Beiträge von Fatalis

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    Alec sah es nicht als vonnöten an, der Äußerung des Jüngeren zu antworten. Das wäre bloße Verschwendung von wertvoller Zeit gewesen und hätte zu nichts brauchbarem geführt. Er gehörte offenbar zu jener Art Mensch, die in ihrer Unbescheidenheit rasch Kränkung erlitt und hinter jedem Wort einen Angriff auf sich witterte. Gepaart mit einem gewissen, uneinsichtigen Starrsinn ergab das eine äußerst unangenehme Kombination. In der Regel hatte Alec für derartige Gemüter selten mehr als ein müdes Lächeln übrig, und überließ sie sich selbst, ihre eigenen Erfahrungen mit solchen Haltungs- und Denkweisen zu machen. Man fand seinen Meister bekanntlich früher oder später. Doch hier stand weit mehr auf dem Spiel als angekratzter Stolz, wodurch Alec sich zur Handlung gezwungen sah.


    Als der Jugendliche sich nun in die Hocke begab und ernsthaft versuchte, mit dem vollkommen aufgebrachten Donnerhund auf dazu noch sehr ungerechter Basis zu verhandeln, erntete das ein vor Hass schweres Knurren. Fast noch im selben Moment jagte das Frizelbliz vor und warf sich gegen den dreisten Menschen, was nur umso mehr verdeutlichte, wie groß die Erbitterung war, die es ergriffen und nun unter Kontrolle hatte. Es genügte.
    Ehe man sich versah, befand er sich neben dem Jungen, den Arm fast krampfhaft angespannt quer vor ihm ausgestreckt, um ihn zurückzuhalten. „Du wirst es nicht anfassen.“ Sein Gesichtsausdruck war von bitterem, fast gar grimmigem Ernst geprägt, als er sich dem Battler zuwandte. Der milden Kühle war strenge Kälte gewichen und sein Blick fraß sich in den des Anderen. „Du wirst es nicht anfassen, bis das hier geregelt ist“, wiederholte er. Die Worte hatten einen harten Nachdruck, der keinerlei Widerspruch duldete und manch einem sicherlich gehörigen Respekt eingeflößt hätten. „Ich bin mir nicht sicher, ob dir das Begriffsvermögen dafür abhanden kommt, aber die Chancen, dass du an das Nest herankommst, sind deutlich höher, wenn der Kleine sich beruhigt hat und sich in Serenas Obhut befindet.“ Mit einer raschen Handgeste deutete er auf die Ansammlung an Ästen vor sich. „Darunter befindet sich ein ungeborenes Pokémon, und wenn du ihn weiter reizt, kann das verheerende Folgen haben. Du wirst es nicht anfassen. Ist das klar?“ Seine Stimme ließ eindeutig erkennen, dass dies nicht als Frage zu verstehen war. Ihr Ton war unerbittlich, und Alec war bereit, zu anderen Maßnahmen zu greifen, wenn es sein musste, um Schaden abzuwenden.


    Inzwischen kündigte sich auch Serena mit einem entsetzten Schrei an. Bolt, wie sie ihn nannte, reagierte auf die herannahende Präsenz seiner Trainerin mit einem grollenden Zähnefletschen. Außer Atem war sie neben den beiden Herren zum Stehen gekommen und verlangte augenblicklich eine Erklärung der Lage. Alecs Gesichtszüge entspannten sich sichtlich und die ruhige Beherrschung kehrte zurück, als er sich mit dem Kopf zu Serena wandte. Die Gefühle, die momentan in ihr zu toben schienen, spiegelten sich offen in ihrem hübschen Gesicht wieder, was in Alec kurz das Bedürfnis weckte, sie beruhigend in den Arm zu nehmen, trotz der klaren Wut, die ihre Stimme gezeichnet hatte.
    „Dein Frizelbliz hat das Nest vor uns gefunden und der werte Herr hier“, er zeigte mit der freien Hand auf den Weißhaarigen, „hat versucht, über seinen Kopf hinweg, an das Ei darin zu kommen, woraufhin der Kleine sich gewehrt hat. Das eigentliche Problem gerade ist aber, dass das Baby sterben kann, wenn das nicht sofort ein Ende findet.“ Dabei wanderte seine Hand zwischen dem Jugendlichen und dem in Rage geratenen Bolt hin und her. Seine Stimme hatte noch immer einen sehr ernsten Klang und einen gewissen Nachdruck, als er sprach.



    Fallen wir mit der Tür ins Haus 8D

    Begeisterung hatte ihn ergriffen. Vollkommen gebannt konnte er nichts anderes, als seinen Gegenüber anzustarrren. Camio war überwältigt von der schieren Selbstsicherheit des kleinen Gestein-Pokémon. Es konnte bestimmt nicht viel älter sein als er, so nahm er an, aber es war so selbstbewusst und stark! Ganz anders als er... Wären die Augen der jungen Feuermaus offen gewesen, so hätte die kindliche Bewunderung, die ihn gepackt hatte, sie sicherlich zum Leuchten gebracht.
    Fasziniert hatte er den Angriff des Larvitars gegen das fremdartige Pokémon verfolgt. Die betont lockere und stolze Reaktion, die wohl eher angeben sollte, hatte durchaus Wirkung gezeigt. Wenn auch vielleicht etwas anders als erwartet. Camio hatte einen unumstößlichen Entschluss gefasst: Fortan wurde es als Held gefeiert! Das Idol und Vorbild des Kleinen werden, der die stark scheinende Fassade dieses sonderbaren, grünen Pokémon beneidete und die er von nun an erstrebte.
    Nun saß Camio im Sand und beobachtete gespannt das Geschehen, in das sich sein neuer Held gestürzt hatte. Sicher und fern von jeglicher fremder Nähe unterstützte er es mittels wilder Anfeuerungs- und Jubelgesten, die er lauthals vollführte. Sollte es diesem weißen Dieb seines entdeckten Schatzes zeigen, was es konnte.

    ~*~

    Plötzlich war alles vorbei. Einfach so.
    Für einen flüchtigen Moment schien sich Schweigen über das Geschehen zu legen, Ruhe kehrte ein und mit ihr verging die Anspannung allmählich. Doch schon im nächsten Augenblick durchbrachen bereits die ersten Stimmen die Stille, erleichtert, aber nichtsdestrotrotz auch etwas erschöpft durch den anstrengenden Kampf. Die Atmosphäre entspannte sich spürbar, man rief seine Pokémon zu sich, sprach ermutigende und lobende Worte, begutachtete den Schaden jener, die nicht zu Boden gegangen waren und gönnte sich und seinen Partnern ein wenig Erholung.
    Sie hatten es gerade noch zum Guten wenden können, die Kerle waren mit leeren Händen geflohen. Und ihr Versprechen nach Rache klang nach einer bloßen Phrase, die keine Bedeutung hatte. Schlichte Worte im Zorn gesagt, nichts weiter. Dennoch wollte sich der junge Mann nicht recht beruhigen.


    Alec seuftze tief. Er wusste nicht so recht, was er nun mit sich anfangen sollte. Unruhe lag ihm schwer im Bauch, er fühlte sich unwohl und unausgeglichen. Die Wut war noch nicht ganz verebbt. Sie glühte noch mit einer gewissen Hitze, die nicht schwächer werden wollte, und hinterließ so ein erdrückendes Gefühl in seinem Inneren. Er hatte seinen bitteren Groll tief unten gehalten, so gut er konnte. Sich selbst zu vergessen und seinem wachsenden Drang nach brachialer Gewalt nachzugeben, um diesen Unmut auszuleben, hätte die Lage nur um vieles schwieriger gemacht. Doch die Gefahr war vorbei, der Druck noch da und er minderte sein Unbehagen keineswegs. Wie lang war es her, dass seine Fassung zuletzt solche Risse bekommen hatte? Es wäre nicht passiert, wäre es keine so heikle Situation gewesen. Hätte es keine Pokémon getroffen...


    Alec entwich ein genervtes Stöhnen. Fort mit den Gedanken. Dieses emotionale Chaos würde sich schon wieder legen. Irgenwann, irgendwie. Seine nur allzu vertraute Ruhe würde bald wiederkehren. Ohne sie fühlte er sich fast verloren, gestand er sich ein, intensive Gefühlsausbrüche wusste er nicht zu handhaben. Sie waren schwer zu kontrollieren. Und sie ermüdeten so furchtbar, waren sie negativ...
    Das Geschehen um ihn herum nahm er kaum wahr. Der junge Mann tendierte fast zu oft dazu, in den Tiefen seiner Gedankengänge regelrecht zu verschwinden, bis er die Welt um sich vollkommen ausblendete. Wenn auch meist mehr ungewollt als beabsichtigt. In der Regel brachten ihn äußere Einflüsse zurück in die Realität. So war es nun ein klarer, hallender Klang, der sein Nachdenken durchdrang. Ein helles, sanftes Läuten, ein unbekannter Ton, der eine unerwartete Ruhe mit sich brachte. Alec spürte ein sachtes Kribbeln auf der Haut, das über seinen angespannten Körper zu wandern schien. Überall, wo es war, hinterließ es eine angenehme Empfindung, die ihn bald ganz erfüllt hatte.
    Er fühlte sich seltsam warm. Die Aufregung legte sich allmählich, wich seiner gewohnten Selbstbeherrschung und verschwand schließlich spurlos im Nichts. Lediglich die Erschöpfung blieb, und sie weckte seine Müdigkeit erneut und seinen Wunsch, sich einfach in den Sand zu legen und zu schlafen. Was immer das eben gewesen sein mochte, es hatte eine wohltuende Wirkung gehabt, für die Alec dankbar war.
    Mit einem unterdrückten Gähnen regte sich der junge Mann, dass seine Knochen laut knackten, um etwas Leben in seinen steifen Körper zurückzubringen. Die Stimmung kehrte langsam zu alter Höhe zurück, was ihm ein leises Grinsen auf die Lippen brachte.


    Erst jetzt bemerkte Alec das unangenehme Kratzen. Der Sandsturm hatte die aufgewirbelten, feinen Körner überall auf ihm verteilt, weswegen er kurzerhand begann, sich ihrer lästigen Anwesenheit zu entledigen.
    Er war gerade dabei, sein schwarzes Hemd kräftig auszuschütteln, als er die Gestalt neben sich wahrnahm. Peinlich berührt hielt der Botaniker inne. Wie lang er da wohl schon stand...?
    Ein rothaariger Junge, gut und gern zwei Köpfe kleiner als er und einige Jahre jünger, blickte ihn wartend an. Alec blickte verlegen um Worte zurück. Wollte er irgendwas von ihm? War da was gewesen? Sein Blick fiel auf den Rucksack zu seinen Füßen. Oh... Richtig, da war was gewesen. Er kannte den Kleinen doch.
    „Ah, du willst das Set, richtig? Ja, ja, natürlich. Tut mir Leid, ich war in Gedanken“, meinte er, sich sichtlich über seine Verpeiltheit schämend und hoffend, dass der Junge genau deswegen zu ihm gekommen war. Er hatte die Worte des Jüngeren nicht gehört und wollte sich nicht noch schlimmer blamieren.
    Das halbwegs saubere Hemd über die Schulter gelegt, kniete er sich in den Sand und griff nach dem hoffnungslos überfüllten Reiserucksack, um das gewünschte Set zu suchen. Es dauerte ein wenig, doch schließlich förderte er aus den chaotischen Untiefen zwei Töpfe und ein paar Beutel Beerensamen zu Tage, die er dem Jungen entgegenhielt. „Bitte sehr. Die Dame hat mir einen zu viel gegeben, du kannst ihn ruhig nehmen, wenn du willst. Ich bin mit zweien gut bedient.“


    Da er sich schon mal unten befand, konnte er sich gleich auch ein anderes Oberteil aus dem Gepäck holen.
    Mit einem leisen Seufzen fuhr er sich achtlos durch den Sturm zerzausten, aschblonden Schopf, um den Sand loszuwerden. Das Hemd konnte er vorerst vergessen. Das Gröbste war ab, doch mit bloßem Schütteln war das nicht getan. Noch immer kratzte der dunkle Stoff äußerst unangenehm auf der Haut, weswegen Alec sich dazu entschloss, es für den Moment wegzupacken.
    Er suchte, oder eher tastete, nach seinem weißen T-Shirt, als unvermittelt der unüberhörbare Klang erregten Gebells über das Geschehen schallte. Ein Blick in die Richtung verriet, was los war. Ein kleines Frizelbliz schien schwer gereizt über die Gegenwart eines Menschen, der sich bei näherer Betrachtung als der Dieb der Muschel herausstellte. Alec bekam ein ungutes Gefühl. Und da das Bellen des Hundepokémons mit jeder vergehenden Sekunde aggressiver wurde, beschloß er einzugreifen, bevor etwas geschah.


    Je näher er kam, desto klarer wurde die Lage. Das Erste, was Alec registrierte, war die Ansammlung an Ästen, vor der sich die Szene abspielte. Der anwesende, junge Mann stand unmittelbar davor und machte sich an dem Haufen zu schaffen, was dem Frizelbliz so gar nicht gefiel. Drohend zeigte es seine Zähne, ließ wütendes Knurren und Bellen hören, mit dem es sich regelrecht in Rage zu bringen schien. Was immer unter den Zweigen lag, es war klar, dass der kleine Hund es für sich beanspruchte und keine Interessenten an seinem Eigentum duldete. Seine Versuche, den Menschen zu verjagen, waren bisher aber vergebens geblieben. Der Junge hinter dem Weißhaarigen war offenbar nicht von Belang. Noch nicht.


    Alec hatte für das Ganze nur ein Seufzen übrig. Als er ankam, hatte sich das Pokémon mittlerweile zwischen den Dieb und seinen Fund gedrängelt, umso lauter kläffend. Kurzerhand trat er zu dem Jugendlichen, der Grund für das erboste Verhalten des Kleinen war. Der stets kühle, analytische Ausdruck stand in seinen hellblauen Iriden, als er den Blickkontakt zu ihm suchte. Dass der junge Mann wenig für die Achtlosigkeit des Anwesenden übrig hatte, war in den beherrschten Gesichtszügen nicht zu lesen. Sein Ton klang ruhig und erklärend, als er den Weißhaarigen ansprach. „Das war ziemlich unklug von dir, so zu agieren. Es ist offensichtlich, dass er sich von deinem Verhalten angegriffen fühlt. Verständlicherweise. Du bist ungefragt an seinen Fund gegangen. Das gehört sich nicht. Es wäre demnach gut, wenn du vorerst davon ablässt und ihn nicht unnötig weiter reizt. Das ist zu gefährlich. Alles andere kann man hinterher klären.“
    Ein Blick hatte genügt und er wusste, was sich unter den Ästen verbarg. Durch die ineinander verflochtenen Zweige schimmerte es hellbraun hervor, fast beige im Ton. Doch die Farbübergänge waren ungleichmäßig und unsauber, was es schwerer machte, klar etwas zu identifizieren. Dennoch hatte Alec Gewissheit. Er hatte sie in seinem Leben viel zu oft gesehen und sich ihrer angenommen, um sie nicht zu erkennen, wenn er sie sah. Das kleine, runde Objekt, das unter all den Ästen ruhte, war Alecs höchste Priorität. Und um es gefahrlos bergen zu können, musste das kleine Frizelbliz ruhig gestellt werden. Und dabei wollte er nichts riskieren. So blieb nur eine Lösung, um das Geschehen rasch und möglichst komplikationslos zu entschärfen.
    Sein Blick glitt über die Umgebung, auf der Suche nach ihr. Und schnell wurde er fündig. Unwillkürlich spürte er eine leichte, verräterische Wärme aufsteigen. Doch dafür war nun beileibe keine Zeit. Ein raues Räuspern, fast eher Husten, entwich seiner Kehle, bevor er zum Ruf ansetzte. „Serena!“ Mehr traute er seiner Stimme im Augenblick nicht zu.


    OT: Meh...

    Die Antwort erklang in seiner Nähe. Ein Junge, der Stimme nach zu urteilen, stand unweit von ihm entfernt, doch durch den unermüdlichen Sandsturm mehr als vage, schattenhafte Gestalt zu erkennen. Ohne lang zu überlegen, begab er sich zu dem ihm zugewiesenen Partner, der sich unterdessen, wie rasch sichtbar wurde, von ihm abgewandt hatte und seine Aufmerksamkeit dem Krähenpokémon und dem laufenden Kampf schenkte. Den Finsterball des Geistes noch immer in den Händen, gesellte Alec sich neben ihn. Er benötigte ohnehin Abstand – von dem Wahnsinnigen, der seiner kleinen Nia so geschadet hatte, von den gegnerischen Pokémon, dem Mittelpunkt des Chaoses; einfach fort von allem, was seine für den Moment schwer kontrollierbaren Emotionen weiter schüren könnte. Und wenn es nur ein schmales Stück Distanz war, das sie trennte.
    Sein Blick schweifte zu dem Jungen, der soeben seinem Kramurx einen Befehl zugerufen hatte. Alec musterte ihn mit leicht zu ihm geneigten Kopf von oben herab. Aus dem halben Augenwinkel war nur Grobes zu erkennen. Er wirkte einen nahezu guten Kopf kürzer als er und einige Jahre jünger. Eher schlanke Statur. Dunkelbraune, wild abstehende Strähnen. Ein blasses, blaues Auge. Etwas, das beim Vorübersehen wie eine Narbe oder Verfärbung auf der Haut aussah.
    Ein zögerndes, heiseres Räuspern entwich Alecs Kehle, ein Versuch, das Augenmerk des jungen Mannes zu bekommen, bevor er schließlich zu einer Antwort ansetzte. „Zu erst einmal, nein, es wurde nichts entwendet, alles in bester Ordnung“, fing er an, der Klang seiner Stimme spiegelte seine innere Unruhe nur allzu gut wieder, trotz der notwendigen Lautstärke. Nach einem Moment der Stille fuhr er fort: „...Hast du Serenas Ruf nicht gehört? Wir sollen uns um den giftigen Skorpion da hinten kümmern.“ Er nickte zu dem Kramurx und dem Pionskora, mehr zu sich selbst, als zu dem Jungen. „Irgendeinen Plan?“


    Genau in dem Augenblick öffnete sich der Ball in seinen Händen und Nia schwebte ihm vor das Gesicht. Offenbar befand sie ihren erzwungenen Rückzug für nichtig. Sie blickte ihren Trainer aus halb geschlossenen, von Benommenheit noch etwas verschleierten Augen an und ließ ein leises Kichern hören, als Alec sie perplex über die plötzlich Erscheinung anstarrte.
    Nah.
    Viel zu nah.
    Unwillkürlich machte er einen Schritt zurück. Auch wenn die Situation denkbar unpassend war, so war es immer noch ein Feuerpokémon...
    Er holte mehrfach tief Luft und schloss kurz die Augen. „Ganz ruhig. Alles gut. Kein Grund zur Panik. Lage hier ist wichtiger“, ermahnte er sich knapp. Dann öffnete er sie wieder.
    Die kleine Kerze schien etwas geschwächt, aber weitgehend unbeschadet, soweit er sehen konnte. Dennoch kam er nicht umhin sich Sorgen zu machen. Auf seine Frage, ob alles ok sei, kicherte Nia nur wieder, riss die gelb glühenden Augen auf und drehte sich einmal freudig im Kreis, ihrem Trainer dabei wieder ein Stückchen näher schwebend. Es ging ihr offensichtlich gut genug, was Alec in Anbetracht der Gegebenheiten bis zu einem gewissen Maße freute.
    „Alles klar, Kleine, dann ab zurück ins Gefecht! Unterstütz das Kramurx! Such dir eine geeignete Position, am besten von oben oder der anderen Seite, und greif den Skorpion dann mit Glut an!“
    Sie ließ einen bestätigenden, lauten Ruf erklingen, aus dem Angriffslust und Freude auf Rache sprach. Mit einem Lachen, das man beinahe als düster bezeichnen konnte, machte sich der kleine Kerzengeist davon, um sich auf das angeschlagene Giftpokémon zu stürzen. Alec seinerseits hoffte inzwischen, dass das Vorhaben nicht fehlschlug. Es musste klappen. Sie mussten den Gegner baldmöglichst ausschalten. Es gab kein nächstes Mal. Er wusste es. Sein Gefühl sagte ihm, das dies ihre letzte Chance war, den Kampf für sich zu entscheiden. Und zum eventuellen Unglück aller Anwesenden, täuschte dieses sich selten..



    Währenddessen saß Camio nach wie vor am anderen Ende des Strandes und beobachtete halb fasziniert, halb verunsichert das Geschehen. Ein Schlagabtausch aus Attacken und Kommandos spielte sich vor ihm ab. Es herrschte Chaos und es war kaum Hoffnung auf ein Ende und endliche Stille in Sicht. Überall wurde gekämpft, Befehle geschrien, es war laut. So laut. Viel zu laut.
    Wachsende Unruhe plagte ihn. Er hatte Angst, was sollte er tun? Alec sagte, er müsse das grüne Pokémon beschützen – das Lar-vi-tar ...hatte er es so genannt? Er wusste es nicht, es war ihm egal. Nur eines war er sich sicher: Er musste standhaft bleiben! Alec vertraute ihm!
    Doch wie, wenn alles, was er tun wollte, einfach fortlaufen und verstecken war? Sein kleiner Körper zitterte leicht und der Drang, zu seinem Trainer zu fliehen, war stark... Aber nein! Aufgabe war Aufgabe! Es war bestimmt wichtig. Die anderen beiden Menschen in seiner Nähe schienen nicht lieb zu sein. Das sah er. Das spürte er. Er musste stark sein!
    Nur was sollte er tun? Alle anderen beteiligten sich am Kampf. Und er? Er saß hier und tat nichts. Camio fiepte traurig. Ein unangenehmes, drückendes Gefühl – das wir wohl als Empfindung eigener Nutzlosigkeit beschreiben würden – breitete sich ihn ihm aus.
    Unsicher verfolgte er weiter den Verlauf, als ihm plötzlich eine Idee in den Sinn kam. Eine wirklich gute in seinen Augen noch dazu! Eilig sprang er auf. Zu schnell, sodass er fast wieder auf seinem winzigen Hinterteil landete. Das junge Feurigel stieß einen auffordernen Schrei aus, der sich an das Larvitar richtete. Dieses hielt inne mit was immer es tat und blickte ihn fragend an. Mittels überhasteter Bewegungen und sich mehrfach überschlagenden Lauten versuchte Camio dem fremden Geschöpf schnell klarzumachen, was, oder besser gesagt, welche Pokémon es mit seinen Steinen treffen sollte, um sie aus der Luft zu holen...


    OT: Könnte besser sein... Die Pokémon, die Camio meint, sind offensichtlicherweise Zubat und Smogon. Eins von beiden soll Larvitar abschießen. So zumindest stellt sich der Kleine das vor, da sie den Anderen ja so Probleme bereiten.

    Es lief nicht nach Plan. Ganz und gar nicht. Er musste sich eingestehen, kaum kopfloser als die Anderen gehandelt zu haben. Fassungslos und entsetzt musste er mit ansehen, wie sein Befehl fehlschlug. Wie der Elektroschocker den Körper der kleinen Kerze traf. Wie die Schlinge des Stabes sich um den benommenen Geist schloss und zuzog, ihn gefangennahm. Sein warnender Ruf, aufzupassen, blieb ungehört in der Kehle stecken. Dass es Camio unterdessen gelungen war, unbemerkt zu dem wilden Larvitar vorzudringen, beruhigte ihn nur wenig.
    Ein unterdrücktes, schwer gereiztes Fluchen erklang, als Alec sich innerlich einen achtlosen Narren schalt. Eine unangenehme, rege Woge aus Wut und Unruhe herrschte in ihm, drohte, zu wachsen und weckte das Verlangen, dem Kerl, der sein Pokémon festhielt, rohe Gewalt anzutun.
    Doch sich selbst vollends vergessen, half niemandem. Noch einen Fehltritt konnte und wollte er sich nicht leisten. Hitzig ging er in Gedanken Möglichkeiten durch, schwer versuchend, seine verschwundene, allzu vertraute Ruhe unter Zwang wiederherzustellen. Aber jede Idee verwarf er in seiner Unkonzentration sofort und befand jede darauffolgende für noch absurder als die vorangehende. Er wollte Nia zurück, am besten sofort. Doch konnte er nicht einfach zu ihr stürmen. Das wäre unüberlegt und riskant. Sicherlich konnte er dem Kerl mit ungezügelter Kraft auch eine runterhauen. Die Vorstellung war sehr, wenn nicht gar zu verlockend. Aber dieses Vorhaben war mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Einen Versuch wäre es durchaus wert gewesen, das Bedürfnis, einen Stromschlag oder andere Schmerzen zugefügt zu bekommen, verspürte er jedoch nicht.
    Alec fühlte sich ohnmächtig. Nichts schien der junge Mann ausrichten zu können, wenn er seine Gedanken erneut durchspielte. Was sollte er tun? Camio stand nahezu außer Frage. Sein Standpunkt war von Vorteil, und zugegebenermaßen, was brachte es, den Kleinen ins Gefecht zu schicken? Er war jung, hatte keine Erfahrungen, verstand manches gern falsch. Und es wäre unverantwortlich gewesen, seinen ängstlichen Schützling blindlings ins Geschehnis laufen zu lassen. In Anbetracht dessen, was nur wenige Minuten vorher Niamh widerfahren war...
    Unter all der siedenden Wut begann leise Verzweiflung zu keimen. Zweifel, Hilflosigkeit, Angst.
    Ihm war ein solches Gefühlschaos inzwischen fremd. So lang hatte nichts mehr solche kleinen, aber fatalen Risse in seine Fassung gezogen. Es war seltsam. Ungewohnt. Es beunruhigte ihn. Machte es schwer, sich zur Ruhe und Besinnung zu zwingen.
    Er musste handeln. Einen kühlen Kopf bewahren. Sich nicht in so etwas Absurdem verlieren.
    Ein vager Einfall formte sich in seinem Kopf. Doch jemand kam ihm zuvor. Serena reagierte, noch bevor er seine Anweisungen dem Lichtel geben konnte. Überraschung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, zugleich allerdings kam er sich furchtbar unbrauchbar und dämlich vor. Sich selbst so wahnsinnig zu machen wegen schlichtweg nichts. "Du solltest dich wirklich schämen!"
    Gespannt beobachtete er, wie sich das kleine Sheinux, getarnt vom Sand und dem noch immer wehenden Sturm, an sein Ziel heranpirschte. Und einen Volltreffer landete. Der Wilderer verlor das Gleichgewicht und in seinem Versuch, mit dem Stab nach dem Angreifer zu schlagen, wurde Nia aus der Schlinge geworfen.
    Erleichterung schien ihn zu durchfluten, die jedoch rasch in umso glühenderen Zorn umschlug. Alec rief gerade den angeschlagenen Kerzengeist zurück, um ihn in Sicherheit zu wissen, als der auffordernde Ruf Serenas durch den tosenden Sandsturm zu ihm drang. Sie hatte Recht. Allein würden sie nichts ausrichten können. Vielmehr würde das nur in größerem Chaos resultieren.
    Einen klaren Überblick über die Lage zu bekommen, war unmöglich. So erhob er stattdessen die Stimme, sodass seine fragenden Worten die Lautstärke des wirbelnden Sandes übertönten: "Wer von euch ist der Trainer des Kramurx?"

    Dann bekunde ich hiermit auch offiziell mein Interesse am RPG.
    Und hänge auch gleich noch ein paar Fragen an, die andere ebenso interessieren könnten:


    1.) Wie genau kann man sich die Entstehung eines Traumkörpers vorstellen bzw. wie erschafft sich der Träumer einen aus Myoskristallen? Kann man bewusst entscheiden, wie er aussehen wird oder ist das ein unbewusster Vorgang?


    2.) Wie ist es mit den Primärfähigkeiten? Da der Träumer sich einen neuen Körper formen kann, kann er dann seine Fähigkeit ebenso frei wählen oder geschieht dies auch mehr unterbewusst/von allein und passt sich entsprechend dem Geist/Wandler an?


    3.) Du hast geschrieben, dass die Wachen der Nebelpforte Menschen gewöhnlich davon abhalten, unbedacht die Traumlande zu betreten. Welche Umstände veranlassen sie dazu, einen Träumer auf die andere Seite zu ziehen und somit zum Traumwandler zu machen?


    4.) Der Schatten eines Wandlers verblasst mit der Zeit. Ab wann beginnt er zu verschwinden und wie lange dauert es ungefähr, bis der Wechsel zum Verlorenen Kind eintritt? Wie kann man sich das vorstellen? Hat das Verblassen irgendeinen Einfluss auf den lebenden Schatten?
    Ändert sich mit dem Rassenwechsel die Primärfähigkeit von allein oder besteht auch hier die Wahl, was sie sein wird?


    5.) Wie kann man sich die Geburt eines Lumariers vorstellen?
    Da sich der Sternensee unter der Kontrolle der Albträume befindet: Wie hoch sind seine Überlebenschancen bzw. wie wird sichergestellt, dass er nicht unmittelbar nach seiner Entstehung von Nachtmahren gefunden und wohl vernichtet wird?


    6.) Da sie sich mit ihrem Zeitrhythmus ja nicht an der realen Welt orientieren können: Haben die Traumlande eine eigene Zeitrechnung?


    7.) Wenn man fragen kann, ohne dass die Antwort etwas von der Story spoilert: Wer ist der Goldene?

    Ein schwacher, klagender Laut erklang einmal mehr neben seinem Ohr, was Alec leicht resigniert seufzen ließ. Er wusste auch so, dass das junge Feurigel noch immer Serena nachsah und der beendeten Spielerei nachtrauerte.
    Camio saß inzwischen wieder auf seiner Schulter und war gekränkt als auch scheinbar am Boden zerstört. Seine einmalige Gelegenheit, sich mit seiner Faszination für glänzende Dinge auszutoben (wofür es normalerweise Mahnworte von Alec hagelte), war zunichte gemacht worden. Natürlich war daran nur Alec allein Schuld. Wer denn auch sonst? Schließlich hatte sein Verhalten Serena verjagt. Daran gab es absolut keinen Zweifel.
    Ein entrüstetes Schnauben tat diesmal die Verärgerung des jungen Pokémons kund, wich aber recht bald einem weiteren jammernden Laut, dessen zitternder Ton die Enttäuschung hinter der schmollenden Fassade nur allzu gut erkennen ließ. Aufmunternd legte Alec seinem Schützling eine Hand auf den Kopf und begann diesen leicht zu streicheln. Camio schmiegte sich an die Handfläche, bedeutete ihm so weiterzumachen, und Alec verfluchte innerlich den schlagartig aufkommenden Impuls – ausgelöst durch seine ihm so verhasste phobienhafte Angst – sich fluchtartig von dem jungen Pokémon zu entfernen. Wenn gleich er auch Fortschritte machte und nicht jedes Mal Kreuze schlagend vor der kleinen Feuermaus zurückwich, wenn sie seine Nähe suchte – er hatte noch einen langen, beschwerlichen Weg vor sich, bis er damit umgehen konnte. Schließlich konnte der Kleine für die Probleme seines Trainers beileibe nichts...


    Das Dorf hinter sich lassend, hatten sie inzwischen den Küstenpfad erreicht und wanderten nun mit etwas Abstand zur vorausgehenden Gruppe auf dem warmen, hellen Sand den Strand entlang. Alec war aus einem spontanen Gefühl heraus Serenas Aufruf gefolgt und hatte sich den anderen Trainern angeschlossen. Zunächst etwas zweifelnd und noch befangen vom Verlauf des Gesprächs, hatte er dagestanden und sie lediglich angestarrt, dass man meinen konnte, jedes Leben war aus ihm gewichen. Eine kleine auffordernde Geste ihrerseits reichte jedoch erstaunlicherweise aus, dass er der zu sich winkenden Hand nachgab, sich in der Eile unüberlegt seinen hoffnungslos überfüllten Reiserucksack packte, die Pflanzsets verstaute und mit einem unguten Gefühl das Center verließ.
    Zumindest schien er nicht als Einziger diesen Entschluss gefasst zu haben, da er neben sich noch weitere Personen ausmachen konnte, die nicht unmittelbar zur Gruppe aufschlossen, sondern lieber etwas Distanz wahrten, aber so dennoch unverkennbar ihre Absicht aufzeigten.
    Sein Blick glitt währenddessen umher und betrachtete halb gedankenverloren die Szene um ihn herum. Die rauen, hohen Felsen, die neben ihnen in den blauen Morgenhimmel emporstiegen, bildeten einen passenden Kontrast zu dem ruhigen, klaren Meer und dem weißen, weichen Sand, auf dem sie sich bewegten. Es war faszinierend, aber auf eine eigene Weise einladend. Man hätte sich hier gut in den Sand setzen oder auch legen können, das angenehme Licht der Sonne und das herrliche Wetter genießen, während die Wellen im Hintergrund rauschten und man sich der entspannten Atmosphäre hingab. Die Vorstellung war nur allzu verlockend, vor allem ein Schläfchen erschien reizvoll und trieb die Müdigkeit in Alec wieder hoch.


    Seine Gedanken wurden allerdings jäh von lebhaften, kleinen Hieben unterbrochen, die in hastigem Rhythmus auf seine Wange trafen und ihn so dem Wunsch nach Schlaf wieder entrissen. Camio stieß einen freudigen, leicht drängenden Ruf aus, viel zu laut für das empfindliche Ohr, in das er brüllte, und verwies Alecs fragenden Blick kurzerhand mit einem ausgestreckten Ärmchen auf eine Stelle am Strand. Dort lag eine vielleicht handtellergroße Muschel, meerblau im Farbton und wirklich hübsch anzusehen. Ein Anblick, dessen Auffälligkeit fehl am Platz wirkte und sein Interesse weckte.
    „Du willst sie haben, hm?“ Die Antwort war ein überlauter, fast euphorischer Ausruf, der Alec einmal mehr mit Erstaunen über die Vielfalt von kindlicher Freude versetzte. Der Ärger über die vorigen Geschehnisse war für den Augenblick offensichtlich vergessen und das Feurigel erfreute sich in Anbetracht seiner Entdeckung guter Laune, was Alec ebenfalls ein leises Lächeln auf die Lippen zauberte.
    Doch bevor er reagieren konnte, bückte sich bereits ein anderes Gruppenmitglied nach dem neu erwählten Schatz und mit dem empörten Aufschrei Camios wusste Alec um den gebrochenen Frieden. Der Unmut brach erneut hervor. Augenblicklich war eine allzu vertraute, fast sengende Hitze am Nacken spürbar, als die Flammen des Feurigels entbrannten und ein leises, gereiztes Geräusch, einem Knurren erschreckend ähnlich, erklang, als Camio dem Weißhaarigen hinterherblickte, der mit seinem neuen Andenken bequem von dannen zog.
    Soeben hatte sich jemand selbst unwillentlich zum Ziel kindlichen Zorns gemacht. Alec konnte schlecht wissen, dass sein Schützling noch im selben Moment wieder etwas im Schilde führte.


    Wirklich Gedanken machen konnte er sich ohnehin nicht, denn bereits wenige Momente später beherrschten Kampfgeräusche die angenehme Stille und die fröhliche Stimmung zerbrach. Eile fand ihren Weg zwischen die Anwesenden. Schließlich kam der Ursprung der ungewöhnlichen Lärmkulisse in Sichtweite. Fahrzeuge, ein umgestürzter Anhänger, leere, winzige Käfige. Spuren von entflohenen Pokémon. Einige Meter weiter standen zwei schwarz gekleidete Männer mit Schlingen versehenen Stäben. Zwei Rettan hatten sich bedrohlich vor einem kleinen Pokémon aufgebaut, das Alec als ein Larvitar zu identifizieren glaubte. Die Absichten schienen offensichtlich.
    Und schon im nächsten Moment brach das Chaos los.
    Befehle wurden gerufen, die Gruppe verteilte sich im Geschehen, manche Trainer liefen ins Gefecht. Ein Schlagabtausch aus Reaktionen und Attacken folgte. Die augenscheinlichen Wilderer zogen Waffen hervor, die Alecs gerade kippende Stimmung umso tiefer fallen ließ. Normalerweise war es nahezu unmöglich, den jungen Mann ohne Weiteres aus der Ruhe zu bringen oder ihn gar zu reizen. In diesem Falle allerdings klappte das wunderbar. Wut kochte mit fast brachialer Kraft in ihm hoch und zum ersten Mal in einer sehr langen Zeit kämpfte Alec bitterlich mit seiner Fassung. Da es aber keinem half, wenn er die Kontrolle verlor, zwang er sich, einen kühlen Kopf zu bewahren.


    Die Lage war schnell erfasst. Mit bestimmten Schritten trat er neben Serena, die Gesichtszüge hart und ein verachtender Blick in den kühlen, blauen Augen. Seine Gedanken arbeiteten schnell, wogen mögliche Züge ab und wo man helfen konnte. Der Entschluss stand rasch fest.
    Kurzerhand holte er Nias Pokéball hervor und rief die kleine Kerze heraus, die ihren Trainer mit einem hellen Gähnen begrüßte. Neugier blitzte in den gelben Augen, sie verstand sofort. „Tut mir Leid, dich bei deinem Schlaf zu stören, aber wir haben momentan nicht wirklich Zeit für große Erklärungen. Du siehst den Kerl mit dem Elektroschocker dahinten? Ich will, dass du ihn überraschst und ablenkst. Mach dich unsichtbar, versuch hinter ihn zu kommen und schweb ihm dann vors Gesicht!“ Das Lichtel verschwand augenblicklich mit einem leisen Kichern und man konnte eine kleine, bläuliche Flamme schnell über den Boden huschen sehen, mit der Absicht, dem armen Kerl den Schreck seines Lebens zu verpassen.
    Anschließend setzte er Camio auf dem Boden ab, darauf bedacht, die energisch brennenden Flammen nicht zu berühren. „Bahn dir einen Weg zu Larvitar. Schütz es mit deinen Rückenflammen, sollte jemand zu nahe kommen. Und pass auf, dass es mit seinen Steinen keinen von unseren Pokémon trifft!“
    Schon im nächsten Moment flitzte auch das Feurigel, einen entschlossenen Ruf ausstoßend, los.


    OT: Immer diese Längen...
    Alec ist nun mit von der Partie. Nia wird versuchen, den Kerl zu überraschen und ihm die Sicht zu versperren, wenn sie wieder vor ihm auftaucht. Camio soll das bisher weitgehend ungeschützte Larvitar abdecken, unbedachte Berührungsversuche könnten u.U. zu Verbrennungen führen.

    Ein leises Niesen entfuhr ihm, als er unwillkürlich in die Sonne blickte und geblendet wurde. Die Hand zum Schutz gegen den hellen Schein erhebend, kniff Alec die Augen zusammen und betrachtete den azurblauen Himmel. Das Wetter war herrlich. Die Seeluft war frisch, der Tag noch jung und seine Stimmung gefärbt von den fröhlichen Gemütern, die, wie er, den warmen Vormittag genossen. Heute hieß es, ausspannen und Anemonia erkunden. Für alles weitere blieb später auch noch Zeit.


    Ein verschlafenes Gähnen erklang neben seinem Ohr, von dem Alec angesteckt wurde. Er reckte sich ausgiebig, dass seine Knochen schmerzhaft laut knackten. Eine gewisse Abgeschlagenheit lag ihm schwer auf den Gliedern. Er fühlte sich matt. Leichte Augenringe zeichneten sich unter seinen Iriden ab, die einen neidischen Blick auf das kleine Geschöpf auf ihm warfen. Regungslos, mehr einem Toten gleichend, hing das junge Feurigel über Alecs Schulter und schlief den Schlaf der Erschöpfung.
    Alec konnte es ihm nicht verdenken, wenn es ihm auch nicht ganz gerecht schien. Der gestern wütende Sturm hatte ihn die dringend benötigte Nachtruhe gekostet; Camio war nicht mehr zu beruhigen gewesen, zu groß war die Angst vor dem tosenden Regen und den vom Wind aufgerauten, knallenden Fluten gewesen. Das Unwetter legte sich, und irgendwann fand der Kleine schließlich aufgewühlt Schlaf in Alecs Schoß, wo er zuvor zitternd und starr verharrt hatte.
    Mit der Dämmerung legten die Beiden schließlich nach Anemonia ab. Camio, nun mehr heiter und vollkommen fasziniert vom Meer, verbrachte die Stunden bis zur Ankunft an der Reling, gebannt die im Sonnenlicht glitzernden Wellen betrachtend. In seinem Übereifer wäre er mehrfach fast von Bord gegangen, wäre Alec nicht rechtzeitig eingeschritten. Bei seinem letzten Sturz saß der Schreck tief genug, dass sich das Feurigel ängstlich auf die Schulter rettete, wo es, müde von der Seeluft, irgendwann einnickte.


    Inzwischen war seit der Ankunft einige Zeit vergangen. Alec hatte soeben die Apotheke verlassen und wollte nun zum Pokémon-Center zurückkehren. Eigentlich hatte er nur seinen Vorrat an Arzneien etwas aufstocken wollen, es schien jedoch kein Verkauf stattzufinden aufgrund eines angebotenen Lehrkurses, an dem er spontan beschloss teilzunehmen.
    Mit einem letzten prüfenden Blick auf seine neue Errungenschaft – ein Pflanzset, bestehend aus vier großen, grünen Töpfen und mehreren Beuteln Beerensamen, die er von einer freundlichen Dame am Ende des Kurses erhalten hatte – setzte er sich in Bewegung.


    Der Weg war nicht weit und bereits nach wenigen Minuten Fußmarsch trat Alec durch den Eingang des Centers. Er gedachte nicht lang hier zu bleiben. Lediglich das Set verstauen und vielleicht mit einer Kleinigkeit seinen leeren Magen beruhigen. Das Wetter war einladend. Vielleicht würde er später an den Strand gehen, die Sonne genießen und den ersehnten Schlaf im warmen Sand nachholen. Ja, das klang nach einem Plan, der ihm sehr gefiel.


    Genau in diesem Moment kam Leben in den trägen Körper auf seiner Schulter und ein zufriedenes, verschlafenes Gähnen erklang einmal mehr, als Camio aufwachte. Er streckte seine kleinen Glieder, fiel dabei fast vornüber, fand aber noch rechtzeitig Halt, indem er sich in Alecs Hemd krallte. Während der seinen Gedanken nachging, blickte das Feurigel sich neugierig um. Vielleicht fand man ja was interessantes.
    Tatsächlich fiel ihm recht schnell was ins Auge. Eine junge Frau mit vielen, glänzenden Ringen. Ihn faszinierten schillernde Dinge. Camio hatte einen regelrechten Narren an ihnen gefressen. Er spielte mit ihnen, ließ sie wenn möglich klimpern oder andere helle Geräusche machen und, nun ja, knabberte sie manchmal auch gerne an. Wie beispielsweise Alecs Anhänger.
    Er quiekte auffordernd und tippte mit einem Ärmchen gegen den Hals, da sein Trainer allerdings keinerlei Anstalten machte, ihn runterzulassen, zwickte er ihn demonstrativ ins Ohrläppchen, an dem sein Ohrring hing. Alec gefiel das gar nicht, was Camio wusste, ihn im Moment aber nicht weniger interessieren konnte. Das taten die Metallringe der Frau da hinten viel mehr.


    Die Ungeduld von Camio riss Alec aus seinen Gedanken. Mit einem resignierten Seufzer setzte er das Feurigel auf dem Boden ab, jedoch nicht ohne ihm vorher tadelnd auf die Schnauze zu stupsen. Dieses ließ ein entrüstetes Niesen hören, ehe es davon eilte.
    Einen Moment zu spät erkannte Alec, was sein Schützling wieder im Kopf hatte. Sein warnender Ruf konnte nicht mehr verhindern, dass dieser einfach auf den Schoß einer Frau sprang, die etwas abseits auf einem der Sitzgelegenheiten Platz genommen hatte. Camio seinerseits begrüßte sie mit einem freudigen Quietschen und begann, ohne sie oder den herannahenden Alec zu beachten, begeistert mit ihren Armreifen zu spielen.

    *

    Ein erschrockener Laut entwich Serena, als plötzlich ohne Vorwarnung ein kleines Wesen auf ihrem Schoß landete. Sichtlich verdutzt hatte sie im ersten Moment die Arme gehoben, nach denen sich das kleine Feurigel, welches sich als der „Angreifer“ herausstellte, zu hangeln versuchte. So nahm sie zögerlich die Arme wieder herunter und hielt der kleinen Feuermaus eine Hand hin, damit es an ihr schnuppern konnte. Dabei verursachten die Silberreifen an ihrem Handgelenk ein helles Klimpern.
    „Na Kleines, wo kommst du denn her?“, erkundigte sie sich bei dem kleinen Gesellen, der genau wie ihre beiden Gefährten noch sehr jung zu sein schien.

    *

    „Camio...“ Alecs Stimme klang ruhig aber streng, als er schließlich vor der Szene zum Stehen kam und den kleinen Rabauken mit hochgezogener Augenbraue betrachtete. „Ich habe dir schon mehrfach erklärt, dass es sich nicht gehört, einfach Leute anzuspringen oder Dinge mitzunehmen, nur weil sie dir gefallen. Du willst es einfach nicht lernen.. Was mache ich nur mit dir?“
    Camio währenddessen hatte in seiner Spielerei kurz innegehalten und schaute seinen Trainer mit schiefgelegtem Kopf an, bevor er ein fragendes „Feu“ erklingen ließ und eine Geste vollführte, die wage an ein Schulterzucken erinnerte. Schließlich widmete er sich wieder in aller Seelenruhe verzückt den Armreifen.
    Alec seufzte. Es war schon anstrengend genug, dass er sein Mäulchen nicht von seinem geliebten Anhänger fernhalten konnte. Dass er mit seiner Eigenart, die ihn sogar seine eigentliche Scheu vergessen ließ, auch noch andere belästigen musste...
    Sein Blick wanderte zu der jungen Frau, auf deren Schoß Camio es sich bequem gemacht hatte. Sie war dem Anschein nach kaum älter als er selbst. Und durchaus hübsch, das musst er sich eingestehen. Groß, feine Züge, blaue Augen, mitternachtsblaues Haar in kurzem, frechen Schnitt – das ihm seltsam bekannt vorkam. Hatte er sie zuvor schon einmal gesehen? Einen derartigen Farbton sah man sicher nicht oft, dennoch...
    Achtlos schob Alec die Gedanken zur Seite. Es gab im Moment wichtigeres. Mit einem leisen, verlegenen Lächeln sprach er die Dame an: „Es tut mir wirklich Leid, dass dich mein Feurigel so überfallen hat. Er liebt alles, was irgendwie glänzt oder im Licht funkelt. Da kann er seinen Spieldrang nicht immer im Zaum halten.“ Er schenkte ihr einen entschuldigenden Blick. Wie unangenehm ihm das war, konnte man aus seiner Mimik lesen.

    *

    „Camio heißt du also, Kleiner?“, erkundigte sich das Stuntgirl, welches sich von der überraschenden Attacke bereits wieder erholt hatte, lächelnd. „Da hast du aber einen feinen Namen abbekommen.“ Das kleine Feuerpokémon wirkte jung, genau wie ihre beiden Lieblinge und wirkte auch genauso unschuldig. „Es macht mir nichts aus, ich hab auch zwei so junge Dinger bei mir, zumindest, wenn ich sie gerade nicht an Joy abgegeben habe. Pokémonkinder können einen wirklich auf trapp halten und hören noch furchtbar schlecht, nicht wahr?“, wandte sie sich an den Trainer des Kleinen und schenkte ihm ein offenes Lächeln, während sie Camio ihr linkes Handgelenk hinhielt, damit er ihre Armreifen untersuchen konnte, während sie ihn mit der Rechten kurz unter dem Kinn kraulte. Dieses Kerlchen war auch einfach zu knuffig.

    *

    Unwillkürlich spürte er eine leichte Wärme auf seine Wangen schleichen, als sie sich kaum merklich rötlich färbten. Warum, konnte sich Alec nicht erklären. Aber er konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern. Ein schiefes, aufrichtiges Lächeln, das sicherlich ungeschickt wirken musste.
    “Oh ja, je jünger sie sind, desto schwerer und unzähmbarer sind sie mit ihrer neugierigen, verspielten Art. Aber so sind Kinder eben, nicht wahr? Sie wollen die Welt entdecken, aber das möglichst ohne nervige Regeln und Erwachsene, die immer alles besser wissen. Da sind Menschen wie Pokémon gleich, schätze ich." Er blickte auf seinen Schützling herab, der ihn seit jüngster Zeit begleitete und kaum von der Seite wich. Camio schaute kurz auf und quietschte zustimmend, was allerdings in einem hellen Gähnen endete. Er schmiegte sich gegen die kraulende Hand und begann neugierig an einem Silberreif zu knabbern. Man konnte ihm die Freude an der Spielerei deutlich ansehen, was Alecs Lächeln wachsen ließ.
    "Camio ist erst wenige Tage alt. Ich habe ihn als Ei vor Kurzem auf dem Fest des Lebens in Teak City bekommen, sie wurden von den Pensionsleitern an junge Leute vergeben."

    OT: Erster Teil des Posts mit Sheewa und damit bin ich dann auch wieder in Johto dabei :3

    Kalos. Ihr Gegenüber kam wie sie aus Kalos. Vergessen war das Unbehagen, jemanden achtlos angerempelt zu haben, ersetzt durch die Freude, einen Landsmann zu treffen. Ihre Mimik hellte sich augenblicklich auf und ein neugieriges Funkeln trat in ihre zweifarbigen Augen. „Du kommst auch aus Kalos? Woher genau, wenn man fragen darf? Findest du nicht auch, dass Kaffee aus dem Pokémon-Center einfach nicht mit dem Zuhause mithalten kann?“ Bei der letzten Frage, die ihr mehr herausgerutscht war, senkte sie die Stimme. Sie wollte Schwester Joy gegenüber nicht unhöflich erscheinen. Aber vielleicht – nein, sicherlich – hatte sie einen Leidensgenossen gefunden. Und selbst wenn nicht, es musste einfach mal gesagt werden.
    Ihre Gedanken schweiften ab und sie begann mehr unbewusst, ihren Gegenüber zu mustern. Er war ein junger Mann, kaum viel älter als sie, und nicht unbedingt unansehnlich. Groß, Dreitagebart, der irgendwie nicht nach 3 Tage Lebensdauer aussah und dunkle, leicht zerzauste Haare. Sie fand ihn auf Anhieb sympathisch. Irgendetwas sagte ihr, sie hatten mehr gemein als nur unordentliche Frisuren. Raelenes Interesse wurde dadurch nur umso mehr entfacht und ein leises Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
    Das jedoch gleich darauf wieder erstarb, als ihr auffiel, dass sie ihn angestarrt hatte. „Tut mir Leid! Ich war gerade in Gedanken...“ - „und dann wunderst du dich, wenn Leute dich schräg anschauen?“ Sie rieb sich peinlich berührt den Nasenrücken, der noch vom Aufprall schmerzte. „...Ah, ich war gerade auf dem Weg zur Arena. Vielleicht hast du davon gehört, aber Prof.Eich hat einen Aufruf gemacht, dass er nach Leuten sucht, die das Auftauchen seltener Pokémon in der Region untersuchen. Das Treffen hat schon vor 15 Minuten angefangen, ich muss mich also beeilen!“

    *


    Dorian, dessen Gedanken häufig abschweiften, wenn er eigentlich zuhören sollte, war gerade damit beschäftigt sich das Mädchen - dessen Namen er noch nicht kannte - etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Abgelenkt von den ungebändigten Haaren und den verschiedenfarbigen Augen war ihm nicht wirklich aufgefallen, dass sie ihn im Gegenzug ebenso eindringlich musterte wie umgekehrt.
    Zwei Begriffe zogen jedoch Dorians Aufmerksamkeit fort von der Physiognomie seiner Kollisionspartnerin - die er in ihrer irgendwie absichtlich abgewetzt wirkenden Art durchaus ansprechend fand - und zurück in die Realität: "Kaffee" und "Professor Eich".
    Dezent grinsend beugte er sich ein Stück hinunter weg von Schwester Joy. "Scheußlich der Kaffee hier. Terrible! Aber man nimmt, was man kriegt. Auf meinen Reisen bin ich nicht so wählerisch." Etwas verlegen ob seiner etwas überbordenden Offenheit tat der Botaniker das, was er immer tat, wenn er sich selbst irgendwie unangenehm war. Seine linke Hand verlor sich in seinem Bart, völlig autark formte sie sein Gesichtshaar zu unbeständigen Zwirbeln. "Mein Name ist übrigens Dorian. Zu Professor Eich wollte ich auch. Ich freue mich schon die ganze Woche wie verrückt darauf, ihn zu treffen!" Nach kurzer Pause fuhr es ihm durch Mark und Bein. "Moment. Das Treffen findet HEUTE statt? Mon dieu! Ich bin seit einer Ewigkeit auf den Beinen! Das war es dann wohl..." Enttäuscht lehnte Dorian sich gegen den Rezeptionstresen. "Und nun?"

    *


    „'Und nun?'“, wiederholte sie etwas verständnislos. „Ist doch ganz klar; wir gehen in die Arena. Das Treffen hat zwar vor einer Viertelstunde begonnen, fertig werden sie aber bestimmt noch nicht sein. Wir müssen uns nur etwas beeilen, aber die Arena ist ja ziemlich in der Nähe. Also los, Trübsal blasen hilft da auch nichts, gehen wir,...ähm..Dorian, richtig?“ Sie blickte unsicher zur Seite und kratzte sich verlegen an der Wange. Er hatte sich gerade erst vorgestellt, und sie hatte seinen Namen bereits wieder vergessen. Das war so typisch. Hoffentlich nahm er das ihr nicht allzu übel. Nun ja...
    Mit einem schiefen Grinsen gedachte sie ihr Unbehagen zu überspielen, doch recht gelingen wollte es ihr nicht. „Raelene; freut mich, hier einen Landsmann zu treffen~“ Sie deutete spielerisch eine leichte Verbeugung an, ehe sie Dorian die Hand entgegenstreckte: „Wollen wir?“
    Gut, in Anbetracht ihrer Absichten hätte sie sich die Frage genauso gut sparen können, wartete sie doch keine Antwort ab, sondern packte den jungen Mann geradewegs am Handgelenk und verließ, ihn hinter sich her ziehend, in eiligem Tempo das Pokémon Center.


    Raelene stieg zu ihrer besten Laufgeschwindigkeit auf, während sie mit ihrer neuen Bekanntschaft im Schlepptau durch die Straßen jagte. Mögliche Beschwerden oder Klagen dessen wurden natürlich geflissentlich ignoriert.
    Im Nachhinein betrachtet war ihr Tempo vielleicht etwas zu hoch gewesen.. Unfähig, noch im letzten Moment richtig abbremsen zu können, krachte Rae mitsamt Dorian letztlich geradewegs in die Schiebetüren der Arena, deren Automatik nicht schnell genug schalten konnte, um die Ankömmlinge einzulassen. Eine entrüstete Flut an kalos'schen Schimpfwörtern und wüsten Flüchen erklang, als die Jugendliche düsteren Blickes durch die sich öffnenden Türen in das Gebäude trat. Ihre Nase fühlte sich nunmehr taub und irgendwie flach an, wo zuvor noch der Schmerz des Aufpralls dumpf nachgepocht hatte. Nach einem Moment der Stille ließ sie peinlich berührt Dorians Handgelenk los und schenkte ihm einen entschuldigenden Blick, ehe sie etwas außer Atem in den Raum keuchte: „Wir sind da! Haben wir irgendwas verpasst?“


    OT: 2.Teil des Einstiegsposts mit Galen und erster Post nach Jahren o/ (oder?)
    Man merkt, wie eingerostet ich bin... (Dieses Ende.. e,e) Na ja, nichtsdestotrotz, auf ein spannendes und langes RPG~ c:
    *Terrible = dem Englischen gleich: furchtbar/entsetzlich/schrecklich

    Das war nicht so gemeint, ob wir irgendwas tun müssen, um fortan als bös' zu gelten. Eher was muss man im Generellen verbrechen, um auf der Liste zu landen? Kapitalverbrechen, Verrat, Pläne gegen die Engel schmieden, banalere Vergehen? Bin nur neugierig^^.

    Du hast geschrieben, dass Layer 0 und teils auch 1 gerne Ziel der Engel werden. Layer 0, weil sie zu mächtig sind und somit wohl Gefahrenpotential haben; werden Layer 1 wirklich nur einer reinen Abstufung wegen oder auch wegen ihrer möglichen Roots beseitigt? Inwiefern wird entschieden, welche Layer 1 das Pech haben für die Fassade der Welt zu verschwinden? Wie hoch stehen die Chancen einem Beseitigungsversuch zu entgehen oder ihn zu überstehen? Es muss ja auch den ein oder anderen lebenden Layer 0 geben (u. A. könnte man sie sonst ja auch nicht spielen, oder nicht?) Wie kann man sich das Leben als Gejagter vorstellen? Und was muss man tun, um auf die Schwarze Liste der Engel zu kommen, auf die wir ja alle gelangen?


    /Edit: Lässt sich vor dem Rootlink eigentlich irgendwie feststellen, welchen Root man hat?

    Da ich es dir ja versprochen hab, bekunde ich hiermit dann auch offiziell mein Interesse. Hoffe doch sehr, er wird angenommen, da er wirklich interessant klingt c: Fragen folgen sicher recht bald~


    /Edit: Hier kommen auch schon die ersten Fragen. Gibt es irgendwelche Einflüsse, die bestimmen, mit was für einem Root man geboren wird? Besteht eine Vererbungsmöglichkeit? Dass z.B. ein Kind einen ähnlichen Root wie ein Elternteil hat oder aus beiden gar ein neuer (z.B. Mischform) entsteht? Gilt dasselbe auch für Layer? Oder wird alles durch reinen Zufall bestimmt? Wenn man Zwillinge hat, können deren Roots und bei Layer 1 auch die Stigmen ähnlich bis fast gleich sein?

    Name: Raelene K. Royer; kurz Rae
    Geschlecht: weiblich
    Alter: 19 Jahre
    Geburtstag: 2.August


    Wunschregion: Kanto


    Aussehen:
    Spricht man das erste Wort aus, das einem beim Anblick des 1,68 Metern großen Mädchens in den Sinn kommt, handelt es sich meist um Ausdrücke wie wild oder rebellisch. Wo man den Blick auch hinschweifen lässt, sieht man Fetzen und Risse in der Kleidung, Edelstahlschmuck, Piercings an den unterschiedlichsten Stellen – von Ohren bis Bauchnabel, Nähte und auch das ein oder andere in die Haut gestochene Kunstwerk. Selbst nach ausgiebigem Mustern gibt es immer wieder kleine Details, die einem erst im Nachhinein ins Auge stechen. Dieses wandelnde Chaos, das Rae als sich selbst bezeichnet, wird von ihr auch stetig abgeändert und durch die seltsamesten Accessoires erweitert. Für sie ist ihr Körper nicht mehr als eine experimentelle Leinwand. Quasi „Kunst auf Beinen“.


    Beginnt man mit der Erkundung ganz oben, sieht man zunächst den wilden, aschblonden Schopf, dessen Kürze zwischen Kinn und Schultern hängt und meist in irgendeiner Form hochgesteckt oder –gebunden ist. Entweder als improvisierter Dutt, aus dem kurze Strähnen widerspenstig abstehen oder achtlos zu einem zerzausten Zopf gemacht. Häufig kann man auch seltsame, von Haarspangen gespickte Mischformen sehen, die irgendwo dazwischen liegen, und in ihrer ganzen Ungekämmtheit von Rae stolz als Frisur bezeichnet werden. Gekrönt wird das Ganze stets durch einen willkürlichen Seitenpony, der aus unterschiedlich langen, eigenwilligen Strähnen besteht.
    Sind die Haare einmal offen, so umrahmen sie in leicht wirren Strähnen locker das Gesicht der Jugendlichen. Dieses ziert eine schlanke Nase, markante Wangenknochen und eher schmale Lippen. Alles nichts, was einem bewusst auffällt, bleibt jeder Blick auf Wanderung doch bei Raes Augen stehen. Sie sind von blauer Färbung, teilen sich jedoch nicht denselben Farbton. Während das eine in einem von weißlichen Flecken durchsetztem Eisblau strahlt, glimmt das Gegenstück in einem tiefen Dunkelblau. Ob das Mädchen nun an Heterochromie leidet oder schlichtweg sich einen Spaß mit Kontaktlinsen erlaubt, um umso mehr aufzufallen, weiß man nicht. Aber seineWirkung verfehlt es definitiv nicht. Selbst die schwarzen Kreuznähte, die ihr Gesicht unter dem linken Auge und an der Unterlippe zieren und für die sie häufig seltsam angeschaut wird, fallen vielen deswegen erst beim zweiten Blick auf.


    Nicht weniger unordentlich geht es bei Raes Kleidung zu. So ziemlich alles, was sie trägt, ist irgendwo gerissen, zerfetzt, hat Löcher oder ist mindestens stellenweise leicht verschlissen. Ihre beiden Tanktops sind ein recht hübsches Beispiel dafür. Während das ehemals schwarze, dank der Sonne nun anthrazitfarbene, engere Top noch gut davongekommen ist und nur kleine Maschen aufweist, ist es um das, das sie oben drüber trägt, deutlich schlechter bestellt. Früher mal weiß und im Schnitt viel lockerer als das Untere, zieren mehrere Risse und Nähte das Oberteil. Die Träger sind ihr schon manches Mal gerissen, wie man gut sichtbar am schwarzen Garn erkennt, das sie zum Flicken gewählt hat. Irgendwann hat sie in die aus Langeweile zwei kleine Metallringe auf Schulterhöhe eingearbeitet, um es etwas hübscher zu gestalten. Immerhin hat sie da saubere Arbeit geleistet, da man auch genauso gut davon ausgehen könnte, dass sie das Top so gekauft hat. Der Ausschnitt ist stellenweise eingerissen, jedoch nur bedingt mit kleinen Sicherheitsnadeln notdürftig repariert. (Nein, man sieht dennoch nichts ;p Nicht dass es bei ihrer eher knabenhaften Figur viel zu sehen gäbe) Der Saum existiert übrigens auch nicht mehr. An seiner Stelle ist der Stoff verschlissen und zerfetzt. Für den Einen ein Zeichen, das Teil endlich fortzschmeißen, für Rae ein nettes Mittel zur Individualisierung.
    Schaut man sich ihre verwaschenen, kurzen Jeansshorts an, findet man verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Topsaum. Zerfranste Hosenbeine und Risse im Stoff ergänzen hier das Bild. So in etwa verhält es sich auch mit ihrem Schuhwerk – ausgetretene, knöchelhohe, dunkle Schnürstiefel dienen ihr als besohlter Untersatz. Die einzigen Kleidungsstücke, die sich in einwandfreiem Zustand befinden, sind ihre Kapuzenjacke und die Gürtel, die sie trägt.


    Ausrüstung:
    Raelene schleppt zwei Taschen mit sich herum. Eine ist an einem der beiden Gürtel befestigt, der sich locker um ihre Hüften legt. In diesem kleinen Ding befinden sich ihre Pokébälle, benutzte wie unbenutzte, sowie ihr Geldbeutel, schwarzer Pokédex, silberner PokéCom und einige Stifte.
    In der großen Umhängetasche verwahrt sie die für sie wesentlicheren Dinge wie ihre Kamera, einen alten, abgegriffenen Zeichenblock, ein selbst gebundenes und illustriertes Buch über allerlei Pflanzen und ihre medizinische Wirkung, ein dazu passendes Lehrbuch sowie einige Beeren, Arzneien und Ersatzklamotten (die, oh Wunder, in keinster Weise kaputt sind). Und natürlich ihr wichtigster und heiligster Besitz – ihr geliebtes Plüsch-Dragoran Akio, das sie mit drei Jahren von ihrer Mutter geschenkt bekam.


    Charakter:
    Zugegebenermaßen wirkt Rae auf viele einschüchternd, gerade wenn es um Kinder geht. Sie scheint nicht die Art Person zu sein, in dessen Nähe man sich leichtfertig wagt, aus Angst, sie könnte, weiß Gott noch was mit einem tun. Ihr raues Äußeres hat schon so Manchen abgeschreckt oder gar dazu veranlasst, die Straßenseite zu wechseln, wenn sie entgegen kam.
    Ganz unschuldig ist sie an diesen Reaktionen nicht, denn wer mit einer Grimasse durch die Gegend zieht, braucht sich nicht wundern, wenn die Leute verunsichert das Weite suchen. Sie ist sich durchaus bewusst, dass sie anderen mit ihrem Auftreten meist Unbehagen bereitet, schließlich macht sie das die meiste Zeit auch mit Absicht. Raelene findet großen Spaß daran, die Blicke anderer Leute zu spüren und deren Reaktionen zu beobachten. Wenn sie es darauf anlegt, kann sie sogar recht bedrohlich wirken, frei nach dem Motto, guck mich schief an und du beziehst Prügel, Junge. Dass ihre Augen dank der ungewöhnlichen Färbung dabei gerade zu eisig wirken können, macht es nicht unbedingt besser.
    Ja, Rae hat reichlich Freude daran, unschuldigen Seelen zu ihrem Vergnügen Angst einzujagen und zu ärgern. Ist eben ein gut bewährtes Mittel gegen Langeweile.


    Man weiß nun, dass Rae gern Schabernack auf Kosten anderer treibt und dabei ziemlich böse vorgehen kann. Aber ist sie genauso hart, wie sie sich gern aufspielt, zu sein? Nein, ganz und gar nicht. Raelene ist beileibe keiner, vor dem man sich fürchten müsste. Zwar scheut sie vor einer saftigen Backpfeife nicht zurück, wenn ihr Worte nicht aussagekräftig genug sind, an sich jedoch ist die Jugendliche ganz anders. Hinter der unnahbar scheinenden Fassade verbirgt sich ein derart facettenreicher Charakter, das er in seiner Gesamtheit schon beinahe für zwei Personen reichen würde.
    Gibt man Rae nur keinen Grund, einen nicht zu mögen oder macht sie wütend, ist sie ein sehr umgänglicher Zeitgenosse. Wenn ihr nicht danach ist, andere zu ärgern, trifft man sie in der Regel gut gelaunt und mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen an. Rae ist sehr stimmungsbezogen und agiert ihrer aktuellen Laune entsprechend. Passt ihr etwas nicht, hält sie damit nicht hinterm Berg, und wenn sie es hinaus posaunen muss, damit es Gehör findet. Dass das nicht jedem gefällt, ist klar. Dass das Rae aber vollkommen egal ist, auch. Sie kann eben manchmal ein echtes Temperamentbündel sein.

    Eigentlich ist das Mädchen ein sehr fröhliches Gemüt. Sie lacht viel, redet gern und klopft so manchen unsinnigen Spruch, wo sich manche Leute nur an den Kopf fassen können. Ihr Mundwerk ist groß, und so ziemlich alles, was da rauskommt auch verdammt frech.
    Für Raelene steht Spaß, Ungezwungenheit und Individualität im Vordergrund. Etwas, dass sie sich niemals nehmen lassen würde und was sie vehement beschützt. Daraus resultiert übrigens auch ihr Problem mit Autoritäten. Es gibt keine Person, der sie sich freiwillig unterordnen würde. Außer man hat sich ihren Respekt verdient, was keineswegs so leicht ist, die Mühe aber alle Mal wert.
    Sie liebt das Leben und für sie scheint nichts mehr zu zählen, als dieses in vollen, ungehemmten Zügen zu genießen. Das wahre Glück fängt schließlich da an, wo man ein Stück Freiheit zu fassen bekommt. Warum sich also übermäßig an Fremde binden und selbst einschränken?


    Zu dem Ganzen kommt noch, dass Rae ein Ego hat, das ungefähr so groß ist wie ganz Kanto. Selbstzweifel plagen sie nur bei einer Sache – kleinen Kindern. Diese verunsichern sie sehr, und bringen sämtliche Erinnerungen zurück, die sie erfolgreich verdrängt hat, im Glauben, damit abgeschlossen zu haben. Dasselbe gilt, wenn Leute sie an einen Fluss bringen. So glücklich, wie sie immer ist, so stürmisch kann ihr Geist seinen Ketten entrissen werden... Besonders schlimm ist es, wenn man sie auf ihren kleinen Bruder anspricht oder gar versucht sie zu überzeugen, dass sein Tod nicht ihre Schuld war. Ihr Geist ist darauf festgefahren, sie habe ihn indirekt umgebracht und nichts kann sie davon abbringen... Es ist nun einmal ihre Bürde, die man nicht erleichtern kann. Der Einzige, der das fertig bringen kann, ist sie selbst.


    Geschichte:


    Pokémon:
    Superball
    Haku (♀), Lv.26
    Dratini
    Fähigkeit: Expidermis


    Haku ist Raelenes erstes Pokémon und ihr Partner seit Beginn der Reise. Sie ist ziemlich fröhlich und sehr anhänglich, liebt Schmuseeinheiten und den Kontakt zu anderen. Es passiert nicht selten, dass Haku sich bei jemandem, den sie für sympathisch befindet, um Bein oder Hals schlängelt und sich dann freudig quietschend an ihn schmiegt und knuddeln will. Wenn man sie für sich gewinnen will, reicht meist schon einmaliges, ausgiebiges Schmusen oder was Essbares, bevorzugt süße Beeren und Pokériegel.
    Durch ihre verspielte Art hat sich Haku schon den Weg in so manches Herz geebnet. Insbesondere war der Besitzer dessen weiblich. Sie ist einfach ein niedlicher Fratz, den man gerne haben muss.


    TauchballNilima (♀), Lv.25; kurz Nila
    Lapras
    Fähigkeit: H2O-Absorber


    Nila ist die Älteste von Raes Pokémon. Sie ist quasi die einzige 'Erwachsene' in der Gruppe und gibt sich auch gern so. Sie bevorzugt es, für sich zu sein und verbringt ihre Zeit am liebsten in der Nähe von weiten Gewässern oder im Pokéball, wo sie sich ihrer liebsten Beschäftigung widmet – schlafen. Nila verbringt die meiste Zeit damit, zu dösen. Meist sieht man sie mit geschlossenen Augen im Wasser umhertreiben oder dabei den Himmel beobachten. Entspannung und Ruhe gehen ihr über alles.
    Raelene traf sie kurz nach Antritt ihrer Reise in der Azurbucht, wo die junge Laprasdame gerade ein Schläfchen hielt. In ihrem Übereifer verbrauchte Rae nicht nur mehr als die Hälfte ihrer Bälle, um sie einzufangen, sondern lernte auch gleich eine wichtige Lektion für das Leben: Wecke nie ein schlafendes Lapras, es sei denn, du bist lebensmüde.


    SuperballAlan (♂), Lv.26
    Koknodon
    Fähigkeit: Überbrückung


    Alan ist ein wiederbelebtes Pokémonfossil, das Rae von einem älteren Herrn, einem Archäologen, geschenkt bekam als Dank dafür, dass sie sich um sein verletztes Pokémon gekümmert hat.
    Das Koknodon ist ein recht aufgedrehter Geselle. Wie ein kleiner Junge hetzt es neugierig durch die Welt, und lässt dabei jeden hinter sich, der mit seiner fidelen Art nicht zurechtkommt. Literarische Hummeln im Hintern, will er ständig spielen oder sich mit jemandem messen. Sein Partner dafür meist ist Livius, mit dem er sich auf regelmäßiger Basis rauft.
    Hat er seine ruhigen Momente, kann man ihn meist dabei beobachten, wie er faulenzt oder schläfrig in der Sonne liegt. Alan ist seiner Trainerin gar nicht so unähnlich, für beide ist Spaß und der Genuss am Leben des Wichtigste, und beide können sie mit ihrer unvergleichlichen Art so manchen zum Staunen bringen.


    HyperballLivius (♂), Lv.25, reagiert eher auf Liv oder Levy
    Kapuno
    Fähigkeit: Übereifer


    Livius ist das jüngste Mitglied der Gruppe und ziemlich verfressen. Da er nichts sieht, schnappt er nach allem, was sich in seiner Riechweite befindet. Und das kann bei den Beissern verdammt wehtun, wie Rae schon festgestellt hat. Daher sollte man das Kapuno nicht unüberlegt anfassen. Es sei denn, man kann den einen oder anderen Finger entbehren. Selbst seine Trainerin nähert sich ihm mit Vorsicht und kündigt etwaige Berührungsansichten vorher an. Nicht, dass Levy Spaß daran hat, andere Leute anzuknabbern; seine Bissattacken sind unabsichtlich und mehr instinktiver Natur.
    Problematisch sind sie zuweilen dennoch. Besonders wenn Raelene sich wieder allerlei Blessuren annehmen muss. Denn um sich zu orientieren, nutzt der Drache nicht nur sein Gehör, er rempelt auch oft Dinge an. Und das mit nicht unbedingt wenig Kraft, weswegen Levy immer irgendwo eine Verletzung hat, die es zu versorgen gilt. Zwar macht ihn das zum super Übungsobjekt für den Ernstfall, begeistern kann sich die Neunzehnjährige dafür trotzdem nicht. So manchen Kratzer trägt er auch von seinen ständigen Raufereien mit Alan davon. Eine Pause von der Arbeit ist bei diesem kleinen Wildfang wirklich nicht in Sicht.
    (Da Levy eine sehr feine Nase hat und alles, was essbar ist, kaum vor ihm sicher, hat sich Raelene das zu Nutzen gemacht und Livius darauf "abgerichtet", gewisse Beeren, Kräuter und andere Gewächse ausfindig zu machen - Voraussetzung ist jedoch, dass Levy den Geruch nicht als unangenehm oder gar unappetitlich empfindet. An sich eine wirklich sehr praktische Sache, um nicht stundenlang vergeblich durch die Botanik zu schleichen. Man braucht aber auch schnelle Reflexe, sonst wird das Suchobjekt gefressen, bevor es seinen eigentlichen Zweck erfüllen kann.)


    Spezialisierung: Botaniker(Fachgebiet: Mensch)
    Rae hat mit 15 Jahren angefangen, sich mit Medizin und Pflanzenheilkunde auseinanderzusetzen, mit dem Ziel vor Augen, später einmal Ärztin zu werden.
    Sie studiert die Botanik der verschiedenen Regionen, macht sich dazu Notizen und fertigt entsprechende, realitätsgetreue Skizzen und Zeichnungen von den einzelnen Pflanzen wie Beeren an. Ebenso schreibt sie Rezepte, Tipps und Tricks auf, die sie von anderen auf diesem Gebiet (z.B. Apothekern) bekommt. Auch versucht sie ihr Wissen stetig zu erweitern und kauft oder leiht sich jede Literatur, die sie dazu nur finden kann. Dadurch hat sie ein enormes Wissen angesammelt; da sich Raelene aber noch mitten im Studium befindet, hat sich noch keine allzu großen, praktischen Erfahrungen gemacht und ist für jeden Rat und jede Hilfe eines Erfahreneren dankbar.

    Name: Alexander Cantrall, für jeden aber nur schlicht Alec
    Geschlecht: männlich
    Alter: 21 Jahre
    Geburtstag: 10. Januar


    Wunschregion: Johto


    Aussehen:
    Die ersten Dinge, die einem ins Auge stechen, wenn man den Blick über Alec schweifen lässt?
    Man sollte sich lieber Zeit nehmen und ihn etwas genauer betrachten, denn es gibt eine Menge davon. Die Meisten fangen mit ihrer Musterung wohl von oben an. Als Erstes sieht man einen aschblonden – im Licht manchmal eher silbrig schimmernden – Schopf, der eine beeindruckende Eigenwilligkeit aufweist. Entweder sind die Haare lose und fallen ihm locker um und teils auch in das Gesicht, wo sie seine Ohren fast gänzlich bedecken. Oder aber er benutzt Haarklammern – die langen, schmalen – aus seiner schier unerschöpflich scheinenden Sammlung, für die er auch schon so manchen Kommentar über seine oh so feminine Seite hören durfte
    (nicht ratsam auszuprobieren). Dadurch werden seine zerzausten Haare in eine halbwegs geordnete Version ihrer selbst verwandelt. Die lästigen Strähnen verschwinden nach hinten, und er hat freie Sicht, wenn er mal wieder durch die Botanik kraucht.
    Sollte er jemandem in zweiterer Variante begegnen, lässt sich noch gleich eine Beobachtung machen: Der kleine, silberne Ohrring an seinem rechten Ohr. Er ist neben dem Kreuzanhänger, den Alec nie abnimmt, das einzige Schmuckstück, das er bei sich trägt.


    Zeichnet man nun eine waagrechte und eine senkrechte Linie von den Ohren bzw. dem Haaransatz, gelangt man zu seinen Augen, die mit ihrem hellen Blau sicher so manchen Blick auf sich ziehen. Ihr Grundton bildet ein kühles Azurblau, das sich zum Rand hin zunehmend verdunkelt, sich um die Pupille aber aufhellt, dass es fast so scheint, als hätte er einen weißen Ring. Meist liegt in ihnen ein Ausdruck von berechnender Aufmerksamkeit, denn Alec hat die Angewohnheit sein Umfeld stets genau zu beobachten, weswegen ihm selten etwas entgeht.
    Ansonsten gibt es in dem Gesicht, das sich irgendwo zwischen Mann und Jugendlicher befindet, nur noch eine schlanke Nase und schmale Lippen, auf die sich hin und wieder ein leises Lächeln schleicht.


    Weiter abwärts den sehnigen, vielleicht etwas dünnen Hals hinab, sieht man für gewöhnlich gar nichts außer Stoff, doch nicht unbedingt oft kommt es vor, dass Alec nur mit offenem Hemd herumspaziert, sofern es die Wetterlage erlaubt. Darüber, ob es sein Körper tut, muss er sich jedenfalls keine Gedanken machen. Von einem gesunden Teint mal abgesehen, wirkt seine knapp 1,90 Meter große Statur insgesamt von den kräftigen Armen, zum Bauch mit dem ausgeprägten Sixpackansatz, bis hin zu den hoffnungslos verdreckten Zehen sportlich und zeugt davon, dass Alec ziemlich viel Zeit in der Natur verbringt. Was das Bild jedoch erheblich stört, sind die sichtbaren Überreste alter Brandnarben, die sich gerötet und zerfurcht von der restlichen Haut abheben. Er spricht darüber nicht gern, weist jegliche Fragen nach deren Ursprung allerdings nicht immer ab.


    Glücklicherweise bekommt man sie in der Regel aber nicht zu Gesicht, da sie von Alecs Kleidung verdeckt werden. Da dieser sich häufig durch allerlei Gestrüpp und Dickicht schlägt, sieht die auch dementsprechend aus. Das, was er als, „Arbeitskleidung“ bezeichnet, besteht aus einem alten, inzwischen durch Staub grau gefärbten, weiten T-Shirt und verwaschenen, zerschlissenen Jeanshosen, die ihre besten Tage schon hinter sich haben. Wo man den Blick auch hinschweifen lässt, sieht man Spuren von Dreck und Erde, Grasflecken, den ein oder anderen, geflickten Riss und noch allerlei mehr. Ein ausgetretenes Paar Stiefel für die etwas raueren Gebiete führt er ebenfalls mit sich herum.
    Da aber selbst ihm das Tragen schmutziger Kleidung mit der Zeit unangenehm wird, hat er zusätzliche Alltagsklamotten dabei. In denen trifft man ihn auch gewöhnlich an. Alec legt besonders großen Wert auf Schlichtheit und Bequemlichkeit. An ihm wird man selten grelle Farben sehen, bevorzugt er doch lieber gedeckte Töne. Aktuell sieht man ihn in einem einfachen, weißen Shirt mit lockerem Schnitt rumlaufen, über dem er ein offenes, schwarzes Hemd trägt, dessen Ärmel meist bis zu den Ellebogen hochgekrempelt sind. Dazu gehört eine dunkle Jeans, die von einem ebenso schwarzen Gürtel an Ort und Stelle gehalten wird. Im Moment ist dies das einzige Outfit, abgesehen von seinen Arbeitsklamotten, das sich in seinem Besitz befindet, da sein Ersatz kürzlich in einem Schreckensmoment von seinem Feurigel stark angesengt wurde und leider nicht mehr zu retten war.


    Charakter:
    Wer Alec betrachtet, wie er sich nach außen gewöhnlich gibt, der sieht das Bild eines jungen Mannes, der selbstbeherrscht auftritt und die Welt mit einem kühlen, analytischen Blick im Auge behält. Zuweilen äußerst verhalten in seiner Art, wird man Alec mehr außerhalb des Geschehens vorfinden als mitten drin. Er ist derjenige, der mit etwas Abstand still daneben sitzt und alles beobachtet, statt sich aktiv zu beteiligen. Von ihm aus wird man auch nur selten ein Wort hören, wenn er es nicht für notwendig erachtet. Will man mit ihm sprechen, muss der Kontakt von einem selbst kommen. Alec wird von sich aus kaum auf jemanden zugehen.
    Nicht, dass Alec Ruhe der Nähe anderer vorzieht, meist hat er nur nichts zu sagen oder es genügt ihm, anwesend zu sein. Auf so manchen wirkt diese Haltung recht distanziert, als ob es ihn nicht interessiere, was sich um ihn herum abspielt, in einzelnen Fällen wurde ihm sogar Arroganz vorgeworfen, was den Jungen jedoch mehr irritiert als aufgeklärt hat. Er selbst ist sich der Wirkung seines Auftretens nicht richtig bewusst, da er sich darüber keine Gedanken macht. Wer achtet denn auch schon auf den stummen Genossen in der Ecke? Erstaunlich mehr Leute, als Alec glaubt. Doch wer wissen will, was sich hinter der schwer zu durchschauenden Fassade verbirgt, der muss den ersten Schritt selbst tun.


    Hat man den erst einmal gewagt, findet man ein eigentlich recht freundliches und aufgeschlossenes Gemüt vor, das man so nicht
    unbedingt hinter der kühlen Haltung erwartet hätte. An sich ist Alec nämlich ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Zwar legt sich seine Wortkargheit bedingt, sodass man etwas leichter mit ihm ins Gespräch kommt, die Antworten werden aber an Länge kaum gewinnen. So gern er sich auch für interessante Themen und Diskussionen, gerade wenn es um Fachsimpeln geht, erwärmen lässt, hat man sich an diese Eigenart nicht gewöhnt, wird man die Konversation nicht weit führen können. Er ist eben nicht sehr redefreudig, der Gute.


    Es bedarf etwas Zeit, bis Alec wirklich vollends aufgetaut ist und sich in seinem Umfeld wohlfühlt. Dann aber erleben seine Mitmenschen mit etwas Glück ein regelrechtes Feuerwerk an Lebensfreude. Einerseits wird man ihn zufrieden lächeln, manchmal gar lachen sehen, und summed Lieder anstimmen hören, wenn er glaubt, keiner hört zu. Selbst wenn das tiefste Regenwetter bei Eiseskälte herrscht. Denn es gibt so gut wie nichts, was einem Alec an der frischen Luft die Laune verderben kann.
    Andererseits wird man recht schnell mit seiner ernsten Natur konfrontiert, wenn er der Ansicht ist, der Spaß ist vorbei oder gar unangebracht. Und die Seite wiegt meist leider über. Alecs selbstbewusste, beherrschte Art ist in der Regel stärker als sein Verlangen, seiner fröhlichen Stimmung Luft zu machen. Für ihn erscheint es seltsam und kindisch,mit einem breiten Grinsen durch die Gegend zu streifen, nur weil einem danach ist.


    Wie man vielleicht schon bemerkt hat, ist Alec nicht der Geschickteste im Umgang mit anderen Menschen. Unsicher, wie man in der Situation reagieren oder was man sagen soll, zieht er sich lieber zurück und bleibt für sich. Hat er keine andere Wahl als sich miteinzubringen, wird man recht schnell sehen, dass er sich damit schwer tut, aber zu stolz ist, das zuzugeben. Dadurch, dass seine einzigen Spielgefährten als Kind Pokémon waren, hat er zwischenmenschlich keine Erfahrungen. Durch seine Reisen hat er gelernt, Leute intuitiv richtig einzuschätzen und zu erkennen, wenn man ihm etwas vorspielt oder ihn anlügt, eine Hilfe ist das beim Kontakte knüpfen jedoch wenig. Viel lieber umgibt er sich mit Pokémon, weil er da weiß, woran er ist. Als Sohn berühmter Züchter besitzt er ein äußerst geschicktes Händchen, was den Umgang mit diesen, von ihm geliebten Wesen anbelangt; besonders, wenn es junge oder gar noch ungeborene betrifft. Es geschieht selten, dass der Blondhaarige mit dem Verhalten eines Pokémons nichts anzufangen weiß bzw. bei Problemen diesbezüglich keine Lösung findet. Auch stört er sich nicht daran, wenn Leute ihn schief anschauen, weil er mit ihnen redet, als hätte er eine Person vor sich – was im ziemlichen Gegensatz zu seiner sonstigen Art steht. Wenn es um Pokémon geht, erlebt man bei ihm quasi eine Drehung um 180°.


    Was die bei ihm noch verursacht, sind Mädchen. Alec ist kein unansehnlicher Kerl, auch wenn er sich dessen nicht so recht bewusst ist. Macht ihm ein Vertreter des weiblichen Geschlechts deswegen aber schöne Augen, überfordert ihn das und er wird verlegen. Wenn er es denn überhaupt mitkriegt. Von Zeit zu Zeit kann der Jugendliche nämlich ziemlich verpeilt sein. Sieht er es allerdings, wird er binnen Sekunden rot, fängt an zu haspeln oder erstarrt gleich ganz zur Salzsäule, bis die Gefahr vorüber scheint. Überhaupt ist Alec zu nichts zu gebrauchen, wenn er meint, unter Druck zu stehen. Ist dieser noch so klein, bröckelt seine Selbstbeherrschung und aus dem heranwachsenden Mann wird ein planloser, tollpatschiger Junge, der mehr verhaut, als er auf die Reihe kriegt.


    Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass das Wesen Alecs in seiner wirren Natur keiner so richtig versteht. Nicht mal er selbst.


    Geschichte:


    Pokémon:
    PokeballCamio (♂), Lv.5
    Feurigel
    Fähigkeit: Großbrand


    Camio ist Alecs erstes Pokémon und erst kürzlich aus dem Ei geschlüpft, das der Junge auf dem "Fest des Lebens" erhalten hat. Er ist recht scheu, liebt es, an Alecs Kreuzkette zu knabbern und mag die Berührung von Fremden nicht, außer sie hegen die Absicht, ihn zu streicheln (alles andere löst unter Umständen panische Zuckattacken aus). Camio ist nämlich unheimlich verschmust und sucht stets Nähe, bevorzugt die des jungen Mannes, sehr zu Alecs Leidwesen. Bedingt durch seine Feuerpokémon-Phobie steht er seinem neuen Partner noch etwas unsicher gegenüber, ist aber bemüht, seine Angstattacken zu unterdrücken. Schließlich kann das junge Pokémon für die Probleme seines Trainers nichts. Immerhin ist er schon soweit, dass er nicht keuchend aufspringt oder das Weite sucht, wenn Camio nachts spontan schmusen kommt.
    Genau wie sein Trainer ist das kleine Feurigel sehr schreckhaft und kriegt es schnell mit der Angst zu tun. Es ist allerdings davon abzuraten, ihm mutwillig einen Schreck einzujagen. Gewöhnlich sucht er unter Alecs Hemd Schutz und bleibt da versteckt, bis er sich wieder beruhigt hat. Es kann jedoch auch passieren, dass er aus Furcht Funken spuckt. Das ist keineswegs so harmlos, wie es vielleicht klingen mag, und nicht zu unterschätzen. Alecs Hose kann das bezeugen.


    FinsterballNiamh (sprich: Neev/Niev) (♀), Lv.6, hört meist nur auf Nia
    Lichtel
    Fähigkeit: Flammenkörper


    Dieser kleine Frechdachs ist jüngst zu dem Duo gestoßen. Oder wurde eher durch Zufall gefangen. Des Nachts versuchte es, den Beiden Angst zu machen, indem es schaurige Laute von sich gab und bis auf die Flamme gänzlich unsichtbar, durch den Raum schwebte. Alec in seiner Panik schmiss den nächstbesten Gegenstand nach der Erscheinung, bei dem es sich ironischerweise um einen Pokéball handelte. Seitdem zählt Nia nun zum Team.
    Die Kleine ist, wie vermutet, sehr frech und liebt es, andere zu erschrecken. Sobald es dunkel wird oder sich eine passende Gelegenheit bietet, sucht sie sich ein Opfer und hat ihren Spaß mit ihm. Bevorzugt taucht sie aus dem Nichts auf oder versteckt sich, unter Anderem auch gern in fremdem Gepäck. Was aber nicht bei jedem funktioniert, da nicht alle Angst vor Geisterpokémon haben. Aufgrund ihrer abendlichen Streifzüge schläft die kleine Kerze meist tagsüber.
    An sich ist Nia eigentlich ein sehr fröhliches Gemüt und tut keinem was zu Leide, trotz ihrer Lieblingsbeschäftigung, anderen gerne einen Schrecken einzujagen. Außerdem ist sie sehr, sehr neugierig. Keine Tasche ist vor ihr sicher. Wenn etwas ihr Interesse geweckt hat, lässt sie nicht locker, bis sie bekommt, was sie will. Und wenn sie es notfalls klauen muss, um es in Ruhe erforschen zu können.
    Alec ist über den Nachwuchs nicht allzu erfreut, will aber auch nicht gleich das Handtuch schmeißen. An Herausforderungen wächst man schließlich, auch wenn sie mit Feuer zu tun haben sollten...


    Spezialisierung: Botaniker
    Alec verfügt über ein großes Wissen, was Medizin und Botanik betrifft. Er kennt die Wirkungen zahlreicher Gewächse und weiß aus ihnen effektive Arznei herzustellen. Er schleppt in seinem Rucksack eine große Vielzahl unterschiedlicher Medikamente, Beeren sowie Extrakte herum. Zudem ist er dank seiner züchtenden Familie recht erfahren und kann gut mit Pokémon umgehen. Aufgrund dessen hat er sich auch auf sie spezialisiert.

    Ich bekunde hiermit dann auch offiziell mein Interesse c: Kann allerdings nicht sicher sagen, dass ich kommen werde bzw. kann. Stuttgart liegt zwar in relativer Nähe, aber die Fahrtkosten müssen auch erstmal abgedeckt werden. Zumal um die Zeit rum sehr viel in der Schule an Arbeiten und Projekte angesetzt sind. 100%ig kann ichs vermutlich erst ein, zwei Wochen vorher sagen.

    Ich melde mich nochmal mit ein paar Fragen, die mich doch sehr interessieren.


    - Da Ragn'ark mit unserem Mittelalter verglichen werden kann, wenn ich das richtig verstanden habe, und es einen doch sehr ausgeprägten Wassermangel gibt, wie groß ist die Population dieser Welt eigentlich und wie hoch die Sterberate? Und wie viel Prozent machen die einzelnen Gesellschaftsstände aus (Adlige, Bauern, Sklaven)?
    Wie viele Stufen gibt es in der Hierarchie und wer gehört zu welcher? Dass Adlige so ziemlich die Spitze ausmachen und Sklaven, da sie ja gewöhnlich als Besitztümer und nicht als Personen gelten, die unterste bilden, ist logisch, aber stehen Bauern beispielsweise über ehemaligen Sklaven oder stehen sie gleich?


    - Durch die Knappheit an lebenswichtigen Grundlagen wie Nahrung und Wasser dürfte der Lebensstandard sehr gering sein. Wie sieht es da mit Dingen wie Hygiene aus? Da man Wasser zum Waschen benötigt, dürfte zum einen ein ziemlicher Großteil der Menschen ein eher...ungepflegteres Erscheinungsbild abgeben, zum anderen wie wirkt sich das auf die Medizin aus (z.B. unsauberes Arbeitsfeld (Operationen, Erfolgsrate, etc.)?* Sind praktizierende Ärzte alles Heilmagier oder gibt es auch "klassische"? Wie mächtig ist Heilmagie an sich, was kann man kurieren, was ist unheilbar?
    *Sollte die Frage etwas wirr formuliert sein (was mir ziemlich häufig passiert), bitte drauf aufmerksam machen ;w;".


    - Das Material im Wald aus Eis ist, wie der Name ja schon sagt, Eis recht ähnlich und kann auch schmilzen. Welche Eigenschaften hat dieses Material (gibt es dafür einen Namen?) dann, ist es Wasser ähnlich und wofür kann es genutzt werden bzw. wofür findet dieser Rohstoff im Generellen Verwendung, wie wird er be- und verarbeitet? Er ist ja äußerst hitzeresistent. Gibt es da eigentlich eine Obergrenze, an der das Material brüchig wird oder dergleichen?



    Interessanter Vorschlag, der durchaus vielversprechend klingt. Mich kann man mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit, als mit von der Partie betrachten~ c:
    Ein paar Fragen hätte ich allerdings schon:


    - Wie schaut's mit Waffen aus? Ist der Besitz und Gebrauch welcher erlaubt, und wenn ja, gibt es da spezielle Einschränkungen, an die man sich halten müsste? Und kann man deren Wirkung mittels entsprechender Magie verstärken oder abschwächen/manipulieren, wie z.B. die Durchschlagkraft eines Pfeils?


    - Als wie groß kann man sich einen durchschnittlichen Magiekern im Menschen vorstellen, und wo im Körper befindet der sich? Ist die Größe schon von Geburt an festgelegt oder wächst er gemeinsam mit dem Körper mit (wenn ich das richtig verstanden habe, kann man ihn als eine Art zusätzliches Organ betrachten? In diesem Sinne dann die Frage, kann man ihn auch zerstören bzw. beschädigen? Welche Folgen hätte das auf den Betroffenen?) und lässt sich dieser Prozess dann beeinflussen, wie beispielsweise entsprechende Ernährung oder Schadstoffe unsere Organe angreifen oder deren Wachstum beeinträchtigen?


    - Wie genau verhält sich das mit den Sklaven bzw. deren Siegel? Sieht dieses universell aus oder hängt das Aussehen vom Händler bzw. künftigem Besitzer ab? Und, was ich bisher noch nicht ganz verstanden habe, du hast geschrieben, die erhaltenen Befehle sind absolut und ein Sklave kann seinen Herrn nicht angreifen. Zwingt die Magie des Siegels sie dazu, den Worten still Folge zu leisten oder können sie theoretisch auch aufbegehren und sich widersetzen? Und hindert es sie am Akt, sich gegen ihren Besitzer zu wenden? Wie kann man sich das dann genau vorstellen - ist es ihnen nicht möglich, auch nur einen Finger zu heben, weil das Siegel sie zurückhält oder folgt dem Angriff eine Art automatische Nachreaktion wie z.B. ein von Magie verursachter Schlag?
    Und eine letzte Frage: Kann man das Siegel eigentlich beschädigen, z.B. durch großflächiges Verletzen der Haut? Hat das irgendwelche Auswirkungen, sei es während der Sklaverei oder nach Erlangen der Freiheit?



    So, das waren so ziemlich alle Fragen, die mir so im Kopf rumgespuckt sind. Ich hoffe, es waren jetzt nicht zu viele ^^".

    Ich hätte eine kleine Frage: Da das Anmeldetopic bereits fast zwei Monate offen ist, wann kann man denn grob mit dem Beginn des RPGs rechnen? Wartet ihr noch auf weitere Steckbriefe oder..?

    Habe wegen diverser Umstände bis Mitte September/Oktober (genaue Länge ist unsicher) keinen Internetzugang. In diesem Zeitraum kann ich nur sehr begrenzt bis gar nicht online kommen, mögliche Posts werden also auf sich warten müssen.
    Betroffen sind:

    • Erleuchtet

    • Fairy Tail

    eventuell auch

    • Raven (noch nicht begonnen)

    Dumpfe Geräusche und ein drückendes Gefühl in der unteren Bauch- und Leistengegend weckten Yukira aus ihrem Tiefschlaf. Die Sinne von Müdigkeit benebelt, aber gerade wach genug, um die fremden Klänge zu vernehmen, griff sie aus einem instinktiven Impuls nach der schweren Bettdecke, um sie sich über den Kopf zu ziehen, wurde jedoch durch Berührung mit etwas Kühlem in der Bewegung gestoppt. Unsicher wanderte die Hand zu der Wange und stieß sachte mit etwas Feuchtem zusammen, das sich an ihre bloße Haut schmiegte.
    Irritiert hob die Magierin den Oberkörper leicht an, in dem sie sich auf ihre Ellbogen stützte. Zweifarbige Augen erblickten eine kleine, in sich gerollte Katze auf dem zerknautschten Kissen liegen, leise vor sich hin murmelnd und zusammenzuckend, als Yuki ihr sanft über den fast schon winzigen Rücken strich. Ein kaum merkliches, aber herzliches Lächeln umspielte ihre Lippen. Miki wirkte im Schlaf so viel zierlicher und kindlicher, friedlich. Ein Bild, das einfach nicht zu ihrem sonst so frechen Wesen passen wollte.
    Einen Moment verharrte sie noch in der Stellung, halb über die junge Kätzin gebeugt, ehe sie sich schließlich aufrichtete. Mit einer trägen Bewegung wurde die Decke zurückgeschlagen, die Beine aus dem Bett geschwungen. Leichter Schwindel überkam sie im selben Moment, in dem ihre Füße den eisigen Boden berührten. Der Druck im Unterleib nahm augenblicklich zu. Yukira verzog das Gesicht, zwang ihren ächzenden Körper aber dennoch in eine stehende Position.
    Sie bereute es beinahe sofort.
    Eine heiße Welle des Schmerzes jagte unversehens durch ihre Gliedmaßen. Ihre Muskulatur schrie regelrecht auf unter der jähen Last und ihre Beine drohten ihr den Dienst zu verweigern. Kira stieß ein unterdrücktes Stöhnen aus, halb des Katers, halb des Frustes wegen. Mit zusammengebissen Zähnen setzte sie ihren steifen Körper in Bewegung gen Zimmertür, in der Absicht dem geplanten Badbesuch spontan ein sehr langes und sehr heißes Bad anzuhängen.


    Gute drei Stunden und eine, Yukiras Auffassung nach nicht in Worten beschreibbare Linderung feingerissener Sehnen später, trat die Neunzehnjährige wieder in den Flur, lediglich mit einem Handtuch bekleidet. Die schwarzen Haare standen ihr angetrocknet in wirren Strähnen vom Kopf ab, dem schenkte sie jedoch keine Beachtung. Sie schlenderte zurück in ihren Raum, wo die improvisierte Körperbedeckung durch richtige, willkürlich gewählte Kleidung ersetzt wurde – ausgebleichte Röhrenjeans sowie ein dünner, etwas zu großer Kapuzenpulli.
    Ein lautes Gähnen entfuhr ihr. Trotz des ausgiebigen Bades war die Müdigkeit kaum verflogen. Eher im Gegenteil. Sie fühlte sich vollkommen erschöpft, ja, regelrecht zermartert. Ihre Glieder waren schwer, als hätte jemand ihre Muskeln durch Blei ersetzt; der Kopf pochte noch immer, wenn auch etwas schwächer als zuvor und die Schmerzen, die ihr Kater verursachte, waren noch nicht vollständig verebbt. Sie wusste, dass unter ihren Augen dunkle Schatten lagen und sie im wahrsten Sinne des Wortes gerädert wirkte.
    Die Folgen der Überanstrengung gestern waren dennoch geringer ausgefallen, als sie vermutet hatte. Zwar zogen die Lacrima ebenso gewisse Schmerzen mit sich, die war sie allerdings gewohnt. Zumal sie sich äußerst glücklich schätzten konnte, nicht in einen Zustand gefährlich hohen Fiebers zu fallen wie das letzte Mal. Es hatte sie einiges an Mühe und Anstrengung gekostet, Kaelie eine schwere Grippe weiszumachen, um den wahren Grund des Ausbruchs zu verschweigen.
    Sie erstickte den aufkommenden Gedankengang im Keim, bevor er weitere Ausmaße annehmen konnte, in dem sie einmal kräftig ihren Kopf schüttelte und begann zur Ablenkung schwach eine Melodie zu summen. Sie wollte jetzt nicht über das alles nachdenken. Die Geschehnisse der vergangenen zwei Tage ließen ihr kaum Ruhe, sicher, zu groß waren Sorge und Angst, was die nahe Zukunft bringen könnte. Aber dennoch wollte sie es nicht in ihr Bewusstsein lassen. Zumindest..wenigstens nicht heute. Ein einziger Tag ohne Furcht war doch selbst für sie nicht zu viel verlangt, oder?


    Um auf andere Gedanken zu kommen, beschloss die Magierin, sich zwei ihrer größten Vorlieben zu widmen – dem Zeichnen und der freien Natur. Sie verschwand in ihrem Atelier; einem anliegenden Raum, der allein für diese Leidenschaft Verwendung fand. In ihm ruhten unzählige Blöcke, Stifte, Pinsel, Farben, Leinwände neben bereits vollendeten Bildern und angefangenen Skizzen, darauf wartend, dass auf ihnen ebenso ein kleines Meisterwerk entstand, geschaffen durch die Hand einer befähigten Künstlerin.
    Mit einem der vielen Zeichenblöcke unterm Arm und einzelnen Bleistiften verschiedener Stärken in der Hosentasche, kehrte sie schließlich zurück, um ihren Weg direkt Richtung Haustür und aus ihr hinaus fortzusetzen.


    Draußen empfing sie ein kühler Wind, der abgefallene Blätter in zarten, herbstlichen Farben über die leeren Straßen fegte und auf dem Pflasterstein liegenden Staub leicht aufwirbelte. Hier am äußersten östlichen Stadtrand, wo das kleine Haus der beiden Magierinnen stand, herrschte selten reges Treiben. Die meiste Zeit war es still, da dieses Viertel kaum bewohnt war. Man fand in dieser Gegend nur wenige Gebäude, alle breit und niedrig im Bau, anders als im Rest der Stadt.
    Es war früher Nachmittag – Yukira konnte noch immer nicht so recht fassen, dass sie tatsächlich so lang geschlafen hatte – und nicht weniger ruhig als gewöhnlich auch. Die einzige Menschenseele, die man weit und breit erblicken konnte, war die Neunzehnjährige, die gen naheliegenden Waldrand schritt. Ihr Ziel war ein kleiner Hain, etwas abgelegen vom restlichen Forst, der Clover umgab.
    Sie kannte den kurzen Weg dorthin auswendig, sodass es weder lang dauerte noch wirklich von Nöten war, darauf zu achten, wo genau sie lang ging. Die Lichtung lag zwar unweit der letzten Häuser entfernt, dennoch kannte sie kaum jemand und zu dieser Tageszeit verirrte sich ohnehin niemand dorthin. Yukira war demnach vollkommen ungestört, als sie den beinahe winzigen Platz erreichte.
    Sie setzte sich kurzerhand unter das bunte Blätterdach einer alten Eiche, den Rücken an den kräftigen Stamm gelehnt. Die Beine angezogen und auf ihnen den Block platziert, fing sie an leichte Linien über das unberührte Papier zu ziehen. Mit jeder weiteren Bewegung verlor sie sich mehr in ihrer Tätigkeit, bis die Welt um sie herum schlussendlich verschwunden war, die Sinne waren fest auf die Skizze fixiert.
    Kira kam recht häufig hierher, meist wenn sie einfach ihre Ruhe vor allem haben wollte. Hier war sie für sich allein, niemand schwirrte um sie herum, hielt ihr Vorträge wegen ihrem hitzigen Gemüt und dessen Zerstörungswut oder reizte sie bis aufs Blut, sodass rabiate Kabbeleien entstanden, die zumeist viele Schäden mit sich brachten. Hier herrschte nichts als Stille. Man konnte sich auf einen selbst besinnen, zur Rast kommen und alles, was Sorgen, Befürchtungen bereitete, gänzlich vergessen.
    Und dafür liebte sie diesen Ort so, besuchte ihn, wann immer es ihr möglich war. Einfach um zu vergessen.


    Die Zeit schritt voran und der Tag neigte sich allmählich dem Ende. Yukira war zu vertieft in ihre Zeichnung, die nunmehr die Gestalt eines detailgetreuen Drachens erhalten hatte, als dies wirklich zu bemerken. Erst als das Sonnenlicht bereits begann deutlich zu schwinden, wurde sie darauf aufmerksam. Der Himmel hatte sich inzwischen in ein tiefes Meer aus ineinander verlaufenden Rot- und Orangetönen verwandelt, das Gestirn seinen Weg zum Horizont beinahe vollendet.
    Kaum dass ihr der hereinbrechende Abend auffiel, kam ihr im selben Moment Cassandras Wort, sich bis zu jener Tageszeit im Gildenhaus eingefunden zu haben, nahezu siedend heiß in den Sinn. Hastig packte sie ihre wenigen Utensilien zusammen und begann im Lauftempo Richtung Stadtrand zu joggen.
    Die Gilde lag nicht weit von Yukiras Haus entfernt, fand beides doch seinen Standort an der östlichen Ortsgrenze. Der Weg dorthin jedoch erschien der Magierin wie eine schiere Ewigkeit. Sie wusste, dass, sollte sie es wirklich wagen, zu spät einzutreffen, Cassandra sie bereits erwarten würde. Mit einer äußerst unangenehmen Predigt und möglichen Konsequenzen in der Hinterhand. Der bloße Gedanke daran ließ sie erschaudern. Unruhe stieg in ihr auf, veranlasste sie dazu, ihre Geschwindigkeit steigern, um so möglichst früh anzukommen.


    Letztlich benötigte es keine zehn Minuten, bis sie das große Gebäude erreichte. Leise, darauf bedacht, keinen Laut von sich zu geben, der sie verraten könnte, öffnete sie die Doppeltür einen Spalt breit und spähte hindurch. Auf den ersten Blick schien die Gildenmeisterin nicht in der Nähe, sie blieb dennoch vorsichtig. Yukira weitete die Lücke genug, dass ihr Kopf bequem durch passte und riskierte eine genauere Sicht. Wachsam glitten die mehrfarbigen Iriden durch den Raum, konnten jedoch nichts, was Cassandra ähnlich sah, erblicken. Lediglich eine Menge neuer Gesichter, vermutlich Neuzuwachs oder Leute, die allabendlich wieder ihre Küche leerfraßen. Irgendwann musste was dagegen unternehmen, dass diese Halunken ihr praktisch die Mahlzeiten klauten und dann nicht mal anständig dafür zahlten. Hinterhältiges Pack.
    Kira atmete mehrmals tief durch, ehe sie ihren Mut zusammenfasste und auf eigene Gefahr ganz eintrat. Sie blieb einen Moment im Eingang stehen, darauf wartend, dass eine giftige Furie aus dem Schatten und ihr an die Kehle sprang, dergleichen blieb allerdings aus. Cassandra schien wirklich nicht anwesend, oder sie war schlichtweg blind geworden.
    Nunmehr innerlich beruhigt, schritt sie durch die Halle, die fremden Gestalten eingehend musternd. Ein Großteil war männlich, sollte es sich also um künftige Mitglieder handeln, war Damien wenigstens nicht mehr so allein.
    Ihr Blick blieb an einer ganz bestimmten Person hängen. Den Kopf augenscheinlich auf die Schulter eines Mädchens gebettet, stand er da, nichts ahnend, was ihn bald erwarten würde. Der gestrige Abend kam ihr wieder in den Sinn, und ihre neutrale Laune kippte unversehens. Die Augen verengten sich etwas, der Ausdruck in ihnen wurde eisig. Yukira zwang sich, ihre Fassade aufrecht zu erhalten. Sich den Kerl wegen seiner Dreistigkeit jetzt vorzuknüpfen, wäre äußerst ungünstig. Sie musste warten.
    Im Vorbeigehen an den Beiden, ließ sie deshalb nur ein kühles „Musst du eigentlich immer alles, was weiblich ist, angraben?“ fallen. Sie setzte sich auf einen Stuhl, zwei Tische weiter. Den Block auf die Holzplatte gelegt, widmete sie sich erneut ihrer Zeichnung, die nicht nur irgendeinen Drachen, sondern ihren geliebten Ziehvater darstellte. Was nun kommen würde, war nur eine Frage der Zeit.


    Offtopic
    Immer das Problem mit der Länge. Das Ganze gleicht mehr einem Lückenfüller, Hauptsache, Yuki kommt ins Gildenhaus~
    Nun ja, wie man sieht, lebe ich noch. Ich hab für meinen Teil das RPG nicht aufgegeben, dank diverser Umstände nur keine Lust und Motivation aufbringen können, auch nur irgendwas zu schreiben. Eine aufrichtige Entschuldigung meinerseits.
    zeev: Du wolltest, da hast du >D