interessanten Charakteren, wunderschönen Visuals und einem catchy Soundtrack. Außerdem schafft Season 2 es bisher den Fehler der ersten Season zu vermeiden und wirkt in keinster Weise gezwungen düster. Genau genommen wirkt sie nichtmal düster, da es sich diesmal viel mehr um einen persönlichen Konflikt Ilyas handelt. Vielleicht bin ich hier auch ein wenig biased unf fanboye die Serie, aber das kann leider selbst meine Wenigkeit nicht komplett verhindern.
Futsuu no Joshikousei ga [Locodol] Yatte Mita. - Meh. Ich bin enttäuscht. Nicht von der Serie, nein. Sondern von mir. Ich hätte niemals erwartungen in eine Idol-Serie stecken sollen, nur weil sie mit potentiellem Character Development lockt. Die letzten Episoden waren ziemlich... stagnant. Es ist immernoch irgendwie unterhaltsam anzusehen, aber wenn nicht bald etwa spassiert, endet Locodol in der endlosen Liste der shittigen Moe-Serien, die etwas hätten werden können, aber sich dann doch nur pberflächlich von Idolmaster unterschieden haben. Wenn man auf moeshit steht, wird man Gefallen dran finden. Wenn nicht, gibts bessere Zeitinvestitionen. Ich werde es aber trotzdem wegen Nanako weitergucken :/
Glasslip - Glasslip macht richtig, woran Barakamon scheitert. Die Serie hat ihre Identität als Slice-of-Life gefunden und ght darin wirklich auf. Die Cast ist vielseitig gestaltet und wirkt ungemein natürlich. Auf genau der Ebene greift glücklicherweise auch der Humor auf. Wenn es mal eine lustige Szene gibt, lacht man nicht über irgendetwas absurdes, sondern man lacht tatsächlich weil man eine ähnliche Situation schonmal erlebt hat. Das ist, was ich als wahres Slice of Life bezeichne. Die Visuals sind auch hier besser als ich es von dem Genre gewohnt bin. Aber im Gegensatz zu Serien wie Nagi no Asakura werden die Visuals genutzt, um eien tatsächlich existente interessante Geschichte zu erzählen. Die nächsten 7 Folgen werden entscheidend sein, ob die Serie in meiner Top oder Flop-Liste landet. Aber bisher tendiert sie eher Richtung top. Das schlimmste Schicksal wäre natürlich wenn sie sich wie das bereits erwähnte Nagi no Asakura in unendlicher Mittelmäßigkeit verliert.
Gekkan Shoujo Nozaki-Kun - Zu der Serie kann ich nicht wirklich mehr sagen als in bisherigen Posts. Es ist gut-inszenierte Comedy und eine Parodie auf alle mögliche Tropes, die so im Shoujo-Genre zu finden sind. Entweder man kann sich mit dem Humor anfreunden oder nicht. Denn mehr hat die Serie nicht zu bieten. Aber das braucht sie auch nicht. Nozaki-Kun ist unglaublich unterhaltsam und macht seinen Job gut.
Sword Art Online II - Ich fasse mich kurz. Die Season ist, wie erwarten zu war, bei weitem besser als die erste. In jedweder Hinsicht. Sinon ist tatsächlich mal ein Charakter mit Tiefgang. Etwas, dass der ersten Season auf ganzer Linie gefehlt hat. Das Animationsbudget geht eindeutig in die Kämpfe. Death-Gun ist absolut perfekt inszeniert. Besser hätte ich ihn mir nach dem Lesen der Novels nicht vorstellen können. Aber am Ende bleibt die Serie immernoch eine Fortsetzung von SAO. Auch wenn die Charaktere endlich mehr Persönlichkeit kriegen leidet die Serie immernoch unter dem negativen Ruf, den sich die erste Staffel bei kritischeren Anime-Fans hart erarbeitet hat. Genauso wie die Beführworter von SAO die Serie weitgehend durch eine rosarote Brille sehen, starren die "Feinde" des Franchise mit einer Kackbraunen Brille herablassend auf SAO II herab ohne dem Anime wirklich eine Chance zu geben. ich kanns ihnen nicht verübeln. Hätte ich die Phantom Bullet Arc nicht in den Novels gelesen, wäre ich einer von Ihnen. Letzten Endes bleibt es aber ein unumstößlicher Fakt, dass Season II sehr viel besser gescripted ist als die erste Staffel. Entweder man gibt ihr eine Chance, oder eben nicht. Wir mit allen Serien, die auf dem Hypetrain fahren, wird man es entweder lieben oder hassen. Die große Grauzone dazwischen wird nur sehr dünn besiedelt sein.
Bevor ich zu dem absoluten Highlight der Serie komme, gibt es eben noch eine Blitzzusammenfassung was aus den anderen Serien des letzten Posts geworden ist.
Argvollen - Hab mich bisher nicht zu Folge 4 motivieren können. zeitmangel spielt da auch ein bisschen mit rein. Keine Ahnung ob ich die Serie nochmal aufgreife. Falls es jemand schaut und andere Figuren neben Jamie eine Persönlichkeit entwickeln sollten, einfach mal Bescheid sagen.
Sengoku Basara Judge End und Space Dandy 2 - Beide Serien pausiert um sie am Stück zu genießen, sobald sie voll released sind. Sengoku Basara ist nachwievor Over-the-Top Bullshit, den man nur genießen kann, wenn man für die Rule of Cool empfänglich ist. Und Space Dandy 2 ist halt... Space Dandy 2. Anders kann man die Serie nicht beschreiben.
Tokyo ESP - Ist wie Ga-Rei Zero. Nur schlechter. Schaut lieber Ga-Rei Zero und lest den Ga-Rei Manga. Ihr verpasst nix.
Tokyo Ghoul - Episode 4 gedroppt. Das letzte Mal, dass ich eine so unglaublich schlechte Serie dermaßen gehyped gesehen habe, war Deadman Wonderland. Ich kann nur wärmstens Empfehlen keine Sekunde daran zu verschwenden.
Und damit kommen wir zum bisherigen Highlight der Season und potentiellen Highlight des Jahres: Aldnoah.Zero.
Das Episoden-Scripting ist göttlich, der spannungsbogen so unglaublich fesselnd, dass jede Woche aufs neue die 24 Minuten in gefühlten 5 vorbei sind. Inaho, der bisher die größte Schwäche der Serie war, zeigt allmählich mehr Emotionen und die Fehlbarkeit seiner Pläne. Charaktere wie Inko, Lieutnant Marito und Rayet sind unglaublich interessant. Alle mit ihren eigenen Problemen, stärken und Schwächen ausgestattet. Selbst die nie-enden-wollende Idealistin Asseylum hat mit ihrer aktuellen Situation zu kämpfen und am Verrat der Orbital Knights zu knabbern. Apropos Orbital Knights. Die Rivalität zwischen Cruhteo und dem manipulativen Saazbaum hat auch gewaltiges Potential für weitere Plothooks. Die Mecha-Designs sind erstklassig, die Animationen werden dem Plot mehr als nur gerecht und der Soundtrack ist so verdammt gut. Die Qualität der Serie war bei den beteiligten Personen ja schon eigentlich abzusehen, aber all die harte Arbeit des Teams in einem wundervoll zusammengeschnürten Paket zu sehen, erwärmt mein Herz. Es bleiben einzig und allein die Zweifel, ob die Serie aufgrund der lediglich 6 verbleibenden Episoden unglaublich gerushed wird oder wir sehr zeitnah eine zweite Staffel sehen werden. Es ist einfach noch viel zu viel offen, um den Plot in nur 6 weiteren Folgen abzuwickeln... Oh never mind. It's a split cour. We WILL see 24 episodes in total.