Freudig drückte Kalypso Lazy wieder an sich. All die Jahre des Rumtragens mussten ihre Arme gestählt haben, denn jedenfalls war sie das Gewicht des Flegmon schon lange gewöhnt. Sie knuddelte das ihn und wollte gerade Eve folgen, als ihr etwas einfiel.
"Komme sofort!", rief sie ihr hinterher. Sie legte Lazy in die Kiste, sattelte ihren Rucksack mit all ihrer Ausrüstung, gab Surprise eine Geste, ihr zu folgen und ging dann vollgeladen mit der Kiste aus ihrem Zimmer.
"Wärst du so freundlich für mich abzuschließen?" Sie wedelte mit ihrem Schlüssel vor dem Karton herum. Da dieser zu groß war, um ihn nur mit einer Hand tragen zu können, kam Kalypso nicht mehr mit dem Schlüssel ans Schloss.
Eve kehrte danach selbst kurz zu ihrem Zimmer zurück, um ihre Ausrüstung und den notwendigen Sonnenschutz für später zu holen.
Anschließend ging das Duo mit ihren Pokémon zum Aufzug. Mit diesem gelangten sie schnell in die Cafeteria, welche durch die Ansage großen, kurzfristigen Zulauf erhalten hatte. Glücklicherweise war noch ein Tisch frei, welchen Kalypso sofort in Beschlag nahm.
Nachdem sie die Kiste abgestellt und ihren Rucksack auf einen Stuhl deponiert hatte, wandte sie sich an Eve, die Stimme betont süß, das unterdrückte Kichern war jedoch nicht zu überhören: "Da wären wir, meine Holde. Ich habe sogar den Tisch dekoriert! Wie findest du es?"
Surprise landete unterdessen neben der Kiste. Das Dartignis wusste genau, wenn sie hier hinkamen, gab es immer etwas zu essen. Allerdings war der Luftraum oft von anderen Pokémon erfüllt, sodass sie die Sicherheit des Tisches bevorzugte.
Eve stellte ihre eigene Tasche neben ihrem Stuhl ab. Dabei vergewisserte sie sich, dass diese ausreichend Platz unter dem Tisch einnahm. Sie wollte nicht wieder daran schuld sein, dass ein unachtsamer Tollpatsch über ihre Medikamente stolperte und sie im schlimmsten Fall ruinierte. Von lästigen, staubigen Abdrücken dreckiger Schuhe auf dem Leder, das sie mit so viel Mühe pflegte, einmal ganz zu schweigen.
Raphael saß auf der Tischplatte neben Surprise, damit beschäftigt, die Federn der Vogeldame fasziniert zu studieren, während Minthe sich unter ihren Stuhl zurückgezogen hatte. Das Vulpix zog es vor, so viel Abstand wie entbehrlich zwischen sich und fremden Menschen oder Pokémon zu halten. Eve nahm dies nur noch mit einem Seufzen zur Kenntnis. Sie hatte es bereits vor langer Zeit aufgegeben, die verwöhnte Dame sozialisieren zu wollen.
Kalypsos Kommentar brachte sie zum Grinsen. Sie bewunderte die mit Liebe platzierte Tischdekoration. „Es ist traumhaft“, schluchzte sie und legte sich gespielt ergriffen eine Hand auf die Brust, „so künstlerisch! Das Braun des Kartons ist so ein warmer, geschickt gewählter Kontrast zu den sterilen Deckenlampen. Die Atmosphäre ist so romantisch, so einmalig-“ Sie konnte sich selbst kaum ernst nehmen mit ihrem hoffnungslos überspitzten Ton und schließlich das laute Lachen auch nicht mehr verkneifen, als ein junger Mann sie im Vorbeigehen deswegen entgeistert beäugte. Kalypsos gute Laune hatte sie definitiv angesteckt.
Sie räusperte sich kurz, nachdem sie sich gefangen hatte und wandte sich ihrer Freundin zu: „Geh du ruhig vor. Ich bin direkt hinter dir.“
An die Pokémon, besonders aber an den erwartungsvoll aufstehenden Raphael gewandt, jedoch meinte sie: „Wartet kurz hier, wir sind gleich mit dem Frühstück zurück!“, bevor die Beiden auch schon Richtung Essensausgabe verschwunden waren und ein enttäuschtes Trasla zurückließen.
Kalypso war gut gelaunt. Die Späße und Neckereien mit ihrer guten Freundin taten ihrer Seele gut. Bevor sie losgingen, wandte sie sich noch kurz an Surprise: "Pass gut auf alles und jeden auf!"
Ihre Partnerin nickte etwas zurückhaltend und streckte einen ihrer Flügel aus, damit der schmollende Raphael ihre Federn besser betrachten konnte, was ihn auch erfolgreich ablenkte. Manchmal hatte Kalypso das Gefühl, dass sich Surprise seit ihrer Entwicklung wie ein mürrischer Teenager benahm. Bis jetzt konnte sie sich trotz dessen aber immer auf ihre Partnerin verlassen.
Die beiden Damen gingen zum Frühstücksbuffet. Mit Tabletts, Tellern und Näpfen bewaffnet, war der erste Stopp die Brötchen- und Brotauslage. Kalypso nahm sich zwei Sonnkern-Brötchen und ein normales für ihre Pokémon mit. Am nächsten Tresen befanden sich diverse Aufschnitte und Aufstriche. Zwei Eier und 3 Scheiben Kuhmuh-Käse wanderten auf ihren Teller. Für Surprise füllte Kalypso eine kleine Schale mit einer Kernmischung. Zum Abrunden der Mahlzeit drückte sie bei einem hochmodernen Kaffeeautomat auf einen Cappuccino und einen Matcha Latte für Eve. Während die Maschine arbeitende Geräusche von sich gab, wandte sie sich neckend grinsend an Eve: "Ein frisch aufgebrühter Matcha wird Ihnen sogleich vom hauseigenen Diener serviert, oh holde Maid." Sie kicherte.
Eve konnte sich das Lachen wirklich nicht verkneifen, wenn sie Kalypso dauernd so reden hörte. Sicher hatte sie die Späße mit ihrem Kommentar vorhin heraufbeschworen. Aber dass sich diese dem ersten Witz treu beständig durch den Morgen zogen, bereitete ihr kindliche Freude. Der unbeschwerte Humor war einer der vielen Gründe, weswegen sie sich so hervorragend mit der Köchin verstand. Und natürlich ihre Begabung für fabelhafte Süßspeisen, die sie als Kind aus kulturell gemischtem Hause, wie sie es auch selbst war, zu zaubern verstand wie keine Zweite, davon war Eve überzeugt; aber das war eine Geschichte für ein andermal.
Ihr heißer Milchtee gesellte sich zu den anderen Speisen auf ihrem Tablett, auf dem sich bereits Frühstück für ihre Pokémon und für sich selbst zwei Sonnkernbrötchen, ein weichgekochtes Ei, etwas Butter, Konfitüre und eine Schale Joghurt mit klein geschnittenen Beeren, Nüssen und Haferflocken befand.
Sie kehrten lachend und herumalbernd zum Tisch zurück und Eve verteilte das Futter an ihre beiden Chaoten, bevor sie sich selbst, mit einem kurzen Check zu ihrer zum Glück noch unversehrten Tasche, niederließ.
Sie nahm einen Schluck von ihrem Matcha Latte und zog unwillkürlich die Augenbrauen zusammen. Sie erinnerte sich daran, weshalb sie hier in der Cafeteria solange keinen mehr getrunken hatte. Aromatisiertes Instantpulver, gestreckt mit viel Zucker. Irgendwo verständlich, wäre echter Tee doch viel zu teuer für den täglichen Auflauf. Doch leider blieb so vom originalen Geschmack wenig über, was schade war.
Sei’s drum. Sie nahm einen weiteren Schluck. Die freundschaftliche Geste von Kalypso dahinter machte sie glücklich und das war es, was zählte. Wenn es um den reinen Genuss ging, hatte sie auch noch hochwertiges Teepulver aus Hoenn in ihrem Zimmer stehen, mit dem sie gern den Tag begann. So viel musste sein.
Kalypso stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Sie reichte die Körnerschale an Surprise, welche sofort genüsslich begann, mit ihrem Schnabel hinein zu picken. Da Raphaels Aufmerksamkeit wieder seiner Trainerin galt, war ihr Flügel frei für sie selbst.
Anschließend holte Kalypso Lazy aus der Kiste. Sie hielt ihm das Brötchen vor die Nase, bevor sie es vor ihm ablegte und sich setzte. Kalypso tat dies nicht, um Lazy zu ärgern. Sie war es gewöhnt, dass er etwas länger brauchte und daher gewohnt, ihm zunächst das Essen zu zeigen und dann etwas anderes zu tun, bis er bereit war.
In der Zeit wanderte ihr Blick zu Eve, welche gerade beim Geschmack des gestreckten Matchas das Gesicht verzog. Normalerweise wäre Kalypso pikiert gewesen, wenn jemand beim Verkosten ihrer Speisen mit einem solchen Ausdruck reagieren würde. Das hier war allerdings eine Ausnahme.
Einerseits kam das Getränk nicht aus ihrer Hand und Kalypso erinnerte sich im Nachhinein ebenfalls an die minderwertige Qualität, die oft dafür verwendet wurde, und andererseits war die Verkosterin Eve Alvey. Ihre Zunge war Gehobenes gewöhnt und sie hatte am Anfang etwas Probleme gehabt, mit dem flachen Geschmack der Speisen hier.
Dies war auch ein Grund dafür, dass sich Kalypso mit ihr angefreundet hatte. Ihr Urteil, was Speisen anging, war sehr ausgefeilt und sie freute sich jedes Mal enorm, wenn Kalypso für sie kochte. Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit.
Heute war Lazy sehr schnell bereit für sein Frühstück. Anscheinend hatte er Hunger oder war sich dem Zeitdruck bewusst. Denn nachdem Kalypso ihr erstes Brötchen aufgeschnitten hatte, öffnete Lazy seinen Mund und präsentierte seine Zähne. Kalypso legte ihm das Brötchen in sein Maul und wandte sich wieder ihrem eigenem Frühstück zu. Langsam schloss das Flegmon seinen Kiefer und kaute das Gebäck im Ganzen.
Während sie unter den künstlichen Sternen des Kantinen-Himmels frühstückten, berichtete sie Eve alles, was sie auf ihren Missionen erlebt und was sie von den anderen Guardians erzählt bekommen hatte. "Ich glaube, das war alles", schloss sie am Ende und biss in ihre letzte Hälfte.
Eve hatte mitbekommen, dass Kalypso sie beim Trinken ihres Tees genau beobachtete. Ein wenig war ihr das unangenehm, da sie nicht undankbar erscheinen wollte, denn das war sie nicht. Im Gegenteil, es war ihr eigenes Ungeschick, dass sie um den Matcha gebeten hatte. Sie hatte vorhin scherzen wollen und dabei nicht wirklich bedacht, was sie sagte. Ihre ablehnende Reaktion eben war rein instinktiver Natur. Ihr wäre es nur recht gewesen, hätte man ihr von vornherein nichts angemerkt. Denn abgesehen von kleinlich, war es schlicht unangemessen seiner Gesellschaft gegenüber, seine Mimik beim Essen zu verziehen. Leider verrieten ihre Emotionen sie weitaus öfter, als sie wahrhaben mochte. Doch Kalypso schien ihren Missmut eher amüsiert zur Kenntnis zu nehmen, was Eve zumindest beruhigte. Sie beschloss, es war besser, nicht weiter darüber nachzudenken.
Sie lauschte gespannt, während Kalypso von den vergangenen beiden Tagen erzählte, die sie auswärts auf Missionen verbracht hatte. Wenn sie die geteilten Geschehnisse Revue passieren ließ, war es nicht verwunderlich, dass sie alle für eine „Teambuilding-Mission“ abgezogen wurden. Na, das konnte ja großartig werden. Plötzlich sehnte die Medizinerin sich nach ihrem Lieblingsplatz in der hinteren Ecke der Bibliothek zurück. Sie konnte den weichen Sessel unter den großen Fenstern regelrecht rufen hören – wenn sie da saß, Lektüre im Schoß, die schweren Gardinen gerade genug aufgezogen, um Sonnenlicht zum Schmökern hereinzulassen, aber keines der wertvollen Bücher in den Regalen zu beschädigen. Natürlich mit einer kleinen Thermoskanne Tee in der Tasche, die sie heimlich reingeschmuggelt hatte, denn was waren Bücher und eine gemütliche Leseecke schon ohne ihn?
Oh, wie gerne würde sie für den Tag lieber zwischen den Seiten eines anatomischen Wälzers verschwinden, als sich einen Sonnenbrand einzufangen, während ihre heißblütigeren Kollegen sich lieber... anderen Prioritäten widmeten.
Eve seufzte und ließ die Schultern hängen. „Weißt du“, begann sie an Kalypso gewandt, die inzwischen ebenso fertig mit frühstücken war, „das klingt alles in allem zwar erfolgreich, aber auch schrecklich turbulent. Glaubst du, die kommende Mission wird ähnlich? Ich meine, von dem, was du erzählt hast, und da war es nur jeweils die halbe Gruppe-“
Ein empörter Schrei von Surprise unterbrach sie. Raphael hatte sich soeben die letzte Beere in den Mund gestopft und wollte nun mit seinen klebrigen Händen wieder an die Federn des Dartignis.
„Raphael, nicht!“
Eve schnappte sich fix eine unbenutzte Serviette, um das völlig verschmierte Trasla sauberzumachen.
Kalypso kicherte, fand sie den Anblick des mit Beerensaft verschmierten Raphael doch zuckersüß. Surprise allerdings war nicht so amüsiert. Empört machte sie mit hysterischen Rufen und Flügelschlägen ihrem Frust Luft. Eine Umarmung und liebevolle Streicheleinheiten ihrer Trainerin beruhigten sie jedoch zum Glück schnell wieder.
"Turbulent ist wahrscheinlich ein guter Ausdruck. Aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Unsere Kollegen und ihre Pokémon sind so vielseitig, und die Reaktionen untereinander facettenreicher als Vivillons. Ich glaube, die nächste Aufgabe wird uns alle mehr zusammenschweißen und zu einem besseren Team machen. Wir werden unter der Sonne Alolas unsere Freundschaften vertiefen. Glaub mir, das wird ein Riesenspaß!" Ihr Gesicht wurde von einem warmen Lächeln geziert.
Doch es wurde allmählich Zeit, zu gehen, wie ein Blick auf die Uhr verriet. Kalypso holte einen Pokéball aus ihrer Tasche und hielt diesen Surprise hin. Das Dartignis nickte und streckte sich dem Ball entgegen. In diesem Moment war er für das reifere Pokémon die einzige Sicherheit vor neugierigen, klebrigen Kinderhänden. Mit einem hellen Lichtblitz verschwand Surprise.
Kalypso erhob sich, griff in die Kiste und holte einen Knursp heraus. Diesen reichte sie wie versprochen Raphael, welcher das Gebäck mit leuchtenden Augen entgegennahm.
So süß Kalypso Raphael auch fand, sie mussten zum Steg.
Ihr Blick wanderte einen Augenblick zwischen Lazy, der Kiste und ihrem Rucksack hin und her. Dann hatte sie einen Geistesblitz.
"Kannst du vielleicht schon mal das Geschirr wegräumen? Ich muss eben umpacken", meinte sie, während sie bereits dabei war, ihren Rucksack mit den Päckchen aus der Kiste zu befüllen.
Anschließend sattelte sie ihr „(Ge)Bäckpäck“ und folgte Eve mit Lazy in der linken und der leeren Kiste in der rechten Hand hinaus (welche beim Hinausgehen auf einem Geschirrwagen abgelegt wurde, von wo sie wie vor ihrem Verleih wieder in der Küche landen würde).
Eve war sich nicht sicher, ob sie lachen oder etwas unternehmen sollte. Sie beobachtete Raphael dabei, wie er fröhlich vor sich hin summend und schaukelnd mit winzigen, aber präzisen Bissen den Resten des zuvor beinahe kopfgroßen Knursp zu Leibe rückte und Kalypsos Hinterkopf dabei hoffnungslos vollkrümelte.
Als sie eben soweit alles verräumt und Minthe, die bereits ungeduldig wartete, in ihren Ball geschickt hatte, hatte das Trasla noch auf dem Tisch gesessen und skeptisch seinen eigenen Pokéball beäugt. Er hatte immer mal wieder Phasen, wo er sich stur weigerte, in diesen zu verschwinden, und da sein Trotz selten lang hielt, nahm Eve ihn meist einfach hin. Doch statt wie üblich getragen werden zu wollen, hatte er sich lieber wie selbstverständlich auf Kalypsos Schultern teleportiert. Sie ließ ihn dort gelegentlich sitzen, und da sie keine Anstalten gemacht hatte, dass es sie diesmal störte, hatte Eve ihn gewähren lassen.
Sie waren unterdessen durch den Vorbereitungsraum zum Aufzug gelaufen und im Erdgeschoss angelangt.
Die Mehrheit ihres Jahrgangs hatte sich, wie es schien, bereits an den Stegen versammelt und war anteilig auch schon dabei, das bereitstehende Boot zu betreten. Offenbar hatten sie in der Cafeteria doch länger gebraucht, als Eve bewusst gewesen war. Sie war froh um Kalypsos aufmerksames Auge, das sie zum Gehen angespornt hatte. Sicher hätte sie die Abfahrt sonst noch verpasst, abgelenkt durch ihre lauten Gedanken oder verraten von ihrem katastrophalen Zeitempfinden. Nicht dass sie betrübt darüber gewesen wäre.
Wirklich der Sinn nach einem Gruppenausflug stand ihr zumindest nicht. Es war erst früher Mittag, doch die Sonne brannte bereits unbarmherzig auf ihre weiße Haut und die Aussicht auf einen Tag in der Hitze, besonders in der Konstellation, sah nicht sehr reizvoll aus, wenn sie an die vorherigen Erzählungen der Köchin dachte. Doch Vermutungen über die kommenden Stunden anzustellen, führte zu nichts außer Sorgenfalten und eigens verdorbener Laune. Ihr Morgen mit Kalypso war zu schön verlaufen, als dass sie sich ihre gute Stimmung davon nehmen ließ.
Als hätte sie es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, Eves Befürchtungen nicht nur zu bestätigen, sondern ihre Ruhe auch gleich im Vorbeischlendern ins Meer zu werfen, kam natürlich in den Moment auch Belaine am Pier an, und wie es schien, in bester Form, brillierte sie doch sogleich mit vorlauter Attitüde.
Betont lässig und dreist anmutend, wie man es von dem Verzögling eben kannte, als könnte sie einem der Anwesenden dadurch irgendetwas vormachen, drängte sie sich an der Ärztin vorbei, die soeben Kalypso auf das Boot geholfen hatte, und kassierte dafür prompt einen herablassenden Seitenblick. Zu schade nur, dass dieser an den Gläsern ihrer eigenen Sonnenbrille abprallte. Die Manieren der werten Ms. Bates, oder viel eher der vorbildliche Mangel derer, war für sie trotz aller Freundlichkeiten untereinander ein Unding.
Sie betrat schließlich selbst das Boot und nahm neben ihrer Freundin Platz. Raphael hatte sich inzwischen mit Lazy zusammen auf Kalypsos Schoß niedergelassen und war dabei, in ein seichtes Verdauungsschläfchen abzudriften.
OT: Teil 2 des PP mit Kuraudo