Beiträge von Goomystiefel

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    ~ Kapitel 4 - Such das Puzzleteil



    Frederik hatte nach Wochen wieder eine Nacht in seiner Wohnung verbracht. Sein Schlaf war unruhig gewesen, denn er verspürte nach wie vor eine Bedrängung in seinem eigenen Zuhause. Wie gerädert hatte er sich gefühlt, als er am Morgen seinen Kaffee geschlürft hatte. Es war eine ziemliche Plörre gewesen, aber das hatte ihn nicht sonderlich gestört. Er hatte seit Langem einen freien Tag bekommen. Diesen Tag wollte er dazu nutzen, sein geliebtes Holzpferdchen wieder zu finden. Nach seinem vorletzten Mord an dem jungen Mädchen musste er das Pferd beim Stolpern verloren haben. Er konnte es seither nicht mehr wiederfinden. Dieser Verlust versetzte ihn einigermaßen in Panik, schließlich war es das einzige Erinnerungsstück an seine Familie, seine Vergangenheit und gleichzeitig ein Mahnmal für seine geschundene Zwangsmörderseele. Ohne das Pferd war er sehr ängstlich und zurückhaltend. Die geschnitzte Holzstauette war die einzige Erinnerung an sein glückliches, wundervolles Leben vor dem schrecklichen Autounfall in seiner Kindheit. Diese wundervollen Erinnerungen wollte er nicht gehen lassen.


    Frederik blieb nichts anderes übrig, als ins Polizeibüro zu gehen und zu sehen, ob dort sein Holzpferd unter den Beweisen lag. Natürlich würde er nicht einfach reinspazieren können, er musste sich in die Höhle des Löwen schleichen, quasi durch die Hintertür. Ihm behagte es gar nicht, sich an seinem freien Tag wie ein Dieb verhalten zu müssen und dann auch noch ins Polizeipräsidium einzubrechen, aber trotz aller Bedenken war es sein Holzpferd, sein größter Schatz - und sein einziger.


    Der junge Mann zog sich eine Jacke über. Draußen war es heute recht kühl. Der Herbst hielt jetzt Einzug und die ersten Blätter hatten sich an den Bäumen schon gelblich verfärbt. Frederik fröstelte, als er auf die Straße trat. Sofort steckte er die Hände in die Taschen, während er zum Präsidium lief. Er hatte die ganze Nacht an seinem Plan gearbeitet, möglichst diskret nach seinem Pferd zu suchen. Das größte Problem dabei war, dass er ohne fahrbaren Untersatz auskommen musste. Sein Auto wäre zu auffällig gewesen, aber das hatte ihn vor die Frage gestellt, wie er am schnellsten ohne Räder wieder würde verschwinden können, zumal es helllichter Tag war.
    Doch Frederik wäre nicht er selbst gewesen, wenn ihm nicht ein Plan eingefallen wäre. Immerhin war es sein Beruf, Pläne zu schmieden. Als er am Präsidium ankam, es war ein recht kurzer Fußmarsch von nicht ganz zehn Minuten gewesen, zeigte seine Uhr auf genau elf. Wenn er noch eine Stunde warten würde, wären die Beamten mit der Mittagspause beschäftigt, aber das wäre nicht sein Stil gewesen. Nein, er suchte die Herausforderung. Obwohl ihm ohne seinen Talisman ziemlich viel seiner Waghalsigkeit abhanden gekommen war, ließ er es sich nicht nehmen, alles auf eine Karte zu setzen. Er schlich sich geduckt durch die Büsche, die die Wacht umgaben. Auf der Rückseite des Hauses fand er tatsächlich ein offenes Fenster eines Büros. „Was lassen die bei der Kälte hier das Fenster offen?“, sagte Frederik zu sich, während er in das Büro einstieg.


    Der Teppichboden, auf dem er landete, war grau. Die weißen Raufasertapeten an den Wänden machten zusammen mit der kargen Ausstattung einen kahlen Eindruck, man musste sich beim Arbeiten hier unheimlich langweilen, wenn man nicht gerade etwas am PC spielte. Der junge Mann verspürte ein unterschwelliges Gefühl der Gefahr, immerhin war er ein gesuchter Mörder, wenn auch ein zu seinen Taten verdonnerter. Wenn es nach ihm ginge, würde er sofort mit den Morden aufhören, aber wann ging es schon mal nach dem eigenen Kopf? Die Gewissheit jedoch, dass es potenziell brenzlig werden könnte, löste in dem Auftragskiller Herzklopfen aus. Frederik horchte an der Tür zum Korridor. Es war nichts zu hören. Fast geräuschlos öffnete er die Tür zum Gang. Links oder rechts? Frederik hatte keine Ahnung, wohin es zum Raum für Spuren und Beweismaterial ging.
    Alle seine Sinne liefen auf Hochtouren. Er lauschte angestrengt den gespenstischen Geräuschen aus dem Gang und roch den starken Kaffeegeruch. Aus seinen Gedanken sprudelten etliche Szenarien hervor. Was würde passieren, wenn ihn ein Polizeibeamter entdeckte? Konnte er sich überhaupt unauffällig verhalten? Er dachte über einige Lösungen seiner Problemszenarien nach. Irgendwann würde sicherlich auch ein Beamter seinen Weg kreuzen. In Filmen wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Garderobe aufzusuchen und sich dort eine Polizeiuniform zu klauen.


    Plötzlich sah er einen Schatten, der sich um die Ecke herum auf den Gang zubewegte. Schnell und leise verschwand Frederik wieder im Bürozimmer und verschloss die Tür hinter sich. Sein Herz klopfte noch angespannter als gerade eben, als sein Gehörsinn leise Schritte wahrnahm. Die Person näherte sich langsam dem Zimmer. Frederik lief nervös auf dem Teppich herum und betete in Gedanken darum, dass die Person nicht das Zimmer betreten würde. Doch die Schritte stoppten direkt vor der Tür. Frederik fokussierte sie schlagartig mit weit aufgerissenen Augen. Wie in Zeitlupe sah er, dass die Türklinke herunter gedrückt wurde. In seinem Kopf gingen etliche Alarmsignale los. Ohne weiter nachzudenken, sprang er auf einen der drei gepolsterten Stühle vor dem Schreibtisch. Möglichst unauffällig wollte er dort sitzen. Er probierte, eine lockere Haltung einzunehmen und blickte auf den Boden. Nur im Augenwinkel konnte er erkennen, wie die Tür aufging.


    Die Angst, auf diesem Alleingang zu versagen und womöglich noch heftigen Ärger zu kassieren, ließ Frederik nicht mehr los. Es war untypisch, dass er bei einem seiner Pläne versagen oder gar Probleme bekommen würde. Es musste einfach - wie immer - alles passen. Denn jedes Detail war sonst immer genauestens vorausgesehen und durchdacht, denn ihm wurden für gewöhnlich alle nötigen Informationen überreicht. Er musste niemals unvorbereitet zur Tat schreiten. Diesmal jedoch war es ein Egotrip, so unsicher und riskant wie ein dunkler Tunnel. Niemand konnte wissen, wann wieder Licht zu sehen war, wann der Tunnel endete und welche Gefahren im Tunnel lauerten. Frederik war komplett ahnungslos und saß mächtig in der Patsche. Etwas Angstschweiß tröpfelte über seine Stirn, während er sich auf ein ruhiges Atmen und auf seine lockere Haltung konzentrierte. Nur keine Nervosität anmerken lassen.


    „Ach, und Sie sind also derjenige, der eine Aussage über den Mord machen möchte?“, fragte der Polizist in blauer Uniform, der das Zimmer betreten hatte, etwas unsicher und überrascht. Frederik sah den Mann freundlich an. Er musste etwa vierzig sein, ein Mann im mittleren Alter, der einige eindeutige Geheimratseckchen auf seinem Kopf besaß und damit zielstrebig auf eine Halbglatze zuging. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen verschwand Frederiks Nervosität. Er hätte Schauspieler werden sollen. Endlich war ein Licht im dunklen Tunnel seines eigenen Plans gefunden, nach einer Weile, die Frederik ewig vorgekommen war, und er war sich sicher, dass es der Ausweg war.
    „Ja.“ Die fragende Unsicherheit im Gesicht des Polizisten verschwand. Er setzte sich auf den Bürostuhl hinter dem Schreibtisch und fing an, in den Papieren zu wühlen. Frederik saß wie versteinert auf dem Stuhl und dachte angestrengt nach.
    „Ist irgendetwas?“
    „Nein, nein“, sagte Frederik automatisch, „alles okay.“
    „Na gut.“ Der Polizist machte es sich auf dem Stuhl bequem und las kurz auf einem Zettel. „Also, Sie und Ihr Zwillingsbruder hatten immer ein sehr gutes Verhältnis zu Ihrem großen Bruder, richtig?“ Frederik nickte nur lächelnd und speicherte die Information greifbar im Kopf ab.
    Der Polizist notierte etwas auf dem Zettel, unleserliches Gekritzel.
    „Kam Ihnen die Wohnung ihres Bruders in irgendeiner Weise anders vor, als sie vor dem Mord war?“, las der Polizist von seinem Zettel ab und sah Frederik mit fragendem Blick an.
    „Ich habe nichts Auffälliges bemerkt, nein.“ Um weiterhin keine Zweifel bei dem Beamten zu erwecken, setzte sich Frederik aufrecht hin und sah mit leicht traurigem Blick auf den Schreibtisch. Er musste nun zeigen, dass ihn der Mord seines Bruder mitgenommen hatte. Jedenfalls musste so tun als ob.
    „Ist Ihnen an ihrem Bruder in letzter Zeit etwas aufgefallen? Hat er anders geredet, sich anders aufgeführt oder irgendetwas in der Art getan?“ Wartend spielte der Polizist mit dem Kugelschreiber in seiner Hand. Frederik dachte kurz nach und fuhr damit mit dem Blick auf dem Schreibtisch herum.
    „Ich wüsste nicht, was es sein könnte. Eigentlich... ja, eigentlich war alles ganz normal.“ Frederik fing an zu jammern. „Es kam doch alles so plötzlich…“.
    „Ja, ich verstehe“, tröstete der Polizist einfühlsam. „Ich gebe Ihnen Bescheid, wenn wir weitere Fragen haben.“ Frederik nickte mit trauriger Miene. Fast hätte er geschnieft, aber es dann doch gelassen. „Sie dürfen jetzt gehen.“


    Frederik war erleichtert, all dies durchgestanden zu haben, in das er sich selbst hineingeritten hatte. Allerdings hatte er weiterhin keine Spur des Holzpferds. Er hatte es gerade mal geschafft, überhaupt ins Präsidium zu gelangen, und musste nun herausfinden, wo sich das Beweismaterial befand. Draußen auf dem Gang war er wieder allein, umgeben von unzähligen grauen Holztüren, aus denen Stimmen erklangen und den Gang in die Verpackung eines Puzzlespiels verwandelten, in dem jede der Türen ein Puzzleteil darstellte. Frederik wusste nicht einmal, aus wie vielen Teilen das Puzzle bestand und musste vergeblich nach dem Teil mit den Beweismaterialien suchen.
    Frederik hasste Puzzlespiele, Wimmelbilder mochte er ebensowenig. Ihm blieb jedoch nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und sich auf die Suche zu begeben. Für ein möglichst unauffälliges Verhalten, falls ihn noch jemand erwischen sollte, schritt er wie gewöhnlich durch die Gänge. Nach einer Weile gelang er ins Treppenhaus.


    Hoch oder runter? Die Wegweiser spendeten nur wenig Aufklärung, im Stock über Frederik waren noch weitere Büros und im Keller waren nur die Lagerräume vermerkt. Trotzdem klang das noch am besten, weshalb Frederik die Treppe nach unten nahm. Fünfzehn Stufen später fand er sich in einem langen, schummrigen Korridor wieder. Der graue Linoleumboden war genoppt und zeigte hier und da Risse. Auch die Verputzung der Wand war schon eines höheren Alters. In regelmäßigen Abständen führten die selben gräulich angestrichenen Holztüren in Räume, von denen sich Frederik nur vorstellen konnte, was in ihnen lag. Lediglich kleine Schildchen neben den Türrahmen konnten Aufschluss darüber geben, was sich hinter den Türen verbarg. Trainingsraum. Toiletten. Putzkammer. Aktenlager. Dunkelkammer. Lager für Arbeitsmittel. Lager für Beweisführung. Beweisführung! Ausgerechnet die allerletzte Tür! Frderik fiel ein Stein vom Herzen. Leise drückte er die Klinke herunter, in der Annahme, der Eingang wäre sicherlich verschlossen. Umso verwunderter war er, als sie sich problemlos öffnen ließ, ohne ein einziges Quietschen.


    Er betrat einen stockdusteren Raum, dessen Lichter durch einen Bewegungsmelder ansprangen und dabei klickende Geräusche von sich gaben. Jetzt war ein mechanisches Summen von den Lichtröhren zu hören, die an der Decke baumelten. Ansonsten war es still.
    Im Lager waren lauter metallene Regale aufgestellt, fein säuberlich in akkurat gleichen Abständen. Alles war alphabetisch nach Fällen sortiert, überall stapelten sich Pappkartons und Kisten, jedes Beweisstück war genauestens ettiketiert und protokolliert. Es glich einer Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen, das Holzpferd zu finden, wo Frederik solche Wimmelbilder doch auf den Tod nicht ausstehen konnte. Nach einiger Ernüchterung über die Ausmaße des Lagerraumes fasste er sich wieder.


    Zunächst versuchte er es unter H wie Holzpferd. Nach einer Viertelstunde war dort allerdings immer noch nichts zu finden. Was war mit B wie brauner Stein? Frederik wühlte sich angespannt, aber trotzdem so leise wie möglich durch die Kisten. Er las alle möglichen Namen für Fälle, von denen er teilweise auch in der Zeitung gelesen hatte und von denen zwei Morde auch von Mitgliedern seiner Bande begangen worden waren. Aber seine gesuchte Statuette war nicht dabei.
    „Vielleicht sollte ich eine Vermisstenmeldung rausgeben.“ Dieser Satz schob sich urplötzlich in seine Gedanken und Frederik blieb einen Moment verdutzt stehen. Wie konnte er nur auf so was kommen? War ihm die Aufregung tatsächlich schon so zu Kopf gestiegen, dass er völlig durcheinander geriet? Der junge Mann stolperte einen Schritt vorwärts und stieß sich den Kopf an einem quer an der Wand stehenden Regal. Es war mit einem schlichten „Steine“ betitelt. Verblüfft musterte er die Kartons, die dort aufgereiht standen. Auf einen war mit schwarzem Filzstift „Fall Sönderbergstraße 12b“ gekritzelt. Das war die Adresse von dem Mädchen, bei dem Frederik sein Pferd verloren hatte! Hastig schnappte er den Karton und zerrte ihn nach vorne an den Rand der Tragfläche. Er durchsuchte den Inhalt, Kleiderfetzen, Fotos von der Blutlache und vom Mädchen selbst... Frederik hielt beim Anblick des toten Menschen inne und ekelte sich vor sich selbst und seiner Tat. Jetzt machte er noch schneller, das Pferd zu finden. Er wühlte in der Kiste und grub sich nach ganz unten. Doch plötzlich hörte er leise Stimmen und immer lauter werdende Schritte mehrerer Personen.


    Wieder war er angespannt und gleichzeitig auch wütend. So kurz vor seinem Ziel wollte er nicht aufgeben, aber irgendetwas musste er tun. Verzweifelt suchte er den Lichtschalter, den es nicht gab. Er packte sich mit der Handfläche auf die Stirn und fluchte innerlich. Seine Nervosität ließ sein Denkvermögen aussetzen. Er klemmte sich kurzerhand hinter ein zugestelltes Regal, in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden.
    Mit einem kurzen Geräusch ging das Licht aus. Zeitgleich stoppten die Personen direkt vor der Tür. Jetzt saß Frederik wirklich in der Klemme.

    [tabmenu]
    [tab='Blala']
    Ich bin dran mit dem Voten, juchhu C:
    [tab='Abgaben']
    [subtab='1 - Oh Capitain! My Capitain!']
    Mmh, eine reichlich seltsame Geschichte. Ich fand den Einstieg recht verwirrend und habe mich dann zwangsweise darauf geeinigt, dass der Kapitän auf einem irdischen Ozean herumschippert. Das Ende ist sehr science-fiction-lastig - ein Portal bei Piraten? Irgendwie passt das nicht, finde ich. (Bin aber auch kein Fan von Sci-Fi, zugegeben) Zudem hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte recht hastig erzählt ist... leider nicht mein Geschmack. Sorry. :(
    [subtab='2 - Kleine Weihnachtsgeschichte']
    Es passiert sehr selten, dass ich beim letzten Satz der Geschichte einen wohligen Schauer den Rücken runterlaufen spüren kann. Diese hier war aber eine, die diese Rührung bei mir ausgelöst hat. Wirklich eine schöne Geschichte, Hut ab! Auch wenn das Ende ein bisschen unverständlich auf den ersten Blick ist (ich hab es zwei Mal lesen müssen, um es zu verstehen). Ansonsten gibt es wirklich nicht viel zu beklagen, schön erzählt, raffiniert ausgedacht - es ergibt alles eine "runde Sache". Zwei Punkte!
    [subtab='3 - Wer das letzte Wort hat']
    "Bedeutungsschwanger, aber mit brechender Stimme", genau so könnte man diese Kurzgeschichte mit einem Zitat aus ihr selbst beschreiben. Sie versucht krampfhaft, etwas auszusagen, hat letzten Endes aber doch nur wenig Inhalt. Klar, das Thema ist nicht einfach und berührt, aber... irgendetwas fehlt mir. Außerdem geht es zum Ende hin Schlag auf Schlag, etwas zu schnell für meinen Geschmack. Leider keine Punkte.
    [subtab='4 - Die Kerze']
    Eine ganz ähnliche Geschichte wie die vorige, nur schöner. Die Perspektive hat die Seite gewechselt. Es ist wohl wesentlich einfacher, einen Sterbenden von außen zu beschreiben als aus dessen Sicht zu erzählen. Einzige Kritikpunkte: Die Beschreibungen der Gegend und der Vorgänge sind sehr langatmig. Außerdem erfährt man für meinen Geschmack zu spät, wer "sie" ist, von dem die ganze Zeit die Rede ist, auch wenn die Auflösung im allerletzten Wort der ganzen Geschichte eine viel tragischere Komponente gibt. Auch finde ich den Titel dann eher unpassend, weil die Kerze nicht die Hauptperson ist und die Erwartung an sie als handelnde "Person", die der Titel schürt, nicht erfüllt wird. Aber alles in allem wirklich eine gelungene Abgabe, die nachdenklich stimmt und auch schön mit den Metaphern spielt. Zwei Punkte!
    [subtab='5 - Diamanten im Himmel']
    Ich weiß nicht so wirklich. Irgendwie finde ich die Geschichte recht zusammenhangslos, auch wenn sie sich um ein rundes Gesamtbild bemüht. Auch die Zweideutigkeiten, die die Hauptperson nicht denken möchte, passen nicht wirklich ins Gesamtbild und stören ein bisschen. Das Verhalten der Charaktere ist für meinen Geschmack ein bisschen zu unreif, aber vielleicht sind sie ja beide noch jugendlich, das wäre dann eine Erklärung. Jedenfalls wird es zum Ende hin zunehmend holprig, man muss sich echt konzentrieren und während der ganzen Geschichte konnte ich leider keinen Kontext zum Titel herstellen. Das Ende kommt plötzlich und wirkt auch aus dem Zusammenhang gegriffen. Das kannst du besser! Einen Punkt!
    [subtab='6 - Una sombría navidad - Eine grauenvolle Weihnacht']
    Ui. Eine... heftige Geschichte. Nein, ehrlich jetzt. Weihnachten und Mord zusammen? Eine gewagte Kombi, und das Experiment ist leider nicht ganz geglückt. Die Handlung ist sehr schnell erzählt, sie macht ziemliche Sprünge und verwirrt dadurch einigermaßen. Man kann sich kein Bild der Personen machen und bleibt einfach mit einem "dafuq did I just read"-Gefühl zurück. Und, Leute - wieso stirbt bei euch am Ende immer wer!? Das ist nicht weihnachtlich. ;__; Aber dramaturgisch durchaus wertvoll. Leider schafft es diese Geschichte nicht, Weihnachten und Tod zusammenzubringen. Macht auf mich einen recht halbgaren Eindruck...
    [subtab='7 - Der Mensch']
    Wie mein Vorposter schon erwähnte, irgendwoher kennt man doch ein Paar Eulen, das durch die Nacht fliegt. (Auch wenn ich den Film nicht gesehen habe) Das Ende ist ein bisschen seltsam und sehr überraschend. Und zum vierten Mal (bei sieben Abgaben!) stirbt wer am Ende, jedenfalls gehe ich einfach mal davon aus, dass es Amadeus hier dahinrafft. Ich habe erst nach einiger Bedenkzeit kapiert, worum es eigentlich geht und was die "Dinge" sind, die angesprochen werden - diese schwammige Ausdrucksweise ist verwirrend, aber war nicht wirklich zu umgehen. Eine durchaus gelungene Geschichte, die aber an einigen Stellen schwächelt. Einen Punkt!
    [subtab='Zusammenfassung']
    Zwei Punkte: Kleine Weihnachtsgeschichte
    Zwei Punkte: Die Kerze
    Ein Punkt: Diamanten im Himmel
    Ein Punkt: Der Mensch
    Kein Punkt: Oh Capitain! My Capitain!
    Kein Punkt: Wer das letzte Wort hat
    Kein Punkt: Una sombría navidad - Eine grauenvolle Weihnacht

    [/tabmenu]

    MfG,
    ~Stiefel


    Wieso sollte man davon krank werden? Ich spiele auch ziemlich viel und mir ist nichts oder so dabei passiert... Höchstens mal,wenn man 3 Stunden oder so am Stück spielt, dann bekomm ich manchmal etwas Kopfschmerzen. Deshalb ein Rat: Macht abundzu mal Pausen, in denen ihr etwas auderes macht.


    Zählen Kopfschmerzen als Krankheit? Ôo Es ist ja nur vorübergehend, weil du dein Hirn zu stark gereizt hast oder weil die Luft im Raum zu stickig geworden ist. Dann sollte man Pausen machen und lüften oder anderweitig zu frischer Luft kommen, und zu Bewegung natürlich.
    Aber deshalb sind doch Kopfschmerzen keine Krankheit, das sind sie nur bei Migräne oder ähnlichem. ^^


    Ich finde übrigens auch, dass diese Aussage "Videospiele machen krank" nur wieder so ein Versuch ist, die Dinger zu verteufeln und zu verbieten. Das sind diese erzkonservativen Brettspiel-Spieler. Ich hab absolut nix gegen Gesellschaftsspiele, ich spiel sie ja auch mehr oder weniger gern, aber mal angenommen, man wohnt komplett für sich alleine, da muss man sich ja irgendwie mit sich selbst beschäftigen. Man kann keinem seinen Spieltrieb untersagen. Außerdem wird doch die ganze andere Welt auch digital, heute ist ein iPhone nichts Besonderes mehr, sondern so gang und gäbe, dass sich keiner mehr darum kümmert (außer vielleicht die Harcore-Fans, die Stunden vor der Ladenöffnung dort kampieren, um als erster das neueste Ding zu ergattern). So, wie die Welt von Kassettenspieler und Walkman auf mp3-Player umgestiegen ist, so ist sie auch von typischen "echten" Spielen auf Videospiele umgestiegen. Da kann man sie so verteufeln, wie man will, schlecht sind sie allemal nicht.


    Und auch die Vereinsamung zieht nicht mehr. Der Großteil aller angebotenen Spiele besitzt einen Multiplayer-Modus. Und dabei rede ich nicht mal vom Internet, sondern von typischen Spielen wie Mario Kart oder so, die man zusammen in einem Raum spielt und dabei extrem viel Spaß haben kann. Ist dann doch genauso ein Gesellschaftsspiel, nur mit mehr Möglichkeiten als das konventionelle Brettspiel. Und wenn man sich nicht zusammen treffen kann, z.B. so wie bei mir, dass die Kumpels in alle Welt gezogen sind und alle woanders studieren, dann kann man eben über das segensreiche Internet miteinander zocken. Es ist natürlich etwas unpersönlicher als der normale Multiplayer, aber wenn es eben nicht anders geht... Solange man einen Internetzugang hat, ist man nicht alleine.


    Okay, ich komme glaube ich vom Thema ab, kann das sein? ^^ Entschuldigung. Meine Meinung ist, dass Videospiele nicht krank machen, sondern im Gegenteil genug Möglichkeiten zum Austoben, sich ablenken und zum Kontakte knüpfen bieten. Ein Beispiel dafür ist doch das BisaBoard selber, wir alle hier sind aktive oder ehemalige Pokémon-Spieler, oder sehe ich das falsch? Diese eine Videospiel-Serie hat uns ja hier alle zusammengebracht und eigentlich sind wir doch alle kerngesund. Niemand von uns kann behaupten, vom Pokis fangen chronisch krank geworden zu sein, nicht mal den Pokérus gekriegt zu haben. Hehe.


    MfG,
    ~Stiefel :)

    Raum und Zeit existieren seit geraumer... ~ Piet Klocke


    Eine gute Frage, was der Raum für mich ist. So im Alltag denkt man eigentlich gar nicht groß drüber nach, es sei denn, man sitzt in einem überfüllten Bus und fragt sich, wieso es nicht gegen die Menschenrechte ist, so viele Leutchens auf so wenig Raum zu pressen und das Ganze dann als Beförderung zu titulieren. Raum ist kostbar, man denkt nur nie wirklich darüber nach, das ist auch mit der Zeit so. Sie sind eben selbstverständlich und darum kümmert man sich nicht weiter darum.
    Aber wenn man mal ganz konkret darüber nachdenkt, dann bin ich der Meinung, dass der Raum nicht nur alle Materie und alle Energie umfasst, die es im Universum gibt. Ne, es muss ja auch die Information enthalten sein, wo was wann genau liegt. Der Raum weiß ganz genau, dass Lieschen Müller am 3. Dezember 2012 um viertel zwei nachmittags einen Ball in den Schnee vor ihrem Haus fallen gelassen hat, während am anderern Ende des Universums ein Schwarzes Loch begonnen hat, einen Stern zu verschlucken.
    Um es kurz zu machen: Der Raum ist eine Hülle, in der sich alle Masse und alle Energie befindet. Ohne die Zeit würde alles aber an einem Platz bleiben, nur durch die Zeit kommt alles in Bewegung. Aber der Spielraum für alles liegt im Raum drinnen.


    Eine Welt ohne Raum einfach so als Nichts abzustempeln, ist irgendwie naheliegend. Es gäbe aber doch noch was, nämlich die Zeit. Wäre natürlich ziemlich witzlos, weil die Zeit dann total alleine im Nichts wäre und sie nichts verändern könnte. Sie könnte ja nicht mal einen Urknall hervorrufen, weil es ja nicht mal den Ausgangspunkt für ein Universum gäbe (der in etwa so groß ist wie ein Stecknadelkopf). Aber es gäbe die Zeit, immerhin etwas. Da sie ja weder Masse noch Energie ist, sondern gewissermaßen ein eigenes Naturgesetz, könnte sie auch ohne den Raum existieren. Also, alles in allem: Eine Welt ohne Raum wäre pure Zeit.


    Wie dann die Welt ohne Raum aussieht, ist gewissermaßen schon beantwortet, sie sieht gar nicht aus. Da wir nicht wissen können, wie nichts aussieht, können wir uns das eben auch nicht vorstellen. Niemand kann das. Man könnte wild fabulieren, etwa dass alles dann schwärzestes Schwarz ist, dann wäre die Frage nur, was "alles" ist. Da es keinen Raum gibt, gibt es kein Oben, kein Unten, kein Links, kein Rechts, kein Vorne, kein Hinten, es gäbe nur das Nirgendwo. (Mann mann, mit was für Gedanken ich mich hier um viertel elf morgens rumschlagen muss... ^^)
    Also: Keinen blassen Schimmer, wie das Nichts aussieht, das weiß eh kein Mensch dieser Welt. ^^


    Liebe Grüße :)
    ~Stiefel

    Boah, Chess, dein Kommentar ist ja episch D: Vielen Dank dafür! :))
    Also, dann werd ich mich mal durchwurschteln und dir ein paar Dinge erläutern, die du vllt nicht ganz verstanden hast :3


    Zunächst mal zur Gedichtsform: Dir ist es ja aufgefallen, dass die ersten beiden Strophen je vier Verse und die letzten beiden je drei haben. Das mag für dich seltsam aussehen, aber ich habe das bewusst so gemacht. Diese Gedichtsform nennt man Sonett (auch wenn bei echten Sonetten Versmaß und Reimschema anders sind), sie besteht immer aus acht plus sechs Versen. Ich hab sie einerseits gewählt, weil sie meiner Meinung nach todschick aussieht und zum anderen durch die verkürzten letzten beiden Strophen wie eine Zuspitzung wirkt, und weil ich im Gedicht wirklich erst ganz zum Schluss konkret werden wollte, hab ich mir diese Form genommen.


    Zitat von Chess

    Als ich dann das Gedicht gelesen habe und in der letzten Strophe ankam, habe ich verstanden, worum es geht (ja ich bin ein Blitzmerker, okay?)


    Das war durchaus so beabsichtigt gewesen. ^^ Klar, unter einer Kugel kann man sich alles mögliche vorstellen, den Erdball, eine Kugel Eis, einen Ball beim Sport, aber was dann letzten Endes gemeint ist, bleibt auch am Anfang des Gedichts schleierhaft. Hoff ich jedenfalls. Aber das war wie gesagt beabsichtigt. :)


    Zitat von Chess

    ich mag dieses Schema (ein Vers „lang“ und das andere „kurz“, der Fachbegriff ist gerade nicht in meinem Kopf, da raucht’s Mathe…)


    Hehe, Mathe. ^^ Ob das Versmaß einen Namen hat, weiß ich gar nicht. Die Silbenanzahl war in den ersten beiden Strophen auf einen Wechsel von sieben zu sechs Silben eingestellt (7-6-7-6), auch wenn der vierte Vers in der ersten Strophe trotzdem sieben Silben hat (weil die erste betonte die zweite erst ist). Und die beiden letzten Strophen haben eine aufsteigende Silbenzahl (6-7-8), aber der letzte Vers zwei Silben weniger.
    Ja. Im Grunde genommen ein völlig willkürliches Versmaß. :D Ich hab es so gewählt, dass es sich flüssig lesen lässt und gut klingt.


    Zitat von Chess

    Es ist fraglich, ob es einfach ist, denn selbst wenn man nicht mehr Leben wolle, hätte man doch sicherlich wenigstens etwas eine Hemmung davor sich selbst in den Kopf zu schießen, findest du nicht?


    Nein, finde ich nicht. ^^ Wenn du ganz am Ende bist und einfach um jeden Preis sterben magst, wirste nicht lange fackeln. Sind es auch nur 99 % Lebensmüdigkeit, kostet es auch schon Überwindung. Aber wenn man in einem ganz tiefen, schwarzen Loch drinnesitzt, wird man es sich nicht noch extra überlegen und abwägen.


    Zitat von Chess

    Ob der Verstand klar und hell wird kann ich nicht beurteilen, daher enthalte ich mich hier mal, allerdings kommt mir der letzte Vers etwas seltsam vor… Ich dachte eigentlich wenn man stirbt wird alles schwarz (und gegebenenfalls sieht man ein Licht am Ende des Tunnels) und nicht anders herum.


    Das ist genau wieder das Motiv der Lebensunlust. Alles andere erscheint besser, und wenn du erst mal gestorben bist, so denkt der Selbstmörder, bist du auch die ganzen Depressionen endlich los. Das ist mit "klar und hell" gemeint.
    Zum letzten Vers: auch hier musst du an völlige Verzweiflung denken. Für einen, der nicht mehr leben will, sist alles nur noch schlimm. Der stellt sich den Himmel natürlich als strahlenden Ort der Schönheit vor, oder etwa nicht? Außerdem ist es gewissermaßen eine Metapher: das DIesseits ist dunkel und voller Depressionen, und wenn all das weg ist, geht es in ein fröhliches Leben an einem besseren Ort. Und weil Licht Dunkelheit owned, hab ich das so geschrieben, um es mal ganz ganz flapsig auszudrücken.


    Zitat von Chess

    Was ich aber interessant finde ist, dass du hier schon über eine Nachtoderfahrung schreibst – ich hoffe mal, dass du keine hattest, egal welcher Art auch immer.


    Haha. ^^ Eine NACHtoderfahrung sowieso noch nicht, sonst gäb es dieses Gedicht nicht. ;) Und NAHtoderfahrungen auch noch nicht, nein. Auch wenn der Tod im Moment schon nah ist, zumindest bei meinem Vater... egal. Themawechsel bitte. Wie wär's mit der zweiten Strophe?


    Zitat von Schach

    Das einzige was mich an der Strophe stört ist der Reim Welt und quält, da der doch ziemlich unrein ist.


    Ich weiß, dass er einigermaßen unrein ist. Ich aber spreche das Wort 'quält' eher wie 'queelt' aus, von daher kann man das aus meiner Sicht noch halbwegs als Reim auf 'Welt' durchgehen lassen. Aber schon klar, der Reim ist unrein.


    Zitat von Chess

    da man in der ersten Strophe ja schon gestorben ist, sozusagen.


    Find ich nicht. Eigentlich stirbt der Erzähler gar nicht während dem Gedicht, sondern es sind mehr so letzte Gedanken, wie eine gemeinse Stimme im Kopf, die dir alle Vorteile aufzählt, wenn man sich erstmal umgebracht hat. Sie gibt gewissermaßen den letzten Ruck, abzuziehen.


    Zitat von Chess

    Der erste Vers ist meiner Meinung nach total Humbug. Es ist weder einfach eine Knarre aufzutreiben, noch billig, oder? Um sowas legal zu bekommen braucht man einen Waffenschein, usw (gut, in den U.S.A. ist das einfacher, aber gehen wir mal von unserer Heimat Deutschland aus) und gerade der zweite Teil ist völlig unsinnig, finde ich. Warum sollte es Spaß machen sich selbst umzubringen?


    Das 'billig' war nicht auf Kosten bezogen. Es soll hier bedeuten, dass es nicht viel körperliche Anstrengung erfordert, sich zu erschießen - ein Fingerdruck, mehr nicht. Wenn man lediglich von physischer Arbeit beim Vorgang ausgeht, ist das eine sehr energiesparende Tätigkeit (woah, makaber). Im Übrigen ist es überhaupt nicht schwer, an eine Waffe zu kommen. Man denke nur an gewisse Amokläufer oder überhaupt Kinder von Polizisten. Es ist vielleicht nicht das einfachste der Welt, aber völlig unmöglich ist es nicht. Lücken im System gibt es immer.
    Und zum Vergnügen: Na ja, ob es dir und mir jetzt Spaß macht, ist natürlich (hoffentlich?) fraglich. Aber auch hier musst du davon ausgehen, dass die erzählende Person völlig am Ende ist und keinen anderen Ausweg als den finalen Gnadenstoß sieht.
    Aber ich stimme dir zu, der Vers ist schon heftig und ein bisschen schwammig. VIelleicht habe ich es ein bisschen übertrieben mit der Unkonkretheit zu Beginn des Gedichts.


    Zitat von Chess

    Während du dort eher den Vorgang an sich beschrieben hast, gehst du hier auf das Gefühl und ähnliches ein, finde ich. Obwohl du die in diesem Moment wahrscheinlich zahlreicher denn je vorhandenen Emotionen kaum bis gar nicht beschreibst habe ich irgendwo doch ein Bild vor Augen, wie das so aussieht. Vielleicht fühlt man dann ja auch gar nichts mehr und ich stell(t)e mir das falsch vor? Wer weiß, wer weiß. (Ich will es aber gar nicht wissen, haha)


    Jetzt, wo du es sagst... stimmt, ich hab wirklich in der zweiten Strophe zu den Empfindungen gewechselt beziehungsweise zu den Idealvorstellungen und dem, was man sich erhofft. Okay, das war zwar unbeabsichtigt und unbewusst, aber wenn es gut ankommt, umso besser. *grins*
    Natürlich fühlt man nichts mehr. Das letzte, was man von dem Vorgang mitkriegt, ist der Schuss. Dann ist Schluss. (Aw, ein schöner, ganz bitterböser Reim. <33)


    Zitat von Chess

    Süß ist ein interessantes Adjektiv für einen Selbstmord-Kopfschuss, aber vielleicht versteckt sich dort auch eine gewisse Ironie, oder gar Metaphorik.


    Nicht nur vielleicht, mein Lieber. Natürlich ist es für Otto Normalleser eine Ironie, vielleicht sogar eine abschreckende, ekelerregende Ironie. Was soll für den Durchschnittsmenschen schon süß am Suizid sein? Ironie bedeutet ja, genau das Gegenteil von dem zu meinen, was man sagt. Der Selbstmörder mag es vielleicht bierernst meinen, aber für den normalen Leser, der nicht nachahmungsgewillt ist, wirkt es befremdlich und damit ironisch. Gut erkannt also! :)


    Zitat von Chess

    Am Anfang mag man das vielleicht denken, aber was ist so ein Schall denn für Angehörige? Sowas kann einen anderen Menschen in tiefste Depressionen stürzten und ebenfalls zum Selbstmord verleiten, also ist das im Grunde nicht nur einfach ein Schall sondern kann auch mehr als das sein.


    Mmh, das habe ich nicht bedacht beim Schreiben. Mein Ansatzpunkt war, nur vom Schuss selbst auszugehen, vom Peng der Pistole. Für Außenstehende (und hier hab ich wirklich nicht an Familienangehörige gedacht, vermutlich weil der Erzähler in meiner Fantasie schon völlig verlassen von der Familie war) ist es eben nur ein schnöder Schuss, wie man ihn in jedem Krimi oft genug hört. Und wenn durch ihn halt eine Person zu Schaden kommt, dann war das eben ein Unfall oder Absicht. Man hat als Außenstehender keinerlei Bindung zum Selbstmörder. Daher ist es für die anderen nur ein Knall.


    Zitat von Chess

    . Das Problem ist, dass das Gedicht eine Thematik behandelt die aus verschiedensten Sichten ganz anders wahrgenommen wird, allerdings schreibst du selbst recht einseitig.


    Was meiner Meinung nach einfach die logische Folge daraus ist, dass die einzige Person in diesem Gedicht der Erzähler ist. Aber du hast natürlich recht, es ist dadurch einseitig. ^^ Aber ob man als Leser jetzt mit den Darstellungen sympathisiert oder nicht, das entscheidet sich beim Lesen, ob man den Versen zustimmt oder sie mit Grauen ablehtn. Das ist wie mit einer Nazi-Doktrin, die einen werden angewidert den Kopf schütteln und sich abwenden (so wie ich zum Beispiel), und eine kleine Minderheit wird sie leider Gottes bejahen. Es polarisiert eben, und genau diesen Effekt hat das Gedicht meiner Meinung auch. Was sich aber in meinen Augen gar nicht mal negativ auswirkt. (Logisch, ich als Autor sollte das Werk auch mögen)


    Zitat von Chess

    Du wiederholst hier den ersten Vers der vorherigen [Strophe], was mir ziemlich gefällt; das ist ein schönes Stilmittel.


    Jo, eines der wenigen beabsichtigt eingesetzten Stilmittel in diesem Gedicht. ^.^ Ich mag diese Parallelismen, die verstärken die Zuammengehörigkeit der letzten beiden Strophen und die Zuspitzung des Gedichts. Außerdem rahmen jetzt die parallelen Verse die Strophen schön ein.


    Zitat von Chess

    Der zweite Vers, da muss man wieder etwas um die Ecke denken, aber sowas mag ich, sowas macht ein Gedicht interessanter. Hier muss man verschlungene Pfade entlang laufen, aber im Grunde denke ich mal, dass mit Chorgesängen etwas in Richtung Gesang der Engel gemeint ist. Engel gibt es nur im Himmel (?) und im Himmel ist man selbst nur wenn man tot ist. Schlussfolgerung: Keine Angst vor dem Tod. So könnte sich diese Zeile „übersetzten“ lassen.


    Korrekt! Völlig korrekt! :))
    Es macht mich schon ein bisschen froh, dass dieser etwas versteckte Hintersinn zu erkennen ist, puh. Aber auch hier schimmert die psychopathische innere Stimme durch, die dir die Angst vor dem Tod nehmen will. Ein letztes Mal versucht sie es hier mit gutem Zureden, der Schlussvers ist dann gewissermaßen der Befehl.


    Zitat von Chess

    Du bringst damit viel Energie rüber und es kommt einem fast so vor, als würde man den Schuss noch hören können. Gefällt mir gut!


    Aw, danke! :33 Dass ich eine dermaßen starke Wirkung hervorgerufen hab, war unerwartet, aber ehrt mich natürlich sehr. :)


    Nochmals danke für deinen Kommentar, der war sehr hilfreich und hat mich richtig gefreut. c:
    Grüße,
    ~Stiefel





    Das Leben und die Kugel


    Es ist einfach und geht schnell,
    Ein Fingerdruck, mehr nicht.
    Der Verstand wird klar und hell,
    Alles Dunkel wird zu Licht.


    Es ist billig und macht Spaß,
    Es eröffnet dir die Welt.
    Es bringt dich bis zum grünsten Gras
    Und nimmt dir das, was quält.


    Ein süßer, süßer Knall,
    Für die anderen bloß Schall.
    Für dich der Weg zum Paradies.


    Ein süßer, süßer Klang,
    Keine Angst vorm Chorgesang.
    Jetzt zier dich nicht und schieß!





    --- --- --- --- ---
    Inspiration: Hatte Lust, zu schreiben


    Geschrieben: 2. Dezember 2012



    Also Leute, mal ehrlich.
    Wenn man jahrelang Tag für Tag schuftet und schuftet, wenn man sie die Seele aus dem Leib arbeitet, dann wird einem doch extrem langweilig dabei, oder? Dass es Videospiele gibt, ist nur eine logische Folge daraus, dass wir Abwechslung und Unterhaltung brauchen, um zu entspannen. Man brennt völlig aus und verkrampft, wenn man sich niemals irgendwelchen Spaß gönnt. Man wird doch viel eher durch Eintönigkeit nervös als durch Abwechslung.


    Abgesehen davon schulen Videospiele ja nachweislich die Hand-Augen-Koordination, und eine schnellere und präzisere Reaktion kann im Straßenverkehr hilfreich sein, kann im Sport hilfreich sein, kann auf der Arbeit hilfreich sein. Ich habe auch noch nie gehört, dass jemand krank geworden ist vom Spielen. Burn-outs und andere psychische Erkrankungen entstehen doch nur durch den Leistungsdruck, den es heute gibt, durch mangelnde Freizeit und Erholung, und einen Schnupfen oder andere physische Erkrankungen hat jetzt noch wirklich niemand vom Zocken gekriegt.


    Natürlich rede ich jetzt hier nur von gelegentlichem Spielen, nicht von stundenlangem jeden Tag. Eine Sucht ist was anderes, aber in die Sucht kann alles treiben, neben Videospielen auch Medikamente, Alkohol und sonstige legale und illegale Drogen; Kaffee, Reisen, Spielhallen und eigentlich sowieso fast alles. Aber dann ist das Spielen ja auch kein Zeitvertreib mehr, sondern für den Betroffenen zum Lebenserhalt notwendig.
    Normales Spielen von Videospielen in der Freizeit ist an sich jetzt wirklich nicht schlimm. Mir hat es geholfen, nach einem langen Schultag wieder runterzukommen und mal was anderes zu hören als den ständigen Informationsfluss in der Schule, von dem die Hälfte sowieso an jedem spurlos vorüberzieht. Im Grunde ist es wie Fernsehen, einfach nur Unterhaltung zur Abwechslung vom stressigen Alltag, und gegen ein bisschen Erholung hat ja keiner was. Wie man seine Freizeit gestaltet, bleibt ja jedem selbst überlassen.


    MfG,
    ~Stiefel

    Gibt ja dieses Klischee von den nörgelnden Eltern, man solle nicht so viel Videospiele zocken.
    Weiß nicht, wieso mir meine Eltern dann einen GBA, einen NGC und einen NDS geschenkt haben, warum sie meinen Geschwistern und mir eine Wii spendiert haben und sie es zugelassen haben, dass mir mein Onkel einen Rechner schenkt.
    Klar, zu Schulzeiten hat es oft geheißen, ich soll weniger spielen und mehr für die Schule tun. Aber das war mir eigentlich immer mehr oder weniger egal, ich hab schon viel gespielt, vor allem Pokémon und Mario Kart haben mich da total gefesselt. Ich hab zwar nie eine Nacht durchgemacht mit Zocken, aber doch schon einige Nachmittage komplett vor dem Bildschirm verbracht. Und trotz allem einen guten Schulabschluss hingelegt.
    Seit ein paar Tagen zock ich wieder mehr am DS, obwohl ich eigentlich überhaupt keine Zeit dafür habe, müsste noch nen Haufen Papierkram erledigen und so, aber das krieg ich schon alles unter einen Hut.


    Na ja, was meine Eltern angeht, waren früher beide gegen die Zockerei. Irgendwann haben sie ein Zeitlimit eingeführt, meine Geschwister und ich durften jeder ne halbe Stunde spielen (mit einer Eieruhr abgemessen, und das Ticken hat mich SO nervös gemacht), später haben sie dann jedem ne Stunde erlaubt... mittlerweile haben sie das mit den Zeitlimits aber aufgegeben. Sie haben eingesehen, dass wir auch mit dem Spielen gut klarkommen in der Schule und auch sonst nicht übertreiben.
    Aber sie waren skeptisch, und mein Vater ist es heute noch. Papa ist traditioneller, er mag Spieleabende mit Brett- und Kartenspielen, und er findet es nicht gut, dass meine Mutter vor ein paar Jahren mit World of Warcraft angefangen hat (*hust hust*), was ihre Einstellung zum Zocken grundlegend verändert hat. Sie kommt nicht wirklich oft dazu, zu spielen, aber sie tut es, wenn sie mal eine freie Minute hat, ohne ihre Pflichten zu vernachlässigen.


    Heute kann man also sagen, dass meine Eltern früher ganz zu Unrecht das Spielen verurteilt haben, heute hat zumindest Mama eine angenehmere Sichtweise. Und Papa... existiert nicht mehr allzu lange, wie manche vielleicht wissen mögen, und auf die letzten paar Wochen wird sich da auch nix mehr ändern... Na ja.


    MfG,
    ~Stiefel

    Okay, ich spar mir jetzt sämtliche sarkatischen Witzeleien über diese Theorie, die man anstellen könnte, ich werde auch nicht nach dem Warum fragen, aber ein paar Fragen hab ich dann doch: Wie soll das denn in einer Nährflüssigkeit funktionieren? Ein Hirn muss von Blut durchströmt werden, das Sauerstoff in jeden Winkel transportiert, damit das Hirn überhaupt laufen kann. Zweite Frage: Wenn nach der verschärften Version der Theorie jeder von uns nur ein Hirn mit Rechner ist, wer hat das dann gebaut, entwickelt, eingerichtet? Von Natur aus wird das ja wohl nicht passiert sein. Drittens würde es jedem Menschen irgendwann auffallen, dass alles nur vorgegaukelt ist, weil ein Rechner rein von den Werten her betrachtet niemals das Rechenpotenzial eines Gehirns hat, was Datenverarbeitung angeht.
    Ich mag Science Fiction überhaupt nicht, und dieses Szenario fällt eindeutig in diese Kategorie. Auch wenn Menschen manchmal den Eindruck haben, alles sei nur ein Traum, oder ihnen irgendwas sehr bekannt vorkommt (Déjà-vu), ich bin der strikten Meinung, dass mein Hirn in meinem Dez liegt und da auch ganz gut aufgehoben ist.


    Ok, aber mal angenommen, es wäre jetzt so wie von Thybil beschrieben. Dann könnte ich ja zunächst nicht wissen, wie es "so ist", weil ich nicht wüsste, wie es "anders ist", ich hätte ja niemals etwas anderes erlebt. Fraglich ist auch, wie jemand auf den Gedanken kommt, es wäre alles nur vorgespielt und nicht real, wenn die Simulation doch so echt ist, dass man es eigentlich gar nicht nötig hat, sie zu hinterfragen.
    Und dann stellt sich mir die Frage, wie man es beweisen will, dass alles nur ein Programm ist. Ok, irgendwo hat jeder Rechner seine Grenzen und die Realität ist viel zu komplex, um sie in eine Simulation fassen zu können, aber eine solche Grenze aufzufinden, dürfte schwierig werden, wenn das Programm laut Startpost genial ist.


    Nein, diese Theorie ist in meinen Augen einer krankhaften Denkweise entsprungen. Es gibt einige psychische Erkrankungen, bei denen die Betroffenen tatsächlich denken, es werde ihnen nur ein Teil der Realität oder auch alles nur vorgegaukelt, z.B. gibt es eine Erkrankung, bei der der Patient meint, ein naher Verwandter wäre durch ein Double ersetzt worden. Diese Theorie muss von einem Menschen mit einer solchen akuten psychischen Krankheit stammen, da bin ich mir ganz sicher. Wobei ic jetzt auch keinem zu nahe treten will!


    MfG,
    ~Stiefel

    Essen :3 :essen:


    Ich achte nicht groß auf meine Ernährung. Ich weiß so oder so, was gesund ist und was nicht (wobei ich diese Diskussion "Das ist ungesund, das ess ich nicht!" völlig übertrieben isst ist (huch Oo). Wer keinen Zucker zu sich nimmt, hat keinen Energielieferanten für's Hirn, denn das Hirn kann aus Fett nichts machen, und genauso unterzuckert und unterfettet reden manche Leute daher mit ihrem Schlankheitswahn, ehrlich jetzt. Mal ab und zu was zu essen soll gar nicht schaden, im Gegenteil!!! Und dann dieses völlig wahnsinnige Kalorienzählen. Ach du Sch...ande, was wird da ein Geschiss drum gemacht, wie viel da jetzt drin sind und wie man die wieder runterkriegen soll. Das geht mir so was von auf den Schokokeks, dass ich selbigen genüsslich und demonstrativ vor allen Magermodels esse und mich drüber lustig mache, wie sehr die sich mit ihrer Anti-Ernährung foltern. Genug offtopic jetzt.) und da ich ohnehin viel Obst und Gemüse esse, und das gerne, mach ich mir da die wenigsten Sorgen. Überhaupt mit meinem Gewicht und meinen Essgewohnheiten.


    Das ist nämlich so eine Sache beim Stiefel. Manchmal ess ich richtig viel und manchmal reicht mir eine Brezel für zwei Tage. Was ich dann esse, ist mir größtenteils egal. Ich war noch nie sonderlich wählerisch; was auf den Tisch kommt, wird gegessen (ausgenommen gebackenen Fleischkäse, das einzige Essen, das ich wirklich nicht mag). Meine Geschwister sind da ganz anders, meine Schwester mag keine Soße zu Nudeln, sondern lieber Reis stattdessen und sie ekelt sich grundsätzlich vor Gemüse, mein Bruder isst Obst nur ungern und Papa darf sowieso nicht mehr so viele Sachen zu sich nehmen.


    Es kommt aber schon vor, dass ich auch richtig Heißhunger habe. Mal so zwischendurch nachmittags lässt es mir dann keine Ruhe, bis ich ein bisschen Fleisch gegessen habe, oder Schokolade, oder worauf ich in dem Moment halt extrem Bock hab. Man sieht es mir nicht an, aber sowas passiert sogar ziemlich oft. Auch meine nächtlichen Hungeranfälle sind ganz witzig; wenn ich morgens nicht so früh raus muss, bleibe ich bis drei Uhr etwa auf, und so um halb zwei herum hab ich Hunger. =D Dann schleiche ich mich immer in die Küche und hole mir Brot und Wurst an den PC und esse da dann Wurstbrote ^__^ Das passiert eigentlich jede Nacht, und obwohl ich vor dem Schlafengehen dann noch gegessen habe, schlaf ich besser als wenn ich nüchtern wäre.


    Andererseits hab ich dann auch oft bis nach dem Mittag keine Mahlzeit. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages? Kann ich nicht bestätigen. Ich lebe schon immer ohne und es hat mir nie geschadet. Wenn ich morgens direkt nach dem Aufstehen etwas essen sollte, kommt es rückwärts wieder raus. Selbst ausgetestet. Will ich nicht. Die ersten anderthalb bis zwei Stunden nach dem Aufstehen hab ich ohnehin keinen Appetit und das einzige, was Platz in meinem Magen morgens findet, ist mein heißgeliebter Kaffee. Halb Kaffee, halb Vollmilch, vier Stück Würfelzucker. Das langt mir dann teilweise bis nachmittags um drei, vor allem wenn ich um halb zehn das Arbeiten anfange und bis 14 Uhr ohne Pause bis Feierabend -nachmittag Schicht habe - dann muss ich bis zu Hause warten, aber das schaff ich ohne Probleme.


    Joah, das ist schon seltsam, einerseits ess ich meinen Eltern die Haare vom Kopp und andererseits bin ich der größte Hungerkünstler... =( Aber über meine bevorzugten Nahrungsmittel sagt das natürlich noch gar nix aus, also schnell wieder b2t.
    Wie gesagt, ich bin gar nicht wählerisch mit dem Essen. Ich mag Fleisch gerne, ich mag Gemüse sehr gerne und Obst esse ich lieber als Süßigkeiten. Fast Food gibt es bei mir nicht allzu oft, obwohl ich damit beinahe täglich in Berührung komme (Arbeit halt). Ich esse gerne Brötchen oder Brot, Joghurt zwischendurch oder andere Milchprodukte außer Käse (den aber trotzdem auf Pizzen und Burgern, weil er da imo drauf gehört). Ich liebe Spinat und Brokkoli, Rosenkohlbällchen und Kohlrabi, und zwar schon immer. Ich kann keiner Mango oder Melone wiederstehen, allgemein Südfrüchte, ich sage aber auch nicht Nein zu Erdbeeren oder Äpfeln oder Birnen oder Pfirsiche und lauter so Obst so und meine Güte, krieg ich jetzt Hunger. X_____x
    Das Fleisch esse ich am liebsten als Naturschnitzel, oder als Gulasch, oder als Hühnchenpfanne süß-sauer oder sonst irgendwie lecker zubereitet, paniert aber nicht so gerne. Kartoffeln sind geil, entweder als Salzkartoffeln oder als Püree oder als Bratkartoffeln oder als Pommes oder als Röstis oder als Knödel. Und Nudeln könnte ich eigentlich immer essen, ich fahre total auf Sauerbraten mit selbstgemachten Spätzle ab, Spaghetti esse ich am liebsten mit Spinatsoße oder aglio e olio, Bandnudeln passen sehr gut zu Braten und in die Bratensoße, und mein Gott PILZE hab ich total vergessen, dabei liebe ich die, egal ob in Soße, in Suppe oder pur, boah! D:


    Srsly, ich muss jetzt was essen.
    Mit hungrigen freundlichen Grüßen,
    ~Stiefel

    Also ich wohne auch in einem Dorf und kann dies nicht wirklich bestätigen. Wir hier hier sogar eine ganze Menge an Läden. Sogar zwei Supermärkte. Zwar hat im Nachbardorf der Tante-Emma-Laden zu gemacht, aber dieses Dorf liegt max. 2 Kilometer entfernt und ist auch recht bequem mit dem Rad zu erreichen. Die meisten Leute haben ihre Einkäufe sowieso in unserem Dorf gemacht, weil wir einfach mehr Geschäfte haben. Aber das bei meinem Dorf Läden zumachen müssen, weil sie keine Kundschaft haben, habe ich so noch nicht erlebt.


    Hier ist das aber so. Die Region, in der ich lebe, hat einen massiven Bevölkerungrückgang, und die bleibenden Leute werden alt und müssen in die Heime. In der nächsten Stadt, die immerhin noch fast 15.000 Einwohner zählen kann, aber vor ein paar Jahren noch über 20.000 hatte, haben schon das Kino, zwei Apotheken, drei kleinere Lebensmittelgeschäfte, eine NKD-Filiale, mehrere Fahrschulen und viele sonstige Privatgeschäfte dicht gemacht. Unser Landkreis wird totgesagt, und das völlig zurecht. Wir haben so gut wie keine Industrie, und die, die was herstellt, ist nicht sonderlich namhaft, abgesehen von AZO vielleicht. Das einzige, was hier floriert, ist die Landwirtschaft, und die bringt die Gesellschaft nicht voran. Nichts gegen Landwirte, aber man lernt es in Wirtschaftsgeographie recht schnell, dass Industrie und Gewerbe die Motoren der Gesellschaft sind, und in dieser Hinsicht ist unsere Region nicht konkurrenzfähig, wir sind umzingelt von Würzburg, Heidelberg, Heilbronn, alles größere Zentren, aber hier ist nichts. Nichts zu machen und nichts zu wollen.
    Ich habe erst letztes Wochenende einen Artikel in der Regionalzeitung gelesen, die sich mit einem Essay beschäftigt hat, der die ländlichen Gebiete Deutschlands sterben sieht und dabei unseren Landkreis als Beispiel nimmt. Alle in der Zeitung haben sich empört, alle Bürgermeister haben das scharf kritisiert, aber die verschließen doch bloß die Augen vor den Tatsachen. Die Wahrheit ist nämlich, dass in vielleicht 100, 150 Jahren nur noch Geistergegend hier ist, völlig unbesiedelt und verwildert. So sieht es nämlich aus.


    So, genug Offtopic. ^-^ Wo man doch alles hinkommen kann beim Thema Onlineshopping.



    MfG,
    ~Stiefel

    Komischerweise lobst du die Unbefangenheit der Kinder und rätst den Erwachsenen, sich davon eine Scheibe abzuschneiden, gleichzeitig sagst du im Satz davor aber etwas ganz anderes (zumindest für mich hören sich diese Aussagen völlig gegensätzlich an).
    Allgemein denke ich, dass kleine Kinder nicht zu Unrecht als das Kind bezeichnet werden, sie haben (noch) keine Sexualität in der Form (du sagst ja selbst, dass sich dieses Interesse erst später entwickelt). Deswegen kann man auch schlecht sagen, dass sich Erwachsene eine Scheibe von ihnen abschneiden sollten (natürlich bildlich gesprochen, wie du schon sagtest).


    Ich habe gesagt, dass Kinder in Sachen Sexualität unbefangen sind (weil sie es ja nicht besser wissen können) und sich keinen Hehl draus machen, wie jemand ausgerichtet ist. Das meinte ich damit, dass es den Erwachsenen genauso egal sein könnte und eigentlich auch sein sollte. ;)


    Mehr antworte ich später dann nach der Arbeit :X Editiere es dann hier hin


    Grüße,
    ~Stiefel

    Durch Onlineshopping wird ja die Bequemlichkeit der Menschen nur noch verstärkt. Man bekommt wirklich alles mögliche: Möbel, die sogar angeliefert werden, Kleidung, Geräte, Konsolen und noch weitere Dinge, die man braucht. Aber das ist noch nicht genug. Lebensmittel kann man jetzt auch bestellen. Da fragt man sich wirklich, warum einige Menschen noch raus gehen und in Geschäften oder Supermärkten einkaufen gehen.


    Ich fühle mich jetzt persönlich beleidigt. Weißt du auch, weshalb? Weil ich auf dem Land wohne und es einfach keinen Laden im Dorf gibt, darum! Es ist heutzutage extrem teuer, mit dem Auto kilometerweit für einen Tante-Emma-Laden zu fahren und wieder zurück. Außerdem dürfte das in nächster Zeit sowieso schwierig werden, weil - wie man eventuell weiß - mein Vater an Krebs leidet und allerhöchstens noch ein paar Wochen mitmacht. Und Mama ist auch relativ krank und in ihrer Bewegung sehr eingeschränkt.
    Nenn mich noch einmal bequem, und es setzt was. Es ist halt nicht jeder ein verwöhntes Stadtkind.


    Ein Freund von mir meinte, dass er es nicht zulassen will, dass Geschäfte den Bach runter gehen, nur weil Onlineshopping das "normale" einkaufen ersetzt. Deshalb geht er immernoch fleißig in Geschäften.


    Da kann dein Freund noch so viel rumrennen, hier auf dem Land machen die Läden nach und nach alle eh dicht, weil die Kundschaft so oder so ausbleibt, weil sie wegzieht. Und er soll sich damit abfinden, dass sich die ganze Welt digitalisiert. Oder meinst du, die Schriftsteller haben einen Aufstand gemacht, als die Schreibmaschine das handschriftliche Schreiben ersetzt hat? Gegen die Modernisierung kann keiner was machen, weil der Großteil der Menschen mitmacht. Wenn dem nicht so wäre, wären wir heute noch Höhlenmenschen. (Ja, ich bin immer noch leicht angefressen wegen deiner frechen Unterstellung, ich wäre bequem.)


    Was bevorzugt ihr mehr: Ins Geschäft gehen oder Onlineshopping?
    Definitiv Onlineshopping, aus bereits genannten Gründen. Es gibt dort alles zu haben, und man muss nicht ewig durch die Weltgeschichte fahren und kriegt es geliefert, weil die Eltern es gesundheitlich nicht mehr schaffen, überall hinzuhetzen. Onlineshopping ftw.


    Wie findet ihr das Preis- Leistungsverhältnis?
    Der Preis ist mir relativ egal. Wenn ich ein bisschen mehr bezahle im Internet, mein Gott, dann ist das halt so. Ich kann doch auch nix dran ändern, dass es hier keine Geschäfte gibt! Als Landeinwohner bist du doch eh immer der Gelackmeierte. Aber zum Glück ist es ja meistens tatsächlich so, dass man im Internet billiger bestellen kann, und verrechnet mit den nicht mehr anfallenden Anreisekosten und der Zeitersparnis lohnt es sich definitiv mehr als ins Geschäft zu rennen.


    Habt ihr schon Erfahrungen mit Onilneshopping gemacht? Wenn ja, waren es gute oder schlechte?
    Ja, und nur gute. Die Lieferung war überpünktlich und auch noch günstiger als im normalen Geschäft. Der Postbote war sehr freundlich und das Paket war in einwandfreiem Zustand. Ich kann absolut nicht meckern, der Service war erstklassig. Und selbst, falls das Paket geliefert wird und niemand zu Hause ist, wird es mit freundlichem Vermerk an einem geschützten Platz im Garten abgelegt, und da halten sich alle Postboten daran. Das ist mir schon ein Trinkgeld wert für die netten Leute :)


    MfG,
    ~Stiefel

    Der Nachteil ist, dass sich nichtmal die Hälfte dafür interessiert. q-q Im RL schreien sies ja auch nicht in der Gegend rum, damit's jeder mitbekommt. D:


    Haha, ja. Das stimmt. Wie gesagt, es gibt immer solche Hirnis, die alles und jedes auf Facebook posten und sich damit ziemlich lächerlich machen. Aber ich finde, spezielle Sachen, die man gemeinsam getan hat, vllt einen Besuch im Freizeitpark oder ein paar Erlebnisse aus dem Urlaub kann man ruhig veröffentlichen. Vielleicht auch nur den Freunden zugänglich machen, damit die wissen, was man so getrieben hat. Ich selbst poste aber nur im Namen meiner Homepage auf Facebook.


    MfG,
    ~Stiefel :)

    Dann wollen wir mal.


    Wann sollte man seine erste Beziehung haben?
    Wieso sollte man denn unbedingt eine haben? Ist kein Zwang, sich einen Partner oder eine Partnerin zu suchen. Aber wenn jemand unbedingt eine will, dann sollte er zumindest verstehen können, was es bedeutet, jemanden zu lieben. Damit meine ich, er sollte zumindest die Pubertät erreicht haben, also mindestens 12 bis 14 Jahre alt sein.


    Meint ihr das 12-jährige, oder noch Jüngere schon "Liebe" spüren und/oder eine feste Beziehung haben sollten?
    Nein. Diese Menschen sind einfach noch zu jung für die tiefen Gefühle, und oftmals sind es auch nur so Pausenhof-Albereien à la "Stiefel ist ver-lie-hiebt, Stiefel ist ver-lie.hiebt! Lalala!" und so weiter. Kinder sind einfach noch nicht reif für solche Sachen, dazu denken sie noch zu kindlich. Außerdem ekeln sie sich häufig vor Küssen (ich war da keine Ausnahme, ich hab mich immer gefragt, wieso zur Hölle die älteren das immer machen) und sonstigen Zärtlichkeiten, was nur beweist, dass sie noch keine wirkliche Liebe empfinden können.


    Wieviel bedeutet euch euer Partner?
    Mehr als alles andere. Echt jetzt, ich hab so lange darauf gewartet, aber das ist nicht mal der Hauptgrund dafür, dass mir so viel daran liegt. Wie soll ich es denn ausdrücken, es liegt an der Person selbst, ich kann mit ihr lachen, über alles reden, Späßchen machen und alles andere auch, wir verstehen uns supergut, wir haben eigentlich zu allem die selbe Meinung und auch eine sehr gleiche Lebenseinstellung... ja, ich habe solches Gesülze immer für extrem kitisch gehalten, aber wenn es doch wahr ist. :(


    Was würdet ihr für ihn tun, was vielleicht sogar aufgeben?
    Das ist eine gute Frage. Da mir an meinem Dasein in diesem Dorf hier nichts liegt und alle meine Kumpels anderweitig in der Weltgeschichte unterwegs sind, überall verstreut studieren; da mein Vater bald nicht mehr ist (paar Wochen noch) und meine Mutter ebenfalls von hier wegzieht... das geb ich nur zu gerne weg. Mit den Freunden kann ich immer über Facebook, Skype und Handy in Kontakt bleiben (was ich auch tun werde) und sie immer mal wieder besuchen, das ist überhaupt kein Problem. Aber ansonsten gibt es nichts, was mir von Wert wäre, und damit ist die Frage beantwortet: Ich würde so ziemlich alles für die Partnerschaft geben.


    Wie weit reicht die Liebe?
    Schon wieder so eine gute Frage. Richtige echte wahre Liebe reicht sehr sehr weit, zum Beispiel habe ich eigentlich meine kompletten Zukunftspläne geändert, hab andere Prioritäten gesetzt. Mann muss halt immer flexibel bleiben, gell? Aber um ehrlich zu sein gefallen mir die jetzigen Zukunftspläne besser als die alten, bei denen ich alleine irgendwo gestrandet wäre.


    Erster Schritt: Jungssache. Was meint ihr?
    Keine Ahnung. Den ersten Schritt habe tatsächlich ich gemacht, aber es gibt bestimmt auch genug Mädels, die den ersten Schritt wagen. Es ist wie überall, pauschal kann man nichts behaupten.


    MfG,
    ~Stiefel


    Nach deinen Aussagen müsste ja irgendwie jeder homosexuell sein. Denn es ist schon so, dass man in der Kindheit eher mit den Geschlechtsgenossen spielt und erst später Interesse für andere entwickelt, jedenfalls im Normalfall. So war es bei mir, so war es auch bestimmt bei anderen. Als Kind hat man von Schwulsein und solchen Sachen sowieso noch am wenigstens Ahnung und schert sich nicht darum, eigentlich könnten sich die Erwachsenen da ruhig eine dicke Scheibe von den Kindern abschneiden, bildlich gesprochen.
    Es gibt übrigens auch immer noch die Entwicklungshomosexualität, was bedeutet, dass man aus Neugierde oder Interesse einfach mal ausprobiert. Bei nicht wenigen sind das die ersten Sexualkontakte im ganzen Leben, folglich kann man einfach nicht behaupten, es sei wider die Natur, denn die meisten von denen, die probiert haben, sind hinterher in einer ganz gesellschaftskonformen Ehe oder Beziehung und gehen damit heillos in der Masse unter.
    Fakt ist also, dass es nicht grundsätzlich daran liegen kann, was man mit seinen Mitmenschen so treibt. Es liegt ganz einfach in der Natur des Menschen, neugierig zu sein und Dinge auszuprobieren, zumal verbotene oder verachtete Dinge ohnehin einen großen Reiz auf Menschen ausüben. Und eine gewisse Tendenz auch zu gleichgeschlechtlichen intimeren Kontakten ist keinem abzusprechen, ob er sie jetzt auslebt oder nicht. Vorlieben, Interessen, auch Hobbys und Talente gehören dazu, sind einfach sehr wohl in den Genen festgelegt und damit angeboren. Das ist die Grundlage für alles, wie sehr wir das nach außen oder auch an uns selbst heranlassen, liegt in jedermanns eigenem Ermessen.


    Frei zugängliche Pornographie für Kinder? Ich habe als Kind niemals solche Sachen zu Gesicht bekommen, haha. Das mag vielleicht eine Weile her sein, aber ich glaube nicht, dass wir heute so nachlässig mit dem Schutz von Kindern sind, dass die sich jederzeit irgendwelche schmutzigen Filmchen reinziehen können. Bei allem Liberalismus, für solche Sachen sind Kinder einfach nicht alt genug, sowas kommt erst mit der Pubertät. Ich bin jetzt wirklich kein verklemmter Puritaner, ich finde, dass man ab einem gewissen Alter schon über solche Dinge informiert sein sollte und mit ihnen umgehen dürfen sollte, wie es jedem einzelnen beliebt und gefällt, aber für präpubertäre Kinder ist sowas wirklich unzumutbar.


    MfG,
    ~Stiefel

    Unnatürlich ist ja nur eine Sonderfunktion die sich in der Minderheit befindet. Beispiel: Alle Papageien haben ein rotes Federkleid. Plötzlich haben zwei ein blaues. Logisch gesehen stechen sie aus der Masse heraus, sind also unnatürlich. Gäbe es aber mehr blaue als rote wären die Roten dagegen unnatürlich. Und das ist es nunmal worauf ich hinauswill: weil es meines Wissens nach weniger Homosexuelle als Heterosexuelle gibt ist dies ein gutes Indiz dafür das es einfach unnatürlich ist. Du sagtest ja das es so viele Tiere gibt die das sind. Wo sind deine Quellen? Außerdem gibt es ja einige Tiere die alleine oder in Rudeln leben. Sind die jetzt Homosexuell oder Heterosexuell?


    Boah, mich regt grad der Ausdruck "unnatürlich" extremst auf. Unnatürlich bedeutet, dass etwas wider die Natur ist, dass es in der freien Wildbahn normalerweise nicht vorkommt. Bitte benutze in Zukunft den Begriff unnormal oder sonstwas in der Art, aber nicht mehr unnatürlich. Vielen Dank.


    Zitat von Bastet

    Ich klatsch mal den erstbesten Link hierrein~


    Zitat von Das wo kommt wenn man den Link klicken tut

    "Man kann über Homosexualität denken, was man will. Aber man kann nicht sagen, dass es widernatürlich ist", sagt Geir Söli [...]


    Word. Word. Word. Word. Word. dito.
    Es gibt aber auch genug saftige Beispiele, die diese These untermauern, so was wie das da.


    Zitat von Cassandra

    Zitat aus Wikipedia: "Etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung sind (im weitesten Sinne) blond." Das ist ein deutliches Indiz für was ...?


    Dass ich zu den zwei Prozent gehöre!! o/


    Ansonsten kann ich Cass nur zu 120 Prozent zustimmen, was sie im Post gesagt hat (und damit auch einen Teil von meinem vorgegriffen. Ich sollte vielleicht lesen, bevor ich poste *hust hust*)


    MfG,
    ~Stiefel

    Zitat von Desire

    Genau. Alles ist die Religion schuld. Wie immer. Solange man seinen Sündenbock hat ist alles gut.


    Ich sag doch gar nix gegen die Religion, ich bin selber katholisch und bis vor Kurzem Ministrant gewesen. Es ist nur das Denken, das ich verurteile.


    Zitat von Desire

    Homosexualität biologisch betrachtet einfach unnatürlich


    Wenn sie unnatürlich wäre, gäbe es sie nicht im Tierreich.


    Zitat von Desire

    Im Prinzip meine ich damit nur folgendes: Schwule und Lesben dürfen alles über Heterosexuelle Menschen sagen. Wenn diese aber etwas sagen sind sie die gears**ten. In anbetracht dessen ist es kein Wunder das soviele Leute keine Homosexuellen mögen.


    Liegt nur daran, dass diese Leute lange unterdrückt wurden uns es bin in die Moderne hinein sogar in Deutschland illegal war, als Mann sexuellen Kontakt mit Männern zu haben. Von dem Gesetz waren die Damen der Schöpfung zwar ausgeschlossen, aber allgemein ist es so, dass Homoexuelle eine Minderheit sind und dass die Mehrheit immer abfällig auf die Minderheit guckt. Das ist aber unethisch und deshalb wird jede Minderheit so lange in Schutz genommen, bis es die Mehrheit gerafft hat, dass Homos auch Menschen sind, genau so wie jeder andere. Nur, weil Homosexuelle eben auf ihr eigenes Geschlecht stehen, sind es darum keine niederen Menschen, auch wenn das viele Leute so meinen und auch nach diesem Prinzip handeln.


    Zitat von Desire

    Komisch. Du kritisiert zwar gesellschaftliche Konventionen, machst aber selber mit wenn es darum geht die Kirche zu verurteilen. Das macht wirklich sinn.


    And again: Ich verurteile die Kirche nicht, ich bin selber ein mehr oder weniger gläubiger Christ. ;) Ich verurteile nur die Denkweise der Menschen, und die ist eben von der Religion geprägt. Dann ist eben dieser eine Punkt der Kirche etwas, mit dem ich nicht einverstanden bin. Übrigens ist es immer noch Sache jedes einzelnen, inwieweit er oder sie mit den Ansichten der Kirche identifizieren.


    MfG,
    ~Stiefel

    In dem Punkt, dass es Homosexualität auch bei Tieren gibt, muss ich Dead Icaros zustimmen. Das ist bewiesene Tatsache. Es kann also nicht sein, dass die Sexuailtät anerzogen ist. Ob man nun auf das andere Geschlecht steht, auf das eigene, auf beide, auf keine, whatever, hängt aber auch nicht von den Genen ab. Ich kenne Schwule, die Gleichgesinnte in der Verwandtschaft haben, und ich kenne Schwule, bei denen es bis zum vierzehnten Verwandtschaftsgrad keinen Ähnlichen gibt. Ich finde, dass sie ein angeborenes Denken ist, kein Denkfehler und keine Anomalie, sondern einfach nur eine Variation. Wie die politische Einstellung auch.


    Dass Homosexualität so verachtet wird, das liegt tatsächlich wohl hauptsächlich an der Religion. Wenn Papst sagt: "Ehe gleich Nachwuchs", muss Christ auch sagen: "Ehe gleich Nachwuchs". Nach Ansicht der Kirche müssten kinderlose Ehen also genauso Sünde sein wie schwul sein oder lesbisch. Oder bi. Oder asexuell. Whatever. Die Ansicht der Kirche ist in der Hinsicht sowieso ein bisschen konfus, denn im Grunde genommen müsste Homosexualität (oder Bisexualität oder Asexualität oder whatever) ja auch Gottes Wille sein, und ist es dann nicht die größere Sünde, Gottes Willen zu verteufeln? Ich bin wirklich kein Theologe, das ist einfach nur meine Ansicht. Verteufelt mich gleich mit oder lasst es bleiben. Whatever.


    Ich bin noch nie ein sonderlich großer Fan von gesellschaftlichen Konventionen gewesen, denn in manchen Ansichten - so wie auch in der vorigen - sind die Menschen von heute ziemlich mittelalterlich. Magerwahn, Fitnesswahn, Heterowahn, Umweltwahn, whatever, die Allgemeinheit hat so manche wahnsinnige Vorstellung, überzogene Ansicht und verklemmte Auffassung.


    MfG,
    whatever
    ~ Stiefel

    Soziale Netzwerke an sich finde ich gar nicht mal wirklich schlecht, ich trete gerne mit anderen Leuten in Kontakt, lerne Menschen mit ähnlichen Interessen kennen, gerne auch international, und ich benutze das Netz so oder so meistens zur Kommunikation.
    Angemeldet bin ich bei Facebook, Twitter und Google+, auf den letzten beiden aber nur "geschäftlich", das bedeutet, dass ich per Twitter und Google+, und auch über meine Facebook-Seite, die Neuigkeiten meiner eigenen Homepage verbreite und öffentlich mache, damit sie meine Follower schnell griffbereit haben. Wieso es ausgerechnet diese drei sind? Sie sind die bekanntesten, mit denen ich wohl am meisten neue Leser für die Seite gewinnen kann, denn auch dafür sollen mir die sozialen Netzwerke dienen (mit eher mäßigem Erfolg, ich mache aber auch nicht viel Werbung). Wie Sirius schon sagte, Google+ wird immer bekannter, und Twitter und Facebook kennt sowieso die Mehrheit. Ich bin keiner, der in Kommentaren mit "Bitte liken!" kommt oder ähnlichem, ich bin einfach da und wer mich sieht und dem ich gefalle, der darf mich gerne liken.Aber ich komme vom Thema ab.


    Was die persönlichen Infos angeht... ich habe zwar ein Foto von mir auf meinem normalen Facebook-Account, aber ansonsten nicht allzuviele persönliche Details, nur meine ehemalige Schule, mein derzeitiger Arbeitsplatz, der ungefähre (!) Wohnort... sonst eher nichts. Dass ich auf meinem BB-Profil so gesprächig bin, hat nur den Grund, dass das allerlei Nebensächlichkeiten über mich sind, die vielleicht interessant zu lesen sind, aber letzten Endes nichts großartig über mich verraten. Mailadressen kriegen nur wenige, Telefon- oder Handynummer nur die engsten Freunde (von denen ich die meisten auch aus dem RL kenne), die genaue Adresse kriegen nur die allerwenigsten, und auch nur unter dem Schwur, sie geheimzuhalten. Mit privaten Details bin ich sehr vorsichtig im Netz, weil nicht alles wirklich in die Öffentlichkeit gehört.
    Andere sind da unbedarfter. Es gibt diese Ausnahmen, weil es überdurchschnittlich hohle Menschen gibt. Das sind zum Glück nicht alle und auch nicht mal die meisten, aber es gibt immer wieder ein paar Deppen, die private Angaben über sich publik machen. Aber nicht nur der bringt sich in große Gefahr, auch jeder, der sie dann nutzt, macht sich in meinen Augen irgendwie strafbar. Es geht immerhin um die Privatsphäre, und wenn man die bewusst verletzt, indem man herumliegende Daten ausnutzt, ist ein Vergehen. In my humble opinion, wohlgemerkt.


    Ob es ein perfektes Social Network gibt... unwahrscheinlich. Perfektion gibt es von vorneherein nicht, aber auch der Versuch, möglichst nah an sie heranzukommen, kann bei einem Netzwerk nie richtig gut gehen. Eine solche Einrichtung an sich ist schon ein Konflikt zwischen Datenschützern und dem Zweck des Netzwerks. Man soll die anderen Menschen kennen lernen, aber dazu braucht es halt leider Gottes einen Namen, ein paar Angaben über Hobbys und Vorlieben, über Arbeit und eventuell auch den ungefähren (!) Wohnort. Da können Datenschützer sagen, was sie wollen, aber in einem Netzwerk, in dem jeder anonym herumstapft und nichts, aber auch gar nichts über sich preisgeben darf, kommt nicht wirklich Stimmung auf. Oder?
    Außerdem hat jeder Mensch ein Mitteilungsbedürfnis. Dass manche Facebook als Tagebuch missbrauchen und alles öffentlich machen, ist genau die Folge davon. Jeder will etwas zu sagen haben, was bei sieben Milliarden Menschen auf dem Erdball jetzt wirklich nicht einfach ist. Aber auch im Freundeskreis ist dieses Austauschen von Neuigkeiten nichts weiter als das Erzählen, was man gemacht hat. Oder hat noch niemand seinem Kumpel gesagt, was er dieses Wochenende getrieben hat? Der Vorteil ist, man braucht es nur einmal zu sagen und alle sehen es. Und man kann es bebildern!!


    Klar, wenn man von jeder Saufparty Bilder ins Netz stellt und der Arbeitgeber sie findet... autsch. Dumm gelaufen. Es gibt viele Chefs, die vor der Einstellung nach dem potentiellen Mitarbeiter suchen und nachsehen, welche Spuren er im Internet hinterlassen hat. Da kann man sich eine Menge verbauen, darum poste ich eigentlich nie etwas auf Facebook, höchstens im Namen meiner Website, was man auch auf meinem privaten Profil nachlesen kann. Das ist aber wirklich nur "geschäftlich" und nicht privat. Außerdem gibt es bei mir nix groß zu erzählen, ich gehe selten bis nie abends aus und überhaupt sitze ich eher vor dem PC. Aber das ist offtopic.


    Ob die sozialen Netzwerke tatsächlich sozial sind... na ja. Sie sind eine digitale Gesellschaft. Da geht es nicht anders zu wie in der analogen auch: Es gibt welche, die verstehen sich prima, die finden sich, freunden sich an, verlieben sich vielleicht sogar ineinander. Und dann gibt es im Gegensatz dazu auch Reibereien untereinander, das ist doch wie überall so. Cybermobbing ist eben Mobbing 2.0, das gehört dazu. Man kann nur versuchen, es so weit wie möglich zu unterbinden. Ich bin auch schon im Internet bloßgestellt worden, das ist jetzt fast sieben Jahre her, aber die ganze Schule hat über mich gelacht. Es ist eine digitale Form des Mobbings, eine verschlimmerte, mit weiterreichenden Folgen. Aber im Grunde genommen ist ein soziales Netzwerk eben nur eine digitale Kopie der realen Welt, und die ist nicht immer sozial. Ist ein Social Network also sozial? Jein. Es kommt darauf an, mit wem man Kontakt hat und was man für Spuren hinterlässt. Wie im RL auch.


    MfG,
    ~Stiefel :)